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Verfahren zum Elastischmachen von Textilstoffen Gegenstand des Patents
664 319 ist ein Verfahren zum Elastischmachen von Textilstoffen unter Verwendung
von Kautschuk das im wesentlichen darin besteht, daß der Textilstoff zunächst durch
mechanisches Zusammenschieben in einer Richtung oder mehreren Richtungen verdichtet
und dann durch Auftragen einer kautschukhaltigen Flüssigkeit und Verfestigen des
Kautschuks in dem verdichteten Zustande gehalten wird.
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Auf diese Weise werden elastische Textilstoffe erhalten, die sich
einerseits um den Betrag der vorgenommenen Verdichtung und andererseits auch noch
um den Betrag dehnen lassen, um den der benutzte Textilstoff ursprünglich schon
gedehnt werden konnte, so daß also sehr dehnfähige Textilstoffe ,erhalten werden.
Das Verdichten der Textilstoffe erfolgt nach diesem Verfahren in der Weise, daß
der Textilstoff mittels eines Bindemittels, wie Leim o. dgl., auf einer unter Zug
wenigstens in einer Richtung gedehnten Unterlage, wie beispielsweise einem Kautschukband,
befestigt und dann die Dehnung der Unterlage zwecks Verdichtung des darauf befestigten
Textilstoffes nachgelassen wird, worauf Kautschuk aus einer kautschukhaltigen Flüssigkeit
auf dem Textilstoff niedergeschlagen und verfestigt wird, um letzteren in dem verdichteten
Zustande zu halten.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine besondere Ausführungsform
des vorstehenden Verfahrens. Es wurde nämlich gefunden, daß das Verdichten des Textilstoffes
auch ohne Verwendung einer zuvor gedehnten Unterlage
durchgeführt
werden kann. Erfindungsgemäß wird der zu behandelne Textilstoff auf eine glatte
Unterlage gebracht, und es wird dann ein gleitender Druck auf den Textilstoff ausgeübt,
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wodurch der Abstand zwischen den benac- |
harten Fadenreihen verringert und der 'Ie, |
stoff zusammengeschoben und verdichtet ". |
Hierbei kann der gleitende Druck auf den TeXM° stoff auch in der Weise ausgeübt
werden, daß die aufeinanderfolgenden Teile des Textilstoffes in verschiedenen Richtungenvorwärts
geschoben werden, wodurch sich verschiedenartige Musterungen erzielen lassen. Wenn
nämlich ein Teil des Textilstoffes, beispielsweise eines Gewebes, in einer Richtung
verdichtet wird, die schräg nach der rechten Seite der Gewebebahn verläuft, und
der nächste Teil in einer Richtung, die schräg nach der linken Seite verläuft, so
hat das fertiggestellte Gewebe ein deutliches streifenartiges Aussehen, das auch
erhalten bleibt, wenn das Gewebe durch die Kautschukbehandlung verfestigt wird.
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Gegebenenfalls wird der gleitende Druck auch nur auf einzelne Teile
der Stoffbahn ausgeübt, so daß nur einzelne Teile der Bahn verdichtet und auch auf
diese Weise Musterungseffekte erzielt werden.
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Zweckmäßig wird auch bei dem vorliegenden Verfahren, wie es gemäß
dem Patent 66q.319 bei den Verfahren nach dem Hauptpatent der Fall sein kann, ebenso
die zu behandelnde Stoffbahn vor dem Verdichten mit Wasser o. dgl. benetzt, damit
ihre Biegsamkeit erhöht und sie genügend plastisch gemacht wird und in dem verdichteten
Zustande bleibt, bis sie in diesem Zustande durch Behandeln mit einem Kautschukbindemittel
verfestigt wird.
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Das Kautschukbindemittel kann so aufgetragen werden, daß es die Porosität
des Ausgangsgewebes nur wenig verringert, oder es kann gegebenenfalls auch gleich
dazu benutzt werden, das Gewebe wasserdicht zu machen.
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Es ist zwar bereits bekannt, bei den Verfahren zum Schrumpfen oder
Krumpen von Geweben letztere in verschiedenartiger und der im vorliegenden Falle
in Frage kommenden ähnlichen Weise mechanisch zu verdichten und das verdichtete
Gewebe dann in diesem Zustande gegebenenfalls unter Anwendung von Feuchtigkeit durch
Druck und Wärme zu fixieren. Auf diese Weise werden jedoch keine elastischen Gewebe
erhalten, sondern das Schrumpfen oder Krumpen dient lediglich dazu, ein späteres
Eingehen der Gewebe durch Nässe oder beim Waschen so weit wie möglich zu verhindern.
