DE1619285C3 - Masse zur Herstellung einer biegsamen Lederpappe - Google Patents
Masse zur Herstellung einer biegsamen LederpappeInfo
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Description
3 4
in die Lederfasern eingearbeitet werden, um die Biegsamkeit und die Geschmeidigkeit des fertigen Materials Ώ . .
zu verbessern. Eine Aufschlämmung bis zu 5% in Beispiel 1
Wasser wird hergestellt unter Benutzung einer kleinen
zu verbessern. Eine Aufschlämmung bis zu 5% in Beispiel 1
Wasser wird hergestellt unter Benutzung einer kleinen
Menge Netzmittel und eines passenden Rührwerkes. 5 Ein Nitrilkautschuklatex wurde hergestellt durch
Der pH-Wert der wäßrigen Aufschlämmung wird auf Emulsionspolymerisation eines Monomerenverhält-
etwa 7 eingestellt und der stabilisierte Latex langsam nisses von 45/52/3 Methacrylnitril/Butadien-ljS/Msth-
unter Rühren hinzu gegeben und gleichmäßig in der acrylsäure mit 3 Teilen Alkyl-aryl-sulfonat-Emulgator
Lederaufschlämmung verteilt. Der Latexanteil kann und 2 Teilen Alkyl-aryl-polyäthersulfonat-Emulgator
variieren, jedoch muß er 5 bis 25 Gewichtsteile Kau- io und 0,03 Teilen Kaliumpersulfat als Katalysator auf'
tschuk auf 100 Teile Fasern plus Kautschuk ergeben. 100 Gewichtsteile Monomeres. Die Polymerisation
15 bis 20 Teile Kautschuk sind besonders brauchbar wurde bei 400C durchgeführt und erbrachte 95 % Um-
für ein gutes Fertigprodukt. Andere Zusätze, z. B. Wandlung.
Füllstoffe, Farbstoffe oder Riechstoffe, können ein- Der erhaltene Nitrilkautschuklatex hatte einen
gearbeitet werden. 15 Feststoffgehalt von 45%, und nachdem die nichtum-
Nach sorgfältigem Mischen wird ein koagulierendes gesetzten Monomeren durch Vakuumdestillation entMittel,
z. B. Aluminiumsulfatlösung, hinzugegeben, fernt waren, wurde der pH-Wert des Latex durch Hinum
den Kautschuklatex auf die Lederfasern nieder- zufügen einer konzentrierten Ammoniaklösung auf
zuschlagen. Gutes Ausflocken ist zu erkennen durch 9,0 eingestellt.
ein klares Serum und durch freies Fließen der Auf- 20 Geschnitzelte, aber nicht aussortierte Abfallederschlämmung.
Die Aufschlämmung wird dann ent- fasern wurden in Wasser dispergiert im Verhältnis
wässert und in Formen gefiltert oder in eine Art Lang- von 40 g Leder zu 1960 g Wasser, und der pH-Wert
siebpappenmaschine gegeben und anschließend ge- wurde mittels Ammoniumhydroxyd auf 7 eingestellt,
preßt und getrocknet, um das gewünschte Material, Nachdem die Lederfasern sorgfältig benetzt waren,
also rekonstruiertes Leder, zu erhalten. Dieses Leder 25 wurde genügend Nitrilkautschuklatex (im Verhältnis
kann dann kalandriert werden, um die Dicke einzu- 1:1 mit Wasser verdünnt) hinzugegeben, um eine
stellen und das Aussehen zu verbessern, und schließ- Abscheidung von 20 Teilen Kautschuk auf 100 Gelich
einer Endbearbeitung durch Prägen oder Lackieren wichtsteile Leder plus Kautschuk herzustellen. Die
unterzogen werden. Bei sorgfältiger Herstellung hat Mischung wurde 2 Minuten lang weitergerührt. Die
das Produkt eine feinnarbige Struktur, ist frei von 30 Ausflockung wurde dann durch Absenken des pH-sichtbaren
Kautschukknötchen und ist vergleichbar Wertes auf 4 mit Hilfe einer frisch hergestellten 20 %-mit
gutem Leder bezüglich seiner Widerstandsfähig- igen wäßrigen Alaunlösung durchgeführt und das
keit gegen Bruch und Verschleiß. Rühren weitere 5 Minuten lang fortgesetzt. Die ausge-
Diese Erzeugnisse finden Verwendung bei der Her- flockte Leder-Kautschuk-Aufschlämmung wurde dann
stellung von Schuhteilen (z. B. Brandsohlen und 35 in einen Absaugfilter gegossen, wobei die Flüssigkeit
Sohlen), für Dekorationszwecke, für die Herstellung abgesaugt und ein Filterkuchen im Durchmesser von
von Gepäck und für Sattlereiartikel. Die genaue Zu- 21,5 cm erhalten wurde. Der Leder-Kautschuk-Filtersammensetzung
hängt deshalb natürlich von dem ge- kuchen wurde dann zwischen zwei Leinentüchern und
dachten Zweck ab, und deshalb kann der Kautschuk- Abstandshaltern von 0,2 cm Dicke kalt gepreßt. Die
anteil entsprechend variieren. Die Zusammensetzung 40 so erhaltene kompakte Folie wurde dann über Nacht
kann deshalb auch Zellulose oder Kork enthalten in einem Ofen bei 52° C getrocknet und so eine Folie
und ebenso harzartige Materialien, obwohl der Anteil von gutem Aussehen und gutem Griff erzielt. Die
der letzteren wegen der erwünschten Biegsamkeit- Lederfolie wurde vor dem Testen bei 24° C und einer
eigenschaften begrenzt ist. relativen Feuchtigkeit von 45 % konditioniert.
