-
Diese
Erfindung betrifft das Gebiet der Verfahren zur Herstellung von
Poly(arylensulfid), das hier nachstehend als P(AS) bezeichnet wird.
-
Die
Herstellung von P(AS) für
eine Vielfalt an industriellen und wirtschaftlichen Verwendungen
ist seit einiger Zeit bekannt. P(AS) ist zu verschiedenen Gegenständen, einschließlich, jedoch
nicht begrenzt auf Teile, Filme und Fasern z.B. durch Spritzguss-
und Strangpresstechniken formbar. Diese Gegenstände sind in einer Vielfalt
von Anwendungen verwendbar, in welchen Wärme- und Chemikalienfestigkeitseigenschaften
erwünscht
sind. Zum Beispiel kann P(AS) als Material zum Herstellen von elektrischen
und elektronischen Teilen und Automobilteilen verwendet werden.
-
Im
Allgemeinen wird P(AS) durch Inkontaktbringen von eine dihalogenierte
aromatische Verbindung, eine erste polare organische Verbindung
und eine Schwefelquelle umfassenden Reaktanten unter Polymerisationsbedingungen
zur Herstellung eines Polymerisationsreaktionsgemischs hergestellt.
Bei der Gewinnung eines P(AS)-Produkts mit hohem Molekulargewicht
aus dem Polymerisationsreaktionsgemisch bleibt ein wirtschaftliche
verwendbares Gemisch zurück.
Das P(AS)-Produkt mit hohem Molekulargewicht wird für wie vorstehend
beschriebene wirtschaftliche Zwecke verwendet.
-
Das
Rückführgemisch
umfasst P(AS) mit niedrigem Molekulargewicht und lineare und cyclische P(AS)-Oligomere.
Das Rückführgemisch
wird aufgrund seiner unerwünschten
physikalischen Eigenschaften häufig
als „Schlick" bezeichnet. Obwohl
das Rückführgemisch
P(AS) mit niedrigem Molekulargewicht und lineare und cyclische P(AS)-Oligomere
umfasst, weist es unglücklicherweise
einen geringen oder keinen wirtschaftlichen Wert auf. Folglich wird
das Rückführgemisch
häufig
in Deponien oder anderen Entsorgungsanlagen entsorgt.
-
Es
besteht in der P(AS)-Industrie Bedarf für ein Verfahren zum Gewinnen,
Rückführen und/oder
Polymerisieren des Rückführgemischs
zur Herstellung von P(AS) mit hohem Molekulargewicht.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein effizienteres Verfahren zur Herstellung
eines P(AS)-Produkts bereit.
-
Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Verwendung des Rückführgemischs,
d.h. des wirtschaftlich verwendbaren Gemischs zur Herstellung eines
wirtschaftlich erwünschten
zweiten P(AS)-Produkts mit höherem
Molekulargewicht bereit.
-
Erfindungsgemäß ist ein
Verfahren zur Herstellung eines zweiten P(AS)-Produkts mit hohem
Molekulargewicht bereitgestellt, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte umfasst:
- (1) Entfernen eines Hauptteils
eines ersten Poly(arylensulfid)-Produkts mit hohem Molekulargewicht
aus einem Polymerisationsreaktionsgemischs und Gewinnen eines Rückführgemischs;
wobei
das Polymerisationsreaktionsgemisch das erste Poly(arylensulfid)-Produkt mit hohem
Molekulargewicht, Poly(arylensulfid) mit niedrigem Molekulargewicht,
cyclische und lineare Poly(arylensulfid)-Oligomere, mindestens eine
erste polare organische Verbindung, mindestens eine erste Aktivatorverbindung,
ein Alkalimetallnebenprodukt, Reaktanten und Wasser umfasst; und
wobei
das Rückführgemisch
Folgendes umfasst:
- (a) Poly(arylensulfid) mit niedrigem Molekulargewicht;
- (b) cyclische Poly(arylensulfid)-Oligomere der Formel wobei 4 ≤ n ≤ 30;
wobei R ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, Alkylaryl- und Arylalkylresten mit etwa 6 bis etwa 24 Kohlenstoffatomen;
- (c) lineare Poly(arylensulfid)-Oligomere der Formel wobei 1 ≤ p ≤ 50 und X und Y unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus einem Wasserstoffatom; einem Halogenatom;
einer Phenoxygruppe; einer halogenierten Phenylgruppe; einer Hydroxygruppe
und den Salzen davon; einem cyclischen Amid; Mercaptangruppen und
den Salzen davon; substituierten und unsubstituierten Aminen der
Formel wobei R1 und
R2 ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend
aus einem Wasserstoffatom, einer Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen,
einer Carbonsäure
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen und einem Carboxylat mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen;
- (2) Bilden eines zweiphasigen Rückführgemischs durch ein Verfahren,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus a) Halten einer ausreichenden ersten
polaren organischen Verbindung und einer ersten Aktivatorverbindung
in dem Rückführgemisch
und b) Zusetzen einer ausreichenden zweiten polaren organischen Verbindung
und einer zweiten Aktivatorverbindung zu dem Rückführgemisch; und
- (3) Erwärmen
des zweiphasigen Rückführgemischs
zur Herstellung eines Rückführproduktreaktionsgemischs;
- (4) Gewinnen eines zweiten Poly(arylensulfid)-Produkts mit hohem
Molekulargewicht aus dem Rückführproduktreaktionsgemisch.
-
Verschiedene
Ausführungsformen
dieser Erfindung stellen Verfahren zur Herstellung eines zweiten Poly(arylensulfid)-Produkts
mit hohem Molekulargewicht bereit. In einer ersten Ausführungsform
dieser Erfindung umfasst Schritt 1 das Entfernen eines Hauptteils
eines ersten P(AS)-Produkts mit hohem Molekulargewicht aus einem
Polymerisationsgemisch und Gewinnen eines Rückführgemischs. Wie hier verwendet
bedeutet der Begriff „hohes
Molekulargewicht" oder „P(AS)
mit hohem Molekulargewicht" alle
P(AS) mit Molekulargewichten, die hoch genug sind, um in ungehärtetem Zustand
wirtschaftlich erwünscht
und verwendbar zu sein. Im Allgemeinen beträgt der Schmelzfluss eines P(AS)
mit hohem Molekulargewicht gewöhnlich
weniger als etwa 3.000 g/10 Min., wie in U.S.-Patent 5,334,701 offenbart.
