DE718484C - Verfahren zur Herstellung von Kunstleder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstleder

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DE718484C
DE718484C DEST57566D DEST057566D DE718484C DE 718484 C DE718484 C DE 718484C DE ST57566 D DEST57566 D DE ST57566D DE ST057566 D DEST057566 D DE ST057566D DE 718484 C DE718484 C DE 718484C
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Germany
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leather
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artificial leather
tanned
waste
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DEST57566D
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English (en)
Inventor
Dr Arthur Miekeley
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STUDIENGESELLSCHAFT DER DEUTSC
Original Assignee
STUDIENGESELLSCHAFT DER DEUTSC
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/04Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair
    • C08L89/06Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair derived from leather or skin, e.g. gelatin

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dermatology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunstleder e Erfindung betrifft ein Verfahren zur rstellung von, Kunstleder aus tierischen Fasern ohne Zusatz von Bindemitteln-durch Zerfaserung von gegerbten oder tierischen Häuten oder derer- Abfällen und Verarbeitung der gegebenenfalls noch mit Gerbmitteln behandelten Fasern zu kunstlederartigen Platten.
  • Bei der Herstellung von Kunstleder auf Grundlage von tierischem Fasermaterial wird bisher im allgemeinen so verfahren, daß Haut-oder Lederabfälle durch geeignete Zerkleinerungsmaschinen zerfasert werden und der erhaltene Faserbrei unter Zusatz von Bindemitteln und geeigneten Weichmachungsmitteln nach Art der Papierfabrikation zu Kunstlederplatten verarbeitet wird. Als Bindemittel werden Gummi (Latex) oder künstliche harzartige Polymerisationsprodukte in Form von Emulsionen oder auch gelöst in geeigneten organischen Lösungsmitteln verwendet. Der Zusatz von derartigen Bindemitteln ist erforderlich, um die Fasern miteinander zu verkleben. Durch die Anwendung von Bindemitteln und namentlich von synthetischen Produkten werden jedoch diese Verfahren sehr verteuert. Außerdem werden vielfach Produkte erhalten, die sich durch ihre Luftundurchlässigkeit und ihren gummiartigen Charakter weitgehend von Leder unterscheiden.
  • Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Lederabfälle von Warmblüterhäuten unter Zusatz von weichmachenden Ölen, Fetten u. dgl. in Wasser zu zerfasern und daraus ohne Zusatz von Bindemitteln kunstlederartige Produkte herzustellen.
  • Es ist ferner bekannt, ungegerbte Häute bzw. Hautabfälle von Warmblütern zu zerfasern, zu =erben und gegebenenfalls nach Zusatz von faserigen oder pulverigen Füllstoffen sowie wasserfestmachenden, fettenden Stoffen ohne Verwendung von Bindemitteln zu Kunstleder zu verpressen.
  • Alle diese Verfahren haben sich jedoch nicht bewährt, da die danach erhaltenen Produkte entweder nicht genügende 1# estigkeit aufwiesen oder aber in bezug auf Weichheit und lederartige Eigenschaften nicht entsprachen.
  • Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß man Kunstleder von genügender Festigkeit, Weichheit usw. ohne Mitverwendung von Bindemitteln erhält, wenn inan an Stelle der Haut- bzw. Lederfasern von Warmblütern gegerbte oder ungegerbte Fischhäute oder Abfälle davon ver«,nenidet. Die Kollagenfasern der Fischhaut unterscheiden sich in ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften grundlegend von denjenigen der Warmblüter. Sie sind vor allem feiner in ihrem Bau und besitzen, insbesondere auch nach der Gerbung, die Fähigkeit, sich weitgehend miteinander zu verfilzen. Außerdem ist die Faser in der Fischhaut nicht so stark verflochten; sie ist vielmehr ziemlich regelinäßg kreuzweise nach Art eines Gewebes ang U eordnet, so daß es beim Zerfasern auch ge-1 ingt, Fasern von größerer Länge zu gewinnen. Auf Grund dieser Eigenschaften ist es, wie nicht vorauszusehen war, möglich, Kunstleder aus Fischhautfasern ohne Anwendung eine Eindemittels herzustellen. Gemäß der Erfindung wird das Verfahren wie folgt durch--eführt.
  • Fischleder bzw. beliebig gegerbte Fischhatitabfälle (besonders geeignet sind auch die für die Lederherstellung weniger geeigneten minderwertigen Häute von kleineren Fischen.) «-erden in einer geeigneten Zerkleinerungsinaschine, z. B. in einer Hammerschlagmühle, in Gegenwart oder unter Zufluß von Wasser zerfasert. Der erhaltene, mit Wasser gegebenenfalls noch verdünnte Faserbrei wird Ohne weitere Zusätze beispielsweise über eine Siebplatte unter Anwendung von Vakuum abgesaugt. Dabei verfilzen sich die Fischhautfasern so weitgehend. daß man eine Platte erhält, die bereits in feuchtem Zustand eine hohe Festigkeit besitzt. Bei völligem Auftrocknen wird diese noch ganz beträchtlich erhöht. Ferner können auch ungegerbte -l, ischhäute Oder Abfälle davon zuerst zerfasert und dann vor der Verarbeitung mit mineralischen, vegetabilischen. synthetischen Gerbstoffen, Sulfitcelluloseettr:zlct oder Formaldehyd gegerbt werden.
  • Uin zu vermeiden, daß die so erhaltenen Kunstlederplatten zu hart auftrocknen, was meist bei mineralisch gegerbten Fasern der Fall ist. werden sie zweckmäßig nach dem Ablüften in halbfeuchtem Zustande mit in der Lederindustrie üblichen Fettungs- oder Weichinachungsmitteln eingerieben und an der Luft getrocknet. Die Fettungsmittel können auch gleich dein 1, ase t-bt-ei in 1@ orni von Emulsionen -rt:esctzt «erden. fach einer evtl. noch vorgenommenen mechanischen Bearbeitung nach Art des ,in der Lederfabrikation Üblich, en Stollens werden die Kunstleder gewalzt oder gepreßt und können dann in bekannter Weise durch Aufbringen eines farbigen Lacküberzuges, durch Einpressen einer :Musterung usw. zugerichtet werden.
  • L'in ein nicht zu hartes, lederartiges Auftrocknen zu gewährleisten, können die feuchten Platten auch mit in Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln, denen 7wechmäßig noch Weichhalter, wie Glycerin o. dgl., zugesetzt sein können, bestrichen oder kurz darin eingehängt werden. Sie werden darauf abgelüftet, leicht abgeölt und getrocknet.
  • Auch durch Ablagern von Schwefel z-,vischen den Fasern kann ein zu hartes Auftrocknen der Kunstlederplatten vermieden werden. Zu diesem Zweck wird dein Faserbrei eine kolloidale Schwefellösung, wie sie beispielsweise durch Ansäuern einer Natriumthiosulfatlösung erhalten wird, einverleibt, oder man behandelt die fertigen feuchten, aber schon etwas angetrockneten Platten damit. indem man sie z. B. einige Zeit in solche Lösungen einhängt.
  • Die Fähigkeit der Fischhautfasern, sich miteinander zu verfilzen, wird auch nicht wesentlich beeinträchtigt, wenn dein Faserbrei Papierfasern oder Haut- und Lederfasern höherer Tiere in nicht zu großen Mengen zugemischt werden.
