DE742056C - Verfahren zur Herstellung synthetischer Gerbstoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung synthetischer Gerbstoffe

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DE742056C
DE742056C DES136487D DES0136487D DE742056C DE 742056 C DE742056 C DE 742056C DE S136487 D DES136487 D DE S136487D DE S0136487 D DES0136487 D DE S0136487D DE 742056 C DE742056 C DE 742056C
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tanning agents
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/24Chemical tanning by organic agents using lignin derivatives, e.g. sulfate liquor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung synthetischer Gerbstoffe Die Verwendung von Sulfitcelluloseablauge, einem Abfallprodukt der Cellulosefabrikation, zur Herstellung von Gerbstoffen ist bekannt. Da die Ablaugen allein als gerbender Stoff nicht brauchbar sind, wurden verschiedene Verfahren entwickelt, um sie in eine als Gerbstoff brauchbare Form überzuführen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man bei der Kondensation von Ablaugen und organischen Verbindungen, welche zum Hautprotein eine große Affinität besitzen, mittels Aldehyden oder Ketonen, Gerbstoffe mit wertvollen Eigenschaften erhalten kann, sofern die Köndensation nach Zusatz solcher Säuremengen vorgenommen wird, wie sie zur Umsetzung mit dem in der Ablauge vorhandenen ligninsulfonsauren Calcium erforderlich sind.
  • Erfindungsgemäß setzt man eine organische oder anorganische Säure zu, welche lösliche Calciumverbindungen liefert, wie z. B. Ameisensäure, Milchsäure, Glykolsäure, Chlorwasserstoffsäure. Dies hat u. a. den Vorteil, daß die Kondensation beschleunigt wird und hellere Leder erzielt werden können.
  • Atome bzw. Atomgruppen, die mit den Ligninkörpern der Ablauge geeignet sind, Gerbstoffe zu liefern, sind folgende:
    z. -GH-Gruppen in aromatischen und aliphatischen Verbindungen
    2. -- SH-
    3. - - - - - -
    . = 0- - - - Verbindungen
    q.. - N H2 = - - - - und aliphatischen -
    5. CO-
    Typische Vertreter mit solchen Atomgruppen sind: ein- und mehrvertige Phenole_, Kresole sowie deren Derivate, Naphthole, Oxypyridine, Thiophenole, Thionaphthole, Chinone, Harnstoff und Thioharnstoff, ferner Derivate dieser genannten Gruppen.
  • Weiter wurde bekannt, daß Kohlehydrate, z. B. Stärke, als auch die Abbauprodukte der Stärke, wie Quellstärke,-lösliche Stärke und Dextrine bzw. Mischungen dieser Abbauprodukte in Verbindung mit obenerwähnten Körpern vorzügliche Komponenten darstellen.
  • hach einem bekannten Verfahren werden Ligninsulfonsäure enthaltende Lösungen mit aromatischen Oxvverbindungen mittels Aldehyden in stark saurein Medium kondensiert. Das Kondensat. welches sich im Reaktionsgeinisch in fester Form abscheidet, ist als Gerbstoff erst nach Lösung in Ammoniak verwendbar.
  • Erfindungsgemäß wird dagegen die Abfalllauge nach Zusatz der obenerwähnten Säuremenge kondensiert. lach der Kondensation ist eine Weiterbehandlung unter Ansäuerung oder Alkalvsierung nicht notwendig: das Kondensat kann in der Form, in der es in dem Reaktionsgemisch anfällt, abgezogen und als Gerbstoff verwendet «erden. Die Kondensate sind flüssige, in kaltem Wasser leicht lösliche Produkte.
  • Durch Abwandlung der Reihenfolge und Anzahl der zur Kondensation gebrachten Komponenten können die verschiedensten Effekte am Leder erzielt werden. Vom steifen Sohlenleder bis zum feinsten Oberleder ist die Erzeugung mittels der nach diesem Verfahren hergestellten Gerbstoffe möglich.
  • Die auf diese Weise hergestellten Gerbstoffe lassen sich mit allen natürlichen und allen bekannten synthetischen Gerbstoffen in beliebigem Verhältnis mischen; sie können ferner mit Zugabe von anorganischen Salzen, z. B. Chrom-, Zink- oder Aluminiumsalzen, verwendet werden.
  • Es wurde weiter festgestellt, daß durch Zusatz neutraler oder schwach - saurer Salze organischer Sulfonsäuren, z. B. phenolsulfonsaurem Natrium, -kresolsulfonsaurem Natrium, benzolsulfonsaurem Natrium, zu den Kondensaten eine merkliche Aufhellung der Leder erzielt werden kann.
  • Die Ablauge wird also nicht mit einer kondensierbaren Verbindung in Gegenwart einer organischen Sulfonsäure mittels Aldehyden oder Ketonen in alkalischem Medium kondensiert. Bei dieser bekannten Umsetzung erhält man nämlich dunkelgefärbte Produkte; die Dunkelfärbung wird auf Oxydation der in der Ablauge enthaltenen Zucker und anderer zur Verharzung neigender Substanzen zurückgeführt. Diese Eigenschaft von Stoffen, die durch Umsetzung von Ablauge mit organischen Sulfonsäuren gebildete Produkte enthalten, wirkt sich ungünstig in der Farbe des Leders aus.
