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Verfahren und Einriditung zur Herstellung von Treibriemen od. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Treibriemen, die
zugleich elastisch und biegsam sind.
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Die bisher hergestellten Treibriemen haben den Nachteil, daß sie
unelastisch sind und eine zu geringe Biegsamkeit besitzen. Das Anhaften solcher
Riemen ist daher, insbesondere bei Scheiben kleinen Durchmessers, ungenügend, weshalb
sie unter hohe Spannung gesetzt werden müssen, die aber einen raschen Verschleiß
der Lager nach sich zieht.
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Gemäß der Erfindung läßt sich ein Riemen herstellen, der an Scheiben,
selbst solchen kleinsten Durchmessers, vollkommen haftet, weil dieser Riemen sehr
schmiegsam ist, so daß der sonst durch die Spannung g verursachte Lagerverschleiß
herabgesetzt wird. AuBerdem arbeitet bei dem erfindungsgemäßen Riemen nur der aus
Gummi oder ähnlichem elastischen Kunststoff bestehende Teil des Riemens, ohne daß
die Textilstoffeinlagen übermäßigen Zugbeanspruchungen unterworfen werden.
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Es ist bereits bekannt, Riemen dadurch herzustellen, daß mit Kautschukmilch
od. dgl. getränkte Gewebe, nachdem der Oberfläche der Imprägniermasse durch einen
heißen Luftstrom Klebfähigkeit verliehen worden ist, durch die Wirkung von Druck
und Wärme miteinander vereinigt und dann unter Spannung kontinuierlich getrocknet
werden und schließlich der im Schlangenweg titer Walzen geführte Riemen vulkanisiert
wird. Auch ist es bekannt, gewisse Werkstoffe, wie z. B. Metalle, durch eine Harzmasse
zu vereinigen, die man in Löcher des Metalls eindringen läßt, so daß die verschiedenen
Harzlagen miteinander gebunden werden.
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Das Verfahrti- gemäß der Erfindung besteht darin, daß eine Anzahl
von Textilstofflagen, aus denen der Riemen gebildet wird, mittels einer wässerigen
Dispersion, z.B einer Dispersion von natürlichem oder künstlichem Gummi oder einem
ähnlichen elastischen, organischen Kunststoff, getränkt, miteinander vereinigt und
dann getrocknet werden. Durch die Verdampfung des Wassers während des Trocknens
ergibt sich eine starke Zusammenziehung, bei welcher die Gewebe um If bis 200/0
oder mehr eingehen,. während der Zusantmenhalt der verschiedenen Lagen durch molekulare.
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Kohäsion gewahrt bleibt. Dieser Zusammenhalt kann noch durch Kalandrieren
oder Pressen verstärkt werden. Um den Zusammenhalt der übereinandergeschichteten
Lagen noch inniger zu gestalten, wird der Riemen, während die wässerige Dispersion
noch flüssig ist, gelocht. Dieses kann beispielsweise mittels eines auf und ab bewegten
« Kammes erfolgen, der mit Lochstempeln od. dgl. versehen ist, durch die die Dispersion
in das Innere des Riemens eingeführt werden kann. Beim Hochgehen dieses Kammes zieht
dieser die Kautschukmilch durch Saugwirkung in Form von Fäden aus, die gleichzeitig
trocknen und eine Art Vernähen des Riemens bewirken. Dadurch wird der Zusammenhalt
des Riemens wesentlich verstärkt, während ihm gleichzeitig eine große Biegsamkeit
verliehen wird.
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Bei dem Verfahren behält das Gewebe seine Elastizität durch die Schrumpfung,
die sich während der Herstellung durch das Zusammenziehen der wässerigen Dispersion
beim Verdampfen ihres Wassergehaltes ergibt. Die Elastizität richtet sich auch mehr
oder weniger danach, ob das Gewebe mehr oder weniger lose gewebt ist. Ferner ist
sie von dem Grad der Verdünnung der wässerigen Dispersion abhängig.
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Nach dem Tränken der verschiedenen Gewebelagen mit der wässerigen
Lösung und vor dem Zusammenbringen derselben wird zwischen sie ein Kohlendioxydstrom
hindurchgeschickt, der eine gewisse Gerinnung an den Oberflächen bewirkt, ohne die
Haftfähigkeit der getränkten Gewebebahnen zu beeinträchtigen. Der Vorteil der Verwendung
von Kohlendioxyd besteht darin, daß dieses keine Spuren hinterläßt.
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Vor dem Trocknen werden die verschiedenen zur Bildung des Riemens
dienenden Gewebelagen zusammengeführt und gelocht. Die Kautschukmilch wird zwischen
den Gewebelagen bei einer Temperatur von etwa go0 C zum Gerinnen gebracht, vorausgesetzt,
daß die Mischung, wie an sich bekannt, I bis 30/0 Hexamethylentetramin enhält, welches
gleichzeitig als Vulkanisationsbeschleuniger wirkt.