  • Die Reißfestigkeit der nach dein Verfahren der Erfindung hergestellten Kunstleder bewegt sich etwa zwischen 1,5 bis :2,3 Die Einzelheiten der Ausführung des Verfahrens seien noch an folgenden Beispielen näher erläutert: Beispiel t Chromgegerbte Fischleder oder Abfälle davon, wie z. h. Abschnitte von Kabeljau-. Schellfischhaut u. dgl., werden in einer Haniinerschlagmühle unter Zufluß von Wasser zerfasert. Der erhaltene Faserbrei wird mit so viel Wasser verdünnt, daß ein Liter davon etwa bis to g Trockensubstanz. enthält, und über eine Siebplatte unter Vakuum abgesaugt, wobei je nach der gewünschten Dicke des herzustellenden Kunstleders entsprechende Mengen verwendet werden. Die Platte wird abgehoben, an der Luft oberflächlich getrocknet und mit einem Lederfett, z. B. einer llischutig von unsulfoniertem und sulfoniertem Klauenöl. gefettet. Nachdem das Fett eingezogen und die . Platte aufgetrocknet ist, wird sie, gegebenenfalls nach Einschaltung einer mechanischen Bearbeitung, gewalzt und gepreßt. Man erhält auf diese Weise weiche, biegsame Kunstleder von der gleichen Festigkeit wie sie niit Bindcniitteln hergestellte Produlctc aufweisen. Statt der nachträglichen Fettung der trockenen .Platten können die Fettstoffe dem Faserbrei vor dem Absaugen in Form einer Emulsion zugegeben werden. Zweckmäßig setzt man io bis iq.°/o, bezogen auf die Trockensubstanz, an Fettstoffen zu.
  • Dem aus Fischleder hergestellten Faserbrei können auch vor der Verarbeitung mit Chrom-oder anderen Gerbstoffen gegerbte Fasern von Häuten von Säugetieren in Mengen bis zu etwa 301/0 zugemischt werden.
  • Beispiel a Chromgegerbte und mit Formaldehyd nachbehandelte Fischlederabfälle werden, wie im Beispiel i beschrieben, in einen Faserbrei verwandelt itnd daraus ohne irgendwelche Zusätze Kunstlederplatten hergestellt. Die Platten werden an der Luft oberflächlich getrocknet und dann etwa i Stunde in eine Lösung, die Aceton oder Alkohol und 5 °/tr Glycerin enthält, eingelegt. Nach dein Herausnehmen und Ablüften werden die Platten noch leicht abgeölt und nach dem Auftrocknen gewalzt.
  • Beispiel 3 Nach Beispiel i aus chromgegerbten Fischhautfasern unter Zusatz von 1o bis 200/a Papierfasern hergestellte Kunstlederplatten werden nach dem Ablüften und Antrocknen mit einer io°/oigen Natriumthiosulfatlösung durchtränkt und danach zur Abscheidung des Schwefels in eine etwa zl/2°/oige Salzsäurelösung gebracht. Nach dem Herausnehmen werden die Platten abgelüftet, leicht abgeölt, getrocknet und gewalzt. Statt der Nachbehandlung mit Schwefel kann dieser auch gleich der Fasersuspension beigemischt werden, indem man dem Brei eine angesäuerte atriumthiosulfatlösung zusetzt. Die erhaltenen Platten «;-erden wie nach Beispiel i weiterbehandelt.

Claims (1)

  1. .PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zurHerstellung vonKunstleder aus tierischen Fasern ohne Zusatz von Bindemitteln durch Zerfaserung von gegerbten oder ungegerbten tierischen Häuten oder deren Abfällen und Verarbeitung der gegebenenfalls noch mit Gerbmitteln behandelten Fasern zu kunstlederartigen Platten, dadurch gekennzeichnet, daß man gegerbte oder ungegerbte Fischhäute oder Abfälle davon verwendet. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kunstleder mit in Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln, denen- noch Weichmachungs- oder Fettungsmittel zugesetzt sein können, behandelt. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Isunstleder kolloidalen Schwefel einverleibt. 4.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Faserbrei andere Haut- oder Lederfasern oder Papierfasern in nicht zu großen Mengen zusetzt.
DEST57566D 1938-06-15 1938-06-15 Verfahren zur Herstellung von Kunstleder Expired DE718484C (de)

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