Pneumatisch angetriebenes Umreifungs- und Verschlussgerät
Die Erfindung bezieht sich auf ein pneumatisch angetriebenes Umreifungs und Verschlussgerät mit einem Handgriff.
Bei derartigen Geräten ist es bekannt, den Schlauch für die Zufuhr von Druckluft am hinten ren Ende des Handgriffes etwa parallel zur Handgrifflängsachse anzuordnen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass beim Betrieb dieser Geräte ein derart ab- ragender Luftschlauch für die Bedienung dieses Gerätes sehr hinderlich und unpraktisch ist und die Arbeit erschwert.
Diese Nachteile sollen durch die Erfindung beseitigt werden. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussorgane für die Luftzuleitung vor der Handgriffmitte liegen, zur Handgrifflängsachse quer verlaufen und mindestens ein Luftkanal vorhanden ist, in welchem die Zuluft in den Motor von vorn nach hinten fliesst.
Auf diese Weise wird die Handhabung solcher pneumatisch angetriebener Umreifungs und Verschlussgeräte wesentlich erleichtert, indem durch die Zufuhr der Druckluft mit Hilfe eines von oben herabhängenden Luftschlauches ermöglicht wird, das Gerät bequemer zu handhaben. Es lassen sich dadurch Schleifen im Schlauch vermeiden und da- mit auch die sonst häufig festzustellenden Schlauchknicke und -beschädigungen, namentlich im Bereich der Befestigungsstelle am Gerät.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindüngsgegenstandes dargestellt, wobei das Gerät zur Verwendung von bandförmigem Verschlussmaterial geeignet ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht des Gerätes,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Gerät,
Fig. 3 ein Längsschnitt durch den Handgriff mit eingebautem Motor und Getriebe,
Fig. 4 ein zu Fig. 3 um 90" versetzter Schnitt durch den Handgriff,
Fig. 5 ein Querschnitt durch den Handgriff nach der Linie V-V,
Fig. 6 ein Querschnitt durch den Handgriff nach der Linie VI-VI.
Das Gerät ist mit einem Handgriff 1 versehen, in dessen Innern sich ein Druckluftantriebsmotor 2 und ein Untersetzungsgetriebe befindet. Der Handgriff 1 ist an seinem vordern Ende mit einem Gehäuse 3 starr befestigt, welches die Antriebsorgane einerseits für die Transportrolle 4 des Umreifungs- bandes 15 und anderseits die Organe für die Betätigung des Verschlussmechanismus 5 enthält. Der Verschlussmechanismus, welcher mit einer um die Bandenden herumgelegten Hülse 16 zusammenwirkt, ist an sich bekannt und deshalb hier nicht weiter beschrieben. Die Betätigung des Verschluss- mechanismus erfolgt durch Druckluft über einen im Innern des Zylinders 6 befindlichen Kolben.
Bei einer Verstellung des Kolbens lässt sich eine über die Enden des Bandes 15 geschobene Verschlusshülse durch den Verschlussmechanismus deformieren, so dass hernach das Band in seiner Lage festgehalten ist.
An dem dem Handgriff 1 benachbarten, also vordem Teil des Gehäuses 3 ist ein Anschlussnippel 7 für den Luftschlauch 8 angeordnet, welcher der Zufuhr von Druckluft dient. Die Achse dieses Anschlussnippels 7 verläuft quer zur Längsachse des Handgriffes 1 und ragt nach oben. Mit Hilfe eines verschwenkbaren Hebels 9 kann eine Transportrolle 14 zum Einführen des Verschlussbandes 15 an gehoben werden. Der Druckluftmotor dient zum Antrieb dieser Transportrollen 14 und damit zum Spannen des Bandes 15. Die beiden Drucktasten 10 und 11 dienen zur wahlweisen Zufuhr von Druckluft zum Antriebsmotor für die Transportrolle 14 oder in den Zylinder zur Verstellung des Kolbens und damit zur Betätigung des Verschlussmechanis mus. Diese Ventile 10 und 11 liegen auf der Abtriebsseite des Motores, so dass vorerst die Druckluft im Handgriff von vorne nach hinten strömt.
Die Kanäle im Innern des Handgriffes sind so ausge bildet, dass sich im Innern des Handgriffes ein Gegenstrom der Luft ergibt.
Zur Aufhängung des ganzen Gerätes dient eine Öse 13 auf der Oberseite des Zylinders 6, so dass das Gerät entweder an einer Feder oder einem nachgiebigen Seilzug auf und abbewegt werden kann, wobei dieser Seilzug vorzugsweise mit einem Gewichtsausgleich versehen ist. Auf diese Weise kann das Gerät bequem an die jeweils benötigte Stelle gebracht werden, ohne dass die Luftzuleitung hinderlich ist, da der Schlauch 8 von oben her in das Gerät hineinragt.
