DE110903C - - Google Patents
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- DE110903C DE110903C DE1898110903D DE110903DA DE110903C DE 110903 C DE110903 C DE 110903C DE 1898110903 D DE1898110903 D DE 1898110903D DE 110903D A DE110903D A DE 110903DA DE 110903 C DE110903 C DE 110903C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B59/00—Artificial dyes of unknown constitution
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Heat Sensitive Colour Forming Recording (AREA)
- Paper (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei dem den Gegenstand des Haupt-Patentes . bildenden Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen
durch Einwirkung aromatischer Diazokörper auf Zuckerarten; bei Gegenwart von
Alkali geht die Reaction in der Regel so vor sich, dafs sich mehrere Molecule des Diazokörpers
mit je einem Zuckermolecül vereinigen,
und es hängt hierbei wesentlich von den angewendeten Mengen- und Concentrationsverhältnissen
ab, wie viele Molecule des betreffenden diazotirten Amins mit je einem Molecül
Zucker in Reaction treten.
Infolge dessen erhält man bei der fraglichen Reaction im Allgemeinen je zwei (manchmal
auch mehr) Producte neben einander, von
denen je eines das Endproduct und das andere (bezw. die anderen) ein weniger hoch
condensates Zwischenproduct darstellt. Die Substanzen der ersteren Art, d. h. die in Form
von Farbstoffen auftretenden Endproducte der Reaction sind eben die durch das in dem erwähnten Haupt-Patent beschriebene Verfahren
erhältlichen Farbstoffe, während die an zweiter Stelle genannten Zwischenproducte bezw. das
zu ihrer Gewinnung dienende Verfahren den Gegenstand des vorliegenden Zusatz-Patentes
bilden.
Die hier in Rede stehenden Substanzen sind gefärbt, besitzen jedoch ein viel zu geringes
Färbevermögen, um als Farbstoffe Verwendung finden zu können. Hingegen sind sie wichtig
als Zwischenproducte der dem Haupt-Patent zu Grunde liegenden Farbstoffreaction. Sie
haben nämlich die Eigenschaft, sich mit weiteren Diazokörpern in alkalischer Lösung zu
brauchbaren. Farbstoffen zu condensiren. Es erscheint zum Verständnifs nothwendig, zunächst
den Verlauf der erwähnten Reaction zu beschreiben. .
Allgemein' gilt hierbei, dafs man um so
schwerer zu den intensiv gefärbten Endproducten und um so leichter zu den wenig gefärbten Zwischenproducten gelangt, je stärker
der angewendete Qiazokörper ist.
Man erhält somit die Zwischenproducte am schwersten mit den -einfachen aromatischen
Diazokörpern und am leichtesten mit den Diazokörpern, welche neben der Diazogruppe
noch stark saure Gruppen, wie die Carbonsäure- oder Sulfosäuregruppe, enthalten. Ferner
erhält man im Allgemeinen bei Gegenwart von verhältnifsmäfsig viel Alkali hauptsächlich die
Endproducte, bei Gegenwart von wenig Alkali in vorwiegender Menge die Zwischenproducte.
Bei Einhaltung von geeigneten Mengen- und Concentrationsverhältnissen kann man je eine
dieser Substanzen rein erhalten.
Aufser in den Färbeeigenschaften unterscheiden sich die Zwischenproducte von den
Endproducten besonders auch noch dadurch,
dafs sie reactionsfähiger sind als die letzteren, ■und zwar nicht nur weiteren Diazokörpern,
sondern auch anderen Reactionsmitteln, wie z. B. Acetylchlorid, gegenüber. ·
Es mufs bemerkt werden, dafs man mit der
Mehrzahl aller aromatischen Diazokörper solche Zwischenproducte der erwähnten Farbstoff-,
reaction nahezu rein erhalten kann; für den praktischen Gebrauch kommen aber nur die
in Betracht, welche wasserlöslich sind, d.h. diejenigen, welche aus aromatischen Diazocarbonsäuren und Diazosulfosäuren entstehen,
und von diesen wieder besonders die ersteren. Es wird hier deshalb nur die Darstellung dieser
Substanzen eingehend beschrieben. "
Allgemein erhält man diese Substanzen, wenn man je ein Molecül eines Alkalisalzes einer
aromatischen Diazocarbonsäure oder Diazosulfosäure bei gewöhnlicher Temperatur mit je
ι Molecül Zuck<er in wässeriger Lösung bei Gegenwart eines Ueberschusses von freiem
Alkali auf einander einwirken läfst, wobei der
Alkaliüberschufs nicht mehr als 2 Molecule für je ι Molecül Diazokörper betragen soll.
