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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung elastischer Stoffe.
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*) Erstes Zusatzpatent Nr. 156302.
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eine der Fig. 3 gleichartige Ansicht, gemäss welcher jedoch der Stoff mit Mustern versehen ist, die durch Stauchen mit Hilfe des Bandes nach Fig. 4 erzeugt wurden.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann zur Behandlung von Gewirken, Geweben, Spitzen oder andern Stoffen verwendet werden, um diese elastisch zu machen. Diese Stoffe können entweder in der Längs-oder Querrichtung oder sowohl in der Längsrichtung als auch in der Querrichtung nach Wunsch gestaucht werden. Der Grad, bis zu welchem der Stoff praktisch gestaucht werden kann, hängt in hohem Ausmass von der Dichtigkeit des Stoffes oder Bindung des Stoffes ab, da selbstverständlich ein schütterer Stoff in viel höherem Grade gestaucht werden kann als ein dichter Stoff.
In Fig. 1 ist eine Anlage dargestellt, bei deren Gebrauch Wasser als plastizierend wirkendes Mittel verwendet wird, um den Stoff in einen für den Stauchvorgang geeigneteren Zustand zu bringen, wobei das Wasser auch dazu dient, das Haften des Stoffes an dem Stauchband zu bewirken. Der zu behandelnde Stoff F wird von der Zuführungsrolle 10 abgezogen und über Stangen oder Walzen 11, 12, die in dem Behälter 1. 3 angeordnet sind, unter die Flüssigkeitsoberfläehe geführt. Dieser Behälter kann Wasser oder eine verdünnte wässerige Lösung von beispielsweise Ammoniak enthalten. Der nasse Stoff wird nach dem Verlassen des Bades nach aufwärts über eine Führungsrolle 14 geführt und dann auf ein gedehnte elastisches Band 15 aufgebracht.
Dieses Band kann aus einer Kautschukplatte oder einem elastischen Gewebe hergestellt und nach Wunsch porös oder nicht porös sein. Ein poröses Band wird ein rascheres Tocknen des Stoffes ermöglichen. In der Praxis hat es sieh als wichtig herausgestellt, bei Behandlung von gewebten Stoffen ein Band konstanter Breite zu verwenden, z. B. ein gewebtes elastisches Band oder ein Eautsehukband, welches so behandelt wurde, dass seine Breite konstant bleibt. Das ist notwendig, da gewebte Stoffe die Neigung zeigen, sieh während des Stauchen von dem Band abzuheben, wenn sich die Breite des Bandes während dieses Vorganges verändert.
Wenn das Kautschukband oder ein anderes elastisches Band hohen Temperaturen ausgesetzt wird, kann der in dem Bande enthaltene Kautschuk einen besonderen Aufbau aufweisen oder besondere Zusätze enthalten, um eine Ubervulkanisation während der nachfolgenden Hitzebehandlungen zu vermeiden. Gegebenenfalls kann die Bandfläehe, auf die der Stoff aufgebracht wird, klebrig oder rauh oder floekig gemacht oder in einer sonstigen geeigneten Weise behandelt werden, um die Reibung zwischen dem Band und dem Stoff zu erhöhen.
Nach der zeichnerischen Darstellung wird das Band zwischen einem Paar Quetselhrollen 16 durchgeführt, welche ein Sehlüpfen des Bandes zwischen ihnen verhindern. Diese Rollen oder zumindest eine von ihnen ist zwangläufig angetrieben, um das Band zu bewegen. Das Band läuft von den Quetsch- rollen 16 nach aufwärts um eine verhältnismässig grosse Trommel 17, und nachdem es über einen Teil
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Die grosse Trommel 17 wird mit einer grösseren Umfangsgeschwindigkeit als die Rollen 16 zwangläufig angetrieben. Dies hat die Wirkung, dass der Teil j1 des Bandes zwischen den Rollen 16 und der Trommel 17 gedehnt wird, wobei der gedehnte Teil des Bandes sich allmählich zusammenziehen kann, während er sich dem Punkte nähert, an dem er die Trommel 17 verlässt und der Rolle 18 zuwandert. Das allmähliche Stauchen des Stoffes, welches durch das Kautschukband 15 bewirkt wird, während dieser um den oberen Teil der Trommel 17 läuft. ist viel erwünschter als eine schnelle Stauchung.
