DE740267C - Verfahren zur Herstellung weisser Leder - Google Patents
Verfahren zur Herstellung weisser LederInfo
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- DE740267C DE740267C DEC55474D DEC0055474D DE740267C DE 740267 C DE740267 C DE 740267C DE C55474 D DEC55474 D DE C55474D DE C0055474 D DEC0055474 D DE C0055474D DE 740267 C DE740267 C DE 740267C
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- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
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Description
- Verfahren zür Herstellung weißer Leder
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfalynen zur Herstellung weißer, waschbarer Leder durch Behandlung der Häute mittels Formaldehyds, . Metaphosphats und Aluminiumsalzen. Bisher hat man zur Herstellung weißer Leder in der- Hauptsache die Häute mit Chromsalzen gegerbt und zwecks Überdeckung des von der Chr,ömgerbung herstammenden grünen Farbtons das Leder mit weißen Füll- pigmenten behandelt. Der Nachteil so her- gestellter Leder biesteht jedoch daxin, daß .das weiße Füllpigment. nicht tief genug in das Leder @ein'zudringen vermag und dasselbe - deshalb nur in. den Aüßenschchfien gut ge- färbt erscheint. Die Folge davon ist,- daß bei-mehrmaligem Regen das, weiße Füll- mittel aus dem Leder hex:äusgelö.st wird und die natürliche Färbe wieder hervortritt. Man kann weiße Leder auch dadurch her- stellen, daß. man das. Blößenmaterial mit synthetischen Gerbstoffen behandelt. --Die meisten nach dieser Arbeitsweise hergeGfiellben Leder sind j,edo,ch nicht absolut lichtbies-tändig. Außerdem - ist das mit synthetischen Gerb;- stofen gegerbte `Leder von einem creme- farbenen Weiß, wähnend mäzi beim Gerbten mit Chromsalzen und Füllpigmenten einen blawsticbigen Weißton erhält. Schließlich ist synthetisch- gegerbtes Leder nicht für alle Zwecke brauchbar, weil ies in seinem Charakter und in seinen Eigenschaften von den mit Mineralgerbstofben gegerbten 4jedern nicht unwesentlich abweicht. , _ Es wurde:nun ein. Verfahren gefunden, nach dem mau Leder verhalten kann, das einerseits in. seinen . Eigenschaften chromgegerbtem Leder gleicht; das jedoch andererseits .ohne Verwendung von Füllpigmenten- hergestellt - Außer .einem hervorragenden. Weißgrad ',eirhält das erfindungsgemäß behandelte Leder bestimmte physikalische und rhennsche Eiggenschaften, die nach bekannten - Verfahren behandeltes Leder nicht oder nicht in dem gleichen Maße besitzt. Nach dem vorliegenden Verfahren hergestelltes Kalbleder hat eine lange, seidige Faser und .eine Reißfestigkeit von mindestens 25okg je Quadratventimeiter. Seine Awsreäßfestigkelt beträgt mindestens 2,7 kg und seine relative Porosität mindestens iooo. Die Dehnbarkeit bis bäum Platzen des Narbens beträgt 400/0 und .die Waaseraufnahme bei etwa 21' und 3 o Minuten Behandlungsdauer höchstens i25%.
- Für viele Anwendungszwecke soll das Leder luftdurchlässig sein, wie z. B. weißes Kalb-und andere Schuhoberleder. Andererrseits darf die Wasseraufnahm@efähgkeät des. Leders nicht zu groß sein, da sonst die Gefahr besteht, daß- das Leder beim Reinigen oder Tragen zu viel Feuchtigkeit aufnimmt und naß wird. Obwohl normalerweise Luftdurchlässigkeit und Wasseraufnahmefähigkeit meiner voneinander abhängigen Beziehung stehen, besitzt,das nach dem beanspruchten Verfahren behandelte Leder zwar eine höhe Luftdurchlässigkeit, dagegen !eine ;geringe Wasseraufnahmefähigkeit. Desgleichen ist die. Reißfestigkeit und Ausreißfestigkeüt des Leders höher als bei nach bekannten Verfahren behandeltem-Leder, -obwohl man auch hier vermuten könnte, daß Leder von hoher Luftdurchlässigkeit eine geringe Reißfestigkeit besitzt.
