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STAND DER
TECHNIK
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Zusammensetzungen und Verfahren zur Durchführung katalysierter
Olefinmetathese-Reaktionen mit gesteuerten Reaktionsgeschwindigkeiten.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf Zusammensetzungen
und Verfahren zum Katalysieren und Steuern der Geschwindigkeit von
ringöffnenden
Metathesepolymerisations-(Ring Opening Metathesis Polymerization (ROMP))-Reaktionen und auf
die Formung von Polymergegenständen
unter Verwendung von ROMP-Polymeren.
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Die Formung von wärmehärtbaren Polymeren ist eine
technologisch bedeutende Bearbeitungstechnik. Bei einer Version
dieser Technik werden ein flüssiges
Monomer und (z. B. ein Olefin) und ein Polymerisationskatalysator
vermischt und in eine Form geschüttet,
gegossen oder eingespritzt. Die Polymerisation läuft ab (der Gegenstand "härtet") und nach Beendigung wird das Formteil
für eine
Nachhärtungsbearbeitung,
die erforderlich ist, aus der Form entfernt. Die Polymerisationsreaktion
kann gegebenenfalls zugesetzte Modifizierungsmittel, Füllstoffe,
Verstärkungsmittel,
Pigmente, usw. enthalten.
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Zum erfolgreichen Formen darf das
Reaktionsgemisch nicht so schnell härten, dass das flüssige Monomer/Katalysator-Gemisch
polymerisiert, bevor das Gemisch in die Form ein geführt werden
kann. Außerdem darf
das Gemisch nicht so schnell härten,
dass es polymerisiert ist, bevor die Form vollständig gefüllt ist oder bevor der Katalysator
Zeit hatte, sich vollständig
aufzulösen.
Aus Gründen
der Zweckdienlichkeit und einer vorteilhaften Zykluszeit ist es
auch wichtig, dass der Katalysator innerhalb einer vernünftigen
Zeit, nachdem die Form gefüllt
ist, aktiv wird.
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Die Zeit, während das flüssiges Monomer/Katalysator-Gemisch
verarbeitet werden kann, nachdem das Monomer und der Katalysator
vermischt wurden, wird als die "Topfzeit" des Polymerisationsreaktionsgemisches
bezeichnet. Die Fähigkeit,
die "Topfzeit" zu steuern, wird
bei der Formung großer
Teile noch wichtiger. Das Monomer/Katalysator-Gemisch kann auch
auf Gegenstände
als Beschichtung aufgebracht werden, und auch in diesem Fall ist
es wichtig, fähig
zu sein, die "Topfzeit" des Gemisches zu
steuern. Im allgemeinen wäre es
nützlich,
fähig zu
sein, die Reaktionsgeschwindigkeit von katalysierten Metathesereaktionen,
einschließlich ROMP-Reaktionen,
zu steuern.
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Reaktionsinjektions-Formen (Reaction
Injection Molding = "RIM") wurde früher zum
Formen von Polymergegenständen
unter Verwendung eines Polymerisationskatalysators und eines Olefinmonomers
verwendet (US-Patente Nr. 4,400,340 und 4,943,621). In diesen früheren Verfahren
wird eine ein Metall (W oder Mo) enthaltende Verbindung in einem
ersten Monomerstrom gelöst
und eine Alkylaluminiumverbindung wird in einem zweiten Monomerstrom
gelöst.
Die Monomerströme
werden dann vermischt und die Metall enthaltende Verbindung und
die Alkylaluminiumverbindung werden umgesetzt, um einen aktiven
Katalysator zu bilden, der dann die Polymerisationsreaktion kata lysiert.
In den früheren
Verfahren kann der Alkylaluminiumverbindungsstrom auch einen Inhibitor
umfassen, üblicherweise
eine Lewis-Base, die die Geschwindigkeit der Bildung des Katalysators
inhibiert; in diesen früheren
Verfahren ist allerdings die Reaktionsgeschwindigkeit, sobald der
Katalysator gebildet ist, extrem schnell und es gibt kein Verfahren,
um die Geschwindigkeit der Polymerisation, die durch die aktiven
Katalysatorspezies initiiert wird, zu steuern.
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Bisher gab es nur wenige andere Verfahren
zur Herstellung eines Gemisches aus aktiven Katalysatorspezies und
Monomer und zur Steuerung der Polymerisationsgeschwindigkeit des
Gemisches als durch Steuerung der Temperatur des Monomers oder der
Form. Eine solche Steuerung (bzw. Kontrolle) wäre z. B. nützlich, um ein Katalysator/Monomer-Gemisch
zu produzieren, indem der Katalysator bei Raumtemperatur im wesentlichen
desaktiviert wird. Dieses Gemisch kann dann in eine Form geschüttet, gegossen
oder injiziert werden und die Polymerisation kann dann durch Erhitzen
des Gemisches initiiert werden.
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Es besteht daher ein Bedarf für ein Olefinmetathesekatalysatorsystem,
das verwendet werden kann, um Olefinmetathesereaktionen zu katalysieren
und die Geschwindigkeit der katalysierten Metathesereaktion zu steuern.
