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Verfahren zur Herstellung von mit wasserdichtmachenden Mischungen, die aus Kautschuk od. dgl. bestehen oder solche Substanzen enthalten, behandelten Stoffen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von mit wasserdichtmachenden Mischungen, die aus Kautschuk bestehen oder solchen enthalten, behandelten Stoffen, wie z. B. wasserdichten Geweben, imprägnierten schusslosen Cordstoffen, Ersatzstoffen für Kork,
Leder, Linoleum und mit Kautschuk unterlegten Teppichen.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung und weitere Ausbildung des Verfahrens, welches den Gegenstand des österr. Patentes Nr. 145517 bildet. Dieses Patent bezieht sich auf ein Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Erzeugnissen in Form von Bahnen, die aus Kautschuk oder kautschukhaltigen Kompositionen bestehen oder solche enthalten, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass wässrige Dispersionen dieser Kompositionen in bekannter Weise in eine oder mehrere trog-oder trichterartige Klemmstellen, die ganz oder teilweise durch zwei oder mehrere bewegte Flächen gebildet werden, eingeführt werden und dass die Koagulation der wässrigen Dispersionen in solcher Weise bewirkt wird, dass sie schon bei Einführung der Dispersionen zwischen die bewegten Flächen, durch welche die Klemmstellen gebildet werden,
einsetzt und von hier aus fortschreitet und das so gebildete Material durch die Klemmstelle abgezogen wird.
Den Gegenstand des österr. Patentes Nr. 151308 bildet ein Verfahren, das eine weitere Ausbildung des Verfahrens gemäss Patent Nr. 145517 darstellt und der fortlaufenden Herstellung von Erzeugnissen in Form von Bahnen dient, die aus Kautschuk od. dgl. Material mit schwammartiger oder zellenförmiger Struktur bestehen oder solches Material enthalten, wobei von wässrigen Emulsionen oder Dispersionen von Kautschuk od. dgl. ausgegangen wird.
Diese weitere Ausbildung des Verfahrens besteht darin, dass in den Zustand eines Schaumes gebrachte wässrige Emulsionen oder Dispersionen von Kautschuk od. dgl. in eine oder mehrere Klemmstellen, die ganz oder teilweise durch zwei oder mehrere bewegte Flächen gebildet werden, eingeführt werden und die Koagulation der schaumigen wässrigen Dispersionen in solcher Weise bewirkt wird, dass sie bei Einführung der schaumigen Dispersionen zwischen die bewegten Flächen, durch welche die Klemmstellen gebildet werden, einsetzt und von hier aus fortschreitet und das so gebildete Material durch die Klemmstellen abgezogen wird.
Die vorliegende Erfindung zielt hauptsächlich darauf ab, die Schwierigkeiten zu überwinden, die beim Wasserdichtmachen von Stoffen unter Verwendung von aus Kautschuk bestehenden oder Kautschuk enthaltenden wässrigen Dispersionen auftreten.
Die Verwendung von aus Kautschuk bestehenden oder Kautschuk enthaltenden wässrigen Dispersionen zum Aufstreichen auf Stoffe ist bekannt. Einer der Hauptnachteil, der beim Wasserdichtmachen von Stoffen mit Kautschuklatex auftritt, besteht indessen darin, dass der Kautschuklatex die Neigung zeigt, durch den Stoff durchzusehlagen, wodurch es häufig notwendig wird, den Stoff mit einer geeigneten plastischen Masse, beispielsweise mit in geeigneten flüchtigen Lösungsmitteln gelöstem Kautschuk oder Harz, zu behandeln.
Anstatt in der angegebenen Weise zu verfahren, kann man nach einem andern Vorschlag auch eine sehr kleine Anhäufung von Latexpaste hinter dem Streiehmesser, welches in einem stumpfen Winkel angesetzt ist, anwenden und den Stoff unter dem Messer in solcher Weise durchführen, dass er nicht zu fest dagegen gepresst wird.
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Anstatt Kautschuklatex als solchen zu verwenden, wurde auch vorgeschlagen, auf das Gewebe aus Kautschuk bestehende oder Kautschuk enthaltende flockige Niederschläge aufzubringen, die durch Koagulation von wässrigen Dispersionen hergestellt sind, wobei die Dispersionen vorzugsweise in solchen Verdünnungen verwendet werden, dass ihr Gesamtgehalt an festen Bestandteilen in 100 cm" nicht grösser ist als 10 g.
