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Vorrichtung zur Herstellung von Faßmänteln und ähnlichen Hohlkörpern
aus Sperrholz. Faßmäntel u. dgl. aus Sperrholz hat man bisher in der Weise herzustellen
versucht, daß einzelne plattenförmige Stücke von Furnierholz in verschiedenen Lagen
mit kreuzweisem Faserverlauf um einen Kern herum in einer Form zusammengepreßt wurden.
Das Arbeiten in dieser Weise war besonders dadurch schwierig, daß die Abschnitte
des Furnierholzes an den Kanten bestrebt waren, von dem Kern infolge ihrer natürlichen
Steifigkeit abzuklaffen. Andere Hohlkörper aus Faserstoff, und zwar insbesondere
aus Papier, hat man bereits .durch Aufwickeln, d. h. durch Auflaufenlassen auf einen
in Drehung befindlichen Kern, hergestellt. Hierbei hatte man aber ein sogenanntes
;endloses Band zur Verfügung, während sogenanntes Furnierholz immer nur in tafel-
der plattenförmigen Stücken zur Verfügung steht.
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Die Erfindung geht für die Herstellung von Hohlkörpern aus Furnierholz
ebenfalls von einem endlosen Bande aus, welches aus einzelnen Furnierstücken so
zusammengesetzt ist, daß diese Stücke an den Stirnkanten, und zwar unter Aufrechterhaltung
des Längsfaserverlaufes, aneinander, und zwar zweckmäßig durch Leimung, befestigt
werden. Ein solches Band, das dann in seiner ganzen Ausdehnung Längsfaserverlauf
aufweist, ist zur Aufnahme erheblicher Zugbeanspruchungen imstande, während ein
Band diese für ein Wikkelverfahren unumgängliche Festigkeit nicht haben würde, dass
durch Aneinandersetzen der einzelnen Furnierstücke mit den Breitseiten, so daß Querfaserverlauf
sich ergibt, zusammengesetzt wäre. Dadurch, daß ein endloses Band mit Längsfaserverlauf
und erheblicher Längenfestigkeit zur Anwendung kommt, kann nicht nur dieses Band
mit solcher Spannung auf eine als Kerndienende angetriebene Wilskeltrommel zum Auflaufen
gebracht werden, daß sich die einzelnen Lagen ausreichend fest aneinander anlegen,
sondern es können nunmehr bei seinem Auflaufen mit cler Faserrichtung quer zu dem
Band verlaufende Furnierstücke mit eingewickelt werden, welche, beiderseits mit
Klebstoff versehen, dann den gesamten Nickel zu einem regelrechten Sperrholzhohlkörper
mit kreuzweisem Faserverlauf in den Einzelschichten vervollständigen.
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Vorteilhaft wird die Einrichtung so ausgebildet, daß das gesamte Band
zunächst auf eine Vorratstrommel gebracht wird, die unter der Wirkung einer Bremse
steht, während die eigentliche Wickeltrommel angetrieben wird und dabei das Band
von der Vorratstrommel unter dem Widerstand von deren Bremse, also unter der erforderlichen
starken Spannung, abzieht. Bei seinem Lauf nach der Wickeltrommel kann dann das
endlose Band an den Seiten durch sogenannte Säumrollen auf genaue Breite geschnitten
werden, und ebenso lassen sich die erwähnten Zwischenstücke von Furnierholz mit
quergerichteter Faser auf das laufende Band absatzweise aufbringen und dabei in
einer Länge gleich der Breite des endlosen Bandes schneiden. Hat der Wickel
dann
die gewünschte Stärke erreicht, dann wird er durch eine um ihn herumgelegte Gürtelvorrichtung
auf der Wickeltrommel zunächst festgehalten und mit der Trommel oder mit deren lösbar
angeordnetem Mantel aus der Vorrichtung herausgenommen und zum endgültigen Abbinden
des Leimes zur Seite gestellt. Um dabei den Gürtel ohne Lockerung des Wickels bequem
aufbringen zu können, werden kurz vor Beendigung des Wickelvorganges in das Band
Querlochungen eingestanzt, durch welche die Vexbindungsteile des Gürtels noch vor
Abschneiden des Bandes hindurchgebracht werden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Die Abb. i und 2 zeigen in schematischer Darstellung Aufriß und Grundriß.