Es besteht auch ein Bedarf für
ein Metathesekatalysatorsystem, das eingesetzt werden kann, um die
Topfzeit eines Monomer/Katalysator-Gemisches in einer ROMP-Reaktion
zu steuern.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die vorliegende Erfindung richtet
sich auf diesen Bedarf, indem Zusammensetzungen zur Durchführung katalysierter
Olefinmetathesereaktionen mit gesteuerten Reaktionsgeschwindigkeiten
bereitgestellt werden und außerdem
bestimmte Katalysatorzusammensetzungen bereitgestellt werden, die
zum Katalysieren und Steuern der Geschwindigkeit von Olefinmetathesereaktionen
verwendet werden können.
Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Steuerung einer Olefinmetathesereaktion
unter Verwendung solcher Katalysatorzusammensetzungen, ein Verfahren
zur ringöffnenden
Metathesepolymerisation (ROMP) unter Verwendung der Katalysatorzusammensetzungen
und ein Verfahren zum Formen von Polymergegenständen unter Verwendung von ROMP
bereit, die durch die Zusammensetzungen katalysiert und gesteuert
werden.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfassen
die Zusammensetzungen einen Ruthenium- oder Osmium-Carbenkomplex-Katalysator, ein
Olefin, das funktionalisiert oder unfunktionalisiert sein kann,
und ein Gelmodifikationsadditiv in Form eines Elektronendonors oder
einer Lewis-Base. Die Ruthenium- oder
Osmium-Carbenkomplex-Katalysatoren umfassen ein Ruthenium-, oder
Osmium-Metallzentrum, das in einem +2-Oxidationszustand ist, eine
Elektronenzahl von 16 hat und pentakoordiniert ist.
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Spezifischer ausgedrückt, der
Ruthenium- oder Osmium-Carbenkomplex-Katalysator hat die Formel:
worin M Os oder Ru sein kann;
R und R
1 gleich oder unterschiedlich sein
können
und Wasserstoff oder eine Substituentengruppe, einschließlich C
2-C
20-Alkenyl, C
2-C
20-Alkinyl, C
1-C
20-Alkyl, Aryl, C
1-C
20-Carboxylat, C
1-C
20-Alkoxy, C
2-C
20-Alkenyloxy, C
2-C
20-Alkinyloxy, Aryloxy, C
2-C
20-Alkoxycarbonyl, C
1-C
20-Alkylthio, C
1-C
20-Alkylsulfonyl
und C
1-C
20-Alkylsulfinyl
sein können;
X und X
1 gleich oder unterschiedlich sein
können
und ein anionischer Ligand sein können; und L und L
1 gleich
oder unterschiedlich sein können
und einen neutralen Elektronendonor darstellen können. Die Substituentengruppen
können
durch eine Gruppe oder mehrere Gruppen, einschließlich C
1-C
5-Alkyl, Halogenid,
C
1-C
5-Alkoxy und
Phenyl substituiert sein. Die Phenylgruppe kann durch eine Gruppe
oder mehrere Gruppen, einschließlich
Halogenid, C
1-C
5-Alkyl
und C
1-C
5-Alkoxy
substituiert sein. Zusätzlich
zu den obigen Gruppen kann die Substituentengruppe mit einer oder
mehreren funktionellen Gruppen, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Hydroxyl, Thiol, Keton, Aldehyd, Ester, Ether, Amin, Imin, Amid,
Nitro, Carbonsäure,
Disulfid, Carbonat, Isocyanat, Carbodiimid, Carboalkoxy und Halogen,
substituiert sein. In einer bevorzugten Ausführungsform können die
Gruppen R und R
1 gleich oder unterschiedlich
sein und können
Wasserstoff, substituiertes Aryl, unsubstituiertes Aryl, substituiertes
Vinyl und unsubstituiertes Vinyl sein; wobei das substituierte Aryl
und das substituierte Vinyl mit einer oder mehreren Gruppen substituiert sind,
die aus der Gruppe ausgewählt
sind, die besteht aus Hydroxyl, Thiol, Keton, Aldehyd, Ester, Ether,
Amin, Imin, Amid, Nitro, Carbonsäure,
Disulfid, Carbonat, Isocyanat, Carbodiimid, Carboalkoxy, Halogen,
C
1-C
5-Alkyl, C
1-C
5-Alkoxy, unsubstituiertem
Phenyl und Phenyl, das mit einem Halogen, C
1-C
5-Alkyl oder C
1-C
5-Alkoxy substituiert ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Gelmodifizierungadditiv ein neutraler Elektronendonor oder
eine neutrale Lewis-Base. Das Gelmodifizierungsadditiv kann ein
Phosphin, sulfoniertes Phosphin, Phosphit, Phosphinit, Phosphonit,
Arsin, Stibin, Ether, Amin, Amid, Sulfoxid, Carboxyl, Nitrosyl,
Pyridin oder Thioether sein. Spezifischer kann das Gelmodifizierungsadditiv
ein Trialkylphosphin oder Triarylphosphin sein. Bevorzugte Gelmodifizierungsadditive
umfassen P(cyclohexyl)3, P(cyclopentyl)3, P(isopropyl)3,
P(phenyl)3 und Pyridin.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung einen Katalysator der Formel
worin Cy Cyclohexyl oder
Cyclopentyl ist, und ein Gelmodifizierungsadditiv, das die Formel
P(phenyl)
3 hat.
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In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Zusammensetzung einen Katalysator der Formel
und ein Gelmodifizierungsadditiv
der Formel P(cyclohexyl)
3 oder P(cyclopentyl)
3.
