DE555005C - Verfahren zur Darstellung gerbend wirkender wasserloeslicher Kondensationsprodukte - Google Patents

Verfahren zur Darstellung gerbend wirkender wasserloeslicher Kondensationsprodukte

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DE555005C
DE555005C DEI37168D DEI0037168D DE555005C DE 555005 C DE555005 C DE 555005C DE I37168 D DEI37168 D DE I37168D DE I0037168 D DEI0037168 D DE I0037168D DE 555005 C DE555005 C DE 555005C
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DE
Germany
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water
weight
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soluble
condensation products
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Expired
Application number
DEI37168D
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English (en)
Inventor
Dr Arnold Doser
Dr Gustav Mauthe
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung gerbend wirkender wasserlöslicher Kondensationsprodukte Es wurde gefunden, daß man zu wasserlöslichen Kondensationsprodukten von ausgezeichneter Gerbwirkung gelangt, wenn man Resorcin oder Pyrogallol auf Benzaldehyd oder dessen Substitutionsprodukte unter Einhaltung eines Molverhältnisses von 3 : r - 1,5 in wäßrigem Medium unter Anwesenheit geringer Mengen Säure bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur kondensiert, wobei die Reaktion unterbrochen wird, wenn nur noch wenig oder kein Oxybenzol mehr nachweisbar ist.
  • Die substituierten Benzaldehyde verhalten sich grundsätzlich gleich wie Benzaldehyd, jedoch entstehen bei ersteren in nennenswertem Umfang kristallisierende, schwerlösliche Triphenylmethanderivate, im Gegensatz zu den kaum Neigung zur Kristallisation -zeigenden Benzaldehydkondensationsprodukten.
  • Die Reaktionsgeschwindigkeit läßt sich durch ändern der Konzentration, der Temperatur und der Art der zugesetzten Säure sowie der Säuremenge stark beeinflussen, so daß je nach den eingehaltenen Bedingungen die Kondensation weniger als eine Stunde bis zu mehreren Tagen beanspruchen kann.
  • Der jeweilige Stand der Kondensation läßt sich z. B. durch die Farbreaktion verfolgen. welche stark verdünnte Proben mit Eisenchloridlösung geben (Aldehyde, die mit diesem Reagens selbst eine Farbreaktion ergeben, wie etwa Salicylaldehyd, werden zweckmäßig vorher aus den Proben entfernt). So zeigen beispielsweise Reaktionsgemische mit Resorcin zunächst die für dieses charakteristische Violettfärbung. In dem Maße, wie die Kondensation vorschreitet, geht die violette Farbreaktion in eine blaue über, die dann mehr oder weniger rasch grau, olive und trübe, schließlich schmutzig gelb wird. Bald nachdem die Resorcinreaktion nicht mehr auftritt, beginnt die Reaktionsmasse beim Verdünnen unlösliche Produkte abzuscheiden.
  • Mit Hilfe dieser Farbreaktion gelingt es leicht, die gewünschte Kondensationsstufe zu erkennen; durch Neutralisieren der zugesetzten Säure läßt sie sich festhalten. Das ist insofern von Bedeutung, da sich zeigte, daß je nach dem Kondensationsgrad die erhaltenen Reaktionsmassen ganz verschiedene gerberische Eigenschaften besitzen. Arbeitet man auf, wenn die Farbreaktion noch rlie Anwesenheit geringer Mengen des Oxvbenzols anzeigt, so erhält man Gerbmittel, die ein außerordentlich volles und dabei sehr weiches, geschmeidiges Leder ergeben; läßt man dagegen die Kondensation weitergehen, bis die Farbreaktion auf das Oxybenzol nicht mehr auftritt, so zeigen die Ausgerbungen neben großer Fülle-tinen erheblich größeren Stand und geringere Weichheit.
  • Die Aufarbeitung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Im allgemeinen genügt es, die Lösung zu neutralisieren, den etwa noch vorhandenen Aldehyd zu beseitigen und die Lösung auf die geeignete Konzentration, vorteilhaft bei Unterdruck, einzudampfen. Bei Verwendung von substituierten Aldehyden entfernt man zweckmäßig die bei der Reaktion entstandenen auskristallisierten Anteile vor dem Eindampfen. Man erhält so die Gerbstoffe in Form braungefärbter, klarer Sirupe, die sich nach einigen Tagen noch etwas verfärben, bisweilen auch Kristalle ausscheiden, aber auch dann sind sie beim Verdünnen mit warmem Wasser klar löslich. Starke Säuren sowie Salzlösungen fällen die Gerbmittel aus der wäßrigen Lösung zum Teil aus.
