DE757520C - Verfahren zur Herstellung harzartiger Kondensationsprodukte aus Harnstoff und bzw. oder Thioharnstoff und Formaldehyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung harzartiger Kondensationsprodukte aus Harnstoff und bzw. oder Thioharnstoff und Formaldehyd

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DE757520C
DE757520C DEA86488D DEA0086488D DE757520C DE 757520 C DE757520 C DE 757520C DE A86488 D DEA86488 D DE A86488D DE A0086488 D DEA0086488 D DE A0086488D DE 757520 C DE757520 C DE 757520C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G12/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
    • C08G12/02Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes
    • C08G12/40Chemically modified polycondensates
    • C08G12/42Chemically modified polycondensates by etherifying
    • C08G12/421Chemically modified polycondensates by etherifying of polycondensates based on acyclic or carbocyclic compounds
    • C08G12/422Chemically modified polycondensates by etherifying of polycondensates based on acyclic or carbocyclic compounds based on urea or thiourea

Description

  • Verfahren zur Herstellung harzartiger Kondensationsprodukte aus Harnstoff und bzw. oder Thioharnstoff und Formaldehyd Neben den härtbaren Phenolharzen haben die Harnstoff-Formaldehyd-Kondensate technische Bedeutung erlangt. Sie zeigen Verwendungseigenschaften, wie rasche Härtbarkeit, gute Härte, Helligkeit bis zur Farblosigkeit, Lichtbeständigkeit und Nichtverfärben bei Hitzehärtung, denen die Technik in steigendem Maße nachstrebt. Neben diesen vorteilhäften Eigenschaften haften den Harnstoffharzen jedoch auch empfindliche Mängel an, wie große Sprödigkeit, geringe mechanische Festigkeit sowie Empfindlichkeit gegenüber Wasser und Alkalien. Geht man den Gründen nach, die eine weitergehende Anwendung der Harnstoffharze bis jetzt gehemmt haben, so muß man feststellen, daß die Frage der Elastizität auf allen Anwendungsgebieten von entscheidender Bedeutung ist. Es fehlt nicht an Versuchen und Vorschlägen, die Sprödigkeit der Harnstoffharze herabzusetzen, wobei man bis jetzt allgemein den Weg verfolgte, diesen grundlegenden Nachteil durch geeignete Weichmachungsmittel zu beheben. Auf Grund der besonderen Löslichkeits- und Verträglichkeitseigenschaften der Harnstoftharze gestaltete sich aber das Plastifizierungsproblem recht schwierig. Unter anderen haben sich wenig oder nicht härtbare Kondensationsprodukte von Harnstoffderivaten mit Formaldehyd als brauchbare Weichmacher erwiesen, da sie als arteigene Produkte gute Verträglichkeit mit Harnstoffharzen aufweisen.
  • ach der Erfindung ist es möglich geworden, Kondensationsprodukte aus Harnstoff und/oder Thioharnstoff und Formaldeliy d in sich zu plastifizieren, wobei die elastischen Eigenschaften nach einem besonderen Behandlungsverfahren aus den an sich spröden Kondensationsprodukten heraus entwickelt werden. Erfindungsgemäß wird dabei von Harnstoffmethylolverbindungen oder von aus diesen durch Weiterkondensation erhältlichen Kondensationsprodukten ausgegangen, die in Gegenwart von über 8o` siedenden Monoalkoholen unter Anwendung von mindestens i Mol Monoälkohol auf eine Methylolgruppe sauer weiterkondensiert worden sind, wobei der Monoalkohol zunächst nur als Reaktionsmedium wirkte. Gemäß der Erfindung werden nun nach weitestgehender Entfernung des vorhandenen Wassers die im Monoalkohol gelösten Harze längere Zeit, mehrere Stunden, einer Wärmebehandlung bei Siedetemperatur der Alkohole unterworfen, während welcher das neugebildete Reaktionswasser mit dem Monoalkohol fortlaufend abdestilliert wird. Bei diesem Erhitzunssprozeß erfährt das Harnstoffharz. grundlegende Veränderungen, die es nach verschiedenen Richtungen hin wertvoller werden lassen. Die quantitativen Reaktionsverhältnisse lassen den Schluß zu, daß das Harnstoffharz sich mit dem Monoalkohol im Sinne einer Verätherung verbindet, die dazu führt, daß das neuartige Harz im gehärteten Zustand wesentlich elastischer und auch wasserbeständiger ist als das Ausgangsprodukt. Außerdem sind seine Löslichkeitstind Verträglichkeitseigenschaften verändert, was sich darin zeigt, daß das benzolkohlenwasserstofflösliche Harz fette Öle zu lösen vermag, die beim Härten das Harz gelieren und sich nicht abscheiden.