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Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren
zur Olefinmetathese, das den Schritt eines Inkontaktbringens eines
Olefins mit einer Zusammensetzung gemäß der Erfindung umfasst. Das
Olefin kann unfunktionalisiert oder so funktionalisiert sein, dass
es eine oder mehrere funktionelle Gruppen enthält, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
die besteht aus Hydroxyl, Thiol, Keton, Aldehyd, Ester, Ether, Amin,
Amid, Nitrosäure,
Carbonsäure,
Disulfid, Carbonat, Carboalkoxysäure,
Isocyanat, Carbodiimid, Carboalkoxy und Halogen. Das Olefin kann
ein gespanntes cyclisches Olefin, ein nicht-gespanntes cyclisches
Olefin, ein acylisches Olefin, Dien oder ungesättigtes Polymer sein, von denen
jedes funktionalisiert oder unfunktionalisiert sein kann.
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Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren
zur ringöffnenden
Metathesepolymerisation von funktionalisierten oder unfunktionalisierten
cyclischen Olefinen. Dieses Verfahren umfasst ein Inkontaktbringen
eines funktionalisierten oder unfunktionalisierten cyclischen Olefins
mit einer Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die cyclischen Olefine können gespannte oder ungespannte
sein und können
monocyclische, bicyclische oder multicyclische Olefine sein. Wenn
das cyclische Olefin funktionalisiert ist, kann es eine oder mehrere
funktionelle Gruppen enthalten, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
die besteht aus Hydroxyl, Thiol, Keton, Aldehyd, Ester, Ether, Amin,
Amid, Nitrosäure,
Carbonsäure,
Disulfid, Carbonat, Carboalkoxysäure,
Isocyanat, Carbodiimid, Carboalkoxy und Halogen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das cyclische Olefin Cyclobuten, Cyclohepten, Cycloocten, Cyclononen,
Cyclodecen, Cyclooctadien, Cyclononadien, Norbornen und Dicyclopentadien;
von denen jedes funktionalisiert oder unfunktionalisiert sein kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das cyclische Olefin Dicyclopentadien.
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Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren
zur Formung von Polymergegenständen,
bei dem ein Gemisch, das ein funktionalisiertes oder unfunktionalisiertes
cyclisches Olefin und eine Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst,
in einer Form bereitgestellt wird. Das Gemisch kann entweder in
der Form hergestellt werden oder außerhalb der Form hergestellt
werden und dann in die Form eingeführt werden. Das Gemisch wird
dann mindestens teilweise unter Bildung eines Polymergegenstandes
polymerisieren gelassen und der Polymergegenstand wird aus der Form
entfernt. Alternativ kann das Gemisch auf einen Gegenstand aufgetragen
werden und mindestens teilweise unter Bildung einer Beschichtung
polymerisieren gelassen werden. Das Gemisch kann hergestellt werden,
indem ein Gemisch aus Monomer und Gelmodifizierungsadditiv hergestellt
wird und Katalysator zugesetzt wird. Das Verfahren kann auch ein
Erhitzen der Form und ein Erhitzen des Gemisches umfassen. Das Verfahren
kann auch ein Zusetzen eines Vernetzungsinitiators zu dem Gemisch
umfassen. Wenn das cyclische Olefin funktionalisiert ist, kann es
eine oder mehrere funktionelle Gruppen enthalten, einschließlich Hydroxyl,
Thiol, Keton, Aldehyd, Ester, Ether, Amin, Amid, Nitrosäure, Carbonsäure, Disulfid,
Carbonat, Carboalkoxysäure,
Isocyanat, Carbodiimid, Carboalkoxy und Halogen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das cyclische Olefin Cyclobuten, Cyclohepten, Cycloocten, Cyclononen,
Cyclodecen, Cyclooctadien, Cyclononadien, Norbornen und Dicyclopentadien,
von denen jedes funktionalisiert oder unfunktionalisiert sein kann.
In einer bevorzugteren Ausführungsform
ist das cyclische Olefin Dicyclopentadien.
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Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren
zur Steuerung der Geschwindigkeit einer Olefinmetathesereaktion,
die durch einen Metathesekatalysator mit einer offenen Koordinationsstelle
katalysiert wird. Dieses Verfahren umfasst die Stufe eines Inkontaktbringens
eines aktiven Katalysators, der eine offene Koordinationsstelle
hat, mit einem Olefin in Gegenwart von Mitteln zur Koordinierung
der offenen Koordinationsstelle des Katalysators. Dieses Mittel
kann ein Elektronendonor oder eine Lewis-Base sein.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Wir haben festgestellt, dass es möglich ist,
die Geschwindigkeit von Olefinmetathesereaktionen, die durch bestimmte
Ruthenium- und Osmium-Carbenkomplex-Katalysatoren katalysiert werden,
zu steuern. Allgemeiner ausgedrückt,
wir haben festgestellt, dass es möglich ist, die Polymerisationsgeschwindigkeit
in solchen Reaktionen zu steuern, bei deren Polymerisationsmechanismus
eine offene Koordinationsstelle an einem Katalysatormetallzentrum
involviert ist.
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Die Ruthenium- und Osmium-Carbenkomplex-Katalysatoren,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, und
Verfahren zur Synthese dieser Katalysatoren werden in dieser Beschreibung
und den folgenden Referenzen gelehrt, die alle hier durch Bezugnahme
aufgenommen werden: US-Patente 5,312,940
und 5,342,909; die US-Patentanmeldungen 08/282,827 (eingereicht
am 29. Juli 1994), 08/282,826 (eingereicht am 29. Juli 1994) und
08/693,789 (eingereicht am 31. Juli 1996); und US-Provisional Patent
Application mit dem Titel "Synthesis
of Ruthenium Metathesis Catalysts from Ruthenium Hydride complexes", eingereicht am
15. November 1996, Erfinder Robert H. Grubbs, Tomas Belderrain und
Seth Brown, Attorney Docket Nr. CTCH-8600.
