-
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kautschukbändern o. dgl.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Kautschukbändern o. dgl.,
wie Kautschukringen-, -bade- und -traggürteln u. .dgl.
-
Bade- und Traggürtel aus Kautschuk sind gewöhnlich in der Weise hergestellt
worden, daß Stücke aus einer Platte oder Bahn einer vorher auf einem Kalander hergestellten
Kautschukmischung geschnitten wurden.
-
überdies sind :endlose Kautschukringe aus Kautschukmischungen hergestellt
worden, die gewöhnlich durch eine Schlauchmaschine gespritzt wurden. Der so hergestellte
Schlauch wurde dann vulkanisiert, und die Bänder wurden von dem Schlauch abgeschnitten.
Ferner wurden die Kautschuknnischungen kalandriert, die Platte auf einen Dorn gewickelt
und vulkanisiert, um :einen Schlauch zu bilden, von. welchem die endlosen Ringe
dann abgeschnitten wurden. Diese Verfahren sollen kostspielig sein und die Benutzung
von Apparaturen erfordern, die in der Anschaffung und Unterhaltung sehr hohe Kosten
erfordern; gis sind dabei ferner viele geübte Arbeitskräfte erforderlich.
-
Der Hauptzweck der Erfindung ist, ein Verfahren zum Herstellen von
Kautschukbändern, -ringen, -bade- und -traggürteln o. dgl. durch das Niederschlagen
von Kautschule aus einer Kautschukdispersion zu schaffen, wodurch eine einfache
und billige Vorrichtung benutzt werden kann und die verschiedenen Vorgänge, wie
Durcharbeiten, Kalandrieren oder Spritzen, vermieden werden.
-
Obwohl die Verwendung von Kautschukmilchmischungenbei dem Herstellen
sehr verschiedener Kautschukgegenstände immer mehr zunimmt, so sollen doch Kautschukbänder
und -ringe bis jetzt noch nicht aus Kautschukmilch hergestellt worden sein.
-
Gemäß der Erfindung wird beim Herstellen, von Kautschukbändern oder
ähnlichen Gegenständen ein aus wässerigen Kautschukdispersionen hergestellter koagulierter
Kautschukniederschlag auf einer mit schneidkantigen Erhöhungen versehenen Unterlage
aufgebracht und- getrocknet, so daß der Niederschlag während des beim Trocknen auftretenden
Schrumpfgins. durch die Erhöhungen in Einzelteile getrennt wird.
-
Vorteilhaft besteht die Unterlage aus einem Zylinder, der genügend
stark ist und eine schneidkantige, beispielsweise schraubengangartige Erhöhung hat,
uni den Kautschukniederschlag zu zerschneiden, der auf dem Zylinder gemäß irgendeinem
an sich bekannten Verfahrien abgelagert ist. Während des Trockners erfährt der Kautschukniederschlag
gewöhnlich
eine sehr beträchtliche Schrumpfung und haftet infolgedessen
an der Oberfläche des Zylinders so_ dicht an, daß die schneidkantige Erhöhung den
Niederschlag in Einzelteile zerteilt.
-
Die wässerigen Kautschukdispersionen können aus natürlicher, konzentrierter,
vulkanisierter oder künstlicher Kautschukmilch bestehen, der, wie üblich, Zusätze
verschiedener Natur, wie z. B. Schutzkolloide, Vulkanisiermittel, Beschleuniger,
Füllstoffe o. dgl., beigemischt sind. Auch der Baustoff für den Zylinder oder Dorn
kann verschieden sein; beispielsweise können hierzu Metalle oder Metallegierungen,
vorteilhaft rostfreier Stahl, Leichtlegierungen, Hartholz, Glas, Porzellan, Hartgummi,
verwendet werden, vorausgesetzt, daß diese Stoffe imstande sind, ,eine scharfe Schneidkante
zu liefern.
