DE552692C - Verfahren zur Herstellung einer kuenstlichen Kautschukdispersion - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kautschuk, regenerierten Kautschuk, Balata, Guttapercha u. dgl. enthaltenden wäßrigen Dispersion, die besonders zur Herstellung von wasserdichtem faserigem Material geeignet ist, und besteht darin, daß Kautschuk o. dgl. mit einer bituminösen Substanz, wie Asphalt, geknetet, das erhaltene Gemisch in einer kollodialen Suspension von »ο Ton in Wasser, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, unter Umrühren dispergiert und die erhaltene Dispersion gegebenenfalls weiter verdünnt wird.

j. Beispiel

Kautschuk, regenerierter Kautschuk, Balata, Guttapercha o. dgl. wird auf Kalanderwalzen bei einer Temperatur von etwa 55 bis 82 ° innig mit bituminösem Material, wie Asphalt

ao vom Schmelzpunkt zwischen 55° und 150° oder Steinkohlenpech, vermischt, im Verhältnis von z.B. 10Teilen Kautschuk auf 1 bis 10 Teile Asphalt. Das erhaltene Gemisch wird, während es sich in einem mehr oder weniger heißen plastischen Zustand befindet, einer wäßrigen Suspension von kolloidalem Ton zugesetzt, die eine Temperatur von etwa 80 bis 85 ° besitzen kann. Das Verhältnis des Kautschuk-Bitumen-Gemisches zum Ton hängt von den kolloidalen Eigenschaften des Tons ab. Im Falle eines hochkolloidalen Tones, wie Bentonit, können 5 bis 20 Teile des Kautschuk-Bitumen-Gemisches auf 1 Teil Ton zugesetzt werden, während bei einem Ton, der weniger kolloidal ist, nur 1 bis 5 Teile des Gemisches auf 1 Teil Ton angewendet werden.

Die Vermischung der verschiedenen Bestandteile erfolgt bei einer Temperatur von etwa 70 bis 93° in einer Knet- oder Masti- 4,0. ziermaschine bekannter Bauart, wobei der Kautschuk allmählich in Form sehr kleiner Teilchen in der wäßrigen Paste dispergiert wird. Die erhaltene Dispersion wird dann mit Wasser verdünnt und bildet eine nicht klebrige Dispersion, in der der Kautschuk zusammen, mit dem Bitumen im Wasser dispergiert ist.

Zur Herstellung von wasserdichtem faserigem Material wird die in der oben beschriebenen Weise hergestellte Dispersion mit einem Faserbrei vermischt, der z. B. aus Baumwollstengeln oder anderen in der Papierindustrie verwendeten Fasern besteht; der so erhaltene Brei wird mit einer genügenden Menge von Wasser verdünnt, damit man ihn zwecks

Herstellung einer Papierbahn leicht durch eine Papiermaschine führen kann. Während das Wasser hierbei entfernt wird, koagulieren die dispergierten Teilchen der Dispersion und verbinden sich in der Papierbahn zu einer zusammenhängenden Schicht.

Wenn die gebildete Papierbahn vulkanisiert werden soll, kann der Dispersion ein Vulkanisierungsmittel, wie Schwefel, zugesetzt werden. Die Vulkanisation erfolgt, wenn die Papierbahn die Trockenrollen der Papiermaschine oder die heißen Kalanderwalzen passiert.

Das mit einer Dispersion nach der Erfindung hergestellte Papiererzeugnis kann als Fußbodenbelag, als Ersatz für Gummidecken, als wasserdichtes Packmaterial, als Gummidichtung, zur Herstellung von Schuhteilen und zu sonstigen Zwecken verwendet werden. Gegebenenfalls kann man dem faserigen Material einen gewissen Prozentsatz von Asbestfasern zumischen, wodurch ein wärmebeständigeres Material entsteht, das z. B. für Packungen geeignet ist, die hohen Temperaas türen ausgesetzt werden.

Es ist schon vorgeschlagen worden, Kautschuk in wäßrigen Dispersionen von kolloidalem Ton bei Temperaturen von etwa i6o bis 230⁰ unter Verwendung ganz bestimmter Tonarten zu dispergieren. Dieses Verfahren führt nicht mit Sicherheit zu einwandfreien Kautschukdispersionen, deren Herstellung bisher erhebliche Schwierigkeiten bereitet hat. So hat man beispielsweise schon vorgeschlagen, Kautschuk bei erhöhten Temperaturen in Bitumen zu lösen und die erhaltenen Lösungen unter Verwendung von Dispersionen oder Schutzkolloiden in Wasser zu dispergieren. Auch dieses Verfahren ist nicht sicher und umständlich, weil nur wenige bituminöse Stoffe Lösungsmittel für Kautschuk darstellen.

Durch das neue Verfahren, das sich von den bekannten Verfahren dadurch unterscheidet, daß der Kautschuk bei niedrigen Temperaturen mit dem Bitumen geknetet wird, um ihn zu plastizieren, und daß das auf diese Weise erhaltene Erzeugnis mit Hilfe von Ton dispergiert wird, werden alle Nachteile der bekannten Verfahren unter Erzielung einwandfreier Erzeugnisse vermieden,

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung einer künstliehen Kautschukdispersion, dadurch gekennzeichnet, daß Kautschuk mit einer bituminösen Substanz, wie Asphalt, geknetet, das erhaltene Gemisch in einer kolloidalen Suspension von Ton in Wasser, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, unter Umrühren dispergiert und die erhaltene Dispersion gegebenenfalls weiter verdünnt wird.