DE22746C - Verfahren zur Herstellung von Pelzhaarbelägen sowie Filzhüten und Stoffen mit schwebendem Haarbesatz - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Pelzhaarbelägen sowie Filzhüten und Stoffen mit schwebendem Haarbesatz

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DE22746C
DE22746C DENDAT22746D DE22746DA DE22746C DE 22746 C DE22746 C DE 22746C DE NDAT22746 D DENDAT22746 D DE NDAT22746D DE 22746D A DE22746D A DE 22746DA DE 22746 C DE22746 C DE 22746C
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W. E. DOUBLEDAY in New-York
Publication of DE22746C publication Critical patent/DE22746C/de
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04HMAKING TEXTILE FABRICS, e.g. FROM FIBRES OR FILAMENTARY MATERIAL; FABRICS MADE BY SUCH PROCESSES OR APPARATUS, e.g. FELTS, NON-WOVEN FABRICS; COTTON-WOOL; WADDING ; NON-WOVEN FABRICS FROM STAPLE FIBRES, FILAMENTS OR YARNS, BONDED WITH AT LEAST ONE WEB-LIKE MATERIAL DURING THEIR CONSOLIDATION
    • D04H17/00Felting apparatus

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft die Fabrikation von mit schwebendem Pelzhaar bedeckten Gegenständen, wie Hüte, Muffen u. s. w., insbesondere die Aufbringung eines Pelzhaarbelages auf eine gefilzte oder gewebte Unterlage, sodann ein neues Verfahren des Einsteckens derartigen PeIz-■ haarbelages in seine Unterlage und endlich ein Verfahren des Abbrüliens, wodurch dieser Belag mit seiner Unterlage dann in festere Verbindung gebracht wird.
Die betreffenden Apparate sind auf beiliegender Zeichnung dargestellt. Fig. 1 stellt einen Apparat zur Herstellung von Pelzhaarbelägen für Hüte, Muffen und andere Artikel dar. A veranschaulicht ein Zuführungstuch und A1 eine Schleudervorrichtung. Auf dem Zuführungstuch wird das Pelzhaar fortbewegt, um auf die Unterlage gebracht zu werden, in welche es eingesteckt werden soll.
B stellt eine perforirte Platte dar, welche die Decke eines Exhaustorraumes Bh bildet. Dieser Raum ist mit einem Exhaustor B2 in Verbindung, wodurch die Erzeugung eines durch die perforirte Platte von oben nach unten hindurchstreichenden Luftstromes ermöglicht wird. C ist eine Walze zur Aufnahme des gefilzten oder gewebten Stoffes, der auf beiden Seiten mit Filzhaar besetzt werden soll. Dieselbe kann von der Drehachse des Exhausters B2 aus nach der Richtung des mit 1 bezeichneten Pfeiles in Drehung versetzt werden. D D sind Walzen, welche ebenso wie die Walze C in Lagern des Gestelles drehbar sind und zur Aufnahme von Netzwerk dienen. D1 ist eine zur Aufnahme des gefilzten oder gewebten Stoffes dienende Walze. Dieser Stoff kann aus Fasersubstanzen gebildet sein und als Unterlage für den Pelzhaarbelag dienen. Auf die von der Walze C angezogenen Netze wird durch die Vorrichtungen A1 A1 das Pelzhaar aufgeschleudert. Der gefilzte oder gewebte Stoff der Walze D1 wird hierbei zwischen die durch Führungsrollen d nach abwärts auf die Walze C abgeleiteten, mit Pelzhaar bestreuten Netze so durchgeführt, dafs eine gemeinschaftliche Aufwickelung der Netze und des zwischenliegenden gewebten Stoffes auf die Walze C stattfindet. Bei dieser Aufwickelung deckt also das Pelzhaar die beiden Seiten des gewebten Stoffes.