Zusätzlich zu der ausgezeichneten Zugfestigkeit und 45 Ähnliche Zusammensetzungen wurden für VerDauerbiegefestigkeit
weisen die Zusammensetzungen gleichszwecke mit anderen synthetischen Latizes, die
entsprechend dieser Erfindung noch die Eigenschaft nicht der Erfindung entsprechen, hergestellt. Zwei
der ölwiderstandsfestigkeit auf (Widerstandsfähigkeit dieser Latizes waren ein carboxylierter Latex aus
gegen Angriff von Kohlenwasserstoffen). einem Copolymeren aus Styrol/Butadien/Acrylsäure
Die in den Beispielen angeführten Testmethoden 50 (SBR) mit einem Monomerenverhältnis von 48/50/2,
sind herausgegeben von The British Boot, Shoe and bzw. ein carboxylierter Latex aus einem Copolymeren,
Allied Trades Research Association, SATRA House, bestehend aus Acrylnitril/Butadien/Methacrylsäure
England, vom August 1959, unter der Kodebezeich- (NBR) mit einem Monomerenverhältnis von 40/58/2.
nung PM/FB2 und PM/FB3 unter der Bezeichnung Alle so hergestellten Lederfolien wurden getestet
»Zugfestigkeitstest für Faserplatten« und »Knick- 55 mit dem Zugfestigkeits- und Knickfestigkeitstest der
festigkeitstest für Faserplatten«. Die hier mitgeteilten oben beschriebenen SATRA-Methode. Die Ergebnisse
Zugfestigkeiten gelten nur für trockene Muster. Es ist für die Zusammensetzung mit den carboxylierten
zu bemerken, daß der Knickfestigkeitstest scharf ist, SBR- und den carboxylierten NBR-Zusammensetzunda
die Muster auf jeder Seite von der Vertikalen um gen sind in Tabelle I dargestellt, zusammen mit den
90° gebogen werden. Es wurde gefunden, daß wenige 60 Testergebnissenfür die Zusammensetzung entsprechend
synthetische Latizes, die als Komponenten in solchen dieser Erfindung. Die Ergebnisse zeigen, daß zwar mit
Lederfolien gebraucht wurden, 1000 Biegezyklen im den Zusammensetzungen mit konventionellen Latizes
Knickfestigkeitstest überstanden. Es ist jedoch wün- brauchbare Zugfestigkeiten erzielt werden können, jeschenswert,
daß Lederfolien wenigstens 2500 Biege- doch die Knickfestigkeiten mangelhaft sind. Im Gegenzyklen
aushalten, und für qualitativ hochwertige 65 satz hierzu werden jedoch erhöhte Knickfestigkeits-Lederfolien
muß an eine Knickfestigkeit von wenig- werte beobachtet für die alkylsubstituierten Acrylnitrilstens
5000 Zyklen gedacht werden. Latexzusammensetzungen, wobei eine befriedigende
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Zugfestigkeit erhalten wird.
Art der benutzten Latex-Zusammensetzung |
Zugfestigkeit trocken (kp/cm)' |
Knick festigkeit, Anzahl der Zyklen |
Latex demäß der Erfindung (carboxiliertes Meth- acrylnitril-Butadien- Polymeres) Andere Vergleichs-Latizes (a) carboxiliertes Styrol- Butadien-Polymeres) (b) carboxiliertes Acryl- nitril-Butadien-Poly- meres) |
105 94,5 89,3 ■ |
7000 60 550 |
enthielten 20% Kautschuk, während ü-(g) 10% enthielt.
