DE654135C

DE654135C - Hahn mit anlueftbarem Kueken

Info

Publication number: DE654135C
Application number: DEH148041D
Authority: DE
Original assignee: GUSTAV HUHN
Current assignee: GUSTAV HUHN
Priority date: 1936-06-25
Filing date: 1936-06-25
Publication date: 1937-12-13

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Hähne der an sich bekannten Art, deren Küken zum Zwecke des Erleichterns der Öffnungs-, Umstell- oder Schließbewegung vor dieser, vorzugsweise durch Drehen einer mit dem Kükenschaft verbundenen Buchse o. dgl., von seinem Sitz im Gehäuse abgehoben und damit angelüftet werden kann. Obwohl auf diese Weise das Drehen des Kükens wesentlich erleichtert wird, hat sich doch gezeigt, daß in gewissen Fällen noch Schwierigkeiten auftreten, und zwar insbesondere da, wo es sich um Hähne für Heißdampf handelt. Es kommt in derartigen Fällen vor, daß sich das Küken trotz der besprochenen Anlüftung und trotz des dadurch bedingten Spiels zwischen den beiden Kegelflächen von Küken und Gehäuse nicht oder nur äußerst schwer drehen läßt.

Es hat sich nun gezeigt, daß dieser Übel-

ao stand in sehr einfacher Weise dadurch beseitigt werden kann, daß an der Abschlußseite des Kükens Vertiefungen oder Taschen vorgesehen werden, die durch Bohrungen mit dem Durchgangskanal des Dampfes oder eines ähnlichen Betriebsmittels durch das Küken in Verbindung stehen, derart, daß der Dampf o. dgl."schon vor Drehung des Kükens in jene Vertiefungen oder Taschen einströmen kann. Ein mit dieser Einrichtung versehener Hahn läßt sich nach erfolgtem Anlüften ganz leicht drehen, auch wenn es sich um den Abschluß bzw. die Durchleitung von hocherhitztem Dampf handelt.

Für die Erklärung dieser Erscheinung kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage. Insbesondere ist zu berücksichtigen, daß durch den hocherhitzten Dampf, der von der Eintrittsseite des Gehäuses her gegen das Küken strömt, dieses dann, wenn die Einrichtung gemäß vorliegender Erfindung nicht vorhanden ist, ebenso wie das Hahngehäuse einseitig erhitzt wird und sich daher ungleichmäßig ausdehnt, wodurch eine Festsetzung des Kükens im Gehäuse trotz der Anlüftung bestehen bleibt und dadurch die Drehung des Kükens erschwert bzw. unmöglich gemacht wird. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, daß durch das von der Eintrittsseite des Gehäuses her einseitig gegen das Küken strömende Druckmittel (Dampf o. dgl.) das Küken stark gegen die gegenüberliegende Seite des Gehäuses gepreßt wird. Das wird auch noch dann der Fall sein, wenn das Küken in der Buchse der Anlüftvorrichtung gut geführt ist. Durch diese einseitige Anpressung des Kükens an das Hahngehäuse aber wird beim Fehlen der Einrichtung gemäß der Erfindung ebenfalls die Drehung des Kükens trotz erfolgter Anlüftung sehr erschwert bzw. unmöglich gemacht werden können. Gleichgültig ob und welche dieser beiden Erscheinungen die Ursache für das Festsetzen des Kükens im Gehäuse trotz der Anlüftung sein mag bzw. ob und welche der beiden Erscheinungen in dieser Beziehung stärker zur Wirkung kommt bzw. ob beide gemeinsam ala

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Ursache für das Festsetzen anzusehen sind, jedenfalls wird die nachteilige Wirkung durch Anordnung der Einrichtung gemäß der Erfindung aufgehoben. Da nun das in die vorgesehenen Taschen oder Vertiefungen eintre-'· tende Medium, wie der hocherhitzte Dampf o. dgl., hier seine Wirkung sowohl hinsichtlich einer gleichmäßigen Erhitzung des Kükens und bzw. oder Gehäuses als auch für

ίο Ausübung eines Gegendrucks gegen den von der Eintrittsseite des Gehäuses her auf das Küken ausgeübten Druck entfaltet, so kommt ein Festsetzen des Kükens im Gehäuse .in keinem Falle mehr in Frage, und die Drehung kann spielend leicht vorgenommen werden.

Vorzugsweise werden die Taschen oder Vertiefungen für den Eintritt des Dampfes o. dgl. in der Außenwand des Kükens selbst durch Einfräsen o. dgl. ausgebildet, obwohl auch eine Ausbildung der Taschen an der Innenfläche des Hahngehäuses möglich ist. Die Taschen oder Vertiefungen müssen in jedem.-Falle an solchen Stellen angeordnet sein, die bei keiner Lage oder Stellung des Kükens mit dem Durchtrittsraum des Mediums durch den Hahn in unmittelbare Verbindung kommen, so daß nur durch die von dem Durchgangskanal des Kükens zu diesen Taschen führenden Querbohrungen hindurch der Eintritt des Betriebsmittels in die Taschen erfolgen kann.

