DE754358C - Verfahren zur Herstellung eines aus Leder und Kautschuk bestehenden Materials - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines aus Leder und Kautschuk bestehenden MaterialsInfo
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- DE754358C DE754358C DEI50644D DEI0050644D DE754358C DE 754358 C DE754358 C DE 754358C DE I50644 D DEI50644 D DE I50644D DE I0050644 D DEI0050644 D DE I0050644D DE 754358 C DE754358 C DE 754358C
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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-
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Description
- Verfahren zur Herstellung eines aus Leder und Kautschuk bestehenden Materials Man hat bereits vorgeschlagen, zur Herstellung eines aus Kautschuk und Leder bestehenden Materials in der Weise vorzugehen, daß man eine wäßrige Dispersion von negativ geladenen Kautschukteilchen mit einer wäßrigen, sauren und mit Salzen, wie Alaun, versetzten, Lederfasern enthaltenden Suspension mischt und die Kautschukteilchen unter Aufrechterhaltung einer schwach sauren Reaktion koaguliert (vgl. die Arbeit von F. K a y e in »Bulletin of the Rubber Growers Association«, 1922, S. 501 f.).
- Es wurde gefunden, daß man wesentlich verbesserte Produkte erhält, wenn man den pH-Wert der Fasersuspension während des Zusatzes der Kautschukmilch auf solchen Werten hält, daß ein Quellen der Fasern bei der bekannten Herstellung von Kautschuk-Leder-Produkten nur in äußerst geringem Maße einzutreten vermag. Dieses im Hinblick auf das Endprodukt unerwünschte Schwellen oder Quellen der Lederfasern tritt bei dem bekannten Verfahren durch Zunahme des pH-Wertes auf und ist oberhalb eines pH-Wertes von 7,8 besonders ausgeprägt.
- Es wurde nun festgestellt, daß ein Schwellen der Lederfasern im geringsten Maße erfolgt, wenn eine negativ geladene saure Kautschukdispersion mit einem pH-Wert von mehr als .a.,5 verwendet wird. Diese Erkenntnis war der oben angezogenen Arbeit sowie der Arbeit von Kaye in »The India Rubber Journal«. 192d., S. rgff., in der Lederfasern nicht angeführt -sind, nicht zu entnehmen.
- Es wird also nach der vorliegenden Erfindung zur Herstellung eines aus Kautschuk und Leder bestehenden Materials durch Mischen einer wäßrigen Dispersion von negativ geladenen Kautschukteilchen mit einer wäßrigen, sauren und mit Salzen, wie Alaun, versetzten, Lederfasern enthaltenden Suspension und Koagulieren der Kautschukteilchen unter Aufrechterhaltung einer schwach sauren Reaktion eine saure wäßrige Dispersion negativ geladener Kautschukteilchen von einem pH-Wert von mehr als 4,5 verwendet. Hierdurch wird auch eine leichtere Regelbarkeit des Einlaufs der Kautschukdispersion in die saure Faserdispersion erreicht.
- Das entstehende Produkt besteht aus einem porösen Fell oder aus einer porösen Masse von verfilzten Lederfasern und Kautschuk, der innig und gleichmäßig durch 'die ganze Masse verteilt an den einzelnen Fasern haftet. Die Produkte zeichnen sich im besonderen dadurch aus, daß keine sichtbaren Knötchen und Klümpchen von Kautschuk vorhanden sind; sie haben daher ein ungewöhnlich feinkörniges Gefüge und ein gefälliges Aussehen. Hinsichtlich ihrer Biege- und Reißfestigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit verhalten sich die Produkte so günstig wie hochwertiges Leder. Sie sind besonders geeignet zur Herstellung von Gegenständen, wie Innensohlen, Polsterwaren oder Koffern.
- Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung im einzelnen beschrieben.