  • Die Anwendung alkoholischer Lösungsmittel bei der Kondensation von Harnstoffharzen der verschiedensten Art ist an sich nicht neu; keine der bekannten Anwendungsarten trifft jedoch den Kern vorliegender Erfindung, die darin besteht, daß in Gegenwart oder Abwesenheit von alkoholischen Lösungsmitteln kondensierte Harnstoffharze oder aus Methylolverbindungen erhaltene Kondensationsprodukte einer nachfolgenden Alkoholbehandlung unterworfen werden, die einen klar erkennbaren besonderen Arbeitsgang darstellt, der bis jetzt nicht beschrieben ist und in seiner Auswirkung noch nicht erkannt worden war. Nach einem bekannten Verfahren werden im Herstellungsgang des Harnstoftkondensationsproduktes zum Zweck der Beseitigung des störenden Wassergehaltes während oder nach der Einengung der wäßrigen Harzlösung, d. h. bei nur teilweiser Wasserentfernung, organische Lösungsmittel zugefügt und abdestilliert und als solche sind neben Glykolverbindungen mit einer freien Hydroxylgruppe auch organische Säuren genannt. Aus der Beschreibung des Verfahrens geht klar hervor, daß das organische Lösungsmittel lediglich Transportmittel für das bereits vorhandene, aus der zeitlich vorhergehenden Kondensationsreaktion stammende Wasser darstellt und daß mit der Entfernung dieses Wassers das Lösungsmittel seine Funktion erfüllt hat. Bei einem anderen Verfahren werden Formaldehyd und Harnstoff getrennt in geeigneten organischen Lösungsmitteln, z. B. Glykolmonoderivaten, bei Gegenwart von nur beschränkten Wassermengen oder unter Ausschluß von Wasser gelöst bzw. suspendiert und kondensiert. Nach dem Zusammenfügen der beiden gelösten Harzbildungskomponenten und gegebenenfalls kurzzeitigem Kochen ist der Herstellungsprozeß beendet und in den meisten Fällen erübrigt sich ein Abdestillieren. Hier ist eindeutig festgelegt, daß das organische Lösungsmittel nur das Dispersionsmittelfür die wasserfreien Reaktionskomponenten abgibt und nach vollzogener Kondensationsreaktion nur mehr die Rolle eines normalen Lacklösungsmittels übernimmt. Nach einem ähnlichen Vorschlag werden an Stelle von Formaldehyd und Harnstoff Dimethylolharnstoff oder durch Wasserabspaltung daraus entstehende höhermolekulare Produkte verwendet, und als organische Lösungsmittel sind hierbei Methyl-und Äthylalkohol oder Aceton gewählt worden. Der Inhalt dieses Verfahrens liegt darin, Ditnethylolharnstoff oder die daraus entstehenden Produkte zu isolieren und anschließend in Gegenwart organischer Lösungsmittel weiterzukondensieren, was in verhältnismäßig kurzer Zeit erreicht wird. Daß auch Aceton genannt ist, beweist, daß an eine durch den alkoholischen Charakter des Lösungsmittels bedingte Reaktion nicht gedacht worden ist, was auch daraus hervorgeht, daß das Lösungsmittel mit dem vorher entstandenen Reaktionswasser im Vakuum bei Temperaturen bis etwa 8o° abdestilliert wird und daß im Fall des Eindunstens der Lösungen bei Temperaturen über 8o' die erhaltenen Harze unlöslich oder mindestens schwer