DE663027C - Verfahren zur Herstellung von Kautschukgegenstaenden aus waesserigen, waermeempfindlich gemachten Kautschukdispersionen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kautschukgegenstaenden aus waesserigen, waermeempfindlich gemachten KautschukdispersionenInfo
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Description
Die Erfindung besteht in einer Verbesserung und weiteren Ausbildung des Verfahrens nach
dem Patent 554 992. Sie ermöglicht die vorteilhafte Herstellung von dicken Kautschukgegenständen
und von Kautschukfäden und führt auch für andere solche Gegenstände eine Verbesserung der Eigenschaften der Erzeugnisse
und eine Beschleunigung des Verfahrens herbei.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Herstellung der Gegenstände derart in zwei
Stufen zerlegt, daß in der ersten Stufe nur die Formung der Gegenstände stattfindet, und zwar
mit kalten Formen, und in der zweiten Stufe erst eine Erhitzung, und zwar eine sehr schnelle,
unter unmittelbarer Berührung von heißem Wasser wenigstens mit einem erheblichen Teil
der Oberfläche des Gegenstandes. Das hat zur Voraussetzung, daß die Wärmeempfindlichkeit
der verwendeten Dispersionen so bemessen wird, daß die geformten Gegenstände so formhaltig
sind, daß sie ihre Form auch bei Beginn der zweiten Stufe beibehalten. Es sind also aus den
Mitteln zur Herstellung der Wärmeempfindlichkeit solche auszuwählen und in solchen
Mengen zu verwenden, daß diesen Bedingungen entsprochen wird.
Handelt es sich beispielsweise um die Herstellung von Kautschukgegenständen nach dem
üblichen Tauchverfahren, so werden nach dem bisher bekannten Verfahren heiße Formen in
ein Bad aus den wärmeempfindlichen Dispersionen eingetaucht, und entsprechend der von
der Form ausgehenden Wärmewirkung und der Länge der Tauchzeit wird im Bade auf der
Form allmählich eine gewisse Menge der Kautschukdispersion zum Gelieren gebracht.
Dieses Verfahren hat jedoch gewisse Nachteile. Ein erster Nachteil besteht z. B. darin,
daß die auf diese Weise erzielbare Dicke des auf der Form abgeschiedenen Überzuges sowohl von
der Tauchzeit als auch von der jeweiligen Temperatur der Form abhängig ist, was für die Herstellung
gleichmäßiger Tauchkörper eine genaue Regelung der Temperatur der Form sowie der
Tauchzeit erforderlich macht.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß sich die Wärme der Form, insbesondere bei der
Herstellung dünnwandiger Tauchkörper, auch über die gewünschte Schichtdicke des herzu-
stellenden Überzuges hinaus in das Tauchbad überträgt,, so daß das ziemlich unstabile Bad
durch Verdickung oder selbst Klümpchenbildung infolge teilweiser Koagulation schädlich
beeinflußt wird.
Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens
besteht ferner darin, daß bei der Herstellung verhältnismäßig dickwandiger Kautschukgegenstände
zwar die an der heißen Form unmittelbar anliegenden Kautschukmilchschichten einwandfrei zur Koagulation gebracht
werden, nicht jedoch die von der Form entfernteren Überzugsschichten, da hier die Wärmewirkung
der Form natürlich abgeschwächt ist.
Wird dann die Form mit dem erzielten Überzuge aus dem Bade herausgenommen, so zeigt sich,
daß, da bei der Abscheidung der Übergang von den koagulierten Schichten zum nichtkoagulierten
Bade kein scharfer, sondern nur ein allmählicher sein kann, die von der Form
abgekehrten Überzugsschichten weniger koaguliert und verfestigt worden sind als die unmittelbar
an der Form anliegenden Überzugsschichten, so daß sich der erzielte Überzug
leicht verzieht oder bei der weiteren Behandlung sonstwie beschädigt werden kann.
