-
Flexibler nahtloser Gummihandschuh und Verfahren zu
-
seiner Herstellung Die Erfindung betrifft einen flexiblen nahtlosen
Gummihandschuh, der gute Chemikalienbeständigkeit und Reißfestigkeit besitzt,sowie
ein Verfahren zu seiner Herstellung.
-
Gummihandschuhe finden als Schutzhandschuhe in der Industrie und im
privaten Bereich vielfach Verwendung. Es sind Gummihandschuhe aus Naturkautschuk
bekannt, die jedoch nur beschränkt verwendet werden können, da sie gegenüber Lösungsmitteln
nicht beständig sind und insbesondere beim Arbeiten mit Ölen und Benzin und ähnlichen
Lösungsmitteln nicht verwendet werden können. Sie haben daher im industriellen Maßstab
nur beschränkt Verwendung gefunden und sind auch für den privaten Gebrauch, beispielsweise
für Arbeiten am Auto, ungeeignet.
-
Es ist bekannt, daß Nitrilkautschuk gute Ö1- und Benzinbeständigkeit
aufweist. Aus Nitrilkautschuk hergestellte Handschuhe besitzen jedoch den großen
Nachteil, daß sie keine hohe Reißfestigkeit besitzen und innerhalb kurzer Zeit einreissen
und nicht mehr verwendet werden können.
-
Nitrilkautschuk ist für die Herstellung von dauerhaften Handschuhen
ungeeignet.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen
flexiblen nahtlosen Gummihandschuh zu schaffen, der die guten Eigenschaften von
Handschuhen besitzt, die aus Naturkautschuk hergestellt sind und der gleichzeitig
eine gute Ö1- und Benzinbeständigkeit und insgesamt eine gute Lösungsmittelbeständigkeit
aufweist. Der erfindungsgemäß hergestellte Handschuh soll auch bei langem Gebrauch
nicht einreissen und gegenüber Chemikalien beständig sein, so daß er auf vielen
Anwendungsgebieten im industriellen und privaten Bereich eingesetzt werden kann.
Weiterhin soll ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Handschuhs geschaffen
werden.
-
Gegenstand der Erfindung ist ein flexibler nahtloser Gummihandschuh,
der dadurch gekennzeichnet ist, daß er miteinander verbundene Schichten aus Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisat
1 und Naturkautschuk 3 enthält, wobei die beiden Schichten miteinander durch eine
Schicht 2 verbunden sind, die sowohl gegenüber dem Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisat
als auch gegenüber dem Naturkautschuk ein gutes Haftvermögen zeigt.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Gummihandschuhs liegt die
Naturkautschukschicht 3 im Endzustand innen und als Zwischenschicht wird Chloroprenkautschuk
verwendet.
-
Die einzelnen Handschuhschichten können, wie weiter unten näher erläutert,
ggf. auch übliche Zusatzstoffe wie Füllstoffe, Pigmente, Stabilisatoren usw. enthalten.
-
Der erfindungsgemäße Gummihandschuh kann zusätzlich in an sich bekannter
Weise eine Beflockung 4 enthalten.
-
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
eines flexiblen nahtlosen Gummihandschuhs durch Eintauchen eines Formkörpers in
ein Koagulationsbad, Beschichten des Formkörpers mit einer Kautschuskdispersion,
Herausnahme des beschichteten Formkörpers und Trocknen des Uberzugs sowie gegebenenfalls
Vulkanisation und Waschen des gebildeten Handschuhs, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man den Formkörper in einer ersten Stufe in eine wäßrige Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisatdispersion
eintaucht, den beschichteten Formkörper herausnimmt und trocknet, diese Stufe gegebenenfalls
ein oder mehrere Male wiederholt, den Formkörper mit dem aufgebrachten Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisatfilm
in einer zweiten Stufe in eine Lösung oder Dispersion eines Haftvermittlers eintaucht,
den beschichteten Formkörper herausnimmt und trocknet, diesen Vorgang gegebenenfalls
ein oder mehrere Male wiederholt, den Formkörper mit dem Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisatfilm
und den Haftvermittlerfilm schließlich in einer dritten Stufe in eine Naturlatexdispersion
eintaucht, den beschichteten Formkörper herausnimmt und trocknet, diesen Vorgang
gegebenenfalls ein oder mehrere Male wiederholt, wobei man den Formkörper gegebenenfalls
vor jeder Tauchung in ein Koagulationsbad eintaucht, und daß man den gebildeten
Handschuh anschließend gegebenenfalls wäscht und vulkanisiert und in üblicher Weise
von der Form abzieht.