Bei diesen Schrumpfverfahren handelt es sich also um eine ganz andere Technik als
bei der vorliegenden Erfindung.
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Das neue Verfahren wird an Hand der in der Zeichnung veranschaulichten
Vorrichtungen näher beschrieben. Fig. i ist eine schematische Ansicht einer Vorrichtung
zur Behandlung von Textilstoffen gemäß der Erfindung, Fig.2 ist eine schematische
Seitenansicht einer anderen Vorrichtung zur Behandlung der -extilstoffe, @`@ Fig.
3 ist eine Draufsicht einer besonderen Uusführungsform der in Fig. 2 veranschaulichten
Walzen, Fig. q. ist eine Ansicht eines Stückes eines gewirkten Stoffes vor der erfindungsgemäßen
Behandlung, Fig. 5 ist eine Ansicht des Stoffes nach der erfindungsgemäßen Behandlung
mit der Vorrichtung nach Fig. i oder 3 und Fig. 6 ist eine schematische Ansicht
des gewirkten Stoffes der Fig. q. nach der Behandlung mittels der Vorrichtung nach
Fig. 2.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann zur Behandlung von gewirkten,
gewebten, geknüpften oder anderen Stoffen benutzt werden, um diese elastisch zu
machen. Wenn ein gewebter Stoff benutzt wird, so soll er zweckmäßig ein offenes
Gewebe haben, so daß das Gewebe durch Zusammendrücken der Fäden stark verdichtet
werden kann. Es kann jedoch auch selbst engmaschigen Gewebestoffen erfindungsgemäß
eine gewisse Elastizität erteilt werden.
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Wenn ein gewirkter Stoff benutzt wird, so kann er sowohl in der Hauptrichtung
der Querfadengänge als auch der Rippen verdichtet werden, wodurch die Dehnfähigkeit
des Stoffes wesentlich vergrößert wird. Auf diese Weise können Stoffe mit in den
beiden Richtungen verschiedener Dehnfähigkeit hergestellt werden, und zwar kann
diese von einer etwa gleichen Dehnfähigkeit in beiden Richtungen derart geändertwerden,
daß sie in der einen Richtung sehr groß und in der anderen Richtung praktisch gleich
Null wird.
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In der Zeichnung ist der Stoff io als gewirkter Stoff dargestellt,
bei welchem die Rippen ii wie gewöhnlich in der Längsrichtung des Stoffes verlaufen.
Dieser Stoff läuft in Fig. i von einer Zuführungsrolle 12 auf einen als Unterlage
dienenden Tisch 13 mit glatter Oberfläche, über die der Stoff io hinweggleiten kann,
ab. Die Oberfläche des Tisches 13 kann z. B. aus einer Stahl- oder Bakelitplatte
bestehen, oder der Tisch kann aus Holz oder einem anderen harten Material, das mit
einem Ölstoff oder einem anderen Stoff mit glatter Oberfläche bedeckt ist, hergestellt
sein.
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Der Stoff 1o wird, ehe er auf den Tisch 13 gelangt oder während er
darauf liegt, sorgfältig benetzt, so daß er, wie bekannt,- weicher und biegsamer
wird als im trockenen Zustande. Die Netzflüssigkeit, die Wasser oder eine verdünnte
wäßrige Lösung sein -kann, wirkt als Weichmachungsmittel und erleichtert das Verdichten
des
Stoffes. Sie dient auch als Kleb- oder Bindemittel, um das Gewebe o. dgl. auf dem
Tische 13 vorübergehend in dem verdichteten oder verformten Zustande festzuhalten,
so daß es in diesem Zustande mit einem Kautschukstoff behandelt werden kann und
darin durch den Kautschuk in dem verdichteten Zustande nachgiebig gehalten wird.
