DE749929C - Verfahren zur Aufarbeitung der in der Gerberei und Lederindustrie anfallenden, aus AEscherbruehen und Schwoedelaugen bestehenden Abwaesser - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung der in der Gerberei und Lederindustrie anfallenden, aus AEscherbruehen und Schwoedelaugen bestehenden Abwaesser

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DE749929C DER108634D DER0108634D DE749929C DE 749929 C DE749929 C DE 749929C DE R108634 D DER108634 D DE R108634D DE R0108634 D DER0108634 D DE R0108634D DE 749929 C DE749929 C DE 749929C
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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/02Treatment of water, waste water, or sewage by heating
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung der in der Gerberei und Lederindustrie anfallenden, aus Äscherbrühen und Schwödelaugen bestehenden Abwässer Zur Vorbereitung des Gerbprozesses müssen Häute und Felle von Haaren und Oberhaut befreit -werden. Dies geschieht'mit Hilfe von anorganischen Sulfiden und Hydrozyden, mitunter in Vereinigung mit Kaolin und Schlemmkreide. Bei diesem Vorgang, der als tlschern und Schwöden bezeichnet' wird, entstehen die sog. Äscherbrühen oder Schwödeläugen. Diese Abwässer, die in einem Umfang von 5oo 1 auf i oo kg Rohhaut anfallen, wurden bisher meist als wertlos in die Flüsse und Bäche abgeleitet, wo-- sie jedoch infolge ihres unangenehmen Geruchs sowie der darin enthaltenen stark alkalischen und schwefelhaltigen Anteile zum mindesten zu Belästigungen und auch zu mancherlei Schädigungen führen. Eine Unschädlichmachung der in den Abwässern enthaltenen Chemikalien sowie der darin -enthaltenen leicht verfaulenden Eiweißstoffe -wäre nur schwerlich und mit beträchtlichen Kosten durchzuführen.
  • Es ist zwar schon versucht -worden, aus Ascherbrühen, die gelöste Hautsubstanz enthalten, Kollagen zu gewinnen, ohne daß dadurch jedoch die schädlichen und lästigen Bestandteile des Abwassers unwirksam gemacht werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß in einfacher und -wirksamer- Weise sich die Abwässer dadurch verwerten und zugleich von den schädlichen und lästigen Bestandteilen befreien lassen, wenn die Abwässer gegebenenfalls nach Zusatz von Schwefel mit aliphatischen Dihalogenverbindungen durch Kochen umgesetzt -werden. Der Zusatz von Schwefel kommt dann in Frage, -wenn die anfallenden Abwässer für die erfindungsgemäße Umsetzung zu schwefelarm sind. Dies ist vielfach der Fall. Der Einbau von zusätzlichem Schwefel kann entweder vor der Umsetzung mit den Dihalogenverbindungen durchgeführt werden, indem man beispielsweise die Äscherbrühe bzw. die Schwödelauge zuerst mit Schwefel kocht und dann den so vorbehandelten Rohstoff mit aliphatischen Dihalogenverbindungen durch Kochen umsetzt, oder aber indem man beide Operationen gleichzeitig vornimmt. Hierbei vereinigen sich die schwefelhaltigen Eiweißabbauprodukte und anorgänischen Stoffe mit den Dihalogenverbindungen, was unter Abspaltung von wasserlöslichen Salzen vor sich geht. Letztere sind praktisch schwefelfrei und vollkommen unschädlich und können daher unbedenklich in Bäche und Flüsse abgeleitet werden. Diese Aufarbeitung ist zugleich von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung, da wertvolle Rohstoffe, wie Schwefel und Aminosäuren, die bisher verlorengingen, nunmehr bedeutungsvoller neuer Verwendung zugeführt werden können.