Die Exhaustoren haben die Wirkung, dafs das lose aufgeschleuderte Pelzhaar beim Passiren der perforirten Decken B B auf die Maschen des Netzwerkes niedergezogen und dadurch provisorisch festgehalten wird, Fig. 4 und 5. Durch Druckwalzen d, unter welche das Pelzhaar mit dem Netz dann vorgezogen wird, findet eine Ebnung des Belages statt, bevor derselbe auf die Seiten des gefilzten oder gewebten Stoffes gelegt wird, und ein provisorisches Anheften bezw. Einstecken der Pelzhaare in den Stoff tritt schon bei der Aufwickelung auf die Walze C ein.
Auf diese Weise entsteht ein Fabrikat, das aus einer verfilzten oder faserigen Einlage besteht, die auf beiden Seiten mit Pelzhaar besetzt ist. Dieses Fabrikat wird dann von der Walze C heruntergenommen und einem neuen Procefs unterworfen, wodurch das Pelzhaar in
die Einlage fester eingesteckt wird. Dies kann entweder von Hand oder, wie noch dargelegt wird, vermittelst Maschinen geschehen.
In dem Mafse, wie die Aufwickelung des beschriebenen Fabrikates auf die Walze C wächst, wird auch die Geschwindigkeit, mit welcher das Netz über die perforirten Decken B B der Exhausterkammer hinweggezogen wird, eine gröfsere, insofern nicht Einrichtungen getroffen werden, um die Bewegung gleichförmig zu machen. Hierfür können Regulirungsmechanismen verschiedener Art in Anwendung kommen, ohne dafs das Wesen der Sache geändert wird, derart, dafs das Netz über die perforirten Decken B B mit einer der Geschwindigkeit der Theile A A1 A2 entsprechenden Geschwindigkeit sich fortbewegt. Auf diese Weise wird dann das Quantum aufgeschleuderten Pelzhaares stets ein gleichmäfsiges sein.
Fig. 2 veranschaulicht einen Apparat zum einseitigen Belegen von gefilztem oder gewebtem Stoff mit Pelzhaar. Die mit den Theilen in Fig. ι correspondirenden Organe sind mit gleichen Buchstaben bezeichnet, und es ist hieraus die Wirkungsweise der Einrichtung ohne weiteres verständlich.
Fig. 6 stellt eine perforirte, cylindrische Trommel E1 dar, deren Seitenwand durch ein Rohr e mit einem Exhauster 2?2 verbunden ist, so dafs Luft aus dieser Trommel abgesaugt werden kann. Ueber die Trommel wird das Netz mit dem darauf geschleuderten Pelzhaar, das in die gefilzte oder gewebte Unterlage eingefugt werden soll, welche von der Walze D1 kommt, fortgeführt.
Die übrigen Theile der Einrichtung können im wesentlichen die gleichen sein, wie in Fig. ι und 2.
Die perforirte Trommel kann entweder durch die Reibung, welche das Netz, indem es über sie fortgezogen wird, verursacht, in Drehung versetzt werden, oder durch Riemen oder Zahnräder, zu welchem Zweck sich eine Verzahnung e1 an einem Ende der Trommel befindet.
.Das Netz wird von der Walze D, der gefilzte oder gewebte Stoff von der Walze D1 abgewickelt und Netz und Stoff mit zwischenliegendem Pelzhaar werden auf die punktirt angegebene Aufnahmewalze 2 aufgewickelt. Das so zusammengesetzte Fabrikat ist für die hierauf folgende Operation des festen Einsteckens fertig.