  • In allen Fällen stellen diese Sirupe konzentrierte Lösungen eines Gemisches verschieden hoch kondensierter Produkte dar, worin die leicht löslichen amorphen Anteile die Eigenschaft besitzen, stark verzögernd auf das Auskristallisieren etwa entstandener sch-,verer löslicher Triphenylmethanderivate u. a. zu wirken und sogar in verdünnter wäßriger Lösung diese in reinem Zustand schwer löslichen Produkte praktisch genügend lange Zeit in Lösung zu halten.
  • In gerberischer Hinsicht sind folgende vorteilhafte Eigenschaften anzuführen: Die Lösungen reagieren im Gegensatz zu vielen synthetischen Gerbstoffen fast neutral, so daß eine Schädigung der Hautsubstanz ausgeschlossen ist; das Verhältnis von Gerbstoff zu Nichtgerbstoff ist ein sehr günstiges, beispielsweise 12 : i ; Narbenbildung und Fülle der fertigen Leder sind vorzüglich. Infolgedessen eignen sich die neuen Gerbstoffe besonders dazu, den Gerbstoffgehalt und die Eigenschaften anderer synthetischer und vegetabilischer Gerbstoffe zu verbessern.
  • Bei den bisher bekannten Verfahren, wasserlösliche, gerbend wirkende Kondensationsprodukte aus Oxybenzolen und Aldehyden herzustellen, werden aliphatische Aldehyde verwendet. Aus Oxybenzolen und aromatischen Aldehyden ohne Einführung wasserlöslichmachender Gruppen zu wasserlöslichen Kondensationsprodukten zu gelangen, ist neu. Auch die Verfahren, in Gegenwart von Schwefelsäure oder Salzsäure Pyrogallol oder Resorcin mit aromatischen Aldehyden, wie Benzaldehyd, oder einem Gemisch von einem Phenol, wie Pyrogallolsäure, und einem Aldehyd, wie Benzaldehyd, mit sehr viel Salzsäure umzusetzen, führte wohl zu Farbstoffbildungen bzw. zu Harzen, aber niemals zu wasserlöslichen Verbindungen. Mit Rücksicht auf die äußerst energischen Reaktionsbedingungen, welche bei den jeweiligen Reaktionen gemäß solchen Verfahren angewandt werden, ist es auch erklärlich, daß im Gegensatz zu den milden Bedingungen, wie sie in dem Verfahren der Erfindung Verwendung finden, keine wasserlöslichen Verbindungen wie im Falle der Erfindung, sondern nur wasserunlösliche entstehen können. Beispiel i i io Gewichtsteile Resorcin, 4o Gewichtsteile Benzaldehyd, i io Gewichtsteile Wasser, das il/, 2o ofoige Salzsäure enthält, werden auf 30° erwärmt. Die Temperatur steigt langsam auf 4o°. Nach 4 Stunden ist eine Probe wasserlöslich und gibt mit Eisenchlorid eine rein blaue, rasch vergängliche Färbung. Man neutralisiert, dampft im Vakuum auf 16o Gewichtsteile ein, verrührt den Sirup mit konzentrierter Bisulfitlösung und saugt von der Aldehydbisulfitverbindung ab. Durch Aufnehmen in Äther, Trocknen und Verjagen des Äthers erhält man eine goldgelbe, kalt fast feste Masse, die sich in Wasser .nit schwach saurer Reaktion klar löst. Gerbstoftgehalt: 63,5 0/0; Gehalt an Nichtgerbstoff: 2140 /0.