- 'Folgende, in der nachstehenden Tabelle angeführten Vergleichsversuche zeigen die verschiedenen physikalischen und chemischen Eigenschaften weißer Kalbleder, von eichen das Muster A ,ein unter Zuhilfenahme von Titanoxyd .als Fillpiginentchromgegerbtes Leder ist, während die Muster B; C und D nach dem beanspruchten Verfahren behandelt wurden.
A B C D Reißfestigkeit (kg je qcm) ............... 234 310 332 a78 Ausreißfestigkeit (kg)..................... , 2;2 2,85 3,5 3,4 Dehnbarkeit bis nun Platzgen des Narbens (%) ........................ 34 40 45 43 Relative Porosität ....................... 375 iogi iooo 1500 Wasseraufnalnne bei 21° (% in 30 Minuten) ..................... - 134 115,1 87,4 124,7 Gebundenes P205 (o/o Hautsubstanz) ...... o,oo 495 2,45 2,16 - Bei anderer Beschaffenheit des Materials,,' beispielsweise bei. verändertem Hautsubstanz-oder Wassergehalt, .sind die zur Anweiidiüig gelangenden Chemikalien- und. Wassermengen entsprechend zu variieren. Das zu gerbende Material wird direkt aus der Beize genommen, wobei die nachstehenden Mengen sich je iookg Beizgewäeht verstehen.
- Einbringen des Materials in das Faß. -Zugabe von 7,51329 Salz und i kg Schwefelsäure in 851 Wasser von i5,5°.
- i o Minuten Laufzeit.
- Zugabe von o,5 kg Kaliumpermanganat in 251 Wasser von 1 52 5°. ° - - .
- 2ö Minuten Laufzeit.
- Zugabe von o,75- kg wasserfreiem Natriümbisulfit in z71 Wasser von z7°.
- 30 Minuten Laufzeit.
- Danach soll das Material weiß erschenen und der pH-Wert der Brühe etwa 4,o betragen. Zugabe von i kg NatriLtmbicarbon,at in 1-51 Wasser von 15,5°. -
'- i-Stunde.-Laüfteit;:'pH-zwischen 6,ö-rund 7,0; werin nötig, mit Bicarbonat nachstellen: 3oXinuten lang in fließendem-Wasser von L5,.5°n@ac,hspül@en. _ ' _i :Darauf "folgt Formald`ehydvorgerbung. ' Florm;aldehydvorg:erbung@ Die Form- a-dehydvörgerbübg,, dient bei der Herstellung weißer Leder = dazu;. das. Leder. voller . und weicher zu- machen-, Nachstehende Mengen verstehen -sich jieioo kg Beizgewzcht. - _ Einbrüngen"des_ Materials in das Faß.. = . Zugabe von- 4g 'Fahüalin (q:o%ige Form- al:d eliydlöS#mg) und 2:5 g Schwefelsäure in 701 Wasser von -z5,5-°- _ 2 Stunden Laufzeit, pn .5,5-bis 6,5.; wenn nötig; nachstellen.: Langsame Zugabe (innerhalb 15 Minutem:)- von-: ¢ kg Natriwmbicarbonzt in 5 o T Wasser von i5,5°. - _ 3o -Minuten Laufzeit;, pH ietwa 8,5; wem. nötig, mit Bcarb,onät nachstellen: 9o Minuten Laufzeit. Abtropfen lassen und in fließendem Wasser von 15 , 5'. 30 Minuten: lang nachspülen. - Die Temperatur der Brühe soll 32°@nmcht übersteigen. . - Bei sehr leichtem :sind die Lauf zeit-en @entsprechend abziukärzen. Auf die - Formaldehydgexbung folgt die Gerbung mit Natriünihexametapho-sphat. Natriummetaphosphätgerhung:. Einbringen des Materials in das Faß. Einbringen vom 3 kg Grähamsalz,: 2,51g sülfäniertem Kokö!söI und i;25 kg-' phols- phatiertem Kokosöl in 851 "W:asser von 2i°. 15 Minuten haufzeit: . Langsame Zugabe - ('innerhalb 3 o Minuten)' von 1,5 kg Schwefelsäure-in i61 Wasser. r5 Minuten Laufzeit.- Messen - - des pH-Wertes der Brühe und ge- gebenenfalls Senken auf 2,2;= falls her- höher sein- sollte. Der p,1-Wert - soll; iväluiend dex ganzen Gerbung nicht unter 2;o und nicht-über- 2,4 liegen. , Die Temperatur soll nicht über 23,5° steigen. Ist sie höher, so hält man dass F,aß an; öffnet und läßt ,abkühlen. Dann. läßt man weiterlaufen. bis zur.