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Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen eines druckempfindlichen, mit einem Lösungsmittel verdünnten Gummiklebstoffs auf poröses Pflastermaterial
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen eines druckempfindlichen, mit einem Lösungsmittel verdünnten Gummiklebstoffes auf poröses Pflastermaterial mittels genuteter Überträgerwalzen. Der Ausdruck porös umfasst hiebei grob-bis mikroporöse Stoffe und das Pflasterma- terial ist auf der einen Seite mit einem druckempfindlichen Klebstoffmuster versehen, das beim Anle- gen an die Haut an dieser genügend fest haftet, jedoch zahlreiche kleine klebstofffreie Flächen für den Durchtritt von Schweiss freilässt, so dass ein vollkommen poröses Pflaster erhalten wird.
Es wurde bereits versucht, ein lösungsmittelhaltiges Klebstoffmuster direkt auf Pflastermaterial auf- zubringen. Dazu verwendete man eine Rändelwalze zur Zuführung des Klebstoffs und arhèite ähì1lich wie beim Tiefdruck. Diese Versuche scheiterten jedoch an den Eigenschaften der druckempfindlichen Klebmassen.
Wenn die Masse "nass" ist, d. h. wenn sie einen relativ hohen Lösungsmittelgehalt aufweist, wird bei den bekannten Verfahren von dem Znführungsorgan nur eine so kleine Klebstoffmenge auf das Pflastermaterial übertragen, dass keine genügende Haftung an der Haut erhalten wird. Wenn dagegen eine steifere, zähere Klebstoffmasse, die einen relativ niedrigen Lösungsmittelgehalt hat, verwendet wird, neigt die gemusterte Klebstoffmasse dazu, an dem Zuführungsorgan haften zu bleiben, und es erfolgt an der Übergangsstelle zwischen Auftragsorgan und Pflastermaterial ein übermässiges Ziehen, so dass das gewünschte Ergebnis bisher nicht erreicht wurde.
Erfindungsgemäss ist ein Verfahren zur Auftragung eines Musters eines lösungsmittelhaltigen Klebstoffes auf dem porösen Pflastermaterial dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff durch eine langsam umlaufende Hauptwalze übertragen wird, deren Mantelfläche nach einem Muster angeordnete Nuten aufweist, welche während des Umlaufes der Walze an einer Zone mit Klebstoff in starker Verdünnung durch Lösungsmittel gefüllt werden, worauf die gefüllten Nuten infolge der Walzendrehung einer Übertragungsstelle zuwandern, welche in solchem Abstand von der Füllzone angeordnet ist, dass während dieser Transportzeit ein grosser Teil des in den äusseren Schichten des die Nuten ausfüllenden Klebstoffes befindlichen Lösungsmittels sich verflüchtigt, wobei diese Schichten eine dicke klebrige Konsistenz annehmen,
während der Untergrund noch dünnflüssig bleibt, so dass bei der Übertragung auf das mittels einer Druckwalze angedrückte und um diese herumgeführte Pflastermaterial der Klebstoff mit der äusseren verdicktenSchich- te fest an diesem anhaftet, während eine Trennung von der Hauptwalze leicht an der Übergangsstelle von der dicken zur dünnen Konsistenz des Klebstoffes erfolgt, wobei weit mehr als 50% der in den Nuten enthaltenen Klebstoffmasse auf diese Weise übertragen wird.
Ferner sind erfindungsgemäss die Umdrehungsgeschwindigkeit der genuteten Walze und die Entfernung, durch welche das Pflastermaterial von der Zuführungszone zur Übertragungsstelle wandern muss, so bestimmt, dass der Lösungsmittelgehalt des an der Übertragungsstelle zu übertragenden steif gewordenen Teils der Klebstoffmasse im wesentlichen die Hälfte des Lösungsmittelgehalts der nassen Klebstoffmasse beim Verlassen der Zuführungszone beträgt.
Nach einem weiteren Kennzeichen des Verfahrens hat der lösungsmittelhaltige Klebstoff in dem nassen Zustand. in dem er der genuteten Hauptwalze zugeführt wird, einen Lösungsmittelgehalt von etwa 50 Gew.-%, und die Umlaufgeschwindigkeit und der Winkelabstand zwischen den Zuführungs-und den Übertragungsstellen sind derart bestimmt, dass der steif gewordene, zähe Teil der Klebstoffmasse an der Übertragungsstelle
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nur mehr einen Lösungmittelgehalt von etwa 30% hat. Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindunggemässen Verfahrens weist eine langsam umlaufende Hauptwalze aus Metall oder einem gssnstsoi Material, z.
