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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Aluminium-Magnesium-Legierung
in Form von Blechen und Strangpreßteilen, die insbesondere geeignet
ist, um in der Konstruktion großer
Schweißstrukturen wie
beispielsweise Lagercontainer und Behälter zum Wasser- und Landtransport
verwendet zu werden. Beispielsweise können die Bleche dieser Erfindung
in der Konstruktion von Wasserfahrzeugen wie beispielsweise Katamaranen
der Monoschalenart, schnellen Fährschiffen,
Hochgeschwindigkeitswasserfahrzeugen und Düsenringen zum Antrieb derartiger
Wasserfahrzeuge verwendet werden. Die Legierungsbleche der vorliegenden
Erfindung können
auch für
zahlreiche andere Anwendungen wie beispielsweise Konstruktionswerkstoffe für Erdgastanks,
Silos, Tanklastkraftwagen und als Werkzeug- und Formbleche verwendet
werden. Die Platten können
eine Dicke im Bereich von wenigen Millimetern, beispielsweise 5
mm, bis zu 200 mm aufweisen. Fließpreßteile der Legierung dieser
Erfindung können
beispielsweise als Aussteifungselemente von Wasserfahrzeugen wie
beispielsweise schnelle Fährschiffe
verwendet werden.
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Beschreibung des Stands der
Technik
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Al-Mg-Legierungen
mit Magnesiumgehalten > 3%
werden umfassend in großen
Schweißkonstruktionen
wie Lagercontainern und bei Fahrzeugen für den Wasser- und Landtransport
verwendet. Eine Standardlegierung dieser Art ist die AA 5083 Legierung
mit der Nennzusammensetzung in Gewichtsprozent:
Mg | 4,0
bis 4,9 |
Mn | 0,4
bis 1,0 |
Zn | ≤ 0,25 |
Cr | 0,05
bis 0,25 |
Ti | ≤ 0,15 |
Fe | ≤ 0,4 |
Si | ≤ 0,4 |
Cu | ≤ 0,1 |
andere (jeweils) ≤ 0,05 |
(gesamt) ≤ 0,15 |
mit dem
Rest Al. |
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Insbesondere
werden AA 5083 Legierungsbleche in weicher und kaltverfestigter
Temperung in der Konstruktion von Wasserfahrzeugen wie beispielsweise
Schiffen, Katamaranen und Hochgeschwindigkeitsfahrzeugen verwendet.
Bleche der AA 5083 Legierung in weicher Temperung werden in der
Konstruktion von Tanklastkraftwagen, Muldenkippwagen, etc. verwendet.
Der Hauptgrund für
die vielseitige Verwendungsmöglichkeit
der AA 5083 Legierung besteht darin, daß sie gute Kombinationen von
hoher Festigkeit (sowohl bei Umgebungstemperatur als auch bei Tiefsttemperaturen),
Leichtgewicht, Korrosionsbeständigkeit,
Biegefähigkeit,
Verformbarkeit und Schweißbarkeit
schafft. Die Festigkeit der AA 5083 Legierung kann ohne merklichen Verlust
der Duktilität
erhöht
werden, indem der Magnesiumgehalt (in Gewichtsprozent) der Legierung
erhöht wird.
Jedoch wird die Erhöhung
des Magnesiumgehaltes (in Gewichtsprozent) in Al-Mg-Legierungen von einer drastischen
Reduzierung der Abblätter- und Spannungskorrosionsbeständigkeit
begleitet. Kürzlich
wurde eine neue Legierung AA 5383 mit verbesserten Eigenschaften
gegenüber
der AA 5083 sowohl bei kaltverfestigtem als auch bei weichem Temperguß vorgestellt.
In diesem Fall wurde die Verbesserung im wesentlichen durch die
Optimierung der bestehenden Zusammensetzung der AA 5083 Legierung
geschaffen.
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Einige
andere Offenbarungen der Al-Mg-Legierungen, die in der Literatur
des Stands der Technik gefunden wurden, werden in folgenden aufgeführt.
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Die
GB-A-1 458 181 schlägt eine
Legierung mit gegenüber
der JISH 5083 erhöhten
Festigkeit vor, die eine größere Menge
Zn enthält.
Die Zusammensetzung in Gewichtsprozent ist folgende:
Mg | 4 bis 7 |
Zn | 0,5 bis 1,5 |
Mn | 0,1 bis 0,6,
vorzugsweise 0,2 bis 0,4 |
optimal, ein
oder mehr von Cr | 0,05 bis
0,5 |
| Ti | 0,05
bis 0,25 |
| Zr | 0,05
bis 0,25 |
Unreinheiten | ≤ 0,5 |
mit dem
Rest Al. |
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In
den Beispielen, die Referenzbeispiele ignorierend, liegen die Mn-Gehalte
im Bereich von 0,19 bis 0,44, und es wird kein Zr verwendet. Diese
Legierung wird als kalt-verarbeitbar und auch für das Strangpressen geeignet
beschrieben.