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Das US-Patent Nr. 5,342,909 beschreibt
Reaktionen einer Ruthenium- oder Osmiumverbindung entweder mit einem
Cyclopropen oder Phosphoran, um gut definierte Carbenverbindungen
herzustellen, die als Carbenkomplexe bezeichnet werden können und
die die Polymerisation von cyclischen Olefinen über ringöffnende Metathese polymerisieren
können.
Um einen Austausch an anionischen Chloridliganden durchzuführen und
eine andere anionische Gruppe wie CF3CO2 einzuführen,
können
die Anfangs-Ru- oder -Os-Carbenkomplexe mit einem Silbersalz wie
AgCF3CO2 umgesetzt
werden.
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Zwei andere Publikationen, die eine
Metathesekatalysatorsynthese diskutiert haben, umfassen Schwab et
al., "A Series of
Well-Defined Metathesis Catalysts: Synthesis of [RuCl2(=CH')(PR3)2 and Its Reactions in Angew. Chem., Int.
Ausgabe, Engl. 1995, 34, Seiten 2039–2041 und Schwab et al., "Synthesis and Aplications
of RuCl2(=CHR')(PR3)2]: The influence of the Alkylidene Moiety
on Metathesis Activity",
J. Am. Chem. Soc. 1996, 118, 100–110. Beide Publikationen beschreiben
Azoalkane als Carbenquellen, und sie umfassen Beschreibungen von
Ligandenaustauschreaktionen zur Herstellung von Komplexen, die PR3-Liganden enthalten, wobei sich diese von
den entsprechenden Liganden in den Ausgangsverbindungen unterscheiden.
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Eine andere Publikation, Djukic et
al., in Organometallics, 1994, 13, S. 3995–4003 offenbart die nucleophile
Addition von Pyridinderivaten an monosubstituierte (porphyrinierte)
Os-Carben-Komplexe, um (Porphyrinao)Os-ylid-Komplexe zu erhalten.
Allerdings offenbart keine der genannten Publikationen, wie die
Geschwindigkeit einer Olefinmetathesereak tion zu steuern ist, oder
eine Katalysatorzusammensetzung, die (a) einen pentakoordinierten
Ru- oder Os-Metall-Carben-Katalysator
und (b) einen neutralen Elektronendonor oder eine neutrale Lewis-Base,
speziell in Form eines Nicht-Phosphinelektronendonors oder einer
Lewis-Base umfasst.
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In einer Ausführungsform der Erfindung werden
Olefinmetathesereaktionen katalysiert und die Reaktionsgeschwindigkeit
wird durch eine Zusammensetzung gesteuert, die einen Ruthenium-
oder Osmium-Carbenkomplex-Katalysator, wie er oben beschrieben wurde,
und ein Gelmodifizierungsadditiv umfasst. Wir haben beschlossen,
diese zweite Komponente als "Gelmodifizierungsadditiv" zu bezeichnen, da
bestimmte Reaktionen dieser Komponente die Zeit modifiziert, in
der das Katalysator/Monomer-Gemisch geliert, d. h. die Zeit, in
der das Gemisch teilweise polymerisiert. Im allgemeinen meinen wir
mit "Gelmodifizierungsadditiv" eine beliebige Substanz,
die mit dem Katalysator zur Änderung
der Geschwindigkeit der katalysierten Reaktion zusammenwirkt. Wir
haben ganz allgemein festgestellt, dass das Gelmodifizierungsadditiv
ein Elektronendonor oder eine Lewis-Base sein kann.
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Die Zusammensetzung aus Ruthenium-
oder Osmium-Carben-Komplex-Katalysator
und Gelmodifizierungsadditiv kann verwendet werden, um eine Vielzahl
von Olefinmetathesereaktionen zu katalysieren und die Reaktionsgeschwindigkeit
zu steuern. Beispiele für
Olefinmetathesereaktionen, die katalysiert werden können, umfassen
eine ringöffnende
Metathesepolymerisation von gespannten und nicht-gespannten cyclischen Olefinen,
Ringschlussmetathese, Vernetzungs- und Selbst- Metathese von acyclischen Olefinen,
Telechelinpolymerisation und Depolymerisation von ungesättigten
Polymeren. Diese Metathesereaktionen werden in den folgenden US-Patentanmeldungen
beschrieben, die hier alle durch Referenz aufgenommen wurden: Anmeldungen
Nr. 08/550,676 (eingereicht am 31.10.1965); 08/548,915 (eingereicht
am 26.10.1995); 08/548,445 (eingereicht am 26.10.1995); 08/550,300
(eingereicht am 10.10.1995) und 08/705,064 (eingereicht am 29.08.1996).
