DE638585C - Verfahren zur UEberfuehrung von aus Hautsubstanz gewonnenem, Wasser oder waessrige Fluessigkeiten enthaltendem Fasermaterial in haltbare transportfaehige Form - Google Patents

Verfahren zur UEberfuehrung von aus Hautsubstanz gewonnenem, Wasser oder waessrige Fluessigkeiten enthaltendem Fasermaterial in haltbare transportfaehige Form

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DE638585C
DE638585C DEF76182D DEF0076182D DE638585C DE 638585 C DE638585 C DE 638585C DE F76182 D DEF76182 D DE F76182D DE F0076182 D DEF0076182 D DE F0076182D DE 638585 C DE638585 C DE 638585C
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DE
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fiber material
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DEF76182D
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Gerhard Freudenberg
Hans Freudenberg
Gustav Lange
Roland Runkel
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Carl Freudenberg KG
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Carl Freudenberg KG
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A22BUTCHERING; MEAT TREATMENT; PROCESSING POULTRY OR FISH
    • A22CPROCESSING MEAT, POULTRY, OR FISH
    • A22C13/00Sausage casings
    • A22C13/0013Chemical composition of synthetic sausage casings
    • A22C13/0016Chemical composition of synthetic sausage casings based on proteins, e.g. collagen

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur überführung von aus Hautsubstanz gewonnenem, Wasser oder wäßrige - Flüssigkeiten enthaltendem Fasermaterial in haltbare transportfähige Form Es ist bereits bekannt, tierisehe Haut, insbesondere solche, welche mit chemischen bzw. chemisch-physikalischen Mitteln, z. B. Kalkmilch, behandelt worden ist, durch mechanische Behandlung in Produkte zu überführen, welche die Fasern bzw. Faserbändel in freigelegtem Zustand enthalten. Derartige Produkte können auf Kunstleder, Kunstdarm und andere Erzeugnisse verarbeitet werden. Die Weiterverarbeitung derartigen Fasermaterials ist bisher allgemein im Anschluß an seine Herstellung erfolgt.
  • Die Erfinderin hat sich die Aufgabe gestellt,aus tierischer Haut gewonnenes Fasermaterial in trockenen, lager- und transportfähigen Zustand überzuführen. Versuche ,haben ergeben, daß Üurch übliche Trocknungsmethoden, wie Trocknen an der Luft, Überleiten von gegebenenfalls erwärmter Luft oder anderweitige Wäxmezufuhr, brauchbare Produkte nicht erhalten werden. Die Fasern erfahren hierbei mehr'oder weniger weitgehende unerwünschte Veränderungen, z. B. nach der Richtung hin, daß Verhornungen der Fasern und unerwünschte Verklebungen der Fasern miteinander stattfinden.
  • Dagegen werden ausgezeichnete Ergebnisse dadurch erzielt, daß die Entwässerung des Fasermaterials mit Hilfe organischer, mit Wasser mischbarer Flüssigkeiten, wie Alkohol, Aceton u. dgl., vorgenommen wird. Wenn man das in dem Fasermaterial vorhandene Wasser bzw. die darin vorhandene wäßrige Flüssigkeit durch organische Lösungsmittel der genannten Art weitgehend oder praktisch vo ' Ilständig verdrängt und alsdann die aufgenommene -organische Flüssigkeit beseitigt, erhält man trochnes, lagerfähiges Fasergut von ausgezeichneten*Eigenschaften.
  • Die überführung der Haut in faseriges Material kann nach beliebigen Methoden erfolgen, z. B. derart, daß die Haut der Einwirkung von chemisch bzw. chemisch-physikalisch wirkenden Stoffen, z. Bf alkalischen Stoffen oder Säuren oder quellend wirkenden galzlösungen, einer mehrstufigen Behandlung z. B. mit alkalischen Stoffen und Säuren unterworfen unddurch mechanische ein- oder mehrstufige Behandlung zerfasert -wird. Die Zerfaserung der--Haut -kann in mehr oder weniger weit gequollenem Zustand erfolgen. Eine Behandlung der-Haut mit Chemikalien kann auch im Anschluß an die mechanische Zerteilung oder bei mehrstufiger mechanischer Behandlung zwischen den einzelnen Behandlungsstufen vorgenommen werden. Schließlich kann auch die Behandlung mit Chemikalien ganz oder zum Teil im Verlaufe der mechanischen Bearbeitung der Hautsubstanz vorgenommen werden.