  • Beispiele iio Gewichtsteile Resorcin, 4o Gewichtsteile Benzaldehyd und i io Gewichtsteile Wasser werden zusammen verrührt. Dazu gibt man i Gewichtsteil 2o °1oige Salzsäure und läßt bei 2o bis 25° stehen. Nach 28 Stunden wird neutralisiert, der noch spurenweise vorhandene Aldehyd durch Wasserdampfdestillation entfernt und dann im Vakuum auf 16o Gewichtsteile eingedampft. Man erhält einen Sirup, der in Wasser anfangs klar, nach Monaten leicht trüb löslich ist. Die wäßr ige Lösung reagiert neutral und gibt eine rein blaue, sofort vergängliche Eisenchloridreaktion. Starke Säuren und Natriumchlorid fällen teilweise aus. Ein 56 °/oiges Produkt enthält 5o,8 % Gerbstoff und 5,2 % Nichtgerbstoff. Mit diesem Produkt hergestelltes Leder zeichnet sich durch große Fülle urid guten Stand aus. Beispiel 3 i io Gewichtsteile Resorcin, 45 Gewichtsteile Salicylaldehyd, iioGewichtsteileWasser und i Gewichtsteil 2o obige Schwefelsäure werden 26 Stunden bei 2o bis 24° gehalten. Man neutralisiert, treibt den überschüssigen Aldehyd durch Wasserdampf ab und datnpft die klare Lösung auf 16o Gewichtsteile ein. Das Produkt stellt einen rotbraun gefärbten Sirup dar, der nach einigen Tagen reichlich tLristalle ausscheidet, sich in kaltem Wasser aber trotzdem klar löst. Die wäßrige Lösung gibt eine rein blaue, nach einiger Zeit graue, schließlich braun werdende Eisenchloridfärbung. Ein 54. °'oiger Sirup oder Kristallbrei besteht aus .a.9,8 °1o Gerbstoff und 3,68 013 Nichtgerbstoff.
  • Beispiel q.
  • i io Gewichtsteile Resorcin, 4o Gewichtsteile o-Chlorbenzaldehyd, i io Gewichtsteile Wasser und o,5 Gewichtsteile 2o °1oige Salzsaure werden 2 Stunden lang bei 2o bis 24° verrührt. Es bildet sich ein dicker Kristallbrei. Man neutralisiert und saugt nach 16 Stunden scharf ab. Der Rückstand beträgt nach dem Trocknen 57 Gewichtsteile. Das Filtrat wird im Vakuum auf 95 Gewichtsteile eingedampft. Nach einigen Tagen, oft erst nach Wochen, erstarrt der Sirup zu einem Kristallbrei, der in warmem Wasser leicht löslich ist und erst nach Tagen allmählich milchig trüb wird. Eisenchloridreaktion: rotstichiges Blau, das bald milchig trüb wird. Der Kristallbrei enthält in Form einer .12 °1oigen Ware 33,7 °(a Gerbstoff und 8,3 ";" Nichtgerbstoff. Beispiel s i 26 Gewichtsteile Pyrogallol, 4o Gewichtsteile Benzaldehyd, 126 Gewichtsteile Wasser und i Gewichtsteil 2o °1oiger Salzsäure werden verrührt. Nach 20 Stunden wird neutralisiert, noch vorhandener Benzaldehyd mit Wasserdampf abgeblasen und auf i8o Gewichtsteile eingedampft. Der klar wasserlösliche, leichtflüssige Sirup erstarrt nach einiger Zeit zu einem Kristallbrei, der in warmem Wasser leicht löslich ist und zu 6o °/o aus Gerbstoff und 8,2 °% aus Nichtgerbstoff besteht. Die schwach alkalische Lösung gibt mit Eisenchlorid einen rein blauen Niederschlag.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCFI Verfahren zur Darstellung gerbend wirkender wasserlöslicher Kondensationsprodukte, dadurch gekennzeichnet, daß man Resorcin oder Pyrogallol mit Benzaldehyd oder mit desgen Substitutionsprodukten in wäßrigem Medium in Gegenwart eines sauren Kondensationsmittels in bekannter Weise kondensiert, ,aber höchstens so lange, bis Polyoxybenzol mit Eisenchlorid nicht mehr nachweisbar ist, und dann die zur Kondensation verwendete Säure vor der Aufarbeitung neutralisiert.
DEI37168D 1929-02-22 1929-02-22 Verfahren zur Darstellung gerbend wirkender wasserloeslicher Kondensationsprodukte Expired DE555005C (de)

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