DE810548C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von teppichartiger Ware aus Gummi und Faserstoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von teppichartiger Ware aus Gummi und FaserstoffenInfo
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Description
(WiGBL S. 175)
AUSGEGEBEN AM 13. AUGUST 1951
S 875 XII139 a
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von teppichartiger Ware aus Gummi
oder ähnlicher plastischer Masse und Faserstoffen, wobei der Gummi oder eine ähnliche plastische
Masse eine Unterlage bilden soll, in die die Faserstoffe in ähnlicher Art eingebettet sein sollen wie
die Noppen in ein Teppichgewebe, so daß die Faserstoffe an der Oberfläche der Ware liegen. Derartige
Ware soll besonders für Fußbodenbelag in Gestalt von Teppichen, Matten o. dgl., ferner als Polsterstoff
verwendet werden.
Das Herstellungsverfahren nach der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß in Schlingen gelegte
Garn- oder Faserstränge mit Abständen auf mit Nuten versehene Stäbe aufgebracht und in eine
Unterlage aus unvulkanisierter Gummimischung oder ähnlicher plastischer Masse derart eingepreßt
werden, daß die plastische Masse in die Zwischenräume zwischen die in Schlingen gelegten Garnoder
Faserstränge und in die Nuten und damit in das Innere der Schlingen gelangt und mit der
Unterlage durch Vulkanisieren oder ähnliche Wärmebehandlung verbunden wird, worauf die
Schlingen aufgeschnitten werden können. Auf diese Weise erhält man eine Ware, bei der die
Faserstoffe wie Teppichnoppen in eine Unterlage aus plastischer Masse eingebettet sind, wobei die
Unterlage im Gegensatz zu Textilteppichen feuch
tigkeitsabweisend und undurchlässig für Luft, Flüssigkeit, Staub o. dgl. ist.
Vorzugsweise werden bei der Herstellung der Ware die Garnstränge so nebeneinander angeordnet,
daß die Windungen eines auf einen Stab gewickelten Garnstranges in die Zwischenräume zwischen
den Windungen eines auf einen benachbarten Stab gewickelten Garnstranges zu liegen kommen, weil
hierdurch ein sehr dichtes Zusammenliegen der ίο Garn- oder Faserstränge in der fertigen Ware erzielt
wird.
Zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung werden vorzugsweise Wickelstäbe benutzt,
die etwas länger sind als die Breite der herzustellenden Ware und einen H-förmigen Querschnitt
aufweisen. Solche Wickelstäbe kann man dann beim Herstellen der Ware mit ihren überstehenden Enden
in einen Rahmen einspannen, so daß die Garnstränge über die ganze herzustellende Fläche mit
ao gleichmäßigem Anlagedruck in die Unterlage eingebettet werden, und eine gleichmäßige Einbettungstiefe
gesichert ist.
Sollten die Garnstränge als Schlingen in der Unterlage erhalten bleiben, so werden die sie
tragenden Stäbe nach der Fertigbehandlung der Unterlage durch Vulkanisieren o. dgl. in ihrer
Längsrichtung aus den Schlingen herausgezogen. Vorzugsweise werden die Schlingen jedoch aufgeschnitten.
