DE897639C

DE897639C - Absperrvorrichtung fuer Rohrleitungen od. dgl., insbesondere fuer Feuerloeschleitungen und Strahlrohre

Info

Publication number: DE897639C
Application number: DEA3990D
Authority: DE
Inventors: Martin Betzler
Original assignee: ALLG FEUERLOESCHER AG
Current assignee: ALLG FEUERLOESCHER AG
Priority date: 1943-11-06
Filing date: 1943-11-06
Publication date: 1953-11-23
Also published as: DE921843C

Description

Absperrvorrichtung für Rohrleitungen o-d. dgl., insbesondere für Feuerlöschleitungen und Strahlrohre Die Erfindung betrifft eine Absperrvorrichtung für Rohrleitungen od. dgl., insbesondere für Feuerlöschleitungen und Strahlrohre. Es sind in der Hauptsache drei verschiedene Arten solcher Absperrvorrichtungen bekannt: Ventile, Hähne und Schieber. Diese Hauptbauarten haben gemeinsam, daß .der gesamte auf dem Verschlußglied lastende statische Druck des Durchflußmediums beim Betätigen des Verschlußgliedes sogleich in ganzer Größe zu überwinden ist. Schon bei mittleren Ventilquerschnitten werden dadurch besondere Mittel, wie z. B. Spindeln mit vielen Gewindegängen, erforderlich, um die öffnungs- bzw. Schließkräfte zu überwinden. Die neue Absperrvorrichtung vermeidet diesen Nachteil und bietet darüber hinaus noch den besonderen Vorteil, daß gewisse metallische Sparstoffe, wie sie für Ventilsitze u. dgl. verwendet werden müssen, überflüssig werden. Gemäß der Erfindung besteht die Absperrvorrichtung aus einem biegsamen Verschlußband, ,das beim öffnen von dem abzusperrenden, gegebenenfalls mit Abstützungen versehenen Leitungsquerschnitt allmählich weggewickelt wird und beim Schließen in diesen zurückrollt. Dadurch wird erreicht, d'aß bei der Ventilbetätigung infolge des allmählichen Abwickelns bzw. Aufrollens nur ein ganz geringer Teil der auf dem.. Ventilsitz lastenden Kraft aufzuwenden ist. Die übrige Kraft wird weiterhin von dem Ventilsitz bzw. von den Abstützungen, gegen die das Verschlußband anliegt, aufgenommen. Es sind nur jeweils die Gegendruckkraft zu überwinden, die auf derjenigen sehr schmalen Zone liegt, die sich beim Abwickeln des Bandes gerade vom Sitz abhebt. In Schließstellung wird das Verschlußband durch den Druck des Durchgangsmediums fest auf den Sitz gepreßt und bildet dadurch einen dichten Abschluß,. Wegen dieser Bauart ist die Absperrvorrichtung gemäß der Erfindung nur für den Abschluß nach einer Fließrichtung geeignet.
Die Erfindung kann in außerordentlich mannigfacher Weise ausgeführt werden. Es können Ventilsitze in geradflächiger und gewölbter Form verwendet werden. Ebenso ist es auch möglich, zylindrische und keglige Formen des Ventilsitzes 'zu benutzen.
Zweckmäßig wird das sich vom Ventilsitz abwickelnde Band auf einer z. B. durch ein Handrad drehbaren Betätigungswelle aufgerollt. In anderen Fällen kann das Verschlußband lediglich vom Ventilsitz allmählich abgezogen und das überschießende Band in beliebiger Form untergebracht werden.
In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Abschlußvorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt eine Absperrvorrichtung, die von rechts nach, links beaufschlagt wird in einem axialen Schnitt; Abb. 2 zeigt dieselbeVorrichtung in einem Schnitt senkrecht zur Achse.
In dem Ventilkörper a ist eine Ventilsitzplatte b angebracht, die mit einer großen Zahl von Bohrungen c versehen ist. Die Stege, die zwischen den Bohrungen bestehen, bilden gewissermaßen die Stützrippen, gegen die sich das Verschlußband. d anlegt und an die es durch, den Druck dichtschließend !angepreßt wird. Das wieder abwärts gezogene, gegebenenfalls verjüngte Ende e .des Abschlußbandes d ist an einer Betätigungswelle f befestigt, die von. außen her durch das Handrad g gedreht werden kann. Beim Drehen wickelt sich das Verschlußband d aui die Welle f auf und wird somit von der Ventilplatte b allmählich abgehoben. Es werden nunmehr nacheinander die einzelnen Lochreihen freigelegt, wodurch der Ausgangsquerschnitt sich allmählich vergrößert. Am, Handrad. g ist bei der Betätigung nur eine ganz geringe Kraft aufzuwenden, da der Hauptdruck des Durchgangsmediums auf den Abstützrippen zwischen den Bohrungen lastet. Nur der Druck der sich. gerade :abhebenden Zone ist zu überwinden. Das gilt sowohl für das Öffnen als auch. das Schließen des Ventils.