B. einem Kunststoff wie Polythen auf, die mit sich beliebig kreuzenden flachen Nuten versehen ist, wobei die stehengebliebenen Teile der Fläche im wesentlichen 50% der Gesamtfläche betragen, die Nuten an den Seiten abgeschrägt sind und eine Tiefe von 0, 25 bis 1, 5 mm besitzen. Die Vor-
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laufen und sich auf der Mantelfläche kreuzen, wobei die Nuten eine Tiefe von 0, 5 mm haben, an den Seiten abgeschrägt sind und eine Breite von 0, 91 mm an der Oberfläche und von 0, 38 mm am Nutengrund aufweisen und einen Abstand von 2. 5 mm voneinander haben.
Vorteilhafterweise ist bei dieser Vorrichtung die Übertragungsstelle dem Beginn der Zuführungszone benachbart, so dass zwischen dem Ende der Zuführungszone und der Übertragungsstelle ein möglichst grosser Winkelabstand, vorzugsweise von 1800 oder mehr, erhalten wird.
Das leichte Ziehen, das manchmal bei der Übertragung eintreten kann, hat keine nachteilige Wirkung, da die wenigen Fäden des : Klebstoffes, die sich zum Zeitpunkt der Übertragung zwischen der Hauptwalze und dem porösenpflastermaterial erstrecken, nur selten eine Länge von mehr als 12 mm annehmen, ehe sie abreissen. Sie haben daher kaum eine merkliche Wirkung auf das auf dem porösen Pflastermaterial aufgetragene Muster aus Klebstoff.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird sie nachstehend an Hand der Zeichnungen beispielsweise beschrieben, worin Fig. 1 schematisch einen Vertikalschnitt durch einen wesentlichen Teil einer Vorrich-
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in stark vergrössertem Massstab Teile der in Fig. 1 dargestellten Einrichtungen im Radialschnitt an den durch die Pfeile II, III, IV, V, VI bzw. VII angedeuteten Stellen. Fig. 8 ist eine ähnliche Darstellung wie Fig. 6, aber in einer andern Stellung. Fig. 9 lässt in der Draufsicht ein Stück Pflastermaterial mit einem erfindungsgemäss aufgetragenen Klebstoffmuster erkennen. Der Massstab der Fig. 9 ist grösser als der der
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stärken stark übertrieben wiedergegeben sind. Fig. 11 und 12 entsprechen den Fig. 9 und 10 und werden nachstehend erwähnt.
Fig. 13 zeigt in der Draufsicht ein Stück eines erfindungsgemäss hergestellten endlosen Klebpflasters für medizinische bzw. chirurgische Zwecke in Form eines endlosen Bandes, das auf
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ist eine ähnliche Darstellung wie Fig. 13, wobei jedoch die Klebfläche des Pflasters in der Mitte eine endlose medikamentierte Auflage aus geeignetem Material trägt.Fig.16 zeigt eine Stimansicht zu Fig. 15.
Fig. 17 und 18 zeigen in der Draufsicht zwei Ausführungsbeispiele von erfindungsgemässen, mit medikamentierten Auflagen versehenen Pflastern-für, chirurgische Zwecke, wobei die Auflagen an mehr oder weniger zentralen Stellen vorgesehen sind. Fig. 19 zeigt in einer ähnlichen Darstellung wie Fig. 9 ein weiteres Beispiel des Klebstoffmusters in grösserem Massstab.
Bei der Verwirklichung der Erfindung kann selbstverständlich das poröse Pflastermaterial aus jedem geeigneten Material bestehen, das auch bisher zur Herstellung von Klebpflastern für medizinische bzw. chirurgische Zwecke verwendet wurde, sofern es eine Wasserdampfdurchlässigkeit von mindestens 2000 g pro Quadratmeter pro 24 Stunden bei 40 C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90% hat. Die obere Grenze ist von der Art des herzustellenden Pflasters abhängig. Wenn z. B, das Pflaster ein unmittelbares Eindringen von Wasser oder andern Flüssigkeiten nicht zu verhindern braucht, gibt es effektiv keine obere Grenze.