Weiter bildet den Gegenstand des Patentes Nr. 152555 ein Verfahren zur Herstellung von Stoffen mit Überzügen aus wasserdichtmaehenden Mischungen, die aus Kautschuk bestehen oder Kautschuk enthalten, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man auf den Stoff Schäume aus wässrigen Dispersionen, die zur Gänze oder zum Teil aus Kautschuk od. dgl. bestehen, aufbringt, die schaumige Be- schaffenheit der Dispersionen zerstört, während man ihre Dicke regelt und hierauf die gebildete im wesentlichen nichtschaumige Schicht der Dispersion verfestigt. In dieser Weise wird das Durchschlagen verhindert. Nach einer Ausführungsform dieses Verfahrens kann ein kardierter Baumwollflor in die Klemmstelle, die aus zwei mit Koagulationsmitteln benetzten Walzen gebildet wird, eingeführt werden, wie dies in der österr.
Patentschrift Nr. 145517 beschrieben ist.
Es wurde nun gefunden, dass beim Wasserdiehtmaehen von Stoffen mit wässrigen Dispersionen von Kautschuk od. dgl. das Durchschlagen verhindert werden kann, ohne dass die Verwendung von Latexsehäumen notwendig ist, obgleich gewünschtenfalls auch Latexschäume verwendet werden können.
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Mischungen, die aus Kautschuk bestehen oder Kautschuk enthalten, behandelten Stoffen, wobei Textilstoffe durch eine oder mehrere Klemmstellen zwischen bewegten Flächen, z.
B. zwischen umlaufenden Walzen, eingeführt, wässrige Dispersionen von Kautsehuk od. dgl. auf die eine oder mehrere der bewegten Flächen aufgebracht und eine Koagulation der wässrigen Dispersionen auf den bewegten Flächen bewirkt wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass die wässrigen Dispersionen auf die bewegte Fläche oder bewegten Flächen in einem Abstand vor dem Gewebe in der Bewegungsriehtung aufgebracht und die von der bewegten Fläche oder den bewegten Flächen aus fortschreitende Koagulation derart geregelt wird, dass die gebildeten wasserdichten Schichten von Kautschuk od. dgl., wenn sie auf den Textilstoff treffen, auf der dem Textilstoff abgekehrten Seite der Kautschukschicht schon im wesentlichen koaguliert, aber auf der dem Textilstoff anliegenden Seite noch haftfähig sind.
Die Koagulation der Dispersionen wird vorzugsweise durch Einstellung des Abstandes von der Stelle, an welcher die Dispersionen auf die bewegte Oberfläche aufgebracht werden, bis zu der Stelle, an welcher sie das zu überziehende Gewebe treffen, und/oder durch die Einstellung der Umlaufgeschwindigkeit der bewegten Oberfläche oder Oberflächen geregelt.
Die Klemmstelle oder die Klemmstellen können beispielsweise durch Anordnung zweier oder mehrerer rotierender Walzen, wie in der Zeichnung gezeigt oder durch Anordnung zweier endloser Bänder oder eines endlosen Bandes und einer Walze oder durch Anordnung zweier oder mehrerer bewegter Stoffbahnen oder durch Einführen zweier oder mehrerer in den gewünschten Winkeln zueinander angeordneter bewegter Gewebebahnen zwischen zwei rotierende Walzen oder durch Einführen einer bewegten Gewebebahn zwischen zwei rotierende Walzen gebildet werden. Zur Herstellung von Erzeugnissen der genannten Art können rotierende Walzen verwendet werden, die mit einem Koagulationsmittel für die wässrigen Dispersionen versehen sind.
Bei Ausführung des Verfahrens gemäss der Erfindung können ferner wässrige Dispersionen, die fähig sind oder denen die Fähigkeit verliehen wurde, bei der Anwendung von Hitze ein Gel zu bilden oder zu koagulieren, in Verbindung mit zwei oder mehreren erhitzten bewegten oder sieh drehenden Flächen, wie beispielsweise erhitzten Walzen, verwendet werden. GewÜnschtenfalls können verschiedene Ausführungsformen der Erfindung in Kombination miteinander zur Anwendung gelangen.
Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung wird ein Film von koaguliertem Kautschuk od. dgl. auf der umlaufenden Fläche, z. B. auf der Walze, vorgebildet und hernaeh an der Klemmstelle auf
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während des Umlaufes eine Schicht von koaguliertem Kautschuk auf, wobei die aufgenommene Menge unter anderem durch die Stärke des verwendeten Koagulationsmittels geregelt werden kann.