` vollständigem. Durch-- gerbung des Materials. Man prüftldas Laderauf vollständige Durch- gerbung, indem man Muster abschneidet und dieselben wiederholt in Wasser legt. Blei voll- ständiger Dürchgerbung -schwellen sie nicht, sondern bleiben weich iznd schlaff. Ist das Leder nicht ausgegerbt, so ist die Innen- schicht durchscheinender ,als. die durchge- gerbten Außhenscluchten, die weiß und opak erscheinen. Maxi kann das Leder auch auf Vollständigkeit der Gerbung prüfen, indem mau -ein -Muster in leine Schwe%elsäiuelösumg von PH --2,2- @enbrngt. Während vollständig durchgegerbtes Leder in -einer `Säuinelöslmg von pH 2;2 unverändert bleibt, zeigt die ur- gegerbte Haut leine Schwellgig. Bei sehr @dünn;em Material, bei dem ies schwierig ist, festzustellen, ob nach jene durchscheinende S.chlöht vorhanden ist, gibt man einen Tropfen pH-Indikator - auf den frischen S,cluütt und prüft, ob de Färbung einheitlich -ist. Zeigt die Färbung an allen Stellen- des Schnittes seinen pH-Wert von 2,5 an,, so -kann das Material als vollständig durchgegerbt angesehen werde: x Die benötigte Gesamtgerbdawer beträgt für Schaffelle -etwa 2 Stunden, für Ziegelelle etwa 31/2 Stunden,- für Kalb; Rind und leichte Seiten :etwa 5 Stunden und für schwere Ochsen- häute bis zu 24: Stunden. An Stelle von N,atriumhexametaphosphät kann - man auch ,alle anderen wassiexlösliehen Salze polymerer Metaphosphors;äuren Moder Polyphosphorsäuren verwenden.- Alumin:i!umna-chg,erbung: Die Alluni-. niümnachgerbung erfolgt unmittelbar nach der Metaphosphatgexb@ung. Die nachstehend, angegebenen .Mengen verstehen sich je i oo kg Bezgewicht. , _ Einbringen des Materials in das Eaß. je nach. der Stärke des zu gerbendem Ma-- terials 3o bis 6o Minuten in fließendem Wasser von i5,5'° spülen. Abtropfen lassen. Zugabe von 12 lqg Aluininäumsulfat und 3'kg Salz in cool Wasser--vom. j5,5°. 2 Stunden Laufzeit. Langsame Zugabe (innerhalb- 4S Minuten) von 4 kg calc._ Soda in 331 Wasser von i5,5°- 3o Minuten Laufzeit;, pH 4,o bis. q., i; wenn nötig, mit caIc- Solda nachstellen. 9o Minuten Laufzeit. Die Leder auf - den Bock schlagen, ab- tropfen lassen, aussetzen-und zum Trocknen aufhängen. - - s - Dias- Verfahren ist mt- gerAgen Abwand langen auch ;auf Kipse, Flanken, Rofhälse; Ziegen- und Schaffelle anwendbar. Blei gipsen;. Sefen und Roßhälsen verfährt man - genau wie bei Kalbfellen, jedoch unter entsprechender Angleichung der Mengen an den jeweiligen Hautsubstanzgebhalt, bezogen auf fas BeiDgewscht. - Bei Ziegenfellen beträgt der Ha utsubstaruz- gehalt oder gebieizten Felle durchschnittlich 20 0/0. 3 Weicht er stark davon ab, so sind die iMengen entsprechend zu varüeren. Man arbeitet Igenau nah .des obigen Vorschriften für K,alblecler mit Ausnahme von folgendem: Brei oder Foimaldehydvorgerbtxng nimmt man lediglich i, 5 kg Fönnalin an Stelle von 449- und setzt die Laufzeit von 2 Stunden auf 9o Minuten -herab. Bei der Metaphosphat- gerbung vermindert man die Metaphosphat- menge -*von'. 