Befeuchter für Druckpressen Die Erfindung betrifft einen Befeuchter für Druckpressen. Solche sind in verschiedenen Aus führungsformen bekannt. Bei bekannten Anordnun gen wird die Befeuchterflüssigkeit, üblicherweise Wasser mit oder ohne Zusätze, einer Form, z. B. einem Plattenzylinder in einer lithographischen Off set-Druckpresse, zugeleitet. Dabei wird die Befeuch- terflüssigkeit über eine Wischer- bzw. Abstreichrolle zugeführt.
Diese Rolle bewegt sich üblicherweise zwischen einer Übertragungsrolle und einer Zufüh- rungs- oder Formrolle und berührt diese Rollen abwechselnd. In solchen Befeuchtern tendieren die Enden der Formrollen dazu, auszutrocknen, was zu einer ungleichmässigen Zuführung der Befeuchter- flüssigkeit führt.
Es sind Versuche unternommen worden, um die Abstreichrollen überflüssig werden zu lassen, und es wurden mit einem Befeuchter dabei gute Ergebnisse erzielt, wobei jedoch der Befeuchter einen verwickelten Aufbau aufweist, in der Her stellung relativ teuer ist und schwierig zu warten und auszubessern ist.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Befeuchter für den Plattenzylinder einer Rotationsdruckpresse mit einer Mehrzahl von nacheinander angeordneten und sich berührenden Rollen, wobei eine Brunnen rolle für die Befeuchtungsflüssigkeit, eine Formrolle zum Aufbringen von Befeuchtungsflüssigkeit auf die Druckplattenrolle und eine zwischengeschaltete Ver teilerrolle zum Übertragen von Befeuchtungsflüssig- keit auf die Formrolle sowie Antriebsmittel vor gesehen sind, um die Verteilerrolle anzutreiben, wenn die Druckplattenrolle rotiert.
Gemäss der Erfindung ist dieser Befeuchter da durch gekennzeichnet, dass die Verteilerrolle auf einem niedrigeren Niveau als die Brunnenrolle und eine frei drehbare Messrolle zwischen diesen beiden angeordnet ist, welche mit beiden Rollen derart in ständiger Berührung steht, dass sie sich praktisch mit der Geschwindigkeit der Verteilerrolle dreht, wobei die Brunnenrolle mit einer einstellbaren Geschwin digkeit angetrieben wird, die immer kleiner als die Geschwindigkeit der Verteilerrolle ist.
Die Ausdrücke Brunnenrolle und Formrolle sind in der Druckereitechnik allgemein üblich.
Die Verteilerrolle ist vorzugsweise eine schwin gende Rolle. Die Messrolle ist zweckmässigerweise in dem durch die Brunnenrolle und die Verteilerrolle gebildeten Sattel angeordnet und wird durch Flächen berührung in Drehung versetzt. Die Verteilerrolle ist auf einem etwas tieferen Niveau als die Brunnen rolle angeordnet, wodurch die Messrolle veranlasst wird, sich mit der Geschwindigkeit der Verteiler rolle zu drehen. Die Brunnenrolle nimmt die Befeuch- terflüssigkeit in üblicher Weise aus einer Wanne auf.
Die die Befeuchterflüssigkeit tragende Fläche der Messrolle kann in verschiedenen Arten ausgebildet sein, vorzugsweise wird eine Gewebehülle über der Messrolle angeordnet. Es wurde gefunden, dass ein gestrickter Baumwollgewebeüberzug, der so behan delt worden ist, dass er für die Befeuchterflüssigkeit aufnahmefähig wird, und der bisher für Formrollen von Befeuchtern für Druckpressen verwendet wurde, die gewünschten Zwecke sehr gut erfüllt.
In der Zeichnung ist eine beispielhafte Ausfüh rungsform des Befeuchters für Druckpressen schema tisch dargestellt, wobei die Anordnung der Rollen zueinander und zu dem Plattenzylinder bei einem Befeuchter für eine lithographische Offset-Druck- presse gezeigt ist.
Die Wanne 2 enthält die Befeuchterflüssigkeit 3, die in bekannter Weise Wasser mit oder ohne Zu sätze sein kann. Eine Rolle 4 dient als Quelle der Befeuchterflüssigkeit, taucht in die Befeuchterflüssig- keit 3 ein und wird in der mit dem Pfeil A an- gedeuteten Drehrichtung angetrieben. Die Rolle 4 ist die Befeuchterflüssigkeit-Aufnahmerolle, auch Brunnenrolle genannt.
Sie wird in üblicher Weise mit einer relativ geringen Geschwindigkeit durch einen Antrieb in Drehung versetzt, der unabhängig ist von dem Antrieb für die anderen Rollen des Befeuchters und der regelbar ist, so dass die Gsechwin- digkeit, mit der sich die Rolle 4 dreht, in gewünsch ter Weise erhöht oder verringert werden kann. Die Rolle 4 ist vorzugsweise eine Metallrolle mit glatter Oberfläche, z. B. eine Stahlrolle mit einer glatt ge schliffenen Fläche.
Ein Plattenzylinder 5 ist an seiner Oberfläche mit einer Druckplatte 6 versehen. Der Plattenzylinder wird in der mit dem Pfeil B angedeuteten Drehrich tung angetrieben, wobei der Aufbau und der Antrieb dieses Zylinders in üblicher Weise erfolgt. Eine Befeuchterflüssigkeit-Formrolle 7 dreht sich in Über einstimmung mit dem Plattenzylinder in der durch den Pfeil C angedeuteten Richtung. Die Formrolle 7 ist in üblicher Weise ausgebildet und hat eine Ober fläche, die geeignet ist, die Befeuchterflüssigkeit von der Aufnahmerolle 4 aufzunehmen, die durch nach folgend beschriebene Rollen übertragen und zu der Platte 6 geführt wird.
Die Zwischen- oder Verteilerrolle 8 ist in der durch den Pfeil D angedeuteten Richtung angetrieben. Diese Rolle ist vorzugsweise eine Vibratorrolle, die relativ zu der Formrolle 7 und der Messrolle 9 schwingt. Die Verteilerrolle 8 kann in derselben Weise wie die Brunnenrolle 4 ausgebildet sein, d. h. sie kann eine Metallrolle mit glatter Oberfläche, z. B. eine Stahlrolle mit glatt geschliffener Fläche, sein.
Die Rollen 7 und 8 werden zusammen mit dem Zylinder 5 mit einer synchronisierten Geschwin digkeit angetrieben, so dass sie sich mit gleichförmiger Umfangsgeschwindigkeit drehen, um die Befeuchter- flüssigkeit von der Rolle 8 zu der Rolle 7 und dann zu der Platte 6 ohne ein relatives Rutschen zwischen den Flüssigkeitstransportflächen zu übertragen. Die Rollen 7 und 8 und der Zylinder 5 werden mit einer Umfangsgeschwindigkeit gedreht, die etwas höher ist als die Geschwindigkeit der Aufnahmerolle 4.
Zwischen der Brunnenrolle 4 und der Verteiler rolle 8 ist ein Sattel gebildet. Die Verteilerrolle 8 ist in einem etwas niedrigeren Niveau als die Brun nenrolle 4 angeordnet.
Eine Messrolle 9 ;steht in dauernder Berührung mit der Brunnenrolle 4 und der Verteilerrolle 8 und dreht sich in der durch den Pfeil E angedeuteten Richtung. Sie bewegt sich mit einer höheren Geschwindigkeit als die Brunnenrolle 4. Die Mess- rolle 9 kann eine Metallrolle sein, die mit einem überzug 10 versehen ist, der aus einem gestrickten Baumwollgewebe besteht, das so behandelt ist, dass es die Befeuchterflüssigkeit aufnimmt. Der Überzug kann in für Formrollen von Druckpressen bekannter Weise ausgebildet sein.
Die Messrolle 9 ist vorzugsweise einfach in den durch die Brunnenrolle 4 und die Verteilerrolle 8 gebildeten Sattel eingelegt und hat keine andere Befestigung. Sie wird durch Flächenberührung in Drehung versetzt. An den Enden der Messrolle 9 können Anschlagvorrichtungen angeordnet sein, um zu verhindern, dass die Rolle unter dem Einfluss der Verteilerrolle 8, wenn diese eine Vibratorrolle ist, sich nach der Seite bewegt.
Da die Verteilerrolle 8 in einem etwas niedrige ren Niveau als die Brunnenrolle 4 angeordnet ist, ruht die Messrolle 9 mehr unmittelbar auf der Ver teilerrolle 8 als auf der Brunnenrolle 4, so dass die Messrolle 9 bestrebt ist, eher mit der Geschwindigkeit der Verteilerrolle 8 als mit der niedrigeren Geschwin digkeit der Brunnenrolle zu rotieren. Die Messrolle 9 nimmt somit Befeuchterflüssigkeit von der Brun nenrolle 4 auf und liefert sie zu der Verteilerrolle B.
Die Menge der auf diese Weise durch die Messrolle 9 gelieferten Befeuchterflüssigkeit wird bestimmt durch die relativen Geschwindigkeiten der Brunnenrolle 4 und der Messrolle 9. Da die Geschwindigkeit, mit der der Zylinder 9 und die Rollen 7 und 8 ange trieben sind, üblicherweise durch die Bedingungen der Arbeitsweise der Presse bestimmt ist, werden die relativen Geschwindigkeiten der Brunnenrolle 4 und der Messrolle 9 üblicherweise durch Beschleuni gung oder Verlangsamung der Brunnenrolle ge regelt.
Da die Verteilerrolle 8 in einem etwas niedri geren Niveau als die Brunnenrolle 4 angeordnet ist, tendiert die Messrolle 9 dazu, wie bereits erwähnt, infolge ihrer von der Schwerkraft herrührenden, innigen Berührung mit der Verteilerrolle 8, mit der Geschwindigkeit der Verteilerrolle zu rotieren, die höher ist als die Geschwindigkeit der Brunnenrolle 4, so dass die Messrolle 9 Befeuchterflüssigkeit von der Brunnenrolle 4 abwischt und über die Verteiler rolle 8 und die Formrolle 7 zu der Form 6 führt. Die Menge der Befeuchterflüssigkeit kann damit in genauer Weise geregelt werden.
Wenn die Menge der Befeuchterflüssigkeit, die der Platte 6 zugeführt wird, verringert werden soll, wird die Geschwindig keit der Brunnenrolle 4 etwas verringert. Wenn eine etwas grössere Menge von Befeuchterflüssigkeit zu geführt werden soll, wird die Geschwindigkeit der Brunnenrolle etwas erhöht. Damit ist in sehr ein facher Weise für eine genaue und sachgemässe Steuerung der Zuführung von Befeuchterflüssigkeit zu der Form gesorgt, ohne dass eine Abstreichrolle verwendet wird und ohne eine aufwendige und teure Anordnung, die bisher zur Erreichung der Zwecke ohne die Verwendung einer Abstreichrolle vorge schlagen wurde.