-
Anhand der beigefügten Zeichnung wird der erfindungsgemäße Handschuh
näher erläutert.
-
Fig. 1 stellt einen erfindungsgemäßen Handschuh dar und in Fig. 2
ist der Aufbau des erfindungsgemäßen Handschuhs schematisch erläutert. In Fig. 2
bedeuten 1 die Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisatschicht, 2 die Haftschicht,
3 die Naturkautschukschicht und 4 die Beflockung.
-
Der erfindungsgemäße Handschuh enthält als erste Schicht ein Acrylnitril-Butadien-Mischpolymerisat.
Beispiele geeigneter Produkte sind: Perbunan-Latex und Bayer-Versuchsprodukt KA
8090. Dieses sind Mischpolymerisate aus Acrylnitril und Butadien in verschiedenen
Mengenverhältnissen, zum Beispiel von etwa 55:45 bis 82:18. Grundsätzlich sind als
Schicht A bei dem erfindungsgemäßen Handschuh alle Acrylnitril-Butadien-Mischpolymerisate
geeignet, die für die HandschtChherstellung verwendet werden. Auch andere Kautschuke,
welche öl-und benzinbeständige Handschuhschichten ergeben, sind geeignet. Die Acrylnitr<-Butadien-Mischpolymerisatschicht
kann, wie es im folgenden bei der Herstellung des Handschuhs näher erläutert wird,
auch andere Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Füllstoffe usw. enthalten.
-
Die Acrylnitril-Butadien-Mischpolymerisatschicht bedingt, daß sich
der erfindungsgemäße Handschuh durch besondere Beständigkeit gegenüber aliphatischen
Kohlenwasserstoffen, Benzinen, Mineralölen usw. auszeichnet und eine überlegene
Beständigkeit gegenüber Chemikalien besitzt.
-
Der erfindungsgemäße Handschuh enthält als Haftvermittlerschicht 2
ein Material, das gegenüber dem Acrylnitril-Butadien-Mischpolymerisat und dem verwendeten
Naturkautschuk eine gute Haftung zeigt. Bevorzugt wird in dem erfindungsgemäßen
Handschuh als Haftvermittlungsschicht Polychloropren verwendet. Beispiele hierfür
sind die verschiedenen Bayprene,
Dupren und Neopren. Anstelle von
Polychloropren können aber auch andere Haftvermittlerschichten verwendet werden,
die sowohl gegenüber Naturkautschuk als auch gegenüber dem Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisat
eine gute Haftung zeigen und sich durch Tauchverfahren aufbringen lassen. Der erfindungsgemäße
Handschuh enthält als Schicht 3 eine Schicht aus Naturkautschuk.
-
Der erfindungsgemäße Handschuh kann beliebige Größen besitzen und
an seiner Oberfläche ein Profil enthalten, wie Noppen, Aufrauhungen usw. Er kann
auch eine an sich bekannte Beflockung enthalten.
-
Die drei Schichten des erfindungsgemäßen Handschuhs sind im allgemeinen
je 0,002 bis 4 mm, vorzugsweise 0,005 bis 1 mm, und am meisten bevorzugt 0,01 bis
o,6 mm, dick. Bei besonders bevorzugten Handschuhen sind die Schichten 0,003 - 8,5
mm dick.Die drei Schichten können gleich oder unterschiedlich dick sein.
-
Die Herstellung der Handschuhe erfolgt nach den bekannten Latex-Tauchverfahren
(vgl. P. H. Hannam, Naturkautschuk Technologie Jahrgang 4, Teil 2, 1973, Seite 33).
-
Zur Uberziehtmg der Tauchform mit den entsprechenden Latexfilmen kann
man ein einfaches Tauchen, ein Tauchen mit Koagulationsmitteln oder ein wärmesensibilisiertes
Tauchen durchführen.
-
Bei dem einfachen Tauchen wird die saubere trockene Form bis zur gewünschten
Tiefe in die Latexmischung eingetaucht, langsam wieder gehoben und getrocknet. Der
Vorgang wird so oft wiederholt, bis die gewünschte Dicke des Latexfilms erreicht
ist und erst danach wird vollständig getrocknet und vulkanisiert. Die mit einem
Tauchvorgang erzielbare Filmdicke ist abhängig von der Viskosität und dem Trockensubstanzgehalt
der Latexmischung
und kann in der Größenordnung von 0,05 mm liegen.