  • Die entstehenden Thioplaste sind kautschukartig und wasserunlöslich und können für die für Thioplaste bekannten Zwecke verwendet werden. Beispielsweise hat sich gezeigt, daß die so gewonnenen Produkte sich auf einem Walzwerk bei gewöhnlicher Temperatur zu einem Fell auswalzen lassen, das eine beachtliche Elastizität und Geschmeidigkeit auf-,veist und evtl. nach Vulkanisation zur Herstellung von lösungsmittelfestem Kautschukersatz dient. Andere Verwendungsgebiete für diese Produkte sind: Bindemittel für Faserkunstleder, Isolier- und Anstreichmittel sowie Kitte und Dichtungsmassen.
  • Die Anwendung von Eiweißstoffen und ihre Wirkung bei der Thioplastherstellung ist zwar bereits allgemein bekannt, aber bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich vor allem nicht allein um die Aufgabe, Thioplaste herzustellen, sondern darum, einen bisher unverwertbaren Abfallstoff, nämlich Äscherbrühe und Schwödelauge, zu einem hochwertigen Erzeugnis zu veredeln. Man hat zwar schon versucht, wie vorstehend erwähnt, einzelne Bestandteile dieses Abfallproduktes herauszuziehen, aber diese Verwertungsmöglichkeit hat wegen der damit verbundenen Kosten und Mühen ,praktisch keinen Eingang gefunden. Durch vorliegende Erfindung wurde zum erstenmal in einfacher und eleganter Weise der Weg gezeigt, um in einem Arbeitsgang alle die Stoffe bzw. chemischen Komponenten zu verwerten, die überhaupt in diesen Abfallstoffen vorhanden sind, nämlich: i. Eiweißabbauprodukte, 2. Schwefel bzw. Schwefelverbindungen organischer und anorganischer Natur, 3. Alkalien. Das Problem, auf das es in erster Linie ankommt, ist also nicht die Herstellung dieses oder jenes Produktes, sondern die Verwertung der Ascherbrühe und Schwödelauge. Dieses Problem wurde schon oft aufgegriffen, aber bis jetzt noch nie in so befriedigender Weise gelöst, daß gleichzeitig sowohl wertvolle Rohstoffe aus den Abwässern gewonnen werden, als auch letztere unschädlich gemacht werden. Beispiel Die in einer Gerberei anfallende Äscherbrühe mit ungefähr 5o0 ö Trockengehalt, einem Aschegehalt von etwa 25o") und einem Gehalt von etwa 160`o Eiweißabbauprodukten wird folgender Behandlung unterworfen: i ooo g dieses Abfallstoffes «-erden unter Rühren zuerst mit 2oog Schwefel am Rückfluß erhitzt. Nach einiger Zeit fügt man unter weiterem Rühren und Erhitzen allmählich 9go g Äthylenchlorid hinzu. Dann kocht man am Rückfluß etwa 1/2 Stunde bei i oo bis i i o° Außentemperatur und anschließend 11/2 Stunden bei i 5o°. Wenn die Hauptmenge des verwendeten Ätliylenchlorids während der Reaktion verbraucht ist, hält man das ganze Gemisch noch 2 Stunden bei ioo bis i io° im Kochen. Im Reaktionsgemisch entstehen sodann etwa Soo g eines flockenartigen, wasserunlöslichen Produktes, das sich leicht absetzt und das durch Entfernung des überstehenden Wassers, das nunmehr nur noch lösliche anorganische Salze enthält, gewonnen wird. Das Kondensationsprodukt kann nun mit warmem Wasser oder verdünnter Säure oder Lauge noch gewaschen werden, um es von beigeschlossenen Salzen vollständig zu befreien. Seine Reinigung bnv. Auskochung in Wasser kann jedoch aber auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCIi Verfahren zur Aufarbeitung der in der Gerberei und Lederindustrie anfallenden, aus Äscherbrühen und Schwödelaugen bestehenden Abwässer, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben, gegebenenfalls nach weiterer Sulfidierung mit aliphatischen Dihalogenverbindungen, durch Kochen zur Reaktion gebracht werden. BERLIN. GEURUCE'r IN DER REICHSURÜCKEHE1
DER108634D 1940-10-26 1940-10-26 Verfahren zur Aufarbeitung der in der Gerberei und Lederindustrie anfallenden, aus AEscherbruehen und Schwoedelaugen bestehenden Abwaesser Expired DE749929C (de)

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