DE639546C

DE639546C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen scharfkantiger Kautschukfaeden mit mindestens zwei spitzwinkligen Ecken

Info

Publication number: DE639546C
Application number: DEI47682D
Authority: DE
Original assignee: International Latex Processes Ltd
Current assignee: International Latex Processes Ltd
Priority date: 1932-08-06
Filing date: 1933-07-30
Publication date: 1936-12-07

Description

REIC

ENTAMT

Die Erfindung bezieht sich auf das Herstellen scharfkantiger Kautschukfäden mit mindestens zwei spitzwinkligen Ecken, insbesondere dreieckiger Kautschukfäden, und bezweckt, derartige Fäden fortlaufend und rasch auf einfache und billige Weise aus einer Kautschuk enthaltenden Flüssigkeit, wie z. B. aus einer Lösung oder Dispersion von Kautschuk oder kautschukartigem Material, zu erzeugen. Es ist schon vorgeschlagen worden, Kautschukbänder oder Kautschukstreifen dadurch herzustellen, daß wässerige Kautschukdispersionen in einem oder mehreren schmalen Strömen oder Strahlen auf eine Lauffläche geleitet und dann die so auf der Lauffläche erzeugten schmalen flüssigen Bänder z. B. durch Trocknen "ganz oder teilweise koaguliert und verfestigt werden. Diese Bänder oder Streifen können dann zu einem im wesentlichen runden Faden zusammengerollt werden.

Es ist auch bekannt, Kautschukstreifen oder -fäden dadurch herzustellen, daß man eine konzentrierte Kautschukmilchmischung auf eine Lauffläche strömen -läßt, die mit viereckigen Längsrinnen versehen ist, die oben durch flache Zwischenstege getrennt sind, deren Querschnitt nahezu der gleiche ist wie der der Längsrinnen.

Gemäß der Erfindung werden dagegen scharfkantige Kautschukfäden mit mindestens zwei spitzwinkligen Ecken, z. B. dreieckige Kautschukfäden, dadurch hergestellt, daß Kautschuk aus einer Kautschuk enthaltenden Flüssigkeit, insbesondere einer wässerigen Kautschukdispersion, in an sich bekannter Weise auf einem Laufband abgesetzt wird, dessen Längsrinnen durch Stege mit scharfen Kanten oder Schneiden getrennt sind, worauf der Kautschukniederschlag nach dem Trocknen und gegebenenfalls nach dem Vulkanisieren durch einen z. B. mit Hilfe einer Walze gegen die scharfen Kanten ausgeübten Druck in Einzelfäden getrennt wird.

Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung kann so ausgeführt sein, daß ein endloses Laufband mit durch scharfkantige Stege getrennten Längsrinnen durch eine Trockenkammer geht und an dem einen freien Umkehrende ein Vorratsbehälter angeordnet ist, während das andere freie Ende unter dem Druck einer Walze steht. Der Vorratsbehälter reicht vorteilhaft mit einem Düsenrohr auf das Lauf-

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band, während an dem der Beschickung zugewandten Umkehrende des Laufbandes eine Putzwalze angebracht sein kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsb$||; spiel der Vorrichtung zur DurchführuijgTd^ Verfahrens gemäß der Erfindung schematise^ wiedergegeben.

Fig. ι ist eine Seitenansicht der Vorrichtung,

ίο Fig. 2 ein Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. i.

In der Zeichnung ist 10 ein Vorratsbehälter für eine Kautschuk enthaltende Flüssigkeit 11, vorteilhaft eine wässerige Dispersion von Kautschuk oder kautschukartigem Material. Die Dispersion gelangt aus dem Vorratsbehälter 10 durch ein Düsenrohr 12 auf ein dauernd fortschreitendes endloses Laufband 13, dessen Form in Fig. 2 zu sehen ist. Die Dispersion wird auf dem Laufband 13 durch ein' Streichmesser 14 gleichmäßig ausgestrichen. Das Laufband 13 besteht aus Metall, vorteilhaft rostfreiem Stahl, und weist eine Reihe von Längsrinnen 15 auf, die durch scharfe Schneidkanten voneinander getrennt sind. Die Dispersion liefert, wenn. sie auf dem Laufband durch das Streichmesser 14 ausgestrichen ist, auf der ganzen Breite des Laufbandes fortlaufende Kautschukfäden in den Längsrinnen und verhältnismäßig dünne, leicht trennbare Verbindungshäute über den Schneidkanten.

Um die Oberfläche des Laufbandes 13 an

der Stelle, an welcher die Dispersion aufgebracht wird, glatt und sauber' zu halten, ist eine Reinigungsvorrichtung, wie z. B. ein Putzkissen oder eine Putzwalze 16, an dem der Beschickung zugekehrten Umkehrende des Laufbandes angebracht.

Nachdem die Kautschukdispersion auf dem Laufband 13 verteilt worden ist, wird sie durch eine Trockenkammer 17 geführt, durch die erwärmte Luft oder ein erwärmtes Gas mit Hilfe eines mit einer Heizkammer 19 verbundenen Gebläses 18 geblasen wird.