- Mit Wasser ausgelaugte Späne, Schnitzel, Pulver oder deren Mischungen von Chromleder werden mit Wasser bis zu einem Gehalt von 1,o bis 1,5 Lederteilen auf ioo Teile Wasser verdünnt, darauf wird die Masse geschlagen, um eine gleichmäßige Suspension der einzelnen Lederfasern zu erzeugen, die einen pH-Wert von etwa 5,6 bis 6,5 haben kann. Die suspendierten mineralisch gegerbten Fasern tragen bekanntlich positivelektrische Ladungen und zeigen daher eine Affinität zu negativ geladenen Teilchen, wie den Kautschukteilchen der Kautschukmilch, sie vermögen Kautschukteilchen bis zu etwa 20 oder 301/(> des Fasergewichts zu adsorbieren. Die Affinität der Lederfasern zu den Kautschukteilchen kann durch Zusatz einer verhältnismäßig kleinen Menge eines Salzes eines zwei- oder dreiwertigen Metalls, wie Zinkchlorid, Aluminiumsulfat oder Alaun, gesteigert werden. Dieses Salz wird vorzugsweise kurze Zeit vor dein Zusatz der Kautschukmilch zugefügt, um d1.- Adsorption dieser Ionen durch die Fasern zu ermöglichen. Zum Beispiel können 1o Teile kristallwasserhaltiges Aluminiumsulfat auf ioo Teile suspendierte Lederfasern zu der Suspension zugefügt werden, um das Adsorptionsvermögen der Fasern für die Kautschukteilchen auf 5o °/o oder mehr des Fasergewichts zu erhöhen. Der pH-Wert der so behandelten Fasersuspension bleibt etwa S.o bis 6,a. Die Mischung läßt man vorteilhaft mindestens 1/2 Stunde stehen; darauf wird die negativ geladene saure Kautschukmilch mit einem pH-Wert von mehr als 4,5 in einer solchen Menge zugesetzt, daß etwa i Teil Kautschuk auf :2 Teile Faser (auf Trockensubstanz bezogen) kommt. Bei einer solchen Verfahrensweise beginnt das Niederschlagen des Kautschuks unmittelbar auf die Fasern sofort bei dem Zusatz der Kautschukmilch zu der schwach sauren Fasersuspension, und es findet eine langsame, geregelte und vollständige Koagulation oder Niederschlagung der Kautschukkügelchen aus der Dispersion auf die Lederfasern statt. Die in Wasser suspendierten Fasern, auf denen der Kautschukbelag niedergeschlagen ist, können dann gewünschtenfalls Flachsiebe passieren und werden hierauf in der gewöhnlichen Weise filtriert, wozu man Papier-, Pappnaßmaschinen oder eine andere Bahnen oder Platten formende Einrichtung verwendet. Das Gebilde aus verfilzten oder sonstwie ineinandergreifenden Fasern wird dann gepreßt, getrocknet und in gewünschter Weise fertiggemacht.
- Die Lederfaser ist in der Hauptsache mineralisch gegerbt, man kann aber auch vegetabilisch gegerbte Fasern allein oder mit mineralisch gegerbten Fasern gemischt verwenden. Vegetabilisch gegerbte Fasern erfordern indessen den Zusatz größerer Mengen von zwei- oder dreiwertigen Kationen, um eine Suspension mit den gewünschten Eigenschaften zu erhalten. Die wäßrige Kautschukdispersion, die zu der Suspension von Lederfasern zugegeben wird, kann die Form einer natürlichen (normalen oder konzentrierten) oder einer künstlichen Dispersion von Kautschuk oder kautschukähnlichen Stoffen mit dem beanspruchten pH-Wert haben. Man kann z. B. unvulkanisierte oder vulkanisierte Kautschukmilch verwenden, im Falle =vulkanisierter Kautschukmilch kann der Kautschukniederschlag auf den Fasern nach Wunsch nachträglich gegebenenfalls vulkanisiert werden. Im vorstehenden ist die Herstellung einer einfachen Mischung aus Leder und Kautschuk beschrieben, es ist jedoch selbstverständlich, daß andere Bestandteile, wie Cellulosefaser aus Baumwolle oder Holzzellstoff, organische oder mineralische Farbstoffe, Zinkoxyd, Vulkanisatoren für Kautschuk, Beschleuniger und Antioxydationsmittel, der Faser und dem Kautschuk zugesetzt werden können.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines aus Kautschuk und Leder bestehenden Materials durch Mischen einer wäßrigen Dispersion von negativ geladenen Kautschukteilchen mit einer wäßrigen, sauren und mit Salzen, wie Alaun, versetzten, Lederfasern enthaltenden Suspension und Koagulieren der Kautschukteilchen unter Aufrechterhaltung einer,- schwach sauren Reaktion, dadurch gekennzeichnet, daß man eine saure wäßrige Dispersion negativ geladener Kautschukteilchen von einem pH-Wert von mehr als. 4,5 verwendet. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende.Druckschriften in Betracht gezogen worden: Britische Patentschriften Nr. 247 o89, 439 108, 447 054 36o oi7, 315 413, 365 564; USA.-Patentschrift Nr. 1 827 356; französische Patentschriften Nr. 698 386, 675 166, 700 287; österreichische Patentschrift Nr. 131246; »Kolloide in der Technik«, f923, S.35, 3. Abs., Z. 1 bis 3; Loeb, »Eiweißkörper«; Paul V a 1 k o, »Kolloidchemie der Eiweißkörper«; W i 1 s o n, » Chemistry of Leather Manufacture«, I928, S. 325; »Collegium«, 1932, S. 142; »ElectrometoricDete,-mination of Hydrogen Ion«, S. 97 und Zoo; N. H. v a n H a r p e n, » Concentration in the Latex of Hevea Brasiliensis.; Kaye, Bull. R. G. A., 1922, S. 501 bis 51o.
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1934
- 1934-09-21 GB GB27158/34A patent/GB429728A/en not_active Expired
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