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Die
US-A-2 985 530 beschreibt
eine Legierung zum Fertigen und Schweißen, die einen viel höheren Zn-Gehalt
als die AA 5083 aufweist. Es wird Zn hinzugefügt, um die natürliche Aushärtung der
Legierung zu bewirken, wonach sich das Schweißen anschließt. Die
Zusammensetzung in Gewichtsprozent ist wie folgt:
Mg | 4,5 bis 5,5, vorzugsweise
4,85 bis 5,35 |
Mn | 0,2 bis 0,9, vorzugsweise
0,4 bis 0,7 |
Zn | 1,5 bis 2,5, vorzugsweise
1,75 bis 2,25 |
Cr | 0,05 bis 0,2, vorzugsweise
0,05 bis 0,15 |
Ti | 0,02 bis 0,06, vorzugsweise
0,03 bis 0,05 |
mit dem Rest Al.
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In „Die Metallurgie
von Leichtmetallen",
Institut der Metallurgie, Serie 3 (London) 1983, von Hector S. Campbell,
Seiten 82 bis 100, sind die Wirkungen der Zugabe von 1% Zn zu Aluminiumlegierungen
mit sowohl 3,5 bis 6% Mg als auch 0,25 bis 0,8% Mn beschrieben.
Das Zn soll die Zugfestigkeit und die Spannungskorrosionsbeständigkeit
bei der Alterung über
10 Tage bei 100°C,
aber nicht bei der Alterung über
10 Monate bei 125°C,
verbessern.
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Die
DE-A-2 716 799 schlägt eine
Aluminiumlegierung zur Verwendung in Automobilteilen anstelle von Stahlblech
vor, welche die folgende Zusammensetzung in Gewichtsprozent aufweist:
Mg | 3,5
bis 5,5 | |
Zn | 0,5
bis 2,0 | |
Cu | 0,3
bis 1,2 | |
optimal
wenigstens einer von Mn 0,05 bis 0,4 |
| Cr | 0,05
bis 0,25 |
| Zr | 0,05
bis 0,25 |
| V | 0,01
bis 0,15 |
mit dem Rest Aluminium und Unreinheiten.
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Mehr
als 0,4% Mn soll die Duktilität
reduzieren.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Al-Mg-Legierungsblech oder
Strangpreßteil
mit wesentlich verbesserter Festigkeit sowohl in weicher als auch
in kaltverfestigter Temperung verglichen mit der Standard-AA 5083-Legierung
zu schaffen. Es ist weiterhin eine Aufgabe, Legierungsbleche und
Strang- bzw Fließpreßteile zu
schaffen, die wenigstens die gleiche Duktilität, Biegefähigkeit, Grübchen-, Spannungs- und Abblätterkorrosionsbeständigkeit
wie die der AA 5083-Art aufweisen.
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Gemäß der Erfindung
wird eine Aluminium-Magnesium-Legierung in Form eines Bleches oder
eines Fließpreßteiles
geschaffen, die folgende Zusammensetzung in Gewichtsprozent aufweist:
Mg | 5,0 bis 6,0 |
Mn | 70,6 bis
1,2 |
Zn | 0,4 bis 0,9 |
Zr | 0,05 bis
0,25 |
Cr | maximal 0,3 |
Ti | maximal 0,2 |
Fe | maximal 0,5 |
Si | maximal 0,5 |
Cu | maximal 0,4 |
Ag | maximal 0,4 |
mit dem Rest Aluminium und unvermeidbaren Unreinheiten.
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Mittels
dieser Erfindung können
wir ein Legierungsblech oder Strangpreßteil mit einer höheren Festigkeit
als die der AA 5083 schaffen, und insbesondere die geschweißten Verbindungen
der vorliegenden Legierung können
höhere
Festigkeiten als die Standard-AA 5082-Schweißverbindungen aufweisen. Es
stellte sich heraus, daß die
Legierungen der vorliegenden Erfindung eine langfristige Spannungs-
und Abblätterkorrosionsbeständigkeit
bei Temperaturen oberhalb von 80°C,
was die maximale Einsatztemperatur für die AA 5083-Legierung darstellt,
aufweisen.
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Die
Erfindung umfaßt
auch eine geschweißte
Struktur mit wenigstens einem geschweißten Blech oder Fließpreßteil aus
der oben genannten Legierung. Vorzugsweise beträgt die Streckgrenze der Schweißverbindung
wenigstens 140 MPa.
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Es
wird angenommen, daß die
mit der Erfindung erreichbaren verbesserten Eigenschaften, insbesondere
die höheren
Festigkeitswerte sowohl bei kaltverfestigter und weicher Temperung,
durch die Erhöhung
des Mg- und Zn-Gehaltes und die Zugabe von Zr erzeugt werden.
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Die
gegenwärtigen
Erfinder berücksichtigten,
daß die
geringe Abblätter-
und Spannungskorrosionsbeständigkeit
in der AA 5083 auf das erhöhte
Maß an
Ablagerung von anodischen magnesiumhaltigen intermetallischen Verbindungen
an den Korngrenzen zurückzuführen ist.
Die Spannungs- und Abblätterkorrosionsbeständigkeit
bei höheren
Mg-Gehalten kann durch die Ablagerung von vorzugsweise Zn-haltigen
intermetallischen Verbindungen und von relativ wenigen Mg-haltigen
intermetallischen Verbindungen an den Korngrenzen beibehalten werden.
Die Ablagerung von Zn-haltigen intermetallischen Verbindungen an
den Korngrenzen reduziert wirksam den Volumenanteil von hoch anodischen,
binären
intermetallischen Al-Mg-Verbindungen, die sich an den Korngrenzen
ablagern, und schafft somit eine merkliche Verbesserung der Spannungs-
und Abblätterkorrosionsbeständig keit
in den Legierungen der vorliegenden Erfindung, bei denen höhere Mg-Gehalte verwendet
werden.
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Die
Legierungsbleche der Erfindung können
durch Vorwärmen,
Warmwalzen, Kaltwalzen mit oder ohne Zwischenwärmebehandlung und anschließender Vergütung einer
Al-Mg-Legierungsbramme der gewählten
Zusammensetzung hergestellt werden. Die Bedingungen sind vorzugsweise,
daß die
Vorwärmtemperatur vorzugsweise
im Bereich von 400 bis 530°C
liegt und die Homogenisierungszeit nicht mehr als 24 Stunden beträgt. Das
Warmwalzen setzt vorzugsweise bei 500°C ein. Vorzugsweise findet ein
20 bis 60%-iges
Kaltwalzen des warmgewalzten Bleches mit oder ohne Zwischenwärmebehandlung
nach 20%-iger Reduktion statt. Die End- und Zwischenwärmebehandlung findet vorzugsweise
bei Temperaturen im Bereich von 200 bis 530°C statt, mit einer Aufwärmehase
von 1 bis 10 Stunden und einer Durchwärmphase bei Vergütungstemperatur
im Bereich von 10 min bis zu 10 h. Die Wärmebehandlung kann nach dem
Warmwalzschritt durchgeführt werden,
und das Endblech kann bis zu maximal 6% ausgewalzt werden.
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Im
folgenden werden Details der Strang- bzw Fließpreßprozesses beschrieben.
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Die
Gründe
für die
Beschränkungen
der Legierungselemente und die Prozeßbedingungen der Aluminiumlegierung
gemäß der vorliegenden
Erfindung werden im folgenden beschrieben.
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Alle
Prozentangaben der Zusammensetzung sind in Gewichtsprozent angegeben.
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Mg:
Mg ist hauptsächlich
ein festigkeitssteigerndes Element in der Legierung. Mg-Gehalte
unterhalb von 5% schaffen nicht die erforderliche Schweißfestigkeit,
und wenn die Zugabe 6,0% überschreitet,
treten schwerwiegende Risse während
des Warmwalzens auf. Der bevorzugte Magnesiumgehalt beträgt als Kompromiß zwischen
einfacher Herstellung und Festigkeit 5,0 bis 5,6%, noch besser 5,2
bis 5,6%.
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Mn:
Mn ist ein wichtiges Zusatzelement. In Kombination mit Mg erzeugt
Mn die Festigkeit sowohl in dem Blech als auch in den Schweißbverbindungen
der Legierung. Mn-Gehalte unterhalb von 0,6% können keine ausreichende Festigkeit
an den Scheißverbindungen
der Legierung schaffen. Oberhalb von 1,2% wird das Warmwalzen zunehmend
erschwert. Das bevorzugte Minimum für Mn beträgt 0,7% für die Festigkeit, und der bevorzugte
Bereich für
Mn erstreckt sich von 0,7 bis 0,9%, was einen Kompromiß zwischen
Festigkeit und einfacher Herstellung darstellt.
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Zn:
Zn ist ein wichtiges Zusatzelement für die Korrosionsbeständigkeit
der Legierung. Zn trägt,
bis zu einem gewissen Ausmaß,
weiterhin zur Festigkeit der Legierung im kaltverfestigten Temperguß bei. Unterhalb von
0,4% schafft die Zugabe von Zn keine der AA 5083 entsprechende interkristalline
Korrosionsbeständigkeit. Da
Zn-Gehalte oberhalb von 0,9% zu Korrosion in einer wärmebeeinflußten Zone
der Schweißverbindung
führen
können,
beträgt
der maximale Zn-Gehalt 0,9%.
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Zr:
Zr ist wichtig, um eine Verbesserung der Festigkeit im kaltverfestigten
Temperguß der
Legierung zu erzielen. Zr ist weiterhin für die Rißbeständigkeit während des Schweißens der Bleche
der Legierung wichtig. Zr-Gehalte oberhalb von 0,25% neigen dazu,
daß sehr
grobe nadelförmige
Grundpartikel gebildet werden, wodurch die leichte Herstellung der
Legierung und die Biegbarkeit der Legierungsbleche gesenkt werden,
und daher darf der Zr-Gehalt nicht mehr als 0,25% betragen. Der
minimale Zr-Gehalt beträgt
0,05%, und um eine ausreichende Festigkeit im kaltverfestigten Temperguß zu schaffen,
wird ein bevorzugter Zr-Bereich von 0,10 bis 0,20% verwendet.
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Ti:
Ti ist wichtig als ein Kornwiederverfeinerer während der Verfestigung sowohl
von Gußblöcken als auch
der geschweißten
Verbindungen, die unter Verwendung der Erfindung hergestellt wurden.
Jedoch bildet Ti in Verbindung mit Zr ein unerwünschtes grobkörniges Gefüge. Um dies
zu vermeiden, müssen
die Ti-Gehalte oberhalb
von 0,2% liegen, und der bevorzugte Bereich für Ti liegt nicht höher als
0,1%. Ein geeigneter minimaler Gehalt für Ti ist 0,03%.
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Fe:
Fe bildet eine A1-Fe-Mn-Verbindung während des Gießens, wodurch
die vorteilhaften Wirkungen aufgrund von Mn begrenzt werden. Fe-Gehalte
oberhalb von 0,5% bewirken die Bildung eines grobkörnigen Grundgefüges, das
die Zeitschwingfestigkeit der Schweißverbindungen der Legierung
der Erfindung senkt. Der bevorzugte Bereich für Fe reicht von 0,15 bis 0,30%,
besser noch von 0,20 bis 0,30%.