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Abb.3 zeigt die Gürtelvorrichtung herausgezeichnet, Abb. 4 den umwickelten
Trommelmantel mit dem Gürtel.
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Abb. 5 und 6 zeigen in Aufriß und Grundriß eine Einzelheit der Gürtelvorrichtung.
Die Vorratstrommel i ist durch ein Rädervorgelegt 2, 3, 4, 5 mit einer Handkurbel
6 verbunden und außerdem mit einer regelbaren Bandbremse 7 ausgestattet. Eine Sperrklinke
7' läßt die Drehung der Trommel i nur in der Arbeitsrichtung zu. Das Band 8 mit
Längsfaserverlauf soll von der Trommel i auf die Wickelvorrichtung auflaufen, die
aus einem Trommelmantel 9 aus zweckmäßig gelochtem Stahlblech besteht, der lösbar
an der Trommelstirnschezbe io -befestigt ist. Der Mantel 9 ist bei 9' durch einen
achsial verlaufenden Schlitz geteilt. Die beiden Mantelenden sind an einem inneren
als Hohlkörper ausgebildeten Querstück i i befestigt, in welchem, zwei Klemmkörper
13, zweckmäßig in der Form selbstsperrender exzentrischen Walzen, liegen, welche
das durch die Schlitzöffnung 9' in das Trommesimiere geführte Bandende festzuhalten
vermögen. Weiter wird in dem Innern des Trommelmantels 9 noch eine Anzahl von Spannstähen
14 zweckmäßig verteilt angebracht, die an einem nicht dargestellten Armgestell in
Form von Exzentexwalzen gelagert werden und welche zur Unterstützung des Hohlmantels
9 beim Wickeln dienen.
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Mit der Trommel=sti=rnwand io ist ein Schneckenrad 16 verbunden, in
welches eine unten gelegene Schnecke 17 eingreift; diese steht durch Doppelkugelgelenk
18 mit dem Kegelräderpaar i9 in Verbindung, welches durch Zahnrädervorgelege 20
von der Stufenscheibe 2i aus durch Riemen anzutreiben isst. Zwischen das Vorgelegt
2o und die Kegelräder i 9 ist ,eine Kupplung 21' gefügt, die durch einen Handgriff
22 (Abb.2) ein-und ausgerückt werden kann. Auf die Welle des kleineren der Kammräder
19 ist ein Handrad 23 gesetzt, um bei ausgerückter Kupplung 21' die Welle der Schnecke
17 auch von Hand drehe. zu können.
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Zwischen Vorratstrommel i und Wickeltrömmel 9 sind zwei walzenförmige
Klemmkörper i'5 angeordnet, die in an sich bekannter Weise durch nicht dargestellte
Federn in der Klemmstellung gehalten und durch einen Handgriff 15' geöffnet und
gegebenenfalls in der Öffnungsstellung festgestellt werden können. Gleichfalls zwischen
Vorrats- und Spanntrommel ist eine Lochstanze 25 angeordnet, zweckmäßig von solch=er
Form, daß sie die aus Abb. 2 ersichtlichen quergerichteten Langlöcher 26 indem Bande
8 zu erzeugen vermag. An dem Stanzgestel1 27 sind Längsbesäumrollen 28 und 29 gelagert,
welche als Kreismesser das Band 8 während seines Laufes auf genaue Breite schneiden.
Die Besäumrolle 28 ist auf ihrer Antriebsachse verschiebbar und in den verschiedenen
Stellungen einstellbar, um für verschieden breite Bänder, die einseitig an dem Flansch
i' der Vorratstrommel i anliegen, benutzbar zu sein.
