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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von KsmtsehuMäden oder-streifen.
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Kautschuk- fäden oder-streifen. Nach den gebräuchlichen Verfahren zur Herstellung von Kautsehukfäden oder - streifen wurde bisher roher Kautschuk mit Vulkanisationsmitteln und Mischungsbestandteilen ver- mengt, die Kautschukmasse zu einem Blatt kalandriert und das Blatt in Streifen oder Fäden zerschnitten.
Dieses Verfahren ist ziemlich kostspielig, da viel qualifizierte Arbeit geleistet werden muss und teuere
Einrichtungen mit bedeutenden Instandhaltungskosten notwendig sind. Ausserdem sind Verfahren zur Herstellung von Kautsehukfäden durch Spritzen aus Düsen bekannt.
Nach einem früheren Vorschlag werden Kautschukfäden in der Weise hergestellt, dass man eine kautschukhaltige Flüssigkeit, insbesondere eine wässrige Kautschukdispersion, auf einer kontinuierlich bewegten Fläche ausbreitet, die in der Bewegungsriehtung verlaufende, verhältnismässig scharfkantig nach oben aneinanderstossende Rillen aufweist, so dass zwischen den in diesen Rillen gebildeten Kautschuk- fäden verhältnismässig dünne Häutchen von der Breite der Kanten verbleiben. Durch einen gegen die
Kanten wirkenden Druck, beispielsweise durch Anpressen sich abwälzender Organe, wie Rollen oder
Walzen, können die Kautsehukfäden abfallos getrennt werden.
Sollen die Fäden vulkanisiert werden, so wird die Vulkanisation zweckmässig bewirkt, bevor die Fäden durch Druck getrennt werden.
Das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung zur Herstellung von Kautschukfäden oder - streifen aus wässrigen Dispersionen von Kautschuk od. dgl., bei welchem gleichfalls die kautschukhaltige Flüssigkeit in nach oben verhältnismäss scharfkantig aneinanderstossenden Rillen abgelagert und koagu- liert wird, besteht im wesentlichen darin, dass die Kautsehukdispersion in Rillen von gekrümmter Gestalt, vorzugsweise in schraubenförmig an der inneren und/oder äusseren Oberfläche eines Zylinders verlaufenden Rillen, abgelagert wird.
Die Aufbringung der Dispersion auf die Unterlage oder Form, welche mit in Windungen verlaufenden Rillen versehen ist, erfolgt vorzugsweise durch Tauchen. Es ist jedoch auch möglich, die Kautschukschichte nach den Arbeitsmethoden des Aufspritzens, Aufstreichens der elektrophoretischen Niederschlagung oder nach irgendeinem andern geeigneten Überzugsverfahren auf der Unterlage oder Form auszubilden. Als Ausgangsmaterial kann insbesondere Latex verwendet werden, der gewünschtenfalls vulkanisierend wirkende Zusätze enthalten und entweder im unvulkanisierten oder vulkanisierten Zustand zur Anwendung gelangen kann.
Die Trennung der Windungen kann beispielsweise durch Zerreissen der Verbindungshäutehen oder durch Zerschneiden erfolgen, indem gegebenenfalls ein Organ, z. B. eine Rolle oder Walze, gegen die scharfen Kanten des Grates gepresst wird. Zweckmässig wird der Druck angewendet, nachdem der Kautschuk vulkanisiert worden ist. Die Vulkanisierung kann durchgeführt werden, während sich der Kautschuk noch auf der Unterlagsf1äche oder Form befindet.
Zur Herstellung der Kautsehukfäden kann jede Latexmischung verwendet werden, die sich zur Herstellung von Kautschukplatten zum Zwecke der Erzeugung von Kautsehukfäden eignet. Eine geeignete Latexmischung ist z. B. ein mit Mischungsbestandteilen versetztes Latexkonzentrat folgender Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> Kautschuk <SEP> (als <SEP> Latex) <SEP> 90-8 <SEP> Gew. <SEP> Teile
<tb> Schwefel <SEP> ....................................................... <SEP> 2 <SEP>
<tb>
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EMI2.1
<tb>
<tb> Paraffinwachs <SEP> .......................................................... <SEP> 1 <SEP> Gew. <SEP> Teile
<tb> Transformatoröl <SEP> l,, <SEP>
<tb> Diäthyldithiocarbaminsaures <SEP> Zink................... <SEP> 0'2 <SEP>
<tb> Zinkoxyd <SEP> ............................................................... <SEP> 5#0 <SEP> # <SEP> #
<tb>
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wie sie in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist. Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Tauch- behälter, in dem sich eine Trommel zur Herstellung der faden-oder streifenförmigen Kautschukgebilde befindet.