Der nasse Stoff F wird dem gedehnten Teil 151 des Bandes zugeführt und wird vorzugsweise fest gegen das Band durch eine oder mehrere freisehwingende und leerlaufende Rollen 19 gepresst.
Dadurch wird bewirkt, dass der nasse Stoff F an dem gedehnten darunter liegenden Band haften bleibt. Da sieh das Band allmählich zusammenzieht, während es sich der Stelle nähert, an der es von der Trommel abläuft, wird der Stoff durch die Zusammenziehung des Bandes, an welchem er zufolge seines feuchten Zustandes haftet, gestaucht, d. h., die einander benachbarten Teile des Stoffes werden dichter zusammengedrängt. Die Rolle 19, welche der Stelle, an der das Band abläuft, am nächsten ist, ist vorzugsweise so angeordnet, dass sie den Stoff nach dem Stauchen gegen das Band drückt.
Der gestauchte Stoff kann auf seinem Unterlagsband unter Spritzdüsen vorbeigeführt werden. durch welche eine kautschukhaltige Flüssigkeit, z. B. eine Kautschuklösung, oder eine wässerige Dispersion von Kautschuk, wie Latex, die mit Mischung und/oder Vulkanisationsbestandteilen versehen oder frei von solchen sein und in vulkanisiertem oder unvulkanisiertem bearbeitbarem Zustande sich befinden kann, aufgespritzt wird. Die Düsen stehen vorzugsweise wie dargestellt geneigt, um zu verhindern, dass die Kautsehuklosung oder Dispersion zu tief unter die Stoffoberfläehe eindringt. Gegebenenfalls kann die kautschukhaltige Flüssigkeit und ein Koagulationsmittel auf dem Stoff abgelagert werden, bevor er gestaucht wird, in welchem Falle jedoch die Verfestigung des Kautschuks nicht vor dem Stauchen eintreten soll.
Wenn die kautschukhaltige Flüssigkeit auf dem Stoff abgelagert werden soll, bevor dieser gestaucht wird, wird die Flüssigkeit vorzugsweise auf den Stoff aufgebracht, während dieser um die Trommel 17 läuft. In diesem Falle kommen die Rollen 19, welche mit der bespritzten Oberfläche zum Eingriff kommen würden, in Wegfall, so dass der aufgespritzte Kautsehuk nicht durch den Stoff unter dem Druck der Walzen durchgedrückt wird. Nach dem Durchgang unter den Spritzdüsen. kann der Stoff auf dem Band durch die Heiz- oder Trockenelemente 21 durchgeführt
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werden, um die kautschukhaltige Flüssigkeit genügend zu verfestigen, damit der Stoff nadel dem Verlassen des Bandes lJ im gestauchten Zustand festgehalten wird.
Der Stoff kann sodann einem Förderband 22 zugeführt werden, welches ihn in eine Vulkanisationskammer führt oder er kann irgendeiner ändern gewünschten Behandlung unterworfen werden.
Fig. 2 zeigt in einer üblichen Darstellung ein Stück eines gewirkten Stoffes vor dem Stauchen und Fig. 3 dasselbe Stoffstück nach dem Stauchen in einer solchen Richtung, dass die Maschenreihen TV dichter zusammengedrängt sind. Durch das Stauchen eines Gewirkes nach Fig. 3 und das elastische Festhalten desselben in diesem Zustande mit Hilfe eines Kautschukbindemittels wird ein elastischer Stoff erhalten, der eine verhältnismässig grosse Dehnbarkeit in seiner Längsrichtung aufweist, die weit über 100% betragen kann. Während des Stallehvorganges kann die Breite des Stoffes geändert werden oder gleich bleiben. Dies hängt davon ab, ob die Breite des Bandes sich ändert. Es ist auch möglich,
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liehe Dehnbarkeit besitzen.
