DE575766C - Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen hoehermolekularen Kondensationsprodukten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen hoehermolekularen KondensationsproduktenInfo
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- D06M15/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
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Description
- Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen höhermolekularen Kondensationsprodukten Es ist bekannt, daß man durch Einwirkung von Formaldehyd auf Aldehyde bei Gegenwart schwacher Alkalien, insbesondere Erdalkalien, Kondensationsprodukte erhält, welche wohl definierte chemische Individuen, und zwar mehrwertige Alkohole, darstellen. So erhält man z. B. nach Angabe von Tollens und dessen Schülern (Liebigs Annalen a65, S.316) aus Formaldehyd und Acetaldehyd neben geringen Mengen sirupöser Nebenprodukte im wesentlichen Pentaerythrit. Es ist ferner bekannt, daß man durch Einwirkung von Formaldehyd auf Aldehyde oder Ketone harzartige Kondensationsprodukte erhalten kann.
- Es würde nun gefunden, daß man zu wertvollen wasserlöslichen Kondensationsprodukten gelangt, wenn man die unter milden Bedingungen aus Formaldehyd einerseits und a,liphatischen Aldehyden oder Gemischen von aliphatischen Aldehyden untereinander oder mit Ketonen andererseits erhaltenen Kondensationsprodukte einer Nachbehandlung unterwirft, bis keine kristallinischen Bestandteile mehr vorhanden sind.
- Diese Nachbehandlung besteht darin, daß man die aus genannten Komponenten erhältlichen Kondensationsrohprodukte im Vakuum bei mäßig erhöhter Temperatur weitererhitzt, bis keine bzw. nur noch geringe Mengen nicht kondensierter Bestandteile in der Masse enthalten sind und diese eine homogene sirupöse Beschaffenheit angenommen hat. Die nach diesem Verfahren erhaltenen Endprodukte stellen mehr oder weniger hochviskose, farblose, klar durchsichtige Massen dar, die auch nach jahrelangem Stehen weder Neigung zum Kristallisieren zeigen, noch harzartigen Charakter annehmen. Von den harzartigen Produkten unterscheiden sie sich vor allem durch ihre leichte Löslichkeit in Wasser, mit dem- sie in jedem Verhältnis mischbar sind. Die zu wählenden Komponenten und Mengenverhältnisse können je nach dem gewünschten Verwendungszweck in weiten Grenzen schwanken. Als kondensierende Mittel wählt man zweckmäßig die in der Literatur genannten, also insbesondere die alkalischen Erden, wie Baryt, Kalkmilch, auch Zinkoxyd oder Magnesia, ferner Borax, Soda usmr.
- Man hat bereits Ketobutanole durch Einwirkung von Formaldehyd auf Aceton und seine Homologen und nachfölgende Vakuumdestillation dargestellt. Höhere Kondensationsprodukte von sirupähnlicher Konsistenz sind jedoch durch Kondensation von Formaldehyd reit Ketonen nur unter Schwierigkeiten zu erhalten, während die nach dem vorliegenden Verfahren darstellbaren Produkte leicht zugänglich sind.
- Die erhaltenen Produkte besitzen dank ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften großen technischen Wert. Sie eignen sich als Ersatz für Glycerin bei einer großen Zahl von Verwendungszwecken, ferner als Appreturmittel in der Textilindustrie und auch in anderen Fällen als Färbereihilfsmittel, z. B. in der Druckerei, bei der Papierimprägnierung usw. Da die Produkte nicht die stark hygroskopischen Eigenschaften des Glycerins besitzen, da man sie ferner je nach den gewählten Bedingungen mit verschiedenster Viskosität, vom dünnen Sirup bis zur kaum noch fließbaren Masse, herstellen kann, so ist ihr Verwendungsgebiet in vielen Fällen umfangreicher als das des Glycerins. Beispiele i. 400 Gewichtsteile Formaldehyd (3o°/0) werden mit ioo Gewichtsteilen Acetaldehyd gemischt. In die Mischung werden unter gutem Umrühren langsam 5 Gewichtsteile Bariumhydroxyd eingetragen. Man hält dabei die Temperatur bei etwa 4o bis 5o' und vermeidet durch eventuelle Außenkühlung ein Steigen der Temperatur über 5o'. Nachdem nur noch geringe Reaktion auf Formaldehyd vorhanden ist, was nach etwa 5 Stunden der Fall zu sein pflegt, wird durch Einleiten von Kohlensäure das Barium als Carbonat gefällt und dieses durch Filtrieren der Lösung entfernt. Das Filtrat wird im Vakuum bei etwa6o bis 65 ° eingedampft. Mit dem abdestillierenden Wasser gehen noch geringe Mengen unveränderter Aldehyde über. Man läßt dann erkalten und erhält einen wasserklaren, hochviskosen, farblosen Sirup, der sich spielend leicht in Wasser löst, dagegen in organischen Lösungsmitteln unlöslich ist. Auch nach jahrelangem Stehen verändert er seine Eigenschaften nicht.
