DE889200C - Gerbverfahren - Google Patents

Gerbverfahren

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DE889200C
DE889200C DED4445D DED0004445D DE889200C DE 889200 C DE889200 C DE 889200C DE D4445 D DED4445 D DE D4445D DE D0004445 D DED0004445 D DE D0004445D DE 889200 C DE889200 C DE 889200C
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DE
Germany
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tanning
aldehydes
soluble
usual
liquor
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Expired
Application number
DED4445D
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English (en)
Inventor
Erik Dr Schirm
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Deutsche Hydrierwerke AG
Original Assignee
Deutsche Hydrierwerke AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Gerbverfahren Es wurde gefunden, daß man Leder von hervorragenden Eigenschaften erhält, wenn man wie üblich zum Gerben vorbereitete tierische Häute in einer Gerbflotte behandelt, welche als Gerbstoffe wasserlösliche aromatische Verbindungen enthält, die im Molekül Sulfonamidgruppen und daneben gegebenenfalls auch noch andere gegen Aldehyde reaktionsfähige Atomgruppierungen besitzen, und anschließend wasserlösliche Aldehyde entweder dem Bad hinzufügt und auf die mit den erwähnten Verbindungen beladene Blöße einwirken läßt oder die Behandlung mit Aldehyden in einem zweiten Bad vornimmt.
  • An technisch zugänglichen, für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten aromatischen Verbindungen seien beispielsweise genannt: Sulfamide vom aromatischen Typus, wie Benzolsulfamid, p-Toluolsulfamid, Benzol-m-disulfamid, Toluol-2, q.-disulfamid, Chlorbenzol-2, 4-disulfamid, Phenol -2, q., 6-trisulfamid, Naphthalin-z, 3, 5- und -r, 3, 6-trisulfamid, Naphthalin-r, 3, 5, 7-tetrasulfamid, Diphenyl-4, 4.'-disulfamid, Diphenyläther-4, 4'-disulfamid, Diphenylenoxyd-trisulfamid, Carbazol-tetrasulfamid. Auch komplizierter zusammengesetzte Polysulfamide sind für das Verfahren sehr geeignet, so beispielsweise der m, m'-Disulfamido-diphenylharnstoff, aus 2 Mol Metanilamid und z Mol Phosgen, das m', m"-Disulfamidobenzol-m-disulfanilid der Formel aus i Möl Benzol-m-disulfochlorid und 2 Mol Metanilamid, das entsprechende m', m", m"'-Trisulfamidonaphthalin-i, 3, 6-trisulfanilid oder das Trisülfamido-N, N', N"-triphenyhnelamin der Formel aus i Mol Cyanurchlorid und 3 Mol Metanilamid. Als besonders brauchbar haben sich auch die harzartigen Polysulfamide erwiesen, die man nach dem Verfahren der französischen Patentschrift göi oo6 erhält.
  • Für das Gerbverfahren kann man auch solche aromatischen Verbindungen der oben gekennzeichneten Art verwenden, die für sich nicht genügend wasserlöslich sind, indem man sie mit geeigneten Mitteln peptisiert. Als solche Peptisationsmittel kommen u. a. in Betracht: Sulfonsäuren der Phenole, des Naphthalins, der Dinaphthylmethane und der Alkylnaphthaline, höhermolekulare Alkylsulfonsäuren und Alkylschwefelsäuren bzw. die wasserlöslichen Salze dieser Säuren, ferner sulfonierte Novolake, Sulfitcelluloseablauge oder die daraus in mehr oder weniger reiner Form isolierten Ligninsulfonsäuren. Wählt man pflanzliche Gerbmittel, wie z. B. sulfitierten Quebrachoextrakt, oder synthetische Gerbstoffe, wie sie als Hilfs-, Austausch- oder Alleingerbstoffe in der Literatur beschrieben und' im Handel erhältlich sind, als Peptisatoren, so ergeben sich Kombinationsgerbungen aus diesen bekannten Gerbstoffen und solchen gemäß dem vorliegenden Verfahren verwendeten.
  • Weitere für das neue Verfahren geeignete aromatische Verbindungen sind beispielsweise die Zwischenprodukte, die gemäß dem Verfahren der französischen Patentschrift 879 307 in Substanz mit Aldehyden kondensiert werden, um dann als Gerbstoffe zu dienen. Vor dem Gerben mit Erzeugnissen nach diesem Verfahren bietet das vorliegende Gerbverfahren den Vorteil, daß die Zwischenprodukte wesentlich leichter löslich sind als ihre Aldehydkondensationsprodukte, so daß sie sehr rasch und gleichmäßig in die Hautsubstanz eindringen, wodurch der Gerbvorgang beschleunigt und eine gute Durchgerbung gewährleistet wird.
  • An für das Verfahren geeigneten wasserlöslichen Aldehyden kommen in erster Linie die niederen aliphatischen Aldehyde, wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein oder Crotonaldehyd in Betracht.
  • Das Gerben erfolgt nach vorliegendem Verfahren in üblicher Weise. Der Säuregrad der Gerbflotten liegt innerhalb der üblichen Grenzen, d. h. bei p@I-Werten von etwa 2 bis 6. Die Zeitdauer des Gerbprozesses ist die beim Gerben im Walkfaß übliche. Die Nachbehandlung mit Formaldehyd u. dgl. erfolgt mit Mengen von etwa 5 bis 30 °/o auf Blößengewicht berechnet bis zur völligen Durchgerbung.
  • Beispiel Normal geäscherte Kalbsblößen, die wie übliche entkälkt und gebeizt worden sind, werden in Zoo °/o Wasser unter Zugabe von 32 % technischem Naphtha.linpolysulfaxnid so lange im rotierenden Faß gewalkt, bis die Blößen vollständig von dem Gerbmittel durchdrungen sind, das etwa zwei Tage erfordert. Nun werden 2o °/o Formaldehyd (4o°/oig) der Gerbflotte zugefügt, und das Walken wird fortgesetzt, bis die Blößen durchgegerbt sind und die Flotte klar geworden ist; dies ist nach etwa 8 Stunden der Fall. Der pH Wert der Restflotte soll 4,5 betragen. Nach der üblichen Fertigstellung wird ein weißes, lichtechtes Leder von großer Fülle und Weichheit erhalten.
  • Das hier verwendete Naphthalinpolysulfamid kann nach dem Beispiel der französischen Patentschrift gor oo6 gewonnen werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Gerbverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß man wie üblich zum Gerben vorbereitete tierische Häute in einer Gerbflotte behandelt, die wasserlösliche aromatische Verbindungen enthält, welche im Molekül Sulfonamidgruppen und daneben gegebenenfalls auch noch andere gegen Aldehyde reaktionsfähige Atomgruppen besitzen, und hierauf auf die Häute wasserlösliche Aldehyde einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Aldehyde der Gerbflotte hinzufügt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung mit Aldehyden in einem besonderen Bade erfolgt. q.. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch , gekennzeicknet, daß man Zwischenprodukte des Verfahrens der französischen Patentschrift 879 307 verwendet.
DED4445D 1943-11-16 1943-11-16 Gerbverfahren Expired DE889200C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1005234B (de) * 1954-07-07 1957-03-28 St Lawrence Corp Ltd Verfahren zum Gerben von Fellen und Haeuten
DE1024675B (de) * 1954-04-03 1958-02-20 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von amphoter modifizierten Gerbstoffen pflanzlichen Ursprungs

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DE1024675B (de) * 1954-04-03 1958-02-20 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von amphoter modifizierten Gerbstoffen pflanzlichen Ursprungs
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