DE599132C - Verfahren zur Herstellung von geleimtem, alkalische Fuellstoffe enthaltendem Papier - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von geleimtem, alkalische Fuellstoffe enthaltendem Papier

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DE599132C
DE599132C DER81516D DER0081516D DE599132C DE 599132 C DE599132 C DE 599132C DE R81516 D DER81516 D DE R81516D DE R0081516 D DER0081516 D DE R0081516D DE 599132 C DE599132 C DE 599132C
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DER81516D
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    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H17/00Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
    • D21H17/63Inorganic compounds
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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von geleimtem, :alkalische Füllstoffe enthaltendem Papier Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von geleimtem Papier, das mit einem alkalischen Füllmittel gefüllt ist und in welchem der Leim mittels eines sauren Fällmittels gefällt wird.
  • Es ist bereits bekannt, der Papierfasermasse gewisse Stoffe hinzuzufügen, welche entweder allgemein oder in den zugefügten Mengen löslich sind. Beispielsweise wird eine verdünnte Lösung von Kalk einer Masse aus Fasern, Harzleim, Alaun und gewöhnlichen Füllmitteln hinzugefügt, unmittelbar bevor sie auf die Papiermaschine aufläuft. Hierbei handelt es sich jedoch um Kalkzusätze, die infolge ihrer großen Verdünnung den Kalk offenbar zum weitaus größten Teil in löslicher Form enthalten und daher nicht als Füllstoffe wirken können. Diese Kalkzusätze dienen im übrigen nur dazu, die dem Papierstoff zugemischten üblichen Füllstoffe, wie Kaolin; besser zu binden bzw. die durch Alaunüberschuß verursachte Azidität auf einen PH-Wert von 4,2 bis 5,7 zurückzudrängen. Nach einem anderen Verfahren wird der Faserstoffmasse in verdünntem Zustand kurz vor der Papiermaschine eine Lösung von alkalischem Cellulosethiocarbonat hinzugefügt, um vorübergehend die Konzentration dieses löslichen Stoffes zu' erhöhen, bis die Verdichtung durch den gewöhnlichen Papierbildungsvorgang stattfindet. Diese hinzugefügten alkalischen Stoffe, welche in der Papiermasse löslich sind, können ebenfalls nicht als Füllstoffe wirken.
  • Es ist auch bei der Herstellung von Papier, das keine alkalischen Füllstoffe enthält, bekannt, den Leim hinter der Bütte zu fällen, z. B. im Stoffauflauf oder in besonderen Behältern, und weiterhin Wasserglas oder Natriumaluminat als Füll- bzw. Leimungsmittel für Papier zu verwenden. Schließlich ist es auch bekannt, reaktionsunfähigen oder nicht alkalischen Abfall-Papierstoff dem Papierbrei zuzumischen.
  • Keines der erwähnten Verfahren war auf die Herstellung eines geleimten Papiers gerichtet, welches einen alkalischen, in Wasser im wesentlichen unlöslichen Füllstoff enthält, denn es ist wohl bekannt, daß ein gewöhnlicher Leimstoff nicht verwendbar ist, weil in dem Papierstoff ein verhältnismäßig hoher Gehalt an alkalischem Füllstoff den Überschuß an Alaun, der für eine` gute Leimung nötig ist, zerstören und den Alaunleimniederschlag, welcher gewöhnlich von saurer Natur ist, angreifen würde. Auf diese Weise würde die Leimung stark verschlechtert und in den meisten Fällen völlig zerstört, indem die endgültige Faserstoffinischung eine alkalische Reaktion aufwiese.
  • Diese Aufgabe ist bereits durch das deutsche` Patent 556 5zo gelöst worden, indem eine Paraffinemulsion verwendet wird, um zu verhüten, daß der alkalische Füllstoff mit dem Leimniederschlag reagiert. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine andere Lösung der Aufgäbe vorgeschlagen, welche, wie festgestellt wurde, in erhöhtem Maße die Reaktion zwischen dem alkalischen Füllstoff und dem Leimniederschlag ausschließt.