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Die Ruthenium- und Osmium-Garbenkomplex-Katalysatoren
werden vorliegenden Erfindung sind in Gegenwart einer Vielzahl funktioneller
Gruppen, einschließlich
Hydroxyl, Thiol, Keton, Aldehyd, Ester, Ether, Amin, Amid, Nitrosäure, Carbonsäure, Disulfid,
Carbonat, Carboalkoxysäure,
Isocyanat, Carbodiimid, Carboalkoxy und Halogen stabil. Da die Katalysatoren
in Gegenwart dieser Gruppen stabil sind, können das Olefinsubstrat, das
Gelmodifizierungsadditiv und irgendeine Substituentengruppe am Katalysator
eine oder mehrere der oben aufgelisteten Gruppen ohne Desaktivierung
der Katalysatoren enthalten.
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Bevorzugte Katalysatoren, die in
den hier beschriebenen Polymerisationsreaktionen verwendet werden,
haben die allgemeine Struktur:
worin M für Ru steht; R
1 Wasserstoff
ist; R substituiertes oder unsubstituiertes Aryl oder substituiertes
oder unsubstituiertes Vinyl ist; X und X
1 Cl
sind; und L und L
1 Triphe nylphosphine oder
Tricycloalkylphosphine, z. B. Tricyclopentylphosphin und Tricyclohexylphosphin,
sind. Das substituierte Aryl und das substituierte Vinyl können jeweils
mit einer oder mehreren Gruppen einschließlich C
1-C
5-Alkyl, Halogen, C
1-C
5-Alkoxy
und eine Phenylgruppe substituiert sein, welche wiederum gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Halogen, C
1-C
5-Alkyl- oder
C
1-C
5-Alkoxygruppen
substituiert sein kann. Das substituierte Aryl und substituierte
Vinyl können
mit einer oder mehreren funktionellen Gruppen, einschließlich Hydroxyl,
Thiol, Keton, Aldehyd, Ester, Ether, Amin, Amid, Nitrosäure, Carbonsäure, Disulfid,
Carbonat, Carboalkoxysäure,
Isocyanat, Carbodiimid, Carboalkoxy und Halogen substituiert sein.
Die bevorzugten Gelmodifizierungsadditive sind neutrale Elektronendonoren,
z. B. Phosphine. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfasst den Rutheniumkatalysator, bei dem L und L
1 beide Tricyclopentylphosphin sind und das
Gelmodifizierungsadditiv Triphenylphosphin (PPh
3)
ist.
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GELMODIFIZIERUNGSADDITIV
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Die Geschwindigkeit der Metathesereaktion
kann gesteuert werden, indem die Menge an Gelmodifizierungsadditiv
(siehe Tabelle 2) und das Gelmodifizierungsadditiv selbst (siehe
Tabelle 3) verändert
werden. Nach herkömmlicher
Art kann die Geschwindigkeit der Metathesereaktion auch durch Änderung
der Reaktionstemperatur gesteuert werden. Gelmodifizierungsadditive,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen
Phosphine, sulfonierte Phosphine, Phosphite, Phosphinite, Phosphonite,
Arsine, Stibine, Ether, Amine, Amide, Sulfoxide, Carboxylverbindungen,
Nitrosylver bindungen, Pyridine, Thioether, Nitrile, Thiophene und
Furane. Spezifische Gelmodifizierungsadditive umfassen Tricyclopentylphosphin,
Tricyclohexylphosphin, Triphenylphosphit, Pyridin, Propylamin, Tributylphosphin,
Benzonitril, Triphenylarsin, wasserfreies Acetonitril, Thiophen
und Furan. Bevorzugte Gelmodifizierungsadditive umfassen Tricyclopentylphosphin, Tricyclohexylphosphin,
Triisopropylphosphin, Triphenylphosphin und Pyridin.
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Ohne uns an eine Theorie binden zu
wollen, stellen wir die Hypothese auf, dass das Gelmodifizierungsadditiv
dahingehend wirkt, dass es die Koordinationsumgebung des Katalysators
modifiziert. Die Gelmodifizierungsadditive der vorliegenden Erfindung
können
entweder zur Erhöhung
oder zur Verringerung der Polymerisationsgeschwindigkeit verwendet
werden. Die spezifische Wirkung des Gelmodifizierungsadditivs wird
sowohl von dem verwendeten Additiv als auch vom Katalysator abhängen. Die
Größenordnung
der Verringerung oder Erhöhung
der Reaktion wird auch von der Konzentration des Gelmodifizierungsadditivs
abhängen.
Im Folgenden wird beschrieben, wie ein Gelmodifizierungsadditiv
ausgewählt
wird, um eine spezifische gewünschte
Wirkung zu erreichen.
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Triphenylphosphin ist ein Beispiel
eines Gelmodifizierungsadditivs, das dahingehend wirkt, dass die Reaktionsgeschwindigkeit
verzögert
wird, wenn der Katalysator Tricycloalkylphosphin als Liganden L
und L1 hat. In diesem Fall ist der Katalysator,
in dem L und L1 Tricycloalkylphosphine sind,
viel aktiver in ROMP als der Katalysator, in dem L und L1 Triphenylphosphine sind. Wenn L und L1 Tricycloalkylphosphine sind und das Gelmodifizierungsadditiv
Triphenylphosphin ist, stellen wir daher die Hypothese auf, dass
das addierte Triphenylphosphin das Tricycloalkylphosphin in der
Koordinationssphäre
des Rutheniums ersetzt und die Aktivität des Katalysators vermindert.