-
Die Verwendung eines Dornes mit schneidkantigen Erhöhungen ist besonders
vorteilhaft im Zusammenhang mit zwei Arten unmittelbaren Herstellens von Kautschukgegenständen
aus Kautschukmilch, nämlich mit dem eigentlichen Tauchverfahren und dem Verfahren
mit Wärmeniederschlag aus einer durch Wärme entstabilisierten Kautschukdispersion.
-
Bei dem eigentlichen Tauchverfahren wird vorher eine Kautschukmüchmischung,die
gegebenenfalls konzentriert oder vulkanisiert sein kann, beispielsweise so hergestellt,
daß Kautschukmilch einer Verdampfung durch Erhitzen bei mäßiger Temperatur, z. B.
bei 6o° C, unter Vakuum oder bei gewöhnlichem Druck unterworfen wird. Die Kautschukmilch
kann auf diese Weise leicht auf einen Kautschukgehalt von 6o bis 70 % an Stelle
des ursprünglichen von. 3o bis 32 % gebracht werden. Gegebenenfalls können
in üblicher Weise Schwefel, Beschleuniger, Metalloxyde oder andere Füllstoffe zu
der konzentrierten Kautschukmilch vor ihrer weiteren Verwendung zugemischt werden.
-
Diese Kautschukmüchmischung wird in einen Behälter ,gegossen, der
eine genügende Tiefe hat; um einen- Dorn mit beispielsweise einer schraubenförmigen
scharfen Kante in die Mischung in lotrechter Richtung bis zu der verlangten Tiefe
eintauchen zu lassen. Nach denn Tauchen wird der an dem Dorn haftende Niederschlag
der Dispersion teilweise getrocknet, und abwechselndes Tauchen und teilweises Trocknen
wird wiederholt, bis die verlangte Kautschukdicke erreicht wird. Darauf wird das
vollkommene Trocknen ausgeführt. Das Schrumpfen. des -Kautschukniederschlages während
des Trocknens und der entsprechende Eigendruck des Niederschlages gegen die schräubengangartige
schneidkantige Erhöhung sind so stark, daß der Niederschlag durch die kantige Erhöhung
scharf zerschnitten wird, während er an dem Dorn selbst anhaftet. Falls die Dicke
des Niederschlages jedoch zu stark ist, um das vollständige Zerschneiden durch Schrumpfung
zu ermöglichen, wird der Dorn nach dem Trocknen in Drehung versetzt und dabei auf
eine harte Oberfläche gedrückt. Die Kante der schneidenden Schraubenwindung vollendet
somit den Schnitt. Das Vulkanisieren kann während des Trocknens auf dem Dorn selbst
oder zu deinem späteren Zeitpunkt nach dem Zerteilen erfolgen.
-
Bei dem Wärmeniederschlagsverfahren mit einer durch Wärme entstabilisierten
wässerigen Kautschukdispersion werden der wässerigen Dispersion, wie bekannt, außer
den üblichen Bestandteilen entstabilisierende Stoffe zugesetzt. Diese setzen, wenn
sie auch nicht wesentlich ihre Flüssigkeit bei Raumtemperatur beeinflussen, die
Dispersion in. Stand, an bestimmten Stellen zu koagulieren, wenn sie mit einer ;erhitzten
Oberfläche in Berührung gebracht wird. Deshalb wird durch Tauchen des auf beispielsweise
70 bis 95° C erhitzten Dornes in diel so hergestellte Dispersion während
der verlangten Zeit der Dorn mit einer Schicht von dichtem koaguliertem Kautschuk
überzogen, der :eine von der Dauer des Tauchens, der Temperatur des Dornes und auch
von der Zusammensetzung der Dispersion abhängende Dicke aufweist. Ein einziges kurzes
Tauchen ,genügt im allgemeinen; es kann aber natürlich wiederhölt werden. Die niedergeschlagene
Schicht ,wird getrocknet oder vulkanisiert; wenn unvullkani:sierte Kautschukmilch
verwendet worden ist.
