CH193630A - Verfahren zur Herstellung eines harzartigen Aldehyd-Kondensationsproduktes. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines harzartigen Aldehyd-Kondensationsproduktes.Info
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Description
Verfahren zur Herstellung eines harzartigen Aldehyd--Kondensationsproduktes. Es wurde gefunden, dass die Am.inotri- azine bezw. deren Derivate mit Aldehyden oder aldehydabspaltenden Stoffen, insbeson dere Formaldehyd oder dessen Polymeren unter Bildung von neuen wertvollen Konden sationsprodukten reagieren. Gegenstand. vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung eines harzartigen Aldehyd - Kondensationsproduktes, dadurch gekennzeichnet, dass man Formaldehyd mit 2 . 4 . 6-Triamino-1 . 3 . 5-triazin (Melanin) bis zur Harzbildung zur Reaktion bringt. M.elamin reagiert überraschend leicht mit wässerigen Formaldehydlösungen, und zwar in allen in Frage kommenden molekularen Mengenverhältnissen von Melanin zu Form aldehyd. Zunächst findet Anlagerung des Formaldehyds an das Melanin unter Bil dung von 1VIethylolgruppen statt. Das so ent stehende Zwischenprodukt ist kristalliner Na tur und lässt sich bei passender Konzentration aus der Lösung in kristalliner Form aus scheiden. In der Wärme wird die Methylol- stufe schon in sehr kurzer Zeit erreicht, z. B. durch einige Minuten Kochen. Bei weiterer Wärmeeinwirkung tritt unter Weiterkonden- sation rasch Bildung eines hydrophilen und dann eines hydrophoben Harzes ein, welch letzteres sich beim Abkühlen oder, bei län gerer Reaktionsdauer schon in der Wärme, unter Schichtenbildung abscheidet. Die Wasserstoffionenverhältnisse sind von sehr grossem Einfluss auf die Reaktions- geschwindigkeit. Bei neutraler oder schwach alkalischer Reaktion verläuft die Konden sation im allgemeinen am langsamsten: Bei s c 'hwae li saurer Reaktion wird eine sehr starke Beschleunigung der Kondensation er reicht. Dasselbe ist merkwürdigerweise auch bei stark alkalischer Reaktion,der Fall. Die Mol-Verhältnisse von Melanin und Formaldehyd können innert weiter Grenzen schwanken, z. B.. zwischen: 1 : 1 und 1 :2i0.. Der hydrophobe Charakter,des Harzes ist insbesondere durch die p11-Verhältnisse der Lösung weitgehend beeinflussbar. Das abge- schiedene hydrophobe Harz hat nämlich die auffallende Eigenschaft, mit Säure wieder klar in Lösung zu .gehen. Durch Zusatz von Lauge wird es wiederum ;gefällt und geht durch Säurezusatz erneut in Lösung. Diese Eigenschaft besitzt nicht nur .das. harzartige Kondensationsprodukt des Melamins, sondern auch das Methylol-Zwischenprodukt und es kann für verschiedene Anwendungszwecke, wie zum Beispiel,das Ausfällen,des Konden sationsproduktes auf Fasern, ausgenützt wer den. Man kann die ]Kondensation auch so durchführen, dass man !die eine oder die an dere Komponente portionenweise .zufügt. Bei spielsweise kann man auf 1 Mol Melamin i/2 Mol Formaldehyd einwirken lassen und das entstehende Produkt mit weiteren Men gen Formaldehyd behandeln. Man kann aber auch zuerst ein Kondensationsprodukt mit viel Formaldehyd herstellen und dasselbe mit weiteren Mengen Melamin zur Reaktion bringen. Die Reaktion von Melamin mit Form aldehyd kann statt in wässeriger Lösung auch in organischen Medien erfolgen, wobei direkt eine Lösung des Kondensationsproduk tes in organischen Lösungsmitteln entsteht, welche zur Herstellung von Lacken, oder als Zusätze zu solchen, -z. B. Nitrozellulose- lacken, Anwendung finden können. Als sol che .organische Lösungsmittel seien zum Bei spiel Äthyl- und Butylalkohol oder,die Gly- cerideder Leinölsäure erwähnt. Die Konden- sation kann auch in wässerig-organischen Lö sungsmitteln vorgenommen werden, z. B. in 50 % igem wässerigem Alkohol. Die Kondensation von Melamin und Formaldehyd ist auch unter Ausschluss von