Handelt es sich ferner nach dem bekannten Verfahren um die Herstellung von Schlauchrohren,
Fäden oder Bändern durch Drücken der wärmeempfindliehen Kautschukdispersionen
durch erhitzte Düsen, so können nach diesem Verfahren weder sehr dickwandige noch sehr
dünnwandige Gegenstände hergestellt werden. Im ersten Fall ist nämlich die Wärmewirkung
der heißen Düse viel zu gering,* als daß bei den üblichen Durchgangsgeschwindigkeiten der
Kautschukdispersion durch die Düse dickwandige Schläuche, Bänder oder Stränge
u. dgl. durchgängig verfestigt werden könnten. Werden dann die aus der Düse austretenden,
nur halb verfestigten Gegenstände weitergedrückt, so treten leicht Verformungen auf. Bei der Herstellung von dünnwandigen
Gegenständen, wie z. B. Kautschukfäden, erfolgt dagegen die Koagulation der Dispersion
in der Düse, was aber hier den Nachteil hat, daß infolge des mechanischen Widerstandes,
den das koagulierte Material beim Durchgang durch die Düse findet, dieses Drückverfahren
nur langsam durchgeführt werden kann. Andererseits treten aber auch, da das koagulierte
Material sehr leicht an der heißen Düse anbackt, oft Verstopfungen der Düse ein.
Handelt es sich ferner nach dem bekannten Verfahren um die Herstellung von Kautschukplatten, indem eine beheizbare, drehbare Trommel
teilweise in ein Bad aus einer wärmeempfindliehen Kautschukdispersion eingetaucht und
in Umlauf versetzt wird, so können auch hier in technisch brauchbaren Zeiten nur verhältnismäßig
dünnwandige Platten hergestellt werden, da die Wärmewirkung der Trommel und somit deren Koagulationswirkung mit zunehmender
Dicke des erzielten Überzuges auf das Bad immer geringer wird und schließlich ganz 6g
aufhört.
Es wurde nun gefunden, daß die genannten
Nachteile des bekannten Verfahrens beseitigt werden können, wenn die wärmeempfindliehen
Kautschukdispersionen bei gewöhnlicher Temperatur der verlangten Formgebung unterzogen
werden und ihre Koagulation bzw. die Verfestigung der hergestellten Formkörper durch unmittelbare
Einwirkung von heißem Wasser auf die Kautschukoberfiäche herbeigeführt wird.
Wird beispielsweise nach diesem Verfahren bei der Herstellung von Tauchkörpern eine
kalte Tauchform in das Bad aus der wärmeempfindliehen Kautschukdispersion und die
Form dann nach dem Herausnehmen aus dem Bade zwecks Verfestigung des erzielten Überzuges in ein Heißwasserbad eingetaucht, so
werden, da hier die Schichtdicke des erzielten Überzuges von der Tauchzeit und der Temperatur
der Form vollkommen unabhängig ist und nur abhängig von der Viscosität der benutzten
Dispersion, durch jeden Tauchvorgang immer Gegenstände mit gleicher Wandstärke
erhalten. Eine Regelung der Temperatur und der Tauchzeit der Form kann also vollkommen
in Wegfall kommen. Da ferner nach diesem Verfahren nur mit kalten Formen in das Bad
eingegangen wird, und die Verfestigung des erzielten Überzuges außerhalb des. Bades aus der
wärmeempfindliehen Dispersion in einem Heißwasserbade vorgenommen wird, kann auch
keine schädliche Beeinflussung des Bades durch unerwünschte Teilkoagulationen stattfinden.