löslich sind. Im Fall der Verwendung der Verfahrensprodukte zu Lackzwecken wird auf das Abdestillieren des Lösungsmittels sogar verzichtet. Weiterhin ist beschrieben worden. die Kondensation des Dimethylolharnstoffes oder der daraus durch alkalische Kondensation unter Wasserabspaltung entstehenden Produkte in Alkoholen für sich oder zusammen mit anderen Lösungsmitteln, wie Kohlenwasserstoffen, Äthern, Estern, Ketonen in Gegenwart saurer Katalysatoren auszuführen und die Kondensation vor der Bildung hochmolekularer Produkte zu unterbrechen. Die bei dieser Arbeitsweise entstehenden Produkte kristallisieren beim Erkalten aus dem Reaktionsgemisch aus und sind leicht wasserlöslich, wodurch sie sich grundlegend von den Produkten vorliegender Erfindung unterscheiden. Gegebenenfalls können die so erhaltenen kristallisierten Produkte in An- oder Abwesenheit von organischen Lösungsmitteln und Katalysatoren, im Bedarfsfall unter Anwendung von Druck, weiterkondensiert ,werden, so daß- lack- oder glasartige Produkte entstehen. Es ist auch vorgeschlagen worden, Harnstoff und Aldehyde oder die entsprechenden Dimethylolverbindungen oder die daraus erhältlichen höhermolekularen Produkte in freie Hydroxylgruppen enthaltenden organischen Lösungsmitteln zu lösen bzw. zu suspendieren unter Zusatz von wasserentziehenden Mitteln. Der Zweck dieser Arbeitsweise liegt darin, das bei der Kondensation gebildete Wasser sofort während der Reaktion abzufangen, so daß eine wasserfreie Lösung entsteht. Das Wasserentziehende Mittel wird aus der Lösung entfernt, und das Lösungsmittel wird mittels Wasserdampfdestillation oder durch Fällung mit einem Nichtlöser für das Harz abgetrennt. Schließlich sei noch auf ein Verfahren verwiesen, nach dem die Vereinigung von Alkydharzen und Harnstoffharz durch den Einfluß von Hitze und in einem alkoholischen Lösungsmittel, in Abwesenheit von Wasser, durchgeführt wird. Die Lösungsmittel, wie Butylalkohol, Cyclohexanol oder Glykolchlorhydrin sind wesentlich für das Vereinigungsverfahren, da ein bloßes Zusammenschmelzen der beiden Harzkomponenten wegen vorzeitiger Gelbildung und anderer Schwierigkeiten nicht zu einem brauchbaren Ergebnis führt.
  • Bei dem Verfahren der Erfindung, das darin besteht, daß Harnstoffkondensationsprodukte mit Monoalkoholen einer länger dauernden Hitzebehandlung unterworfen werden, ist zu beachten, 'daß diese Arbeitsweise auch nicht mit einem bekannten Verfahren identisch ist, nach dem härtbare Phenolkunstharze, und zwar vornehmlich Phenolalkohole mit über 8o° siedenden Monoalkoholen, unter gleichzeitigem oder nachträglichem Abdestillieren des betreffenden Alkohols erhitzt werden. Es konnte aus der Beschreibung dieses Verfahrens nicht entnommen werden, daß man im vorliegenden Fall, wo es sich ausschließlich um Kondensationsprodukte der Klasse der HarnstofF-Formaldehyd-Harze handelt, zu wertvollen Erzeugnissen gelangen würde, da es sich stofflich um grundsätzlich verschiedene Körper handelt.