Wenn das Gewebe io durch das aufgebrachte Wasser auf dem Tisch in dem verdichteten
oder verformten Zustande festgehalten werden soll, so ist es wichtig, daß die richtige
Menge Wasser benutzt wird, da sowohl zuviel als auch zuwenig Wasser die Durchführung
des Verfahrens erschwert. Die erforderliche Menge des Wassers ist je nach dem benutzten
Stoff etwas verschieden; sie soll jedoch ausreichend sein, daß der Stoff durchgängig
benetzt wird, doch darf nicht so viel benutzt werden, daß der Stoff auf dem Tisch
schwimmt. An Stelle von Wasser kann, um den Stoff in dem verdichteten Zustande zeitweilig
festzuhalten, auch eine Paste oder Leim oder irgendein anderes Bindemittel benutzt
werden.
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Die einfache in Fig. i veranschaulichte Vorrichtung zur Verdichtung
des Stoffes kann von Hand aus betätigt werden. Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird auf das nasse Gewebe io, während es auf dem Tische i3 liegt, die
geneigte Platte 14 aufgesetzt, und es werden damit aufeinanderfolgende enge Querstreifen
des Gewebes auf dem Tische gleitend vorwärts geschoben. Der Stoff kann durch die
Platte 14 in einer geraden Vorwärtsrichtung verdichtet werden, oder die Platte kann
zur Länge des Stoffes in verschiedenen Winkeln vorwärts bewegt werden, so daß Musterungseffekte
erhalten werden. Der Stoff ist in Fig. i so veranschaulicht, als wäre er durch Vorwärtsbewegung
der Platte zunächst nach rechts und dann nach links in einer diagonalen Richtung
zur Länge des Stoffes verdichtet worden, um dem Stoff den Webeffekt zu erteilen,
wie er aus Fig. 5 hervorgeht. Durch diese Behandlung wird dem Stoff ein bestimmtes
streifenartiges Aussehen erteilt, wie es bei 15 angedeutet ist. Dem Stoff können,
natürlich auch andere gewünschte Schmuckwirkungen erteilt werden, indem die Art
der Bewegung, welche der Platte 14 zur Verdichtung der aufeinanderfolgenden Teile
des Stoffes erteilt wird, geändert wird. Diese Verdichtungsmaßnahme kann über die
ganze Länge des Tisches durchgeführt werden, indem an seinem rechten Handende begonnen
und dann stufenweise nach rückwärts nach der Rolle 12 zu gearbeitet wird.
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Wenn der Stoff io durch die Wasserbehandlung genügend biegsam und
plastisch gemacht worden ist, und wenn dann die Querteile des Stoffes nacheinander
auf dem Tische 13 gleitend vorwärts bewegt und durch die Wirkung der Preßplatte
14 verdichtet wo_ den sind, werden sie durch die Klebwirkung des Wassers in diesem
verdichteten oder geformten Zustande so lange gehalten, bis sie in diesem Zustande
durch ein noch zu beschreibendes Kautschukbindemittel verfestigt werden können.
Wie bereits obenerwähnt, können jedoch an Stelle von Wasser auch andere Bindemittel
benutzt werden, doch hat Wasser den Vorteil, daß es durch Trocknen des Stoffes leicht
entfernt werden kann, während, wenn andere Bindemittel benutzt werden, diese nur
schwieriger entfernt werden können.
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Die Wirkung der Platte 14 auf den Stoff besteht darin, schmale Querstreifen
des Stoffes zunächst in der einen Richtung und dann in der anderen Richtung zu verschieben,
wodurch dem Stoff, wie veranschaulicht, das sägezahnartige Aussehen an jeder Webkante
erteilt wird. Indem diese Querstreifen des Stoffes seitlich verschoben werden, werden
sie gleichzeitig auch um einen noch größeren Betrag vorwärts geschoben, wodurch
der Stoff in der Richtung der Rippen verdichtet wird.