Bei diesem Tauchverfahren sind zwar die
durch jeden Taüchvorgang erzielbaren Überzugsschichten dünner als bei Verwendung heißer
Formen. Da jedoch die Überzugsschichten durch das Eintauchen in das Heißwasserbad fast
augenblicklichverfestigtwerden, kanndas Tauchverfahren sehr schnell wiederholt werden, so
daß in kurzer Zeit beliebig dicke Überzugsschichten hergestellt werden können, und zwar
selbst dickere Schichten alsbei Verwendungheißer Formen, da bei diesen die Wärmewirkung bei
Erreichung einer gewissen Schichtdicke aufhört no und keine Koagulation mehr erfolgt, während
bei Verwendung eines Heißwasserbades dieses jeweils auf die neu aufgebrachte Uberzugsschicht
zur Einwirkung gebracht wird und diese schnell verfestigt. Bei diesem Verfahren können auch
die Dispersionen für das Tauchbad, da bei Verwendung kalter Formen mit einer unerwünschten
Koagulation des Bades nicht zu rechnen ist, wesentlich wärmeempfindlicher angesetzt und
somit zähflüssiger gemacht werden als bei Ver-Wendung heißer Formen, so daß bei jedem
Tauchvorgang auch dickere Überzugsschichten
erhalten werden als bei Verwendung von normalen Kautschukdispersionen. Durch die Einwirkung
des Heißwasserbades auf die von der Form abgekehrte Oberfläche des Überzuges wird auch erreicht, daß immer zuerst die Außenfläche
des Überzuges durch Koagulation verfestigt wird, so daß Verziehungen oder Beschädigungen
des Überzuges ausgeschaltet werden, während bei Verwendung von heißen Formen
ίο die Außenfläche des Überzuges gerade am wenigsten
vollständig koaguliert wird.
Das neue Verfahren kann auch zur Herstellung von Schläuchen, Bändern, Platten
oder Fäden u. dgl. benutzt werden, indem die wärmeempfindlichen Kautschukdispersionen
durch eine entsprechend gestaltete Düse in ein Heißwasserbad gedrückt und in diesem formbeständig
verfestigt werden. Da bei diesem Verfahren die Drückdüse nicht erhitzt wird und somit auch keine Koagulation in der Düse stattfindet,
kann hier auch eine Verstopfung der Düse, selbst beim Drücken dünnster Fäden, nicht eintreten. Da ferner die Kautschukdispersionen
die Drückdüsen flüssig durchlaufen und somit selbst bei sehr feiner Düsenöffnung
nur einen geringen mechanischen Widerstand finden, können erfindungsgemäß die Dispersionen
auch mit großer Geschwindigkeit durch die Düsen hindurchgedrückt werden, so daß das Herstellungsverfahren sehr schnell durchgeführt
werden kann. Nach diesem Verfahren können aber auch sehr dickwandige Gegenstände,
wie Automobilschläuche, Reifenlaufflächen u. dgl., hergestellt werden. Da nämlich
das Heißwasserbad gegenüber dem gedrückten Gegenstand einen sehr großen Wärmeinhalt besitzt,
wird der gedrückte Gegenstand im Heißwasserbade nahezu sofort auf die zu seiner Verfestigung erforderliche Temperatur gebracht,
so daß Verformungen und Verwerfungen ausgeschaltet werden. Außerdem kann hierbei
der gedrückte Gegenstand so lange in dem Heißwasserbade verbleiben, bis eine durchgängige
Koagulation und Verfestigung erreicht worden ist.
Das genannte Verfahren kann auch beispielsweise zur Herstellung von Kautschukplatten beliebiger Dicke benutzt werden, indem
die wärmeempfindliche Kautschukdispersion in der gewünschten Dicke auf eine Unterlage
aufgestrichen oder in anderer Weise aufgetragen und die Unterlage mit dem Aufstrich dann
zwecks Verfestigung der Dispersion in ein Heißwasserbad gebracht wird. Auch hier erfolgt,
da das Heißwasserbad gegenüber der auf die Unterlage aufgebrachten Dispersionsmenge
einen sehr großen Wärmeinhalt besitzt und die Dispersion somit sehr schnell auf die gewünschte
Temperatur gebracht wird, nahezu sofort eine durchgängige Verfestigung der Dispersion, und
da das heiße Wasser bei der Verfestigung zuerst auf die von der Unterlage abgekehrte Oberfläche
des Aufstriches zur Einwirkung kommt und diese somit zuerst verfestigt wird, können
auch keine Verziehungen des Aufstriches auftreten, selbst wenn bei sehr dicken Aufstrichen
nicht sofort eine durchgängige Koagulation erfolgen und diese erst durch die weitere
Einwirkung des Heißwasserbades stattfinden sollte.