Bei diesem Verfahren erhält man im allgemeinen sehr dünne Schichten.
-
Bei dem Tauchen mit Koagulationsmitteln wird die saubere trockene
Form, wie im folgenden noch näher erläutert wird, in eine Koagulationsmittellösung
getaucht, herausgezogen und getrocknet und anschließend in die Latexinischung gesenkt.
Durch vorheriges Tauchen in das Koaguliermittel wird eine größere Filmdicke erzielt
als mit dem einfachen Verfahren. Die Dicke des Latexfilms hängt nicht nur von der
Viskosität und dem Trockensubstanzgehalt der Latexmischung, sondern auch von der
Konzentration der Vortauchlösung und der Verweilzeit im Latex ab. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren kann man je nach der gewünschten Filmdicke ein oder mehrere Male in die
Koagulationslösung eintauchen, je nachdem welche Filmdicke gewünscht wird. Man kann
auch beispielsweise jeweils bevor man in ein neues Bad eintaucht, in die Koagulationslösung
eintauchen.
-
Das wärmesensibilisierte Tauchverfahren besteht darin, daß man den
verschiedenen Latexbädern ein Sensibilisierungsmittel beigibt. Dieses Sensibilisierungsmittel
hat die Aufgabe, daß die Latexmischung auf Erwärmung von über 35 bis 80°C spontan
koaguliert.
-
Als Wärmesensibilisator kann man alle für diesen Zweck gelieferten
Verbindungen verfinden, ein Beispiel hierfür ist "Lutonal M 40", ein Polyvinylmethyläther,
der von der BASS geliefert wird und sich in der Kälte bei 15 bis 200C löst.
-
Erwärmt man eine Lösung aus Polyvinylmethyläther auf 30 bis 400C,
so fällt der Äther wieder quantitativ aus. Diese Eigenschaft hat man sich bei dem
wärmesensibilisierten Verfahren zunutze gemacht, indem man beispielsweise 12 Teile
einer
15 %-igen Lösung von Polyvinylmethyläther den Latexbädern zusetzt.
-
Erwärmt man die Latexmischung auf 35 bis 800C oder taucht eine vorgewärmte
Form mit ca. 800C in diese Latexmischung ein, so erfolgt die schon vorerwähnte spontane
Koagulation, da der Sensibilisator ausfällt und die Kautschukteilchen mitreißt.
-
Bei der Verwendung des wärmesensibilisierten Tauchverfahrens muß die
Latexmischung auf einer Temperatur von unter 200C gehalten werden, damit eine vorzeitige
Koagulation verhindert wird. Vor dem Tauchen werden bei diesem Verfahren die Formen
auf eine Temperatur von 70 bis 800C erwärm-t, indem man sie vor dem Eintauchen in
das Latexgemisch in einer Heißwasserwanne mit 90 bis 95 0C eintaucht. Die Verweilzeit
der Formen in dem heissen Wasser beträgt in der Regel 2 bis 5 Minuten, man kann
sie jedoch auch mit Heißluft anwärmen.
-
Die vorgewärmten Formen werden aus dem heissen Wasser entnommen und
ca. 30 Sekunden trocknen gelassen und dann in die wärmesensibilisierte latexmischung
eingetaucht. Je nach der gewünschten Wandstärke dauert das Eintauchen 2 bis 90 Sekunden.
Die Form wird dann aus der Latexwanne entnommen und der Film ist bereits koaguliert
und kann nicht mehr verlaufen.
-
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Handschuhs wird ein Formkörper
verwendet, wie er bei der Handschuhherstellung üblich ist. Der Formkörper kann beispielsweise
aus Metall, Porzellan, insbesondere Hartporzellan, Glas, Gips usw. bestehen. Für
das Wärmesensibilisierungsverfahren werden bevorzugt Metallformen verwendet. Die
verwendete Form kann in
üblicher Weise profiliert oder glatt sein,
zum Beispiel Noppen und dergleichen enthalten.
-
Vor dem Auftragen der einzelnen Schichten kann, wie bereits oben ausgeführt
wurde, der Formkörper zunächst in ein Koagulationsbad eingetaucht werden, damit
die Abscheidung des Kautschukfilms auf dem Formkörper beschleunigt wird.