In den Fig. 3 bis 6 ist ein Ausführungsbeispiel eines Druckluft-Motores mit Untersetzungsgetriebe gezeigt, aus welchem die Luftführung genauer hervorgeht. Beim Herabdrücken der Drucktaste 11 wird eine Kugel 54 entgegen der Kraft der Feder von ihrem Sitz abgehoben und dadurch der Druckluft den Weg in das Innere des Zylinders 6 freigegeben.
Durch Betätigung der Drucktaste 10 wird eine Ku- gel 58 entgegen dem Druck einer Feder 60 angehoben, wodurch die Zuleitung für die Druckluft frei gegeben wird, die nun durch den Kanal 32 (Fig. 3) im Gehäuse 30 in den Kanal 36 gelangt, welcher sich in einer vorstehenden Rippe 35 befindet. Von dort fliesst die Druckluft in eine Öffnung 38 und von dort in Längsbohrungen 40. Diese Längsbohrungen 40 oder Längsschlitze bilden die eigentlichen Einlasskanäle für den Druckluftmotor.
Der Druckluftmotor weist einen Rotor 16 auf, in welchem sich mehrere radiale Schieber 42 befinden, die in Schlitzen des Rotors beweglich geführt sind. Dieser Rotor 16 ist bezüglich einer Hülse 43 exzentrisch gelagert. Die Längsbohrungen 40 befinden sich in der Nähe derjenigen Stelle, wo der Rotormantel am nächsten bei der Hülse 43 liegt, so dass sich die Druckluft bei der Verdrehung des Rotors entspannen kann. Gegenüber den Längsbohrungen 40, etwa um 1800 versetzt, ist ein Auslass-Schlitz 44 vorhanden, welcher in seitliche Öff- nungen 50 einmündet (s. Fig. 6), die zwischen dem Gehäuse 1 und dem Einsatzstück 45 gebildet sind.
Ein Teil der Luft strömt anderseits auch durch den ringförmigen Kanal 46 und verlässt die hintere Stirnseite des Gerätes über ein Lochblech 48. Der an- dere Teil der Luft gelangt vom Kanal 50 in das Getriebe bzw. in dessen Zwischenräume und wird von der Bohrung 52 in das Gehäuse 3 geführt, von wo es durch eine nicht sichtbare Öffnung in Richtung des Pfeiles B in Fig. 2 abströmt. Somit fliesst die Druckluft im Gehäuse 1, vom Einlassnippel 7 ausgehend, vorerst von vorne nach hinten, d. h. in den Fig. 3 und 4 von links nach rechts.
Nach dem Verlassen des Druckluftmotores verzweigt sich die abströmende Luft, indem ein Teil hinten, also am linken Handgriffende abgeführt wird und ein anderer Teil in gegenläufiger Richtung, also von rechts nach links, in das Innere des Gehäuses geleitet wird, wie dies in den Pfeilen in Fig. 1 angedeutet ist.
Der Rotor 16 ist durch Kugellager 37 und 39 abgestützt und weist an seinem vorderen Ende ein Ritzel 18 auf, das mit Planetenrädern 20 kämmt, die je auf einem Bolzen 22 sitzen. Diese Planetenräder 20 sind als Doppelräder ausgeführt, wobei der eine Teil in eine innenverzahnte Hülse 41 und der andere Teil in ein innenverzahntes Hohlrad 24 eingreift. Das innenverzahnte Hohlrad 24 ist im Gehäuse 30 drehbar abgestützt und trägt im Innern die Antriebswelle 26, welche über ein Schneckengetriebe mit den Transportrollen 14 in Drehverbindung steht. Das Getriebe ist somit ein Planetengetriebe, welches die Drehzahl des schnellaufenden Ro- tors in einem Verhältnis von etwa 50:1 heruntersetzt.
In der Druckluftleitung 8 ist ein Ölvernebler von an sich bekannter Ausbildung vorgeschaltet, so dass die Druckluft einen geringen Ölnebel mitreisst, der zur Schmierung des Druckluftmotores und des Getriebes dient.
Es wäre auch denkbar, dass auf den Auslass von Luft bei der Lochscheibe 48 verzichtet würde und die ganze Luftmenge, nachdem sie den Druckluftmotor verlassen hat, in Richtung gegen das Gehäuse 3 geleitet wird.
Anstelle eines druckluftbetätigten Verschlussmechanismus könnte auch ein handbetätigter Mechanismus treten, wie er beispielsweise in der deutschen Patentschrift No. 1 064 871 beschrieben ist.