Anstatt das Pelzhaar auf die von abwärts gerichteter Luft durchstrichene Ebene (das Netz) oder kreisförmige Oberfläche (die Trommel) gelangen zu lassen, wie Fig. i, 2 und 6 darstellen , kann man dasselbe, wie Fig. 7 zeigt, auch auf einen perforirten, ebenfalls von aufsen nach innen hin von einem starken Luftstrom durchstrichenen oben abgerundeten Konus F bringen und dann, nachdem eine Pelzhaarschicht von genügender Dicke sich abgelagert hat, eine dünne Lage roher Baumwolle auf die Aufsenseite dieser Schicht aufbringen. Diese Baufnwollenlage dient an Stelle des Netzes zum Zusammenhalten des Pelzhaares, sie ist nicht verfilzbar und wird, wenn das Einstecken des Haarbesatzes an dem gefilzten oder gewebten Stoff stattgefunden, entfernt. Am besten geschieht dies Aufbringen der Baumwolle durch die gleichen Mittel, durch welche das Pelzhaar auf den Konus gebracht wird.
Das so hergestellte Fabrikat wird sodann mit einem nassen Tuch umwickelt und von dem Konus heruntergenommen. Man kann sich aber auch zum Anfeuchten der Röhre F1, Fig. 7, bedienen, die mit Löchern f versehen ist, aus welchen Wasser auf den auf dem Konus sitzenden hergestellten Pelzhaarüberzug strömen kann. Durch ein derartiges Anfeuchten des Fabrikates wird die Entfernung von dem Konus erleichtert. Das überflüssige Wasser fliefst in eine Rinne/1 am unteren Theil des Konus und von hier aus nach dem mit dem Exhaustor verbundenen unteren Gehäuse B1, woraus es durch eine mit einem Hahn verschliefsbare Röhre entfernt werden kann.
Bei der Einrichtung in Fig. 8 wird ein besonderes trichterförmiges Gehäuse G angewendet, welches mit einem rinnenartigen oberen Flantsch^ versehen ist, worauf sich der untere Rand des perforirten Konus auflegt, so dafs dieser mit dem Pelzhaarüberzug davon entfernt, dann wieder aufgebracht und nachträglich aus der Röhre F1 mit Wasser besprengt werden kann.
In Fig. 9 nimmt das gefilzte Material H die Pelzhaarschicht auf und H1 ist eine äufsere Lage roher Baumwolle, die zum Zusammenhalten des Pelzhaares darübergelegt ist.
In Fig. 10 bezeichnet / einen Hutstumpen, der ganz oder theilweise aus verfilzbaren Fasermassen besteht, worauf der in Fig. 9 dargestellte Pelzhaarüberzug gebracht wird. Die von der dünnen Baumwollenlage zusammengehaltene Pelzhaarschicht ist von gröfserem Durchmesser als der Hutstumpen, so dafs sein unterer Rand nach einwärts um den unteren Stumpenrand herumgefaltet werden kann, Fig. 10, wodurch dieser dann auch einen Pelzhaarbezug erhält.
Zum festen Einstecken der Haare des Besatzes in den Hutstumpen kann der in Fig. 11 dargestellte Apparat dienen. . J ist ein Gestell, worauf eine Unterplatte liegt, über welcher eine Schlagscheibe K1 mittelst Hebels k und des Gliedes k1 durch die gekröpfte Welle/ in rasche schwingende Bewegung gesetzt werden kann.
Die Scheibe kann in Intervallen mittelst Hebels L, sowie eines Armes / durch eine oscillirende Welle etwas gelüftet werden. Diese Welle wird durch einen in der Zeichnung nicht sichtbaren Daumen auf der anderen Seite des Zahnrades Z1 bewegt; letzteres wird durch ein
Zahnrad auf der gekröpften Welle / in Drehung versetzt.
Durch eine solche mit etwas Druck verbundene schiebende Bewegung geschieht das feste Einstecken der Haare des unter eine solche Scheibe K1 gebrachten Fabrikates in die verfilzte oder gewebte Unterlage.
Ein endloser Riemen Za wird mit Hülfe von Führungswalzen /' zwischen der Unterplatte und der schwingenden Scheibe fortbewegt. Hierauf wird das Fabrikat, das in Längen oder als Hutform hergestellt sein kann, ,gelegt, so dafs es der Einwirkung der Schlagscheiben unterworfen werden kann. In folgendem ist das Einstecken eines Pelzhaarüberzuges in einen verfilzten Hutstumpen beschrieben.