Im allgemeinen verringert ein Gelmodifizierungsadditiv die Reaktionsgeschwindigkeit,
wenn der Katalysator weniger aktiv wird, wenn seine Liganden L und
L1 mit dem Gelmodifizierungsadditiv ausgetauscht
werden. Da eine Monomerkoordination für eine Polymerisation notwendig
ist, kann das Gelmodifizierungsadditiv die Polymerisationsreaktion
auch durch Wettbewerb mit dem Monomer um Koordinationsstellen am
Metallzentrum verlangsamen. Daher wird eine Erhöhung der Konzentration des
Gelmodifizierungsadditivs die Polymerisationsgeschwindigkeit senken
(siehe Tabelle 3, Beispiel 13 bis 17).
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Umgekehrt kann, wenn die Topfzeit
(Reaktionszeit) zu lang ist, wie es der Fall sein kann, wenn ein
Katalysator, bei dem L und L1 Triphenylphosphin
sind, verwendet wird, die Topfzeit verringert werden (d. h. die Reaktionsgeschwindigkeit
erhöht
werden), indem ein Gelmodifizierungsadditiv, z. B. Tricyclohexylphosphin oder
Tricyclopentylphosphin, zugesetzt wird (siehe Tabelle 3, Proben
29 bis 31). Wir vermuten, dass in diesem Fall das Tricycloalkylphosphin-Gelmodifizierungsadditiv
die Triphenylphosphinliganden L und L1 austauscht, was
zu einem aktiveren Katalysator führt.
Im allgemeinen erhöht
ein Gelmodifizierungsadditiv die Reaktionsgeschwindigkeit, wenn
der Katalysator aktiver wird, wenn seine Liganden L und L1 durch das Gelmodifizierungsadditiv ausgetauscht
werden. Wenn die Konzentration des Gelmodifizierungsadditivs erhöht wird,
wird in diesem Fall allerdings das Additiv mit dem Monomer um Koordinationsstellen
am Metallzentrum in Wettbe werb treten und das Additiv kann gegebenenfalls
unter Senkung der Reaktionsgeschwindigkeit wirken.
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Damit die Änderung bei Liganden und der
Ligandenstruktur die Gesamtreaktionsgeschwindigkeit und die Zeit
zwischen dem Mischen und dem Gelierungspunkt beeinflusst, muss ausreichend
Zeit für
die Liganden und das Gelmodifizierungsadditiv gegeben sein, damit
ein vollständiges
Gleichgewicht zwischen der Bindung durch den Katalysator und im
Monomer in-Lösung-sein
eingestellt wird. Um die maximale Wirkung eines Gelmodifizierungsadditivs
zu erreichen, kann es in einigen Fällen notwendig sein, das Gelmodifizierungsadditiv und
den Katalysatorkomplex in einem nicht-reaktiven Lösungsmittel äquillibrieren
zu lassen, bevor das Monomer zugesetzt wird. Dies ist von besonderer
Bedeutung, wenn ein Austausch der Liganden und des Gelmodifizierungsadditivs
den Polymerisationsbeginn zu verlangsamen scheint, z. B. in Fällen, in
denen ein sehr voluminöses
Gelmodifizierungsadditiv, z. B. Tricyclohexylphosphin, am Katalysatorkomplex
ausgetauscht wird. Als Beispiel dafür siehe die Resultate für die Proben
30 und 33 in der folgenden Tabelle 2.
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Da angenommen wird, dass das Gelmodifizierungsadditiv
die Koordinierungsumgebung des Katalysators modifiziert, gehen wir
davon aus, dass jede Substanz, die fähig ist, mit dem Katalysatormetallzentrum zu
koordinieren, die Geschwindigkeit der katalysierten Reaktion modifizieren
wird. Dies gilt nicht nur für
die spezifischen Ruthenium- und Osmium-Katalysatoren, die oben diskutiert wurden,
sondern auch für
beliebige Katalysatoren, die eine Reaktion durch eine offene Koordinationsstelle
an einem Metallzentrum initiieren. In der vorliegenden Erfindung
kann das Gelmodifizierungsadditiv daher eine beliebige Spezie sein,
die fähig
ist, mit einer offenen Koordinationsstelle an einem Katalysatormetallzentrum
zu koordinieren. Beispiele für
Gelmodifizierungsadditive, die verwendet werden können, umfassen
Elektronendonoren, Lewis-Basen
und Nucleophile.
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Wenn es gewünscht wird, die Reaktion zu
beschleunigen, nachdem das Gelmodifizierungsadditiv verwendet wurde,
kann man die Reaktions- und/oder Formtemperatur erhöhen. Durch
Einstellen der Menge des Gelmodifizierungsadditivs und der Temperatur
kann die Topfzeit zu der gewünschten
Zeit verändert
werden. Die Menge des Additivs, die erforderlich ist, um die gewünschte Topfzeit
zu erreichen, kann von der Koordinierungsfähigkeit des Gelmodifizierungsadditivs,
das verwendet wird und der resultierenden Katalysatoraktivität des substituierten
Katalysators abhängen.
Wie in Tabelle 3 gezeigt ist, inhibieren einige Lewis-Basen als
Gelmodifizierungsadditive, z. B. Phosphite und Propylamin, den Katalysator
vollständig,
während
einige Gelmodifizierungsadditive, z. B. Triphenylarsin, Nitrile,
Ether und Thiole, bei den niedrigen Konzentrationen, die untersucht
wurden, einen geringen Effekt auf die Polymerisationsgeschwindigkeit
haben. Außer
den untersuchten Phosphinen war Pyridin bei der Steuerung der Topfzeit
unerwartet wirksam.