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Die Ausschnitte 26 werden erzeugt, wenn ein Hohlkörper auf der Wickeltrommel
beinahe fertig gewickelt ist, um durch sie hindurch eine Gürtelvorrichtung hindurchziehen
zu können, die den Wickel nach seiner Lösung von dem Band in seiner gewickelten
Lage bis zum vollständigen Abbinden des Klebstoffs festhält. Es ist notwendig, die
Lochungen bei bestimmter Stellung der Wikkeltrommel in bestimmter Entfernung von
ihr anzuordnen; deswegen ist eine besondere Einrichtung getroffen, welche die zweckmäßig
von Hand vorzunehmende Betätigung der Stanze 25 nur bei einer bestimmten Stellung
der Wickeltrommel ermöglicht. Diesem Zweck dient die Spexrs,cheibe 3o, die nur in
der gezeichneten Stellung (Abb. i) der Stanze den Niedergang gestattet. Die Scheibe
3o steht durch eine Kette 31 mit einer Scheibe 32 in Verbindung, welche (Abb. 2)
mit einem konachsialen Zahnrad 33 ausgestattet ist, das in ein an dem Schneckenrad
16 befestigtes Zahnrad 34 reingreift.
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Die obenerwähnte Schnecke 17 ist - durch Hand- oder Fußhebel auf und-
ab beweglich angeordnet, so daß sie vorübergehend aus dem Schneckenrad 16 ausgehoben
werden kann, damit der die Vorrichtung bedienende Arbeiter die Scheibe io mit der
Trommel 9 beliebig einzustellen vermag. Ein gleichfalls durch Hand- oder Fußhebel
achsial an der Trommel 9 entlang zu bewegendes Messer 35 dient dazu, das Band 8
von dem fertigen
Wickel zu trennen. Die bereits erwähnte Gürtelvorrichtung
ist in Abb.3 in ausgebreitetem Zustande herausgezeichnet; Abb.4 zeigt sie auf der
bewickelten Trommel 9. Abb. 5 und 6 zeigen im Auf- und Grundriß eine Ausführungsart
eines Ehzenterverschlusses für den Gürtel. Sie besteht zweckmäßig aus einem gelochten
Stahlband 36, dessen Breite der Höhe des herzustellenden Hohlkörpers entspricht.
An dem einen Stirnende sind zwei vorspringende Teile 37 (Abb.3) angebracht, deren
Abmessungen den Lochungen 26 des Bandes (Abb. 2) entsprechen. An beiden Gürtelenden
sind gemäß Abb. 3 Verbindungsteile 38 und 39 angebracht, die nach Abb. 5 und 6 als
Klemmhebelverschlüsse ausgebildet sind und welche es ermöglichen, das um den Wickel
herumgelegte Band an diese mit erheblicher Spannung anzulegen und an ihm selbstsperrend
festzuhalten. Nach Abb. 5 und 6 sitzt an dem einen Bandende ein Haken 5r, in welchen
das rahmenförmige Zugglied 52 eingreift, das an einen an dem anderen Bandende bei
53 gelagerten Handhebel 54 angelenkt ist.
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Es empfiehlt sich, einen Hohlkörper aus Furnierholz nicht aus einem
einzigen Bande zu wickeln, weil dann auf seiner ganzen Stärke gleichgerichteter
Faserverlauf besteht. Die neue Vorrichtung ermöglicht es, in einfacher Weise einen
Sperrholzkörper zu bilden. Es werden einzelne Bandstücke quer auf das zwischen den
Trommeln 1 und 9 ausgespannte Band 8 gebracht und unter beiderseitiger Klebstoffbestreichung
mit eingerollt; dieses zu zerteilende Band wird von einer Vorratstrommel 40 (Abb.2)
abgezogen, was der Einfachheit wegen von Hand durch den Bedienungsmann der Vorrichtung
geschehen kann. Das Querband 41 durchläuft eine Lehnvorrichtung ¢2 beliebiger Art,
die auf beiden Seiten des Bandes 41 geeigneten Kaltleim aufträgt. Der Vorschub des
Bandes 41 wird durch einen stellbaren Anschlag 43 begrenzt; ein zweckmäßig durch
Fußhebel zu betätigendes Messer 44 besorgt das Abschneiden. Die Zuführung für das
Querband 41 befindet sich verhältnismäßig nahe an der Wickeltrommel 9. Während das
Band 8 sich bewegt, hat der Bedienungsmann genügend Zeit, immer wieder ein neues
Stück von dem Band 41 bis gegen den Anschlag 43 zu ziehen und abzuschneiden und
in der richtigen Lage an das vorher aufgebrachte Bandstück anzulegen.