  • Man kann z. B. Haut, welche einer normalen oder verlängerten Äscherung 'unterworfen worden ist, in Gegenwart des hierbei aufgenommenen Kalks oder nach vorheriger mehr oder weniger weitgehender Beseitigung desselben zerfasern oder geäscherte Haut, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Waschprozesses, noch mit anderen Chernikalien, z. B. verdünnter Salzsäure, Ameisensäure, Essigsäure oder mit schwefliger Säure, behandeln und dann zerfasern, oder man kann geäscherte Haut zerteilen, das zerteilte Material mit Wasser oder wäßrigen Flüssig,-keiten, z. B. verdünnten Säuren, behandeln, hieran gegebenenfalls noch einen weiteren Zerfaserungsvorgang anschließen usw. Falls in dem Fasermaterial noch Chemikalien vorhanden sind, können diese nach üblichen Methoden, z. B. durch Atiswasc - hen, durch Umsetzung mit anderen Chemikalien und Auswaschen der Umsetzungsprodukte u. dgl. Maßnahmen, völlig oder weitgehend entfernt werden.
  • Man kann aber auch Chemikalien, welche unschädlich sind oder gegebenenfalls vorteilhaft sind, in dem Faserinaterial belassen oder dieselben nur teilweise entfernen. So kann inah z. B. Fasermaterial, welches Säure enthält, mit Alkohol nur unvollkommen auswaschen und hierdurch-einen gewissen Sätiregehalt auf der Faser erhalten.
  • Gemäß der Erfindung wird das nach den vorstehend beispielsweise ' erwähnten oder anderen Methoden gewonnene Fasermaterial, nachdem es von der Hauptmenge der vorhandenen Flüssigkeit durch Maßnahmen, wie Abtropfenlassen, Abpressen, Zentrifugieren o. dgl., befreit worden ist, mit organischen, mit Wasser mischbaren Flüssigkeiten unter Bedingungen behandelt, bei welchen das Wasser durch die organische Flüssigkeit verdrängt .wird. Dies kann in einfachster Weise x. B. dadurch geschehen, daß man die organische Flüssigkeit durch das Faserinaterial rieseln läßt oder die organische'Flüssigkeit durch das Fasermaterial saugt oder preßt. Mit Vorteil kann man z. B. derart verfahren, daß man mehrere mit Fasermaterial- beschickte Behandlungsgefäße hintereinanderschaltet und die organische Flüssigkeit durch das System leitet.
  • Nachdern der gewünschte Grad der Entwässerung erreicht ist, kann die organische Flüssigkeit nach üblichen Methoden, z. B. durch Trocknenlassen an der Luft, Durchleiten von gegebenenfalls erwärmter Luft oder anderen Gasen, Erwärmen u. dgl. Maßnahmen, entfernt werden. Der Grad der Entwässerung durch die organische Flüssigkeit richtet sich nach der, Art und Seschaffenheit des Fasermaterials und der Art der beabsichtigten Weiterbehandlung. Im allgemeinen wurde gefunden, daß das Fasermaterial um so weniger wärmeempfindlich'ist, je weitgehender das Wasser verdrängt worden ist. Man kann infolgedessen durch weitergehende Verdrängung des Wassers raschere Trocknung durch Anwendung höherer Wärmegrade erzielen. Selbstverständlich kann die Trocknung auch durch Absaugen iLi. dgl. Maßnahmen bewirkt oder unterstützt werden. Nach erfolgter Trocknung erhält nian das Faserinaterial in der gewünschten lager- und transportfähigen Form. Es kann z. B. zu Preßbällen verdichtet und so versandt werden.