Die Concentration wird am besten so gewählt, dafs man pro Grammmolecül Diazokörper
zwischen 4 und 8 1 Lösung erhält.
Die Reaction verläuft unter intensiver Stick-: stoffentwickelung und Dunkelfärbung des Reactionsgemisches,
die Farbe wird jedoch beim Neutralisiren der Lösung bedeutend heller.
Nach diesen allgemeinen Regeln lassen sich aus allen bekannteren aromatischen Diazocarbonsäuren und Diazosulfosäuren, sowie aus
den Diazooxycarbonsäuren und Diazooxysulfosäuren die Zwischenproducte darstellen. Zur
Reindarstellung der aus Diazocarbonsäuren entstehenden Condensationsproducte ist es jedoch
nöthig, das Reactionsgemisch zu erhitzen.
Die aus Diazosulfosäuren entstehenden Gondensationsproducte sind aufserordentlich wasserlösliche, röthlichbraun gefärbte Substanzen,
die durch Mineralsäuren nicht ausgefällt werden. Mit concentrirter Kochsalzlösung werden, sie
unvollkommen ausgefällt und stellen rothbraune, aufseist hygroskopische und daher rasch zerfliefsende
Pulver dar, ein Umstand, der ihre Verwendbarkeit beeinträchtigt.
Die Djazocarbonsäuren und Diazooxycarbonsäuren eignen sich jedoch vorzüglich für dieses
Verfahren, und unten ist ein Beispiel der Darstellung eines Cöndensationsproductes der m-Diazobenzoesäure
mit Glucose, welches als typisch für alle anderen Diazocarbonsäuren
und Diazooxycarbonsäuren gelten kann, gegeben.
Die durch Mineralsäuren ausgefällten und durch Umfallen gereinigten Substanzen sind
gelb gefärbte Pulver, weiche sich in Alkohol mit gelblicher, in überschüssigem Alkali mit
rolhbrauner Farbe lösen. Mit Acetylchlorid tritt ziemlich heftige Reaction ein; durch heifse
' concentrate Säuren und heifses concentrates
Alkali werden sie zersetzt.
Beispiel der Darstellung des Condensafionsprod
uctes aus Glucose und m-
Di azo benzoesäure.
1 Molecül m-diazobenzoe'saures Natron wird
mit ι Molecül Glucose und 2 Molecülen Aetznatron in ungefähr .4 1 Wasser bei etwa 100C.
zusammengebracht. Nach Beendigung derStickstoffentwickelung,
d. h. nach beiläufig 2 Stunden wird das Reactionsgemisch zum Kochen erhitzt,
bis die anfangs dunkle Lauge sich heller zu färben beginnt. Man kühlt darauf ab und
fällt das gebildete bräunlichgelbe Reactionsproduct mit Säure aus, wobei Erwärmung zu
vermeiden ist, da sich sonst das Reactionsproduct theilweise unter Bildung des im Haupt-Patent
(s. das daselbst angeführte Beispiel) erwähnten rothbraunen Endproductes zersetzt.
Die Reinigung geschieht durch Umfallen. Das erhaltene bräunlichgelbe Pulver reagirt, in Alkali
gelöst, mit einem Ueberschufs von irgend welchen aromatischen Diazosubstanzen unler
Stickstoffabspaltung unter Bildung wasserlöslicher
Farbstoffe, die in der gleichen Weise gereinigt werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Abänderung des durch das Patent 110767 geschützten Verfahrens, bestehend in der Isolirung von mit aromatischen Diazokörpern bei Gegenwart von Alkali unter Stickstoffabspaltung und unter Bildung von dunkleren Farbstoffen reagirenden heller gefärbten Zwischenproducten durch Einwirkung von Diazocarbonsäuren oder Diazosulfosäuren auf Zuckerarten bei Gegenwart von Alkali.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE110767T | 1898-05-07 | ||
DE110903T | 1898-06-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE110903C true DE110903C (de) | 1900-04-12 |
Family
ID=380687
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1898110903D Expired DE110903C (de) | 1898-05-07 | 1898-06-30 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE110903C (de) |
-
1898
- 1898-06-30 DE DE1898110903D patent/DE110903C/de not_active Expired
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