Fig. 2 stellt die Trommel nach dem Tauchvorgang in Ansicht dar. Fig. 3 zeigt einen Teilschnitt durch den oberen Teil der Trommel nach Fig. 2 in vergrössertem Massstabe. Fig. 4 stellt eine Vorrichtung in Seitenansicht dar, die gegebenenfalls zur Trennung der Windungen der auf der Trommel gebildeten Kautschukfäden oder-streifen verwendet wird. Fig. 5 zeigt eine Einzelheit im Schnitt, um die Wirkung- weise der in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung zur Trennung der Windungen zu veranschaulichen. Fig. 6 zeigt eine Vorrichtung zum Abwickeln der Kautsehukfäden oder-streifen von der Trommel, teilweise im Schnitt und in Seitenansicht, und Fig. 7 eine Seitenansicht dieser Vorrichtung.
Eine zweckmässig hohle zylinderförmige Trommel 10 weist eine fortlaufende schraubenförmige
Rille 11a bzw. 11b auf, die vorzugsweise sowohl an der inneren als auch an der äusseren Zylinderfläche vorgesehen ist. Die Windungen der Rille sind durch einen schraubenförmigen Grat 12a bzw. 12b getrennt, der, wie in Fig. 3 und 5 dargestellt, verhältnismässig scharf ausgebildet sein kann. Die Rille lla bzw. llb kann jeden geeigneten Querschnitt, z. B. den dargestellten, aufweisen.
Die Trommel-M kann so ausgebildet sein, dass sie in einen in einem Behälter 14 vorgesehenen Latex13 od. dgl. gehängt und eingetaucht werden kann. Zu diesem Zweck kann ein Bügel 15 angeordnet sein, der in Löcher 16 an beiden Enden eingreift, so dass die Trommel sowohl in der einen als auch in der umge- kehrten Stellung aufgehängt und eingetaucht werden kann.
Zur Durchführung des Verfahrens wird die Trommel ein oder mehrere Male in der einen oder um- gekehrten Stellung eingetaucht, wobei die Trommel zweckmässig vorher erhitzt wird, um das Verfestigen des Latex auf dieser beim Herausnehmen zu erleichtern. Der Kautschuk wird auf der Trommel abge- lagert und in der Rille, in welcher er sich ansammelt, gleichmässig verteilt, wobei ein verhältnismässig dünner Kautsehnkfilm über den scharfen Kanten 12 (t und 12b verbleibt.
Der Kautschuk wird auf der Form zwischen jedem Tauchvorgang und nach dem letzten Eintauchen getrocknet und kann, wenn roher Kautschuk verwendet wird, vulkanisiert werden oder, wenn vulkanisierter
Kautschuk verwendet wird, weiter vulkanisiert werden, entweder durch Eintauchen in heisses Wasser oder unter Einwirkung von Dampf von niederer Temperatur. Zur Herstellung verhältnismässig dünner oder leichter Fäden oder Streifen können die in der Rille lla bzw. 11b liegenden Windungen des Kaut- schuks durch blosses Abwickeln des Materials von der Trommel in leichter Weise getrennt werden. Der Kautschukfilm über der Kante 12a bzw. 12b ist zufolge der Schrumpfung des Kautschuks in den Rillen durch das Trocknen ziemlieh straff und reisst leicht auseinander.
Wenn schwereres (stärkeres) streifenförmiges Material herzustellen ist, können die Windungen vor dem Abwickeln von der Trommel mittels einer Vorrichtung, wie eine solche in Fig. 4 dargestellt ist, getrennt werden. Diese besteht aus einer oberen Druckwalze 17, welche mittels einer Kurbel 18 ange- trieben wird, und einer unteren Druckwalze 19, die gegen die Walze 17 mit Hilfe einer von Fuss aus be- tätigbaren Einrichtung 20 eingepresst werden.
Die Trommel 10 wird auf die untere Walze aufgeschoben und zwischen dieser und der oberen Walze gepresst, wobei sich die Trommel durch Drehung der oberen
Walze zwischen den Walzen dreht und der Kautschukfilm auf den Kanten 12a bzw. 12b durch den
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Die Kautschukstreifen können von der Trommel 10, wie in Fig. 6 und 7 dargestellt, abgewickelt werden, wobei die Trommel auf einem geeigneten Futter 21 befestigt wird, das in irgendeiner Weise angetrieben wird. Der äussere Streifen 81 wird auf eine Spule 22 aufgewickelt und der innere Streifen 82 durch eine schleifenförmige Führung 24 geführt und auf einer Spule 23 aufgewickelt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Kautschukfäden oder-streifen aus wässrigen Dispersionen von Kautschuk od. dgl., wobei die kautschukhaltige Flüssigkeit in nach oben verhältnismässig scharfkantig aneinanderstossenden Rillen abgelagert und koaguliert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die kautschukhaltige Dispersion in Rillen von gekrümmter Gestalt, vorzugsweise in schraubenförmigen, an der inneren und/oder äusseren Oberfläche eines Zylinders verlaufenden Rillen, abgelagert wird.