Die mit einem Pelzhaarüberzug versehenen Hutstumpen werden zunächst glatt zusammengelegt und dann, auf dem Riemen liegend, der Einwirkung der schwingenden Schlagscheibe K1 unterworfen, wobei das Pelzhaar des Ueberzuges in den Hutstumpen eingesteckt wird. Hierbei kann man zweckmäfsig eine Erwärmung der Scheiben vornehmen.
Wenn die schwingende Bewegung der Scheiben eine Zeit lang angedauert hat, sind die einzusteckenden Pelzhaare mit dem Hutkörper vereinigt und hierauf wird der Hut, wie gewöhnlich, abgebrüht, um das überflüssige Pelzhaar zu entfernen, so dafs dann der Hutstumpen mit einem festen Besatz aus schwebendem Pelzhaar ausgestattet ist.
Diese Operation kann auch in der Weise modificirt werden, dafs man den Hutstumpen in den konischen Ueberzug aus Pelzhaaren und Baumwolle einsteckt und denjenigen Theil des Haarbesatzes von dem Filz und der Baumwolle durch Abschneiden u. s. w. entfernt, der über das offene Ende des Hutstumpens hervorragt. Der dadurch gewonnene ringförmige Streifen kann zur Bekleidung des unteren Randes des Hutes mit Pelzhaar dienen. Diese Operation wird dann für sich vorgenommen. In diesem Fall steckt man das Pelzhaar in die Aufsenseite des Hutstumpens ein und kehrt hiernach das Innere des Hutes nach aufsen, legt den ringförmigen Streifen von Pelzhaar und Baumwolle auf die Aufsenseite und steckt ihn besonders ein. Es hat sich durch die Erfahrung herausgestellt, dafs bei einer derartigen Operation das Pelzhaar zum vollkommenen Anhaften an den unteren Hutrand gebracht werden kann, derart, dafs es ihn ebenso vollständig bedeckt, wie wenn man den Besatz um den Rand des Hutstumpens herumlegt.
Auf diese Weise kann man Resultate erzielen, die in manchen Beziehungen zufriedenstellender sind, als die nach dem vorbeschriebenen Verfahren erzielten. Es rührt dies daher, dafs, wenn man das vorige Verfahren anwendet, das Material, auf welches die Schlagscheibe einwirkt, nicht von gleichmäfsiger Dicke, sondern viel dicker an der Stelle des unteren Randes ist, als an den anderen Partien des Hutes, was ein blofser Blick auf Fig. io ohne weiteres ergiebt.
Wenn ich nun auch eine wohlbekannte, die in Fig. Ii dargestellte Maschine anwende, um die Pelzhaare in die gefilzte oder gewebte Unterlage festzustecken, so ist doch mein Verfahren in manchen Beziehungen keineswegs mit dem Verfilzen indentisch, für welches derartige Maschinen für gewöhnlich Anwendung finden.
Bei der gewöhnlichen Benutzung dieser Maschinen ruhen die Schlagscheiben mit ihrem vollen- Gewichte auf der verhältnifsmäfsig losen Masse des Pelzhaares, der Wolle oder der gemischten, zu verfilzenden Fasern. Die Scheiben bewirken dann eine feste Vereinigung derartiger Fasern, und zwar auf ihrer ganzen Länge hin zu einer festen, harten und verschlungenen Masse, die man mit dem Namen Filz bezeichnet.
Nach meinem Verfahren lasse ich indessen die Maschine so functioniren, dafs nur ein Ende einer jeden Faser, aus welchem der Besatz zusammengesetzt wird, in den Hutkörper eingesteckt wird, so dafs das andere Ende der Fasern lose und schwebend verbleibt.
