DE110767C - - Google Patents
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- DE110767C DE110767C DE1898110767D DE110767DA DE110767C DE 110767 C DE110767 C DE 110767C DE 1898110767 D DE1898110767 D DE 1898110767D DE 110767D A DE110767D A DE 110767DA DE 110767 C DE110767 C DE 110767C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B59/00—Artificial dyes of unknown constitution
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
in WIEN.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein zur Darstellung einer Reihe von Farbstoffen
dienendes Verfahren, welches wesentlich darin besteht, dafs man die Lösung eines in
bekannter Weise durch Diazotiren primärer . aromatischer Amine erhaltenen Diazokörpers
auf eine mit Alkali versetzte Lösung einer beliebigen Zuckerart aus der Klasse der Mono-,
Di- oder Polysaccharide in der Kälte und unter Einhaltung geeigneter Mengen- und Con ·
centrationsverhältnisse einwirken lä'fst. Man
verfährt somit in der Weise, nach welcher im Allgemeinen saure Azofarbstoffe entstehen;
doch unterscheidet sich die hier in Rede stehende Reaction typisch von den gewöhnlichen Azocondensationen
durch'den Umstand, dafs bei ersterer die Farbstoffbildung unter Stickstoff-'
entwickelung und Bildung von heller gefärbten Zwischenproducten vor sich geht und die gebildeten
Farbstoffe nicht Azofarbstoffe sind, sondern eine wesentlich complicirtere, in ihrer
chemischen Constitution noch nicht völlig aufgeklärte neuartige Klasse von Körpern darstellen,
in welchen je ein Zuckermolecül mit mehreren aromatischen ■ Molecülen condensirt
ist. Was die hierbei anzuwendenden Mengenverhältnisse betrifft, so ist zu bemerken, dafs
sich unter allen Umständen Farbstoffe der neuen Klasse bilden, wenn man je ■ 1 Molecül
eines Diazokörpers auf je 1 Molecül Zucker bei Gegenwart von nicht weniger als 2 Molecülen
freien Alkalis in einer solchen Concentration auf einander einwirken läfst, dafs nicht
mehr als höchstens 6 1 Flüssigkeit pro Grammmolecül des angewendeten Diazokörpers in dem
Reactionsgemisch enthalten sind. :
Die Grenzen der Reaction sind dahin festgestellt, dafs zur Farbstoff bildung geeignet erscheinen:
1. alle Zuckerarten, und zwar sowohl Aldosen als Ketosen und die Bi- und Tri-Saccharide,
2. alle in gewöhnlicher Weise durch Diazotirung primärer aromatischer Amine darstellbaren
Diazokörper, welche sich in alkalischer Lösung nicht sofort zu Azofarbstoffen zusammenlagern.
Der Verlauf der Reaction ist mit allen erwähnten Substanzen durchaus gleichartig, und
es gelten dafür folgende allgemeine Regeln:
1. Die Reaction tritt um so leichter ein, und man bedarf um so geringerer Mengen des
die Reaction vermittelnden freien Alkalis zur Darstellung analoger Substanzen (d. h. solcher,
welche die gleiche Zahl aromatischer Reste mit einem Zuckermolecül vereinigt enthalten, gleiche
Farbennüancen zeigen und sich gleichartig verhalten, so weit dies ihre sonstigen, durch den
Eintritt anderer Gruppen und die ihnen zu Grunde liegenden Kohlenwasserstoffreste bedingten
Eigenschaften gestatten), je weniger stabil der in Reaction tretende Diazokörper ist,
also bei Anwendung einfacher Amine der Benzolreihe weniger, als mit Amidocarbonsäuren
und Amidosulfosäuren.
2. Allgemein bilden sich im Verlaufe der Reaction hell gefärbte, höher als die dunkel
gefärbten Endproducte schmelzende Zwischen-
producte (und.zwar bei jeder Reaction nur je
ein solches neben dem Endproducte), welche die Eigenschaft zeigen, mit einem weiteren
aromatischen Diazokörper unter Bildung des höher condensirten dunklen Endproductes zu
reagiren; bei Einhaltung geeigneter Mengenverhältnisse jedoch kann man entweder Zwischen-
oder Endproduct isolirt bezw. als solches fassen, und zwar erhält man naturgemäfs
bei Anwendung von wenig beständigen Diazokörpern, z. B. bei den aus einfachen Aminen
entstehenden, leicht die Endproducte, bei Anwendung von stabileren Diazokörpern die Zwischenproducte
in reinem Zustande.