Bei der Herstellung von Kautschukgegenständen aus nicht wärmeempfindlichen Kautschukdispersionen
ist zwar schon vorgeschlagen worden, die Außenfläche der durch Tauchen von evakuierbaren porösen Hohlformen oder
von mit Koagulationsmitteln getränkten Formen in ein Kautschukmilchbad oder durch
Elektrophorese auf den Formen erhaltenen Überzugsschichten mit heißem Wasser zu behandeln.
Abgesehen davon, daß nach diesem Verfahren, da die Wirkung des genannten Unterdruckes
oder der von der Form ausgehenden koagulierend wirkenden Ionen sowie der Elektrophorese
nur eine sehr beschränkte ist, nur verhältnismäßig dünnwandige Gegenstände hergestellt
werden können, handelt es sich hier auch nur um eine Nachbehandlung von zuvor
koagulierten Schichten, um die Koagulation der äußeren, von der Niederschlagsunterlage
abgekehrten, nicht durchgängig koagulierten Schichten zu vervollständigen bzw. um die unkoaguliert
gebliebene Kautschukdispersion vom Koagulat abzuwaschen. Erfindungsgemäß werden dagegen durch die Behandlung mit heißem
Wasser vollkommen unkoagulierte, wärmeempfindliche und durch mechanische Maßnahmen,
wie durch Tauchen, Streichen oder Drücken u. dgl., verformte Kautschukdispersionen durchgängig
zum Gelieren gebracht und somit verfestigt, und zwar können hierbei die Schichten
der zu verfestigenden Kautschukdispersionen jede beliebige Dicke haben.
Bei der Herstellung von Kautschukgegenständen, wie Schlauchrohren, Kautschukbändern
u. dgl., aus gewöhnlichen Kautschukdispersionen ist ferner auch schon vorgeschlagen
worden, die Kautschukdispersionen durch entsprechend gestaltete Düsen in ein Essigsäurebad
zu drücken. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß nach ihm nur dünnwandige no
Gegenstände hergestellt werden können, da die Tiefenwirkung der als Koagulationsmittel benutzten
Essigsäure eine sehr beschränkte ist. Werden dagegen erfindungsgemäß wärmeempfindliche
Kautschukdispersionen benutzt und wird für die Verfestigung der aus ihnen hergestellten
Formkörper ein Heißwasserbad angewendet, so können die Gegenstände jede beliebige Dicke haben.
Für die Durchführung des vorliegenden Verfahrens können sowohl natürliche als auch
künstliche und gegebenenfalls konzentrierte und
mit Zusatzstoffen versetzte wässerige wärmeempfindliche
Emulsionen oder Dispersionen aus Kautschuk, Guttapercha, Balata oder ähnlichen
Pflanzenharzen oder auch Mischungen der genannten Dispersionen im vorvulkanisierten
oder nicht vulkanisierten Zustande benutzt werden. Je nach der Menge der benutzten Vulkanisiermittel
und gegebenenfalls der anderen Zusatzstoffe können nach dem vorliegenden
ίο Verfahren sowohl Hart- als auch Weichkautschukgegenstände
hergestellt werden.
Um die Emulsionen oder Dispersionen wärmeempfindlich zu machen, können ihnen in an
sich bekannter Weise in Suspension oder Lösung Koagulationsmittel zugesetzt werden, und zwar
wird deren Menge so bemessen, daß sie in der Kälte verhältnismäßig ohne Gelierwirkung auf
die Emulsionen oder Dispersionen sind, letztere aber sehr schnell zum Gerinnen bringen, wenn
sie erwärmt werden. An Stelle der Verwendung von Koagulationsmitteln, wie Salzen, Säuren
o. dgl., können den Dispersionen auch Stoffe zugesetzt werden, die in der Kälte zwar keine
Koagulationsmittel sind, aber bei Anwendung von Wärme sich unter Bildung wirksamer
saurer Koagulationsmittel zersetzen oder in Wechselwirkung treten, wie beispielsweise Ammoniumpersulfat
mit oder ohne Trioxymethylen. Auch kann die Wärmeempfindlichkeit
dadurch herbeigeführt werden, daß die Dispersionen in an sich bekannter Weise galvanisch
an Elektroden niedergeschlagen werden, die, wie z. B. Zinkelektroden, sich unter der Wirkung
des elektrischen Stromes zersetzen, so daß Metallionen in die Kautschukdispersion
eintreten und die Kautschukdispersion wärmeempfindlich machen.