Von der Oberfläche der mit dem Koagulierungsmittel benetzten Walze sehreitet die Koagulation nach aussen fort, so dass die Verfahrensbedingungen derart erfindungsgemäss eingestellt werden können, dass die äusserste Schicht, das heisst also die von der Walzenoberfläche entferntere Schicht, welche hernach dem Textilstoff anliegt, nur bis zu einem solchen Grade koaguliert ist, dass eine gute Haftung zwischen dem Kautschukfilm und dem Textilstoff erhalten wird, während zugleich der der Walzenfläche anliegende Teil der Kautschukschicht bereits im wesentlichen koaguliert ist, wenn die Vereinigung mit dem Textilstoff stattfindet. In der Zeichnung ist das Verfahren an einem Beispiel veranschaulicht.
In der Zeichnung stellen 1 und 2 mit einem Koagulationsmittel benetzte Walzen dar. 4 ist eine Bahn von Textilstoff, welche die Klemmstelle zwischen den beiden Walzen durchläuft. 3 ist ein Streichmesser. Es ist zu ersehen, dass sich eine unkoagulierte Kautsehukmasse nur rechts vom Strichmesser befindet, welche unkoagulierte Kautschukmasse mit dem Textilstoff nicht in Berührung kommt, so dass ein Durchschlagen der Kautschukdispersion durch den Stoff bei der vorliegenden Arbeitsweise
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unmöglich ist. Auf der Walze 1 wird durch Koagulation ein Film von Latex, dessen Dicke auch durch die Einstellung des Streichmessers bestimmt wird, gebildet.
Die Koagulation geht dabei in der Weise vor sich, dass auf der Oberfläche 5 der mit dem Koagulationsmittel benetzten Walze 1 auf dem Wege bis zur Klemmstelle 6 die die spätere Aussenschicht bildende Kautschukoberfläche bereits im wesentlichen koaguliert ist, wogegen die äussere Oberfläche des auf der Walze befindlichen Films, die hernach in der Klemmstelle 6 mit dem Gewebe verbunden wird, noch nicht durehkoaguliert ist. Dadurch wird erreicht, dass das Gewebe 4 und der Kautschukfilm in der Klemmstelle miteinander fest verbunden werden, ohne dass Latex durch das Gewebe durchschlagen könnte, da die Schicht auch auf dieser Oberfläche bis zu einem gewissen Grade bereits koaguliert ist.
Wenn man mit Koagulationsmittel benetzte Walzen verwendet, ist es am zweckmässigste, Walzen mit einem Kautsehuküberzug zu wählen, der von harter Beschaffenheit ist und eine Korrosion, die durch Einwirkung des Koagulationsmittels verursacht werden könnte, verhindert. Die Walzen sind durch ein Getriebe miteinander verbunden und können von Hand oder mit einem Motor angetrieben werden. Die Aufbringung des Koagulationsmittels kann beispielsweise durch Verwendung von Filzdochten, die das Koagulationsmittel aufsaugen, erreicht werden oder mit Hilfe von mit Filz überzogenen Walzen, die sich in einem Bad des Koagulationsmittels drehen und mit den rotierenden Walzen, die dem eigentlichen Verfahren dienen, in Berührung stehen.
Man kann jedes geeignete bekannte Koagulationsmittel verwenden, beispielsweise wässrige Essigsäurelösungen oder koagulierend wirkende Salzlösungen, beispielsweise eine Lösung von Magnesiumsulfat. Auch flüchtige Koagulationsmittel können verwendet werden.
Unter dem Ausdruck "Stoff" ist beispielsweise gesponnenes oder gewebtes Material, eine Vielzahl von parallelen Fäden, kardiertes Material, wie beispielsweise Baumwolle, Schafwolle, Seide oder Kunstseide, und gefilztes Material zu verstehen.
Ausführungsbeispiel : Ein Stoff, beispielsweise von der Art der Stoffe, die üblicherweise wasserdicht gemacht werden, wird in eine Klemmstelle eingeführt, die von zwei mit Kautschuk überzogenen, mit Essigsäure (u. zw. einer 10%igen wässrigen Lösung) benetzten Walzen gebildet wird.
Es wird eine Latexmischung verwendet, die beispielsweise die folgende Zusammensetzung
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<tb>
<tb> Kautschuk................... <SEP> 100 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Schwefel...................... <SEP> 2 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Mineralöl..................... <SEP> a <SEP> Gewichtsteile
<tb> Beschleuniger................. <SEP> 1 <SEP> Gewichtsteil
<tb> Zinkoxyd <SEP> 1 <SEP> Gewichtsteil
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aufweist und eine Alkalität von 0'1% und eine Konzentration von 63% besitzt. Diese Latexmischung wird mit Hilfe eines Streiehmessers auf eine Walze in entsprechend geregeltem Abstand von der Klemmstelle aufgebracht.