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Si:
Si bildet Mg2Si, was in Al-Mg-Legierungen
mit Mg-Gehalten > 4,5%
praktisch nicht löslich
ist. Daher begrenzt Si die vorteilhaften Wirkungen von Mg. Si verbindet
sich auch mit Fe, um ein grobes Al-Fe-Si-Phasengefüge zu bilden,
das sich auf die Zeitschwingfestigkeit der Schweißverbindungen
der Legierung auswirken kann. Um den Verlust des haupt-festigkeitsgebenden Elementes
Mg zu verhindern, darf der Si-Gehalt nicht höher als 0,5% sein. Der bevorzugte
Bereich für
Si reicht von 0,07 bis 0,20%, noch besser von 0,10 bis 0,20%.
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Cr:
Cr verbessert die Korrosionsbeständigkeit
der Legierung. Jedoch begrenzt Cr die Löslichkeit von Mn und Zr. Um
die Bildung eines grobkörnigen
Grundgefüges
zu verhindern, darf daher der Cr-Gehalt nicht höher als 0,3% sein. Ein bevorzugter
Bereich für
Cr reicht von 0 bis 0,15%.
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Cu:
Der Cu-Gehalt sollte nicht mehr als 0,4% betragen. Cu-Gehalte oberhalb
von 0,4% erhöhen
die nicht akzeptable Verschlechterung der Grübchenkorrosionsbeständigkeit
der Legierungsbleche der Erfindung. Der bevorzugte Cu-Gehalt beträgt nicht
mehr als 0,15%, besser noch nicht mehr als 0,1%.
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Ag:
Ag kann wahlweise in der Legierung bis zu einem Maximum von 0,4%,
vorzugsweise wenigstens 0,05%, vorhanden sein, um die Spannungskorrosionsbeständigkeit
noch weiter zu verbessern.
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Das
Gleichgewicht ist Al und unvermeidbare Unreinheiten. Normalerweise
ist jedes Unreinheitselement mit maximal 0,05% vorhanden, und die
Gesamtheit der Unreinheiten beträgt
maximal 0,15%.
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Im
folgenden werden Verfahren zur Herstellung der Produkte der Erfindung
beschrieben.
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Das
Vorwärmen
vor dem Warmwalzen wird normalerweise bei einer Temperatur im Bereich
von 400 bis 530°C
in einem oder in einer Mehrzahl von Schritten durchgeführt. In
beiden Fällen
redu ziert das Vorwärmen
die Entmischung der Legierungselemente in dem gegossenen Werkstoff.
In einer Mehrzahl von Schritten können Zr, Cr und Mn absichtlich
abgelagert werden, um die Mikrostruktur des Werkstoffes, welches
das Walzwerk verläßt, steuern
zu können.
Wenn die Behandlung unterhalb von 400°C durchgeführt wird, ist die sich daraus
ergebende Homogenisierungswirkung ungleichmäßig. Weiterhin gestaltet sich
das industrielle Warmwalzen aufgrund des merklichen Anstieges der
Umformbeständigkeit
der Bramme bei Temperaturen unterhalb von 400°C schwer. Wenn die Temperatur
oberhalb von 530°C
liegt, kann ein eutektischer Schmelzvorgang auftreten, wodurch eine
unerwünscht
geringe Formgebung erzeugt wird. Die bevorzugte Zeitdauer der oben
genannten Vorwärmbehandlung
beträgt
zwischen 1 und 24 Stunden. Durch Erhöhung des Mg-Gehaltes innerhalb
des Zusammensetzungsbereiches der Erfindung wird der Anfangsdurchgangsplan
kritischer.
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Vor
dem letzten Vergütungsvorgang
wird vorzugsweise eine 20 bis 60%-ige Kaltwalzreduktion an dem warmgewalzten
Blech vollzogen. Eine Reduktion von wenigstens 20% wird vorgezogen,
so daß eine
gleichmäßige Ablagerung
der anodischen, Mg-haltigen, intermetallischen Verbindungen während der
letzten Vergütungsbehandlung
auftritt. Kaltwalzreduktionen oberhalb von 60% ohne eine Zwischenglühbehandlung
kann eine Rißbildung
während
des Walzvorganges verursachen. Im Fall einer Zwischenglühbehandlung
wird die Behandlung vorzugsweise nach einer Kaltreduktion von wenigstens
20% durchgeführt,
um die Mg- und/oder Zn-haltigen
intermetallischen Verbindungen gleichmäßig in dem zwischengeglühten Werkstoff
zu verteilen. Der abschließende
Vergütungsvorgang
kann in Zyklen eines einzigen oder einer Mehrzahl von Schritten
in einem oder einer Mehrzahl von Aufwärm-, Halte- und Abkühlvorgängen von
der Vergütungstemperatur durchgeführt werden.
Die Aufwärmehase
beträgt
normalerweise zwischen 10 min und 10 h. Die Vergütungstemperatur liegt im Bereich
von 200 bis 550°C,
abhängig
von der Vergütung.
Der bevorzugte Bereich liegt zwischen 225 und 275°C, um kaltverfestigten
Temperguß wie
beispielsweise H 321 herzustellen, und zwischen 350 und 480°C, um weiche
Vergütungen
wie beispielsweise O/H 111, H 116 etc. herzustellen. Die Haltephase
auf Vergütungstemperatur
beträgt
vorzugsweise zwischen 15 min und 10 h. Die Abkühlrate, die dem Vergütungshaltevorgang
folgt, liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis 100°C/h. Die
Prozeßbedingungen
des Zwischenglühens ähneln denen
des abschließenden
Vergütens.
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Bei
der Herstellung von Fließpreßteilen
wird der Homogenisierungsschritt normalerweise bei einer Temperatur
im Bereich von 300 bis 500°C
für eine
Zeitdauer von 1 bis 15 h durchgeführt. Die Walzblöcke werden
von der Haltetemperatur auf Raumtemperatur abgekühlt. Der Homogenisierungsschritt
wird hauptsächlich durchgeführt, um
die vom Gießen
vorhandenen Mg-haltigen Eutektoide zu lösen.
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Das
Vorwärmen
vor dem Strang- bzw Fließpressen
wird normalerweise bei einer Temperatur im Bereich von 400 bis 530°C in einem
Gasofen für
1 bis 24 h oder in einem Induktionsofen für 1 bis 10 Minuten durchgeführt. Übermäßig hohe
Temperaturen wie beispielsweise 530°C werden normalerweise vermieden. Das
Fließpressen
kann auf einer Fließpreßanlage
mit einem oder einer Mehrzahl von Lochstempeln abhängig von
dem verfügbaren
Druck und der Größe der Walzblöcke durchgeführt werden.
Es kann eine große
Variationsbreite des Fließpreßverhältnisses
10 bis 100 mit Fließpreßgeschwindigkeiten,
die normalerweise im Bereich von 1 bis 10 m/min liegen, verwendet
werden.
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Nach
dem Fließpressen
kann der fließgepreßte Bereich
mit Wasser oder Luft abgeschreckt werden. Das Vergüten kann
in einem Kammerglühofen
durchgeführt
werden, indem der fließgepreßte Bereich
auf eine Temperatur im Bereich von 200 bis 300°C erwärmt wird.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Tabelle
1 zeigt die chemische Zusammensetzung (in Gewichtsprozent) der Blöcke, die
zur Herstellung von weich- und kaltverfestigtem Temperwerkstoffen
verwendet werden. Die Blöcke
wurden bei einer Geschwindigkeit von 35°C/h auf 510°C vorgewärmt. Nachdem die Vorwärmtemperatur
erreicht wurde, wurden die Blöcke
für einen
Zeitraum von 12 h auf dieser Temperatur vor dem Warmwalzen gehalten.
Es wurde eine Gesamtreduktion von 95% durchgeführt. Es wurde eine Reduktion
von 1 bis 2% in den ersten drei Warmwalzdurchgängen durchgeführt. Die
prozentuale Reduktion je Durchgang wurde allmählich erhöht. Die aus dem Walzwerk austretenden
Werkstoffe wiesen eine Temperatur im Bereich von 300 ± 10°C auf. Es
wurde eine 40%-ige Reduktion an den warmgewalzten Werkstoffen durchgeführt. Die
Endblechdicke betrug 4 mm. Es wurden weiche Temperwerkstoffe hergestellt,
indem die warmgewalzten Werkstoffe bei 525°C für einen Zeitraum von 15 min
geglüht
wurden. Kaltverfestigte Temperwerkstoffe wurden herstellt, indem
die kaltgewalzten Werkstoffe auf 250°C für eine Stunde gehalten wurden.
Die Aufwärmdauer
betrug eine Stunde. Nach den Wärmebehandlungen
wurden die Werkstoffe luftgekühlt.
Die Festigkeitseigenschaften und die Korrosionsbeständigkeit
der sich ergebenden Werkstoffe sind in Tabelle 2 aufgeführt.
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In
Tabelle 2 steht PS für
die Prüfkraft
in MPa, UTS für
die Grenzzugfestigkeit in MPa und Elong für die maximale Dehnung in Prozent.
Die Werkstoffe wurden auch auf Grübchen-, Abblätter- und
interkristalline Korrosionsbeständigkeit
untersucht. Es wurde der ASSET Test (ASTM G66) verwendet, um die
Beständigkeiten der
Werkstoffe gegen Abblätter-
und Grübchenkorrosion
einzuschätzen.
PA, PB, PC und PD stellen die Ergebnisse des ASSET Tests dar, wobei
PA das beste Ergebnis repräsentiert.
Der ASTM G67 Gewichtsverlusttest wurde verwendet, um die Anfälligkeit
der Legierungen für
interkristalline Korrosion zu bestimmen (Ergebnisse in mg/cm2 in Tabelle 2). Es wurden Proben von geschweißten Paneelen
der Legierungen getestet, um die Festigkeitseigenschaften der Schweißverbindungen
zu bestimmen.
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Die
Legierungen, die Beispiele der vorliegenden Erfindung sind, sind
B4 bis B5, B11 und B14 bis B15. Die anderen Legierungen sind zu
Vergleichszwecken gegeben. A0 ist eine typische AA 5083-Legierung.
Die Zusammensetzungen, die in Tabelle 1 aufgeführt sind, sind derartig in
Gruppen aufgeteilt, daß diejenigen
Legierungen, deren Code mit A beginnt, einen Mg-Gehalt < 5% aufweisen, diejenigen
Legierungen, deren Code mit B beginnt, einen Mg-Gehalt von 5 bis
6% aufweisen und diejenigen Legierungen, deren Code mit C beginnt,
einen Mg-Gehalt oberhalb von 6% aufweisen.
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Ein
einfacher Vergleich der Schweißfestigkeit
der Legierungen mit dem Code A mit den Legierungen mit dem Code
C zeigt deutlich, daß ein
Mg-Gehalt oberhalb von 5% erforderlich ist, um merklich höhere Schweißfestigkeiten
zu erzielen. Obwohl die Erhöhung
des Mg-Gehaltes zu einer höheren
Schweißfestigkeit führt, legt
die Tatsache, daß alle
drei Legierungen mit dem Code C während des Warmwalzens gerissen
sind, nahe, daß die
Einfachheit der Herstellung der Legierungen merklich verschlechtert
wird, wenn die Legierung einen Mg-Gehalt oberhalb von 6% aufweist.
Die Erhöhung
des Mg-Gehaltes oberhalb von 5% verursacht auch eine größere Anfälligkeit
für interkristalline
Korrosion, wie es durch einen Gewichtsverlustwert der B3 Legierung,
die 17 mg/cm2 beträgt (H321 Temperguß), gezeigt
ist. Die Vergleichbarkeit der Gewichtsverlustwerte der Legierungen
B4 bis B7 mit denen der Standartlegierung AA 5083 (Legierung A0)
zeigt, daß eine
Zugabe von Zn oberhalb von 0,4% zu Legierungen, die Mg < 5% enthalten, zu
einer merklichen Verbesserung der Beständigkeit gegen interkristalline
Korrosion führt.
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Die
Ergebnisse des ASSET Tests der Legierungen B1 und B2 legen nahe,
daß ein
Cu-Gehalt oberhalb von 0,4% zu einem nicht akzeptablen Maß an Grübchenkorrosion
führt und
somit der Cu-Gehalt
unterhalb von 0,4% gehalten werden muß, um Grubchen/Abblätterbeständigkeiten,
die mit denen der AA 5083-Legierung vergleichbar
sind, zu erzielen. Obwohl, abgesehen von dem Mn-Gehalt, die Zusammensetzungen
der Legierungen B9 und ES vergleichbar sind, sind die Festigkeitswerte
von B9 in dem H321-Temperguß geringer
als die der B5, was bedeutet, daß es zum Erzielen einer höheren Festigkeit
wichtig ist, daß der
Mn-Gehalt oberhalb von 0,4% liegt. Jedoch legt eine gravierende
Rißbildung
der B10 Legierung mit 1,3% Mn während
des Warmwalzens nahe, daß 1,3%
die maximale Grenze zur Erhöhung
der Festigkeit im H321-Temperguß durch die
Zugabe von Mn darstellt. Die Erfahrung, die während einiger Versuche gewonnen
wurde, zeigt, daß ein Mn-Gehalt
zwischen 0,7 und 0,9% den Kom promiß zwischen Festigkeitssteigerung
und Herstellungsschwierigkeit darstellt.
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Die
Eigenschaften der Legierungen B11, B14 und B16 können verglichen werden, um
die Wirkung der Zugabe von Zr ausfindig zu machen; die Ergebnisse
für diese
Legierungen zeigen, daß die
Zugabe von Zr sowohl die Festigkeit in dem kaltverfestigten Temperguß als auch
die Festigkeit der Schweißverbindungen
erhöht.
Die Tatsache, daß die
Legierung B16 während
des Warmwalzens gerissen ist, legt nahe, daß sich die Grenze für die Zugabe
von Zr unterhalb von 0,3% befindet. Große Versuchsreihen haben gezeigt,
daß die
Gefahr, grobkörnige
intermetallische Verbindungen zu bilden, bei Zr-Gehalten oberhalb
von 0,2% höher
ist, und aus diesem Grund wird ein Zr-Gehalt im Bereich von 0,1