-
Das
Polymerisationsreaktionsgemisch umfasst ein erstes P(AS)-Produkt
mit hohem Molekulargewicht, P(AS) mit niedrigem Molekulargewicht,
cyclische und lineare P(AS)-Oligomere, mindestens eine erste polare
organische Verbindung, mindestens eine erste Aktivatorverbindung,
ein Alkalymetallhalogennebenprodukt, Reaktanten und Wasser. Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff „niedriges Molekulargewicht" oder „P(AS)
mit niedrigem Molekulargewicht" alle
P(AS) mit Molekulargewichten, die niedrig genug sind, um in ungehärtetem Zustand
wirt schaftlich unerwünscht
und nicht verwendbar zu sein. Im Allgemeinen ist der Schmelzfluss
von P(AS) mit niedrigem Molekulargewicht größer als etwa 3.000 g/10 Min.,
wie in U.S.-Patent 5,334,701 offenbart. Polymerisationsreaktionsgemische,
die in dieser Erfindung nützlich
sind, können
durch jedes beliebige dem Fachmann bekannte Verfahren hergestellt
werden. Beispiele für
in dieser Erfindung nützliche
Polymerisationsreaktionsgemische sind diejenigen, die gemäß den U.S.-Patenten
3,919,177, 3,354,129, 4,038,261, 4,038,262, 4,116,947, 4,282,347
und 4,350,810 hergestellt werden.
-
Im
Allgemeinen werden Polymerisationsreaktionsgemische durch Inkontaktbringen
von Reaktanten, die eine dihalogenierte aromatische Verbindung,
mindestens eine erste polare organische Verbindung, mindestens eine
Schwefelquelle, mindestens eine Base und mindestens eine erste Aktivatorverbindung
umfassen, unter Polymerisationsbedingungen hergestellt.
-
Reaktionsgemische,
die durch die Verfahren dieser Erfindung behandelt werden können, schließen auch
diejenigen ein, in welchen Bestandteile des Reaktionsgemischs unter
Bildung von Komplexen vorgemischt werden, bevor alle Bestandteile
unter Polymerisationsbedingungen miteinander in Kontakt gebracht werden.
-
Dihalogenierte
aromatische Verbindungen, die zur Herstellung des Polymerisationsreaktionsgemischs geeignet
sind, können
durch die Formel
dargestellt werden, wobei
X ein Halogen ist und R ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, Alkylaryl- und Arylalkylresten mit etwa 6 bis etwa 24 Kohlenstoffatomen.
Beispielhafte dihalogenierte aromatische Verbindungen schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt
auf und sind ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus p-Dichlorbenzol, p-Dibrombenzol, p-Diiodbenzol,
1-Chlor-4-brombenzol, 1-Chlor-4-iodobenzol, 1-Brom-4-iodbrombenzol, 2,5-Dichlortoluen,
2,5-Dichlor-p-xylol, 1-Ethyl-4-isopropyl-2,5-dibrombenzol, 1,2,4,5-Tetramethyl-3,6-dichlorbenzol,
1-Buthyl-4-cyclohexyl-2,5-dibrombenzol,
1-Hexyl-3-dodecyl-2,5-dichlorbenzol, 1-Octadecyl-2,5-diiodbenzol, 1-Phenyl-2-chlor-5-brombenzol,
1-p-Tolyl-2,5-dibrombenzol, 1-Benzyl-2,5-dichlorbenzol,
1-Octyl-5-(3-methylcyclopentyl)-2,5-dichlorbenzol und Gemischen
davon. Die bevorzugte dihalogenisierte aromatische Verbindung zur
Verwendung in dieser Erfindung ist aufgrund der Verfügbarkeit,
Verwendungsleichtigkeit und Polymerisationsproduktivität das hier
nachstehend als DCB bezeichnete p-Dichlorbenzol.
-
Mindestens
eine polare organische Verbindung wird zum Herstellen des Polymerisationsgemischs verwendet.
Erste polare organische Verbindungen schließen cyclische oder acyclische
organische Amide mit etwa 1 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen ein, sind
jedoch nicht darauf beschränkt.
Beispielhafte polare organische Verbindungen sind ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon, Formamid, Acetamid,
N-Methylformamid, N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid, N-Ethylpropionamid, N,N-Dipropylbutyramid,
2-Pyrrolidon, N-Mtheyl-2-pyrrolidon (NMP), ε-Caprolactam, N-Methyl-ε-caprolactam, N,N'-Ethylendi-2-pyrrolidon,
Hexamethylphosphoramid, Tetramethylharnstoff und Gemischen davon.
Die bevorzugte erste polare organische Verbindung zur Verwendung
bei der Herstellung des Polymerisationsreaktionsgemischs ist aufgrund
der Verfügbarkeit
und Verwendungsleichtigkeit NMP.
-
Jede
beliebige geeignete Schwefelquelle kann zur Herstellung des Polymerisationsreaktionsgemischs verwendet
werden. Beispielhafte Schwefelquellen sind ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Thiosulfaten, substituierten und unsubstituierten
Thioharnstoffen, cyclischen und acyclischen Thioamiden, Thiocarbamaten,
Thiocarbonaten, Trithiocarbonaten, organischen schwefelhaltigen
Verbindungen, ausgewählt
aus Mercaptanen, Mercaptiden und Sulfiden, Schwefelwasserstoff,
Phosphorpentasulfid, Kohlenstoffdisulfid und Kohlenstoffoxysulfiden und
Alkalimetallsulfiden und -bisulfiden und Gemischen davon. Es ist
allgemein bevorzugt, ein Alkalimetallbisulfid als Schwefelquelle
zu verwenden, in welchem das Alkalimetall aufgrund der Verfügbarkeit
und Verwendungsleichtigkeit ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Natrium, Kalium, Lithium, Rubidium und Cäsium. Das bevorzugte Alkalimetallbisulfid
ist aufgrund der Verfügbarkeit
und niedrigen Kosten Natriumbisulfid (NaSH).