In jenen Fällen, in denen die obere Grenze von der Fähigkeit des porösen Pflastermaterials ! Le- stimmt wird, ein sofortiges Durchdringen von Wasser und andern Flüssigkeiten zu verhindern, haben sich poröse Pflastermaterialien mit einer Wasserdampfdurchlässigkeit von 5000g pro Quadratmeter pro 24 Stunden als geeignet driesen.
Das poröse Pflastermaterial kann aus jedem Material bestehen, das bisher für Pflaster für medizinische und chirurgische Zwecke verwendet wurde oder sich als dafür verwendbar erweist. Beispielsweise kann es aus einem Film od. dgl. aus flexiblem thermoplastischem Material bestehen, das in geeigneter Weise porös gemacht wird, z. B. indem es durch Durchstechen, Ausstanzen oder auf andere Weise perforiert wird.
In manchen Fällen wird es während seiner Erzeugung porös oder mikroporös gemacht. Im letzteren Fall kann das Pflastermaterial z. B. aus dem mikroporösen Polyvinylchloridfilm bestehen, der unter dem Namen PORVIC bekannt ist. In andern Fällen kann das Pflastermaterial durch Schaumbildung porös gemacht werden. Das Pflastermaterial kann natürlich auch ans z. B. gewebtem Textilmaterial bestehen.
Man kann jeden lösungsmittelhaltigen Klebstoff verwenden, der für Klebpflaster für medizinische bzw. chirurgische Zwecke brauchbar ist, z. B. auch den zur Herstellung der üblichen druckempfindlichen Gummierung verwendeten Klebstoff. Ein Beispiel einer brauchbaren Zusammensetzung für eine derartige
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lösungsmittelhaltige Klebstoffmasse ist nachstehend angegeben :
Gew.-Teile
Schaumgummi 100
Zinkoxyd 105 flüssiges Paraffin 26
Wollfett 58
Kolophonium 127
Antioxydationsmittel usw. 1
Diese Stoffe werden in Schwerbenzin derart gelöst, dass die Lösung einen Feststoffgehalt von etwa
50 Gel.-% hat.
In Anbetracht des Anteils von 50 Ewe -% Schwerbenzin ist die obige Zusammensetzung ein Beispiel der lösungsmittelhaltigen Klebstoffmasse in dem sogenannten nassen Zustand, in dem sie eine geringe
Zähigkeit besitzt.
In dem in Fig. 1 erläuterten Verfahren zur Durchführung der Erfindung ist 20 die aus Stahl bestehende
Hauptwalze, die in dem Ausführungsbeispiel einen Durchmesser von etwas tuber 76 mm hat. Die Haupt- , walze 20 ist auf einer Welle 21 montiert, die in der Richtung des Pfeils 22 angetrieben wird. Die Walze hat eine gewünschte Axiallänge und ist von einem zum andern Ende auf ihrer Mantelfläche mit mehreren links- und rechtsgängigen Schraubennuten 23, die unter einem Winkel von 450 gegen die Achse geneigt sind, versehen. In dem Ausführungsbeispiel sind die Nuten 0,56 mmitief, mit schrägen Seitenwänden, haben eine Breite von 0,91 mm an der Oberfläche und von 0, 38 mm am Nutgrund und eine Teilung von 2, 5 mm.
24 ist ein Aufgabebehälter für die in nassem Zustand befindliche lösungsmittelhaltige Klebstoff- masse 25. Der Behälter 24 wird in der Umfangsrichtung der Walze 20 durch Abstreichmesser 26 und 27 begrenzt, deren untere Enden am Umfang der Hauptwalze 20 einen Winkelabstand von 900 haben.
Bei umlaufender Walze 20 wandern die unter demabstreichmesser 27 vortretenden gefilllten Nuteii 23 um die Entfernung D, welche 2250 des Walzenumfangs beträgt, zur Übertragungsstelle. Dort wird der grössere Teil der in den Nuten enthaltenen Klebstoffmasse übertragen, worauf die Nuten um die Entfer- nung R wandern, die etwa 450 des Umfanges der Hauptwalze beträgt, um dann unter dem Abstreichmesser
26 in den Aufgabebehälter 24 einzutreten, in dem sie erneut gefüllt werden.