Dies geschieht zweckmäßig vor dem Herausziehen der Stäbe, weil die Schlingen dann über
den Stäben gespannt sind und sich das Messer in der oberen Nut der Stäbe führen läßt. Nach dem
Aufschneiden der Schlingen können die Stäbe dann nach oben herausgehoben werden.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der durch die Erfindung hergestellten teppichartigen
Ware und die zu ihrer Herstellung dienenden Einrichtungen beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigt
Fig. ι einen der mit Nuten versehenen Wickelstäbe,
links in Seitenansicht und rechts im Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht auf den Wickelstab,
Fig. 3 den Wickelstab in Seitenansicht mit herumgewickeltem Garn, bei dem die einzelnen Windüngen Abstand voneinander haben,
Fig. 3 den Wickelstab in Seitenansicht mit herumgewickeltem Garn, bei dem die einzelnen Windüngen Abstand voneinander haben,
Fig. 4 eine Draufsicht auf mehrere nebeneinanderliegende umwickelte Stäbe, bei denen die
Windungen der benachbarten Stäbe abwechselnd ineinandergreifen,
Fig. 5 einen senkrechten Schnitt durch die in Fig. 4 gezeigten Stäbe auf einer Unterlage aus
Gummi, wobei die Stäbe verschiedenen Querschnitt aufweisen,
Fig. 6 einen der Fig. 5 entsprechenden Schnitt, bei dem die Stäbe in die Unterlage eingedrückt
sind, wodurch ein Teil des Materials der Unterlage in die Nuten der Stäbe eingedrungen ist, wiederum
mit Stäben verschiedenen Querschnitts,
Fig. 7 einen senkrechten Schnitt durch einen einzelnen umwickelten und in die Unterlage eingedrückten
Stab,
Fig. 8 einen der Fig. 7 entsprechenden Schnitt mit herausgezogenem Wickelstab,
Fig. 9 einen Fig. ψ und 8 entsprechenden Schnitt
nach dem Aufschneiden und Aufdrieseln des Garns zu Büscheln,
Fig. 10 einen entsprechenden Schnitt durch einen Ausschnitt der fertigen teppichartigen Ware,
Fig. 11 eine schematische Ansicht der zur Herstellung
der Ware geeigneten Maschine und
Fig. 12 einen Schnitt in größerem Maßstab durch die Vorrichtung, mit der die umwickelten Stäbe in
die Gummiunterlage eingedrückt werden.
In Fig. ι und 2 ist der Wickelstab mit A bezeichnet.
Er weist auf seiner Ober- und Unterseite je eine Nut E auf. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist,
wird dieser Stab mit einem Garn B derart umwickelt, daß zwischen den einzelnen Windungen
Zwischenräume C verbleiben, die etwa der Stärke des Garns entsprechen. Das Aufwickeln kann mit
Hilfe irgendeiner üblichen Maschine oder Vorrichtung geschehen.
Bei der Herstellung der Ware werden die umwickelten Stäbe A dicht nebeneinandergelegt, so
daß die Windungen B des einen Stabes in die Zwischenräume C zwischen den Windungen B der
benachbarten Stäbe eingreifen, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist. Die Stäbe werden in einem Rahmen
oder zwischen Führungsschienen, wie sie in Fig. 11 schematisch angedeutet sind, zusammengedrückt, *°
so daß die Windungen des einen Stabes dicht in die Zwischenräume zwischen den Windungen der
Nachbarstäbe hineingedrückt werden.
Die so zusammengepreßten Stäbe werden nun auf eine Unterlage aus unvulkanisierter Gummimischung
oder einem ähnlichen Material aufgebracht, wie dies Fig. 5 zeigt, und in einer Vulkanisierpresse
so unter Druck gesetzt, daß ein Teil des Gummis oder anderen Materials der Unterlage D
durch die Zwischenräume C auf der Unterseite der Stäbe in die Nuten E eindringt und sie ausfüllt.
Dieses eingedrungene Material ist in Fig.6 mit D1
bezeichnet. Auf diese Weise wird das die Büschel der Ware bildende Garn fest in der Unterlage gebunden.
Die in den Wickelstäben vorgesehenen Nuten E können die verschiedensten Formen aufweisen.
Aus Fig. 7 erkennt man die Anordnung eines einzelnen solchen eingebetteten Garnstranges besonders
deutlich und ebenso, wie es durch das während des Druck- und Vulkanisiervorganges
zwischen zwei benachbarten Garnsträngen hindurchgequetschte Material an die Unterlage gebunden ist.
Nach dem Herausziehen des Wickelstabes aus den Schlingen ergibt sich der in Fig. 8 dargestellte
Zustand. Die Stäbe werden hierbei in Längsrichtung herausgezogen. Auf diese Weise erhält man eine
unaufgeschnittene, lauter Schlingen aufweisende Ware.
Bei der in Fig. 9 und 10 dargestellten Ware sind
die Schlingen dagegen aufgeschnitten. Dies geschieht dadurch, daß ein Messer entlang der Mitte
der Nut E gezogen wird, wie dies bei der Herstellung von gewöhnlicher geschnittener Ware üblich
ist, und daß der Wickelstab anschließend herausgehoben wird.