  • Beispiele i. ioo Teile Abfallauge werden mit 5 Teilen Ameisensäure 3o Minuten lang auf 50 bis 6o° erhitzt; hierauf werden unter stetem Rühren io Teile Resorcin und io Teile Formaldehyd zugemischt und 3 Stunden bei 8o bis 9o° am Rückflußkühler behandelt. Der auf diese Weise hergestellte Gerbstoff ist in Wasser vollkommen löslich und gibt ein weiches, volles Leder.
  • 2. ioo Teile Abfallauge «-erden mit 5 Teilen Milchsäure 30 1Iinuten lang auf 5o bis 6o° erhitzt; hierauf werden unter stetem Rühren io Teile Resorcin zugemischt. Nach der vollständigen Vermischung werden dann 15 Teile Dextrin und io Teile Formaldehyd zugemischt und d. bis 5 Stunden bei 8o bis go° am Rückflußkühler behandelt. Der erhaltene Gerbstoff ist wasserlöslich und das daraus hergestellte Leder zeichnet sich durch eine vorzügliche Fülle aus,.
  • 3. ioo Teile Abfallauge plus 5 Teile Chlorwasserstoffsäure werden gut verrührt und hierauf 5 Teile Thioharnstoff zugesetzt. Die Kondensation mittels io Teilen Formaldehyd geschieht iin Autoklaven bei iio bis izo° und ist nach z'/_ bis 3 Stunden beendet. Der erhaltene Gerbstoff ist wasserlöslich und gibt ein steifes Sohlenleder.
  • :1. ioo Teile Abfallauge, 5 Teile Ameisensäure, 5 Teile Oxypyridin, io Teile Formaldehyd. Herstellung wie bei 3.
  • 5. ioo Teile Abfallauge werden unter gutem Rühren mit 5 Teilen Ameisensäure versetzt. Hierauf werden io Teile Kresol so lange eingerührt, bis eine klare Lösung resultiert. Das Gemisch wird hierauf mit io Teilen Formaldehyd zur Kondensation gebracht. Der erhaltene wasserlösliche Gerbstoff gibt ein vorzügliches Leder.
  • 6. ioo Teile Abfallauge, 5 Teile Milchsäure, ;5 Teile Thiokresol, io Teile Formaldehyd. Herstellung wie bei 3.
  • 7. ioo Teile Abfallauge, 5 Teile Ameisensäure, 5 Teile Naphthol, io Teile Formaldehyd. Herstellung wie bei 5.
  • B. ioo Teile Abfallauge, 5 Teile Glykolsäure, 5 Teile Harnstoff, io Teile Dextrin, io Teile Formaldehyd. Herstellung wie bei z.
  • 9. ioo Teile Abfallauge werden mit 5 Teilen Glykolsäure angesäuert und mit einem Gemisch, bestehend aus io Teilen Pyrogallol und 5 Teilen Formaldehyd am Rückfluß bei 9o bis ioo° zur Kondensation gebracht. Der erhaltene Gerbstoff ist in Wasser gut löslich und gibt ein dem Ouebracho ähnliches Leder. io. ioö Teile Abfallauge werden mit 5 Teilen Ameisensäure angesäuert und wie im Beispiel 5 weiter behandelt. Der erhaltene Gerbstoff wird mit kresolsulfonsaurem Natrium im Verhältnis q. : i gemischt. . Es resultiert ein Gerbstoff, welcher ein dem Quebrachogerbstoff ähnliches Leder liefert, sich aber durch eine fast weiße Farbe auszeichnet.
  • i i. ioo Teile Abfallauge werden mit 5 Teilen Ameisensäure 30 Minuten lang auf 5o bis 6o° erhitzt. Hierauf werden unter stetem Rühren io Teile Kresol und 8 Teile Aceton. zugemischt und 3 Stunden bei 8o bis 9o° am Rückflußkühler behandelt. Der auf diese Weise hergestellte Gerbstoff ist im Wasser vollkommen löslich.
  • 12. ioo Teile Abfallauge, 5 Teile Ameisensäure, 5 Teile Kresol, 3 Teile Formaldehyyd, z Teile Aceton. Herstellung wie bei i i.
  • Die Abfallauge hat eine Konzentration von 3o bis q.0° Be, zweckmäßig von 38° Be,- und einen Calciumgehalt von etwa 100. Es können jedoch auch Ablaugen mit einem anderen Calciumgehalt, z. B. mit bis zu 3% Calcium angewendet werden. Die Menge der zuzüsetzenden Säure, ist dann entsprechend zu erhöhen.
  • Der für die Beispiele benutzte Formaldehyd besitzt Handelskonzentration, ist #so etwa 3o bis 4o% ig.
  • Als Säuren dienen für die Beispiele 5o01, ige Ameisensäure, 8o0/0 ige Milchsäure, 8o0/0 ige Glykolsäure, 36% ige Salzsäure.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung synthetischer Gerbstoffe durch Umsetzung von Sulfitcelluloseablauge in Gegenwart solcher Säuren, die lösliche Calciumsalze bilden, mit Verbindungen, die mittels Aldehyden oder Ketonen mit der Ablauge kondensiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensation nach Zusatz solcher Säuremengen erfolgt, wie sie zur Umsetzung mit dem in der Ablauge vorhandenen ligninsulfonsauren Calcium erforderlich sind, gegebenenfalls in Gegenwart von Kohlehydraten, z. B. Stärke und deren Abbauprodukten, und gegebenenfalls unter Überdruck.
DES136487D 1939-03-26 1939-03-26 Verfahren zur Herstellung synthetischer Gerbstoffe Expired DE742056C (de)

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