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Nachdem der nasse Stoff io verdichtet oder verformt worden ist, wie
es auf der rechten Handseite der Platte 14 ersichtlich ist, kann eine kautschukhaltige
Flüssigkeit aufgesprüht oder in anderer Weise aufgetragen werden, durch die, wenn
der Kautschuk verfestigt oder vulkanisiert wird, der Stoff im verdichteten Zustand
gehalten wird und dann das Dehnen des Gewebes ermöglicht. Für das Aufspritzen der
kautschukhaltigen Flüssigkeit auf den Stoff können Düsen 16 benutzt werden, so daß
nach Belieben entweder ein poröser oder nichtporöser Überzug erzielt wird, worauf
der Kautschuk durch Erhitzen des behandelten Stoffes, während er auf dem Tische
13 liegt, vulkanisiert werden kann. Die kautschukhaltige Flüssigkeit kann aus einer
wäßrigen Kautschukdispersion, wie Kautschukmilch, bestehen, der gegebenenfalls auch
Füllstoffe und/oder Vulkanisiermittel zugesetzt sein können und entweder in beliebig
weit vulkanisiertem oder unvulkanisiertem Zustande vorliegen kann, oder es kann
eine Kautschuklösung benutzt werden und die Flüssigkeit kann auf den Stoff entweder
vor oder nach seiner Verdichtung aufgetragen werden, vorausgesetzt, daß das Kautschukbindemittel
bis nach der Verdichtung des Stoffes flüssig bleibt. Vorzugsweise wird als kautschukhaltige
Flüssigkeit eine vulkanisierbare Kautschukmilchmischung benutzt, und wenn der Stoff
benutzt werden soll, ohne mit einem in gleicher Weise behandelten Stoff verbunden
zu werden, so kann die Vulkanisation in der Zeit vollkommen durchgeführt werden,
während der das behandelte Gewebe über den Tisch 13 geht oder durch die in der Zeichnung
nicht veranschaulichte Trockenvorrichtung, der der Stoff von dem Tisch 13 zugeführt
wird, hindurchgeht.
In Fig.2 ist eine andere Ausführungsform der
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulicht. Die
Vorrichtung gemäß Fig.2 ist jedoch so eingerichtet, daß auf den Stoff fortlaufend
eingewirkt werden kann, während mit der Vorrichtung der Fig. i nur stufen- oder
absatzweise auf den Stoff eingewirkt werden kann. In Fig. 2 wird der zu behandelnde
Stoff 17 von der Rolle 18 zugeführt, von der er in einen Wasserbehälter i9 und über
die in diesem angeordneten Walzen 2o geht. Von dem Wasserbehälter gelangt der Stoff
über eine Walze 21 auf das endlose Förderband 22. Dieses Förderband läuft in der
Pfeilrichtung um die Walzen 23 und 2q.; der obere Teil des Förderbandes läuft zwischen
den Rollen 25 und 26 hindurch, durch welche der Stoff 17 verdichtet wird. Wenn der
nasse Stoff dem Förderband 22 oder den Walzen 25 und 26 zugeführt wird, so kann
das überschüssige Wasser aus dem Stoff durch die Quetschwalzen 27 entfernt werden.
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Die untere Tragwalze 25 hat dieselbe Umfangsgeschwindigkeit wie das
Förderband 22, aber die obere Walze 26 wird mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben, so daß durch sie der Stoff 17 vorwärts geschoben und somit verdichtet
wird. Der verdichtete Stoff liegt auf dem umlaufenden Förderband 22 und kann in
dem verdichteten Zustande vorübergehend durch die Klebwirkung des Wassers, wie oben
beschrieben, festgehalten werden. Der Stoff 17 wird durch das Förderband 22 unter
den Düsen 28 hindurchgeführt, durch die eine kautschukhaltige Flüssigkeit auf den
Stoff aufgesprüht wird, die, wenn sie koaguliert oder verfestigt wird, den Stoff
in dem verdichteten Zustande nachgiebig hält. Die Düsen 28 sind vorzugsweise, wie
veranschaulicht, mit Neigung zu dem Stoff angeordnet, so daß die Oberfläche des
Stoffes überzogen wird, ohne daß die Flüssigkeit übermäßig in den Stoff eindringt.
Der überzogene Stoff kann dann durch das Förderband 22 durch die Trocken-und Vulkanisierkammer
29 hindurchgeführt werden.
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Wenn die obere oder die den Stoff verdichtende Walze 26 während der
Umdrehung nicht in der Richtung ihrer Länge bewegt wird, so wird der Stoff, wie
in Fig.6 veranschaulicht, in einer Längsrichtung verdichtet, aber es wird kein Streifeneffekt
erzielt. Wenn jedoch die Walze 26 bei ihrem Umlauf axial rückwärts und vorwärts
bewegt wird, so wird der Stoff in einer Zickzack- oder Diagonalrichtung abwechselnd
nach rechts und links verdichtet, wie es in Fig. 5 veranschaulicht ist. Die Vorrichtung
der Fig. 2 kann daher auch zur Herstellung des Streifeneffektes der Fig. 5 benutzt
werden, wenn die obere Walze mit einer Einrichtung versehen ist, durch die sie bei
ihrem Umlauf in Richtung ihrer Länge nach rückwärts und vorwärts verschoben wird.