Ich verwende entweder eine sehr leichte Schlagscheibe, die eine sehr kurze Vibrationsperiode hat, oder aber die betreffende Maschine mufs so construirt sein, dafs die Schlagscheibe nicht mit ihrem vollen Gewicht auf dem Haar aufliegen kann; anderenfalls würde statt eines blofsen Einsteckens ein Einfilzen der Haare nicht nur in dem Hutkörper, sondern auch ein Verfilzen derselben unter einander stattfinden.
Ebenso wie das Einstecken von Pelzhaar in fertige Hutstumpen nach diesem Verfahren und mittelst der dargestellten Apparate stattfindet, ebenso geschieht auch das Einstecken der Pelzhaarbeläge von Fabrikaten, welche nach vorstehender Beschreibung in Stücken von beliebigen Längen und Breiten hergestellt und, wie schon erwähnt, zusammengesetzt sein können aus einem verfilzten oder gewebten Stoff, welcher auf einer oder beiden Seiten ein Pelzhaarbelag trägt, der durch ein Netz (oder eine Lage roher Baumwolle) an seiner Aufsenseite bei dem Procefs des Einsteckens in einer solchen Lage gehalten wird, dafs ein Verfilzen aufsen nicht eintreten kann.
Dies ist der charakteristische Punkt meines neuen Verfahrens. Würde das Pelzhaar einen derartigen äufseren Zusammenhang (das Netz oder die Baumwollenlage) nicht haben, so würde durch die Einwirkung der Schlagscheiben kein Einstecken der einen Enden der Haare, vielmehr ein Verfilzen derselben mit dem Unterlagstoff bezw. unter einander eintreten. Der in der beschriebenen Weise für das Haar geschaffene äufsere unverfilzbare Zusammenhang ermöglicht es, bei passender Regulirung der Schnelligkeit
und des Druckes der Schlagscheiben, dafs die mit ihrem einen Ende einmal in den Filz- oder Gewebstoff eingedrungenen Haare allmälig immer tiefer eindringen und mit genanntem Stoffe sich verschlingen, so dafs ein festsitzender Haarbesatz auf der Unterlage geschaffen wird; die unvollkommen oder gar nicht eingesteckten Haare werden später durch Auskämmen entfernt.
Fig. 12 und 13 zeigen eine Einrichtung, die ebenfalls dazu dient, die von der äufseren dünnen Baumwollenlage zusammengehaltene Pelzhaarschicht in einen Hutstumpen fest einzustecken. M, Fig. 13, stellt eine glockenförmig gestaltete Kapsel dar, welche mit der Grundplatte M1 verbunden ist. JV ist eine ähnliche Kapsel von gröfseren Dimensionen als M. Dieselbe trägt oben einen Arm JV1, der an seinen Enden durch Zapfen und Zugstangen η mit einer gekröpften Welle JV1, Fig. 12, verbunden ist, welche an dem Gestell der Maschine in sehr rasche Drehung versetzt werden kann.
O stellt den mit einer Pelzhaarschicht überdeckten Hutstumpen dar, der in den zwischen den beiden Kapseln N und M verbleibenden freien Raum eingebracht ist. Indem nun die äufsere Kapsel JV auf dem Pelzhaarüberzug schnell hin- und hergedreht wird, wird das feste Einstecken des Besatzes in den Hutstumpen wesentlich in derselben Weise bewirkt, wie bei der schwingenden Schlagscheibe in Fig. 11.
In Fig. 14 ist die schwingende Scheibe K neben einem zur Herstellung eines Pelzhaarüberzuges dienenden Apparate, ähnlich dem in Fig. 6 dargestellten, so angeordnet, dafs das Fabrikat unmittelbar darauf in einen zum Einstecken dienenden Apparat, ähnlich dem in Fig. 11 dargestellten, geführt wird.
