DE740148C - Verfahren zur Foerderung des Fruehtreibens von Pflanzen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Förderung des Frühtreibens von Pflanzen Es ist bekannt, - daß man in der Ruheperiode befindliche Pflanzen durch Behandeln mit Warmwasser oder Ätherdämpfen zur Unterbrechung der Ruheperiode bringen kann. Man macht von solchen Verfahren z. B. bei dem Flieder Gebrauch, den man zu vorzeitiger Entwicklung seiner Blüten bringen will.
• Dies weiteren hat man vorgeschlagen, Knollenpflanzen vor dem Austreiben mit -weiblichen Sexualhormonen zu behandeln.
• Es sind auch Versuche bekanntgeworden, verschiedenen pflanzlichen Organen, ohne sie zu verletzen, Wuchsstoff zuzuführen. Zu diesem Zwecke hat man z. B. Narben von Orchideenblüten mit einer Wuchsstoffpaste bestrichen, wodurch die Blüten vorzeitig welkten. Ein Frühtreiben wurde mit dieser Methode weder beabsichtigt noch erzielt, was ja auch gar nicht möglich -war, da es sich bei den behandelten Organen um schon aufgeblühte Blüten und nicht um im Ruhezustand befindliche Knospen handelte.
• Es wurde nun gefunden, daß man das Frühtreiben von in der Ruheperiode befindlichen Pflanzen in besonders auffälliger Weise dadurch fördern Mann, daß man deren Knospen mit Lösungen oder Pasten organischer wachstumsfördernder Stoffe behandelt.
• Als wachstumsfördernde Stoffe haben sich besonders die ß-Indolylessigsäure, , deren Homologe, Salze und Ester sowie ähnlich wirkende Stoffe, wie Phenyl- oder Naphthylessigsäure, oder Vitamine der B-Gruppe, wie die Vitamine B1 und BE, und ähnlich aufgebaute Polyoxyalkylisoalloxazine bzw. Pyrimitylthiazoliumvexbindungen sowie Werkstoffe der Biosgruppe, wie Biotin, als geeignet erwiesen. Man kann diese organischen wachstumsfördernden Stoffe miteinander auch mischen. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, Mischungen organischer wachstumsfördernder Stoffe mit anorganischen Reizstoffen, z. B. Mangan-oder Zinksalzen; sowie torsäurehaltigen Verbindungen anzuwenden.
• Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung kann man z. B. so verfahren, daß man die Knospen, beispielsweise von Flie- _. dersträuchen, mit der Wuchsstofflösung be-. netzt oder mit einer Wuchsstoffpaste bestreicht. Man kann diese Verfahren sowohl an der vollständigen Pflanze als auch an abgeschnittenen Zweigen durchführen.
• Die Wuchsstofflösungen enthalten vorteilhaft den Wirkstoff in Konzentrationen von etwa i : iooo bis i :- iooooo. Geeignete Lösungen sind z. B. folgende wäßrige Lösungen mit o,o i % ß-Indolylessigsäure, o,o i olo ß-Indolylbuttersäure, o,oi% a-Naphthylessigsäure oder o,oio/o Vitamin B, und o,o20lo Manganchlorid.
• Verwendet man Wuchspasten, bo enthalten diese den Wuchsstoff zweckmäßig in Konzentrationen von o, i bis 0,5%. Die Pasten können fettfrei oder fetthaltig sein. Als Wuchspaste hat sich z. B. eine aus gleichen Teilen Wasser und Wollfett bestehende Verreibung mit einem Gehalt von o, 5 % ß# Indolylessigsäure als brauchbar erwiesen.
• Die Behandlung von Pflanzen mit Wuchsstoffen (Phytohormonen) z. B. zum Bewurzeln ist bekannt. Daraus war jedoch nicht der Schluß zu ziehen, daß bei in der Ruheperiode befindlichen Pflanzen sich durch Behandlung der Knospen ein Frühtreiben erreichen lassen würde. Im Gegenteil war anzunehmen, daß ein Wachstum nur hervorgerufen bzw. beschleunigt werden könnte während der Wachstumsperiode, d. h. vom Frühjahr bis zum Herbst.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Förderung des Frühtreibens von Pflanzen mit wachstumsfördernden Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Ruheperiode der Pflanzen deren Knospen mit Lösungeg oder Pasten organischer wachstumsfördernder Stoffe, denen noch anorganische Reizstoffe zugemischt sein können, behandelt.