3 =kg "aüf 2 kg, die Menge an sulfoniertem Kokosöl von 2, 5 kg auf und '-die des-" phosphatierten Koko-sÖls von i,25 kg auf o;55 kg. Die benötigte Gesamt- gerbdawer ist um i bis 2@Stunden kürzer als bei Kalbfelllen. ` Schaffelle werden- vielfach in @entwollbem und gepickeltem Zustand ,eingekauft. Hierbei# wird das Material, gewöhnlich vor der Gerbwng entfettet. und gepreßt. Man kann daher in diesem Falle nicht vom Beugewicht ausgehen, sondern vom Preßgewicht, dessen. Haut- substanzgehalt mit 2 o o/q angenommen wird. Man verfährt ebenso wie bei Ziegenfellen, nur sind die oben für i oo rkg Blei zg ewrcht an- gegebenen Mengen in diesem Falle auf i oo kg Preßgewicht zu beziehen. Nach dem Auf- hängen, zum Trocknen verfährt man ,an Stelle des Anfeuchaens und Stollens so wie bei der Herstellung von Bekleydungsschafledern oder einer sonstigen Lederart. Eine andere Ausfäuhrungsform besteht noch darin, daß _ man das Verfahren mit einer Slicatgerbung kombiniert. Zu diesem Zwecke setzt man der Metaphosphatlösung nach. der ,Einstellung des pH-Wertes ,auf 2 bis 2,4 ,eine angesäuerte Natriumsilicatlösung zu. Zweck- mäßig wird dabei die Menge von 5% festem NatriumsitI,cat oder die entsprechende Menge von flüssigem Natrwmsihcat nicht Überschrit- ten. Letztere Kombination: hat sich sowohl bei Schafledern als auch bei Rimdsvachetben, Rndsflanken und Hälsen bewährt. Die einzelnen Kombinationselemente der vorliegenden Arbeitsweise haben an sich in der Gerbytechnik bereits Anwendung gefunden. Füm @die Zielsetzung und den Erfolg des be- anspruchten Verfahrens ist jedoch die Ver- einigung,dieser Elemente und die Reihenfolge von entscheidender Bedeutung. - Während üblicherweise beispielsweise die Fettang des Leders nach der ° Gerbung vorgenommen zu werden pflegt, erfolgt sie erfindungsgemäß in einem Zwischenstadium der Gerbinvg. Ebenso ist wesentlich, däß@ mit Aluminium erst nach der Metaphosphatgerbung am Ende des Ver- fahrens geg&bt wird, da man im -mderen Falle infolge des Komplexsalzbildevexmögens ,des Metaphosphatsdurch Herauslösung des Aluminiumoxyds aus dem Leder eher ,eine G Entgerbung. als .eine zusätzliche Gerbung er- zielen würde. Im übrige, besitzen die nach dem vorlnegenden Verfahrenhehandelten Leder neue und hervorragende -Eigenschaften, wie hohe Wasserbeständigkeit, P,#eißfe @steit und Dehnbarkeit bei gleächzeitiger guter Luft- durchlässigkeit, und es wär in keiner Weise vorauszusehen, daß man durch Kombination von Gerbarten, nlie an sich kein vollwertiges Leder ,ergeben, ,ein Leder erhält, das in b,ezug auf F"ulle dem :nach anderen Methoden, wie denn chroxnsynthetnsch hergestellten Leder in keiner Weise nachsteht, dieses vielmehr b,e- zwgUch seiner physikalischen Eigenschaften übertrifft. -
Claims (1)
-
PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zurr Herstellung weißer Leder aus tierischer Haut durch Kom- binationsgerbung, dadurch gekennzeächnet, daß man die Haut in nachstehender Reihenfolge zunächst mit ,einer Form- aldehydlösung behandelt; deren pH-Wert zweckmäßigerwelse bei etwa -8,5 liegt, darauf mit einer Lösung von polymeren Metapho-spb:o@rsäuren oder Polypho,sphor- säuren .oder deren Salzen vorgerbt und gleichzeitig fett sowie schließlich mit eirein Aluwminhimsalz nachgerbt. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß plan von z. B. mittels Permanganaits und Natriumbmsulfits ge- bleichter Haut ,ausgeht. 3. Verfahren gemäß Anspruch i und 2, .dadurch ;gekennzeichnet, daß man der zur Vorgerbung bestimmten Alkalimeta- phoospha:tlös!ung bei einem pH-Wert von 2- bis 2,4 .eine angesäuewrte Silicatlö:sung zu-- setzt. - - -
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