-
Geeignete
Basen zur Herstellung des Polymerisationsreaktionsgemischs sind
Alkalimetallhydroxide, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid, Rubidiumhydroxid, Cäsiumhydroxid und Gemischen
davon. Falls gewünscht,
kann die Base in situ durch Reaktion des entsprechenden Oxids mit
Wasser hergestellt werden. Die bevorzugte Base ist aufgrund der
Verfügbarkeit
und Verwendungsleichtigkeit Natriumhydroxid (NaOH).
-
Mindestens
eine erste Aktivatorverbindung wird zur Herstellung des Polymerisationsreaktionsgemischs
verwendet. Die erste Aktivatorverbindung ist ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Alkalimetallcarboxylaten, Alkalimetallhalogeniden,
die in der polaren organischen Verbindung löslich sind, Wasser und Gemischen
davon. Die Verwendung einer ersten Aktivatorverbindung bei der Herstellung
eines P(AS)-Produkts mit hohem Molekulargewicht ist in U.S.-Patent
5,334,701 offenbart.
-
Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindungen
können
dargestellt werden durch die Formel R3-COOM, wobei
R3 des Aktivators ein Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen ist und ausgewählt ist aus
der Gruppe, bestehend aus Alkyl, Cycloalkyl und Aryl und Kombinationen
davon wie Alkylaryl, Alkylcycloalkyl, Cycloalkylalkyl, Arylalkyl,
Arylcycloalkyl, Alkylarylalkyl und Alkylcycloalkylalkyl, und M ein
Alkalimetall ist, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium
und Cäsium.
Vorzugsweise ist zum Erhalt einer effizienteren Polymerisationsreaktion
R3 ein Alkylrest mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen oder
ein Phenylrest und ist M Lithium oder Natrium.
-
Falls
gewünscht,
kann die Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindung als Hydrat oder
als Lösung
oder Dispersion in Wasser eingesetzt werden. Falls gewünscht, kann
die Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindung in situ durch eine
Reaktion der entsprechenden Carbonsäure und eines Alkalimetallhydroxids
oder -carbonats hergestellt werden. Geeignete Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindungen,
die zur Herstellung des Polymerisationsreaktionsgemischs eingesetzt
werden können,
sind ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Lithiumacetat, Natriumacetat, Kaliumacetat,
Lithiumpropionat, Natriumpropionat, Lithium-2-methylpropionat, Rubidiumbutyrat,
Lithiumvalerat, Natriumvalerat, Cäsiumhexanoat, Lithiumhaptanoat,
Lithium-2-methyloctanoat, Kaliumdodecanoat, Rubidium-4-ethyltetradecanoat,
Natriumdctadecanoat, Natriumheneicosanoat, Lithiumcyclohexancarboxylat,
Cäsiumcyclododecancarboxylat,
Natrium-3-methylcyclopentancarboxylat, Kaliumcyclohexylacetat, Kaliumbenzoat,
Lithiumbenzoat, Natriumbenzoat, Kalium-m-toluat, Lithiumphenylacetat,
Natrium-4-phenylcyclohexancarboxylat, Kalium-p-tolylacetat, Lithium-4-ethylcyclohexylacetat
und Gemischen davon. Die bevorzugte Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindung
zur Verwendung in dieser Erfindung ist aufgrund der Verfügbarkeit,
der niedrigen Kosten und der Wirksamkeit Natriumacetat (NaOAc).
-
Alkalimetallhalogenidaktivatorverbindungen,
die in dieser Verbindung nützlich
sind, sind diejenigen, die in der ersten polaren organischen Verbindung
löslich
sind oder in einem Gemisch aus der ersten polaren organischen Verbindung
und einer anderen Aktivatorverbindung löslich gemacht werden können. Zum
Beispiel ist Lithiumchlorid als die erste Aktivatorverbindung nützlich,
da sie in bestimmten polaren organischen Verbindungen wie z.B. NMP
löslich
ist.
-
Die
Temperatur, bei welcher die Polymerisationsreaktion durchgeführt werden
kann, kann über
einen breiten Bereich variieren. Im Allgemeinen liegt die Temperatur
in einem Bereich von etwa 150 bis etwa 375°C und vorzugsweise von 200 bis
285°C. Die
Reaktionszeit liegt üblicherweise
in einem Bereich von etwa 10 Minuten bis etwa 3 Tagen und vorzugsweise
1 bis 8 Stunden. Der Druck muss nur dazu ausreichend sein, die dihalogenierte
aromatische Verbindung und die erste polare organische Verbindung
im Wesentlichen in der flüssigen
Phase zu halten und die Schwefelquelle darin zu festzuhalten.
-
Bei
Beendigung der Polymerisationsreaktion umfasst das Polymerisationsreaktionsgemisch
das erste P(AS)-Produkt mit hohem Molekulargewicht, P(AS) mit niedrigem
Molekulargewicht, cyclische und lineare P(AS)-Oligomere, mindestens
eine erste polare organische Verbindung, mindestens eine erste Aktivatorverbindung,
das Alkalimetallnebenprodukt, Reaktanten und Wasser. Das Polymerisationsreaktionsgemisch
weist bei Reaktionstemperatur im Wesentlichen eine flüssige Form
auf. Alkalimetallhalogenidnebenprodukt liegt als Niederschlag vor.
-
Der
Hauptteil des ersten P(AS)-Produkts mit hohem Molekulargewicht wird
aus dem Polymerisationsreaktionsgemisch entfernt, und ein wirtschaftlich
unerwünschtes
oder Rückführgemisch
wird gewonnen. Das erste P(AS)-Produkt mit hohem Molekulargewicht
kann durch dem Fachmann bekannte Mittel zum Gewinnen des Rückführgemischs
aus dem Polymerisationsreaktionsgemisch entfernt werden.
