DE303184C - - Google Patents

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DE303184C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue
    • C09H1/04Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue of hides, hoofs, or leather scrap

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVr 303184 ~ : KLASSE 221 GRUPPE
Dr. OTTO ROHM in DARMSTADT.
Verfahren der Verarbeitung von Leimleder zu Leim ο. dgl.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. September 1915 ab.
Als Leimleder bezeichnet man bekanntlich gewisse Teile, die von tierischen Häuten nach deren Enthaarung in den Gerbereien abgeschnitten werden, weil sie für die Lederbereitung untauglich sind. Je nach der Beharidlungs weise, die die Häute in der Gerberei erfahren haben, ist das Leimleder für die Verarbeitung auf Speisegelatine geeignet oder nur für die Gewinnung von Leim verwendbar.
ίο Denn bekanntlich lassen sich z.B. die beim Äscherprozeß in den Gerbereien verwendeten Sulfide nicht ganz entfernen, so daß aus solchem Leimleder Speisegelatine nicht hergestellt werden kann.
Dieses auf die eine oder andere Art gewonnene Leimleder wird nach dem zur Zeit meist gebräuchlichen Verfahren in der Weise auf Leim oder Speisegelatine verarbeitet, daß daß man die Abfälle mehrere Wochen, ja hin und wieder monatelang in Kalk liegen läßt, dann mit Wasser ,und Salzsäure den Kalk herauswäscht und in einem schwierigen, große Sorgfalt erfordernden Verfahren verkocht.
Ein besonderer Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß trotz größter Sorgfalt bei seiner Durchführung ein recht erheblicher Teil des Eiweißes dabei^ abgebaut wird und so für die Leim- oder Gelatinebereitung verloren geht. '
Es wurde nun gefunden, daß diese mehrwöchige Vorbehandlung mit Kalk sowie das Waschen mit Salzsäure ganz oder teilweise ersetzt werden kann durch eine, wenige Stunden dauernde -Behandlung mit den Enzymen der Bauchspeicheldrüse oder ähnlichen eiweißspaltenden bzw. verdauenden Enzymen. Handelt es sich um ein Leimleder, das nur langsam von den Enzymen angegriffen wird, dann empfiehlt sich eine vorhergehende, etwa einen Tag andauernde Schwellung mit einer etwa 0,5 prozentigen Lösung von Ätznatron.
Es ist bereits bekannt, Häute und Felle mit den Enzymen der Bauchspeicheldrüse zu beizen. Nach der Erfindung wird diese Maßnähme bei der Leimherstellung aus Hautabfällen angewendet mit dem Erfolg, daß die bisher entstehenden Verluste an eiweißhaltigen Stoffen vermieden werden.
Nötigenfalls setzt man außer den Enzymen noch Säuren, Ammoniaksalze oder andere Stoffe zu, die Kalk oder Alkali neutralisieren, auch wohl Aminosäuren oder andere Eiweißabbauprodukte.
Außer dem bereits erwähnten wird durch das vorliegende Verfahren der weitere Vorteil erzielt, daß der peinlich unangenehme Geruch der Leimfabriken vermieden wird; auch beansprucht es weniger Zeit und Raum als das bisher übliche.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche: .
    i. Verfahren der Verarbeitung von Lem> leder zu Leim 0. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß in der zum Beizen von Häuten an sich bekannten Weise die gegebenenfalls vorher mit einer verdünnten Ätznatronlösung behandelten Abfälle der
    Lagerexempiar
    Einwirkung von Enzymen der Bauchspeicheldrüse oder ähnlichen eiweißspaltenden Enzymen unterworfen Und dann in üblicher Weise verkocht werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man der enzymhaltigen Lösung, in welcher die Abfälle behandelt werden sollen, in an sich bekannter Weise Säuren, Ammoniaksalze oder andere, Kalk oder Alkali neutralisierende ι ο Stoffe öder auch Aminosäuren bzw. andere Eiweißabbauprodukte zusetzt.
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