bis 0,2% bevorzugt. Die Legierungen B4, B5, B11, B14 und B15, welche
die Erfindung repräsentieren,
weisen nicht nur eine merklich höhere
Festigkeit sowohl vor als auch nach dem Schweißen verglichen mit der Festigkeit
der Standardlegierung AA 5083 auf, sondern sie besitzen weiterhin
eine ähnliche
Korrosionsbeständigkeit
wie die der Standardlegierung. TABELLE 1
Code | Mg | Mn | Zn | Zr | Ti | Fe | Si | Cr | Cu | Al |
A0 | 4.54 | 0.64 | 0.1 | 0.005 | 0.02 | 0.24 | 0.25 | 0.1 | 0.08 | Rest |
A1 | 4.22 | 0.6 | 0.1 | 0.004 | 0.01 | 0.25 | 0.25 | 0.09 | 0.3 | '' |
A2 | 4.3 | 0.6 | 0.1 | 0.04 | 0.02 | 0.24 | 0.25 | 0.1 | 0.6 | '' |
A3 | 4.38 | 0.65 | 0.1 | 0.13 | 0.01 | 0.25 | 0.27 | 0.09 | 0.05 | '' |
A4 | 4.26 | 0.64 | 0.1 | 0.215 | 0.02 | 0.25 | 0.27 | 0.09 | 0.05 | '' |
A5 | 4.33 | 0.65 | 0.1 | 0.01 | 0.01 | 0.27 | 0.28 | 0.24 | 0.06 | '' |
A6 | 4.3 | 0.64 | 0.1 | 0.005 | 0.02 | 0.23 | 0.28 | 0.24 | 0.3 | '' |
A7 | 4.2 | 0.6 | 0.1 | 0.145 | 0.01 | 0.25 | 0.29 | 0.24 | 0.3 | '' |
A8 | 4.4 | 0.63 | 0.1 | 0.145 | 0.01 | 0.23 | 0.29 | 0.24 | 0.07 | '' |
A9 | 4.7 | 0.8 | 0.4 | 0.13 | 0.14 | 0.23 | 0.14 | < 0.01 | 0.1 | '' |
A10 | 4.7 | 0.8 | 0.6 | 0.13 | 0.12 | 0.23 | 0.13 | < 0.01 | 0.1 | '' |
A11 | 4.8 | 0.8 | 0.4 | 0.17 | 0.02 | 0.23 | 0.13 | < 0.01 | 0.1 | '' |
A12 | 4.8 | 0.8 | 0.4 | 0.25 | 0.13 | 0.25 | 0.12 | < 0.01 | 0.1 | '' |
B1 | 5.0 | 0.8 | 0.2 | 0.12 | 0.09 | 0.22 | 0.13 | < 0.01 | 0.4 | '' |
B2 | 5.0 | 0.8 | 0.2 | 0.12 | 0.06 | 0.23 | 0.12 | < 0.01 | 0.6 | '' |
B3 | 5.1 | 0.8 | 0.1 | 0.12 | 0.1 | 0.25 | 0.13 | < 0.01 | 0.1 | '' |
B4 | 5.2 | 0.8 | 0.4 | 0.12 | 0.13 | 0.25 | 0.13 | < 0.01 | 0.1 | '' |
B5 | 5.3 | 0.8 | 0.53 | 0.143 | 0.05 | 0.18 | 0.09 | < 0.01 | 0.06 | '' |
B6 | 5.2 | 0.8 | 1.03 | 0.13 | 0.05 | 0.18 | 0.09 | < 0.01 | 0.06 | '' |
B7 | 5.1 | 0.8 | 1.4 | 0.12 | 0.05 | 0.18 | 0.09 | < 0.01 | 0.05 | '' |
B8 | 5.2 | 0.8 | 1.7 | 0.12 | 0.04 | 0.17 | 0.09 | < 0.01 | 0.07 | '' |
B9 | 5.3 | 0.3 | 0.5 | 0.15 | 0.09 | 0.18 | 0.1 | < 0.01 | 0.1 | '' |
B10 | 5.2 | 1.3 | 0.4 | 0.12 | 0.05 | 0.17 | 0.09 | < 0.01 | 0.06 | '' |
B11 | 5.6 | 0.8 | 0.52 | 0.14 | 0.05 | 0.18 | 0.09 | < 0.01 | 0.05 | '' |
B12 | 5.7 | 0.8 | 0.2 | 0.12 | 0.08 | 0.25 | 0.13 | < 0.01 | 0.17 | '' |
B13 | 5.7 | 0.8 | 1.05 | 0.14 | 0.05 | 0.18 | 0.09 | < 0.01 | 0.05 | '' |
B14 | 5.9 | 0.8 | 0.4 | 0.23 | 0.12 | 0.25 | 0.13 | < 0.01 | 0.1 | '' |
B15 | 5.9 | 0.8 | 0.6 | 0.24 | 0.15 | 0.24 | 0.15 | < 0.01 | 0.1 | '' |
B16 | 5.8 | 0.8 | 0.4 | 0.3 | 0.1 | 0.24 | 0.15 | < 0.01 | 0.1 | '' |
C1 | 6.2 | 0.7 | 0.6 | 0.15 | 0.1 | 0.18 | 0.1 | < 0.01 | 0.09 | '' |
C2 | 6.5 | 0.8 | 1.9 | 0.15 | 0.07 | 0.18 | 0.1 | < 0.01 | 0.07 | '' |
C3 | 6.1 | 1.3 | 1 | 0.15 | 0.1 | 0.19 | 0.14 | < 0.01 | 0.07 | '' |
-
-
-
Beispiel 2
-
DC
Gußblöcke mit
der in Tabelle 3 aufgeführten
Zusammensetzung in Gewichtsprozent (Legierung D1) wurden homogenisiert,
wobei die Prozeßbedingungen
510°C/12h
verwendet wurden, und auf eine Blechdicke von 13 mm warmgewalzt.
Weiterhin wurden die warmgewalzten Bleche auf eine Dicke von 8 mm
kaltgewalzt. Tabelle 3
Element | Mg | Mn | Zn | Zr | Cu | Fe | Si | Ti | Cr | Al |
Legierung
D1 | 5,2 | 0,8 | 0,8 | 0,13 | < 0,1 | 0,2 | 0,1 | 0,02
4 | < 0,0
1 | Rest |
-
Die
Bleche wurden allmählich
bei 250°C
für eine
Zeitdauer von einer Stunde geglüht.