-
Das verwendete Koagulationsbad enthält allgemein ionische Verbindungen,
zum Beispiel Säuren wie Essigsäure, Milchsäure, Ameisensäure, oder mehrwertige Salze
wie Calciumnitrat, Calciumchlorid, Calciumacetat und gegebenenfalls ein Harz wie
Kolophonium.
-
Als Lösungsmittel kann man Wasser oder organische Lösungsmittel wie
Alkohole verwenden. Die Konzentration hängt von den verwendeten Verfahrensbedingungen
wie der Temperatur usw. ab und richtet sich nach der Dicke des aufzubringenden Films.
Man kann konzentrierte bis gesättigte Lösungen verwenden. Das Koagulationsbad besitzt
im allgemeinen einen schwach sauren pH-Wert. Verwendet man Koagulationsbäder, die
organische Lösungsmittel enthalten, so wird im allgemeinen bei Raumtemperatur gearbeitet
und bei Bädern auf Wassergrundlage arbeitet man je nach Maschine und Arbeitsbedingungen
bei Temperaturen von 20 bis 800C, vorzugsweise von 30 bis 700C.
-
Die Verweilzeit in dem Koagulationsbad variiert entsprechend den gewählten
Verfahrensbedingungen, ebenso in Abhängigkeit von der Ein- und Austauchgeschwindigkeit.
Die Menge des mitgenommenen ionischen Koagulierungsmittels hängt naturgemäß von
der Ausfahrgeschwindigkeit und der Viskosität ab. Der auf diese Weise aufgebrachte
Film aus Koagulationsmittel wird vorzugsweise mit Warmluft leicht angetrocknet.
-
Anschließend wird der Formkörper, der einen Film aus Koagulationsmittel
enthält, in eine Dispersion aus Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisat eingetaucht.
Beispiele für geeignete Produkte sind Perbunan-Latex T, Bayer-Versuchsprodukt KA
8090. Dieses sind Mischpolymerisate aus Acrylnitril und Butadien in verschiedenen
Mengenverhältnissen wie zuvor angegeben. Man verwendet wäßrige Latices, die die
üblichen Stabilisatoren und Emulgatoren sowie Vulkanisationschemikalien enthalten.
Grundsätzlich handelt es sich um übliche Latices, wie sie in der Tauch- und Beschichtungsindustrie
verwendet werden. Die Feststoffkonzentration in dem Tauchbad beträgt 30 bis 70 %,
vorzugsweise 40 bis 60 .
-
Das Bad hat Raumtemperatur oder eine geringfügig darunter liegende
Temperatur. Die Verweilzeit in dem ersten Bad beträgt je nach Filmdicke und aufgebrachtem
Koagulationsmittelüberzug 5 Sekunden bis 4 Minuten, vorzugsweise 10 Sekunden bis
2 Minuten, am meisten bevorzugt 30 bis 60 Sekunden. Nach dem Herausnehmen des Formkörpers
wird überschüssige Latexdispersion, beispielsweise durch rasches Drehen abgeschleudert
oder durch langsames Drehen gleichmäßig verteilt. Anschließend wird der herausgenommene
Formkörper mit dem darauf aufgebrachten Film bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur
in Luft getrocknet. Dieser Beschichtungsvorgang kann ein oder mehrere Male wiederholt
werden, bis die gewünschte Schichtdicke erreicht ist.
-
In der zweiten Stufe wird eine wäßrige Dispersion aus einem geeigneten
Haftvermittler als Tauchbad verwendet. Der Haftvermittler muß eine gute Haftung
zwischen dem Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisat und dem Naturkautschuk ergeben.
-
Bevorzugt wird eine vulkanisationsfähige Dispersion eines Polychloroprenkautschuks
(Polychlorbutadienkautschuk) verwendet. Beispiele hierfür sind Baypren-Latex T (Bayer
AG) und die Latexsorten 635, 736, 750, 650 und 842 von Du Pont. Geeignet sind auch
alle Neopren-Typen, die für die Tauch- und Beschichtungsindustrie bestimmt sind.
Dieses sind wäßrige kolloide Dispersionen von Polychloropren, die durch Emulsionspolymerisation
hergestellt werden. Vorzugsweise werden mittel bis schwach kristallisierende Typen
eingesetzt. Beispiele für solche Polymerisate sind solche, die mit aliphatischen
Mercaptanen bzw. Disulfiden geregelt werden.