-
Das
Rückführreaktionsgemisch
umfasst Poly(arylensulfid) mit niedrigem Molekulargewicht und cyclische
und lineare Poly(arylensulfid)-Oligomere. Das im Rückführgemisch
enthaltene Poly(arylensulfid) weist ein niedrigeres Molekulargewicht
als das Molekulargewicht des aus einem Polymerisationsverfahren
resultierenden ersten P(AS)-Produkts mit hohem Molekulargewicht
auf. Im Allgemeinen würde
das P(AS) mit niedrigem Molekulargewicht ein derart niedriges Molekulargewicht
aufweisen, dass sein Einschluss im ersten P(AS)-Produkt mit hohem
Molekulargewicht, von welchem es abgetrennt wurde, die Eigenschaften
des P(AS)-Produkts
mit hohem Molekulargewicht nachteilig beeinflussen würde. Vorzugsweise
weist das im Rückführgemisch
enthaltene P(AS) mit niedrigem Molekulargewicht Extrusionsgeschwindigkeiten
und Schmelzflussgeschwindigkeiten auf, die um mindestens 50% größer als
diejenigen des ersten P(AS)-Produkts mit ho hem Molekulargewicht,
von welchem es entfernt wurde, sind, wenn es gemäß ASTM D 1238, Condition 316/0.345
bzw. Condition 316/5 gemessen wird.
-
Die
im Rückführgemisch
enthaltenen cyclischen Oligomere weisen die Formel
wobei 4 ≤ n ≤ 30;
wobei R ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, Alkylaryl- und Arylalkylresten mit etwa 6 bis etwa 24 Kohlenstoffatomen,
auf.
-
Im
Rückführgemisch
enthaltene lineare Oligomere weisen im Allgemeinen die Formel
wobei 1 ≤ p ≤ 50 und X und Y Endgruppen sind,
die als Nebenprodukte der Polymerisation auftreten. Endgruppen,
die typischerweise vorliegen, sind Wasserstoffatome; Halogenatome;
eine halogenierte Phenylgruppe; Thiole und die Salze davon; Phenoxygruppen;
Hydroxyle und die Salze davon; Mercaptangruppen und die Salze davon
und cyclische Amidgruppen und substituierte und unsubstituierte
Amine der Formel
wobei R
1 und
R
2 ausgewählt sind aus Alkylgruppen mit
1 bis 10 Kohlenstoffatomen und Carbonsäuren mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
und den Salzen davon.
-
Das
Rückführgemisch
kann auch andere Bestandteile wie z.B. die ersten polaren organischen
Verbindungen, die ersten Aktivatorverbindungen, dihalogenierte aromatische
Verbindungen, Alkalymetallhalogenidnebenprodukt und verschiedene
Kontaminanten, die während
einer Poly(arylensulfid)-Polymerisation oder -gewinnung eingebracht
werden, enthalten.
-
In
einer Ausführungsform
dieser Erfindung kann das Rückführgemisch
durch Senken der Temperatur des Polymerisationsreaktionsgemischs
zum Verfestigen des P(AS)-Produkts mit hohem Molekulargewicht, des
P(AS) mit niedrigem Molekulargewicht und der cyclischen und linearen
P(AS)-Oligomere hergestellt werden. Danach wird das P(AS)-Produkt
mit hohem Molekulargewicht durch dem Fachmann bekannte Mittel entfernt.
Zum Beispiel kann das P(AS)-Produkt mit hohem Molekulargewicht durch
Sieben durch ein Sieb mit einer Maschenzahl von geeigneter Größe zum Gewinnen
des Rückführgemischs
entfernt werden. In einer anderen Ausführungsform dieser Erfindung
wird das Rückführgemisch
durch Bilden eines zweiphasigen Polymerisationsreaktionsgemischs
durch ein Verfahren, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Aufbewahren einer ausreichenden ersten
polaren organischen Verbindung und einer ersten Aktivatorverbindung
im Polymerisationsreaktionsgemisch oder Zugabe von ausreichender
zweiter polarer organischer Verbindung und zweiter Aktivatorverbindung
zu dem Polymerisationsreaktionsgemisch hergestellt.
-
Das
zweiphasige Polymerisationsreaktionsgemisch umfasst eine dichtere
polymerreiche Phase, hier nachstehend als „untere Phase" bezeichnet, und
eine weniger dichte polymerarme flüssige Phase, hier nachstehend
als „obere
Phase" bezeichnet.
Die untere Phase umfasst im Wesentlichen das P(AS)-Produkt mit hohem
Molekulargewicht und einen Anteil, vorzugsweise einen kleinen Anteil
des P(AS) mit niedrigem Molekulargewicht und der cyclischen und
linearen P(AS)-Oligomere.
Die obere Phase umfasst den Rest des P(AS) mit niedrigem Molekulargewicht
und der cyclischen und linearen P(AS)-Oligomere. Die obere Phase
kann gewonnen und als Rückführgemisch
verwendet werden.
-
Zum
Bilden des zweiphasigen Polymerisationsreaktionsgemischs müssen eine
ausreichende erste polare organische Verbindung und eine ausreichende
erste Aktivatorverbindung im Polymerisationsreaktionsgemisch aufbewahrt
oder müssen
eine ausreichende zweite polare organische Verbindung und eine ausreichende
zweite Aktivatorverbindung zugesetzt werden.
-
Die
Menge der ersten polaren organischen Verbindung, die im Polymerisationsreaktionsgemisch
aufbewahrt wird, oder die Menge der zweiten polaren organischen
Verbindung, die zum Bilden des zweiphasigen Polymerisationsreaktionsgemischs
zugesetzt wird, muss ausreichend sein, um zur Bildung einer Lösung zu führen. Mit
anderen Worten muss eine ausreichende erste polare organische Verbindung
aufbewahrt oder eine ausreichende zweite polare organische Verbindung
zugesetzt werden, um zu ermöglichen,
dass sich das P(AS)-Produkt mit hohem Molekulargewicht, das P(AS)
mit niedrigem Molekulargewicht und die cyclischen und linearen P(AS)-Oligomere
lösen.