Lösungsmitteln, beispielsweise unter Verwen dung von Paraformal.dehyd durchführbar, wobei intermediär Formaldehyd gebildet wird, der mit dem Mel.amin in Reaktion tritt. Bei Verwendung von Lösungsmitteln kann es vorteilhaft sein, idie Reaktion im ge schlossenen Gefäss (Autoklav) vorzunehmen, wodurch es -auch möglich ist, die Reaktions temperatur über dem Siedepunkt des Lö- sungsmittels zu wählen, wie z. B. bei Athyl- alkohol. Das erhaltene harzartige Kondensations produkt besitzt sehr gute, härtende Eigen schaften, das heisst es wird unter dem Ein fluss von Härtungskatalyten und roder von Wärme urschmelzbar und unlöslich und weist in diesem Zustande ,sehr hohe Wasserbestän digkeit .auf. Es ist lichtbeständig und frei von Eigenfarbe. Es lässt sich für die mannig faltigsten Zwecke verwenden, insbesondere als Bindemittel für die Herstellung von Press- massen und laminierten Produkten, für Ver- leimungszwecke, zum Appretieren, Knitter echtmachen, Mattieren, zur Herstellung von wasch-, wasser- und lichtechten Färbungen oder von Farbstoffpigmenten, für wasch echte oder wasserabstossende Imprägnierun- gen, .als Lackbindemittel oder Lackzusatz. <I>Beispiel 1:</I> 126 Teile Melamin (1 Mol) werden in 300 Teilen neutraler 30%iger Formaldehyd lösung (3 Mol) heiss gelöst und unter Rück flusskühlung ",f4 Stunden im,Sieden gehalten. Dann wird ;gekühlt, wobei sich .ein weisses, seideglänzendes zähes Harz ausscheidet. <I>Beispiel 2:</I> 756 Gewichtsteile Malamin (6 Mol) wer den mit 900- Gewichtsteilen neutralisierter 30%iger Formaldehydlösung (9 Mol) auf dem Luftbad unter Rückflusskühlung zum Sieden erhitzt. Es entsteht eine klare Lö sung, die nach 11/2 Stunden gekühlt wird, wobei sich ein weisses, zähes Harz aus scheidet. <I>Beispiel 3:</I> 12;6 Gewichtsteile (0,1 Mol) Melamin werden in 75 Vol.-Teilen (0,8 Mol) 32 Vol. % igem neutralem Formaldehyd im sie denden Wasserbad gelöst und 10i Minuten dort belassen. Hierauf wird gekühlt, wobei sich schon beim Abkühlen Flocken ausschei den. Nach zwei Tagen wird .der Kristallbrei abgerutscht, mit Alkohol gründlich ge- vwaschen und 5 Stunden bei 60 C getrocknet. Das erhaltene Produkt ist ein Pulver; unter dem Mikroskop erscheint es kristallin. Dieses Zwischenprodukt, .das bei etwa<B>150,'</B> C zu einer klaren Flüssigkeit schmilzt, geht durch weiteres Erhitzen in -das härtbare Harz über. In gleicher Weise lässt sich das Verfahren auch mit geringeren Mengen Formaldehyd durchführen, wobei als Zwischenprodukt Methylolverbindungen mit niedrigerem Me- thylolgehalt entstehen, die durch weiteres Erhitzen .ebenfalls in das härtbare Harz über gehen. <I>Beispiel</I> .4: 12;6 Gewichtsteile Melamin (1 Mol) wer den in 290 Vol.-Teilen neutralem 31 Vol.- %igem Formaldehyd (3 Mol) gelöst, im sie denden Wasserbad 25 Minuten lang reagie ren gelassen und dann abgekühlt. Eine Probe .der Kondensationslösung gibt mit der 5fachen Menge Wasser eine Trübung. Die Lösung wird nun im Vakuum auf grosser Fläche bei zirka 80 C eingetrocknet, wobei das Kon densationsprodukt in Form eines trockenen Schaumes erhalten wird. Das so erhaltene Produkt ist nach guter Trocknung wenig hygroskopisch und trotzdem völlig wasser- löslieh. Es schmilzt unterhalb 13'0 C zu einer klaren Masse, die bei weiterem Erwär men unter Verlust der Wasserlöslichkeit in das härtbare Harz gemäss Beispiel 1 über geht. <I>Beispiel 5:</I> 1000 Teile fein gemahlenes Melamin (8 Mol) werden mit 2280 Vol.