Mit 28 ist eine Andrückwalze bezeichnet, die vorzugsweise aus elastischem Material wie Hartgummi besteht und auf einer Welle 29 montiert ist. Die Walze 28 wird in der Richtung des Pfeils 30 mit der glei- chen Umfangsgeschwindigkeit wie die Hauptwalze 20 angetrieben. Um die Übertragungswalze 28 läuft das poröse Pflastermaterial 31 herum, das von einer nicht gezeigten Vorratsrolle in Richtung des Pfeils 32 wandert und dann in Richtung des Pfeils 33 zu einer nicht gezeigten Trockeneinrichtung bewegt wird.
Das poröse Pflastermaterial 31 wird durch leichten Druck in der Richtung des Pfeils 34 derart gegen die genutete Mantelfläche der Hauptwalze 20 gedrückt, dass an der Übertragungsstelle das zwischen den beiden Walzen zusammengedrückte Pflastermaterial an der eigentlichen Übertragungsstelle leicht in die
Nuten hineinragt. In Fig. 1 ist das Klebstoffmuster 35 auf dem Pflastermaterial gezeigt, das die Über- tragungsstelle passiert hat und sich auf die Trockeneinrichtung zu bewegt.
Der Vorgang findet bei Zimmertemperatur (etwa 200C) statt. In dem betrachteten Ausführungsbeispiel beträgt die dem Pflastermaterial erteilte Geschwindigkeit etwa 51 cm pro Minute. Dies ist auch die Umfangsgeschwindigkeit, mit welcher die genutete Hauptwalze 20 angetrieben wird. Aus Vorstehendem geht hervor, dass die gefüllten Nuten 23 von dem Abstreichmesser 27 etwa über eine Entfernung von 15 cm zur Übertragungsstelle gelangen und dass diese Bewegung etwa 18 Sekunden dauert.
Wenn bei der Durchführung dieses Verfahrens eine Nut 23 den Aufgabebehälter 24 verlässt und z. B. die durch den Pfeil II bezeichnete Stelle erreicht, die in Fig. 2 vergrössert dargestellt ist, ist die. Nút
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einheitlicher Dicke angedeutet.
Während der Bewegung aus der Stellung II zur Stellung III ist die Aussenfläche der Klebstoffmasse der Atmosphäre ausgesetzt. Diese Fläche ist infolge der Abschrägung der Seitenwände der Nuten sehr gross. Dabei verdunstet das Lösungsmittel von dieser-Oberfläche und auch aus einem kleinen darunterliegenden Teil der Dicke der Klebstoffmasse. Infolge der dabei eintretenden leichten Schrumpfung der Masse tritt deren Aussenfläche leicht von der äusseren Begrenzungsebene der Nut zurück. Dies ist in Fig. 3 angedeutet, in der im äusseren Teil der Klebstoffmasse einige dickere Schraffurlinien gezeichnet sind, welche die Zustandsveränderung dieses äusseren Teils der in der Nut befindlichen Masse darstellen.
Nach Weiterbewegung zu der durch den Pfeil IV gekennzeichneten Stelle (Fig. 4) ist das Lösungs-
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mittel bereits bis zu einer grösseren Tiefe der Dicke der in der Nut befindlichen Klebstoffmasse entfernt worden und ist auch die Schrumpfung grösser. Die zunehmende Zähigkeit des äusseren Teils der in der Nut befindlichen Klebstoffmasse ist durch die dickeren Schraffurlinien der Fig. 4 angedeutete deren grSssere Länge andeutet, dass sich dieser zähe Teil der Klebstoffmasse bereits weiter in das Innere der Nut hinein erstreckt.
An der durch den Pfeil V gekennzeichneten und in Fig. 5 dargestellten Stelle ist die Schrumpfung und die Tiefe der zäher gewordenen Zone noch grösser, was wieder durch die dickeren Schraffurlinien angedeutet ist.