In dieser Weise wird ein Film von koaguliertem Kautschuk auf der Oberfläche dieser Walze zu der Klemmstelle geführt, wobei die Koagulation in dem Masse, in dem sich der Film der Klemmstelle nähert, radial nach aussen zu fortschreitet. In der Klemmstelle wird dieser koagulierte Film auf den Stoff übertragen, wobei eine befriedigende Wasserundurchlässigkeit des Gewebes erzielt wird. Das Gewicht des auf die Oberflächeneinheit aufgebrachten koagulierten Materials wird durch die Stärke der Säure, durch den Abstand zwischen Auftragungsstelle des Latex und Klemmstelle und durch die Geschwindigkeit, mit der dieser Abstand durchlaufen wird, geregelt. Das Trocknen und Vulkanisieren wird hierauf in bekannter Weise durchgeführt.
Zu den Kautschukemulsionen oder-dispersionen, die im Rahmen des vorliegenden Verfahrens zur Anwendung gelangen können, gehören beispielsweise solche, die aus Kautschuk, Guttapercha, Balata oder ähnlichen Pflanzenstoffen bestehen oder diese Stoffe enthalten. Die Dispersionen bzw.
Emulsionen können natürlicher Herkunft oder künstlich hergestellt sein. Zu den erwähnten künstlichen wässrigen Dispersionen gehören solche von koaguliertem Kautschuk, vulkanisiertem Kautschuk, synthetischem Kautschuk, Kautschukabfällen oder-regenerat.
Gewünschtenfalls kann jede der genannten Dispersionen für sich allein oder in Mischung mit andern verwendet werden. Jede der genannten Dispersionen kann die üblichen bekannten Mischungbestandteile enthalten und/oder zunächst in konzentrierter Form zur Verwendung gelangen.
Konzentrate, wie solche gemäss den britischen Patentschriften Nr. 290313 und 219635 erhalten werden und welchen einer oder mehrere der üblichen Mischungsbestandteile zugesetzt sein können, können gleichfalls zur Anwendung gelangen.
Gewünschtenfalls können wässrige Dispersionen verwendet werden, welche fähig sind oder welchen die Fähigkeit verliehen wurde, bei Anwendung von Hitze ein Gel zu bilden oder zu koagulieren. Beispiele von Stoffen, die angewendet werden können, um den genannten Dispersionen die Fähigkeit zu verleihen, bei Anwendung von Hitze ein Gel zu bilden, sind : Natrium-oder Kaliumsilikofluoride, Ammoniumpersulfat oder Reagentien, die bei Anwendung von Hitze durch chemische Wechselwirkung in situ einen oder mehrere Stoffe bilden, welche als aktive Koagulationsmittel wirken, wie beispielsweise eine Mischung von Zinkoxyd und Ammoniumsulfat.
Gegebenenfalls kann jede der genannten Emulsionen oder Dispersionen im Zustand eines Schaumes verwendet werden, wobei der Schaum aus einem Gas und den noch in reversiblem Zustand
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befindlichen Emulsionen oder Dispersionen besteht ; beispielsweise können bei der Durehführung gewisser Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung Emulsionen oder Dispersionen Verwendung finden, die nach den Verfahren der britischen Patentschriften Nr. 332525, 332526 und 411202 in Sehaumform übergeführt wurden.
Mit Hilfe des Verfahrens gemäss der vorliegenden Erfindung ist es möglich, ebene und glatte wasserundurchlässige Schichten auf mannigfache gewebten Stoffen zu erzeugen, ferner gummierte, kardierte Baumwollflore und gummierte, gefilzte Materialien. Es besteht ferner die Möglichkeit, gemäss der vorliegenden Erfindung Stoffe herzustellen, die mit Kautschuk od. dgl. von schwammartiger oder zellförmiger Beschaffenheit versehen sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von mit wasserdichtmachenden Mischungen, die aus Kautschuk od. dgl. bestehen oder solchen Substanzen enthalten, behandelten Stoffen, wobei Textilstoffe od. dgl. durch eine oder mehrere Klemmstellen zwischen bewegten Flächen, z. B. zwischen umlaufenden Walzen, eingeführt, wässrige Dispersionen von Kautschuk od. dgl. auf die eine oder mehrere der bewegten Flächen aufgebracht und eine Koagulation der wässrigen Dispersionen auf den bewegten Flächen bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrigen Dispersionen auf die bewegte Fläche oder bewegten Flächen in einem Abstand vor dem Gewebe in der Bewegungsrichtung aufgebracht und die von der. bewegten Fläche oder den bewegten Flächen aus fortschreitende Koagulation derart
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