In Abb.3 ist die Absperrvorrichtung in etwas abweichender Form dargestellt. Es befindet sich wiederum im Ventilkörper a die Ventilplatte b, die in .diesem Fall nicht mit Durchgangsbohrungen, sondern mit rechteckigen Duichbrechungen gemäß Abb. q. versehen ist. Gegen die stehenbleibenden Rippen dieser Durchbrechungen c legt sich das Verschlußband d. Dieses wird beim Betätigen nicht aufgerollt, sondern lediglich von der Ventilplatte d durch die Betätigungsstange k abgezogen. Der abgewickelte Teil des iBandes wird in einer im Ventilgehäuse a befindlichen Kammer i untergebracht. Die Abb. 5 und 6 zeigen im Längs- und Querschnitt eine Absperrvorrichtung, bei der sich das Verschlußband d von der Außenseite eines zylinderförmigen Ventilsitzes b abwickelt bzw. auf .diesem aufrollt. Zu diesem Zweck besitzt das Verschlußband d eine Öse k (Abb. 6), in die ein Kurbeltrieb L faßt. Der Kurbeltrieb wird mittels des Handrades g betätigt. Beim Drehen des Handrades bewegt sich der Kurbelzapfen l um den Zylinder b herum und wickelt das Band d ab bzw. rollt es auf den Zylinder b auf.
Das Durchgangsmedium: tritt bei diesem Ausführungsbeispiel durch den ;Seitenstutzen m in das Absperrorgan ein und umspült den Abschlußzylinder b von allen Seiten. Nach der Abwicklung des Verschlußbandes strömt das Durchgangsmedium durch die Durchtrittsöffnungen c in .den Innenzylinder zum Abfluß.
Da Ventile gemäß der Erfindung die Neigung haben, sich selbst zu schließen, insbesondere dann, wenn sie nur teilweise geöffnet waren, so kann es zweckmäßig sein, eine Bremsvorrichtung vorzusehen, die das Verschlußband in jeder beliebigen Öffnungsstellung festhält. Zu diesem Zweck ist bei ,dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 6 ein Zahnring n an der Welle des Kurbeltriebes L vorgesehen. Dieser Zahnring drückt sich entsprechend dem im Ventilgehäuse a herrschenden Druck und dem Querschnitt der Betätigungswelle gegen einen feststehenden Gegenring o im Ventilgehäuse. Es entsteht somit eine erhebliche Reibung, die mit zunehmendem Druck wächst. Diese Reibung verhindert das selbsttätige Schließen des Absperrorgans, sofern dieses erwünscht ist.
In Abb. 7 ist eine Absperrvorrichtung dargestellt, bei der sich das Verschlußband d von,der Innenseite eines zylinderförmigen Ventilsitzes b abwickelt bzw. auf diesem aufrollt. Der zylindrische Ventilsitz b ist zu .diesem Zweck rechtwinklig in das Ventilgehäuse ca eingesetzt. Durch die großen Bohrungen bzw. Durchlässe p tritt das Durchgangsmedium in den Innenzylinder b ein und drückt das Verschlußband d dichtschließend auf die Bohrungen: c des Zylinders b. Axial zu dem Zylinder b ist eine Betätigungswelle f -angeordnet, auf der sich das Verschlußband aufwickelt, wie es in gestrichelter Form dargestellt ist.
In Abb. 8 ist eine weitere Ausführungsform :der Absperrvorrichtung gemäß der Erfindung gezeichnet. Wie in den vorhergehenden Beispielen ist wiederum an einem Ventilkörper a eine Verschlußplatte b mit Durchlässen c vorgesehen. Das Verschlußband d hat in diesem Fall die Form eines in sich geschlossenen Schlauches. Selbstverständ'l'ich kann es sich auch um ein Band handeln, bei welchem die Enden miteinander verbunden sind. Das Verschlußband d ist in diesem Fall in der Mitte der Verschlußplatte b, und zwar im Punkt q an dieser befestigt, so ;daß jeweils nach oben und unten ein loser Teil entsteht. Durch den Druck des Durchflußmediums, welches auch in den Innenraum des Verschlußbandes. hineintritt, wird dieses dichtschließend gegen den- Ventilsitz b gepreßt. Zum Betätigen wird ein Betätigungsd'oppelhebel r umgelegt. Im Innern des Ventils greift .dieser Hebel ;hinter den losen Teil des Verschlußbandes und zieht dieses entgegen der Fließrichtung.. Hierbei werden die beiden Enden, die auf der Verschlußplatte b aufliegen, allmählich von den Durchlässen c abgewickelt. Die gestrichelte Darstellung zeigt das Absperrorgan in Öffnungsstellung. Dieses Ausführungsbeispiel ist besonders für schnelle Betätigung u. dgl. geeignet.