Im Allgemeinen liegt diese Gesamtmenge im Bereich von etwa 2 bis
etwa 25 mol der ersten und/oder zweiten polaren organischen Verbindungen
pro Mol Schwefel im P(AS)-Produkt mit hohem Molekulargewicht.
-
Wird
Wasser als Aktivatorverbindung eingesetzt, hängt die Wassermenge, die im
Polymerisationsreaktionsgemisch aufzubewahren ist, oder unter Bildung
eines zweiphasigen Polymerisationsreaktionsgemischs zugesetzt werden
muss, von verschiedenen Faktoren ab. Diese Faktoren schließen das
Molekulargewicht des Polymerisationsreaktionsgemischs, die Temperatur
des Reaktionsgemischs, die Kondensation des P(AS)-Produkts mit hohem
Molekulargewicht und die Gegenwart oder Abwesenheit von anderen
Aktivatorverbindungen ein, ist jedoch nicht darauf beschränkt. Allgemein
gesprochen, liegt die Menge an Wasser als aufzubewahrende oder zuzusetzende
Aktivatorverbindung im Bereich von etwa 0,2 bis etwa 10 mol Wasser
pro Mol Schwefel im P(AS)-Produkt mit hohem Molekulargewicht.
-
Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindungen,
die als Aktivatorverbindungen eingesetzt werden können, können dieselben
wie diejenigen sein, die vorstehend in dieser Offenbarung erörtert wurden.
Während jede
beliebige Menge Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindungen, die
zum Aktivieren der Bildung des zweiphasigen Polymerisationsreaktionsgemischs
ausreichend ist, verwendet werden kann, wird im Allgemeinen eine
Menge im Bereich von etwa 0,01 bis etwa 2 mol Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindung
pro Mol Schwefel im P(AS)-Produkt mit hohem Molekulargewicht verwendet,
wenn die Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindung mit Wasser eingesetzt
wird. Werden bestimmte Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindungen
ohne Wasser eingesetzt, liegt die eingesetzte Menge ebenfalls im
Bereich von etwa 0,01 bis etwa 2 mol Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindung
pro Mol Schwefel im P(AS)-Produkt mit hohem Molekulargewicht.
-
Alkalimetallhalogenidaktivatorverbindungen,
die in dieser Erfindung nützlich
sind, sind diejenigen, die in der ersten und in der zweiten polaren
organischen Verbindung löslich
sind oder in einem Gemisch aus der ersten und/oder der zweiten polaren
organischen Verbindung und einer anderen Aktivatorverbindung löslich gemacht
werden können.
Zum Beispiel ist Lithiumchlorid als Aktivatorverbindung nützlich,
da es in bestimmten ersten und zweiten polaren organischen Verbindungen
wie z.B. NMP löslich
ist. Im Gegensatz dazu ist Natriumchlorid, wenn es ins NMP gegeben
wird, unlöslich
und folglich selbst als Aktivatorverbindung nicht nützlich.
-
Die
Bildung des zweiphasigen Reaktionsgemischs kann durch die Temperatur
beeinflusst werden. Während
höhere
Temperaturen die Auflösung
von festem P(AS)-Polymer in der polaren organischen Verbindung unterstützen, scheinen
niedrige Temperaturen die Bildung des zweiphasigen Polymerisationsreaktionsgemischs
zu unterstützen.
Die Temperatur sollte unter derjenigen bleiben, bei welcher sich
die erste und die zweite polare organische Verbindung, die erste
und die zweite Aktivatorverbindung, das P(AS)-Produkt mit hohem
Molekulargewicht, das P(AS) mit niedrigem Molekulargewicht und die
cyclischen und linea ren P(AS)-Oligomere bei dem eingesetzten Druck
zersetzen oder verdampfen. Im Allgemeinen werden Temperaturen im Bereich
von etwa 200 bis etwa 300°C,
vorzugsweise 220 bis 270°C
eingesetzt.
-
Die
untere Phase umfasst im Wesentlichen die gesamte P(AS)-Fraktion
mit hohem Molekulargewicht und einen Anteil der P(AS)-Fraktion mit
niedrigem Molekulargewicht und der P(AS)-Oligomere. Die obere Phase
umfasst den Rest der Fraktion mit niedrigem Molekulargewicht und
der cyclischen und linearen P(AS)-Oligomere. Theoretisch sollte die obere
Phase kein P(AS) mit hohem Molekulargewicht umfassen; jedoch kann die
obere Phase in der Praxis des Weiteren einen Anteil des P(AS)-Produkts
mit hohem Molekulargewicht aus der unteren Phase umfassen. Die obere
Phase kann als Rückführgemisch
in dieser Erfindung verwendet werden.
-
Die
obere Phase kann durch jedes beliebige dem Fachmann bekannte Verfahren
von der unteren Phase entfernt werden. Zum Beispiel kann die untere
Phase in einer Mixer-Absetz-Apparatur, einschließend ein Mittel zum Ermitteln
der Grenze zwischen der unteren und der oberen Phase auf der Basis
von Viskosität
oder Dichte mit einer Öffnung
zum Entfernen der gewünschten
Phase von der oberen Phase abgetrennt werden. Zum Unterstützen der
Auftrennung der oberen und unteren Phasen ist es bevorzugt, dass
sich das Reaktionsgemisch im Ruhezustand befindet.
-
Bei
Schritt 2 dieses Auftrennungsverfahrens handelt es sich darum, ein
zweiphasiges Rückführgemisch
durch ein Verfahren, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus dem Aufbewahren von ausreichender erster
polarer organischer Verbindung und erster Aktivatorverbindung im
Rückführgemisch
oder Zugabe von ausreichender zweiter polarer organischer Verbindung
und zweiter Aktivatorverbindung zu dem Rückführgemisch, zu bilden. Dieser
Schritt ist derselbe wie derjenige, der vorstehend zur Herstellung
eines zweiphasigen Polymerisationsreaktionsgemischs erörtert wurde.
