DE352521C - Verfahren zur Haertung von Natur- und Kunstharzen, Pechen, Goudron u. dgl. Substanzen - Google Patents

Verfahren zur Haertung von Natur- und Kunstharzen, Pechen, Goudron u. dgl. Substanzen

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DE352521C
DE352521C DE1920352521D DE352521DD DE352521C DE 352521 C DE352521 C DE 352521C DE 1920352521 D DE1920352521 D DE 1920352521D DE 352521D D DE352521D D DE 352521DD DE 352521 C DE352521 C DE 352521C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; DRIERS (SICCATIVES); TURPENTINE
    • C09F1/00Obtaining purification, or chemical modification of natural resins, e.g. oleo-resins

Description

  • Verfahren zur Härtung von Natur- und Kunstharzen, Pechen, Goudron u. dgl. Substanzen. Es wurde gefunden, daß beliebige Harze, und zwar Natur- und Kunstharze, Peche, Goudron u. dgl. Substanzen einen höheren Schmelzpunkt erhalten, wenn man sie in rohem oder gereinigtem Zustand in Gegenwart von Furfurol mit Säuren als Kondensationsmittel am Rückflußkühler unter Druck behandelt.
  • Es ist wohlbekannt, daß bei der Behandlung von Furfuroi mit Kondensationsmitteln, z. B-. Schwefelsäure, ein dunkelbrauner, harzartiger Körper entsteht. Um diesen bekannten Vorgang handelt es sich aber in vorliegendem Falle nicht; in Gegenwart von Harzen muß eine andere Reaktion vor sich gehen. Bei Verwendung gewöhnlichen Fichtenharzes z. B. entsteht ein tiefschwarzer Körper, ein neues Harz mit anderen, besseren Eigenschaften als das Ausgangsprodukt. Dies bedeutet einen gewerblichen Fortschritt, denn man ist in der Lage, billige Rohprodukte auf einfache Weise veredeln zu können.
  • Als Kondensationsmittel können Mineral-oder organische `Säuren, insbesondere Oxysäuren, dienen, und statt Furfurol kann man Methylfurfurol oder Substanzen, welche während der Reaktion Furfurol bilden können, verwenden.
  • Durch die folgenden Beispiele wird das Verfahren näher erläutert Beispiel r: Zu ioo Teilen geschmolzenem Rohkolophonium werden io bis 2o Teile Furfurol und danach 5 bis io Teile 50prozentige Schwefelsäure zugegeben, gut durchgemischt und das Ganze am Rückflußkühler erhitzt, bis der Furfurolgeruch völlig beseitigt ist. In dieser Zeit hat sich das Kolophonium mit dem Furfurol kondensiert, und es hinterbleibt nach dem Neutralisieren, Auswaschen und Trocknen eine feste Harzmasse, deren Schmelzpunkt höher liegt als der der Ausgangssubstanz. Erhitzt man diese Schmelze auf 25o bis 30o° C unter Anwendung von Vakuum, so wird der Schmelzpunkt noch höher und die Härte größer. Dasselbe wird auch durch Einblasen von Luft oder Sauerstoff erzielt. Beispiele: ioo Teile Pech werden mit 3o Teilen Furancarbonsäure und 3o bis 5o Teilen einer 50prozentigen Mineralsäure, wie im Beispiel x, am besten unter einem Druck von 2 bis 5 Atm. und einer Temperatur von Zoo bis 30o ° C zur Reaktion gebracht. Der Druck kann auch durch indifferente Gase hervorgerufen werden.
  • Hierbei zersetzt sich die Furancarbonsäure unter teilweiser Bildung von Furfurol, das sich mit dem Pech zu einem Kondensationsprodukt vereinigt. Dasselbe stellt ein ausgezeichnetes Harz von schwarzer Farbe dar, welches nicht mehr als Pech bezeichnet werden kann.
  • Durch Erhitzung unter Vakuum oder bei Bearbeitung mit Luft oder Sauerstoff, wie im Beispiel =, oder durch Zusatz der Oxyde des Calziums, Magnesiums, Zinks, Bleis, Mangans, Cobalts u. dgl. erhält das Harz einen noch höheren Schmelzpunkt, und es resultiert ein glänzendes, schwarzes Harz mit kopalartigen Eigenschaften, welches sich für die Lackfabrikation sehr gut eignet. Die Mengenverhältnisse können weitgehend verändert werden. So kann man z. B. durch Erhöhung des Furancarbonsäuregehaltes die Eigenschaften des Produkts noch verbessern. Beispiel 3: Zoo Teile Säureharz oder gepulvertes Goudron werden mit Zoo Teilen Laubholzmehl oder einem Kohlehydrat der Pentosengruppe gemischt, mit 60o bis 70o Teilen 13- bis 25prozentiger Salzsäure übergossen und darauf unter Rückflußkühlung oder in einem salzsäurefesten Druckgefäß 2 bis 5 Stunden gekocht. In dieser Zeit hat der Säuregoudron 12 bis 18 Prozent an Gewicht zugenommen. Von der überschüssigen wässerigen Säurelösung trennt man nun das Feste durch Abnutschen, wäscht aus, trocknet und extrahiert das gewonnene neue Harz mit einem Lösungsmittel (Chlorkohlenwasserstoff usw.). Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels erhält man ein 15 bis 30 Prozent höher als der Ausgangsstoff schmelzendes Harz von guter Härte sowie höherer Zähigkeit. Das Produkt hat ein um i2 bis 18 Prozent höheres Gewicht als der Ausgangsstoff und ist in verschiedenen Lösungsmitteln löslich. Es gibt einen sehr brauchbaren, schwarzen Harzlack.
  • Durch Weiterbearbeitung unter Vakuum bei Zoo bis 300° C oder durch Einblasen von Luft usw., wie im Beispiel i, wird der Schmelzpunkt noch höher, und das Produkt kann auch als Klebemittel für plastische Massen verwendet werden. Wenn man z. B. das erzeugte Harz nicht extrahiert, sondern das Sägemehl mit ihm vereinigt läßt, so kann man die Masse nach dem Neutralisieren, Auswaschen und Trocknen in auf i25 bis 18o° C vorgewärmten Formen bei einem Druck von Zoo bis -50o Atm. auf das Quadratzentimeter zu beliebigen Gegenständen pressen. Dieselben besitzen gutes Aussehen, sind bruch-und wasserfest und lassen sich leicht bearbeiten und auf Hochglanz polieren.
  • Beispiel.: Zoo Teile technische Wein- oder Zitronensäure werden mit 5o bis 6o Teilen Furfurol und Zoo Teilen terpentinreichem, rohem Tannenharz direkt oder unter Zusatz von =o- bis 50prozentiger Schwefelsäure so lange auf eine Temperatur von i80 bis 2500 C erhitzt, bis sich eine gleichmäßige homogene Masse bildet und der Furfurolgeruch verschwunden ist. Nach dem Entsäuren, Auswaschen und Trocknen kann das Harz sofort verbraucht werden. Durch weitere Erhitzung unter Vakuum auf 25o bis 3z0° C oder durch Einblasen von Luft und Sauerstoff, wie in Beispiel i, wird sowohl der Schmelzpunkt als auch die Härte und Zähigkeit noch erhöht.
  • Veränderungen der Mengenverhältnisse sowie der Temperatur sind nach beiden Richtungen hin möglich, je nachdem ein weicheres, härteres oder zäheres Kunstharz gewünscht wird.
  • Statt Wein- oder Zitronensäure kann Milchsäure oder Glykolsäure oder auch Oxalsäure verwendet werden. Statt eines Zusatzes von Schwefelsäure kann man Salzsäure oder Phosphorsäure oder deren Mischungen verwenden. Kleine Mengen organische Anhydride sind zulässig und wirken als Reaktionsbeschleuniger.

Claims (2)

  1. PATENT-ANspRÜcHE: i. Verfahren zur Härtung von Natur-und Kunstharzen, Pechen, Goudron u. dgl. Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben in rohem oder gereinigtem Zustand in Gegenwart von Mineral-, organischen oder Oxysäuren mit Furfurol, Methylfurfurol oder mit Stoffen, die Furfurol während der Reaktion bilden können, am Rückflußkühler oder unter Druck zur Reaktion gebracht werden, worauf das erhaltene Produkt nach bekannten Methoden ausgewaschen, getrocknet, umgeschmolzen oder durch Extraktion gewonnen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch erweitert, daß die nach Anspruch i erhaltenen, gehärteten Harze einem neuen Schmelzprozeß unter Anwendung von Vakuum oder durch Einblasen von Luft oder Sauerstoff bei einer Temperatur von i80 bis 35o° C (je nach dem Endziel und den Ausgangsstoffen) unterworfen werden.
DE1920352521D 1920-05-04 1920-05-04 Verfahren zur Haertung von Natur- und Kunstharzen, Pechen, Goudron u. dgl. Substanzen Expired DE352521C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3046240A (en) * 1955-10-11 1962-07-24 Union Carbide Corp Thermo-setting cement containing furfural and pitch

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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