-
Der Feststoffgehalt des in der zweiten Stufe verwendeten Tauchbads
beträgt 35 bis 60 %, vorzugsweise 40 bis 55 . Das Tauchbad kann die üblichen Zusatzstoffe
enthalten.Allgemein gilt,daß man in
der zweiten Stufe wäßrige kolloide
Dispersionen von Polychloropren verwenden kann, die vorzugsweise eine geringe bis
sehr geringe Kristallisationstendenz zeigen, ein Trockengehalt von ca. 55 bis 60
0$, vorzugsweise 58 %, besitzen und eine Defo-Härte der Trockensubstanz von 7000
+ 1000 aufweisen. Die Dichte beträgt bevorzugt 1,0 bis 1,3, vorzugsweise 1,13 g/cm2
und der pH-Wert der Latices liegt im alkalischen Bereich. Vorzugsweise verwendet
man Latices mit einem pH-Wer-t von 13.
-
Die Viskosität der verwendeten Polychloroprenlatices beträgt bevorzugt
ca. 30 bis 180, bevorzugt 20 bis 80, bestimmt nach Brookfield.
-
Die Teilchen besitzen in den Latices eine Größe von ca.
-
140 bis 180 m/u, bevorzugt von 150 bis 170, am meisten bevorzugt 160m/u.
-
Die Verweilzeit in dem zweiten Bad hängt von der gewünschten Filmdicke
ab und richtet sich danach, cb die Form erneut in das Koagulationsbad eingetaucht
wurde oder nicht.
-
Sie beträgt im allgemeinenen 20 Sekunden bis zwei Minuten, vorzugsweise
30 Sekunden bis 2 Minuten, am meisten bevorzugt ca. 40 bis 90 Sekunden.
-
Bei der zweiten Stufe kann bei Zimmertemperatur oder bei erhöhter
Temperatur gearbeitet werden.
-
Nach dem Herausnehmen wird die überschüssige Haftvermittlerdispersion
durch rasches Drehen abgeschleudert oder durch langsames Drehen gleichmäßig verteilt.
Anschließend wird der herausgenommene Formkörper mit dem aufgebrachten Film bei
Raurntemperatur oder erhöhter Temperatur in Luft getrocknet. Diese Beschichtungs-
und Trocknungsvorgänge können ein oder mehrere Male wiederholt werden, wobei man
ggf. auch jeweils zwischendurch die Tauchung
in dem Koagulationsbad
wiederholen kann.
-
In der dritten Stufe wird ein Bad aus einem wäßrigen Naturlatex verwendet.
Man kann ggf. auch eine wäßrige Naturkautschukdispersion verwenden, wobei der Kautschuk
einer Precuring-bzw. einer Vulkanisationsbehandlung unterworfen wurde. Geeignete
Produkte sind zum Beispiel solche mit 60 % Trockengehalt, wobei hoch- oder niederammoniakalische
Typen verwendet werden können. Geeignete Produkte .werden z. B. in NR-Technologie,
Anhang zu Naturkautschuk 1971, Nr. 5, S. 4 von T.A. Mursalo und bis1972, Nr. 7,
S. 1 von A.D.T. Gorton beschrieben. Der Feststoffgehalt des Bades der dritten Stufe
liegt im allgemeinen bei 35 bis 60 %, vorzugsweise bei 40 bis 55 %. Auch diese Bäder
enthalten übliche Zusatzstoffe.
-
Alle zur Herstellung der erfindungsgemäßen Handschuhe versendeten
Bäder können Vulkanisationsbeschleuniger, zum Beispiel Xanthogenate, Dithiocarbamate,
Tetramethylthiuramdisulfid u.a., Thiurame, Mercaptobenzothiazol u.ä., Thiazole,
Guanidine, Thioharnstoffderivate, Aminderivate usw., Aktivatoren wie Zinkoxid, Bleiglätte,
Vulkanisationsverzögerer wie organische Säuren wie Benzoesäure oder Salicylsäure
usw., ggf. Füllstoffe wie Ruß, Kieselgel, Silikate wie Kaolin, Kreide, Talk usw.
ggf.
-
Pigmente wie organische Farbstoffe, Lithopone, Titandioxid, Eisenoxide,
Chrom- und Cadmiumverbindungen, Weichmacher wie Mineralöle, Äther und Thioäther,
Ester, Elastikatoren, gegebenenfalls chloriert, und deren Zinksalze, Alterungsschutzmittel,
zu denen die Oxidations-, Hitze-, Ozon-, Licht-, Ermüdungs- und Hydrolyse-Schutzmittel
rechnen, wie ggf. Flammschutzmittel enthalten. Diese Zusatzstoffe werden in üblichen
Mengen verwendet und sind dann auch in den entsprechenden Schichten des Handschuhs
enthalten.