Wenn es darauf ankommt, den Durchgangsquerschnitt des Absperrorgans möglichst groß zu machen oder wenn Verstopfungen zu befürchten sind, so können gemäß Abb.9 und io statt der einzelnen Durchflußlöcher bzw. der Durchflußrechtecke t angewandt werden, die jeweils in der Abwicklungsrichtung des Bandes verlaufen. Damit unter der Wirkung eines hohen Druckes das Verschlußband nicht durch die Schlitze hindurchgedrückt wird, sieht die Erfindung vor, daß das Verschlußband quer zur Abwickelrichtung mit besonderen Versteifungen u versehen ist. Diese können in das Versch'lußband hineingearbeitet sein. Die quer verlaufenden Abstützstäbe hindern das ,Abwickeln des Verschlußbandes nicht, geben jedoch diesem eine genügende Quersteifigkeit, so daß hierdurch gewissermaßen ,die Querrippen ersetzt werden.
In den Abb. i i und 12 ist eine Absperrvorrichtung in kleiner Bauart dargestellt. Hierbei-genügt es wegen des geringen Durchflußquerschnittes, eine einzige Stützrippe oder überhaupt keine vorzusehen. Die Vorrichtung gemäß den Abb. i i und i2 arbeitet wie diejenige nach .Abb. 7.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Absperrvorrichtung für Rohrleitungen od. .dgl., insbesondere für Feuerlöschleitungen und Strahlrohre, gekennzeichnet durch ein biegsames Verschlußband, das beim Öffnen. von dem abzusperrenden, gegebenenfalls mit Abstützungen versehenen Leitungsquerschnitt allmählich weggewickelt wird und beim Schließen in diesen zurückrollt.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz aus einer Platte mit zahlreichen Öffnungen besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußband auf einer z. B. durch. ein Handrad drehbaren Betätigungswelle aufgerollt bzw. von dieser abgewickelt wird (Abb. 2). q.. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilband von der Ventilplatte durch eine Betätigungsstange abgezogen wird (Abb. 3). 5. Vorrichtung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß der abgezogene. Teil des Bandes und der entsprechende Teil der Betätigungsstange in einer besonderen Kammer (i) des Ventilgehäuses untergebracht werden. 6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge kennzeichnet, daß die Verschlußplatte zylinderförmig ausgebildet ist. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6@, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußband mit Hilfe eines Kurbeltriebes von ,der Außenseite des zylinderförmigen Ventilsitzes abgewickelt 'bzw. auf .diese aufgewickelt wird (Abb,. 6). B. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Bremsvorrichtung, die das Verschlußband in jeder beliebigen Öffnungsstellung festhält. 9. Vorrichtung nach Anspruch 8; gekennzeichnet durch einen auf der Betätigungswelle befestigten Zahnring, der gegen einen, feststehenden Gegenring am Ventilgehäuse ange-,drückt wird (Abb. 6). io. Vorrichtung nach Anspruch. 6; dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußband mit Hilfe einer Betätigungswelle von der Innenseite des zylinderförmigen Ventilsitzes abgewickelt bzw. auf diese aufgerollt wird (Abb,. 5). i i. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, @daß .das Verschh-lußband aus einem in sich geschlossenen Schlauch oder zumindest aus einem endlosen Band.' besteht (Abb. 8). 12. Vorrichtung nach Anspruch i i, dadurch gekennzeichnet, daß das Band in der Mitte der Verschlußplatte befestigt ist. 13. Vorrichtung nach Anspruch i i und i2; gekennzeichnet durch einen als Doppelhebel ausgebildeten Betätigungshebel, der hinter den losen Teil des Verschlußbandes greift ('Abb. 8). 1q.. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventil-sitzplatte Schlitze aufweist, die in der Abwicklungsrichtung des Bandes verlaufen. ,5. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußband mit quer zur Abwicklung liegenden Versteifungen versehen ist.