-
Zum
Bilden des zweiphasigen Rückführgemischs
müssen
eine ausreichende erste polare organische Verbindung und eine ausreichende
erste Aktivatorverbindung im Rückführgemisch
aufbewahrt oder müssen eine
ausreichende zweite polare organische Verbindung und eine ausreichende
zweite Aktivatorverbindung zugesetzt werden. Die im Rückführgemisch
aufbewahrte Menge der ersten polaren organischen Verbindung oder
die Menge der zweiten polaren organischen Verbindung wurde vorstehend
beschrieben. Wird Wasser als Aktivatorverbindung eingesetzt, ist
die im Rückführgemisch
aufbewahrte oder zum Bilden eines zweiphasigen Rückführgemischs zugesetzte Wassermenge
wie vorstehend beschrieben. Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindungen,
die als Aktivatorverbindungen eingesetzt werden können, können dieselben
wie diejenigen sein, die vorstehend in dieser Offenbarung erörtert wurden.
Die Menge an verwendeten Alkalimetallcarboxylataktivatorverbindungen
ist diejenige, die zum Unterstützen
der Bildung des vorstehend beschriebenen zweiphasigen Rückführgemischs
ausreichend ist. Alkalimetallhalogenidaktivatorverbindungen, die
in dieser Erfindung nützlich
sind, sind diejenigen, die vorstehend beschrieben sind.
-
Die
Bildung des zweiphasigen Rückführgemischs
kann durch die Temperatur beeinflusst werden. Während höhere Temperaturen die Auflösung von
festem P(AS)-Polymer in der polaren organischen Verbindung unterstützen, scheinen
niedrigere Temperaturen die Bildung des zweiphasigen Rückführgemischs
zu unterstützen.
Die Temperatur sollte unter derjenigen bleiben, bei welcher sich
die erste und die zweite polare organische Verbindung, die erste
und die zweite Aktivatorverbindung, das P(AS)-Produkt mit hohem
Molekulargewicht, das P(AS) mit niedrigem Molekulargewicht und die
cyclischen und linearen P(AS)-Oligomere bei dem eingesetzten Druck
zersetzen oder verdampfen. Im Allgemeinen werden Temperaturen im
Bereich von etwa 200 bis etwa 300°C,
vorzugsweise 220 bis 270°C
eingesetzt.
-
Schritt
3 umfasst das Erwärmen
des zweiphasigen Rückführgemischs
zur Herstellung eines zweiten P(AS)-Produkts mit hohem Molekulargewicht.
Das zweiphasige Rückführgemisch
wird auf eine Temperatur im Bereich von etwa 240 bis etwa 270°C, vorzugsweise
im Bereich von etwa 240 bis etwa 265°C erwärmt, um größere Mengen des zweiten P(AS)-Produkts
mit hohem Molekulargewicht herzustellen.
-
Schritt
4 umfasst das Gewinnen des zweiten Poly(arylensulfid)-Produkts mit
hohem Molekulargewicht. Die Gewinnung kann durch jedes dem Fachmann
bekannte Verfahren durchgeführt
werden. Zum Beispiel kann das zweite P(AS)-Produkt mit hohem Molekulargewicht
durch ein Filter- und/oder Zentrifugensystem gewonnen werden.
-
Überraschenderweise
wurde gefunden, dass ein Versuch, den erhaltenen „Schlick
der zweiten Bildung" oder „zweiten
Schlick" nach der
Gewinnung des zweiten P(AS) mit hohem Molekulargewicht rückzuführen, nicht
funktioniert. Kein verwendbarer P(AS) mit hohem Molekulargewicht
kann unter Verwendung des in dieser Erfindung gelehrten Verfahrens
hergestellt werden.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele sind zum Veranschaulichen der Erfindung bereitgestellt,
sollen jedoch nicht als Beschränkung
des zweckmäßigen Umfangs
der Erfindung angesehen werden.
-
Ausgangsmaterialherstellung
-
Ein
zweiphasiges Polymerisationsreaktionsgemisch, das durch ein Polyphenylensulfid(PPS)-Verfahren
hergestellt wird, wurde zur Herstellung einer Aufschlämmung von
Feststoffen in einer Flüssigkeit
abgekühlt und
dann durch ein Sieb mit einer Maschenzahl von 80 des Typs U.S. Sieve
(Öffnungen
mit 0,0070 Zoll) zum Abtrennen der Feststoffe in der unteren Phase
von den Feststoffen in der oberen Phase gesiebt. Im Wesentlichen
die gesamten Feststoffe der unteren Phase wurden auf dem Sieb zurückgehalten.
Die Feststoffe der oberen Phase und jegliche Fest stoffe der unteren
Phase, die nicht im Sieb zurückgehalten
wurden, flossen durch das Sieb zur Herstellung eines Rückführgemischs
(Ausgangsmaterial Eins).
-
Das
Rückführgemisch
(Ausgangsmaterial Eins) wurde unter Verwendung eines Buechner-Trichters und
Filterpapiers filtriert, um den Hauptteil der ersten polaren organischen
Verbindung, der zweiten polaren organischen Verbindung, der ersten
Aktivatorverbindung, der zweiten Aktivatorverbindung, von Wasser
und jeglichen anderen löslichen
Bestandteilen zu entfernen, um Ausgangsmaterial Zwei herzustellen.
Im Wesentlichen das gesamte Poly(phenylensulfid)(PPS)-Produkt mit
hohem Molekulargewicht sollte durch Sieben durch das Sieb mit einer
Maschenzahl von 80 entfernt werden. Ausgangsmaterial Zwei wies das
Erscheinungsbild eines grauen Schlamms auf.
-
Ausgangsmaterial
Drei wurde durch Waschen mit Wasser und dann Trocknen von Ausgangsmaterial Eins
in einem Vakuumofen bei etwa 80°C
hergestellt. Ausgangsmaterial Drei war durch einen Schmelzflussindex
von 3.300 g/10 Min. gekennzeichnet.