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Durch die Gerinnung werden die Poren nicht geschlossen, und unter
der Einwirkung der Wärme entweicht das Wasser durch diese Poren, insbesondere wenn
die Wärme durch infrarote Strahlen erzeugt wird, die eine Erwärmung durch den ganzen
mehrlagigen Riemen hindurch bewirken und gleichzeitig den Riemen vulkanisieren.
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Die Erfindung besteht weiter in einer Einrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, von der eine beispielstieise Ausführung ilT den Zeichungen dargestellt
ist, und zwar zeigt Fig. I eine Seitenansicht der Einrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht
und Fig. 3 eine An sicht eines Tränkbehälters der Einrichtung.
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In dem Ausführungsbeispiel werden vier Textilstoffbänder I von getrennten
Rollen 2 abgewickelt, und jedes Band wird durch einen Kautschukmilch en.thaltenden
Tränkbehälter 3 hindurchgeführt.
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Nach dem Verlassen des Tränkbehälters 3 wird die überschüssige Kautschukmilch
von jedem Band durch ein Streichmesser 4 entfernt. Alsdann wird aus einem Behälter
5 Kohlendioxyd durch einen Verteiler 6 auf jedes Band geblasen, um eine gewisse
Gerinnung der Kautschukmilch herbeizu führen.
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Die Bänder 1 werden dann unter Hindurchführung zwischen einem Streichmesser
7 und einer Walze 8 zu einem Riemen g vereinigt.
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Der Riemen 9 gelangt zunächst auf einen Tisch lo; über dem quer zur
Bewegungsrichtung des Riemens' ein durch einen Antrieb 12 auf und ab bewegter Kam
11 vorgesehen ist, der mit Lochstempeln oder -stiften besetzt ist. Während der Bewegung
des Riemens g über den Tisch 10r wird. der Riemen von den Stempeln oder Stiften
des Kammes durchlocht. Beim Hochgehen des Kammes ziehen die Stempel oder Stifte
die Kautschukmilch in Form von Fäden in und durch die Lochungen, so daß ein Vernähen
der Textilstofflagen durch die Kautschukfäden stattfindet. Hierdurch wird dem Riemen
eine zusätzliche Festigkeit verliehen, ohne seine Biegsamkeit und Elastizität zu
beeinträchtilgen. überschüssige Kautschukmilch wird in einer Rinne I3 gesammelt.
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Am Ende des Tisches Io ist ein Streichmesser 14 vorgesehen, durch
das die Dicke des Riemens vergleichmäßigt wird.
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Der Riemen gelangt dann auf einen zweiten Tisch I5, der zum Zweck
des Trocknens der Unterseite des Riemens geheizt ist. Die Oberseite des Riemens
wird durch eine Reihe von Infrarotlampen 16 getrocknet. Der Tisch 15 ist mit länglichen
Löchern 17 versehen, durch die von einem Behälter 18 aus ein sanfter Strom von Kohlendioxyd
geführt werden kann, um ein weiteres Koagulieren der Tränkmasse herbeizuführen.
Gegebenenfalls kann auch mittels eines Kompressors 19 ein Trokkenluftstrom auf die
Oberseite des Riemens auf geblasen werden.
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Der Rienien g geht dann zwischen Paaren von Quetschwalzen 20 und
21 hindurch und wird darauf über vier Trockentrommeln 22, 23, 24 und 25 geführt,
die mit von Trommel zu Trommel steigenden Temperaturen geheizt werden. Die Temperatiirsteigerung
beträgt ungefähr 100 C je Trommel, so daß diese beispielsweise Temperaturen von
I00°, IIoO und I20° C haben.
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Nach Verlassen der letzten Trockentrommel 2S geht der Riemen g über
eine Führungsrolle 30 und zwischen Paaren von Spannwalzen 3I und 32 hindurch. Die
Walzen 32 werden mit einer etwa,
höheren Geschwindigkeit als die
Walzen 31 angetrieben. Schließlich wird der Riemen auf eine Trommel 35 aufgewickelt.
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I)er in Fig. 3 in einem größeren Maßstab gezeigte Tränkbehälter 3
ist an der Oberkante seiner Vorderwand mit einer Führungsrolle 40 versehen, während
die Oberkante 41 seiner Rückwand umgelingen ist und mit einem Streichmesser 4 zusammenwirkt,
das mittels Gewindespindeln 42 und Handrädern 43 lotreht verstellbar ist. Der Behälter
3 besitzt die übliche Zuleitung 45, einen Überlauf 46 und einen gewöhnlich geschlossenen
Ablaßstuzen 47. Im Behälter ist eine Führungsstange 48 für das Textilstoffband vorgesehen,
welches gleichmäßig durch den Inhalt des Behälters hindurchgeführt wird.
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Anstatt der gezeigten können auch andere Mittel zum Zusammenführen
der Textilstoffbänder verwendet werden. Das Vereinigen der Bänder muß jedoch vor
dem Trocknen erfolgen. Die zum Lochen des Riemens dienende Vorrichtung kann auch
aus einer sich drechenden, mit Stiften besetzten Walze bestehen, vorausgesetzt,
daß beim Hochgehen der Stifte die Kautschukmilch fadenförmig hochgezogen wir und
dadurch ein Vernähen der Bänder miteinander erfolgt.