  • Wie bereits eingangs dargelegt, kommen für das Verfahren die Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte in Frage, die aus Harnstoff-Methylol-Verbindungen durch Weiterkondensation erhalten werden oder solche, bei deren Bildung intermediär Methylolverbindungen auftreten. Es sind auch diejenigen Harze eingeschlossen, deren Bildung aus den Komponenten Harnstoff und Formaldehyd in Lösungsmitteln durchgeführt wird oder die aus isolierten Methylolverbindungen in alkoholischem oder sonstigem Lösungsmittel durch Weiterkondensieren erhalten werden. So ist ein sehr geeigneter Methylolkörper der Dimethylolharnstoff, der in bekannter Weise durch Einwirkung von Formaldehyd auf Harnstoff in -alkalischer, neutraler oder schwach saurer wäßriger Lösung bei gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatur entsteht. Außer den Kondensationsprodukten des Harnstoffs kommen diejenigen des Thioharnstoffs in Betracht sowie in Gemeinschaft mit Harnstoffharzen die Formaldehydkondensationsprodukte anderer Aminkörper, wie Urethane, Guanidine, Alkylharnstoff, Dicyandiamid, Sulfonamide, Mono- und Polycarbonsäureamide, Anilin und Triazine (Melamine). Für den eigentlichen Prozeß des Verfahrens eignen sich als Monoalkohole alle über 8o° siedenden aliphatischen, hydroaromatischen und araliphatischen Alkohole, wie Propyl-, Butyl-, Amyl-, Hexyl-, Octylalkohol oder Benzylalkohol, Cyclohexanol und Terpenalkohole. Die Alkohole können einzeln für sich oder in Mischung miteinander verwendet werden, welch letzterer Fall häufig eine vorteilhaftere Durchführung des Herstellungsverfahrens gestattet. Je höher molekular die aliphatischen Kettenalkohole sind, die zur Reaktion gebracht werden, desto ausgeprägter ist die Weichmachungswirkung auf den Harzkomplex. Die hydroaromatischen bzw. araliphatischen Alkohole bieten Vorteile hinsichtlich der Löslichkeit der Produkte, die in, der Richtung der Kohlenwasserstoffe verbessert wird. .
  • Wie bereits angeführt, ist es möglich, Phenolalkohole durch Hitzebehandlung mit Monoalkoholen in ihren Löslichkeitseigenschaften umzustimmen und sie mit den verschiedenartigsten Stoffen, die für Lackzwecke und plastische Massen in Frage kommen, verträglich zu machen. Es hat sich im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung gezeigt, daß die vorerwähnten Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte in Gegenwart von Phenolalkoholen mit Monoalkoholen hergestellt werden können, wobei einheitliche End- Produkte entstehen, welche die Verwendungseigenschaften beider Harzklassen, der Harnstoff- und der Phenolharze, in sich vereinigen. Weiterhin können den Harnstoffharzkörpern vor, während oder nach dem Erhitzen mit Monoalkoholen fette Öle, saure und neutrale Harze, Alkydharze mit den verschiedensten modifizierenden Komponenten, Polymerisationsharze, wie Cumaronharze, Polystyrole, Polyvinyle,Terpenphenole,Terpenmaleinsäureharze, Polyacrylsäureverbindungen, Mischpolymerisate, Butadienabkömmlinge, Kautschukumwandlungsprodukte, Phenol- und Aminaldehydharze, zugesetzt werden.