-
Rückgeführtes NMP
wurde durch fraktionelle Destillation von NMP, das von verschiedenen
Polymerisationen rückgeführt wurde,
erhalten. Niedriger siedende Bestandteile, d.h. Wasser und DCB,
wurden abdestilliert. Dann wurde NMP von höher siedenden Bestandteilen,
d.h. oligomerem PPS, abdestilliert.
-
Analytische
Verfahren
-
Schmelzflussgeschwindigkeiten
wurden durch das Verfahren von ASTM D 1238-86, Verfahren B – Automatically Timed Flow
Rate Procedure, Condition 316/5.0, modifiziert auf die Verwendung
einer Vorwärmzeit von
5 Minuten, mit den in Grammeinheiten pro zehn Minuten (g/10 Min.)
ausgedrückten
Fließgeschwindigkeitswerten
bestimmt. Der Schmelzflussindex ist für das Molekulargewicht des
Polymers kennzeichnend, wobei ein niedriger Schmelzflussindex ein
hohes Molekulargewicht kennzeichnet.
-
Die
prozentuale Umwandlung eines bestimmten Ausgangsmaterials zu einem
PPS mit hohem Molekulargewicht wurde durch Dividieren der Grammzahl
des hergestellten PPS mit hohem Molekulargewicht durch die Grammzahl
des verwendeten Ausgangsmaterials und dann Multiplizieren mit 100
berechnet.
-
Experimentelle
Verfahren
-
Variierende
Mengen von wasserfreiem Natriumacetat, Wasser, NMB und DCB wurden
in einen Reaktor mit jeweils drei verschiedenen Ausgangsmaterialien
unter Bildung eines zweiphasigen Rückführgemischs gegeben. Der Reaktor
wurde durch Durchführen
von 5 Druck- und Entspannungszyklen mit 50 psig Stickstoff und dann
5 Zyklen mit 200 psig Stickstoff deoxygeniert. Der Reaktor wurde
auf eine Temperatur im Bereich von 235 bis 270°C erwärmt und für einen Zeitraum von bis zu
6 Stunden zur Herstellung des zweiten PPS-Produkts mit hohem Molekulargewicht
dabei gehalten. Nach dem Halten des Reaktionsgemischs für den vorbestimmten
Zeitraum und die vorbestimmte Temperatur wurde die Abkühlung erzielt,
indem der Strom des Heizgeräts
abgestellt wurde. Das zweiphasige Rückführgemisch wurde bei 275 UpM
weiter gerührt,
bis eine Temperatur von 220°C
erreicht wurde, dann wurde der Rührer
abgeschaltet. Das Heizgerät
wurde vom Reaktor entfernt, als die Temperatur des zweiphasigen
Rückführgemischs
150°C erreichte.
Das zweite PPS-Produkt mit hohem Molekulargewicht und das Gemisch
des Schlicks aus der zweiten Bildung („zweiter Schlick") wurden wie vorstehend
beschrieben abgetrennt. Das zweite PPS mit hohem Molekulargewicht
wurde mit Wasser gewaschen. Die Gewichte (Massen) des getrockneten
zweiten PPS-Produktgranulats mit hohem Molekulargewicht und des
zweiten Schlicks wurden erhalten.
-
Beispiel 1
-
Der
Zweck dieser Versuche war es, zu bestimmen, ob zusätzliches
DCB zu Herstellung des zweiten PPS-Produkts mit hohem Molekulargewicht
aus dem zwei phasigen Rückführgemisch
erforderlich war. Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse dieses Versuchs.
-
-
Aus
diesen Daten ist ersichtlich, dass es nicht erforderlich war, überschüssiges DCB
zuzusetzten, um das zweite PPS-Produkt mit hohem Molekulargewicht
aus dem zweiphasigen Reaktionsgemisch herzustellen. Durchgang 110
weist wahrscheinlich aufgrund der hohen Ausbeute (80%) eine viel
höhere
Schmelzflussgeschwindigkeit (Schmelzindex) auf. Die hohe Ausbeute
ergibt sich wahrscheinlich daraus, dass etwas Schlick im Produkt
mit hohem Molekulargewicht vorlag, was möglicherweise das Ergebnis einer
schlechten physikalischen Auftrennung der zwei Phasen war.
-
Beispiel 2
-
Der
Zweck dieses Versuchs war es, zu bestimmen, ob reines NMP im Verfahren
zur Umwandlung von Ausgangsmaterial Drei zu dem zweiten PPS-Produkt
mit hohem Molekulargewicht verwendet werden kann. Die Ergebnisse
dieses Versuchs sind in Tabelle 2 dargestellt.
-
-
Diese
Daten zeigen, dass die Verwendung von rückgeführtem oder reinem NMP die Herstellung
des zweiten PPS-Produkts mit hohem Molekulargewicht aus dem Ausgangsmaterial
Drei nicht beeinflusst. Dies ist ein anderes Beispiel dafür, dass
die Ausbeute und die Schmelzflussgeschwindigkeiten sich gegenseitig
ausgleichen. Durch Zugabe einer kleinen Menge Schlick zu dem PPS-Produktgranulat
mit hohem Molekulargewicht nimmt die Ausbeute zu, jedoch nimmt auch
die Schmelzflussgeschwindigkeit zu.
-
Beispiel 3
-
Der
Zweck dieses Versuchs war es, zu bestimmen, ob eine Reduktion der
Menge an Natriumacetat die Menge und den Schmelzflussindex des zweiten
hergestellten PPS-Produkts mit hohem Molekulargewicht beeinflussen
kann.
-
-
Aus
diesen Daten weist eine Reduktion der Menge an Natriumacetat keinen
Einfluss auf den Schmelzflussindex des zweiten hergestellten PPS-Produkts
mit hohem Molekulargewicht auf. Deshalb ist, wenn zwei Phasenbedingungen
entweder durch Beibehalten von ausreichender erster Aktivatoverbindung
oder durch Zugabe von ausreichender zweiter Aktivatoverbindung vorliegen,
keine zusätzliche
erste und/oder zweite Aktivatorverbindung erforderlich, um das zweite
PPS-Produkt mit
hohem Molekulargewicht herzustellen.
-
Beispiel 4
-
Der
Zweck von Durchgang 160 war es, zu bestimmen, ob Ausgangsmaterial
Zwei zu dem zweiten PPS-Produkt mit hohem Molekulargewicht umgewandelt
werden kann. Ausgangsmaterial Zwei ist ein Rückführgemisch, das filtriert wurde,
jedoch nicht mit Wasser gewaschen wurde, um Natriumchlorid und Natriumacetat
zu entfernen. Tabelle 4 zeigt die Ergebnisse dieses Versuchs.
-
-
Die
Umwandlung für
dieses Beispiel wurde durch Bestimmen der Menge an zweitem hergestellten PPS-Produkt
mit hohem Molekulargewicht und Dividieren dessen durch die Summe
des zweiten Schlicks und des zweiten PPS-Produkts mit hohem Molekulargewicht
berechnet, da das Ausgangsmaterial Ausgangsmaterial Zwei war. Folglich
betrug die prozentuale Umwandlung von Durchgang 160 auf der Basis
dieser beschriebenen Berechnung 58,5%. Diese Daten zeigen, dass
Natriumchlorid und Natriumacetat im zweiphasigen Rückführgemisch
ohne Stören
der Herstellung des zweiten PPS-Produkts mit hohem Molekulargewicht
aufbewahrt werden können.
-
Beispiel 5
-
Zweck
von Durchgang 170 war es, zu bestimmen ob Ausgangsmaterial Eins
zur Herstellung des zweiten PPS-Produkts mit hohem Molekulargewicht
verwendet werden kann. Tabelle 5 zeigt die Ergebnisse dieses Versuchs.
-
-
Die
Umwandlung für
dieses Beispiel wurde durch Bestimmen der Menge des zweiten hergestellten PPS-Produkts
mit hohem Molekulargewicht und Dividieren dessen durch die Summe
des zweiten Schlicks und des zweiten PPS-Produkts mit hohem Molekulargewicht
berechnet, da das Ausgangsmaterial Ausgangsmaterial Eins war. Folglich
betrug die Umwandlung für
Durchgang 170 auf der Basis dieser beschriebenen Berechnung 36,7%.
Wie aus diesen Daten ersichtlich, wurde eine größere Menge des zweiten Schlicks
hergestellt, jedoch ist das Molekulargewicht des PPS mit hohem Molekulargewicht
viel höher,
wie durch den niedrigeren Schmelzfluss des zweiten hergestellten
PPS-Produkts mit hohem Molekulargewicht angezeigt.
-
Beispiel 6
-
Zweck
dieses Versuchs war es, zu bestimmen, ob ein Erhöhen der Menge an NMP und Wasser
verglichen mit der Menge an Ausgangsmaterial Drei den Schmelzflussindex
und das zweite hergestellte PPS-Produkt mit hohem Molekulargewicht ändert. Tabelle
6 zeigt die Ergebnisse dieses Versuchs.
-
-
In
den Durchgängen
180, 190 und 290 wurden die Mengen an NMP und Wasser verglichen
mit der Menge an Ausgangsmaterial Drei erhöht. Wie durch die Daten veranschaulicht,
verminderte dies den Schmelzflussindex des zweiten hergestellten
PPS-Produkts mit hohem Molekulargewicht. Die Schmelzflussindexwerte
für die
Durchgänge
180, 190 und 290 betrugen 22 g/10 Minuten, 19 g/10 Minuten und 37,16
g/10 Minuten verglichen mit 330 g/10 Minuten in Durchgang 110 und
86 g/10 Minuten in Durchgang 240, in welchem weniger Wasser und
NMP dem Ausgangsmaterial Drei zugesetzt wurden. Diese Versuche zeigen,
dass je größer die
Menge an zweiphasigen Rückführgemisch
war, desto höher
der Schmelzflussindex des zweiten hergestellten PPS-Produkts mit
hohem Molekulargewicht war.
-
Beispiel 7
-
Zweck
dieses Versuchs war es, die Wirkung von längeren Verweilzeiten sowohl
bei 260°C
als auch bei 245°C
auf die Herstellung des zweiten PPS-Produkts mit hohem Molekulargewicht
aus Ausgangsmaterial Drei zu bestimmen.
-
-
Wie
durch jeden vorstehenden Durchgang dargestellt, lag kein deutlicher
Unterschied in den Schmelzflussindexwerten zwischen Verweilzeiten
von etwa 2 bis etwa 6 Stunden vor. Als jedoch die Zeit sich 0 Stunden näherte, nahm
der Schmelzflussindexwert wie in den Durchgängen 220 und 250 dargestellt
zu, wobei die Schmelzflussindexwerte 160 g/10 Minuten bzw. 120 g/10
Minuten betrugen. Deshalb liegen die besonders bevorzugten Verweilzeiten
im Bereich von etwa 2 bis etwa 6 Stunden.
-
Beispiel 8
-
Zweck
dieses Versuchs war es, die Wirkung der Temperatur auf den Schmelzflussindex
und den aus dem zweiphasigen Rückführgemisch
hergestellten zweiten PPS mit hohem Molekulargewicht zu bestimmen.
-
-
Bei
270°C wies
das zweite hergestellte PPS-Produkt mit hohem Molekulargewicht einen
hohen Schmelzflussindex auf, was zeigt, dass sich das zweite PPS-Produkt mit hohem
Molekulargewicht bei dieser Temperatur zersetzen kann. Bei 235°C wurde kein
zweites PPS-Produkt mit hohem Molekulargewicht hergestellt. Deshalb
zeigen diese Daten an, dass Temperaturen im Bereich von etwa 240°C bis etwa
265°C bevorzugt
sind, da größere Mengen
des zweiten PPS-Produkts mit hohem Molekulargewicht hergestellt
werden.
-
Während dieser
Erfindung zum Zwecke der Veranschaulichung detailliert beschrieben
wurde, soll sie dadurch nicht aufgebaut oder beschränkt sein.
Diese detaillierte Beschreibung soll alle Änderungen und Modifikationen
im Geist und Umfang davon abdecken.