Bei der in Fig. 11 dargestellten Maschine ist ein Anlieferungstisch oder -rahmen G vorgesehen, auf
den die umwickelten Stäbe zwischen Führungsschienen H nebeneinandergelegt und gehalten werden,
wie dies in Fig. 12 gezeigt ist. Unterhalb des Rahmens befindet sich ein endloses Förderband /,
vorzugsweise aus nichtrostendem Stahl, das über zwei Trommeln K, K1 läuft, von denen eine oder
auch beide mit Unterbrechungen oder ständig angetrieben werden können. Die Unterlage D gelangt
zwischen das Förderband und die mit den Nuten versehenen Wickelstäbe A und wird durch das
Förderband mit diesen zusammen zwischen eine dampfbeheizte Platte L und eine gekühlte Platte M
geführt. Das Kühlwasser kann beispielsweise durch die Leitungen M1 zu- und abgeführt werden. Die
Wickel stäbe werden bei N auf die Führungsschienen aufgelegt und durch einen Stempel O auf den
Schienen entlang zu den Platten vorgeschoben.
Kurz bevor die Wickelstäbe A die Platten erreicht
haben, bewegen sie sich auf den geneigten Enden//1 der Führungsschienen H abwärts, so daß sie sich
auf die Unterlage D auflegen. Ein kurzes Stück weiter gelangen sie unter das abgeschrägte Ende M2
der Platte M, das sie nach unten in die Unterlage hineindrückt. Das Ausmaß dieser Abwärtsbewegung
kann durch Veränderung des Abstandes der beiden Platten L und M geregelt werden. Bei dem Hereindrücken
der umwickelten Stäbe in die Unterlage wird ein Teil des Materials der Unterlage zwischen
den einzelnen Windungen des Garns hindurch in die Nuten der Wickelstäbe hineingequetscht, so daß
das die Büschel der Ware bildende Garn von dem Material der Unterlage vollständig umschlossen
wird. Gleichzeitig erfolgt zwischen den Platten eine Vulkanisierung der Unterlage.
Nach dem Verlassen der Platten werden die Windungen aufgeschnitten und die Wickelstäbe
durch eine Aushebvorrichtung P aus den Windungen herausgenommen, so daß die fertige teppichartige
Ware die Maschine bei Q verlassen kann. Mit R sind einige Sperrklinken bezeichnet, die die umwickelten
Stäbe am Zurückspringen hindern, wenn sie durch den Stempel O vorgeschoben worden sind.
Die oberhalb der Wickelstäbe angeordnete Platte S hindert die Stäbe daran, bei der Vorwärtsbewegung
nach oben auszuweichen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von teppichartiger Ware für Fußbodenbelag aus Gummi
und Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß in Schlingen gelegte Garn- oder Faserstränge
(B) mit Abständen auf mit Nuten (E) versehene Stäbe (A) aufgebracht und in eine Unterlage
(D) aus unvulkanisierter Gummimischung oder ähnlicher plastischer Masse derart eingepreßt
werden, daß die plastische Masse (D) in die Zwischenräume (C) zwischen die in Schlingen
gelegten Garn- oder Faserstränge und in die Nuten und damit in das Innere der Schlingen
gelangt und mit der Unterlage (D) durch Vulkanisieren oder ähnliche Wärmebehandlung verbunden
wird, worauf nach Entfernung der Wickelstäbe die Schlingen aufgeschnitten werden
können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Garnstränge so nebeneinander angeordnet werden, daß die Windungen des auf einen Stab gewickelten Garnstranges in
die Zwischenräume zwischen den Windungen des auf einen benachbarten Stab gewickelten
Garnstranges zu liegen kommen.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wickelstäbe (A), die etwas länger sind als die Breite der herzustellenden
Ware, einen H-förmigen Querschnitt aufweisen. ,
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
O 1175 8
Applications Claiming Priority (3)
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GB2955548A GB670334A (en) | 1948-11-15 | 1948-11-15 | Improvements relating to the manufacture of pile fabrics |
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Publications (1)
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DE810548C true DE810548C (de) | 1951-08-13 |
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DES875A Expired DE810548C (de) | 1948-11-15 | 1949-11-30 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von teppichartiger Ware aus Gummi und Faserstoffen |
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CH (1) | CH289965A (de) |
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GB (1) | GB670334A (de) |
Cited By (1)
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- 1949-11-15 CH CH289965D patent/CH289965A/fr unknown
- 1949-11-30 DE DES875A patent/DE810548C/de not_active Expired
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Also Published As
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