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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Kautsehukfäden und zielt insbesondere darauf ab, den Querschnitt von Kautschukfäden zu verkleinern und in dieser Weise Fäden verringerter Stärke aus Fäden grösserer Stärke herzustellen.
In der Praxis werden Kautschukfäden allgemein nach einem von drei gebräuchlichen Verfahren hergestellt. Erstens können Fäden hergestellt werden, indem Kautschukplatten in schmale Streifen oder Fäden von der gewünschten Breite geschnitten werden. Nach einem zweiten Verfahren kann eine plastische Kautsehukkomposition oder ein Kautsehukteig durch eine Düse ausgepresst und das Lösungmittel entfernt werden, wodurch ein Faden der gewünschten Form und Dicke entsteht.
Drittens können Kautschukfäden unmittelbar aus einer wässrigen Kautschukdispersion hergestellt werden, indem eine solche wässrige Kautschukdispersion durch eine Düse oder eine Öffnung ausgepresst wird oder ausströmt und die Dispersion in Form eines Fadens von der Gestalt der Düsenöffnung von der Öffnung abgezogen und koaguliert wird. In der amerikanischen Patentschrift Nr. 1545257 ist ein solches Verfahren zur Herstellung von Kautschukfäden unmittelbar aus wässrigen Kautsehukdispersionen beschrieben. Nach diesem Verfahren wird die Dispersion durch eine Düse in ein koagulierendes Bad ausgepresst oder ausfliessen gelassen, beispielsweise in Essigsäure oder. Alkohol, und das Koagulat wird in Form eines kontinuierlichen Fadens aus dem Bade abgezogen.
Bei diesem Verfahren bestimmt die Grösse und Form der Düse in hohem Ausmasse die Dieke und Gestalt des fertigen Fadens. Die Form und Dicke des Fadens kann variiert werden durch Änderung der Form und Grösse der Öffnung, durch Änderung der Eintauchtiefe der Düse im Verhältnis zur Oberfläche des Koagulationsmittels, durch Änderung des spezifischen Ge- wichtes des Koagulationsmittels oder durch Änderung der Geschwindigkeit, mit der man den Flüssigkeitsfaden durch die Düsenöffnung zieht. Eine starke Vergrösserung der Geschwindigkeit, mit der man den Flüssigkeitsfaden durch die Öffnung zieht, wird eine Verkleinerung des Durchmessers des im Koagulationmittel gebildeten Fadens bewirken, doch ist eine solche Änderung der Dicke von einer unerwünschten Änderung der Querschnittsform des Fadens begleitet.
Die vorliegende Erfindung lost die Aufgabe, den Querschnitt von Kautsehukfäden bleibend zu verkleinern, ohne die Querschnittsform des Fadens wesentlich zu ändern ; sie ermöglicht, Kautschukfäden von in weiten Grenzen variierender Dicke aus Kautsehukfäden herzustellen, welche einen grösseren
Querschnitt besitzen.
Das Verfahren der Erfindung besitzt daher unter anderem den Vorteil, dass die Zahl der Düsen von bestimmter Form bzw. bestimmtem Querschnitt, die für die Herstellung verschiedener Fadenstärken nach dem oben beschriebenen Auspressungsverfahren erforderlich sind, vermindert werden kann.
Das Verfahren gemäss der Erfindung zur Herstellung von Kautschukfäden von verringertem
Querschnitt aus unvulkanisierten oder teilweise vulkanisierten Kautschukfäden von grösserem Querschnitt, die gegebenenfalls unmittelbar aus wässrigen Kautschukdispersionen erzeugt sind, besteht in : wesentlichen darin, dass die Fäden gestreckt und die hiedurch entstehenden Spannungen, während die Fäden in gestrecktem Zustand am Zusammenziehen in der Längsrichtung gehindert werden, aufgehoben werden, beispielsweise durch Erwärmung und/oder Einwirkung eines flüssigen oder gasförmigen Mediums auf die gestreckten Fäden. Nach einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens können die Fäden
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auch auf einen kleineren Querschnitt als den gewünschten gestreckt werden.
Man kann in diesem Fall entweder so vorgehen, dass man nach nur teilweiser Aufhebung der Spannungen der in gestrecktem Zustand befindlichen Fäden sich die Fäden bis zum vollständigen Ausgleich der Spannungen zusammenziehen lässt. Dabei ist die Streckung bzw. die Aufhebung der Spannungen derart zu regeln, dass der Faden nach dem Zusammenziehen den gewünschten Querschnitt des Enderzeugnisses aufweist. Man kann aber weiter auch in der Weise verfahren, dass man nach teilweiser Aufhebung der Spannungen
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streben Stärke des Enderzeugnisses zusammenziehen lässt und die restlichen Spannungen unter Verhinderung des weiteren Zusammenziehen der Fäden in der Längsrichtung aufhebt.
Um die Spannungen in dem gestreckten Faden, sei es zur Gänze, sei es teilweise, aufzuheben, kann ein geeignetes Wärmebad,. beispielsweise heisses Wasser, verwendet werden, wobei die Spannungen durch die Erweichung des Fadens
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der Walze 4 zum Band 5 schlaff werden und wird sich unterhalb dieser tbergangsstrecke anhäufen und verwickeln.
Die Walze 2 kann entweder mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden, die nur ganz wenig grösser ist als die der Walze 1, oder sie kann sich mit einer Geschwindigkeit drehen, die an die der Walze 4 heranreicht, je nachdem, ob es unter den gegebenen Arbeitsbedingungen sich als besser erweist, den Faden zu strecken, ehe er in das heisse Wasser eintritt oder während er sich im heissen Wasser befindet, oder stufenweise durch eine Aufeinanderfolge solcher Streckungsvorgänge.
Es ist wünschenswert, dass die Temperatur des Wassers im Behälter möglichst nahe dem Siedepunkt des Wassers liegt, soweit dies ohne Schaden für den Faden möglich ist, um den Faden rasch und wirksam zu erweichen, wodurch ermöglicht wird, die Walze 4 mit geringeren Geschwindigkeiten anzutreiben, als es beim Arbeiten ohne Bad oder mit einem Bad von niedrigerer Temperatur möglich wäre.
Anstatt ein Wasserbad zu verwenden, kann man den Faden (zur Weichmachung) in gespanntem Zustand durch irgendein geeignetes Gefäss führen, welches ein flüssiges oder gasförmiges Medium von der gewünschten Temperatur enthält, oder der Faden kann während kurzer Zeit der Einwirkung eines
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werden.
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enthalten, welche in den Faden eindringen und gleichzeitig mit oder anschliessend an den Weichmachungs- vorgang die Vulkanisierung des Fadens hervorrufen können.
Unter "Kautschuk" werden im vorliegenden Fall auch Kautsehukersatzmittel. kautschukähnliche synthetische Stoffe ebenso wie kautschukähnliche Naturprodukte, beispielsweise Balata, Guttapercha usw., verstanden, unter wässrigen Kautsehukdispersionen"sind sowohl natürliche Dispersionen, wie Latex u. dgl., als auch kÜnstliche Dispersionen von Kautschuk", worunter die eben aufgezählten Materialien zu verstehen sind. welche allenfalls vorbehandelt oder mit Mischungsbestandteilen versetzt sein können, zu verstehen.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von Kautsehukfäden von verringertem Querschnitt aus unvulkani-
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durch Erwärmung und/oder Einwirkung eines flüssigen oder gasförmigen Mediums, aufgehoben werden, während die Fäden am Zusammenziehen in der Längsrichtung gehindert werden.