DE389241C - Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen

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DE389241C
DE389241C DET23935D DET0023935D DE389241C DE 389241 C DE389241 C DE 389241C DE T23935 D DET23935 D DE T23935D DE T0023935 D DET0023935 D DE T0023935D DE 389241 C DE389241 C DE 389241C
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alkali
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PLAUSONS FORSCHUNGSINSTITUT
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G6/00Condensation polymers of aldehydes or ketones only
    • C08G6/02Condensation polymers of aldehydes or ketones only of aldehydes with ketones

Description

  • '-Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen. Es ist bekannt, daß bei der Einwirkung von Formaldehyd auf Terpentinöl in Gegenwart von Schwefelsäure ein harzartiges Kondensationsprodukt entsteht. Auch ist schon vorgeschlagen worden, Terpentin in Gegenwart von Phenol mit Formaldehyd zu konrlensieren.
  • Es wurde. nun gefunden, daß Terpene und Hemiterpene sowohl in reiner Form wie als Gemische, z. B. Terpentin, Fichtenharz, Kolophonium und auch Butadienkohlenwasserstoffe usw., sich mit einem 'Keton. und einem Aldehyd in Gegenwart von Alkali zu vorzüglichen Kunstharzen kondensieren; die hierbei erhaltenen Produkte eignen sich infolge ihrer Ollöslichkeit ganz besonders für die Herstellung von-Lacken und Firnissen sowie zu Imprägnierüngszwecken.
  • Es war nicht bekannt, daß. sich Kolophonium oder Terpentin oder sogar. ein Hemiterpen mit einem Keton und einem Aldehyd in Anwesenheit von Alkali- oder Erdalkalihydrohyden, Alkalisulfiden oder Alkalicarbonäten zu Lackgrundstoffen kondensieren lassen. Auch war nicht vorauszusehen, daß man Phenole durch Ketone würde ersetzen können. Den oben erwähnten. bekannten Kondensationsprodukten gegenüber wird insofern eine neue technische Wirkung erreicht, daß z. B. aus einem niedrigschmelzenden Kolophonium auf einfache Weise ein sehr viel höher schmelzendes, hartes Harz hergestellt werden kann, das infolge seiner Öllöslichkeit u. a. zur Herstellung von öllacken sehr geeignet ist. Die auf Grund vorliegender Erfindung hergestellten neuen in verschiedenen Lösungsmitteln löslichen Harze unterscheiden sich auch wesentlich -Ton den schon bekannten Kondensationsprodukten aus Formaldehyd und Aceton, welche Körper in allen Lösungsmitteln unlöslich sind: Daß alle drei Komponenten in chemische Reaktion treten, geht daraus hervor, daß sich die erhaltenen Kunstharze sowohl von den-Ausgangsterpenen (Kolophonium, Terpentin) wie auch von den ,Kondensationsprodukten aus Ketonen und Aldehyden hinsichtlich ihrer physikalischen und- chemischen Eigenschaften unterscheiden.
  • Der Schmelzpunkt der Endprodukte. liegt höher als der der Ausgangsstoffe; ferner löst sich- das aus Kolophonium, Formaldehyd und Aceton gewonnene Kunstharz nicht in Benzol, während Kolophonium in Benzol leicht löslich ist, und während die aus Formaldehyd und Aceton in Gegenwart von Alkali gewonnenen Kondensationsprodukte ganz unlöslich sind, sind die im weiteren beschriebenen Kunstharze in verschiedenen Lösungsmitteln löslich.
  • Durch die folgenden Beispiele wird das Verfahren näher erläutert Beispiel i: So Teile Kolophonium werden in 58 g Aceton gelöst, worauf 100 9 3oprozentiger Formaldehyd zugefügt und zur Emulsion geschlagen wird. Das doppelwandige Gefäß muß mit einem Heiz.- bzw. Kühlmantel @ und einem Rückflußkühler sowie mit einem herinetisch verschließbaren Deckel versehen sein; auch ist es vorteilhaft, ein langsam laufendes Rührwerk anzuwenden. Der Kessel darf nur halb gefüllt werden. Nun fügt man 5 bis 15 Teile (je nach dem gewünschten Endprodukt) 3oprozentiges Ätzalkali hinzu und fängt an, langsam zu rühren; schon nach einigen Minuten fängt die Selbsterwärmung an, und bald darauf kocht alles. Es wird nun unter guter Rückflußkühlung so lange gut unigerührt, bis das Kochen aufhört, oder schon früher durch Kühlen das Kochen unterbunden, je nachdem welche Eigenschaften das Kunstharz haben soll. Unterbricht man nach 2 bis 5 Minuten das Kochen, so erhält inan «-eichene, aber zähere leichtlösliche Harzsorten; wird nicht gekühlt und nach Abflauen der Reaktion noch Wärme zugeführt, dann erhält man äußerst harte und schwerlösliche Sorten. -Nach Beendigung der Reaktion wird das Alkali durch heißes, schwach angesäuertes Wasser (anorganische oder organische oder eine gasförmige Säure) neutralisiert und dadurch völlige Ausfällung des Harzes bewirkt; nach völligem Auswaschen der Alkalisalze wird das Kunstharz dann getrocknet. Dasselbe ist je nach der Einwirkungsdauer und der Höhe der Erhitzungstemperatur sowie des angewendeten Alkalis weicher und härter und in verschiedenen Lösungsmitteln mehr oder weniger löslich. Bei zu heftiger Reaktion werden schwer schmelzbare Produkte erzielt. Letztere sind nur in Chloroform, Dichlorhydrin usw. völlig, in Alkohol und Aceton teilweise und in Benzol gar nicht löslich.
  • Statt Ätzalkali kann auch ein Alkalisulfid oder Alkalicarbonat als Kondensationsmittel verwendet werden. Bei Verwendung von kohlensauren Alkalien geht der Kondensationsprozeß aber langsam vor sich (5 bis io Stunden), während welcher Zeit erhitzt werden muß. Führt man die Kondensation unter Druck aus, so erhält man nur schwerlösliche Harze. Erhitzt man das Kunstharz auf 250 bis 300° C und fügt dann Leinöl, Phenolester o. dgl. hinzu, bis die Probe beim Kaltwerden klar bleibt, so erhält inan einen vorzüglichen öllack. Ein Zufügen obiger Mittel ist auch während des Prozesses erlaubt. Die Mengenverhältnisse von Kolophonium und Aceton-Forinaldehyd können nach beiden Richtungen verändert werden. Es genügt schon ein Zusatz von io bis 15 Teilen einer Aceton - Formaldehyd-Mischung zu ioo Teilen Kolophonium, uin den Schmelzpunkt des letzteren um io his 2o° zu erhöhen. Aceton und Forinaldehyc1 sind vorteilhaft im Molverhältnis oder im Verhältnis i : 2 zu verwenden. Bei größeren 3len gen Formaldehyd werden schwerer lösliche Produkte, bei geringeren dagegen nicht genügend feste Harze erzielt.