Ein Beispiel einer durch galvanische Abscheidung wärmeempfindlich gemachten Kautschukmilchmischung
ist das rahmaxtige Produkt der folgenden Zusammensetzung:
Kautschuk , 100 Gewichtsteile
Schwefel 3 -
Zinkoxyd 1
Mercaptobenzothiazol 0,3
Casein 1
Wasser 110
Die Zusatzstoffe werden der Kautschukmilch in Form geeigneter Dispersionen zugesetzt.
Aus einem derartigen Gemisch können dann unter Verwendung von Zinkanoden mit einer
Stromdichte von 0,2—4 Amp. je qdm rahm-
oder pastenartige Niederschläge erhalten werden, die erfindungsgemäß weiterverarbeitet werden
können.
Ein Beispiel einer durch Zusatz von Koagulationsmitteln
wärmeempfindlich gemachten Kautschukmilchmischung ist das folgende:
Durch Zentrifugieren auf einen Kautschukgehalt von 60% konzentrierte und mit etwa
Durch Zentrifugieren auf einen Kautschukgehalt von 60% konzentrierte und mit etwa
0,5% Ammoniak konservierte Kautschukmilch wird mit Zusatzstoffen auf folgende Zusammensetzung
gebracht:
Kautschuk 100 Gewichtsteile
■ Schwefel 5
Mineralöl 10
Die Gesamtmenge der festen Bestandteile in dieser Kautschukmilchmischung beträgt ungefähr
58 Gewichtsprozent.
Der Ammoniakgehalt der Mischung wird dann durch bekannte Mittel auf 0,05% verringert.
Wenn die obige Kautschukmilchmischung verarbeitet werden soll, so werden ihr 2 g
kieselfluorwasserst off saures Natrium als Suspension
in 4 ecm Wasser je Liter der Kautschukmilchmischung zugesetzt.
Die folgenden Beispiele zeigen, wie das Verfahren durchgeführt werden kann.
Eine nicht angewärmte Form wird bei oder unterhalb der Normaltemperatur in ein Bad aus
einer wärmeempfindlich gemachten Kautschukmilchmischung eingetaucht, und nach dem Herausnehmen
aus dem Kautschukmilchbade wird die Form mit dem Überzuge sofort in ein Heißwasserbad
gebracht. Durch diese Wärmebehandlung bildet sich auf der Oberfläche des
Überzuges, die mit dem heißen Wasser in unmittelbare Berührung kommt, sehr schnell eine
koagulierte Haut, durch welche ein Fließen der darunter befindlichen, noch flüssigen Kautschukmilchmischung
und somit ein Verziehen des hergestellten Formkörpers verhindert wird.
Durch die weitere Einwirkung des Heißwasserbades wird dann sehr schnell eine durchgängige
Koagulation des Überzuges erhalten. Die Form mit dem Überzuge kann dann von neuem in
die Mischung eingetaucht und das Verfahren so oft wiederholt werden, bis die gewünschte
Dicke des Überzuges erzielt worden ist. Der Überzug kann dann auf der Form getrocknet
oder nach Belieben auch feucht von der Form abgestreift und dann getrocknet werden. Er
kann dann vulkanisiert oder irgendwelchen anderen Verfahren unterworfen werden. Die
nicht erwärmte Form kann auch ein Draht
sein, so daß auf diese Weise der Draht mit Kautschuk überzogen werden kann.