  • Wegen ihrer besonderen Eigenschaften, wie Elastizität und Wasserbeständigkeit, finden die Verfahrensprodukte vielseitige Anwendung. Sie eignen sich für sich oder in Verbindung mit anderen Stoffen zu Grundierungen und Überzügen in der Lack- und Anstrichmitteltechnik, können als Harze im ungefüllten Zustand und in Verbindung mit Füllstoffen und Farbstoffen jeder Art zu Preßmassen verarbeitet oder als Belagstoffe verwendet werden. Ihre Härtung kann durch Hitzeeinwirkung oder bei gewöhnlicher Temperatur durch Zusatz katalytisch wirkender Stoffe, wie Säuren oder säureabspaltender Agenzien, erzielt werden. Beispiele i. Zoo Gewichtsteile 3oo/oige wäßrige Formaldehydlösung werden mit Natronlauge neutralisiert, und anschließend werden darin 6o Gewichtsteile Harnstoff gelöst. Die klare Lösung wird etwa 5 Stunden auf .Io° erwärmt, dann mit einem Gemisch von i5o Gewichtsteilen Amylalkohol und .4o Volumteilen o,3molarer Phosphorsäure bei 4o bis 5o° verrührt und 1/2 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Nach mehreren Stunden Erhitzen auf etwa So' wird der Ansatz mit Natronlauge auf pH = 7 eingestellt; dann wird die obere wäßrige Schicht abgetrennt. Nach Zentrifugieren erhält man eine klare Lösung des Harnstoffharzes in Amvlalkohol.
  • Diese Amylalkohollösung wird jetzt für sich unter Rühren auf die Siedetemperatur des Amylalkohols gebracht und während 6 bis 8 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Während dieser Zeit destilliert ein Teil des Amylalkohols gemeinsam mit gebildetem Reaktionswasser ab, und es hinterbleibt ein klares, fast farbloses amylalkoholhaltiges Weichharz, das beim Härten elastisch bleibt und gut wasserfest ist. Mit aoo/o Rizinusöl versetzt, ergibt es einen sehr guten Lackkörper für ofentrocknende Weißlacke und eignet sich sehr gut zum Imprägnieren von Celluloseflocken zur Herstellung von Preßmassen mit hoher Zähigkeit. 2. Zoo Gewichtsteile Dimethylolliarnstoff und 5o Gewichtsteile Dimethylolthioliarnstoff werden in 5oo Gewichtsteilen Butanol, dem 17,5 Volumteile einer 5o/oigen Harnstoffnitratlösung in wassergesättigtem Butanol zugesetzt sind, bei 8o° gelöst. Nach erfolgtem Lösen und kurzem Halten bei dieser Temperatur werden io Gewichtsteile Trinatriumphosphat, ebenfalls in wassergesättigtem Butanol gelöst, zugefügt. Die vorliegende Butanollösung wird einmal mit 5oo Volumteilen Wasser ausgewaschen und anschließend durch kurze Destillation im Vakuum entwässert.
  • Der entwässerten Harnstoffharz-Butanol-Lösung werden 3oo Gewichtsteile einer Soo/oigenLösung vonKresoldialkohol in Cyclohexanol beigegeben und die Mischung beider Harz-Monoalkohol-Lösungen wird während 8 bis io Stunden auf ioo bis i4o' erhitzt, wobei die Temperatur allmählich gesteigert wird. Das als Destillationsrückstand verbleibende Harz ist hellrotbraun gefärbt, löst sich in allen Benzolkohlenwasserstoffen und eignet sich zur Herstellung von Drahtemaillelacken, Isolierfolien und Bändern.
  • 3. Gemäß den Angaben in Beispiel i wird unter Ersatz des Amylalkohols durch die äquimolekulare Menge Butanol eine Lösung des Harnstoffharzes in Butanol hergestellt und von dem mit dem Formaldehyd eingebrachten Wasser durch Abtrennen und Zentrifugieren oder kurzes Erhitzen im Vakuum befreit. Danach wird dieser wasserfreien Harnstoffharz-Butanol-Lösung soviel Rizinusöl zugegeben, daß auf ioo Gewichtsteile Harnstofftrockenharz 2o Gewichtsteile Rizinusöl kommen und das Ganze 6 bis 8 Stunden auf ioo bis i35° unter Abdestillieren des Reaktionswassers und eines Teils des Butanols erhitzt. Man erhält ein Weichharz, das sich gegenüber dem Harz nach Beispiel i durch erhöhte Elastizität auszeichnet und deshalb ausgezeichnet zur Herstellung hochelastischer, farbbeständiger Einbrennlacke geeignet ist.
  • q.. Zoo Gewichtsteile 3oo/oige wäßrige Formaldehydlösung werden mit Natronlauge neutralisiert und anschließend mit 6o Gewichtsteilen Harnstoff gemischt. Die nach kurzer Zeit klare Lösung wird durch Erwärmen auf etwa 40' während q. bis'5 Stunden kondensiert und hierauf mit einem Gemisch aus 16o Gewichtsteilen Cyclohexanol und 4.o Volumteilen o,3molarer Phosphorsäure bei -to bis 5o° verrührt. Nach mehreren Stunden wird der Ansatz mit Natronlauge auf PH = 7 eingestellt und dann die obere wäßrige Schicht abgetrennt. Durch Abzentrifugieren des Wassers erhält man eine klare Lösung des Harnstoffharzes in Cyclohexanol.
  • Diese Lösung wird jetzt für sich unter Rühren auf die Siedetemperatur des Cyclohexanols gebracht und während 6 bis 8 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Hierbei destilliert ein Teil des Cyclohexanols gemeinsam mit gebildetem Reaktionswasser ab, und es bleibt ein klares, helles cyclohexanolhaltiges Weichharz zurück, das mit i 01o Gewichtsteilen eines Alkydharzes aus Phthalsäureanhydrid, Rizinusöl und Glycerin mit einem Olgehalt von etwa 561/o vermischt wird. Das Endprodukt ist ein Weichharz mit sehr guter Elastizität, sehr gutem Glanz und ausgezeichneter Allgemeinbeständigkeit.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung harzartiger Kondensationsprodukte aus Harnstoff und bzw. oder Thioharnstoff und Formaldehyd, wobei Harnstoffmethylolverbindungen oder aus diesen durch Weiterkondensation erhältliche Kondensationsprodukte zunächst in Gegenwart von über 801° siedenden Monoalkoholen unter Anwendung von mindestens i Mol Monoalkohol auf eine Methylolgruppe sauer weiterkondensiert werden und darauf das vorhandene Wasser weitestgehend entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die im Monoalkohol gelösten Harze längere Zeit, mehrere Stunden, bei Siedetemperatur der- Alkohole einer Wärmebehandlung unterworfen werden, während welcher das neugebildete Reaktionswasser mit dem Monoalkohol fortlaufend abdestilliert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß während des Erhitzens der Harnsto ffmethylolverbindungen oder der daraus erhältlichen Kondensationsprodukte Phenolalkohole zugegen sind.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor, während oder nach dem Erhitzungsprozeß der Harnstoftkondensationsprodukte oder der Mischungen dieser mit Phenolalkoholen, dem Reaktionsgemisch fette öle trocji:nender, halbtrocknender oder nichttrocknender Art oder die ihnen zugrunde liegenden Fettsäuren zugesetzt werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle fetter Öle oder Fettsäuren Natur- und Kunstharze, Cellulosederivate, Kautschukumwandlungsprodukte, Polymerisationsharze und/oder Weichmachungsmittel zugesetzt werden. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. q.014 012q., 490012, 49579o, 519892, 5:27403, 535438, 548372-, 552264, 588426, 594197 618743, 6611g,2; USA.-Patentschriften Nr. 1 898 754, 1898 755, 1973 050, 1982 88.1, 2 oig 86e5, 2 043 159, 2 i018 113; britische Patentschrift Nr. 282 786; französische Patentschrift N r. 8o5 924; Official Digest Federation Paint Varnish Product Clubs i938, S. 135 bis i401.
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