Dieser Vorgang setzt sich bis zum Erreichen der durch den Pfeil VI gekennzeichneten Übertraglmgsstelle fort, die in Fig. 6 dargestellt ist. Bei Verwendung der hier beispielsweise beschriebenen Arbeits- weise und Vorrichtung, in welcher sich die Klebstoffmasse zunächst in nassem Zustand befindet, d. h. mit einem Lösungsmittelgehalt von 50 Gew.-lo, ist der Lösungsmittelgehalt des hart gewordenen Teils der Klebstoffmasse bis zu der durch die dicken Schraffurlinien angedeuteten Tiefe auf etwa 30% herabgesetzt worden. Dieser Teil der in den Nuten befindlichen Masse ist daher steifer und zäher geworden.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel enthält die Masse 50 Gew.-lo Lösungsmittel. Bei anders zusammengesetzten Massen kann sich jedoch auch der Lösungsmittelgehalt ändern. Er wird in manchen Eällen grösser und in ändern Fällen kleiner sein als 50%. Wenn die Masse mehr Gummi enthält als in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, istzguch ein höherer Lösungsmittelgehalt erforderlich, um der Masse im nassen Zustand die erforderliche Konsistenz zu verleihen.
Obwohl die in der Stellung der Fig. 6 einander berührenden Flächen der Andrückwalze 28, des porös- sen Pflastermaterials 31 und der genuteten Hauptwalze 20 in der Umfangsrichtung gekrümmt sind, sind sie in Fig. 6 geradlinig dargestellt, da infolge der starken Vergrösserung (etwa 20fach) diese einander berührenden Teile in der kurzen Berührungsstrecke als geradlinig angesehen werden können. Aus Fig. 6 ist auch ersichtlich, dass die Andrückwalze 28 in der Richtung des Pfeils 36 das poröse Pflastermaterial 31 in der Richtung des Pfeils 37 und die Hauptwalze 20 in der Richtung des Pfeils 38 fortschreitet, während die Andrückwalze 28 in der Richtung des/Pfeils 39 gegen das poröse Pflastermaterial 31 gedrückt wird.
Infolge dieses Drucks wird der zwischen der Andrückwalze 28 und dem stehengebliebenen Teil der genuteten Hauptwalze 20 befindliche Teil des porösen Pflastermaterials 31 zusammengedrückt. Dies ist in Fig. 6 durch das Bezugszeichen C angedeutet. Die zwischen der Andrückwalze und den Nuten befindlichen Teile des porösen Pflastermaterials werden dagegen nicht zusammengedrückt. Wenn dieser nicht zusammengedrückte Teil des porösen Pflastermaterials die ÜbertragungssteHe erreicht und passiert, tritt er in die Nut 23 ein. Dies ist in Fig. 6 bei 40 angedeutet. Das Pflastermaterial tritt genügend tief in die Nut ein, um den infolge der Schrumpfung der Klebstoffmasse frei gewordenen Raum zu durchsetzen und an die Oberfläche der Klebstoffmasse angedrückt zu werden, die genügend klebrig ist, um an der Oberfläche des Pflastermaterials haften zu bleiben.
Wenn die umlaufenden Flächen der beiden Walzen sich bei fortgesetztem Umlauf voneinander entfernen, wird der gemusterte Klebstoffauftrag infolge dieser Haf- tung rasch aus den Nuten der Hauptwalze 20 entfernt, selbst wenn in der in Fig. 6 durch die Pfeile 41 angedeuteten Trennungsebene ein leichtes Fadenziehen erfolgen sollte.
Das Auftragsmuster wandert daher bei 35, Fig. l, ab, während die Nuten von der Übertragungsstelle über die durch den Pfeil VII angedeutete Stelle zu dem Aufgabebehälter 24 weiterwandern. Aus Fig. 7 ist ersichtlich, dass an der Stelle VII am Grund der Nut 23 eine kleine Menge der Klebstoffmasse in mehr oder weniger nassem Zustand vorhanden ist. Diese Menge tritt an dem Abstreichmesser 26 vorbei in den Füllbehälter 24 ein, in dem die Nuten neu gefüllt werden. In der Praxis hat es sich gezeigt, dass diese in den Aufgabebehälter zurückkehrendenkleinen Klebstoffreste durch die neu in die Nuten eintretende Klebstoffmasse weich erhalten werden und dass die Nuten selbst nach einem Dauerbetrieb von 48 Stunden und mehr funktionsfähig bleiben, ohne dass die darin enthaltene Klebstoffmasse auch nur am Nutgrund hart wird.
Fig. 9 zeigt in stark vergrössertem Massstab einen Teil des gemusterten Klebstoffauftrags 35 auf dem Pflastermaterial 31. Dabei ist 44 der Klebstoff und 45 das poröse Pflastermaterial. Es sei betont, dass das Muster in der Praxis eine einheitliche Konsistenz und saubere Begrenzungen hat.
Um die Tatsache zu betonen, dass nach demAustritt der gefüllten Nuten aus dem Aufgabebeh : Jlter ein genügend langer Zeitraum (ausgedrückt durch den bei einer bestimmten Geschwindigkeit zu durchwandernden Bogen) verstreichen muss, damit der Zustand der in den Nuten enthaltenen Klebstoffmasse sich wie vorstehend beschrieben, verändert, zeigt Fig. 8 in einer der Fig. 6 ähnlichen Darstellung den Zustand, den man bei dem Versuch erhalten würde, die Übertragung in der z. B. durch den Pfeil II der Fig. 1 dargestellten Stelle durchzuführen. In diesem Falle befindet sich die Klebstoffmasse, wie in Fig. 2 dargestellt, im nassen Zustand und tritt das Pflastermaterial Bitht in die Nut ein.
Bei einem in Richtung
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des Pfeils 39 ausgeübte) ! Druck erfolgt ein blosses Drucken des nassen Klebstoffes auf das Pflastermaterial ohne scharfe Begrenzung, wobei die Dicke der übertragenen Klebstoffmasse so gering ist, dass keine ge- nügende Haftung an der Haut erhalten wird. Ein ähnliches Ergebnis würde man erhalten, wenn die Über- tragung an der durch den Pfeil VI angedeuteten Stelle aber bei wesenüe*höherer Geschwindigkeit der
Hauptrolle 20 erfolgen würde"
Dies ist in Fig. 11 und 12 dargestellt. Aus Fig. 11, in der mit 44 der Klebstoff und mit 45 das po- röse Pflastermaterial dargestellt ist, geht hervor, dass anstelle des durch die strichlierten Linien ange- deuteten erwünschten Musters, ein verschmierte Druckmuster erhalten wird.
Aus Fig. 12, in welcher:
Dicken stark übertrieben dargestellt sind, geht hervor, dass die Dicke des Klebstoffes ungenügend ist.
LO Fig. 13 und 14 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines Pflasters für chirurgische Zwecke. Es hat die
Form eines endlosen Bandes, das mit einem erfindungsgemäss aufgetragenen Klebstoffmuster versehen ist.
Bei dem a . Hand der Fig. 1 beschriebenen Verfahren zur Durchführung der Erfindung wirkt eine etwa
28 cm breite Rolle aus porösem Pflastermaterial, z. B. aus dem unter dem NamenPORVICbekannten
Material, mit einer Walze der gleichen Axiallänge zusammen, so dass eine Rolle aus Pflaster für chirur- gische Zwecke erhalten wird, die dann in Streifen der in Fig. 13 und 14 gezeigten' Breite*-geschnitten wird.
In manchen Fällen trägt, wie in Fig. 15 und 16 dargestellt, ein derartiger Streifen im mittleren Teil seiner Breite auf seiner Klebfläche eine endlose medikamentierte Verbandauflage 43.
Das mit dem erfindungsgemäss aufgetragenen Muster versehene poröse Pflastermaterial kann auch in sogenannte Pflaster verschiedener Grösse zerschnitten werden, wie sie in Fig. 17 und 18 dargestellt sind" die in der Mitte auf ihrer Klebfläche eine medikamentierte Verbandauflage tragen.
In dem Ausführungsbeispiel, das in der stark vergrösserten Fig. 19 dargestellt ist, ist das Auftrag- muster 46 nicht in Form von in bestimmten Abständen angeordneten, einander rechtwinklig kreuzenden geradlinigen Streifen, sondern in Form von in gewünschten Abständen voneinander angeordneten wellen- förmigen Längsstreifen und diese kreuzenden, in gewünschten Abständen angeordneten geradlinigen Quer- streifen vorgesehen.
In manchen Fällen kann der gemusterte Klebstoffauftrag nur aus Worten oder einer Kombination von
Worten und Streifen bestehen. Zu diesem Zweck werden die den hassen Klebstoff aufnehmenden Nuten so angeordnet, dass sie die Buchstaben eines Wortes ergeben und werden so miteinander verbunden, dass ununterbrochene Kanäle entstehen und eine einheitliche Verteilung der stehengebliebenen Teile erhal- ten wird.