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Um die Bestimmung der Abhängigkeit
der Reaktionsgeschwindigkeit von der Menge an Gelmodifizierungsadditiv
zu unterstützen,
können
wir uns einigen jüngeren
Untersuchungen über
die Mechanismen, durch die die Ru- und Os-Carben-Katalysatoren wirken, zuwenden. Ein
wissenschaftlicher Arti kel mit dem Titel "Well-defined Ruthenium Olefin Metathesis
Catalysts: Mechanism and Activität" von Eric L. Dias,
SonBinh T. Nguyen und Robert H. Grubbs fasst die Resultate dieser
Untersuchungen zusammen und wurde kürzlich zur Publikation im Journal
of American Chemical Society angenommen. Dieser Artikel wird hier
durch Bezugnahme aufgenommen. Unter anderem untersuchten diese Studien
den Effekt eines Zusatzes von Phosphinen auf die Geschwindigkeit
einer ringschließenden
Metathese (Ring Closing Metatheses = "RCM"),
die durch Rutheniumkatalysatoren des Typs, der in der vorliegenden
Erfindung eingesetzt wird, katalysiert wird. Die Mechanismen für andere
Metathesereaktionen, z. B. ROMP, werden als nicht sehr unterschiedlich
von denen für
die RCM-Reaktionen angesehen. In diesen Studien war das zugesetzte
Phosphin dasselbe wie die Liganden L und L1 am
Katalysator und daher kann das zugesetzte Phosphin entsprechend
den oben angegebenen Argumenten nur zur Reduzierung der Reaktionsgeschwindigkeiten
wirken, indem es mit dem Monomer um die offene Koordinationsstelle
konkurriert. Diese Studien fanden in der Tat heraus, dass das zugesetzte
Phosphin die Reaktionsgeschwindigkeit reduzierte; sie bestimmten
ferner, dass die Reaktionsgeschwindigkeit die Summe aus einem Ausdruck,
der von der Konzentration des zugesetzten Phosphins unabhängig ist,
und eines Ausdruckes, der umgekehrt proportional zu der Konzentration
des zugesetzten Phosphins, war. Da wir erwarteten, dass der Mechanismus
für die
Metathesereaktionen im allgemeinen (und ROMP im besonderen) ähnlich dem
für RCM
ist, wird erwartet, dass die Abhängigkeit
der Metathesereaktionsgeschwindigkeit von der Konzentration des
Gelmodifizierungsadditivs ähnlich
der in den obigen Studien gefunden ist, zumindest in dem Fall, in
dem das Gelmodifizierungsadditiv die Reaktion verzögert. Daher
könnte eine
Schätzung
der Abhängigkeit
der ROMP-Reaktionsgeschwindigkeit von der Gelmodifizierungsadditiv-Konzentration
erreicht werden, indem genau zwei getrennte Reaktionen bei unterschiedlichen
Additivkonzentrationen durchgeführt
werden. In der Praxis kann es erwünscht sein, zusätzliche
Reaktionen bei verschiedenen Additivkonzentrationen durchzuführen, um
die beste Anpassung für
die Reaktionsgeschwindigkeit zu bestimmen.
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ROMP VON DICYCLOPENTADIEN
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ROMP-Reaktionen wurden bei der Bildung
von hohen Polymeren durch Ringöffnung
von cyclischen Olefinen verwendet. Die Reaktion wurde wirksam für Reaktionsspritzgießverfahren
von Duroplasten eingesetzt. Für
diese Systeme wurden Techniken zur Steuerung der Gelierzeit des
Polymers entwikkelt, indem die Geschwindigkeit der Katalysatorbildung,
nachdem die Katalysatorkomponenten vermischt wurden, gesteuert wird.
In der vorliegenden Erfindung sind die ROMP-Katalysatoren die Ruthenium-
oder Osmium-Carbenkomplex-Katalysatoren, die oben beschrieben wurden.
Im Gegensatz zur Katalysatoren, die in früheren RIM- und Harztransferformungs("RTM")-Prozessen verwendet
wurden, können
diese Katalysatoren dem Monomer in ihrer "aktiven" Form dem Formungsprozess zugesetzt
werden. Auch im Gegensatz zu den früheren RIM-Verfahren kann die Polymerisationsgeschwindigkeit
des aktiven Katalysators gesteuert werden, indem ein Gelmodifizierungsadditiv
gemäß der vorliegenden
Erfindung zugegeben wird.
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ROMP von Dicyclopentadien ("DCPD") wird durch die
oben beschriebenen Katalysatoren katalysiert. Die Vernetzung des
resultierenden Poly-DCPD wurde wirtschaftlich ausgenutzt. Siehe
z. B. US-Patentanmeldung Nr. 08/678,397 (eingereicht am 02.07.1996),
die hier durch Referenz aufgenommen wird.
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In einem Aspekt der Erfindung wird
die Topfzeit der ROMP von DCPD durch Zusatz eines Gelmodifizierungsadditivs
zum Reaktionsgemisch gesteuert. Durch Zusatz des Gelmodifizierungsadditivs
kann die Topfzeit des Polymerisationsgemisches bei Raumtemperatur
von etwa 1 bis 9 min ohne Gelmodifizierungsadditiv auf mehr als
2,5 h oder mehr mit vorliegendem Gelmodifizierungsadditiv ausgedehnt
werden.