  • Das Maß der Verringerung der Azidität durch einen alkalischen Füllstoff hängt, wie festgestellt wurde, von der Zeit ab, während derender alkalische Füllstoff mit dem oder den sauren Bestandteilen des Leim Faserstoff-Gemisches in Berührung kommt, ferner auch von der Innigkeit der Berührung. Wenn beispielsweise ein alkalischer Füllstoff im Holländer mit Alaun oder einem Alaunleimniederschlag in Berührung, kommt und die Konzentration der Mischung etwa 5 % beträgt, so wird die Azidität rasch verringert, und es ergibt sich schließlich eine alkalische Reaktion. Es ist nun gefunden worden, daß diese Reaktion weit langsamer eintritt, wenn unter denselben Rührbedingungen der Gehalt des Gemisches an festen Stoffen erheblich weniger als 5 °/o beträgt.
  • Die Erfindung besteht daher in einem Verfahren, bei welchem die wechselweise Wirkung. zwischen dem alkalischen Füllstoff und dem sauren Leimungsmittel bzw. zur Leimung erforderlichen Stoff, z. B. dem Alaunleimniederschlag oder dem Alaun, verringert oder verzögert wird, indem der alkalische Füllstoff oder das saure Leimungsmittel bzw. der für die Leimung erforderliche Stoff oder beide erst kurz vorher der Papiermasse zugegeben werden, bevor die Mischung auf die Papiermaschine läuft oder bevor das Papiergefüge sich bildet.
  • Wenn die Innigkeit der Berührung des alkalischen Füllstoffes mit den sauren Bestandteilen der Mischung zum Beispiel. durch Verdünnung stark vermindert wird, so ist es möglich, die wünschenswerte Erscheinung einer sauren oder zum wenigsten neutralen Reaktion in der Mischung für einen beachtlichen Zeitraum aufrechtzuerhalten, zum mindesten so lange, bis die Mischung über die das Papierblatt bildende Vorrichtung geführt ist.. Die Erklärung für diese Erscheinung liegt unzweifelhaft in der Tatsache, daß lösliche alkalische und saure Bestandteile in Lösung praktisch sofort reagieren, während der alkalische Füllstoff, welcher im wesentlichen unlöslich ist, einen beträchtlichen Zeitraum für seine Reaktion mit den sauren Bestandteilen erfordert. Der saure Bestandteil kann daher in zeitweisem Überschuß in der den alkalischen Füllstoff umgebenden Flüssigkeit sein. Wenn der saure Bestandteil ein Alaunleimniederschlag ist, so wird dieser, weil er unlöslich ist, noch langsamer mit dem alkalischen Füllstoff reagieren, als dies ein löslicher, saurer Bestandteil, z. B. Alaun, tun würde.
  • Es ist offensichtlich, daß jeder Einfluß, .durch den die Reaktion zwischen der- sauren Bestandteil und dem alkalischen Füllstoff verzögert wird, die gewünschte Wirkung hervorruft. Der wichtigste Einfluß in dieser Richtung ist die Verringerung der Zeit, während welcher der saure Bestandteil in Berührung mit dem alkalischen Füllstoff ist, ferner die Verringerung der Innigkeit der Berührung des sauren Bestandteiles mit dem alkalischen Füllstoff durch Vergrößerung der Verdünnung und Verminderung der Rührung.
  • Aus dem Vorstehenden ergibt sich ohne weiteres, daß der Kern der Erfindung darin besteht, daß die gegenseitige Umsetzung des alkalischen Füllstoffes und des sauren Leimungsmittels bzw. zur Leimung erforderlichen Stoffes, z. B. des Alaunleimniederschlages oder des Alauns, durch Fernhalten des alkalischen Füllstoffes oder des sauren Leimungsmittel bzw. zur Leimung erforderlichen Stoffes oder beider vom Papierstoff bis nach Ausfließen des Papierstoffes aus dem Holländer und vorzugsweise bis kurz. vor dem Auffließen des Papierstoffes auf die Papiermaschine oder. vor Vollendung der Blattbildung verringert oder verzögert wird.
