AT122954B - Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender wasserlöslicher Kondensationsprodukte. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender wasserlöslicher Kondensationsprodukte.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 
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Es wurde gefunden. dass man zu wasserlöslichen Kondensationsprodukten von ausgezeichneter   Gerbwirkung gelangt, wenn man Resorzin   oder   Pvrogallol mit Benzaldeltyd oder   dessen   Substitutionsprodukten, unter Einhaltung   eines Molverhältnisses von   3 : 1-1-5   in in wässrigem Medium unter Anwesenheit geringer Mengen Saure bei   gewöhnlicher   oder erhöhter Temperatur kondensiert, wobei die Reaktion unterbrochen wird, wenn nur noch wenig oder kein Oxybenzol mehr nachweisbar ist. 



   Die substituierten Benzaldehyde verhalten sich grundsätzlich gleich wie Benzaldehyd. jedoch entstehen bei ersteren in   nennenswertem Umfang kristallisierende, schwerlösliche   Triphenylmethanderivate. im Gegensatz zu den kaum Neigung zur Kristallisation zeigenden   Benzaldehydkondensationsprodukten.   



   Die Reaktionsgeschwindigkeit lässt sich durch   Ändern der Konzentration, der Temperatur   
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 Kondensation weniger als eine Stunde bis zu mehreren Tagen beanspruchen kann. 



   Der jeweilige Stand der Kondensation lässt sich z. B. durch die Farbreaktion verfolgen. welche stark verdünnte Proben mit   Eisenchloridlösung geben. (Aldehyde,   die mit diesen Reagens selbst eine Farbreaktion ergeben, wie etwa Salizylaldehyd, werden zweckmässig vorher aus den Proben entfernt.) So zeigen beispielsweise Reaktionsgemische mit Resorzin zunächst die für dieses charakteristische Violettfärbung. In dem Masse. wie die Kondensation vorschreitet, geht die violette Farbreaktion in eine blaue über, die dann mehr oder weniger rasch grau, oliv 
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 auftritt. beginnt die Reaktionsmasse beim Verdünnen unlösliche Produkte abzuscheiden. 



   Mit Hilfe dieser Farbreaktion gelingt es leicht, die gewünschte Kondensationsstufe zu erkennen ; durch Neutralisieren der zugesetzten Silure lässt sie sich festhalten. Das ist insofern von Bedeutung, da sich zeigte, dass je nach dem Kondensationsgrad die erhaltenen Reaktionsmassen ganz verschiedene gerberische Eigenschaften besitzen. Arbeitet man auf, wenn die Farbreaktion noch die Anwesenheit geringer Mengen des Oxybenzols anzeigt. so erhält man Gerbmittel, die ein ausserordentlich volles und dabei sehr weiches, geschmeidiges Leder   ergeben :   
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 mehr auftritt, so zeigen die   Ansgerbungen neben   grosser Fülle einen erheblich grösseren Stand und geringere Weichheit. 



   Die Aufarbeitung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Im allgemeinen genügt es, die Lösung zu neutralisieren, den etwa noch vorhandenen Aldehyd zu beseitigen und die Lösung auf die geeignete Konzentration vorteilhaft bei Unterdruck einzudampfen. Bei   Verwendung   von substituierten Aldehyden entfernt man zweckmässig die bei der Reaktion entstandenen auskristallisierten Anteile vor dem Eindampfen.

   Man erhält so die Gerbstoffe in Form   braungefärbter.   klarer Sirupe, die sich nach einigen Tagen noch etwas   verfärben, bisweilen auch Kristalle   
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 hoch kondensierter Produkte dar, worin die leicht löslichen amorphen Anteile die Eigenschaft besitzen, stark verzögernd auf das Auskristallisieren eventuell entstandener schwerer löslicher   Triphenylmethanderivate   und ähnliche zu wirken und sogar in   verdünnter   wässriger Lösung 
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 zu halten. 



   In gerberischer Hinsicht sind folgende vorteilhaften Eigenschaften anzuführen : die Lösungen reagieren im Gegensatz zu vielen synthetischen Gerbstoffen fast neutral, so dass eine Schädigung der Hautsubstanz ausgeschlossen ist, das Verhältnis von Gerbstoff zu Nichtgerbstoff ist ein sehr günstiges, beispielsweise   12 : l,   Narbenbildung und Fülle der fertigen Leder sind vorzüglich. 



  Infolgedessen eignen sich die neuen Gerbstoffe besonders dazu, den Gerbstoffgchalt und die Eigenschaften anderer synthetischer und vegetabilischer Gerbstoffe zu verbessern. 