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Zur Beschickung der Vorrichtung wird zunächst die Trommel 1 gefüllt,
indem der lose Bandwickel auf sie aufgeschoben und mit dem inneren Ende an der Klemme
I Y, die entsprechend der für die Wickeltrommel 9 erläuterten Klemme 13 ausgebildet
ist, befestigt. Das Bandende wird dann unter der Stanze 25 und zwischen den Säumrollen
28, 29 hindurch zwischen die Klemme 15 gebracht und mit dem freien Ende etwa bis
zu dem Messer 35 geführt. Während das Band von der Klemme 15 festgehalten wird,
dreht man die Trommel r mittels der Handkurbel 6 zurück, bis sich die Bandlagen
auf der Trommel fest aneinandergelegt haben und das Band mit der gewünschten Spannung
festsitzt; dann wird die vorher lose Bremse 7 entsprechend angespannt und das Vorgelege
gelöst. Die Trommel 9 wird vom Arbeiter so eingestellt, daß ihre, Klemme 13 sich
in der tiefsten Stellung befindet. Das Bandende wird dann zwischen den Teilen 13
festgeklemmt, und nunmehr wird mittels des Handrades 23 (Abb.2) bei ausgeschalteter
Kupplung 21' die Trommel 9 so weit gedreht, daß das Bandende zwischen den Teilen
13 und 15 auf Spannung kommt. Alsdann wird die Kupplung 21' eingerückt, so daß der
Riemenzug zu wirken beginnt. Die Klemmei 5 kann dann gelöst werden. Während des
Aufwickelns wird dann das Querband 41 in der schon .erläuterten Weise stückweise
aufgelegt. Hiermit wird natürlich in solchem Zeitpunkt begonnen, daß das erste Querstück
zum Auflaufen auf die Trommel 9 kommt, wenn diese mit der ersten Schicht des Bandes
8 bedeckt ist. Entsprechend vor vollständiger Aufwicklung der für den jeweiligen
Hohlkörper erforderlichen Bandlänge werden in das Band 8 die Lochungen 26 eingestanzt.
Kurz bevor die Lochungen 2 6 die Wickeltrommel 9 erreichen, wird der Gürtel mit
seinen Teilen 37 durch die Lochungen geführt, und wenn die Lochungen die Stelle
des Messers 35 erreicht haben, wird der Antrieb ausgerückt. Der Gürtel wird angespannt,
die Klemme 15 wird eingerückt, und es wird mittels des Messers 35 das Band 8 abgeschnitten.
Jetzt kann auch das innere, zwischen die Klemmfuge 13 geführte Bandende durch eine
geeignete Vorrichtung abgeschnitten werden. Der Trommelmantel 9 wird von der Scheibe
r o gelöst und mit dem von dem Gürtel umgebenen Wickel. in den Trockenraum gebracht.
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Um nach dem Erhärten des Leimes das Werkstück von dem Trommelkörper
9 leichter entfernen zu können, wird die Trommelspannung durch entsprechende Drehung
der inneren Spannwalzen 14 aufgehoben.
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Die Scheibe 1o ist zweckmäßig so auszubilden, daß sich an ihr Trommeln
9 von verschiedenem Durchmesser befestigen lassen, um Werkstücke verschiedenen Durchmessers
erzeugen zu können. Das Schälband 8 verläuft dann in einer anderen Höhenlage. Die
Führungsvorrichtung für das Querband 41
ist sinngemäß in verschiedenen
Höhenlagen einstellbar anzuordnen, und es werden zweckmäßig die Stanzen 25, 27 und
die Zwischenklemme 15 so an dem Gestell. für die Querbandführung angebracht,
daß sie sich gleichzeitig mit in der Höhenlage verstellen. Um das Band 8 an den
genannten Teilen entlang stets wagerecht zu führen, empfiehlt es ,sich noch, in
der Nähe der Vorratstrommel i eine entsprechende Führungswalze für das Band 8 anzubringen.
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Wird die Länge der Trommel 9 so bemessen, daß der auf ihr- erzeugte
Sperrholzwickel an dem der Scheibe io gegenüberliegenden Ende einige Zentimeter
übersteht, dann kann nach dem Abnehmen der bewickelten Trommelg sogleich ein Boden
zur Vervollständigung des Hohlkörpers zu einer einseitig offenen Buchse eingesetzt
werden, wobei die Stirnkante der Trommel 9 dann als Widerlager benutzbar ist.