  • Bei der praktischen Durchführung der Erfindung können also das saure Leimungsmittel bzw. der saure, zur Leimung erforderliche Stoff oder der alkalische Füllstoff oder beide in die Mischbütte der Papiermaschine eingeführt werden. Die Hinzufügung kann auch zu dem Verdünnungswasser erfolgen, welches in die Misch-Bütte eingeführt wird, oder an irgendeinem Punkte zwischen der Mischbütte und dem Punkte, an dem die Mischung auf die das Papierblatt bildende Vorrichtung der Papiermaschine geführt wird, oder in manchen Fällen sogar in der, das Papierblatt bildenden Vorrichtung selbst.
  • Im nachfolgenden sind einige Beispiele angegeben, um die Erfindung klarzustellen. Die gemäß diesen Beispielen zur Verwendung gelangenden Stoffe werden zweckmäßig fortlaufend zugeführt z. B. in Form einer wäßrzgen Lösung oder Aufschwemmung (Alaun und Leim in wäßriger Lösung, alkalische Füllstoffe in wäßriger Suspension). Alaun und Leim werden zweckmäßig in einer Konzentration von ungefähr q.q.°/; zugefügt, während alkalische Füllstoffe in einer etwa 660/0 enthaltenden Suspension eingeführt werden.
  • Der gemäß dem nachfolgenden Beispiel q. und 9 hinzugefügte, durch Alaun gefällte Leim wird zweckmäßig in der Weise bereitet, daß Leim und Alaun in einem besonderen Behälter gemischt und der Niederschlag dann zweckmäßig in wäßriger Suspension in beständigem Strom in die Mischbütte eingeführt wird. Es ist zweckmäßig; beim Ausfällen des Leimes einen Überschuß von Alaun zu verwenden. Da die großen Flocken des ausgefällten Leimes sich nicht - gleichmäßig mit der Faserstoffmischung vereinigen, ist es er-
    Bei- Im Holländer Zwischen Holländer
    spiel zugefügte Stoffe und Papiermaschine
    zugefügte Stoffe
    i Faserstoff Alaun
    Leim
    Alaun
    alkalischer Füllstoff
    2 Faserstoff Alaun
    Leim
    alkalischer Füllstoff
    3 Faserstoff Leim
    alkalischer Füllstoff Alaun
    q. Faserstoff durch Alaun gefäll-
    alkalischer Füllstoff ter Leim
    5 Faserstoff alkalischer Füllstoff
    Leim
    Alaun
    6 Faserstoff Leim
    Alaun alkalischer Füllstoff
    7 Faserstoff Alaun
    Leim alkalischer Füllstoff
    8 Faserstoff Leim
    Alaun
    alkalischer Füllstoff
    Faserstoff durch Alaun gefäll-
    ter Leim
    alkalischer Füllstoff
    wünscht, den Leim auf einem Stoff niederzuschlagen, welcher ihn gleichmäßig durch die Mischung verteilen wird. Ein geringer Betrag von Faserstoff mag für diesen Zweck Verwendung finden. Der Leim kann aber auch auf einem fein verteilten oder kolloiden Material, wie z. B. Ton, niedergeschlagen oder in Gegenwart eines kolloiden Materials, wie Stärke, ausgefällt werden, wodurch ein Leimniederschlag besonders feiner Verteilung erzielt wird. Bei jedem dieser verschiedenen Verfahren kann der Leimniederschlag vor dem Gebrauch durch eine Dispersionsmaschine, z. B. eine Kolloidmühle, geführt werden, um einen größeren Dispersionsgrad zu erzielen.
  • Bei Beispiel i ist es zweckmäßig, wenn auch nicht erforderlich, den Leim und den Alaun dem Holländer vor der Zufügung des alkalischen Füllstoffes zuzugeben.