Nachdem der Pelzhaarüberzug auf dem betreffenden Stoff festgesteckt ist, wird er abgebrüht, was mit der Hand geschehen kann. Ich ziehe indessen für diesen Zweck den in Fig. 15 dargestellten Apparat vor, der im wesentlichen aus einer über einer perforirten Grundplatte schwingenden Schlagscheibe K1 besteht. Diese Theile sind im wesentlichen dieselben wie die in Fig. 14, nur kommt hier noch eine Dampfkammer P in Anwendung, welche unter der perforirten Grundplatte angeordnet ist. In diese Kammer kann Dampf zur Erhitzung der Grundplatte der schwingenden Scheibe und des zwischen beiden fortbewegten, zu brühenden oder aufzubähenden Fabrikats eingelassen werden. Die nöthige Feuchtigkeit kann dem Fabrikate durch eine besondere Wasserröhre Q zugeleitet werden, falls man statt AVasserdampfes heifse Luft anwendet. Bei Anwendung von Dampf reicht das Condensationswasser desselben aus. Falls das mit einem Pelzhaarbesatz versehene Fabrikat in längeren Enden oder Streifen gebildet ist, ist es am besten, dasselbe behufs Aufbrühens zwischen der Scheibe und der Unterplatte fortzubewegen und es dabei mit kochendem Wasser gründlich zu stättigen. Es können Einrichtungen getroffen werden, um sowohl die Grundplatte als die Schlagscheibe heifs zu erhalten. Letzterer wird beim Durchgang des Fabrikates eine sehr schnelle schwingende Bewegung ertheilt, so dafs sie auf das Fabrikat leicht aufschlägt. Am meisten empfehlen sich etwa 600 Schwingungen pro Minute.
Ein anderes Verfahren besteht darin, dafs man die Hüte, welche aus einer Unterlage von vorher gefilztem oder gewebtem Stoff und einem Besatz von Pelzhaar bestehen, welcher darauf gesteckt ist, neben einander auf ein Zuführungstuch legt, welch letzteres auf die Zuführungswalzen aufgewickelt und dann fortbewegt wird. Diese Hüte können dann mit heifsem Wasser getränkt und der Einwirkung der schwingenden Scheiben so lange, als nöthig ist, unterworfen bleiben.
In Fig. 16 und 17 habe ich einen Apparat dargestellt, um den wie beschrieben hergestellten Haarbesatz auf gewebten oder gefilzten Stoffen aufzubauschen, nachdem das Netz oder die rohe Baumwolle oder der sonstige zum Halten der Haare dienende, nicht verfilzbare Stoff davon entfernt worden. Ji ist die Grundplatte, S S sind Schläger, T T1 ist eine Wasserröhre, deren Theil T1 horizontal und quer über die Oberfläche eines mit einem Pelzhaarbesatz versehenen Stoffes hinüberführt. Dieser Theil ist mit kleinen Oeffnungen versehen, aus denen entweder continuirlich oder intermittirend heifses Wasser unmittelbar auf den aufzubauschenden Pelzhaarbesatz niederströmen kann. Die Grundplatte Ji kann mit kleinen Oeffnungen versehen werden. Unter derselben ist, wie Fig. 17 zeigt, eine Dampfkammer Ji1 angeordnet, in welche aus einer Röhre Ji' Dampf eingelassen werden kann. Derselbe tritt dann durch die Oeffnungen in der Grundplatte in das aufzubauschende Fabrikat hinein.
Die obere Kammer U mit ihren Verschlüssen u erhält den Dampf mit dem Fabrikat und dem Schlägermechanismus in Berührung. U"1 ist ein Zuführangsriemen, der um Rollen gelegt ist, die durch Zahnräder von der Daumenwelle S] aus, worauf die Daumen zur Bewegung der Schläger befestigt sind, Drehung empfangen.
Um den Durchgang des Dampfes durch den Riemen zu erleichtern, stelle ich denselben aus einem mit Oeffnungen oder Maschen versehenen Gewebstoffe her. Statt des Dampfes kann man auch heifse Luft mit oder ohne Zuführung von Befeuchtungswasser verwenden, und statt der beschriebenen Maschine kann eine der gewöhnlich für diese Zwecke gebrauchten in Anwendung kommen.
Der durch die Grundplatte streichende und mit dem aus einer Aufsenseite aufzubauschenden
Fabrikate in Berührung kommende Dampf condensirt sich so viel, dafs das Fabrikat befeuchtet wird, und dies erleichtert die Wirkung des Aufbauschens der äufseren Pelzhaare durch die Schläger 5 wesentlich. Ueberflüssiges Pelzhaar sowie der Baumwollenüberzug (wenn ein solcher angewendet wird) werden dadurch leicht entfernt und lassen den Haarbesatz in dem gewünschten schwebenden, nicht verfilzten Zustande, falls nur nicht der Belag zu lange der Einwirkung einer Schlagscheibe unterworfen wird.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Das mit Bezug auf Fig. ι bis 6 und 14 beschriebene Verfahren der Herstellung von Pelzhaarbelägen in längeren Stücken, darin bestehend, dafs man eine lose Lage von Pelzhaar auf eine aus nicht verfilzbarem Stoff bestehende, sich fortbewegende Unterlage bringt und ein Festhalten der Pelzhaarlage an der Unterlage dadurch bewirkt, dafs man durch Belag und Unterlage einen Luftstrom streichen läfst.
2. Das mit Bezug auf Fig. 11 beschriebene Verfahren des Einsteckens von Pelzhaarbelägen in die Unterlage bezw. Einlage (wenn letztere auf beiden Seiten mit Pelzhaar belegt ist, das aufsen durch einen verfilzbaren Stoff zusammengehalten ist), darin bestehend, dafs man ein solches Fabrikat durch schwingende Schlagscheiben drückt und reibt.
3. Das mit Bezug auf Fig. 7 und 8 beschriebene Verfahren der Herstellung von Pelzhaarbelägen für Hüte, darin bestehend, dafs man das Pelzhaar auf einen perforirten, von aufsen nach innen von einem starken Luftstrom durchstochenen Konus bringt und dann das Pelzhaar mit einer dünnen Lage roher Baumwolle bekleidet.
Das mit Bezug auf Fig. 9, 10 und 11 beschriebene Verfahren der Herstellung von Hüten mit einem Besatz aus schwebendem Pelzhaar, darin bestehend, dafs man einen aufsen mit Baumwolle u. s, w. bekleideten Pelzhaarbelag auf einen verfilzten Hutstumpen bringt und den Belag an dem Hutstumpen behufs Einsteckens der Haare in letzteren angemessen drückt und reibt, dann nach so bewirkter Vereinigung den Hut abbrüht, um endlich durch Auskämmen das überflüssige Pelzhaar des Besatzes zu entfernen.
Das mit Bezug auf Fig. 15 beschriebene Verfahren des Abbrühens der unter 2. und 4. bezeichneten Fabrikate, darin bestehend, dafs man dieselben mit heifsem Wasser zwischen zwei Flächen reibt.
Das mit Bezug auf Fig. 16 und 17 beschriebene Verfahren der Behandlung dieser Fabrikate durch 'Schläger eines Schlagapparates behufs Auflockerung der Pelzhaare, darin bestehend, dafs man diese Fabrikate auf einem durchlässigen Riemen oder Tuch über eine perforirte, feste Grundplatte der Apparate fortbewegt, welche behufs Erhitzung und Anfeuchtung der Fabrikate von Wasserdampf oder heifser Luft durchstrichen wird, während die Schläger die Fabrikate klopfen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2019113117A1 (en) 2017-12-04 2019-06-13 Northwestern University Triple combination formulation comprising a histone deacetylase inhibitor, a cyclodextrin and polyethylene glycol for treatment of chronic pain

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WO2019113117A1 (en) 2017-12-04 2019-06-13 Northwestern University Triple combination formulation comprising a histone deacetylase inhibitor, a cyclodextrin and polyethylene glycol for treatment of chronic pain

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