Das Kautsehukbindemittel kann so auf den Stoff aufgebracht werden, dass es die Porosität des ursprünglichen Stoffes nur wenig verringert ; gegebenenfalls kann es aber auch dazu dienen, den Stoff wasserdicht zu machen.
Bei den erfindungsgemäss erhaltenen elastischen Stoffen ist es möglich, eine Seite des Stoffes von Kautschuk frei zu halten, so dass diese Seite den Griff und das Aussehen des Stoffes vor der Behandlung aufweist. GewÜnschtenfalls können zwei solche Stoffe durch Übereinanderlegen vereinigt und durch ein zwischen sie eingebrachtes Kautschukklebemittel zusammengehalten werden, in welchem Falle die beiden Aussenflächen des mehrlagigen Stoffes den Griff und das Aussehen der üblichen Textil- stoffe aufweisen. Elastische Stoffe gemäss der Erfindung können für Mieder und Gürtel oder für verschiedene andere Zwecke verwendet werden.
Wenn es erwünscht ist, den Stoff so zu stauchen, dass das fertige Produkt Muster aufweist, wird dies in einfacher Weise durch Verwendung eines Kautsehukbandes 1. 5 ; r uach Fig. 4, dessen Dicke, wie bei a und b in Fig. 4 ersichtlich, wechselt, an Stelle des Kautsehukbandes 16 naeh Fig. 1, erzielt.
Das Band 15 x nach Fig. 4 wird sich, wenn es unter Spannung gesetzt wird, an den dünnen Stellen b stärker dehnen als an den dicken Stellen a und wird, wenn es sich zusammenzieht, den auf ihm aufliegenden Stoff ungleichmässig stauchen, d. lt. der auf der dünnen Stelle b aufliegende Stoffteil, wird in der Richtung der Masehenreihe H' stärker gestaucht werden, als der auf der dicken Stelle a aufliegende Stoffteil. Demzufolge wird sich ein Musterungseffekt im Stoff F1 ausbilden, wie er in Fig. 5 dargestellt ist.
Als elastisches Bindemittel, welches die Teile des Stoffes im gestauchten Zustand elastisch festhält, können verschiedene Formen von Kautschukprodukten verwendet werden. Der Ausdruck ,, Kautschuk" umfasst im Rahmen der Beschreibung dieses Verfahrens unter anderem platten-oder bahnförmiges Kautschukmaterial, Kautsehukzement, wässerige Dispersionen von Kautschuk, z. B.
Latex, künstliche Kautsehukdispersionen und andere Formen von Kautschuk oder kautschuk- ähnlichem Material und andere elastische kautsehukha1tige Substanzen.
Wenn das Verfahren nach der Erfindung zum Stauchen des Stoffes in der Querrichtung angewendet werden soll, wird der Teil des Bandes 151 nach Fig. 1 statt in der Längsrichtung in der Querrichtung gedehnt, z. B. durch Verwendung eines Spannmechanismus, welcher an den Rändern des Bandes angreift und dieses Band dehnt, während es gegen die Trommel 17 läuft. Wenn der Stoff sowohl in der Längs-als auch in der Querriehtung gestaucht werden soll, dann wird der Teil 151 des Bandes auf seinem Weg zur Trommel 1, sowohl in der Quer-als auch in der Längsrichtung gedehnt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von elastischen Stoffen, nach welchem ein Textilstoff auf einer gedehnten Unterlage befestigt, durch Zusammenziehenlassen der Unterlage gestaucht und, um ihn im gestauchten Zustande zu erhalten, mit Kautschuk, zweckmässig einer kautschukhaltigen Flüssigkeit, z. B. Latex, behandelt, getrocknet und gegebenenfalls vulkanisiert wird nach Patent Nr. 152136, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoff mittels einer durch Trocknung leicht entfernbaren Flüssigkeit, z. B. Wasser, befeuchtet und durch diese Flüssigkeit auf der gedehnten Unterlage befestigt wird.