Das den getrockneten Kautschukniederschlag tragende Laufband 13 läuft dann um eine Walze 20 herum, die durch eine übliche (nicht dargestellte) Antriebsvorrichtung in Umdrehung versetzt wird. Eine schwere Walze 21, die gewünschtenfalls durch elektrische Heizkörper oder mit Hilfe hindurchströmender Gase von erhöhter Temperatur geheizt wird, ruht mit vollem Gewicht auf dem Laufband 13, vorteilhaft über der Antriebswalze 20, und schneidet durch den auf die scharfen Schneidkanten ausgeübten Druck die dünnen, über den Schneidkanten liegenden Verbindungshäute durch, so daß der Kautschukniederschlag in die in den Rinnen 15 liegenden Einzelfäden getrennt wird.

Diese Einzelfäden werden dann aus den Rinnen des Laufbandes durch die Abzug-„ walzen 22 und 23 entfernt und auf eine oder :hrere Spulen 24 gewickelt.

Bie^.auf dem Laufband verteilte wässerige S'^schukdispersion kann aus unvulkani- * oder vulkanisierter natürlicher Kauth oder einer künstlichen Dispersion von rohem oder vulkanisiertem Kautschuk oder kautschukartigem Material oder Mischungen dieser Stoffe bestehen. Falls eine vulkanisierte Kautschukmilch benutzt wird, erzeugt das Trocknen des Kautschuks in der Kammer 17 vulkanisierte Fäden. Falls unvulkanisierte Kautschukmilch o. dgl. verwendet wird, kann sie Vulkanisationsmittel enthalten, so daß sie vulkanisiert wird, wenn sie durch die Trockenkammer 17 geht. Schließlich kann sie auch keine Vulkanisationsmittel oder nur solche enthalten, die keine Vulkanisierung unter den in der Kammer 17 herrschenden Bedingungen hervorrufen. In diesem Fall kann das Laufband entweder nach dem Verlassen der Trockenkammer 17 und bevor die Fäden durch die Druckwalze 21 voneinander getrennt werden oder nach dem Verlassen der Druckwalze und bevor die Fäden von dem Laufband entfernt werden durch eine besondere Vulkanisierkammer gehen. Gegebenenfalls können die Fäden auch vulkanisiert werden, nachdem sie von dem Laufband entfernt sind und bevor sie aufgespult werden; sie können aber auch auf den Spulen oder während irgendeiner späteren Behandlung nach dem Abwickeln von den Spulen vulkanisiert werden. Das in Fig. 2 dargestellte Laufband 13 ist mit im wesentlichen V-förmigen Rinnen versehen, so daß scharfkantige dreieckige Fäden erzeugt werden. Es können jedoch auch andere Formen von Rinnen, wie z. B. solche mit U-förmigem, halbkreisförmigem oder ähnlichem Querschnitt und mit scharfkantigen Zwischenstegen, benutzt werden.

Ein Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, daß die über den scharfkantigen Stegen des Laufbandes liegenden dünnen Kautsehukhäute nach ihrer Durchtrennung an den fertigen Fäden nur sehr schmale Ränder zurücklassen, die praktisch überhaupt nicht in Erscheinung treten. Weiterhin wird besonders bei der Herstellung von Fäden mit dreieckigem Querschnitt der Vorteil erzielt, daß gegenüber den bekannten Fäden mit viereckigem Querschnitt an Kautschukmasse gespart wird. Dazu kommt noch der weitere Vorteil, daß bei einem dreieckigen Faden, der mit einem Fasergarn umsponnen wirdj das Gewicht des umsponnenen iao fertigen Fadens bei gegebener Länge geringer ist als das Gewicht eines umsponnenen vier-

eckigen Fadens gleicher Dicke. Außerdem findet die Umspinnung an den Kanten eines dreieckigen Kernfadens einen festeren Halt als an einem viereckigen Kernfaden.
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Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zum Herstellen scharfkantiger Kautschukfäden mit mindestens zwei spitzwinkligen Ecken, insbesondere dreieckiger Kautschukfäden, dadurch gekennzeichnet_r daß Kautschuk aus einer Kautschuk enthaltenden Flüssigkeit, insbesondere einer wässerigen Kautschukdispersion, in an sich bekannter Weise auf einem Laufband abgesetzt wird, dessen Längsrinnen durch Stege mit scharfen Kanten oder Schneiden getrennt sind, worauf der Kautschukniederschlag nach dem Trocknen und gegebenenfalls nach dem Vulkanisieren durch einen z.B.

mit Hilfe einer Walze gegen die scharfen Kanten ausgeübten Druck in Einzelfäden getrennt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein endloses Laufband (13) mit durch scharfkantige Stege (15) getrennten Längsrinnen durch eine Trokkenkammer (17) geht und an seinem einen freien Umkehrende ein Vorratsbehälter (10) für die Kautschukdispersion

o. dgl. angeordnet ist, während es an seinem anderen freien Ende unter dem Druck einer Walze (21) steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (10) mit einem Düsenrohr (12) auf das Laufband (13) reicht und an dem der Beschickung zugewandten Umkehrende des Laufbandes eine Putzwalze (16) zu dessen Reinigung angebracht ist.

Hierzu r Blatt Zeichnungen