-
Zur Herstellung der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Latextauchbäder können die Bestandteile in hochprozentigen Latex eingerührt werden.
Die wasserunlöslichen festen Produkte können jedoch nicht pulverförmig in Latex
eingerührt werden, da sonst dem Latex zu schnell das Serum entzogen wird und der
Latex zur Koagulation neigt.
-
Die festen pulverförmigen Stoffe werden daher vor der Zugabe zum Latex
mit Wasser angepastet und in einem Mahlaggregat, wie in Kolloidmühlen, Farbreibmühlen,
Schwing- oder Vibrationsmühlen oder Kugelmühlen vermahlen. Diese Maßnahme ist notwendig,
damit die Zuschlagstoffe in feinstverteilter Form vorliegen. Die Körnung der Zuschlagstoffe
beeinflußt die physikalischen Eigenschaften der Handschuhe.
-
Sollen den Latexmischungen noch wasserunlösliche Öle zugesetzt werden,
so müssen diese vorher emulgiert werden. Das Emulgieren erfolgt durch Zusatz eines
Emulgators und Wasser.
-
Wie oben bei den einzelnen Tauchstufen ausgeführt wurde, hängt die
beim Tauchen erreichbare Filmdicke von verschiedenen Faktoren wie der Verweilzeit
im Latexbad,der Viskosität,der Konzentration und dem verwendeten Koagulationsmittel
ab. Allgemein gelten für das Aufbringen der drei verschiedenen Schichten folgende
Zusammenhänge Beim Tauchen in 40 zeigen Latex erhält man eine Filmdicke von ca.
0,04 mm; beim Tauchen in 60 %-igen Latex erhält man eine Filmdicke von ca. 0,10
mm und in hochkonzentriertem Latex von ungefähr 0,20 mm.
-
Verwendet man ein Koagulationsmittel in 60 °/O-igem Latex, so kann
man Filmdicken von etwa o,6o mm erreichen und taucht man heisse Formen von ca. 800C
in wärmesensibilisierte Latices, so erreicht man Filmdicken von 0,40 bis 2,0 mm.
-
Nach der letzten Beschichtungsstufe kann sich gegebenenfalls eine
übliche Beflockungsstufe anschließen, beispielsweise mit Baumwollflocken oder mit
Flocken aus einem synthetischen Material mit einer Faserlänge zwischen 0,5 und 0,7
mm. Die Beflockung erfolgt in an sich üblicher Weise. Die Baumwollflocken oder Synthesefaserflocken
können hierbei in üblicher Weise vorbehandelt worden sein, um die richtige Einsinkgeschwindigkeit
zu erreichen, damit eine gute Haftung im Latexbett erreicht wird. Nach dem Aufbringen
des letzten
Überzugs und gegebenenfalls dem durchgeführten Beflocken
kann der auf dem Formkörper aufgebrachte, in Gelzustand vorliegende Handschuh mit
Wasser gewaschen werden, um mitgeführte Verunreinigungen, Serum aus Latex etc.,
z.B. Bestandteile des Koagulationsbades usw. auszuwaschen.Dieser Waschvorgang wird
auch als "leaching" bezeichnet.
-
An diesen möglichen Waschvorgang schließt sich eine Trocknungsstufe
an, um das eingeführte Wasser zu entfernen.
-
Die Trocknung erfolgt mit Heißluft, zum Beispiel feuchter oder trockener
Luft im Temperaturbereich ansteigend von 60°C bis 80 bis 1400C, vorzugsweise bei
60 bis 90 C.
-
Je nach den verwendeten Ansätzen reicht diese Trocknungsstufe aus.
Es kann aber auch sofort eine Vulkanisationsstufe angeschlossen werden, bei der
im Temperaturbereich von 100 bis 1300C die Endvulkanisation durchgeführt wird.
-
Bevorzugt erfolgt die Trocknung und Vulkanisation in drei Stufen:
1) Vortrocknung bei 800C mit viel Luftdurchgang (feuchte Luft) 2) Nachtrocknung
bei 95 0C mit viel Luftdurchgang 3) Vulkanisation bei 130°C.