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Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist in Fig.3 veranschaulicht,
bei der die untere Walze 30 mit einem Treibriemen 31 und die obere Walze
32. mit einem Treibriemen 33 zusammenarbeitet, durch den sie mit einer größeren
Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird als die Walze 3o. Die obere Walze 32 wird,
wie veranschaulicht, von den Armen 3q., in denen die Walze drehbar gelagert ist,
getragen, und diese Arme sind an einer Stange 35 befestigt, die gleitbar von den
Trägern 36 gehalten wird. Die hin und her gehende Bewegung wird der Stange 35 und
der Walze 32 durch eine genutete Scheibe 37 erteilt, die auf der Welle 38 befestigt
ist, die durch den Treibriemen 39 in Umdrehung versetzt wird. Ein an der Stange
35 befestigter und in die Nut der Scheibe 37 reichender Arm dient dazu, die Stange
35 in Übereinstimmung mit dem Umlauf der genuteten Scheibe 37 in eine hin und her
gehende Bewegung zu versetzen. Durch Änderung der Umlaufsgeschwindigkeit der Walzen
30 und 32 zueinander und der genuteten Scheibe 37 kann der' Stoff io oder
17 mit Bezug auf seine Länge in verschiedenen Schrägrichtungen verdichtet
werden, und der Abstand zwischen den so gebildeten Streifen kann durch Vergrößerung
oder Verkleinerung der Umlaufsgeschwindigkeit der genuteten Scheibe 37 nach Belieben
geändert werden.
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Dem Stoff können bei seiner Verdichtung durch die Walze 32 auch andere
Musterungseffekte erteilt werden, indem die Oberfläche der genannten Walze mit Erhebungen
oder in anderer Weise mit Musterungen versehen wird, so daß sie nur Teile des unter
ihr hindurchgehenden Stoffes, aber nicht den ganzen Stoff verdichtet.
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Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß bei Verwendung der in Fig.
2 veranschaulichten Vorrichtung der Stoff leicht und schnell in seiner Längsrichtung
verdichtet werden kann und daß bei Verwendung der in Fig.3 veranschaulichten Vorrichtung
dem Stoff bei seiner Verdichtung ein bestimmter Streifeneffekt erteilt werden kann
und daß durch die nachgiebige Verfestigung des verdichteten Stoffes in dem verdichteten
Zustand unter Verwendung eines Kautschukbindemittels ein gewebter, gewirkter oder
andersartiger Textilstoff in einen elastischen Stoff mit großer Dehnfähigkeit umgewandelt
werden kann.
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Obgleich das Verfahren der vorliegenden Erfindung in der Anwendung
beschrieben worden ist, einem Stoff in der Längsrichtung eine Dehnfähigkeit zu erteilen,
so kann der Stoff erfindungsgemäß auch in der Querrichtung oder auch in der Längsrichtung
und in der Querrichtung verdichtet und dann in diesem Zustande
durch
die Kautschukbehandlung gehalten werden.
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Den Stoffen, welche erfindungsgemäß behandelt worden sind, kann eine
Dehnfähigkeit erteilt werden, die das Zwei- oder Mehrfache von der des unbehandelten
Textilstoffes beträgt, und wenn das Kautschukbindemittel nur auf eine Fläche des
Stoffes aufgetragen wird, so ist die andere Fläche kautschukfrei und behält somit
ihr textilartiges Aussehen und Gefühl. In gewissen Fällen kann es jedoch erwünscht
sein, zwei Lagen eines derart behandelten Stoffes mit den beiden überzogenen Flächen
aufeinanderzubringen, so daß auf der Außenseite des fertig hergestellten Stoffes
kein Kautschuk mehr sichtbar ist.
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Die erfindungsgemäß hergestellten Stoffe können zur Herstellung von
Korsetts, Gürteln und anderen elastischen Kleidungsstücken benutzt werden und auch
für verschiedene andere Zwecke, für die ein dehnfähiges Textilgewebe erwünscht ist.