  • Wenn nach den Beispielen 5 und 6 Papierabfälle, welche alkalische Füllstoffe enthalten, dem Holländer zugefügt werden sollen, muß überschüssiger Alaun eingeführt werden. Eine Abwandlung des Beispieles 5 -besteht darin, daß Leim, Alaun und Faserstoff in einem Holländer gemischt, Papierabfall in einem zweiten Holländer mit alkalischem Füllstoff zerkleinert, dann diese letztere Mischung zu der ersten geleimten- Mischung in der Mischbütte hinzugefügt wird, wobei gegebenenfalls weiterer Alaun eingeführt werden kann. Eine oder beide Mischungen können vor ihrer Zumischung in geeigneter Weise gereinigt werden. Eine weitere Ausgestaltung dieses Verfahrens besteht darin, daß zu der zweiten oder ungeleimten Mischung sämtliche Maschinenabwässer und Abfälle geführt werden, während die geleimte Mischung keine derartigen Maschinenabwässer erhält.
  • Bezüglich der Verhältnisse an Bestandteilen, die in den vorstehenden Beispielen zu verwenden sind, ist folgendes zu sagen: Der Gehalt an Füllstoffen von geleimtem Papier soll im allgemeinen io bis i5 % nicht überschreiten. Alkalischer Füllstoff kann also in solcher Menge verwendet werden, daß in dem sich ergebenden Papier der Füllstoff zu diesem Betrage enthalten ist. Es sind jedoch auch weit stärker gefüllte Papiere erfolgreich hergestellt worden. Der Gehalt an alkalischem Füllstoff kann, wenn dies gewünscht wird, auf einen so hohen Betrag erhöht werden, daß ein Papier von 25 und mehr Prozent Füllstoff erhalten wird.
  • Der Betrag des erforderlichen Leimes ist ungefähr derselbe, der für gewöhnliches, mit Ton gefülltes Papier gebraucht wird. In den meisten Fällen genügen ungefähr i bis 3 % Trockengewicht an Leim, berechnet auf das Trockengewicht des gesamten Papiers. Die Menge ist den besonderen Arbeitsbedingungen und dem Charakter des herzustellenden Papiers anzupassen. Lediglich in den Beispielen q. und 9, bei denen niedergeschlagener Leim hinzugefügt wird, ist es im allgemeinen erforderlich, i1/4 bis 2mal soviel Leim zu verwenden als in den anderen Fällen.
  • Hinsichtlich des Betrages des zu verwendenden Alauns wird es beim Leimen im allgemeinen für zweckmäßig angesehen, Alaun in einer Menge zu verwenden, die i1/2 Gewichtsteilen des Harzes im verwendeten Leim entspricht. Diese Regel läßt sich auch. in manchen Fällen bei dem Verfahren der Erfindung anwenden. In den meisten Fällen hat es sich jedoch als wünschenswert erwiesen, etwas mehr Alaun, etwa das doppelte Gewicht des verwendeten Harzes, zu verwenden. In manchen Fällen kann noch erheblich mehr verwendet werden, um befriedigende Ergebnisse zu erzielen. In den Fällen gemäß Beispiel i und 2, bei denen Alaun sowohl im Holländer wie auch später dem Stoff zugesetzt werden kann, ist es im allgemeinen erforderlich, etwas mehr Alaun als in den anderen. Beispielen zu nehmen. Der Betrag an Alaun, der dem Stoff nach Verlassen des Holländers zugesetzt wird, soll dabei ungefähr den obengenannten Betrag erreichen, während der überdies im Holländer hinzuzufügende Alaun nur in solcher Menge angewandt zu werden braucht, daß er gerade den Leim niederschlägt, ohne einen Säüreüberschuß herbeizuführen.