Für diese Zusammensetzungen wurden ebenfalls Zugfestigkeits- und Knicklestigkeitstests durchgeführt;
die Ergebnisse zeigt Tabelle II.
10
20
Beispiel Π
Lederfolienzusammensetzungen entsprechend Beispiel I wurden hergestellt, jedoch mit unterschiedlichem
Gehalt an Methacrylnitril und Methacrylsäure. Die Zusammensetzungen II-(a) bis H-(T) einschließlich, 25
Methacryl- | Meth- | ·_ | Knick- | |
nitrilgehalt | acryl-' | • -i. ■ . | . festig | |
des Kautschuks |
säure- | Zug | keit, Anzahl |
|
Nummer | im Latex | des Van |
festig keit |
der Zyklen |
(%) | Xiall- tschuks im Latex |
|||
40 | (7o) | (kp/cm*) | 6288 | |
IHa) | 42,5 | 3 | 94 | 6857 . |
Il-(b) | 45 | 3 | 106 | 6902 |
II-(c) | 47,5 | 3 | 106 | 5422 |
II-(d) | 45 | 3 | 112 | 7176 |
II-(e) | 45 | 1 | 94 | 4499 |
II-(f) | 45 | 5 | 118 | 3384 |
II-(g) | 1 | 87 | ||
Claims (1)
1 2
Die erfindungsgemäße Masse ergibt, wie aus den
Patentanspruch: weiter unten folgenden Beispielen hervorgeht, Leder
pappen, die sich gegenüber den bekannten Pappen
Masse zur Herstellung einer biegsamen Leder- durch sehr günstige Zugfestigkeits- und Knickfestigpappe,
bestehend aus Lederfasern in Mischung mit 5 keitswerte auszeichnen.
einem synthetischen Kautschuk in einem Verhältnis Die erfindungsgemäße Masse kann in der Weise her-
von 5 bis 25 Gewichtsteilen des Kautschuks pro gestellt werden, daß eine wäßrige Dispersion von
100 Gewichtsteile der Fasern plus Kautschuk Lederfasern gebildet wird, die anschließend mit einem
sowie gegebenenfalls Füllstoffen, Farbstoffen oder Latex, wie er vorstehend definiert worden ist, verRiechstoffen,
dadurch gekennzeichnet, io mischt wird. Das Gemisch wird mit einem Ausdaß
der Kautschuk in der Masse überwiegend aus flockungsmittel behandelt, wobei die Lederfasern und
einem carboxylenthaltenden Copolymeren, das 50 der Kautschuk zu einer Aufschlämmung koagulieren,
bis 90 Gewichtsprozent eines konjugierten C4- bis aus welcher die freie Flüssigkeit abgetrennt wird. Die
Q-Alkadiens, 10 bis 50 Gewichtsprozent Meth- erhaltene Masse kann dann verpreßt, und getrocknet
acryl- oder Äthacrylnitril sowie 1 bis 5 Gewichts- 15 werden.
prozent einer ungesättigten Carbonsäure enthält, Das erfindungsgemäße in Frage kommende C4- bis
oder aus einer Mischung aus einem derartigen C8-Alkadien besteht vorzugsweise aus Butadiencarboxylgruppenhaltigen
Copolymeren mit weniger 1,3-Isopren oder 2,3-Dimethylbutadien-(l,3), wobei
als 20 Gewichtsprozent eines anderen Polymeren insbesondere Butadien bevorzugt wird,
besteht. 20 Das Methacryl- oder Äthacrylnitril wird vorzugs
besteht. 20 Das Methacryl- oder Äthacrylnitril wird vorzugs
weise in einer Menge zwischen 25 und 45 Gewichtsprozent eingesetzt.
Vorzugsweise liegt die Mooney-Viskosität des PoIy-
Vorzugsweise liegt die Mooney-Viskosität des PoIy-
meren (ML-4-bei 1000C) zwischen 50 und 75. Dieses
25 Copolymere kann durch übliche Polymerisation der Monomeren, die in wäßriger saurer Lösung verteilt
sind, hergestellt werden. Die wäßrige Lösung enthält einen geeigneten Emulgator, einen Initiator sowie ein
Kettenübertragungsmittel, wie beispielsweise ein Mer-
Die Erfindung betrifft eine Masse zur Herstellung 30 kaptan. Die verwendete ungesättigte Carbonsäure
einer biegsamen Lederpappe, bestehend aus Leder- besteht vorzugsweise aus Methacrylsäure oder Itaconfasern
in Mischung mit einem synthetischen Kau- säure. Diese Säure dient dazu, die Carboxylgruppen
tschuk in einem Verhältnis von 5 bis 25 Gewichts- in dem Polymeren zu liefern. Die erhaltene Latexteilen
des Kautschuks pro 100 Gewichtsteile der emulsion kann auf einen pH-Wert von 9 bis 11 einFasern
plus Kautschuk. 35 gestellt werden.