Es liegt auch hierin der wesentliche Grund dafür, dafs bei Anwendung verschiedener Alkalimengen
Producte von verschiedenartigem Aussehen und Verhalten entstehen. So erhält
man bei Anwendung von verhältnifsmäfsig wenig Alkali weniger intensiv gefärbte Zwischenproducte,
welche gsgen verschiedene Körper, beispielsweise gegen weitere Diazokörper oder gegen Acetylchlorid, reactionsfähiger
sind, als die bei Anwendung gröfserer Mengen Alkalis entstehenden dunkleren Producte.
Die bei dieser Reaction entstehenden Substanzen theilen sich nach ihrer Darstellungsweise
und ihrem Verhalten in weitere- Unterabtheilungen,
je nach den als Ausgangsmaterialien verwendeten Diazokörpern und Zuckern.
Was: die letzteren betrifft, so sind die aus verschiedenen
Zuckern mit dem gleichen Diazokörper erhaltenen Substanzen einander nach Farbe und Verhalten sehr ähnlich. Ein Unterschied
tritt jedoch insofern ein, als im Allgemeinen die aus Ketosen erhaltenen Farbstoffe
in geringerer .Ausbeute entstehen, durch Alkali leichter zersetzlich sind und einen niedrigeren
Schmelzpunkt besitzen als die mit Aldosen erhaltenen. Ferner unterscheiden sie sich durch
ihre Farbenreaction mit concentrirter Schwefelsäure. Gröfsere Unterschiede zeigen sich je
nach der Natur des als Ausgangsmaterial verwendeten Amins. Die Substanzen seien daher
in folgender Reihenfolge besprochen:
A. Ausgangsmaterial:. Einfache aromatische Diazokörper. ß
B. Ausgangsmaterial: Diazotirte aromatische Amine, die neben der Diazogruppe noch andere
Gruppen enthalten, und zwar:
1. solche, in denen diese Gruppen neutral und nicht zur Satzbildung befähigt sind;
2. solche, in denen diese Gruppen salzbildende sind.
A. Ausgangsmaterial:
Einfache aromatische Amine.
Die Reaction verläuft in der angegebenen Weise unter Stickstoffentwickelung und Ausscheidung des Farbstoffes; sie beansprucht einige Zeit, geschieht unter Dunkelfärbung des Reactionsgemisches, starker Schaumbildung und mufs in den meisten Fällen durch schliefsliches Erwärmen' zu Ende geführt werden. Die Reaction tritt ferner um so leichter ein, und man bedarf im Allgemeinen um so geringerer Mengen von freiem Alkali zur Bildnng der Endproducte, je geringer die Beständigkeit des entstehenden Diazokörpers ist, also für p-Toluidin mehr als für Anilin. Doch lassen sich z. B. alle Endproducte der Reaction zwischen einfachsten aromatischen Diazokörpern der Benzolreihe und Glucose nach dem folgenden Durchschnittsrecept in guter Ausbeute erhalten.
Einfache aromatische Amine.
Die Reaction verläuft in der angegebenen Weise unter Stickstoffentwickelung und Ausscheidung des Farbstoffes; sie beansprucht einige Zeit, geschieht unter Dunkelfärbung des Reactionsgemisches, starker Schaumbildung und mufs in den meisten Fällen durch schliefsliches Erwärmen' zu Ende geführt werden. Die Reaction tritt ferner um so leichter ein, und man bedarf im Allgemeinen um so geringerer Mengen von freiem Alkali zur Bildnng der Endproducte, je geringer die Beständigkeit des entstehenden Diazokörpers ist, also für p-Toluidin mehr als für Anilin. Doch lassen sich z. B. alle Endproducte der Reaction zwischen einfachsten aromatischen Diazokörpern der Benzolreihe und Glucose nach dem folgenden Durchschnittsrecept in guter Ausbeute erhalten.