  • Es ist manchmal ratsam, der Faserstoffmischung eine sehr geringe Menge, z. B. ungefähr 1/Q bis 1/2%, Trockengewicht an Leim, z. B. Harzleim, bezogen auf das Trockengewicht des Papiers, hinzuzufügen. Dies verleiht dem Papier nicht die Eigenschaften geleimten Papiers, aber es hat den Vorteil im Gefolge, daß das Papier sich in der Maschine besser verarbeiten läßt. Es ist offensichtlich, daß jedes der in den Beispielen z bis g erläuterten Verfahren bei der Herstellung von solchem in geringem Maße mit Leim versehenen Papier verwendet werden kann. In diesem Falle soll die Menge des verwendeten Alauns in einem hinreichenden Überschuß gegenüber der Menge gewählt werden, die erforderlich ist, um die Ausfällung der geringen Menge des vorhandenen Leimes unbedingt sicherzustellen.
  • In dem eingangs erwähnten deutschen Patent 556 510 ist ein. Verfahren zur Leimung von mit Carbonaten (also einem: alkalischen Füllstoff) gefülltem Papier unter Verwendung einer Paraffinemulsion beschrieben. Bei diesem Verfahren wird eine Paraffinemulsion, zweckmäßig eine Harzleimparaffinemulsion, und Faserstoff in den Holländer eingeführt, .dann ein alkalischer Füllstoff, wie Calciumcärbonat, : hinzugefügt, gegebenenfalls unter sich -anschließender Zugabe von Alaun; der Alaun kann auch zuerst und anschließend das Calciumcarbonat hinzugefügt werden. Im ersteren Falle wird die Paraffin-.
  • emulsion durch Calciumcarbonat ausgefällt, um einen Calciumcarbonatparaffinkomplex zu bilden, welcher verhindert, daß der Füllstoff auf den Leimniederschlag einwirkt, wie dies sonst j a erfolgen würde. Im zweiten Falle schützt die Verbindung des Paraffins mit dem Harzleimalaunniederschlag diesen letzteren gegen die alkalische Wirkung des Carbonates. Obgleich die Wirkung des Paraffins in sehr weitem Maße einen Schutz vor einer Beeinträchtigung des Papiers durch den alkalischen. Füllstoff gewährleistet, so ist die Reaktion zwischen diesem und dem Harzleimalaunniederschlag doch nicht vollständig unmöglich gemacht.
  • Hieraus ergibt sich, daß die Leimung, die bei der Verwendung von einer Paraffinemulsion erzielt wird, bei Anwendung des neuen Verfahrens in Verbindung mit der Paraffinemulsion merklich verbessert wird. Es wurde gefunden, daß es besonders günstig ist, Alaun dem- Stoff nach Verlassen des Holländers zuzusetzen, um den etwas beeinträchtigten Leimniederschlag, welcher sich in dem Gemisch nach dem 'Verfahren des genannten deutschen Patents bildet, bevor dieses die Mischbütte erreicht, zu verbessern. Ebenso ergibt sich aus dem Vorstehenden ohne weiteres, daß jedes der in- Beispiel a bis ro beschriebenen Verfahren im Zusammenhang mit dem Verfahren gemäß dem . genannten deutschen Patent verwendet weiden kann-. Eine Harzleimparaffinemulsion kann also ganz oder teilweise den Leim, der in diesen verschiedenen Beispielen erwähnt ist, ersetzen, wobei eine erhebliche Verbesserung der Leimung erzielt wird.