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des Pflastermaterials mit Klebstoff bedeckt, während etwa 50% klebstofffrei bleiben. Die Erfindung ist natürlich auf diese Werte nicht eingeschränkt. Man kann auch etwas mehr als 60% mit Klebstoff bedecken und etwas weniger als 40% unbedeckt lassen. Aus rein medizinischen bzw. chirurgischen Gründen beträgt
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wobei dann der Abstand zwischen den Rändern benachbarter Streifen ebenfalls etwa 6,4 mm beträgt.
Ebenfalls aus rein medizinischen bzw. chirurgischen Gründen soll der Mindestabstand zwischen den Rän- dern benachbarter Streifen nicht kleiner sein als 0, 6 mm. In der Mehrzahl der Fälle sollen bei so schmalen unbedeckten Teilen des Pflastermaterials die Streifen etwa die gleiche Breite haben.
Mit der hier beispielsweise beschriebenen Einrichtung und dem ebenfalls beschriebenen lösungmittelhaltigen Klebstoff wurden sehr gute Ergebnisse erzielt. Es versteht sich jedoch, dass kleine Ver- änderungen der Bedingungen ausgeglichen werden können, indem man etwa die Geschwindigkeit der langsam umlaufenden genuteten Hauptwalze verändert.
Ferner sei betont, dass es beim Arbeiten mit einer so niedrigen Geschwindigkeit und bei Zimmertemperatur und bei Verwendung der beispielsweise beschriebenen Walze mit 0, 56 mm tiefen Nuten verhältnismässig leicht ist, die Tiefe zu bestimmen, bis zu der die in den Nuten befindliche Klebstoffmasse von diesen beiden Faktoren beeinflusst wird. Es versteht sich ferner, dass in Anbetracht der Tatsache, dass die Nuten natürlich nur eine geringe Tiefe aufweisen können, die normalerweise zwischen 0, 25 und 1, 5 mm beträgt, die Geschwindigkeit, mit der eine bestimmte nasse Klebstoffmasse zur Erzielung der gewünschten Ergebnisse von der Füllstelle zur Übertragungsstelle wandern muss, experimentell festgestellt und dann bei der Durchführung des Verfahrens angewendet werden kann.
Ausserdem sei darauf hingewiesen, dass die Walze zwar auf jeden Fall langsam umläuft, ihre Geschwindigkeit aber von ihrem Durchmesser abhängig ist. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel beträgt dieser Durchmesser etwas über 76 mm. Bei Verwendung einer Walze mit einem doppelt so grossen Durchmesser muss die Geschwindigkeit erhöht werden, bleibt jedoch weiter relativ niedrig. Es versteht sich daher, dass der Begriff "geringe Geschwindigkeit" innerhalb weiter Grenzen gilt, wobei die Ober-
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grenze des Bereiches der als "niedrig" anzusehenden Geschwindigkeiten durch den grössten praktisch in Frage kommenden Durchmesser und die Untergrenze dieses Bereichs durch die kleinsten praktisch in Frage kommenden Durchmesser der Hauptwalze bestimmt wird.
Die Erfindung ist nicht auf die angegebenen Einzelheiten beschränkt, die je nach den jeweiligen Anforderungen abgeändert werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Aufbringen eines druckempfindlichen, mit einem Lösungsmittel verdünnten..
Gummiklebstoffes auf poröses Pflastermaterial mittels genuteter Überträgerwalzen, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff durch eine langsam umlaufende Hauptwalze übertragen wird, deren. Man0 - telfläche nach einem Muster angeordnete Nuten aufweist, welche während des Umlaufes der Walze an einer Zone mit Klebstoff in starker Verdünnung durch Lösungsmittel gefüllt werden, worauf die gefüllten Nuten infolge der Walzendrehung einer Übertragungsstelle zuwandern, welche in solchem Abstand von der Füllzone angeordnet ist, dass während dieser Transportzeit ein grosser Teil des in den äusseren Schichten des die Nuten ausfüllenden Klebstoffes befindlichen Lösungsmittels sich verflüchtigt, wobei diese Schichten eine dicke klebrige Konsistenz annehmen, während der Untergrund noch dünnflüssig bleibt,
so dass bei der Übertragung auf das mittels einer Druckwalze angedrückte und um diese herumgeführte Pflastermaterial der Klebstoff mit der äusseren verdickten Schichte fest an diesem anhaftet, während eine Trennung von der Hauptwalze leicht an der Übergangsstelle von der dicken zur dünnen Konsistenz des Klebstoffes erfolgt.