  • Durch Einblasen von Luft oder Sauerstoff während des Schinelzeils des Kunstharzes wird eine höhere Zähigkeit erzielt. Dasselbe ist auch der Fall, wenn bei der Kondensation kleine Mengen Anhydride oder Persalze zugefügt werden. Durch Hinzufügen von Kalk. Magnesium-, Zink-, Kobalt- oder i bis 3 Prozent Bleioxyd kann dem Harz noch größere Festigkeit und Härte gegeben werden. Statt Fornlaldehvd können indessen Kondensationsprodukte oder Polymere, auch Furfurol. @Iethvlfurfurol verwendet werden. Beispiel e: ioo Teile Terpentin und ioo Teile Aceton «-erden mit Zoo Teilen 1,oprozentigein Formaldehyd vermischt, bis sich eine Emulsion gebildet hat, dann werden io bis 15 Teile kohlensaures Natrium oder Kalium zugefügt. Nun wird das Gemisch am Rückflußkühler bis zur völligen Kondensation erwärmt (2 bis 5 Stunden), worauf das Harz mit verdünnter Säure ausgeschieden, gewaschen, getrocknet und dann direkt oder nach dem Aufschmelzen wie im Beispiel i verwendet wird. Statt Terpentin können auch andere Terpenkohlenivasserstoffe oder deren Gemische verwendet werden. In den Rahmen der Erfindung fällt auch die Verwendung von Terpentinöl. Beispiel 3: ioo Teile Isopren, 58 Teile Aceton und ioo Teile 4oprozentiger Formaldehyd werden gemischt und bei Anwesenheit von 5 bis io Teilen Schwefelammon oder -natrium am Rückflußkühler oder besser direkt in einem Druckgefäß so lange erhitzt, bis der Formaldehy dgeruch verschwunden ist. Danach kann die weitere Erhitzung in offenen Gefäßen erfolgen. Nach Beendigung der Kondensation wird mit schwachsaurem, warmem Wasser ausgewaschen und getrocknet. 'Man erhält so ein zähes Harz, welches sehr gute und festhaftende Lackiiberzüge gibt, die nach ihrer Eigenschaft unter die Kautschuk- und Harzlacke zu rechnen sind und in verdünnter Lösung Leinöl ersetzen können. Durch weitere Erhitzung unter einem Druck von 3 bis 6 Atin. wird das Harz aber noch zäher und fester und kann in öllöslichem Zustand als ausgezeichneter Öllack verwendet werden. Statt Isopren können auch andere Vinvlkohlenwasse rstoffe wie Butadien, Piperylen, Dimethylbutadien usw., verwendet werden. Es ist vorteilhafter, die Reaktion direkt in einem geschlossenen Gefäß vorzunehmen. Statt Formaldehyd kann auch eine entsprechende Menge dessen Polymerisationsund/nrier Kondensationsprodukte (z.B. Hexamethy lentetramin) verwendet werden, statt Aceton auch höhere Homologe oder deren Kondensationsprodukte.
  • Beispiel 3o Teile Kolophonium werden in 58 Teilen Aceton gelöst und dann mit 96 Teilen Furfurol vermischt. Das Ganze wird dann nach Zusatz von i Teil ioprozentiger Natronlauge im Druckgefäß etwa zwei bis drei Stunden auf 9o bis i2o° erhitzt. Hierbei entsteht ein. zähflüssiges Harz, das nach dem Auswaschen noch durch Erhitzen unter Druck auf Zoo his 22o° zu einer glasartig spröden Masse kondensiert werden kann. Beispiel s: 72 Teile technisches Methyläthylketon werden mit 25 Teilen Terpentinöl vermischt. In das Gemisch werden 66 Teile Paraldehyd eingetragen. Das Ganze wird dann unter Umrühren nach Zusatz von i Teil Natriumperborat und 5 Teilen 5oprozentiger Kaliumkarbonatlösung während mehrerer Stunden am Rückflußkühler zum Sieden erhitzt. Dabei scheidet sich eine harzartige Masse ab, die nach dein Auswaschen und Auflösen in Harzlösungsmitteln in der Lackindustrie Verwendung finden kann.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung - von Kunstharzen aus Aldehyden und Ketonen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensation in Gegenwart von Kolophonium, Terpenkohlenwasserstoffen oder Diolefinen durch Alkalien, Alkalisulfide oder Alkalicarbonate gegebenenfalls in Anwesenheit von geringen Mengen sauerstoffreicher Salze bewirkt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensationsprodukte noch auf Zoo bis 300° erhitzt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Herstellung öllöslicher Kunstharze geringe Mengen von Phenolestern, Leinöl u. dgl. ölen sowie gegebenenfalls bekannten Siccativmitteln zusetzt.
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