Auf die Oberseite eines Tuehstreifens, die
zwecks Verhinderung des Anklebens der koagulierten Kautschukmilch mit einem geeigneten
Stoff überzogen worden ist, wird in bekannter Weise eine Schicht einer wärmeempfindlich
gemachten Kautschukmilchmischung in beliebiger Dicke aufgestrichen, worauf der
Tuchstreifen mit der Kautschukmilchschicht
in ein Heißwasserbad gebracht wird. Nachdem die Schicht koaguliert worden ist, kann sie auf
dem Tuchstreifen getrocknet oder von diesem abgenommen und dann in bekannter Weise getrocknet
werden.
Zwei Stoffstreifen, die gegebenenfalls zwecks Verhinderung des Anklebens der Kautschukmilchschicht
in besonderer Weise vorbehandelt worden sind, werden zwischen zwei Walzen eines Kalanders hindurchgeschickt. Die wärmeempfindlich
gemachte Kautschukmilchmischung wird zwischen die Stoffbänder gebracht und auf die erforderliche Dicke zusammengedrückt.
Die Stoffbänder mit der dazwischenliegenden Kautschukmilchschicht werden dann in ein
Heißwasserbad geführt, in welchem die Verfestigung der Kautschukmilch erfolgt. Nach
dem Gelieren der Kautschukmilchmischung werden die Stoffbänder abgestreift, und das
so hergestellte Kautschukblatt wird getrocknet oder gegebenenfalls anderweitig behandelt.
Wird Kord- oder ein anderes Gewebe durch den Kalander geschickt, bei welchem, wie es
im Beispiel 3 beschrieben worden ist, zwischen dem Walzenpaar in besonderer Weise vorbehandelte
Stoffbänder angeordnet sind, so kann das Gewebe nach Belieben auf einer Seite oder
auf beiden Seiten mit Kautschuk überzogen werden.
Läßt man wärmeempfindlich gemachte Kautschukmilch durch eine dem herzustellenden
Gegenstand entsprechend geformte Düse in ein Heißwasserbad einfließen, so bildet sich
auf der der Formgebung unterzogenen Kautschukmilch sofort eine koagulierte Haut, durch
die die Kautschukmilch so weit verfestigt wird, daß sie ihre Form behält, und durch die weitere
Wärmewirkung des Heißwasserbades wird dann die ganze Kautschukmilchmasse in ein festes
Gel umgesetzt. Wenn die Kautschukmilch genügend verfestigt ist, wird der hergestellte
Gegenstand aus dem Heißwasserbade herausgenommen und getrocknet und erforderlichenfalls
weiterbehandelt. Auf diese Weise können Schlauchrohre, Platten, Bänder verschiedenen
Querschnitts und Laufflächen für Radreifen hergestellt werden.
Auf eine Unterlage geeigneten Querschnitts wird wärmeempfindlich gemachte Kautschukmilch
aufgestrichen, und die Unterlage mit dem Aufstrich wird dann in ein Heißwasserbad
gebracht. Die Kautschukmilch wird hierdurch nahezu sofort in ein festes Gel übergeführt, das
dann von der Unterlage abgenommen und getrocknet oder anderweitig behandelt werden
kann. Das Arbeiten nach diesem Beispiel ist besonders zweckmäßig zur Herstellung von Laufflächen
für Radreifen.
Kautschukrohre können auch in der Weise hergestellt werden, daß eine wärmeempfind-■lieh
gemachte Kautschukmilchmischung in der für die Herstellung des Rohres erforderlichen
Menge in ein sich drehendes horizontales Metallrohr gebracht wird. Die Kautschukmilch
fließt gleichmäßig über die Wandung des Metallrohres und kann dann durch Einleiten von heißem Wasser in das Innere
des Rohres zum Gerinnen gebracht werden. Wenn das hergestellte Kautschukrohr genügend
verfestigt worden ist, kann es herausgenommen und getrocknet und dann in der erforderlichen Weise weiterbehandelt werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Kautschukgegenständen aus wässerigen, wärmeempfindlich gemachten Kautschukdispersionen gemäß Patent 554 992, dadurch gekennzeichnet, daß die Koagulation durch unmittelbare Einwirkung von heißem Was- g0 ser auf die Kautschukoberfläche herbeigeführt wird.
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