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Umsteuerung, insbesondere für Schiffsdieselmaschinen Die Erfindung
betrifft eine Umsteuerung, insbesondere für Schiffsdieselmaschinen, bei denen der
für das Umsteuern abstellbare Brennstoff zu Beginn der neuen Drehrichtung selbsttätig
wieder eingeschaltet wird, und besteht darin, daß das Wiedereinschalten des Brennstoffes
von zwei nach dem Umsteuern miteinander in Eingriff gelangenden Verzahnungen bewirkt
wird, von denen die eine auf einem die Drehrichtungswechsel mitmachenden Umlaufteil,
die andere auf einem zwischen zwei Endlagen beweglichen Riegel angeordnet ist, der
im Zeitpunkt des Drehsinnwechsels durch Reibwirkung vom Umlaufteil verschoben wird,
bis die Zähne miteinander in Eingriff treten. Die Reibwirkung dauert dabei so lange,
bis der noch im Leerlauf sich bewegende Riegel auf den von der Brennstoff-,%viedereinschaltvorrichtung
hervorgerufenen Bewegungswiderstand stößt. In diesem Zeitpunkt ist die auf dem Riegel
befindliche Verzahnung so weit in den Bereich der auf dem Umlaufteil befindlichen
Verzahnung gebracht, daß sie mit dieser infolge der Drehbewegung in Eingriff kommt,
worauf die Zwangsläufigkeit des Brennstoffwiedereinschaltvorganges hergestellt ist.
Die Reibwirkung kann jedoch auch so groß gemacht werden, daß das Wiedereinschalten
des Brennstoffes im normalen Betrieb von ihr allein bewerkstelligt wird. Die Verzahnungen
haben dann nur den Zweck, die selbsttätige Wiedereinschaltung des Brennstoffes auch
dann zu sichern, wenn die Reibwirkung aus irgendeinem Grund versagen sollte.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
in verschiedenen Stellungen schematisch dargestellt.
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In Fig. i ist i der Zylinder, 2 das Anlaßventil, 3 die Anlaßdruckluftleitung,
4 die beim Drehsinnwechsel der Maschine ebenfalls ihren Drehsinn wechselnde Steuerwelle,
5 der UmsteuerhebeI und 6 die Brennstoffpumpe einer nicht weiter gezeichneten umsteuerbaren
Schiffsdieselmaschine. 7 ist der Kolben, 8 das Saugventil, 9 das Druckventil und
io ein das Saugventil untergreifender Stift der Brennstoffpumpe. i i ist ein in
der Längsrichtung verschiebbarer, mit einem Zahn 12 und einem Langloch 13 versehener
Riegel, 14 ein dem Riegel gegenüber fest auf der Steuerwelle angeordneter Ring,
an dem zwei Zähne 15 so angeordnet sind, daß sie sich in der gleichen Ebene wie
der Zahn 12 bewegen. 16 ist .ein in einem Zylinder 17 beweglicher Kolben, 18 eine
den Zylinder an die Anlaßluftleitung anschließende Leitung, 19 eine auf dem
Kolben 16 angeordnete Rolle, vermittels welcher der Kolben unter dem Einfluß der
Anlaßdruckluft den Riegel i i
ständig an den Ring 14 andrückt. 20
ist ein unten im festen Punkt 21 drehbar gelagerter, oben mit einer Rolle 22 versehener
Hebel, der zwischen zwei festen Anschlägen 23 be=:t weglich ist und von dem ein
Stift 24 das Langloch 13 eingreift. 25 ist eine einem Nocken 26 versehene, an dem
Um2' steuerhebel 5 angele nkte Stange, deren freies Ende auf der Rolle 22 aufliegt,
und 27 ein vermittels der Rolle 29 auf die Stange 25 sich stützender Stößel, der
in der festen Führung 28 beweglich ist und mit einem Arm 3o unter den Stift io der
Brennstoffpumpe greift. Mit A und B sind die Anlaß- und Betriebsstellungen
des Umsteuerhebels für Vorwärts- und Rückwärtsgang bezeichnet. In Fig. i ist die
ganze Einrichtung in der Stellung; Betrieb vorwärts, gezeichnet.