ι Molecül des betreffenden aromatischen Diazokörpers wird mit ι Molecül Glucose und
4 Molecülen Aetznatron bei io° in wässeriger Lösung von solche.r Concentration zusammengebracht,
dafs für je ι Grammmolecül Amin circa 5 1 Flüssigkeit vorhanden sind. Nach
Beendigung der ersten heftigen, unter Stickstoffentwickelung und Schaumbildung eintretenden
Reaction wird das Reactionsgemisch zum Kochen erhitzt, und zwar je nach der Menge
der angewendeten Substanz verschieden lange, bis eine Probe des auf der Oberfläche der
kochenden Flüssigkeit im geschmolzenen Zustand ausgeschiedenen dunkelrothbraunen Reactionsproductes
abgekühlt, zu einer festen spröden Substanz erstarrt. Das nach dem Erkalten der ganzen Masse erhaltene Reactionsproduct
wird zerrieben, mit Wasser aufgeschlemmt und kann durch Lösen in Alkohol
und Ausfällen mit viel Eiswasser gereinigt werden. Die aus den höheren Homologen der
Benzolreihe entstandenen Producte können durch Umkrystallisiren aus Alkohol gereinigt
werden. Die auf diesem Wege erhaltenen Substanzen sind sämmtlich in organischen Lösungsmitteln
mit derselben rothbraunen Farbennüance löslich, die man bei der später beschriebenen
Darstellung' dieser Farbstoffe auf der Faser als dunkelste Nuancen erhält. Sämmtliche
Substanzen schmelzen unter ioo°, sind wenig reactionsfähig und enthalten Sauerstoff.
Gegen Oxydationsmittel erscheinen sie vollkommen beständig und' werden selbst von
Chromsäure in Eisessig nicht oder nur sehr schwer angegriffen. Dasselbe gilt für das Verhalten
gegen Reductionsmittel. Die alkoholische Lösung wird beispielsweise durch Kochen
mit Zinkstaub nicht entfärbt. Von Acetyl- und Benzoylchlorid werden die fraglichen Sub^
stanzen gelöst, aber, wie es scheint, nicht angegriffen. Gegen Alkali sind sie, wie schon
aus dem Entstehungsprocesse hervorgeht, sehr beständig und werden nur bei sehr lange andauernder
Einwirkung des Alkalis in der Hitze zersetzt. Von concentrirter kalter Schwefelsäure
werden sie unter Eintritt eharakteristi-
scher Färbungen gelöst und fallen, wenn Erwärmung vermieden wird, beim Verdünnen
unverändert wieder heraus, haben somit —· wenn auch sehr schwachen — basischen Charakter.
Mit rauchender Schwefelsäure in der Kälte behandelt, werden sie sulfurirt, beim Erhitzen
mit concentrirter oder rauchender Schwefelsäure hingegen in noch nicht aufgeklärter
Weise zersetzt.
Die nachfolgende Tabelle läfst <
die Farbreactionen der in Rede stehenden Substanzen mit concentrirter Schwefelsäure erkennen.
Traubenzucker, combinirt mit dem Diazokörper
aus | Anilin | p-Toluidin | o-Toluidin | Xylidin (käuflich) |
ψ-Cumidin |
giebt mit concen trirter Schwefelsäure |
blaue | grüne | rothbraune | bräunlich grüne |
rothe Lösungen. |
Die aus Fructose oder Rohrzucker gebildeten Farbstoffe sind in ihrem Verhalten den aus
Traubenzucker gebildeten vollständig analog, entstehen jedoch in geringerer Ausbeute,
schmelzen noch leichter und werden durch heifse alkalische Laugen und durch concentrirte
Säuren leichter zersetzt.
Farbenreactionen.
Farbstoff | concentrirte Schwefelsäure |
verdünnte Schwefelsäure |
Alkohol |
Anilin-Fructose | bräunlich grün | gelbbraun | rothbraun |
Anilin-Rohrzucker | desgl. | desgl. | desgl. |
Eine zweite Reihe von Substanzen erhält man bei der Reaction, wenn man unter bestimmten
Bedingungen mit gröfseren Zuckermengen und wenig Alkali arbeitet; dieselben sind bedeutend heller, und zwar gelbbraun gefärbt,
doch nicht rein und ohne Beimengung von Endproduct zu erhalten. Als solche, d. h.
als isolirte feste Substanz, sind sie in dieser Gruppe kaum von Bedeutung. Es entsprechen
diese Substanzen und ihre unter gewissen Verhältnissen erhaltenen Gemische mit dem Endproducte
den mehrfach nüancirten helleren Ausfärbungen, die man 'bei der directen Darstellung
auf der Faser erhält.
An diese Grundsubstanzen schliefst sich eine aüfserordentlich umfangreiche Reihe anderer
Substanzen an. Allgemein gilt für diese die Regel: Die Endproducte der Reaction sind
um so beständiger gegen chemische Eingriffe und um so weniger löslich, je gröfser der dem
verwendeten Amin zu Grunde liegende Kohlenwasserstoffrest ist.
Im Uebrigen stimmen die Eigenschaften dieser Substanzen mit denen der Grundkörper
überein; man findet auch hier im Allgemeinen das Entstehen von zwei Producten neben einander,
von welchen man je eines unter bestimmten Bedingungen erhalten kann, und es gilt durchgehende die Regel, dafs, je beständiger
der Diazokörper ist, um so mehr Alkali genommen werden mufs, um zu analogen Substanzen
zu gelangen.
Für Benzidin z. B. geben
ι Molecül Tetrazodiphenyl, ι Molecül
Zucker und 8 Molecule Alkali:
gelbes Product,
ι Molecül Tetrazodiphenyl, ι Molecül
Zucker und 16 Molecule Alkali:
schwarzbraunes Product.
Bei anderen Mengenverhältnissen erhält man Gemische. Aehnlich liegen die Verhältnisse bei den Naphtylaminen.
Bei anderen Mengenverhältnissen erhält man Gemische. Aehnlich liegen die Verhältnisse bei den Naphtylaminen.
B. Ausgangsmaterial:
Diazokörper, welche neben der Diazogruppe weitere Gruppen enthalten.
Sind die neben der Diazogruppe vorhandenen secundären, an der Reaction unbetheiligten
Gruppen zur Salzbildung ungeeignet, wie die Nitro- und Azogruppen, so ändert sich nichts
im Gange der Reaction, und die entstehenden Substanzen sind den unter A. besprochenen
durchaus ähnlich, doch sind schon hier leichter als beim Arbeiten mit den einfachen Aminen
die Zwischenproducte der Reaction in reinem Zustand isolirbar. Als Beispiel sei erwähnt,
dafs aufgefärbtes Amidoazobenzol auf der Faser
diazotirt, dann in alkalischer Zuckerlösung behandelt und schliefslich, in heifses Wasser getaucht,
eine rothbraune Färbung giebt.
Wichtiger ist die grofse Zahl derjenigen Substanzen, welche salzbildende Gruppen, also in
erster Linie Carbonsäure- und Sulfosäuregruppen neben der Diazogruppe enthalten. Die
Reaction verläuft in derselben Weise, wie beschrieben, unter Dunkelfärbung des Reactionsgemisches
und Stickstoffentwickelung, doch scheidet sich naturgemäfs das Reactionsproduct
hier nicht ab, sondern mufs der Lösung nach irgend einer der bekannten Methoden entzogen
werden. Auch hier erhält man im Allgemeinen je zwei Producte neben einander, unter speciellen
Bedingungen aber nur je eines davon. Die Farbenerscheinungen stimmen mit denen
der entsprechenden unlöslichen Producte überein. Die entstehenden Endproducte sind
weniger beständig gegen chemische Einwirkungen, besonders gegen heifses Alkali, als die
wasserunlöslichen; sie werden nämlich von heifsem Alkali zu heller gefärbten Producten
zersetzt. Schliefslich erhält man hier die heller gefärbten Zwiscbenproducte in reinem
Zustand und kann diese durch Behandeln mit einer beliebigen Diazolösung bei Gegenwart
von Alkali in Endproducte überführen, die zwei verschiedenartige aromatische Reste mit
einem Zucker vereinigt enthalten. Die vorgenannten, heller gefärbten Zwischenproducte
sollen jedoch als solche hier nicht in Betracht gezogen werden.
Reaction von m-Diazobenzoe'säure mit Glucose:
Das rothbraun gefärbte Endproduct erhält man im Allgemeinen, wenn man irgend welche
Reactionsgemische der drei Componenten (Glucose, m-Diazobenzoesäure und Alkali) nach
Beendigung der ersten Stickstoffentwickelung sofort mit Salzsäure in Ueberschufs versetzt
und die Lösung mit der ausgefallenen Substanz zum Kochen erhitzt, bis das obenauf schwimmendeReactionsproduct
keinen Stickstoff mehr entwickelt. Die Reinigung des nach dem Erkalten erstarrten Productes geschieht durch
Umlösen. Ein gutes Mengenverhältnis ist: ι Molecül Zucker, ι Molecül m-Diazobenzoesäure,
3 Molecule Alkali.
Von besonderer Bedeutung erscheint die leichte Darstellbarkeit aller wasserunlöslichen,
hierher gehörigen Farbstoffe auf der thierischen Faser; die speciell vom Benzidin und den ihm
analogen bezw. homologen Basen sich ableitenden Farbstoffe lassen sich überdies auch
auf der pflanzlichen Faser mit Leichtigkeit direct darstellen.
Durch Behandeln von Wolle, Seide und — in den angeführten speciellen Fällen — von
Baumwolle mit alkalischen Lösungen von Zucker und mit Lösungen diazotirter primärer
aromatischer Amine erhält man direct Auffärbungen in den oben beschriebenen Nuancen
auf der Faser. Am besten geht man hierbei so vor, dafs man die Faser zunächst mit einer
kalten alkalischen Lösung eines Zuckers imprägnirt, hierauf mit einer neutralen Diazolösung
behandelt und schliefslich durch Behandeln mit Seifen oder Alkalilösung den Farbstoff
vollständig entwickelt, somit aus drei nahezu farblosen Bädern färbt. Je nach der
Menge Alkali, die dem ersten Bade zugesetzt wurde, erhält man hierbei verschiedene Nuancen.
Die so erhaltenen Färbungen sind aufserordentlich säure-, seifen- und lichtecht.. Bei
der angegebenen Färbemethode ist die Bildung von heller gefärbten Zwischenproducten auf der
Faser besonders gut zu beobachten.
Beispiel einer Farbstoffdarstellung
aus p-Toluidin und Rohrzucker direct
auf der Faser.
Der zu färbende Wollsträhn wird zuerst in ein Bad geführt, das circa ioo g Rohrzucker
und 20 g Aetznatron im Liter enthält und auf mindestens io° abgekühlt ist, und hierauf in
ein zweites Bad gebracht, das circa Y2 Grammmolecül
diazotirtes p-Toluidin im Liter enthält, und in dem die freie Säure durch Zugabe
von Natriumcarbonat neutralisirt wurde. Der Strähn wird hierauf gewaschen und in auf
circa 350C. erwärmtes Wasser gebracht, das
etwa '/2 pCt. Aetznatron enthält.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dafs man aromatische
Diazo- bezw. Tetrazoverbindungen auf alkalische Lösungen von Zuckerarten aus der Gruppe der Mono-, Di- oder Polysaccharide
einwirken läfst.
2. Ausführung des durch Anspruch 1 geschützten Verfahrens, darin bestehend, dafs
man die Farbstoffe' auf der Faser erzeugt durch auf einander folgende Behandlung
thierischer oder pflanzlicher Fasern mit Zuckerlösung bei Gegenwart von Alkali und mit der, betreffenden Diazo- bezw.
Tetrazolösung.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE110767T | 1898-05-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE110767C true DE110767C (de) | 1900-04-17 |
Family
ID=380560
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1898110767D Expired DE110767C (de) | 1898-05-07 | 1898-05-07 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE110767C (de) |
-
1898
- 1898-05-07 DE DE1898110767D patent/DE110767C/de not_active Expired
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