- 2. 400 Gewichtsteile Formaldehyd (3o0/0) werden mit 50 Gewichtsteilen Acetaldehyd und 15 Gewichtsteilen Aceton gemischt. In die .Mischung werden 12 Gewichtsteile Calciumhydroxyd eingetragen und die Temperatur unter Umrühren etwa 12 Stunden bei 3o bis 35' gehalten. Hierauf wird durch Zugabe der berechneten ,Menge Oxalsäure das Calcium als Oxalat gefällt, dieses abgesaugt und das Filtrat wie im Beispiel i eingedampft. ,Man erhält auch hier einen wasserhellen, farblosen Sirup von noch höherer Viskosität wie der nach Beispiel i erhaltene. Im übrigen hat er ähnliche Eigenschaften wie jener.
- 3. 7oo Gewichtsteile Formaldehyd werden mit 5o Gewichtsteilen Aldol und 7o Gewichtsteilen Acetaldehyd gemischt, in die Mischung bei einer 5o' nicht überschreitenden Temperatur portionsweise Bariumhydroxyd eingetragen, und zwar in dem Maße, daß die Reaktion immer schwach alkalisch bleibt. Sobald der Formaldehyd fast ganz verschwunden ist, wird die Lösung in der in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Weise aufgearbeitet. Man erhält einen farblosen bis schwach gelbgefärbten Sirup, der in Wasser löslich ist und sich sehr gut in der Textilindustrie für Appreturzwecke eignet.
- 4. 40o Gewichtsteile einer 3o%igen Formaldehydlösung werden mit i2o Gewichtsteilen Propionaldehyd gemischt. Der Lösung werden 25o Gewichtsteile Kalkmilch, die 3o Gewichts-! teile Ca (0 H) 2 enthält, hinzugefügt und die ,Mischung dann unter gutem Durchrühren langsam auf dem Wasserbade erwärmt. Sie wird solange bei etwa 8o 'gehalten, bis der Formaldehyd fast ganz verschwunden ist. Dann wird der Kalk in Form des Carbonats oder des Oxalates abgetrennt und die klare Lösung bis zur Sirupkonsistenz im Vakuum eingedampft. Man erhält einen klaren, hellen, sehr viskosen Sirup, der sich klar im Wasser löst und ähnliche Eigenschaften wie das in Beispiel i beschriebene Produkt besitzt.
- 5. 35o Gewichtsteile Formaldehyd werden mit 3o Gewichtsteilen einer i2%igen wäßrigen Sodalösung gemischt und bei gewöhnlicher Temperatur langsam i2o Gewichtsteile normaler Butyraldehyd hinzugefügt. Nachdem mehrere Stunden bei gewöhnlicher Temperatur gehalten worden ist, wird diese auf 7o bis 8o' erhöht und hier so lange gehalten, bis der Geruch nach Formaldehyd nicht mehr wahrnehmbar ist. Sollte die alkalische Reaktion vollkommen verschwunden sein, solange noch unveränderter Aldehyd vorhanden ist, wird die Kondensation durch erneute Zugabe von Alkali zu Ende geführt. Die klare Lösung wird im Vakuum eingedampft, man erhält einen klaren Sirup, der ähnliche Eigenschaften wie das im vorhergehenden Beispiel beschriebene Produkt besitzt.
- 6. ioo Gewichtsteile Paraformaldehyd werden mit Zoo Gewichtsteilen Alkohol *und 65 Ge- j wichtsteilen Glyoxal (87 0/0) gemischt und der Lösung 15 Gewichtsteile konzentrierte Natronlauge hinzugefügt. Hierauf läßt man in die Lösung langsam bei gewöhnlicher Temperatur 7o Gewichtsteile Cyclohexanon einlaufen. Nachdem alles eingelaufen ist, wird die Lösung noch mehrere Stunden bei 7o bis 75 ', hierauf im Vakuum so lange bei dieser Temparätur gehalten, bis alles Wasser abdestilliert ist. Nach dem Erkalten stellt das Kondensationsprodukt einen schwach gelb gefärbten sehr dickflüssigen Sirup dar, der sich leicht in Wasser löst und gut zum Appretieren und Schlichten geeignet ist.
Claims (1)
- PATENTAN-sPRUCIH:. Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen höhermolekularen Kondensationsprodukten aus Formaldehyd einerseits und aliphatischen Aldehyden oder Gemischen von aliphatischen Aldehyden untereinander oder mit Ketonen andererseits, dadurch gekennzeichnet, daß man unter milden Bedingungen erhaltene Kondensationsprodukte einer Nachbehandlung im Vakuum bei mäßig erhöhter Temperatur unterwirft, bis keine kristallinischen Bestandteile mehr vorhanden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI37256D DE575766C (de) | 1929-03-03 | 1929-03-03 | Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen hoehermolekularen Kondensationsprodukten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI37256D DE575766C (de) | 1929-03-03 | 1929-03-03 | Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen hoehermolekularen Kondensationsprodukten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE575766C true DE575766C (de) | 1933-05-03 |
Family
ID=7189480
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI37256D Expired DE575766C (de) | 1929-03-03 | 1929-03-03 | Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen hoehermolekularen Kondensationsprodukten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE575766C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767725C (de) * | 1939-01-19 | 1953-04-16 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zum Drucken mit Kuepenfarbstoffen |
-
1929
- 1929-03-03 DE DEI37256D patent/DE575766C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE767725C (de) * | 1939-01-19 | 1953-04-16 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zum Drucken mit Kuepenfarbstoffen |
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