In der DT-AS 12 47 621 werden Polymere be- Erfindungsgemäß kann zwar ein Latex aus dem
schrieben, die für eine Verwendung bei der Herstellung Copolymeren, nachfolgend auch als Nitrilkautschukvon
Lederfasermassen vorgesehen sind, wobei die latex bezeichnet, verwendet werden, der 20 bis 25%
Polymeren eine Mischung aus Monomeren und einem Gesamtlatexfeststoffe enthält, jedoch wird normaler-N-Methylolamid
einer äthylenisch ungesättigten Säure 40 weise ein Latex mit 40 bis 65 % Gesamtlatexfeststoffen
enthalten. Die aus diesen Massen hergestellten Leder- eingesetzt. Ein Anteil von anderem Latex (gewöhnlich
pappen sind jedoch bezüglich ihrer physikalischen weniger als 20 %), z. B. Naturlatex oder ein Latex von
Eigenschaften, insbesondere ihrer Zugfestigkeits- und Polyvinylchlorid oder carboxyliertem Acrylnitril-Iso-Knickfestigkeitswerte,
noch nicht zufriedenstellend. prenpolymer kann, falls gewünscht, in Verbindung mit
In dem Kunstlederhandbuch von Münzinge r, 45 dem in dieser Erfindung beschriebenen Nitrilkautschuk-2.
Auflage, 1950, wird auf den S. 287 bis 290 ganz all- latex benutzt werden. Falls erwünscht, können andere
gemein auf die Bedingungen eingegangen, die beim Verfahren zur Herstellung des carboxylgruppen-Vermischen
von Fasern, einschließlich Lederfasern, haltigen Polymeren benutzt werden. Solche Methoden
mit einer Vielzahl von Materialien eingehalten werden schließen ein die Reaktion eines carboxylgruppenmüssen.
Ein spezieller Hinweis auf bestimmte Poly- 50 liefernden Reagens, z. B. Maleinsäure oder Thioglykolmersysteme,
die zum Vermischen verwendet werden säure oder deren Anhydrid mit einem nicht carboxylkönnen,
ist nicht zu finden. gruppenhaltigen Alkadien-Nitrilcopolymeren.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Massen Die Herstellung der Lederaufschlämmung ist be-
zur Herstellung von Lederpappen zur Verfügung zu kannt, und die genauen Details hängen ab von den
stellen, welche Lederpappen liefern, die insbesondere 55 verschiedenen Faktoren, z. B. der Herkunft und der
sehr gute Zugfestigkeits- und Knickfestigkeitseigen- Kondition des Leders. Der Prozeß ist grundsätzlich
schäften besitzen. wie folgt: Nach dem Trocknen, Schneiden und
Diese Aufgabe wird bei einer Pappe der eingangs Mahlen des Leders, gewöhnlich Lederabfall oder
geschilderten Gattung dadurch gelöst, daß der Kau- minderwertiges Leder, gegerbt oder ungegerbt, werden
tschuk in der Masse überwiegend aus einem carboxyl- 60 die Fasern mit Wasser aufgeschlämmt. Eine gute
gruppenhaltigen Copolymeren, das 50 bis 90 Ge- Lederfolie läßt sich herstellen mit einem ausgeglichenen
wichtsprozent eines konjugierten C4- bis C8-Alkadiens, Verhältnis von langen (ungefähr 3 mm) und kurzen
10 bis 50 Gewichtsprozent Methacryl- oder Äthacryl- Fasern. Cellulosefasern können in kleinen Mengen
nitril sowie 1 bis 5 Gewichtsprozent einer ungesättigten beigemischt werden, um die Fließeigenschaften und
Carbonsäure enthält, oder aus einer Mischung aus 65 das Formieren der Bahn zu begünstigen. Eine Voreinem
derartigen carboxylgruppenhaltigen Copoly- behandlung zur Beseitigung von Gerbstoffen und
meren mit weniger als 20 Gewichtsprozent eines ande- überschüssigen feinsten Teilchen kann durchgeführt
ren Polymeren besteht. - werden. Eine kleine Menge öl kann, falls erwünscht,
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