Es wurden die Festigkeitseigenschaften und Korrosionsbeständigkeiten
der Bleche bestimmt. ASTM G66 und ASTM G67 wurden verwendet, um
die Anfälligkeit
für Grubchenbildung
und Abblättern
und interkristalline Korrosion zu bewerten. Die Eigenschaften der
Legierung D1 vor dem Schweißen
sind in Tabelle 4 aufgeführt
und wurden mit denen der Standartlegierung AA 5083 verglichen. Jeder
in Tabelle 4 aufgeführte
Dateneintrag ist ein Mittelwert aus zehn Versuchen, die an Proben,
die aus der Legierung D1 hergestellt sind, durchgeführt wurden.
Aus Tabelle 4 ist ersichtlich, daß die Legierung D1 nicht nur
merklich höhere
Prüf- und
Grenzzugfestigkeiten als die Standartlegierung AA 5083, sondern
auch ein ähnliches
Maß an
Beständigkeit
gegen Grübchenbildung,
Abblättern
und interkristalline Korrosion aufweist. Tabelle 4
Eigenschaft | AA
5083 | Legierung
D1 |
Prüfkraft [MPa] | 257 | 305 |
Grenzzugfestigkeit
[MPa] | 344 | 410 |
Dehnung | 16,3 | 14 |
ASSET
Testergebnisse | PB | PA/PB |
Gewichtsverlusttestergebnisse
[mg/cm2] | 4 | 5 |
-
Es
wurden 800 × 800
mm geschweißte
Paneele der Legierung D1 hergestellt, wobei eine Stromstärke von
190 A und eine Spannung von 23 V verwendet wurde. Die Schweißverbindungen
wurden in drei Durchgängen
hergestellt. Es wurden 25 quer geschweißte Zugproben aus den geschweißten Paneelen
entnommen. Der verwendete Fülldraht
besteht aus AA 5183. Zu Vergleichszwecken wurden 25 quer geschweißte Zugproben
aus ähnlich
geschweißten
Paneelen der Standartlegierung AA 5083 entnommen. Tabelle 5 führt die
aus den 25 Zugversuchen stammenden Daten, die aus den jeweils 25
Schweißverbindungen
der Legierungen D1/5183 und 5983/5183 erhalten wurden, als Mittel-,
Maximal- und Minimalwert auf. Es ist aus den Daten in Tabelle 5
ersichtlich, daß die
Legierung D1 merklich höhere
Prüf- und
Grenzzugfestigkeiten verglichen mit denen der Standartlegierung
AA 5983 in geschweißtem
Zustand aufweisen. Tabelle 5
| Legierung
5083/5181 | Legierung
D1/5183 |
| Ps
MPa | UTS
MPa | Dehnung
% | PS
MPa | UTS
MPa | Dehnung
% |
Mittelwert | 139 | 287 | 17,2 | 176 | 312 | 15,8 |
Minimalwert | 134 | 281 | 11,4 | 164 | 298 | 11,8 |
Maximalwert | 146 | 294 | 21,9 | 185 | 325 | 21,1 |
-
Beispiel 3
-
DC
Blöcke
mit der gleichen Zusammensetzung wie die der Legierung D1 des Beispiels
2 wurden homogenisiert, wobei die Prozeßbedingungen von 510°C/12 h verwendet
wurden, und auf eine Blechdicke von 13 mm warmgewalzt. Die warmgewalzten
Bleche wurden weiterhin auf eine Blechdicke von 8 mm kaltgewalzt. Die
Bleche wurden allmählich
bei 350°C
für eine
Zeitdauer von einer Stunde geglüht.
Die so hergestellten „O" Tempergußbleche
wurden nach und nach wärmebehandelt,
indem die Proben auf 100°C
für verschiedene Zeiträume von
1 h bis zu 30 Tagen gehalten wurden. Zu Vergleichszwecken wurden
8 mm dicke Proben aus O-Temperguß-AA 5083-Blechen ebenfalls
parallel zu den Proben der Legierung D1 wärmebehandelt. Die Mikrostruktur
der Proben wurde unter Verwendung eines Rasterelektronenmikroskopes
charakterisiert. Die Untersuchung der Proben aus AA 5083, die 100°C ausgesetzt
waren, ergab, daß sich
anodische intermetallische Verbindungen auf den Korngrenzen absetzen.
Es wurde weiterhin beobachtet, daß die Ablagerung an den Grenzen
bei Erhöhung
der Aussetzungsdauer bei 100°C
intensiver wird. Sie wird so intensiv, daß eventuell ein kontinuierliches
Netzwerk von anodischen intermetallischen Verbindungen an den Grenzen
erzeugt wird. Jedoch wurde entgegen des Falles der Standartlegierung
AA 5083 festgestellt, daß die
Proben der Legierung D1 eine Ablagerung von anodischen intermetallischen
Verbindungen innerhalb der Körner
enthalten, auch nach verlängerter
Aussetzungsdauer bei 100°C.
Seit bekannt ist, daß ein
kontinuierliches Netzwerk von anodischen intermetallischen Verbindungen
an den Korngrenzen für
die Rißbildung
aufgrund von Spannungskorrosion verantwortlich ist, ist die Verwendung
der Standartlegierung AA 5983 auf Anwendungen begrenzt, bei denen
die Betriebstemperatur weniger als 80°C beträgt. Da die Zusammensetzung
der Legierung D1 jedoch keine kontinuierliche Ablagerung an den
Korngrenzen, selbst bei verlängerter
Aussetzungsdauer bei 100°C,
erlaubt, ist sie für
die Verwendung in Anwendungsbereichen mit einer Betriebstemperatur
oberhalb von 80°C
geeignet.