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Wird der Uinsteuerhebel aus dieser Stellung in die in Fig.2 gezeichnete
Stellung, Anlaß rückwärts, gebracht, so wird auf bekannte Weise das Anlaßventil
in Tätigkeit gesetzt und das Brennstoffpumpensaugventil vermittels des Stößels 27
durch den über die Rolle 22 gleitenden Nocken 26 angehoben. Infolgedessen wird unter
gleichzeitiger Abstellung der Brennstoffeinspritzung Anlaßluft so in den Zylinder
eingelassen, daß die Maschine gebremst und ihr schließlich der andere Drehsinn aufgezwungen
wird. Dabei wird der Riegel i z von dem noch in der Richtung des Pfeiles 31 umlaufenden
Ring 14 bis zum Zeitpunkt des Drehsinnwechsels durch Reibung in der gezeichneten
linken Endlage festgehalten. Im Zeitpunkt des Drehsinnwechsels selbst wird der Ring
daraufhin ebenfalls durch Reibung nach rechts mitgenommen, um schließlich durch
einen der auf den Zahn 12 stoßenden Zähne 15 zwangsläufig so weiter nach rechts
verschoben zu werden, daß er den Hebel 20 und die Rolle 22 in die in Fig.3 gezeichnete
rechte Lage bringt und auf diese Weise die Stange 25 mitsamt dem Stöße127 und dem
Stift io unter dem Einfluß ihres Eigengewichtes zum Sinken veranlaßt, wodurch das
Saugventil freigegeben und die Einspritzpumpe wieder zum Fördern veranlaßt wird.
Da der Arbeitszylinder somit erst vom Zeitpunkt des Drehsinnwechsels an wieder Brennstoff
erhalten kann, so wird auf diese Weise ein den Drehsinnwechsel verzögerndes vorzeitiges
Wiedereinsetzen der Zündungen mit einfachen Mitteln unmöglich gemacht. Die Einrichtung
kann natürlich auch so ausgebildet sein, daß der Riegel i i anstatt ständig nur
zeitweise, d.h. jeweils nur von der Einleitung des Umsteuervorgangs an, an den Ring
14 angepreßt wird. 32 ist ein dem Anlaßventil2 im Zylinderdeckel nachgeschaltetes,
durch die Feder 33 .belastetes Rückschlagventil, 3¢ ein fest mit =.Äd in Ventil
32 verbundener, im Zylinder 35 @JJheWeglicher Kolben und 36 ein auf der Ein-,.Wtf_SSeite
durch die Leitung 37 an die Anfä`LiIuftleitung, auf der Austrittsseite durch die
Leitung 38 an den Zylinder 35 sowie durch die öffnung 39 an die Atmosphäre angeschlossenes
Ventil, das durch die Stange 40 von einem Arm 41 des Stößels 27 betätigt wird und
bei dem die Stange 40 so mit einer Verengung q.2 des Ventilgehäuses zusammenarbeitet,
daß die Stange beim Aufstoßen des Ventils den Austrittsraum desselben von der Atmosphäre
abschließt.
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Wird die Maschine umgesteuert, so wird gleichzeitig mit dem Saugventil
der Brennstoffpumpe auch das Ventil 36, unter Abschließung seines Austrittsraumes
von der Atmosphäre, aufgestoßen, worauf der Kolben 3¢ infolge der auf ihn einwirkenden
Anlaßluft das Ventil 32 öffnet und der Arbeitskolben des noch im alten Drehsinn
verharrenden Motors, die ihm entgegenwirkende Anlaßluft beim Aufwärtsgang durch
das Ventil 32 und das Anlaßventil unter. Vermeidung einer übermäßigen Kompression
in die Anlaßluftleitung zurückschieben, d. h. der Motor als Kompressor wirken kann.
Wird alsdann im Zeitpunkt des Drehsinnwechsels der Maschine das Ventil
36 mitsamt dem Saugventil der Brennstoffpumpe wieder geschlossen und dadurch
der Zylinder 35 wieder an -die Atmosphäre angeschlossen, so hat das Ventil 32 die
Wirkung eines Rückschlagventils, durch das ein Rückschlagen -der alsdann eintretenden
Zündungen in die Anlaßluftleitung unmöglich gemacht wird.