  • Nach einer Ausführungsforin der Erfindung wird so verfahren, daß dem Faseriiiaterial geringe Mengen von Chemikalien vor dein E.iitwässerungsvorgang oder im Verlaufe des E-iitwässerungsvorgangs zugefügt werden. Man kann z. B. so vorgehen, daß inaii den organischen, mit Wasser inischbaren Flüssigkeiten, vorzugsweise gegen Ende der Wasserverdrängung, eine passende Menge von Säure, z. B. Salzsäure, zufügt und hierdurch die gewünschte Säuremenge in gleichmäßiger Verteilung in das Fasermaterial einführt.
  • Nach Verdunstung bzw. Verdampfung des organischen Lösungsmittels -bleibt 41sclaiiii die Säure auf dein Faserrnaterial zurück. Hierdurch ist man in der Lage, dem Fasermaterial .einen gewünschten Säuregrad zu verleihen bzw. dasselbe auf, gewünschte pH-Werte einzustellen. Das so erhaltene Fasermaterial ist für manche Zwecke der Weiterverarbeitung 7. B. für die Herstellung von Kunstdarm: von Leder usw.. besonders geeignet. Die Verarbeitung auf I,' unstdarm kann z. B. in einfachster Weise derart erfolgen, daß das Fasermaterial durch Zugabe passender Mengen von Wasser in eine Paste von geeigneter Konsistenz übergeführt und diese z. B. durch Pressen durch Düsen und Trocknung auf die gewünschten Gebilde verarbeitet wird.
  • Man kann auch andere in. den wasserverdrängenden organischen Lösungsmitteln lösliche Verbindungen oder Stoffe, z. B. lösliche Basen, Salze, Fette, oxydierende oder nichtoxydieren-de Öle, Gerbstoffe, Farbstoffe, Netzmittel ti#w., gegebenenfalls mehrere derartiger Stoffe gleichzeitig oder nacheinander in das Fasermaterial einführen und hierdurch .die Eigenschaften desselben nach gewünschten Richtungen.hin -beeinflussen. Zur Über-,Kung der zuzuführenden Stoffe in Lösung fdh oder Begünstigung der Lösung derselben können den für die Wasserverdrängung bestimmten, mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln noch geeignete andere Lösungsmittel oder andere die Lösung begünstigende Stoffe zugesetzt werden. Durch Behandlung des Fasermaterials mit mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeiten, denen gegebenenfalls noch andere Lösungsmittel zugesetzt sein können, kann man auch eine mehr oder weniger weitgehende 1-,-ntfettung vornehmen.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird das aus Haut gewonnene Fasermaterial einer Zwischenbehandlung, z. B. durch Gerben, unterworfen und die gegerbten Fasern durch Behandlung mit organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln und Verdunsten bzw. Verdampfen der Lösungsmittel in die gewünschte Trockenform übergeführt. Das Gerben des Faserinaterials kann nach üblichen Methoden, wie vegetabilische Gerbung, Mineralgerbungusw., vorgenommen werden. Auch in diesem Falle bietet die Anwendung organischer Lösungsmittel den Vorteil, daß unerwünschte Beeinflussungen und Veränderungen des Faserinaterials bei Überführung desselben in den Trockenzustand vermieden werden.
  • Die Erfindung bietet den Vorteil, daß die Hautabfälle da, wo sie anfallen, in haltbares Faserniaterial übergeführt und dieses alsdann an beliebige für die Weiterverarbeitung üi Betracht kommende Stellen versandt und bis zum Verbrauch gelagert werden kann. Weiterhin kann das Faserniaterial, wie bereits erwähnt wurde, durch Zugabe von Wasser oder wäßrigen Flüssigkeiten in Breiform, Teigform, Pastenforin usw. übergeführt und in diesem Zustand auf Gebilde, wie Kunstdarm, auf Leder usw., weiterverarbeitet werden.