  • In den Paraffinemulsionen, deren Verwendung bei dem älteren Verfahren vorgeschlagen ist, wurde eine Seife, wie z. B. Harzleim, als ein geeignetes Emulsionsmittel für das Paraffin genannt. Wenn ein Fällungsmittel, wie Alaun, zu einer solchen Emulsion gegeben wird, so wird diese ausgefällt. Es gibt andere Arten von Paraffinemulsionen (und von Stoffen, welche in ähnlicher Weise durch alkalische Füllstoffe im wesentlichen nicht angegriffen werden), die andersartig reagieren;. So kann z. B. eine Paraffinemulsion mit einem unlöslichen Emulsionsmittel, wie Ton, oder einem alkalischen Füllstoffe, hergestellt werden. In solch einer Emulsion umgibt ebenso wie in der im folgenden beschriebenen eine dünne Schicht des Emulsionsmittels die einzelnen Teilchen des Paraffins, welches die disperse Phase der Emulsion bildet. In ähnlicher Weise kann eine als ganz besonders beständig zu bezeichnende Emulsion -also eine solche, welche durch gewöhnliche chemische oder mechanische, in der Papierfabrikation verwendete Stoffe nicht ausgefällt wird - dadurch hergestellt werden, däß Paraffin mit gewissen Gummiarten, z. B. Gummiarabikum oder vor allem Ghattigummi, mit oder ohne Zufügung von Dextrin ähnlichen Stoffen emulgiert wird. Um solche Emulsionen auf der Faser niederzuschlagen, ist es erforderlich, falls der Alaun die Emulsion nicht ausfällt, zwei Stoffe zu verwenden, welche sich gegenseitig ausfällen, z. B. Harzleim und Alaun: Wenn also eine der Emulsionen, von denen im vorstehenden gesprochen würde, im Holländer mit Harzleim gemischt ist und Alaun hinzugefügt wird, so wird die. disperse Phase der Emulsion auf der Faser durch die vereinigende Wirkung des Harzleimalaunniederschlages konzentriert.
  • Es -wurde jedoch gefunden, daß solch ein Niederschlag das Paraffin in einer Weise einschließt, däß dieser Stoff nicht so sicher geschützt ist wie in dem durch Alaun gefällten Niederschlag der Paraffinharzleimemülsion. Im vorliegenden Falle umgibt,der Harzleimalaunniederschlag die Paraffinteilchen, die noch in ihren Emulsionsmitteln eingebettet sind, anstatt eng mit ihnen verbunden @zu sein, "Diese Harzleimalaunniederschläge `sind also bei einer Berührung mit alkalischen . Füllstoffen ebenso wie gewöhnliche - Harzleimalaunniederschläge der; schnellen Zerstörung ausgesetzt. Solche Niederschläge.können jedoch in Verbindung mit der oben beschriebenen Paraffinemulsion zum Leimen von mit alkalischen- Füllstoffen gefülltem Papier erfolgreich durch Verwendung der verschiedenen Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Dies kann z. B. in der Weise erfolgen, daß Alaun oder der alkalische Füllstoff oder beide dem Stoff nach Verlassen des Holländers hinzugefügt werden. Der Alaun stellt dann entweder den Harzleimalaunniederschlag, welcher die disperse Phase der Paraffinemulsion enthält, wieder her, oder er bildet überhaupt erst den Niederschlag; dies hängt davon ab; ob Alaun im Holländer zugefügt wurde oder nicht. Es ergibt sich also, daß jedes der in den Beispielen z bis g beschriebenen Verfahren in Verbindung mit diesen Arten von Paraffinemulsionen verwendet werden kann. Harzleim kann also zusammen mit solchen Paraffinemulsionen ganz oder teilweise den in diesen verschiedenen Beispielen verwendeten Leim ersetzen.
  • Es wurde gefunden, daß es, um Papier in geeigneter Weise zu leimen, nicht erforderlich ist, indem gemischten Niederschlag so viel Harzleim zu verwenden, daß dieser selbst als Leimungsmittel für das Papier ausreicht. In diesem Falle wirkt natürlich das Paraffin in der Hauptsache als Leimungsmittel. Wenn es jedoch gewünscht wird, so kann mehr Harzleim verwendet werden. Um solche Papiere richtig zu leimen, muß der Gesamtbetrag von Paraffin und Harz der Menge von Harz äquivalent sein, die erforderlich wäre, um das Papier bei Abwesenheit von Paraffin allein zu leimen. Noch weitere Ausgestaltungen können bei den Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung getroffen werden. Es ist z. B. bisweilen wünschenswert, in das Papier Natriumsilicat oder ähnliche Stoffe einzuführen. Dies wird gewöhnlich in der -Weise getan, daß Natriumsilicat durch Alaun ausgefällt wird. Der Niederschlag kann von sehr verschiedener Zusammensetzung sein. Er soll im folgenden kurz als Aluminiumsilicat bezeichnet werden. Ausgefälltes Aluminiumsilicat wird in ähnlicher Weise wie ein Harzleimalaunniederschlag durch alkalische Füllstoffe angegriffen. Auch dieser Stoff kann dem Papier bei Verwendung der im vorstehenden beschriebenen Verfahren zusammen mit Leim einverleibt werden. Natürlich muß in allen diesen Fällen eine ausreichende Sondermenge von Alaun zur Niederschlagung des Natriumsilicates neben der für die übrigen Zwecke erforderlichen Alaunmenge verwendet werden. Natriumaluminat kann in derselben Weise an Stelle oder zusammen mit Natriumsilicat verwendet werden.