-
Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht hauptsächlich in der
Nutzbarmachung der Schrumpfung während der Trocknung eines aus Kautschukmilch erhaltenen
Kautschukniederschlages zum Zerteilen des Niederschlages nach einer bestimmten Linie.
-
In der beiliegenden schematischen Zeichnung ist beispielsweise ein
Dorn .dargestellt, und zwar zeigen Fig. i den Dorn, Fig. a einen Teil des Dornes
in größerem Maßstab, Fig.3 -ein Stück des von dem Dorn der Fig. i erhaltenxvn Bandes.
-
In den Figuren ist der D orn mit i und die schraubengangartige schneidkantige
Erhöhung mit a bezeichnet. Die Steigung der Schraubenlinie bestimmt _ sich in bezug
auf die Breite A des Bandes und seine Abwicklung in der Weise, daß die Länge des
Dornes die kleinstmögliche ist. Wie Fig. z zeigt, setzt sich die schneidkantige
Erhöhung z nicht bis zu den Enden. des Dornes fort, sondern hört in einem bestimmten
Abstand von diesen zuf. Hieraus folgt, daß während des Trocknens
des
Kautschukniederschlages das Band an seinen Enden nicht zerschnitten wird und infolgedessen
nicht von selbst von dem Dorn abgewickelt werden kann, sondern nur dann, wenn nach
der Vulkanisierung oder nach vollständiger Trocknung bei Verwendung vulkanisierter
Kautschukmilch es auch in diesen Zonen besonders zerschnitten werden soll.
-
Der Dorn kann auch an seiner Oberfläche mit einer Gravierung oder
Musterung zur Wiedergabe auf dem Bande versehen sein. Somit dient beispielsweise
die Nut 3 nahe der Schraubenlinie dem Zweck, der Kante des Bandes eine entsprechende
Verdickung zu geben; aber auch kompliziertere Muster können, falls es nötig oder
angebracht ist, leicht wiedergegeben werden.
-
Um die Handhabung -des Dornes zu erleichtern, kann dieser mit einem
Handgriff o. dgl. versehen sein, wodurch -er an einem Halter angebracht werden kann.
Der Dorn kann auch innen hohl sein, um das Einführen eines Heizmittels zu gestatten
oder in ihm einen Niederdruck zu erzeugen. Der Dorn kann auch beispielsweise elektrische
Heizeinrichtungen haben, die imstande sind, die Verwendung des Dornes im Zusammenhang
mit der gewählten Herstellungsweise zu erleichtern.
-
Es ist ersichtlich, daß das Verfahren gemäß der Erfindung auch auf
das Herstellen anderer Gegenstände als Bänder, beispielsweise auf das Herstellerendloser
Ringe, angewendet werden kann. In diesem Fall ist ein Dorn erforderlich, der eine
Mehrzahl endloser schneidkantiger Erhöhungen hat. Der Dorn soll in jedem Fall mit
einer oder mehreren fortlaufenden oder unterbrochenen Erhöhungen entsprechend dem
herzustellenden Gegenstand versehen sein, während seine äußere und innere Gestalt,
wie bereits gesagt, Abänderungen im Zusammenhang mit der Arbeitsmethode und dem
herzustellenden Gegenstand erfahren kann. Auch die Zahl der schraubengangartigen
Erhöhungen auf dem Dorn kann mehr als eine sein, um mehrere Bänder in einem Arbeitsgang
zu :erhalten. Bei dem Herstellen dicker Bänder, die nicht leicht auseinanderreißen,
können die Bänder dadurch getrennt werden, daß der Zylinder oder der Dorn in einer
Maschine angebracht wird, die ihn zwischen Druckwalzen umlaufen läßt. Der Druck
der Walzen gegen die scharfe Kante der Erhöhung dient dann dazu, die Verbindungen
zwischen den Bändern zu trennen.