  • Beispiele i. Geäscherte und durch Lagern mit Kalkmilch nachbehandelte Blößen werden ohne vorheriges Auswaschen im Holländer zerfasert, das zerfaserte Material wird durch Auswaschen oder durch Nachbehandlung mit Salzsäure oder durch beide Maßnahmen von vorhandenem Kalk mehr oder weniger weitgehend befreit. Entstehen hierbei störende Nebenprodukte,' wie z. B. Chlorcalcium, so werden auch diese durch Auswaschen o. d-i. Maßnahmen entfernt. Nunmehr wird die Hauptmenge des vorhandenen Wassers bzw. der vorhandenen wäßrigen Flüssigkeit durch Pressen, Zentrifugieren -o. dgl. Maßnahmen beseitigt und das,dann noch vorhandene Wasser,durch Durchleiten von Alkohol oder Aceton bis zum gewünschten Grad-verdrängt und das zurückgebliebene organische Lösungsmittel durch Verdunsten oder Verdampfen beseitigt. Das trockne Fasermaterial ist lager-und transportfähig. Durch-Kneten mit Wasser oder wäßrigen Lösungen kann es in pastenartigen Zustand übergeführt und in dieser Form weiterverarbeitet werden.
  • 2. Nach Beispiel i behandeltes Fasermaterial wird nach Verdrängung des Wassers durch Alkohol einer Behandlung mit salzsäurehaltigem Alkohol unterworfen, woraufdurch Verdampfen des Alkohols getrocknet wird. Das Trockenprodukt enthält die Salzsäure fest gebunden und gibt dieselbe weder beim Lagern an der Luft noch beim Transport ab. Das salzsäurehaltige Faserinaterial liefert beim Kneten mit wenig Wasser eine Faserpaste, die auf "ewünschte Anwendungszwecke weiterverarbeitet werden kann.
  • 3. iooo kg geäscherte Hautabfälle (Leinileder) werden etwa 8 bis 14 Tage mit Kalkmilch bei Lufttemperatur behandelt und dann zusammen mit 9 cl.)iii Wasser in einem Holländer zerfasert. Nach Abtrennung der freiwillig ablaufenden Wassernienge und geringern Auspressen gelangt die Faserniasse in ein Chroingerbbad von üblicher Zusammensetzung. Nach Beendigung der Gerbung wird das überschüssige Wasser mit Alkohol oder Aceton verdrängt und die Faser getrocknet. Anschließend kann noch eine Behandlung mit Fetteinulsionen o. dgl. vorgenoninien werden.

Claims (1)

  1. PATEINI TAN SPRÜCHr: i. Verfahren 7tir Überführung von ans Hautsubstanz gewonnenem, Wasser oder wäßrige Flüssigkeiten enthaltendem Fasermaterial in haltbare transportfähige Form, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial mit Hilfe organischer, mit Wasser inischbarer Flüssigkeiten, ' wie Alkohol und Aceton, denen gegebenenfalls noch andere organische Lösungsmittel zugesetzt werden können, mehr oder weniger weitgehend entwässert und getrocknet wird. 2-. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorgang mit der Maßgabe durchgeführt wird, daß Verbindungen oder Stoffe, welche befähigt sind, dem Fasermaterial gewünschte Eigenschaften zu erteilen, wie z. B. Säuren, Gerbstoffe, Farbstoffe, Fette, Öle, Netzmittel, gegebenenfalls mehrere dieser Stoffe, dem Faserrnaterial zugeführt werden, zweckmäßig derart, daß gegen Ende des Wasserverdrängungsvorgangs- -oder nach Beendigung.desselben die zuzuführenden Stoffe zusammen mit organischen Lösungsmitteln in das Fasermaterial eingeführt werden und letztere wieder entfernt werden. - - 3- -Verfahren nach PatentansprAchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß- das aus Hautsubstanz gewonnene Fasermaterial einer Gerbung unterworfen und das gegerbte Fasermaterial im Sinne der Ansprüdhei und 2 in Trocken£aser über-,geführt wird.
DEF76182D 1933-09-06 1933-09-06 Verfahren zur UEberfuehrung von aus Hautsubstanz gewonnenem, Wasser oder waessrige Fluessigkeiten enthaltendem Fasermaterial in haltbare transportfaehige Form Expired DE638585C (de)

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