DE766229C - Gerbverfahren zur Herstellung eines Saemischleder-Ersatzes - Google Patents

Gerbverfahren zur Herstellung eines Saemischleder-Ersatzes

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DE766229C
DE766229C DEB199617D DEB0199617D DE766229C DE 766229 C DE766229 C DE 766229C DE B199617 D DEB199617 D DE B199617D DE B0199617 D DEB0199617 D DE B0199617D DE 766229 C DE766229 C DE 766229C
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leather
tanning
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saemish
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DEB199617D
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English (en)
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Erich Dr Phil Boehme
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A TH BOEHME CHEM FABRIK
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A TH BOEHME CHEM FABRIK
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/16Chemical tanning by organic agents using aliphatic aldehydes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Gerbverfahren zur Herstellung eines @Sämischleder-Ersatzes Eines der ältesten Gerb.verfahren ist die Trangerbung; sie wird hauptsächlich benutzt zur Herstellung von Sämischleder, von Leder für orthopädische Zwecke und Filtri-erleder. Man unterscheidet das sogenannte Altsämischverfahren in reiner Trangerbung und das Neusämischverfahren, bei welchem eine Vorgerbung mit Formaldehyd vorgenommen wird.
  • Es ist bekannt, daß Leder in reiner Formaldehydgerbung leicht blößenartig auftrocknen und in bezug auf Griff, Zügigkeit und Fülle einem sämisch gegerbten nachstehen. Bekannte Verfahren zur Herstellung eines der Sämnischgerbun.g ähnlichen Leders benutzen gewöhnlich ebenfalls eine Formaldehydvorgerbung in Verbindung mit einer Nachgerbung mit Alaun oder Chromsalzen in Gegenwart oder Abwesenheit ionogener Netzmittel mit mehr oder weniger ausgeprägter Beständigkeit gegen mehrwertige Kationen. Neben der umständlichen Handhabung dieser unter erheblichem Materialverbrauch durchgeführten Verfahren können die danach hergestelltem Leder nicht als vollwertiger Ersatz für Sämischleder bezeichnet «-erden, da entweder die Saugfähigkeit geringer als bei jenen ist oder da sich das Leder nach längerem Gebrauch verändert, hart wird und einen zu hohen llineralstofgehalt u. dgl. hat.
  • Ein anderes bekanntes Verfahren beschränkt sich auf eine Formaldehydgerbung, wobei die während der Gerbung erforderliche alkalische Reaktion durch Zusatz von Alkalicarbonaten oder llagnesiumliydroxyd erzielt wird. Das erhaltene Leder soll gute Eigenschaften auf-«-eisen, ohne daß diese näher angegeben werden. Schließlich sind noch Verfahren zur Herstellung von reißfestem Leder bekanntgeworden, bei denen eine Behandlung der Blöße mit löslichen 'Iagnesiumsalzen, gegebenenfalls neben unlöslichem 1Magnesiumcarbonat in konzentrierter Flotte (Wassermenge etwa aoolo vom Blößengewicht), auch unter Zusatz anderer Gerbstoffe, vorgeschrieben wird. Ein saugfähiges und als Sämischleder-Ersatz geeignetes Leder Mäht sich nach dem geschilderten Verfahren nicht herstellen.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Gerbung mit Formaldelivd in neutraler Lösung in Gegenwart von unlöslichem 1,lagnesiumcarbonat und bei einer Flottenlänge von etwa -ooo/o zu einem ausgezeichneten Leder führt, das dem in Sämischgerbung hergestellten von allen bisher bekanntgewordenen Ersatzgerbungen am nächsten kommt. Es hat in hohem Maße Griff, Fülle. Zügigkeit und Saugfähigkeit. Es ist überraschend, daß das unlösliche Uagnesiumcarbonat dabei von der Haut völlig aufgenommen wird, ahne daß lösliche Salze oder dispergierende Stoffe zugegen sind. Die Gerbung verläuft ohne Zusatz von Alkali bei praktisch neutraler Reaktion (PH etwa 7.5). Es steht mit allen bisherigen Erfahrungen bei der Formaldehydgerbung in Widerspruch, daß man derart eine Ausgerbung erreichen kann. Normalerweise ist ein pH-Wert über 8 zur Beendigung der Gerbung notwendig. Das nach dem vorliegenden Verfahren hergestellte Leder ist gegenüber einem in Gegenwart des alkalisch reagierenden llagnesiumhydro--"yds (pH der Gerbflotte etwa 9) gewonnenen Formaldehydleder wesentlich voller und zügiger, trocknet weicher auf und läßt sich daher leichter zurichten. Es ist unbegrenzt waschbar und läßt sich für alle die Zwecke benutzen, für welche Sämischleder verwendet wird. Es ist ferner gegen Temperaturschwankungen wie gegen höhere Temperaturen unempfindlich, verändert sich auch beim Gebrauch nicht; praktisch von grober Bedeutung ist neben dem geringen Materialverbrauch die hohe Weichheit. die eine Fettung oft überflüssig macht.
  • Das Verfahren wird in der Weise ausgeführt. daß die entkälkte und gebeizte Blöße mit einer Mischung von llagnesiumcarl)oiiat und ForrnaIdehyd bei den üblichen Flottenverhältnissen behandelt wird, wobei man die Gesamtmenge des Gerbgemisches im Verlauf von etwa i Stunde zugibt. Die 'Menge Uagnesiumcarbonat richtet sich nach dein gewünschten Zweck; bei steigenden Mengen wird die Weichheit des Leders erhöht. Beispiel i ioo kg entkälkte tnid gebeizte Rehblößen @cerden mit i.5 kg Formaldehyd 3oo@'oig und lcg llagnesiumcarbonat gegerbt, wobei die Gesamtmenge beider Stoffe innerhalb von i Stunde zugefügt wird. Die Gerbung ist nach weiteren 2 Stunden beendet. Anschließend wird mit einer io/oigen Ammonsulfatlösung gespült.
  • Beispiel ioo lzg entkälkte, gebeizte und entfettete Schafblößen werden mit 2,5 kg Trioxvmethylen und 2,51:g llagnes.iumcarbonat innerhalb von 4 Stunden gegerbt und. wie im Beispiel i angegeben, mit Ammonsulfatlösung gespült. Das erhaltene Leder ist sehr voll und mild und kann ohne Fettung als Filtrierleder Verwendung finden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Gerbverfahren zur Herstellung eines Sämischleder-Ersatzes durch Behandeln mit Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet. daß die Gerbung in Gegenwart von Uagnesiumcarbonat unter normalen Flottenverhältnissen bei annähernd neutraler Reaktion und einem pH-Wert unter 8 durchgeführt wird.
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