-Teilen Formalde hyd 31.5 % techn (pH = 3) (24 Mol) unter heftigem Umrühren in einem Wasserbad von 75 behandelt. Nach 15 Minuten hat .das Reaktionsgemisch 'ebenfalls 75 erreicht. Nach weiteren 5 Minuten gibt eine Probe mit viel Wasser verdünnt eine Harzfällung. Die Reaktionslösung wird sofort gekühlt. Man erhält eine klare Lösung des Harzes, deren 1H nun 7 ist. Die Kondensationslösung wird auf Ble chen im Vakuumschrank 16 Stunden bei 65 getrocknet, wobei das Harz in glasig schau- tniger Form erhalten wird. <I>Beispiel 6:</I> Die gemäss Beispiel 5 hergestellte Kon- ,densationslösung wird mit einem alkalisch wirkenden Mittel, z. B. Natronlauge, schwach phenolphthaleinalkalisch gemacht und dann genau wie im Beispiel 5 getrocknet. Man erhält in diesem Falle ein trockenes Produkt, das sich in kaltem Wasser wieder gut löst. Aus solchen Lösungen kann durch weitere Erwärmung das Harz auch in hydrophober Form erhalten werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines harz artigen Aldehyd-Kondensationsproduktes, da durch gekennzeichnet, dass man 2. 4. 6-Tri- amino-1. 3-. 5-triazin (Melamin) mit Form aldehyd bis zur Harzbildung zur Reaktion bringt.Das erhaltene harzartige Kondensations produkt besitzt sehr gute härtende Eigen schaften, das heisst es wird unter dem Ein fluss von Härtungskatalyten und;^ader von Wärme unschmelzbar und unlöslich und weist in diesem Zustande sehr hohe Wasser beständigkeit auf. Es ist lichtbeständig und frei von Eigenfarbe.Es lässt sich für die mannigfaltigsten Zwecke verwenden, insbe sondere als Bindemittel für die Herstellung von Pressmass.en und laminierten Produkten, für Verleimungszwecke, zum Appretieren, Knitterechtmachen, Mattieren, zur Herstel lung von wasch-, Wasser- und lichtechten Fär bungen oder von Farbstoffpigmenten, für waschechte oder wasserabstossende Imprä gnierungen. als Lackbindemittel oder Lack zusatz. UNTERANSPRÜCHE: 1.Verfahren gemäss Patentanspruch, da ,durch gekennzeichnet, dass die Reaktion in iGegenwart von Kondensationsmitteln durchgeführt wird. 2. Verfahren .gemäss Patentanspruch und Un teranspruch<B>1,</B> dadurch gekennzeichnet, ,dass die Reaktion in Gegenwart von sauren. Kondensationsmitteln durchgeführt wird. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch und Un teranspruch 1, .dadurch gekennzeichnet, .dass die Reaktion in Gegenwart von basi schen Kondensationsmitteln durchgeführt wird. Verfahren gemäss Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, .dass man der einen Komponente die an dere portionenweise zufügt.V:rfahren gemäss Patentanspruch und Unteransprüchen 1 und 4, dadurch ge- kennzeichnet, dass die als Zwischenpro- dukte erhaltenen Methylolverbindungen isoliert und hernach durch Weiterkonden sation in .das härtbare Harz übergeführt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH193630T | 1935-09-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH193630A true CH193630A (de) | 1937-10-31 |
Family
ID=4438978
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH193630D CH193630A (de) | 1935-09-28 | 1935-09-28 | Verfahren zur Herstellung eines harzartigen Aldehyd-Kondensationsproduktes. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH193630A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE947735C (de) * | 1952-11-13 | 1956-08-23 | Ruetgerswerke Ag | Verfahren zur Herstellung von haertbaren Aminoplast-, insbesondere Harnstoff- und Melaminharz-Pressmassen |
DE1127083B (de) * | 1958-02-01 | 1962-04-05 | Reichhold Chemie Ag | Verfahren zur Herstellung von in organischen Loesungsmitteln loeslichen hoehermolekularen Kondensationsprodukten aus Melamin, Formaldehyd und Alkoholen |
-
1935
- 1935-09-28 CH CH193630D patent/CH193630A/de unknown
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE947735C (de) * | 1952-11-13 | 1956-08-23 | Ruetgerswerke Ag | Verfahren zur Herstellung von haertbaren Aminoplast-, insbesondere Harnstoff- und Melaminharz-Pressmassen |
DE1127083B (de) * | 1958-02-01 | 1962-04-05 | Reichhold Chemie Ag | Verfahren zur Herstellung von in organischen Loesungsmitteln loeslichen hoehermolekularen Kondensationsprodukten aus Melamin, Formaldehyd und Alkoholen |
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