  • Es ist bisweilen zweckmäßig, zeitweise die Alkalität des alkalischen Füllstoffes zu verändern. Die Hinzufügung eines geringen Betrages eines sauren Stoffes, wie Alaun, z. B. in einem Betrage von ungefähr 4°/o, berechnet auf den alkalischen Füllstoff, unmittelbar bevor der alkalische Füllstoff dem Stoff nach Verlassen des Holländers zugeführt wird, dient im besonderen Maße dazu, die pH-Konzentration des alkalischen Füllstoffes (d. h. die pH-Konzentration der Suspensionsflüssigkeit) zeitweise herabzumindern. Durch diesen Zusatz kann die Reaktion sogar zeitweise in, eine saure umgekehrt werden. Dies ist, wie sich aus der vorhergehenden Erörterung ergibt, bei der Herstellung von mit alkalischen Füllstoffen gefülltem Papier sehr vorteilhaft.
  • Ebenso kann ein zeitweise schützender Niederschlag, z. B. durch Alaun gefällter Harzleim, auf dem alkalischen Füllstoff unmittelbar vor dessen Einführung in den Stoff nach Austritt aus dem Holländer gebildet werden. Die Verwendung eines in dieser Weise vorübergehend geschützten alkalischen Füllstoffes hat sich bei der Herstellung von mit alkalischen Füllstoffen gefülltem Papier als sehr vorteilhaft erwiesen. Für diesen Zweck ist die Verwendung von ungefähr a % Leim, der durch ungefähr ¢°/o Alaun niedergeschlagen- ist (beredhnet als trockener Leim und trockener Alaun auf das Trockengewicht des alkalischen Füllstoffes), zweckmäßig.
  • An Stelle von- Alaun können andere saure Salze oder Säuren verwendet werden, z. B. Natriumbisulfat, Zinksalze oder andere Aluminiumsalze, Schwefelsäure oder sehr zweckmäßig in manchen Fällen ein Gemisch von einem oder mehreren dieser Stoffe, z. B. ein Gemisch von Alaun -und Schwefelsäure (insbesondere bei der Hinzufügung zum Stoff nach Austritt aus dem Holländer). Es wurde jedoch im allgemeinen gefunden, daß Alaun; d. h. Aluminiumsulfat, am zufriedenstellendsten arbeitet.
  • Als Leim ist Harzleim gewöhnlich am besten und billigsten. Aber es kann auch jeder andere Leim, der geeignet ist, Papier zu leimen, verwendet werden, insbesondere solcher Leim, der wie Harzleim durch einen sauren Stoff niedergeschlagen wird.
  • Die Worte Harzleim bedeuten nicht nur einen Leim, welcher aus dem in der Natur vorkommenden Harz gewonnen ist, sondern ebenso einen Leim aus irgendeiner synthetischen Harzsäure oder aus synthetischen Harzsäuren.