   Beispiel 1 : 110 Gewichtsteile Resorzin, 40 Gewichtsteile Benzaldehyd, 110 Gewichtsteile Wasser, das   1%     20% igue   Salzsäure   enthält, werden zusammen   auf   300 erwärmt.   Die Temperatur steigt langsam auf   40 .   Nach vier Stunden ist eine Probe wasserlöslich und giht mit Eisenchlorid eine rein blaue, rasch vergängliche Färbung. Man neutralisiert, dampft im Vakuum auf 160 Gewichtsteile ein, verrührt den Sirup mit Konzentrierter Bisulfitlösung und saugt von der   Aldehydbisulfidverbindung   ab. Durch Aufnehmen in Äther, Trocknen und Verjagen des Äthers erhält man eine goldgelbe, kalte, fast feste Masse, die sich in Wasser mit schwach saurer   Reaktion klar löst.

   Gerbstoffgehalt: 63#5%   Gehalt an Nichtgerbstoff :   2-4%.   



   Beispiel 2 : 110 Gewichtsteile Resorzin, 40 Gewichtsteile   Benzaldehyd   und 110 Gewichtsteile Wasser werden zusammen verrührt. Dazu gibt man 1 Gewichtsteil   20% igue   Salzsäure und lässt bei   20-25  stehen. Nach   28 Stunden wird neutralisiert. der noch spurenweise vorhandene Aldehyd durch Wasserdampfdestillation entfernt und dann im Vakuum auf 160 Gewichtsteile eingedampft. Man erhält einen Sirup, der in Wasser anfangs klar, nach Monaten leicht trüb löslich ist. Die wässrige Lösung reagiert neutral und gibt eine rein blaue, sofort vergängliche Eisenchloridreaktion. Starke Säuren und Kochsalz fällen teilweise aus. Ein 56%iges Produkt enthält   50-8%   Gerbstoff und   5#2% Nichtgerbstoff.

   Mit   diesem Produkt hergestelltes Leder zeichnet sich durch grosse Fülle und guten Stand aus. 



   Beispiel 3 : 110 Gewichtsteile Resorzin, 45 Gewichtsteile   Salizylaldehyd,   110 Gewichtsteile Wasser und 1   Gewichtsteil 20% ige Schwefelsäure   werden 26 Stunden bei 20-24  gehalten. Man neutralisiert, treibt den überschüssigen Aldehyd durch Wasserdampf ab und dampft die klare Lösung auf 160 Gewichtsteile ein. Das Produkt stellt einen rotbraun gefärbten Sirup dar, der nach einigen Tagen reichlich Kristalle ausscheidet, sich im kalten Wasser aber trotzdem klar löst. Die wässrige Lösung gibt eine rein blaue, nach einiger Zeit graue, schliesslich braun werdende   Eisenehloridfärbung.   Ein   54% iger Sirup   oder Kristallbrei besteht aus   49-8%)   Gerbstoff und   3-68%   Nichtgerbstoff. 
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 verrührt. Es bildet sich ein dicker Kristallbrei.

   Man neutralisiert und saugt nach 16 Stunden scharf ab. Der   Rückstand   beträgt nach dem Trocknen 57 Gewichtsteile. Das Filtrat wird im Vakuum auf 95 Gewichtsteile eingedampft. Nach einigen Tagen, oft erst nach Wochen erstarrt der Sirup zu einem Kristallbrei, der in warmem Wasser leicht löslich ist und erst nach Tagen 
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 wird. Der Kristallbrei enthält in Form einer   42% eigen   Ware   33-7%   Gerbstoff und   8-3%   Nichtgerbstoff. 



     Beispiel 5 :   126 Gewichtsteile Pyrogallol, 40 Gewichtsteile Benzaldehyd, 126 gewichtsteile Wasser und l Gewichtsteil   20% niger   Salzsäure werden verrührt. Nach 20 Stunden wird neutralisiert, noch vorhandener Benzaldehyd mit Wasserdampf abgeblasen und auf 180 Gewichtsteile eingedampft. Der   klar wasserlösliche, leichtflüssige Sirup   erstarrt nach einiger Zeit zu einem Kristallbrei, der in warmem Wasser leicht löslich ist und zu   60%   aus Gerbstoff und 
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 rein blauen Niederschlag.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender wasserlöslicher Kondensationsprodukte, dadurch gekennzeichnet, dass man Resorzin oder Pyrogallol auf Benzaldehyd oder auf dessen Substitu- tionsprodukte in wässrigem Medium in Gegenwart eines sauren Kondensationsmittels einwirken lässt.
AT122954D 1929-02-21 1930-02-06 Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender wasserlöslicher Kondensationsprodukte. AT122954B (de)

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