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Verfahren zur Herstellung von mit Wasser emulgierbaren ätherischen Ölen.
Die Erfindung bezieht sieh auf die Herstellung von mit Wasser emulgierbaren ätherischen Ölen, insbesondere Kamillenöl.
Es wurde gefunden, dass man durch Vermengen ätherischer Öle mit insbesonder wässerigen bzw. alkoholisch-wässerigen Kamillenextrakten, die unter Verwendung wasserhaltiger Extraktionsmittel hergestellt sind, die Öle in einer Form erhält, welche es gestattet, dieselben mit Wasser selbst in erheblichem Masse zu verdünnen, ohne dass ihre Abscheidung erfolgt.
Unterwirft man Kamillen den üblichen Extraktionsmethoden, so erhält man je nach der Beschaffenheit der angewandten Pflanzen, der Wahl des Extraktionsmittels bzw. der Extraktionsmittel, den Arbeitsbedingungen u. dgl. Extrakte von verschiedener Zusammensetzung und verschiedenem Wirkungsgrad.
Die erfindungsgemäss erzielbare Überführbarkeit der ätherischen Öle in obengenannte Form ist nun von besonderer Wichtigkeit dafür, dass dadurch die Möglichkeit gegeben ist, die den ätherischen Ölen eigenen Wirkungen und Eigenschaften auf die genannten Extrakte zu übertragen und dieselben auf jeden gewünschten Wirkungsgrad einzustellen bzw. nach der einen oder andern Richtung hin in ihrer Wirksamkeit zu verstärken. So wurde z.
B. bei Durchführung darauf bezüglicher Untersuchungen gefunden, dass ein sehr wesentlicher Faktor, nämlich die reizhindemden Wirkungen derartiger Extrakte auf der Anwesenheit von Kamillenöl beruhen, und dass man die Extrakte in diesen Wirkungen erheblich verbessern kann, wenn man denselben Kamillenöl über das durch die Extraktion der Kamillenpflanzen erhältliche Mass hinaus einverleibt, also das Kamillenöl des Extraktes im Vergleich zu den übrigen Bestandteilen desselben anreichert ; hiedurch wird, wie gefunden wurde, eine stark reizmildernde Wirkung erzielt.
Weitere Untersuchungen haben dann ergeben, dass man neben Kamillenöl mit Vorteil auch andere ätherische Öle, wie z. B. Salbeiöl, Thymianöl usw., dem Kamillenextrakt einverleiben kann, wodurch eine erhebliche Verstärkung der desinfektorischen Wirkung erzielt wird, während die auf dem Zusammenwirken verschiedener Faktoren beruhenden Grundwirkungen des Kamillenextraktes erhalten bleiben.
Die Einführung des Kamillenöls und anderer ätherischer Öle oder von Ölgemischen kann unter Mitwirkung von Lösungsmitteln, z. B. in Form alkoholisch-wässeriger Lösungen der Öle erfolgen. Man kann sich auch anderer Lösungsmittel bedienen, z. B. derart, dass man die ätherischen Öle zunächst wie üblich in andern Lösungen, z. B. von Seifen, löst und dann das Lösungsgemisch den Pflanzenextrakten einverleibt.
In Ausübung der Erfindung kann man z. B. derart verfahren, dass Kamillen mit alkoholischwässerigen Lösungsmitteln, z. B. 60% igem Alkohol unter Zugabe verhältnismässig geringer Mengen von Ammoniak, Harnstoff, Alkalien usw. in bekannter Weise extrahiert werden, wodurch es gelingt, die gesamten wertvollen Bestandteile der Kamille in den Extrakt zu überprüfen. In derart gewonnene alkoholisch-wässerige Extrakte oder die Produkte ihrer Weiterverarbeitung, welche z. B. durch Eindampfen im Vakuum unter Zugabe von Glyzerin und Verdünnen des Konzentrates mit Wasser unter Zugabe geringer Mengen von Alkohol und von Natronlauge erhalten werden können, werden alsdann die ätherischen Öle in passenden Mengenverhältnissen eingetragen.
Beispiel 1. In 50 Teilen eines alkoholiseh-wässerigen mit Hilfe geringer Mengen von Ammoniak hergestellten Kamillenextraktes werden zwei Teile einer 20% is : en alkoholischen Kamillenollösung eingerührt. Das Kamillenöl löst sich dabei klar in dem Extrakt auf, die erhaltene Lösung bleibt auch beim
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Beispiel 2. In 50 Teilen eines alkoholisch wässerigen Kamillenextraktes werden zwei Teile einer 20% igen alkoholischen Kamillenollosung und zwei Teile einer 20%igen Lösung von Thymianöl in Alkohol eingerührt. Man erhält eine klare Flüssigkeit, welche mit Wasser ohne Ausscheidungen verdünnbar ist.
Das Verfahren bietet den Vorteil, dass die Wirkungsweise der Kamillenextrakte. insbesondere mit Bezug auf Erhöhung der reizmildernden Wirkung vorstärkt und die Extrakte auf gewünschte, für bestimmte Verwendungsgebiete besonders vorteilhafte, gleichmässige Wirkungsgrade eingestellt werden können. Die nach dem neuen Verfahren erhältlichen Extrakte sind u. a. auch zur Herstellung von Erzeugnissen wie Salben, Cremes, Pasten, Tabletten u. dgl. ausgezeichnet geeignet.
Es sind bereits Verfahren bekannt, wonach ohne Verwendung wasserhaltiger Extraktionsmittel hergestellte Kamillenextrakte mit weiteren Mengen von Kamillen- oder andern ätherischen Ölen versetzt werden. Derartige Extrakte sind aber weder mit Wasser verdünnbar, ohne dass ätherische Öle ausfallen, noch sind sie imstande, weiterhin einverleibte Mengen von ätherischen Ölen beim Versetzen mit Wasser in Lösung zu halten, wie dies bei gemäss vorliegender Erfindung hergestellten, durch Vermengen von ätherischen Ölen mit wässerig-alkoholischen bzw.
wässerigen Extrakten erhaltenen Produkten in hervor-
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man derartigen Extrakten erhebliche Mengen von ätherischen Ölen einverleiben kann, wobei Produkte erhalten werden, die beim Verdünnen mit erheblichen Mengen von Wasser nicht nur die ursprünglich vorhandenen, -sondern auch die weiterhin zugefügten Öle in vorzüglicher Weise in Lösung halten.