Zweckmäßig erhalten die Taschen oder Vertiefungen die Form von etwa über den halben Umfang des Kükens sich erstreckenden, gegen die Enden hin sich allmählich verflachenden Nuten, die mit Hilfe eines entsprechend eingestellten Fräsers angebracht werden können. ■* In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsformen veranschaulicht, und zwar zeigt

Fig. ι einen Dreiwegehahn, dessen Eintrittsseite für das Medium sich unten befindet, in teilweisem Längsschnitt, Fig. 2 eine Abwicklung des Kükens dieses Hahnes,

Fig. 3 einen teilweisen Längsschnitt nach der Linie III-III der Fig. 4 durch eine zweite Ausführungsform des Hahnes mit an der Seite liegender Eintrittsstelle für das Medium, Fig. 4 einen Querschnitt nach der. Linie IV-IV der Fig. 3 und

Fig. 5 eine Abwicklung des Kükens gemäß Fig. 3·

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 2 ist α das Hahngehäuse, b das Küken, c die hier im einzelnen nicht weiter interessierende, an sich bekannte Anlüftvorrichtung für das Küken. Von dem am unteren Ende des Gehäuses α gelegenen Eintrittskanal d für den Heißdampf o. dgl. geht der gekrümmte Durchtrittskanal e des Kükens b in der dargestellten Weise nach der Seite hin und kann SJjiit den Austrittskanälen / bzw. g des Gehäuvses α durch entsprechende Drehung in Ver- ^;;-b'-indung gebracht werden. Bei der gezeigten ^teilung des Kükens b steht es, wie ersicht-'"llch, mit dem Kanal/ in Verbindung, so daß der Dampf o. dgl. durch den Hahn frei hindurchströmen kann.

An der der Austrittsseite des Kanals e entgegengesetzten Seite ist das Küken mit den eingefrästen Taschen oder Vertiefungen h versehen, die, wie ersichtlich, so angeordnet sind, daß der vom Eintrittskanal d kommende •Dampf o. dgl. nicht ohne weiteres in sie eintreten kann. Die Gestalt dieser Taschen ist aus der Fig. 2 ersichtlich. Siebestehen, wie erkennbar, aus Nuten, die sich etwa über den halben Umfang des Kükens erstrecken und von der in der Mitte gelegenen tiefsten Stelle her nach den seitlichen Enden hin flacher werden, was durch entsprechende Einstellung des diese Nuten erzeugenden Fräsers erreicht werden kann.

Von dem mittleren tiefen Teil der Taschen oder Nuten h gehen schräge Bohrungen i, k zu dem Durchlaßkanal e des Kükens b.

Wie ersichtlich, kann das abzusperrende bzw. durchzulassende Medium, das vom Kanal d her zuströmt, auch dann, wenn das Küken e sich in der Schließstellung befindet, durch die Bohrungen i zu den Taschen h gelangen. Wenn nun das Küken zum Zwecke der öffnung des Hahns oder der LTmstellung zunächst mit Hilfe der Vorrichtung c in bekannter Weise angelüftet wird, so kann ein Durchströmen des Dampfes o. dgl. von der Eintrittsseite her durch die Bohrungen i nach den Taschen h hin stattfinden, da der Dämpf von hfer aus infolge der Anlüftung auch ausströmen kann, und es wird so bereits vor Beginn der Drehung des Kükens e in den Taschen h ein Gegendruck gegen, den im Durchgangskanal e befindlichen Dampf erzeugt und gleichzeitig eine Beheizung derjenigen Seite des Kükens b, an der sich die Taschen oder Vertiefungen h befinden, während gleichzeitig die Beheizung der entgegengesetzten Seite durch den ini Kanal e befindlichen Dampf 0. dgl. erfolgt. Infolgedessen kann nun das angelüftete Küken b, wie sich gezeigt hat, leicht gedreht werden.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 bis 5 ist die Sachlage ganz entsprechend, nur mit dem Unterschied, daß hier der Dampf oder das sonstige Medium in der Richtung des Pfeils an der Seite bei / in das Hahngehäuse α' eintritt und an einer andern Seite, z.B. bei m oder η (Fig. 4), wieder austritt. Auch hier ist das Küken b' mit Taschen oder Vertiefungen h' versehen, die durch Bohrun-

gen Ϊ, k' mit dem Durchgangsraum e' des Kükens in Verbindung stehen.

Die Ausbildung des anlüftbaren Hahnes

kann im übrigen in beliebiger Weise wechsein. Auch die Ausbildung und Anordnung der zur Erzeugung des Gegendrucks und zur gleichmäßigen Erhitzung des Hahnes bzw. Kükens dienenden Taschen oder Vertiefungen

kann beliebig wechseln, soweit nur der gemäß ίο der Erfindung angestrebte Zweck bei solcher Anordnung noch erreicht wird.

Claims

Patentansprüche:

i. Hahn mit anlüftbarem Küken, dadurch gekennzeichnet, daß an der Abschlußseite des Kükens Vertiefungen oder Taschen (h) vorgesehen sind, die durch Bohrungen (i, k) mit dem Durchgangskanal (e) des Dampfes o. dgl. durch das Küken in Verbindung stehen.
2. Hahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen in die Außenwand des Kükens eingefräst sind.
3. Hahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen die Form von etwa über den halben Umfang des Kükens sich erstreckenden, gegen die Enden sich allmählich verflachenden Nuten aufweisen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen