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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung ist auf eine pharmazeutische Zusammensetzung gerichtet,
die eine Anti-Xa-Aktivität-Verbindung, d. h.
eine Heparinoidverbindung oder Enoxaparin, und eine Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung
umfasst, welche unerwartet wirksame Aktivität für die Behandlung oder Verhinderung
eines physiologischen Zustands, der mit einer mit Thrombose in Beziehung
stehenden ischämischen
Störung
bei einem Patienten verbunden ist, zeigt. Die Erfindung ist auch
auf ein Verfahren zum Behandeln oder Vorbeugen eines thrombogenen
Zustands, der mit einer mit Thrombose zusammenhängenden ischämischen
Störung
bei einem Patienten einhergeht, umfassend die Verabreichung pharmazeutisch
wirksamer Mengen einer Verbindung mit Anti-Xa-Aktivität, d. h.
einer Heparinoidverbindung oder von Enoxaparin, und einer Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
gerichtet.
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Plättchenfibrinogenrezeptorantagonisten
erwiesen sich als wirksame Mittel zum Verhindern von durch Plättchen bedingter
Thrombosebildung bei Tiermodellen von Coronarthrombose. Ergebnisse von
klinischen Studien haben auch gezeigt, dass Plättchenfibrinogenrezeptorantagonisten
das gemischte Auftreten von starken ischämischen Ereignissen vermindert,
wenn sie an Patienten mit hohem Risiko, die sich einer perkutanen
transluminalen Coronarangioplastik unterzogen haben, verabreicht werden.
Das therapeutische Fenster ist für
diese Klasse von Verbindungen allerdings sehr eng, zum Teil weil
der hohe Hemmungsgrad von ex vivo-Plättchenaggregation, der für die antithrombotische
Wirksamkeit erforderlich ist, häufig
mit einer starken Erhöhung
der Templatblutungszeit verbunden ist, welche einen Marker einer
unerwünschten
Blutungskomplikation darstellt.
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Niedermolekulare
Heparine (LMWH) und Heparinoidverbindungen (HC) wurden in den letzten Jahren
wirksam zur Vorbeugung und Behandlung von Venenthrombose und dem
damit verbundenen Thromboembolismus verwendet. Jedoch dringen LMWH
und HC schrittweise in das Behandlungsrepertoire für arterielle
thrombotische Indikationen vor. Vorläufige Ergebnisse, die die Verwendung
von LMWH oder HC gegenüber
unfraktioniertem Heparin bei arteriellen thrombotischen Indikationen
begünstigen,
werden durch verschiedene pharmakodynamische, pharmakokinetische
und mechanistische Unterschiede zwischen diesen zwei Verbindungsklassen
gestützt.
Beispielsweise kann verlässliche
und sichere Gerinnungshemmung mit LMWH oder HC durch subkutanes
Dosieren ohne Verfolgung bzw. Monitoring erreicht werden. Verglichen
mit Heparin, haben LMWH und HC eine höhere Bioverfügbarkeit, eine
relativ lange Halbwertszeit und scheinen ein sicheres Profil aufzuweisen.
Außerdem
sind LMWH gegen Neutralisation durch Plättchenfaktor 4, welcher vermutlich
an der Stelle einer arteriellen Thrombose aus aktivierten Plättchen freigesetzt
wird, resistenter als Heparin.
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Hämostase,
die Biochemie der Blutgerinnung, ist ein sehr komplexes Phänomen, wodurch normales
Vollblut und Körpergewebe
spontan das Bluten von geschädigten
Blutgefäßen aufhalten. Wirksame
Hämostase
erfordert die vereinigte Aktivität
von vaskulären,
Plättchen-
und Plasmafaktoren sowie einen steuernden Mechanismus, um zu starkes
Gerinnen zu verhindern. Defekte, Mängel oder Überschuss an beliebigen dieser
Komponenten können
zu hämorrhagischen
oder thrombotischen Folgen führen.
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Plättchenadhäsion, -ausbreitung
und -aggregation auf extracellulären
Matrizes sind zentrale Ereignisse bei der Thrombusbildung. Diese
Ereignisse werden durch eine Familie von haftenden Glycoproteinen,
d. h. Fibrinogen, Fibronectin und von Willebrand-Faktor, vermittelt.
Fibrinogen ist ein Co-Faktor für
Plättchenaggregation,
während
Fibronectin Plättchenbindungs-
und Ausbreitungsreaktionen stützt und
von Willebrand Faktor ist bei der Plättchenbindung an und Verbreiten
auf subendotheliale Matrizes wichtig.
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Die
Bindungsstellen für
Fibrinogen, Fibronectin und von Willebrand-Faktor befinden sich
an dem Plättchenmembranproteinkomplex,
bekannt als Glycoprotein IIb/IIIa.
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Haftende
Glycoproteine, wie Fibrinogen, binden nicht mit normalen ruhenden
Plättchen.
Wenn ein Plättchen
jedoch mit einem Agonisten, wie Thrombin oder Adenosindiphosphat,
aktiviert ist, ändert
das Plättchen
seine Form, was möglicherweise die
GPIIb/IIIa-Bindungsstelle
für Fibrinogen
zugänglich
macht. Blockieren des Fibrinogenrezeptors inhibiert somit die Plättchenaggregation
und anschließende
Thrombusbildung und ist bei der Vorbeugung und Behandlung von pathologischen
thrombogenen Zuständen,
wie Schlaganfall, periphere arterielle Verschlusserkrankung, disseminierte
intravaskuläre
Gerinnung und akuten Coronarsyndromen, wie instabiler Angina und
Myokardinfarkt, nützlich.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Die
Erfindung ist auch auf eine pharmazeutische Zusammensetzung gerichtet,
die eine Verbindung mit Anti-Xa-Aktivität, d. h. eine Heparinoidverbindung
oder Enoxaparin, eine Plättchenaggregations-Antagonistenverbindung
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst. Die Erfindung ist auch auf ein Verfahren zum Vorbeugen
oder Verhindern eines thrombogenen Zustands, der mit einer mit Thrombose
zusammenhängenden
ischämischen Störung bei
einem Patienten einhergeht, gerichtet, umfassend die Verabreichung
pharmazeutisch wirksamer Mengen einer Verbindung mit Anti-Xa-Aktivität, d. h.
einer Heparinoidverbindung oder von Enoxaparin, und einer Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung
an den Patienten.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 gibt
eine Information bezüglich
der Zuordnung von Blutprobenentnahme/hämodynamischen Messungen während einer
Verabreichung von verschiedenen Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
N-(n-Butylsulfonyl)-4-(piperidin-4-ylbu-tyloxy)-L-phenylalanin (BSPBPA),
und Zusammensetzung davon über
die Zeit wieder.
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2 gibt
eine Kurve der Anzahl von zyklischen Flussverminderungen (CFRs)
für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung, Enoxaparin, der
Plättchen-aggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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3 gibt
eine Kurve der aktivierten Teilthromboplastinzeit (APTT) für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung, Enoxaparin, der
Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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4 gibt
eine Kurve der Prothrombinzeit (PT) für verschiedene Konzentrationen
der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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5 gibt
eine Kurve der Anti-Xa-Aktivität für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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6 gibt
eine Kurve der Anti-IIa-Aktivität
für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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7 gibt
eine Kurve der Templatblutungszeit für verschiedene Konzentrationen
der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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8 gibt
eine Kurve der Plättchenzählung für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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9 gibt
eine Kurve von Kollagen induzierter ex-vivo-Plättchenaggregation für verschiedene Konzentrationen
der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung, Enoxaparin,
der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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10 gibt
eine Kurve der ADP-induzierten ex-vivo-Plättchenaggregation für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung, Enoxaparin, der
Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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11 gibt
eine Kurve von Arachidonsäure-induzierter ex-vivo-Plättchenaggregation
für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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12 gibt
eine Kurve von Thrombin-induzierter
ex-vivo-Plättchenaggregation
für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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13 gibt
Information bezüglich
der Zuordnung von Blutproben/hämodynamischen
Messungen während
der Verabreichung von verschiedenen Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsver-bindung, Enoxaparin,
der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
N-[N-[N-(-4(Piperidin-4-yl)butanoyl)-N-ethylglycyl]-aspartyl]-L-β-cyclohexylalaninamid (PBGACA)
und der Zusammensetzung davon über die
Zeit wieder.
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14 gibt
eine Kurve der Anzahl von zyklischen Flussverminderungen (CFRs)
für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung, Enoxaparin, der
Plättchenag-gregation-Antagonistenverbindung,
PBGACA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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15 gibt
eine Kurve der aktivierten Teilthromboplastinzeit (APTT) für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung, Enoxaparin, der
Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
PBGACA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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16 gibt
eine Kurve der Prothrombinzeit (PT) für verschiedene Konzentrationen
der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
PBGACA und Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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17 gibt
eine Kurve der Anti-Xa-Aktivität für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
PBGACA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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18 gibt
eine Kurve der Anti-IIa-Aktivität für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
PBGACA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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19 gibt
eine Kurve der Templatblutungszeit für verschiedene Konzentrationen
der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
PBGACA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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20 gibt
eine Kurve der Plättchenzählung für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
PBGACA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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21 gibt
eine Kurve von Kollagen-induzierter
ex-vivo-Plättchenaggregation
für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
PBGACA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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22 gibt
eine Kurve der ADP-induzierten ex-vivo-Plättchenaggregation für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung, Enoxaparin, der
Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
PBGACA und der Zusammensetzung. davon über die Zeit wieder.
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23 gibt
eine Kurve von Arachidonsäure-induzierter ex-vivo-Plättchenaggregation
für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
PBGACA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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24 gibt
eine Kurve von Thrombin-induzierter
ex-vivo-Plättchenaggregation
für verschiedene
Konzentrationen der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
Enoxaparin, der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und der Zusammensetzung davon über die Zeit wieder.
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Beschreibung der Erfindung im Einzelnen
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Wenn
vorstehend und innerhalb der Beschreibung der Erfindung verwendet,
sollen die nachstehenden Begriffe, sofern nicht anders ausgewiesen,
die nachstehenden Bedeutungen haben:
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Definitionen
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„Patient” schließt sowohl
Mensch, als auch andere Säuger
ein.
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„Wirksame
Menge” bedeutet
eine Menge an erfindungsgemäßer Zusammensetzung,
die beim Erzeugen des gewünschten
therapeutischen Effekts wirksam ist.
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„Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung” (PAAC)
bedeutet eine Verbindung, die an den Plättchen GPIIb/IIIa-Rezeptor
(GPIIb/IIIa-Rezeptorantagonist) bindet und kompetitiv das Binden
von Fibrinogen, Fibronectin und von Willebrand-Faktor inhibiert
sowie die Aggregation von aktivierten Plättchen inhibiert.
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„Anti-Xa-Aktivittsverbindung” bedeutet
eine Heparinoideverbindung oder niedermolekulares Heparin (LMWH)
oder synthetische Derivate davon.
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Bevorzugte Ausführungsformen
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung beschreiben die nachstehenden Literaturstellen, die hierin
durch diesen Hinweis einbezogen sind, verwendbare PAACs: Lynch et
al. J. Pharm. Expt. Thera. 272(1) 20 (1995); Kerejakes et al. JACC 27(3),
536 (1996); Peerlinck et al. Circulation 88(4), 1512 (1993); Barrett
et al. Clin. Pharmacol. Ther. 56(4) 377 (1994); Cook et al. Thromb.
Haemostas. 70(5), 838 (1993); Plow. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
82, 8057–61
(1985); und Gartner, et al., J. Biol. Chem. 260, 11,891–94 (1987);
Plow, E. F., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79, 3711–3715 (1982); Tjoeng,
et al.,
U.S. Patent Nrn. 5 037
808 ,
4 879 313 und
4 992 463 ; Adams, et al.,
U.S. Patent Nr. 4 857 508 ;
Haverstick, D. M., et al., Blood 66(4), 946–952 (1985); Topol et al.,
The Lancet, 343, 881 (1994),
französische Anmeldung
Nr. 86/17507 ; Zimmerman, et al.,
U.S. Patent Nr. 4 683 291 ;
europäische Anmeldung Veröffentlichung
Nr. 0 319 506 ;
U.S.
Patent Nr. 5 023 233 ;
U.S.
Patent Nr. 4 952 562 ;
Internationale Veröffentlichung
Nr. WO 91/04746 ; US-Anmeldung Serien Nr. 5 086 069;
Internationale Veröffentlichung Nr.
WO 92/13117 ;
U.S. Patent
Nr. 5 053 392 ;
U.S.
Patent Nr. 5 064 814 ;
U.S.
Patent Nr. 5 051 405 ;
europäische Patentanmeldung
0479 481 ;
europäische Patentanmeldung
0478 362 ;
U.S. Patent
Nr. 5 292 756 ;
internationalen
Veröffentlichung
Nr. WO 95/10295 ; und
internationale
Veröffentlichung
Nr. WO 89/11538 . Bevorzugtere PAACs sind jene, die in der
internationalen Veröffentlichung
Nr. WO 89/11538 ,
internationalen
Veröffentlichung
Nr. WO 95/10295 oder
U.S.
Patent Nr. 5 292 756 offenbart sind; weiterhin bevorzugt
sind Reopro
® (Abciximab), N-[N-[N-(4- (Piperidin-4-yl)butanoyl)-N-ethylglycyl]aspartyl]-L-β-cyc-lohexylalanin,
N-[N-[N-(4-(Piperidin-4-yl)butanoyl)-N-ethyl-glycyl]aspartyl]-L-β-cyclohexylalaninamid
(PBGACA) oder N-(n-Butylsulfonyl)-4-(piperidin-4-ylbutyloxy)-L-phenylalanin (BSPBPA).
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung beschreiben die nachstehenden Literaturstellen, die hierin
durch Hinweis einbezogen sind, verwendbare LMWH gemäß der Erfindung
und Verfahren zum Herstellen der LMWH:
europäische
Patent Nr. 0014184 ; Medicinal Research Reviews 12(4), 373
(1992); Drugs of the Future 12(1), 45 (1987);
internationale Veröffentlichung Nr. WO 92/19249 ;
U.S. Patent Nr. 4 692 435 ;
Barrowcliffe, Thromb. Res. 12, 27–36 (1977);
europäische
Patentanmeldung Nr. 37319 ;
europäische Patentanmeldung
Nr. 76279 ;
U.S. Patent
Nr. 4 804 652 ;
WO 81/3276 ;
europäische Patentanmeldung Nr. 244235 ,
europäische Patentanmeldung Nr. 244236 ;
U.S. Patent Nr. 4 486 420 ;
U.S. Patent Nr. 4 692 435 ;
U.S. Patent Nr. 4 826 827 ;
U.S. Patent Nr. 3 766 167 ;
europäische Patentanmeldung Nr. 40144 ;
europäische Patentanmeldung Nr. 347588 ,
europäische Patentanmeldung Nr. 380943 ;
U.S. Patent Nr. 4533549 ;
U.S. Patent Nr. 4 629 699 ;
europäische Patentanmeldung Nr. 269981 .
Beispielsweise kann eine Anti-Xa-Aktivitätsverbindung wie nachstehend
hergestellt werden: Anreicherung durch Fraktionierung durch Ethanol
und/oder Molekularsiebe, beispielsweise Gelfiltration oder Membranfil-tration
des LMWH, das in Standard Heparin vorliegt, und gesteuert durch
chemische (durch salpetrige Säure, β-Eliminie-rung oder
Perjodatoxidation) oder enzymatische (durch Heparinasen) Depolymerisation.
Die Depolymerisationsbedingungen können unter Erzeugung von Produkten
mit gewünschten
Molekulargewichten vorsichtig gesteuert werden. Salpetersäuredepolymerisation
wird üblicherweise
verwendet. Auch angewendet wird Depolymerisation des Benzylesters von
Heparin durch β-Elimi-nierung, die
den gleichen Typ von Fragmenten wie enzymatische Depolymerisation
unter Verwendung von Heperinasen ergibt. LMWH mit niedriger Gerinnungshemmeraktivität und Beibehalten
der Basis der chemischen Struktur werden durch Depolymerisation
unter Verwendung von Perjodatoxidation oder durch Entfernen der
Antithrombin-Bindungsfraktion von LMWH hergestellt oder durch andere
Verfahren unter Anwendung von immobilisiertem Antithrombin zur Adsorption
hergestellt.
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Weiterhin
bevorzugt ist ein LMWH mit einem mittleren Molekulargewicht von
etwa 3000 bis etwa 6500. Kommerziell erhältliche LMWH, die gemäß der Erfindung
verwendbar sind, schließen
die nachstehenden ein: Clexane
®/Klexane
®/Lovenox
® (Enoxaparin
(ENOX)) mit einer mittleren Molekülmasse von 4500 ± 1000
Dalton (Da), Molekülmassenverteilung, umfassend
Komponenten < 2000
Da (16,0 ± 4,0%) und
2000 bis 8000 Da (78,0 ± 10,0%),
Anti-Xa-Aktivität
(IU/mg auf Trockenbasis) von 90 bis 125 und einem Anti-Xa/Anti-IIa-Verhältnis von
3,3 bis 5,3; Fraxiparin
® (Nardroparin) mit einer
mittleren Molekülmasse
von 4300 + 700 Da, Molekülmassenverteilung, umfassend
Komponenten < 2000
Da (< 15%), 2000 bis
4000 Da (45 ± 10%)
und 2000 bis 8000 Da (85 ± 10%),
Anti-Xa-Aktivität
(IU/mg auf Trockenbasis) von 95 bis 130 und ein Anti-Xa/Anti-IIa-Verhältnis von
2,5 bis 4,0; Fragmin
®(Dalteparin) mit einer
mittleren Molekülmasse
von 6000 ± 400
Da, Molekülmassenverteilung,
umfassend Komponenten < 3000
Da (5,0 bis 13,0%) und > 8000
Da (15,0 bis 25,0%), Anti-Xa-Aktivität (IU/mg
auf Trockenbasis) von 110 bis 210 und ein Anti-Xa/Anti-IIa-Verhältnis von
1,9 bis 3,2; Embolex
®/Monoembolex
® (Certroparin)
mit einer mittleren Molekülmasse
von 5200 ± 1000
Da, Molekülmassenverteilung,
umfassend Komponenten von < 2000
Da (10 bis 25%) und < 8000
Da (75 bis 90%), Anti-Xa-Aktivität (IU/mg
auf Trockenbasis) von 80 bis 120 und einem Anti-Xa/Anti-IIa-Verhältnis von
1,5 bis 2,5; Fluxum
®/Minidalton
®/Lowhepa
® (Parnaparin)
mit einer Molekülmasse
von 5000 ± 1000
Da, Molekülmassenverteilung,
umfassend Komponenten von < 3000
Da (20 bis 30%) und 3000 bis 8000 Da (50 bis 60%), Anti-Xa-Aktivität (IU/mg
auf Trockenbasis) von 75 bis 110 und Anti-Xa/Anti-IIa-Verhältnis von
2,0 bis 3,0; Logiparin
® (Tinzaparin) mit einer
mittleren Molekülmasse
von 3400 bis 5600 Da, Molekülmassenverteilung,
umfassend Komponenten < 2000
Da (2,0 bis 16,0%), 2000 bis 4000 Da (66,0 ± 6,0%) und > 8000 Da (12,0 bis
38,0%), Anti-Xa-Aktivität
(IU/mg auf Trockenbasis) von > 70
und ein Anti-Xa/Anti-IIa-Verhältnis von
1,5 bis 2,5; Clivarin
® (Reviparin) und Normiflo
® (Ardeparin/RD
Heparin/RDH). Ein bevorzugtes LMWH gemäß der Erfindung wurde gemäß der in
U.S. Patent Nr. 4 486 420 oder
U.S. Patent Nr. 4 692 435 offenbarten
Verfahren hergestellt; bevorzugter Enoxaparin.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eine Anti-Xa-Aktivitätsverbindung
eine Heparinoideverbindung. Die nachstehenden Literaturstellen,
die hierin durch diesen Hinweis einbezogen sind, beschreiben eine
verwendbare Heparinoideverbindung gemäß der Erfindung und Verfahren
zum Herstellen der heparinoiden Verbindung:
U.S. Patent Nr. 4 438 108 ,
europäische Patentanmeldung Nr. EP
66908 , Zammit et al. Thromb. Haemostas. 71(6), 759 (1994)
und Gent et al. Circulation 93, 80 (1996). Eine bevorzugte kommerziell
erhältliche
Heparinoideverbindung, die gemäß der Erfindung
verwendbar ist, ist Orgaran
® (Danaparoid) mit einer
mittleren Molekülmasse
von etwa 6500 Da, Anti-Xa-Aktivität (IU/mg
auf Trockenbasis) von etwa 10 und einem Anti-Xa/Anti-IIa-Verhältnis von
etwa 28.
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Bevorzugte
thrombogene Zustände,
die gemäß der Erfindung
behandelbar oder vorbeugbar sind, schließen Schlag-anfall, Atherosklerose,
Angiogenese, Thrombose, thromboembolische Zustände, wie tiefe Venenthrombose,
pulmonalen Embolismus oder Thrombophlebitis, disseminierte intravaskuläre Gerinnung
oder thromboembolische Syndrome, in Verbindung mit Krebs, Sepsis
oder Entbindungskomplikationen, periphere arterielle Verschlusserkrankung
und akute coronare Syndrome, wie instabile Angina und Myokardinfarkt,
Hämodialyse
oder einen in Verbindung mit einem operativen Verfahren erforderlichen
Kreislauf oder durch Phospholipasen A2 (PLA2)
Gewebsschaden ein; bevorzugter ist instabile Angina und Myokardinfarkt.
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Eine
weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform,
die im Verlauf eines medizinischen Eingriffs verwendbar ist, worin
es ein Potenzial für das
Auftreten eines pathologischen thrombogenen Zustands gibt, kann
auftreten wie während
coronarer arterieller Bypasschirurgie oder perkutaner transluminaler
Coronarangioplastik mit oder ohne Austausch eines intracoronaren
Stents; bevorzugter ist eine percutane transluminale Coronarangioplastik mit
oder ohne Anordnung eines intracoronaren Stents.
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Eine
weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform
ist die Verwendung von pharmazeutisch wirksamen Mengen einer Verbindung
mit Anti-Xa-Aktivität, d. h.
einer Heparinoidverbindung oder von Enoxaparin, und einer Plättchen-aggregation-Antagonistenverbindung
bei der Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung oder Vorbeugung eines
physiologischen Zustands, der mit einer mit Thrombose zusammenhängenden
ischämischen Störung einhergeht.
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Bei
den Behandlungs- oder Vorbeugungsverfahren gemäß der Erfindung kann die Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
d. h. eine Heparinoidverbindung oder Enoxaparin, oder Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung
auf verschiedenen Wegen verabreicht werden, wie in Kombinationstherapien,
die gegebenenfalls medizinische Verfahren anwenden. Beispielsweise
kann die Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
d. h. eine Heparinoidverbindung oder Enoxaparin, und Plättchenaggrega-tion-Antagonistenverbindung
an einem Patienten gleichzeitig oder zu verschiedenen Zeiten verabreicht
werden, vorausgesetzt, dass sie derart verabreicht werden, dass
es für einen
Zeitraum pharmazeutisch wirksame Mengen von beiden Verbindungen gibt,
die in dem Patienten vorhanden sind, sodass sich ein therapeutischer
Effekt gemäß der Erfindung
ergibt.
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Somit
ist es eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Kit zur Behandlung
oder Vorbeugung eines physiologischen Zustands, der mit einer mit
Thrombose zusammenhängenden
ischämischen
Störung einhergeht,
bereitzustellen, wobei das Kit einen mehrfach getrennten Behälter umfasst,
wobei mindestens einer der Behälter
eine Verbindung mit Anti-Xa-Aktivität, d. h. eine Heparinoidverbindung
oder Enoxaparin, enthält
und mindestens ein anderer der Behälter eine Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung
enthält
und diese Behälter
gegebenenfalls einen pharmazeutischen Träger enthalten, wobei das Kit
gemäß der Erfindung
wirksam zur Ausführung
von Kombinationstherapien genutzt werden kann. Eine weitere Ausführungsform
für ein
Kit würde jene
sein, worin mindestens einer der Behälter die Verbindung mit Anti-Xa-Aktivität, d. h.
eine Heparinoidverbindung oder Enoxaparin, ohne Vorhandensein der
Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung enthalten
sollte und mindestens ein anderer der Behälter die Plättchen-aggregation-Antagonistenverbindung
ohne Vorhandensein der Verbindung mit Anti-Xa-Aktivität, d. h.
eine Heparinoidverbindung oder Enoxaparin, enthalten sollte.
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Bei
der Ausführung
können
die Anti-Xa-Aktivitäts-verbindung,
d. h. eine Heparinoidverbindung oder Enoxaparin, und Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung
parenteral, örtlich
bzw. topisch, rektal, transdermal, intrapulmonal oder oral verabreicht
werden, jedoch werden sie vorzugsweise parenteral und/oder oral
verabreicht.
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Geeignete
Zusammensetzungen, die die gemäß der Erfin-dung
verwendeten Verbindungen enthalten, können durch herkömmliche
Mittel hergestellt werden. Beispielsweise können die gemäß der Erfindung
verwendeten Verbindungen in einem geeigneten Behälter gelöst oder suspendiert werden.
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Die
gemäß der Erfindung
verwendeten Verbindungen sollten in Formen dargereicht werden, die die
Verabreichung durch den am besten geeigneten Weg erlauben und die
Erfindung betrifft auch eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
gemäß der Erfindung
verwendete Verbindungen enthält,
die zur Verwendung in der Human- oder Veterinärmedizin geeignet sind. Diese
Zusammensetzungen können gemäß den üblichen
Verfahren unter Verwendung von einem oder mehreren pharmazeutisch
verträglichen
Träger
hergestellt werden, welcher Hilfsmittel oder Exipienten umfasst.
Das Hilfsmittel umfasst unter anderem Verdünnungsmittel, sterile wässrige Medien
und die verschiedenen nicht toxischen organischen Lösungsmittel.
Die Zusammensetzungen können
in Form von Tabletten, Pillen, Kapseln, Pastillen (Lozenges), Pastillen
(Troches), Hartzuckern, Granulaten, Pulvern, wässrigen Lösungen oder Suspensionen, injizierbaren
Lösungen,
Elixieren oder Sirupen, Pulvern, Lösung oder Suspension zur intrapulmonalen
Verabreichung dargereicht werden und können ein oder mehrere Mittel,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Süßungsmitteln,
Geschmacksmitteln, färbenden
Mitteln oder Stabilisatoren, um die pharmazeutisch verträglichen
Zubereitungen zu erhalten, enthalten.
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Die
Auswahl des Trägers
und der Anteil der gemäß der Erfindung
in dem Träger
verwendeten Verbindungen werden im Allgemeinen gemäß der Löslichkeit
und chemischen Eigenschaften der Verbindungen, dem besonderen Verabreichungsmodus und
den in der pharmazeutischen Praxis beobachteten Bereitstellungen
bestimmt. Beispielsweise können
Exipienten, wie steriles Wasser, Ringer's Lösung,
Laktose, Natriumcitrat, isotonische Salzlösungen (Mononatrium- oder Dinatriumphosphat,
Natrium-, Kalium-, Kalzium- oder Magnesiumchlorid oder Gemische
solcher Salze), Kalziumcarbonat und Sprengmittel, wie Stärke, Alginsäure und
bestimmte Komplexsilikate, kombiniert mit Gleitmitteln, wie Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat
und Talkum für das
Herstellen von Tabletten verwendet werden. Um eine Kapsel herzustellen,
ist es vorteilhaft, Laktose und hochmolekulare Polyethylenglycole
anzuwenden. Wenn wässrige
Suspensionen verwendet werden, können
sie emulgierende Mittel oder Mittel enthalten, die die Suspension
erleichtern. Verdünnungsmittel,
wie Saccharose, Ethanol, Polyethylenglycol, Propylenglycol, Glycerin
und Chloroform oder Gemische davon können auch verwendet werden.
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Zur
parenteralen Verabreichung sind Emulsionen, Suspensionen oder Lösungen der
gemäß der Erfindung
verwendeten Verbindungen in Pflanzenöl, beispielsweise Sesamöl, Erdnussöl oder Olivenöl oder wässrige organische
Lösungen,
wie Wasser und Propylenglycol, injizierbare organische Ester, wie Ölsäureethylester,
sowie sterile wässrige
Lösungen
der pharmazeutisch verträglichen
Salze verwendbar. Die Lösungen
der Salze der gemäß der Erfindung
verwendeten Verbindungen sind besonders für die Verabreichung von intramuskulären, intravenösen, intraarteriellen
oder subkutanen Injektions- oder Infusionstechniken verwendbar.
Die wässrigen Lösungen,
die auch Lösungen
der Salze in reinem destilliertem Wasser umfassen, können für intravenöse Verabreichung
verwendet werden, mit der Maßgabe,
dass deren pH-Wert geeigneterweise eingestellt wird, dass sie mit
ausreichender Menge an Glucose oder Natriumchlorid zweckmäßig gepuffert
und isotonisch gemacht werden und dass sie durch Erhitzen, Bestrahlung
oder Mikrofiltration sterilisiert werden.
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Die
Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
d. h. eine Heparinoidverbindung oder Enoxaparin, und Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung
gemäß der Erfindung
kann auch in einer Weise formuliert werden, die schnelle Clearance
aus der vaskulären (arteriellen
oder venösen)
Wand durch Konvektion und/oder Diffusion hinterlässt, wodurch die Verweilzeit
der Zusammensetzung. an der gewünschten Wirkungsstelle
erhöht
wird. Ein Depot, das gemäß der Erfindung verwendbar
ist, kann in einer copolymeren Matrix, wie Ethylen-Vinylacetat,
oder einem Polyvinylalkoholgel, das eine Silastic-Schale umgibt, vorliegen.
Alternativ kann die Anti-Xa-Aktivitätsverbindung, d. h. eine Heparinoidverbindung
oder Enoxaparin, und Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung
lokal aus einem Silikonpolymer, das in die Adventitia implantiert
ist, abgegeben werden.
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Ein
alternativer Ansatz zum Minimieren des Auswaschens der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
d. h. eine Heparinoidverbindung oder Enoxaparin, und Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung
während
perkutaner, transvaskulärer
Abgabe umfasst die Verwendung von nicht diffundierbaren, Arzneistoff eluierenden
Mikropartikeln. Die Mikropartikel können eine Vielzahl von synthetischen
Polymeren umfassen, wie beispielsweise Polylactid, oder natürlichen Substanzen,
ein-schließlich
Proteine oder Polysaccharide. Solche Mikropartikel ermöglichen
die strategische Manipulation von Variablen einschließlich Gesamtdosis
eines Arzneistoffs und Kinetik seiner Freisetzung. Mikropartikel
können
wirksam in die arterielle oder venöse Wand durch einen porösen Ballonkatheter
oder einen Ballon-Overstent injiziert werden und werden in der vaskulären Wand
und dem Periadventitialgewebe für
mindestens etwa zwei Wochen zurückgehalten.
Formulierungen und Methodologien zur örtlichen intravaskulären ortsspezifischen
Abgabe von therapeutischen Mitteln werden in Reissen et al. (J.
Am. Coll. Cardiol., 1994; 23: 1234–1244), dessen gesamter Inhalt
hierin durch diesen Hinweis einbezogen ist, erörtert.
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Das
Mittel für
die Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
d. h. eine Heparinoidverbindung oder Enoxaparin, und Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung
kann auch ein Hy-drogel sein, das aus beliebigem bioverträglichem
oder nicht cytotoxischem(Homo- oder Hetero-)Polymer, wie einem hydro-philen
Polyacrylsäurepolymer,
das als ein Arzneistoff absorbierender Schwamm wirken kann, hergestellt
wird. Solche Polymere wurden beispielsweise in der Anmeldung
WO 93/08845, deren gesamter
Inhalt hierin durch Hinweis einbezogen ist, beschrieben. Bestimmte
von ihnen, wie insbesondere jene, die aus Ethylen- und/oder Propylenoxid
erhalten werden, sind kommerziell erhältlich.
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Außerdem kann
die Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
d. h. eine Heparinoidverbindung oder Enoxaparin, und Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung
direkt in die Blutgefäßwand mit
Hilfe eines Angioplastikballons verabreicht werden, der mit einem
hydrophilen Film (beispielsweise ein Hydrogel) beschichtet ist oder
mit Hilfe eines beliebigen anderen Katheters, der eine Infusionskammer
für die
Verbin-dungen enthält,
die somit in einer exakten Weise an die zu behandelnde Stelle appliziert
werden kann.
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Der
Prozentsatz der erfindungsgemäß verwendeten
Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
d. h. einer Heparinoidverbindung oder von Enoxaparin, und Plättchenaggregation-Antagonisten-verbindung kann
variiert werden. Die Verbindungen sollten einen Anteil beitragen,
sodass eine geeignete Dosierung erhalten wird. Üblicherweise können verschiedene Einheitsdosierungsformen
verabreicht werden. Die angewendete Dosis wird durch den Arzt bestimmt und
hängt von
dem gewünschten
therapeutischen Effekt, dem Verabreichungsweg und der Behandlungsdauer
und dem Zustand des Patienten ab. In jedem einzelnen Fall werden
die Dosen gemäß den Faktoren
bestimmt, die den zu behandelnden Patienten unterscheiden, wie Alter,
Gewicht, Allgemeinzustand der Gesundheit und anderen Eigenschaften, die
die Wirksamkeit des medizinischen Produkts beeinflussen.
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Bei
Erwachsenen sind die Dosierungen des PAAC im Allgemeinen etwa 0,0001
bis etwa 50, vorzugsweise etwa 0,0001 bis etwa 5 mg/kg Körpergewicht
pro Tag durch Inhalation von etwa 0,001 bis etwa 100, vorzugsweise
0,01 bis 70, bevorzugter 0,05 bis 10 mg/kg Körpergewicht pro Tag durch orale Verabreichung
und etwa 0,0001 bis etwa 10, vorzugsweise 0,001 bis 1 mg/kg Körpergewicht
pro Tag durch intravenöse
Verabreichung.
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Beim
Erwachsenen ist die Dosierung der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung, d. h. einer Heparinoidverbindung
oder von Enoxaparin, gemäß der Erfindung besonders
in Dosen von etwa 10 bis etwa 25000 internationalen Einheiten von
Anti-Xa-Aktivität
verwendbar.
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Die
Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
d. h. eine Heparinoidverbindung oder Enoxaparin, und Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
die gemäß der Erfindung
verwendet wird, kann so häufig wie
notwendig verabreicht werden, um den gewünschten therapeutischen Effekt
zu erhalten. Das Dosierungsregime beim Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist jenes, das sichert, dass eine maximale therapeutische Reaktion
bis zur Besserung und danach der minimale wirksame lindernde Anteil
erhalten wird. Einige Patienten können schnell auf höhere oder
niedrigere Dosis reagieren und können
viel schwächeres
Halten der Dosen für
hinreichend finden. Sowohl Kurz- als
auch Langzeitbehandlungsregime werden für die Erfindung betrachtet.
Behandlungen bei einer Rate von etwa 1 bis etwa 4 Dosen pro Tag
werden auch gemäß den physiologischen
Erfordernissen für
jeden einzelnen Patienten betrachtet unter natürlich Beachten, dass das Auswählen der
geeigneten Dosierungen in jedem speziellen Fall das Gewicht des
Patienten, Allgemeingesundheit, Alter und andere Faktoren, die die
Reaktion auf den Arzneistoff beeinflussen können, in Betracht gezogen werden
müssen.
Somit ist es für
andere Patienten notwendig, nicht mehr als eine oder zwei Dosen
pro Tag zu verschreiben.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch zur Verwendung in Verbindung mit anderen therapeutischen Mitteln
formuliert werden, wie Mittel als solche oder in Kombination mit
der Anwendung von therapeutischen Techniken, um pharmakologische
Zustände
anzugehen, die durch die Verabreichung einer Verbindung der Formel
I gemildert werden können,
wie bei den Nachstehenden:
Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
bei der Behandlung von Restenose nach Angioplastik unter Verwendung
einer beliebigen Vorrichtung, wie Ballon, Ablation oder Lasertechniken,
verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können bei
der Behandlung von Restenose nach Stent-Austausch in der Vaskulatur
entweder wie 1) primäre
Behandlung zur vaskulären
Blockierung oder 2) im Fall, wenn Angioplastik unter Verwendung
einer beliebigen Vorrichtung keine Patientenarterie ergibt, eingesetzt
werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
entweder oral durch parenterale Verabreichung verwendet werden oder
die Verbindung könnte örtlich durch
den Eingriff mit einer speziellen Vorrichtung oder als eine geeignet
formulierte Beschichtung auf einer Stent-Vorrichtung appliziert werden.
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Die
erfindungemäßen Verbindungen
können bei
der Behandlung von Restenose in Kombination mit einem beliebigen
Gerinnungshemmer, Antiplättchen-,
antithrombotischen oder profibrinolytischen Mittel verwendet werden.
Häufig
werden Patienten gleichzeitig vor, während und nach intravenösen Verfahren
mit Mitteln aus diesen Klassen entweder, um das Ausführen des
Eingriffverfahrens zu sichern oder um verschlechternde Wirkungen
der Thrombusbildung zu verhindern, behandelt. Einige Beispiele für diese
Klassen von Mitteln, die als Gerinnungshemmer, Antiplättchen-,
antithrombotische oder profibrinolytische Mittel bekannt sind, schließen eine
beliebige Formulierung von Thrombininhibitoren oder Faktor VIIa-Inhibitoren
ein. Einige Beispiele für
Klassen von Mitteln, die als Gerinnungshemmer, Antiplättchen-,
antithrombotische oder profibrinolytische Mittel bekannt sind, schließen eine
beliebige Formulierung von Aspirin, Direkt-Thrombininhibitoren, Direkt-Faktor-Xa-Inhibitoren
oder Faktor VIIa-Inhibitoren ein.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in Kombination mit einem beliebigen antihypertensiven Mittel oder
Cholesterin oder Lipid-regulierenden Mittel bei der Behandlung von
Restenose oder Atherosklerose gleichzeitig mit der Behandlung von
Bluthochdruck oder Atherosklerose verwendet werden. Einige Beispiele
von Mitteln, die bei der Behandlung von Bluthochdruck verwendet
werden, schließen
Verbindungen der nachstehenden Klassen ein; Beta-Blocker, ACE-Hemmer,
Kalziumkanalantagonisten und Alpha-Rezeptorantagonisten. Einige Beispiele
für Mittel,
die für
die Behandlung von erhöhtem
Cholesterinspiegel oder disregulierten Lipidspiegeln verwendbar
sind, schließen
Verbindungen, die als HMGCoA-Reduktaseinhibitoren bekannt sind, Verbindungen
der Fibratklasse, ein.
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Die
Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
d. h. eine Heparinoidverbindung oder Enoxaparin, und Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
die gemäß der Erfindung
verwendet werden, zeigen deutliche, pharmakologische Aktivitäten gemäß dem in
der Literatur beschriebenen Test, wobei von den Ergebnissen angenommen
wird, dass sie mit pharmakologischer Aktivität beim Menschen und anderen
Säugern
korrelieren. Die nachstehenden pharmakologischen Testergebnisse
sind typische Eigenschaften der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung, d. h. einer Heparinoidverbindung
oder von Enoxaparin, und Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
die gemäß der Erfindung
verwendet werden.
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Die
nachstehenden pharmakologischen Tests bewerten die Aktivität der Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
d. h. einer Heparinoidverbindung oder von Enoxaparin, und Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
die gemäß der Erfindung
verwendet wurde. Jene Tests schließen die. hämodynamischen Messungen während der
Verabreichung verschiedener Konzentrationen einer Anti-Xa-Aktivitätsverbindung,
einer Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung
und Zusammensetzungen davon über
die Zeit (1 und 13) ein.
Spezifischere Messungen stammen von zyklischer Strömungsverminderung
(2 und 14), aktivierte Teilthrombosplastiezeit
(3 und 15), Prothrombinzeit (4 und 16),
Anti-Xa-Aktivität (5 und 17),
Anti-IIa-Aktivität
(6 und 18), Templatblutungszeit (7 und 19),
Plättchenzählung (8 und 20),
Kollagen-induzierter
ex-vivo-Plättchenaggregation
(9 und 21), ADP-induzierter ex-vivo-Plättchenaggregation (10 und 22),
Arachidonsäure-induzierter ex-vivo-Plättchenaggrega-tion
(11 und 23) und
Thrombin-induzierter ex-vivo-Plättchenaggregation
(12 und 24).
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zeigen deutliche Wirksamkeit bei den vorangehenden Tests und werden
bei der Vorbeugung und Behandlung von Thrombose, die mit bestimmten
Erkrankungszuständen
verbunden ist, als nützlich
angesehen. Antithrombotische Aktivität bei den ex-vivo-Hundeplättchen-aggregationsassay
ist voraussagend für
solche Aktivität
beim Menschen (siehe beispielsweise Catalfamo, J. L., und Dodds,
W. Jean, „Isolation
of Platelets from Laboratory Animals”, Methods Enzymol, 169, Teil
A, 27 (1989)).
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Materialien und Verfahren
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Alle
Prozeduren in dieser Studie wurden unter Einhaltung der Animal Welfare
Act Regulation und des Guide for the Care and Use of Laboratory
Animals (DHEW Veröffentlichung
Nr. NIH 85-23, 1985) ausgeführt.
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Das
folgende Testprotokoll ist ein experimentelles Modell von instabiler
Angina.
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Bastardhunde
beiderlei Geschlechts (15–21 kg)
wurden mit Natriumpentobarbital (30 mg/kg, i. v. mit Ergänzungen
wie benötigt
versetzt) anästhesiert, intubiert
und unter Verwendung eines Harvard Respirators (Harvard Apparatus,
S. Natick, MA) belüftet. Ein
Drei-Lumen-Katheter (SAFEDWELLplus, Becton Dickinson, Sandy, UT)
wird in die rechte femorale Vene zur Verabreichung von Testmitteln
und Ergänzen
der Anästhesie
platziert. Die rechte femorale Arterie wird zur Messung des arteriellen
Blutdrucks und zum Gewinnen von Blutproben kanüliert.
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Die
linke Thoracotomie wird in 5. Intercostalraum durchgeführt und
das Herz wird in eine Herzbeutelwiege gehängt. Die linke gebogene Coronararterie
(LCX) wird isoliert und in einem Abstand von 2 cm seziert unter
Ligieren der Seitenverzweigungen, falls notwendig. Eine elektromagnetische
Strömungssonde
(Carolina Medical Electronics, 501D) wird auf dem Gefäß zum Verfolgen
des coronaren Blutflusses angeordnet und eine Schlingenligatur wird
am distalen Teil des Gefäßes angebracht,
um eine zeitweilige mechanische Verstopfung zu erzeugen, die zum
Unterstützen
des Einstellens des Stenosegrads und zum Unterstützen bei der Bewertung der
Nullstrommessungen verwendet wird.
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Distal
zu der Strömungssonde
wird zum Zweck des Erzeugens einer kritischen Stenose, die durch
Ausbleiben der hyperemischen Reaktion bestätigt wird, auf eine mechanische
Verstopfung des Gefäßes von
10 Sekunden ein Lexan®-Occluder positioniert.
Das Endothelium und vaskuläre
Glattmuskelzellen werden durch Verdichten des Gefäßes mit einer
vaskulären
Klammer beschädigt.
Diese Bedingungen ergeben eine Plättchenanhaftung und Aggregation
an der geschädigten
Fläche,
wodurch eine schrittweise Senkung des coronaren Blutstroms erreicht
wird. Wenn der Strom null erreicht, wird über die geschädigte Fläche der
Occluder zurück
und vorwärts
bewegt, um mechanisch zum Wiederherstellen des Blutstroms den plättchenreichen
Thrombus zu entfernen. Dieses repetitive Muster des Absenkens des
Blutstroms, das durch mechanische Zerstörung des Plättchenthrombus wiederhergestellt
wird, wird als zyklische Strömungsverminderungen
(CFRs) bezeichnet. Der antithrombotische Effekt der Testmittel wird
durch Vergleichen der Anzahl von CFRs, die während eines Kontrollzeitraums
von 20 min mit der Anzahl von CFRs pro 20 min für drei aufeinander folgende
Zeiträume
von 20 min nach Arzneimittelverabreichung stattgefunden hat, quantifiziert.
Eine signifikante Verminderung in der Anzahl von CFRs wird genommen,
um einen antithrombotischen Effekt wiederzugeben.
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Experimentelles Protokoll
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a. Protokolle unter Verwendung von BSPBPA
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Dreißig Hunde
werden zu einer von sechs Hilfsmittelbehandlungsgruppen gekennzeichnet.
Die Verbindungen werden als nur intravenöser Bolus (für N-(n-Butylsulfonyl)-4-(piperidin-4-ylbutyloxy)-L-phenylalanin (BSPBPA)
oder salinischer Träger)
oder als nur intravenöser
Bolus für
eine konstante intravenöse
Infusion (für
Heparin, Enoxaparin (ENOX), oder salinischer Träger) verabreicht. Die Behandlungsgruppen
sind: I) BSPBPA (30 μg/kg),
II) BSPBPA (300 μg/kg),
III) ENOX (0,5 mg/kg + 5 μg/kg/min)
IV) ENOX (0,5 mg/kg + 5 μg/kg/min)
plus BSPBPA (30 μ/kg),
V) Heparin (60 U/kg + 0,7 U/kg/min), und VI) Heparin (60 U/kg +
0,7 U/kg/min) plus BSPBPA (30 μg/kg).
Alle Verbindungen werden in Salzlösung verdünnt und Bolusinjektionen werden
unter Verwendung eines Volumens von 5 ml gemacht und konstante Infusionen
werden unter Verwendung eines Volumens von 22 ml gemacht.
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a. Protokoll unter Verwendung von PBGACA
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Dreißig Hunde
werden einer von sechs Hilfsbehandlungsgruppen zugeordnet. Die Verbindungen für diese
Versuche beinhalten die Verabreichung der nachstehenden Mittel als
ein Bolus und eine konstante Infusion (für N-[N-[N-(4-(Piperidin-4-yl)butanoyl)-N-ethylglycyl]-L-β-cyclohexylalaninamid
(PBGACA) der salinischer Träger)
oder als ein intravenöser
Bolus plus eine konstante intravenöse Infusion (für Heparin,
ENOX oder salinischer Träger).
Die Behandlungsgruppen waren: I) PBGACA (10 μg/kg + 0,15 μg/kg/min), II) PBGACA (30 μg/kg + 0,15 μg/kg/min),
III) ENOX (0,5 mg/kg + 5 μg/kg/min)
IV) ENOX (0,5 mg/kg + 5 μg/kg/min) plus
PBGACA (10 μg/kg
+ 0,15 μg/kg/min),
V) Heparin (60 U/kg + 0,7 U/kg/min) und VI) Heparin (60 U/kg + PBGACA
(10 μg/kg
+ 0,15 μg/kg/min).
Alle Verbindungen werden in Salzlösung verdünnt und Bolusinjektionen werden unter
Verwendung eines Volumens von 5 ml gemacht und konstante Infusionen
werden unter Verwendung eines Volumens von 22 ml gemacht.
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Nachdem
konsistente CFRs für
mindestens 20 Minuten hergestellt sind, werden Verbindungen, wie
vorstehend beschrieben, verabreicht und der Blutstrom wird während einer
Stunde Infusionszeitraum verfolgt. Arterielle Blutproben werden
vor Verabreichung der Testmittel (Kontrollprobe) und bei 5, 10,
30 und 60 min nach Verabreichung der Verbindungen gezogen. Blutproben
werden auf 1/10 Volumen von 3,8%igem Trinatriumcitrat gezogen und werden
für ex-vivo-Plättchenaggregation,
Plättchenzählung, Anti-Xa-Spiegel,
Anti-IIa-Spiegel und Gerinnungszeitassays (aktivierte Parzialthromboplastinzeit,
APTT und Prothrombinzeit, PT) verwendet. Blutproben (4,5 ml), die
zur Analyse von Anti-Xa- und Anti-IIa-Spiegel erhalten werden, werden
in gekühlten Spritzen,
die 0,5 ml Trinatriumcitrat enthalten und sofort auf Eis gelegt
wurden, gesammelt. Mittlerer arterieller Blutdruck, Herzgeschwindigkeit
und EKG werden für
die Dauer des Protokolls (Grass Polygraph, Model 7D, Grass Instruments,
MA) aufgezeichnet.
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Gerinnungszeiten
und template Blutungszeit. Aktivierte Parzialthromboplastinzeit
(APTT) und Prothrombinzeit (PT) werden unter Verwendung eines Microsample
Coagulation Analyzer (MCA210, Bio Data Corp, Horsham, PA) und Dade® Reagenzien (Thromboplastin-C
Plus und Actin® FS
Activated PTT reagent, Baxter Diagnostics, Inc., Deerfield, IL)
gemessen.
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Das
APTT ist das am breitesten verwendete Verfahren zum Beobachten bzw.
zum Monitoring von intravenöser
Heparingerinnungshemmungstherapie. Es ist auch ein fundamentaler
Screening-Test für Mängel oder Abnormalitäten von
intrinsischen Gerinnungsfaktoren: VIII, IX, XI, XII und Faktoren,
die sowohl für
die intrinsischen als auch extrinsischen Wege üblich sind: I (Fibrinogen),
II, V, X. Wenn in Verbindung mit dem Mangelsubstratplasma verwendet, stellt
das APTT die Grundlage für
die Quantifizierung von spezifischen Coagulierungsfaktoren bereit.
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Die
intrinsische Fähigkeit
von Blut ein Fibrinklümpchen
zu bilden, erfordert Coagulierungsfaktoren XII, XI, IX, VIII, X,
V, II (Prothrombin), Fibrinogen, Plättchenlipid und Kalzium.
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Durch
Zusetzen einer Substanz zum Aktivieren von Faktoren XII und XI,
den Kontaktfaktoren, wird die Teilthromboplastinzeit die „aktivierte” Partialthromboplastinzeit
(APTT). Weil Gerinnungsendpunkte kürzer und schärfer als
mit dem PTT sind, hat sich APTT als eine einfache und sehr zuverlässige Messung
des intrinsischen Gerinnungsmechanismus erwiesen.
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Testverfahren
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- 1. Man vorinkubiert 0,025 M Kalziumchlorid
auf 37°C.
- 2. Man pipettiert 0,1 ml rekonstituiertes APTT-Reagenz
in eine
Testküvette.
- 3. Man gibt 0,1 ml Test- oder Kontrollplasma hinzu.
- 4. Man inkubiert bei 37°C
für exakt
5 Minuten.
- 5. Man gibt 0,1 ml vorinkubiertes Kalziumchlorid hinzu
unter
gleichzeitigem Starten des Timers.
- 6. Man zeichnet die Gerinnselbildungszeit auf.
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Die
Prothrombinzeit ist das Verfahren zum Verfolgen von oraler Gerinnungshemmungstherapie. Es
ist auch ein fundamentaler Screening-Test für einen Mangel oder Abnormalität von extrinsischem
Gerinnungsfaktor VII und den Faktoren, die für sowohl die intrinsischen als
auch extrinsischen hämostatischen
Wege üblich
sind: Fibrinogen II, V und X. Wenn in Verbindung mit Mangelsubstratplasma
verwendet, liefert das PT die Grundlage für die Quantifizierung von spezifischen
Gerinnungsfaktoren.
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Die
Fähigkeit
von Blut zur Bildung von Fibrinklümpchen durch den extrinsischen
hämostatischen
Weg erfordert Gewebsthromboplastin, Kalzium, Faktor VII, Faktor
V, Faktor X, Faktor II (Prothrombin) und Faktor I (Fibrinogen).
Wenn Gewebsthromboplastin und Kalzium zu einer Probe von zitriertem
Plasma gegeben werden, werden die Wirkungen der intrinsischen Faktoren
nebengeleitet und die Reaktion wird für die Gerinnungsfaktoren, die
in die extrinsischen und üblichen
Pathways einbezogen sind, spezifisch.
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Testverfahren
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- 1. Man vorinkubiert rekonstituiertes PT-Reagenz auf
37°C.
- 2. Man pipettiert 0,1 ml Test- oder Kontrollplasma in
eine
Testküvette.
- 3. Man inkubiert bei 37°C
für mindestens
2 Minuten,
jedoch nicht mehr als 10 Minuten.
- 4. Man spritzt 0,2 ml des vorinkubierten Reagenz ein
unter
gleichzeitigem Starten des Timers.
- 5. Man zeichnet die Klümpchenbildungszeit
auf.
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Die
Templat-Blutungszeitmessungen werden an den gleichen Punkten wie
die Blutproben, wie vorstehend erwähnt, erhalten. Die Templat-Blutungszeit wird
nach einer gleichförmigen
Inzision gemessen, die aus der Schleimmembran der inneren Oberlippe mit
einem Surgicutt® automatisierter
Inzisionsvorrichtung (ITC, Edison, NJ) hergestellt wird. Blut wird
mit Surgicutt® Blutungszeitauftragungspapier
alle 30 Sekunden aufgetragen, wobei man vorsichtig ist, um die Inzisionsstelle
nicht zu stören.
Die Templat-Blutungszeit
wird aus dem Moment der Inzision, bis das Blut nicht mehr auf dem
Blotting-Papier anfärbt,
gemessen. Die Blutungszeiten von 10 Minuten werden als maximal genommen.
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Anti-Xa- und Anti-IIa-Aktivität
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Diese
Proben werden bei 1500 × g
für 10
min bei 4°C
zentrifugiert. Das Plasma wird entfernt und bei –70°C gelagert bis zum Assay. Anti-Xa-
und Anti-IIa-Aktivität werden
durch chromogene Verfahren unter Verwendung von Kits, bezogen von
American Diagnostica (actichrome® Heparin
and actichrome® Heparin
anti-IIa, Greenwich, CT) mit geringen Modifizierungen analysiert.
Inkubationen und Reaktionen werden bei 37°C durchgeführt. Amidolytische Aktivität (Milli-optische
Einheiten oder mOD) wird unter Verwendung eines SPEKTRAmax Microtiter-Plattenspektrophotometer
und Softmax Pro software (Molecular Devices Corp., Sunnyvale, CA)
bestimmt. Der erste internationale LMWH-Standard (National Institute for Biological
Standards and Control, London; Anti-Xa-Aktivität 168 IU/mg und Anti-IIa-Aktivität 66,5 IU/mg)
wird zum Aufbauen von Standardkurven für das Messen von Heparin und
ENOX Anti-Xa- und Anti-IIa-Aktivität verwendet. Die Kurven werden
unter Verwendung eines Vier-Parameterkurven-Anpassungmodells (Softmax Pro, Molecular
Devices, Sunnyvale, CA) konstruiert. Werte für Anti-Xa- und Anti-IIa-Aktivität von Heparin
und ENOX werden in internationalen Einheiten angeführt.
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Plättchenaggregation
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Die
Inhibierung von ex-vivo-Plättchenaggragationassay
basiert auf jenen von Zucker, „Platelet Aggregation
Measured by the Photoelectric Method”, Methods in Enzymology 169,
117–133
(1989).
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Plättchenreiches
Plasma (PRP) wird durch Zentrifugierung der Blutproben bei 150 × g für 10 min hergestellt.
Nach Entfernung des Überstands,
der PRP enthält,
wird plättchenarmes
Plasma (PPP) durch Zentrifugierung der verbleibenden Probe bei 1000 × g für 10 min
hergestellt. Plättchenzählung wird
mit einem Coulter ZM oder Coulter ZBI Teilchenzähler (Coulter Instruments,
Hialeah, FL) bestimmt. Falls erforderlich, wird Plättchenzählung auf
3 × 108 Plättchen/ml
unter Verwendung von autologem PPP eingestellt. PRP (250 μl) wird bei
37°C inkubiert,
wobei bei 1200 U/min gerührt
wird. Nach Vorinkubation mit Epinephrin für 1 min (1 μM, Chrono-par 393, Chrono-log
Corp., Havertown, PA) wird Plättchenaggregation
durch Adenosindiphosphat (ADP, 10 μM, Chrono-par 384, Chrono-log
Corp., Havertown, PA), Kollagen (Equinen tendon, 10 μg/ml, Chrono-par 385,
Chrono-log Corp., Havertown, PA), Arachindonsäure (1 mM, Biodata Corp., Horsham,
PA) oder Thrombin (4 Einheiten/ml, Enzyme Research Institute, South
Bend, IN; plus Gly-Pro-Arg-Pro, einem Fibrinpolymerisationsinhibitor,
2 mM, Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) induziert. Plättchenaggregation wird
spektrophotometrisch mit einem PAP-4C-Plättchenaggregator
(Bio Data Corp., Horsham, PA) verfolgt. Die Ergebnisse werden als
Prozent Inhibierung der Aggregationsgeschwindigkeit, verglichen
mit der Pro-Arzneistoffaggregationsreaktion, ausgedrückt.
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Statistik
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Die
durch mehrfache Probennahme während
des Versuchs erhaltenen Daten werden durch Zwei-Wege-Wiederholungsmessungs-Varianzanalyse
analysiert. Post-hoc-Mehrfachvergleiche
der Mittel zu Kontrollwerte innerhalb der Versuchsgruppen und Vergleich
von ENOX-Daten zu
anderen Behandlungsgruppen werden unter Verwendung des Tests der
kleinsten signifikanten Differenz aufgeführt. Ein p-Wert weniger als
0,05 wird als signifikant betrachtet.
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Ergebnisse
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Die
kombinierte Verwendung einer Anti-Xa-Aktivitäts-verbindung und einer Plättchenaggregation-Antagonistenver-bindung,
die gemäß der Erfindung
verwendet werden, sorgt für
den Einsatz jener Verbindungen bei Dosen, die, falls einzeln verwendet,
zu wenig wirksam wären,
während
die Inhibierung von wiederholter Plättchenthrombusbildung zu dem
gleichen Ausmaß wie
bei hohen Dosen von der Plättchenaggregation-Antagonis-tenverbindung bewirkt
wird, ohne wesentliches Senken der Templat-Blutungszeit (wie verglichen
mit: einer > 5-fachen Erhöhung der
Templat-Blutungszeit, verursacht durch hohe Dosis der Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung,
BSPBPA und einer ~3-fachen Erhöhung
der Templat-Blutungszeit verursacht durch hohe Dosis der Plättchenaggregation-Antagonistenverbin-dung,
PBGACA).
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Die
Kombination einer niedrig dosierten Plättchenaggregation-Antagonistenverbindung
mit Heparin bei einer Dosis, die APTT 2,0- bis 2,5-fach über die
Grundlinie erhöhte,
inhibierte nicht die wiederholte Plättchenthrombusbildung.
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Die
vorliegende Erfindung kann in anderen speziellen Formen, ohne vom
Gedanken oder den wesentlichen Eigenschaften davon abzuweichen, ausgeführt werden.