  • Der Ausdruck alkalischer Füllstoff bedeutet einen in der Hauptsache wasserunlöslichen Füllstoff, welcher; wenn er mit frisch gekochtem, destilliertem Wasser etwa z Stunde gerührt ist, diesem Wasser einen pH-Wert von mehr als 7,0 verleiht, also einen Wert, der auf der alkalischen Seite des Neutralisationspunktes liegt. Unter den Füllstöffen dieser Gruppe sei Calciumcarbonat, z. B. in Form des bei der Kaustifizierung abfallenden Kalkschlammes, calciumcarbonatbasisches Magnesiumcarbonat, Calciumcarbonatmagnesiumhydroxyd und andere im wesentlichen wasserunlösliche gewöhnliche oder basische Carbonate der Erdalkalien, worunter hier auch Magnesium verstanden wird, ferner Verbindungen, Doppelsalze oder Gemenge dieser Stoffe mit einem oder mehreren säurelöslichen, jedoch im wesentlichen wasserunlöslichen Stoffen. Es sei ausdrücklich bemerkt, daß jeder dieser Füllstoffe nicht notwendigerweise; von gleichmäßiger Teilchengröße zu sein, braucht; auch die durchschnittliche Teilchengröße der Füllstoffe braucht nicht notwendigerweise gleich zu sein. Einzelne Füllstoffe der angegebenen Art sind vielmehr verhältnismäßig grobkörnig, während andere feiner und wieder andere so feinkörnig sind, daß sie als fast kolloid angesprochen werden können.
  • Bezüglich der wirtschaftlichen Vorteile der Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung mag darauf hingewiesen werden, daß es durch sie möglich wird, die obengenannten Füllstoffe in sehr viel größerem Maße als bisher zu verwenden. Hieraus ergibt sich, da einige von ihnen gegenwärtig wertlose Abfallprodukte sind, andere sehr leicht zu erhalten sind und wesentlich wohlfeiler, als die jetzt gewöhnlich verwendeten nicht alkalischen Füllstoffe, wie Ton usw., sind, eine große Verbilligung der Produktionskosten.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von geleimtem, alkalische Füllstoffe enthaltendem Papier durch Niederschlagen des Leimes mit einem sauren Fällungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenseitige Umsetzung des alkalischen Füllstoffes und des sauren Leimungsmittels bzw. zur Leimung erforderlichen Stoffes, z. B. des Alaunleimniederschlages oder des Alauns, durch Fernhalten des alkalischen Füllstoffes oder des sauren Leimungsmittels bzw. zur Leimung erforderlichen Stoffes oder beider vom Papierstoff bis nach Ausfließen des Papierstoffes aus dem Holländer und vorzugsweise bis kurz vor dem Auffließen des Papierstoffes auf die Papiermaschine oder vor Vollendung der Blattbildung verringert oder verzögert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch =, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des alkalischen Füllstoffes oder des sauren Leimungsmittels bzw. zur Leimung _ erforderlichen Stoffes oder beider zum Papierstoff in der Mischbütte oder nach Durchlauf derselben erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, gekennzeichnet durch die Verwendung eines alkalischen Füllstoffes, dessen pH-Wert erniedrigt oder dessen Einzelteilchen durch einen schützenden Niederschlag, z. B. aus reit Alaun gefälltem Harzleim, umhüllt sind.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Holländer ausgefällter und durch Einwirkung des alkalischen Füllstoffes umgesetzter Leim auf dem Wege zur Papiermaschine durch Zugabe eines sauren Fällungsmittels, wie Alaun, wiederhergestellt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzlicher Füllstoff alkalische. Füllstoffe enthaltendes Abfallpapier verwendet wird, das gegebenenfalls unter Zuleitung der Maschinenabwässer und des Abfallpapierstoffes getrennt gemahlen und dem aufbereiteten frischen Stoff in der Mischbütte zugefügt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, gekennzeichnet durch die Verwendung von Wasserglas und/oder Natriumaluminat als zusätzlichen Füll- oder Leimstoff, der dem Papierstoff im Holländer oder auf dem Wege zur Papiermaschine hinzugesetzt wird.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1012165B (de) * 1951-04-18 1957-07-11 American Cyanamid Co Verfahren zum Leimen von Papier
DE969305C (de) * 1950-01-11 1958-05-22 Sixten Magnus Hjelte Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Fuellstoffe enthaltenden Zellstoffbahnen

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