-
Die einzelnen Trocken- und Vulkanisationszeiten sind vom Artikel und
von der Form abhängig und müssen jeweils durch Vorversuche bestimmt werden.
-
Zum Schluß wird der Handschuh in üblicher Weise von der Form abgezogen,
wobei er umgestülpt wird. Gegebenenfalls wird der erhaltene Handschuh nochmals mit
Wasser gewaschen und in üblicher Weise getrocknet.
-
Werden die Handschuhe nach dem wärme sensibilisierten Verfahren hergestellt,
so sollten sie nach der Vulkanisation 3 bis 4 Stunden nach Entfernung des Wärmesensibilisators
gewässers werden.
-
Die erfindungsgemäßen Handschuhe besitzen sehr gute physikalische
und mechanische Eigenschaften und eine hohe Ö-und Benzinbeständigkeit. Sie besitzen
insgesamt eine gute Chemikalienbeständigkeit bei guter mechanischer Festigkeit,
insbesondere bei guter Weiterreißfestigkeit.
-
In den erfindungsgemäßen Handschuhen haften die verschiedenen Schichten
fest aneinander und lassen sich praktisch nicht voneinander abschälen. Um bei der
Dehnung des Materials die Abschälerscheinungen möglichst gering zu halten, sollten
die Dehnungamodule der verschiedenen Schichten so bemessen werden, daß sie zueinander
ziemlich ähnlich sind.
-
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
-
Beispiel 1 Übliche Handschuhformen werden gereinigt und in ein Koagulationsbad,
das 40 % Wirksubstanz enthält, eingetaucht und dann aus dem Bad entnommen. Das Koagulationsbad
besitzt eine Temperatur von 450C.
-
Die Formen werden unter Drehen getrocknet und auf Zimmertemperatur
abgekühlt. Sie werden anschließend in eine Mischung aus vulkanisationsfähigem Perbunan-Latex
eingetaucht, wobei Verweilzeiten von 40 Sekunden verwendet werden.
-
Die Formen werden aus der Perbunan-Latexmischung unter mehrmaligem
Drehen der Form ausgetaucht. In zirkulierender Raumluft wird der Uberzug leicht
angetrocknet.
-
Anschließend wird die Form mit dem Uberzug in eine vulkanisierfähige
Polypropylenlatexmischung ein- und ausgetaucht, wobei die Verweilzeit fn der Mischung
60 Sekunden beträgt.
-
Die Formen werden dann unter Drehen in zirkulierender Luft mit erhöhter
Temperatur getrocknet.
-
Anschließend werden die Formen in eine vulkanisationsfähige Naturlatexmischung
ein- und ausgetaucht, wobei die Verweilzeit in der Naturlatexmischung bis ungefähr
120 Sekunden beträgt.
-
Die Formen werden aus dem Naturlatexbad entnommen und bei ansteigender
Lufttemperatur getrocknet. Bei erhöhter relativer Feuchtigkeit wird die Luft zirkuliert.
Es erfolgt dann ein stufenloser Übergang von der Trocknungs- in die Vulkanisationsphase.
-
Nach dem Vulkanisieren werden die Formen mit dem aufgetauchten Material
in Wasser abgekühlt und die Handschuhe werden abgezogen, wobei der Handschuh gestülpt
wird. Die Handschuhe werden auf übliche Weise gewaschen, getrocknet, geprüft und
verpackt.
-
Beispiel 2 Man arbeitet auf gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben,
verwendet jedoch ein Koagulationsbad mit 50 $ Wirksubstanz und trocknet den Überzug
aus Koagulationsmittel bei 600C.
-
Bei den obigen Beispielen können die folgenden Tauchbäder verwendet
werden:
Koagulant: bis 50 % Wirksubstanz, wäßrig Perbunan-N-Latex-Tauchbad:
30 bis 40 0/0 Kautschuktrockensubstanz Polychloroprenlatex-Tauchbad: 30 bis 55 %
Kautschuktrockensubstanz Naturkautschuklatex-Tauchbad: 40 bis 60 % Kautschuktrockensubstanz.
-
Bei den obigen Beispielen werden Handschuhe mit den folgenden Filmstarken
erhalten: Perbunan-Latex-N 0,2 - 0,3 mm Polychloroprenlatex 0,03 - 0,3 mm Naturkautschuk
und Flocken 0,1 - 0,3 mm Gesamtstärke 0,33 - 0,90 mm.
-
Leerseite