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Die vorliegende Erfindung stellt
zahlreiche Vorteile bereit, von denen der wichtigste die Fähigkeit
ist, die Gelierungszeit oder Topfzeit zu steuern, wodurch es möglich ist,
das Monomer in einem kurzen Zeitraum vollständig zu polymerisieren. Die
vorliegende Erfindung stellt ferner die Fähigkeit bereit, die Polymerisationsreaktion
durch Senkung der Temperatur eines Katalysatorkonzentrats (d. h.
eines konzentrierten Gemisches des Katalysators und des Gelmodifizierungsadditivs,
gelöst
im Monomer) vollständig
zu stoppen. Diesbezüglich
haben wir überraschenderweise
gefunden, dass ein Zusatz des Gelmodifizierungsmittels und eine
Senkung der Temperatur es ermöglichen
wird, die katalytische Aktivität
des Katalysators über
ausgedehnte Zeiträume
(Tage oder länger)
zu inhibieren und den Katalysator durch Erhitzen zu "reaktivieren". Ferner hat der Zusatz
der Gelmodifizierungsadditive gemäß der vorliegenden Erfindung
einen unerwarteten wünschenswerten
Effekt auf die Eigenschaften der resultierenden Polymeren. Wenn
z. B. Triphenylphosphin als Gelmodifizierungsadditiv verwendet wurde,
war die Wärmeformbeständigkeitstempera tur
(HDT) des resultierenden DCPD-Teils deutlich höher und das Oberflächenaussehen
des resultierenden Teils war im Vergleich zu Teilen, die in Abwesenheit
eines Gelmodifizierungsadditivs hergestellt waren, verbessert. Wir
leiten daraus ab, dass ein PolyDCPD-Material, welches das Gelmodifizierungsadditiv
der vorliegenden Erfindung enthält,
im Vergleich zu dem Material, das ohne vorhandenes Gelmodifizierungsadditiv
produziert wird, überlegene
Materialeigenschaften haben kann.
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EXPERIMENTELLER
TEIL
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Synthese des Rutheniumkomplex-Katalysators
Cl2Ru(Pcy3)2(=CHCH=CPh2)
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Ein Rutheniumkomplex-Katalysator
der vorliegenden Erfindung kann in einer Einstufensynthese, wie sie
in der folgenden Reaktionssequenz erläutert ist, hergestellt werden.
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In einer typischen Reaktion werden
[(Cymen)RuCl2]2-Dimerkomplex (0,53
g, 1,73 mmol Ru) und Pcy3 (0,91 g, 2 Äquiv.) unter
Inertatmosphäre
in einen 100 ml Schlenk-Kolben
gefüllt,
der mit einem Magnetstab ausgestattet ist. Danach wird Benzol (40
ml) zugesetzt und anschließend
folgt 3,3-Diphenylcyclopropen (0,33 g, 1 Äquiv.). Der Reaktionskolben
wurde an einen Rückflusskühler unter
Inertatmosphäre
angeschlossen und für 6
h in einem Ölbad
mit 83 bis 85°C
er hitzt. Dann wurde das Lösungsmittel
im Vakuum zur vollständigen
Trockne entfernt und der verbleibende rote Feststoff wurde unter
Inertatmosphäre
mit Pentan (4 × 25
ml) gewaschen. Das zurückbleibende
rote Pulver wurde unter Vakuum 12 h getrocknet und unter einer Inertatmosphäre gelagert,
wobei 1,4 g Cl2Ru(PCy3)2(=CHCH=CPh2) in
88%iger Ausbeute erhalten wurden.
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Reinigung
und Entgasung von DCPD-Monomer
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500 ml DCPD wurden unter Vakuum durch
einen 150-ml-Trichter
mit Sinterglasfritte mittlerer Porosität, der 1-inch Aluminiumoxid
enthielt, in einen Rundkolben filtriert. DCPD schlechterer Qualitäten mit
niedrigeren Gefrierpunkten kann nach ähnlicher Reinigungsbehandlung
verwendet werden.
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In den Rundkolben, der gereinigtes
DCPD, wie es oben beschrieben wurde, enthielt, wurde ein Magnetrührstab mit
1-inch gegeben. Der Kolben wurde in ein Wasserbad mit 30 bis 35°C gegeben
und unter 0,10 mmHg-Vakuum für
20 min bis 1 h gerührt.
Das entgaste DCPD wurde dann unter Vakuum und vor Licht geschützt, um
eine vorzeitige Polymerisation durch freie Radikale zu verhindert,
gelagert.
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Wir haben festgestellt, dass infolge
der funktionellen Gruppentoleranz der Katalysatoren der vorliegenden
Erfindung eine Reinigung und Entgasung des DCPD-Monomers vor Durchführung der
Polymerisation nicht erforderlich sind.
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DCPD-Polymerisation ohne
Gelmodifizierungsadditiv unter Verwendung des P(CyPentyl)3)2Cl2Ru(=CHCH=CPh2)-Katalysators
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In einen 250-ml-Erlenmeyerkolben,
der einen 1-inch-Magnetrührstab enthielt,
wurden DCPD, das wie vorstehend beschrieben gereinigt und entgast
worden war, (147,9 g, 150 ml, 1,12 mol, 5000 Äq) und (P(CyPentyl)3)2Cl2Ru(=CHCH=CPh2) (188,5 mg, 0,224 mmol, 1 Äq) gegeben.
Ein Rühren
wurde initiiert und gegebenenfalls wurde ein langsamer Argonstrom
in den Kolben eingeleitet. Die orange Lösung wurde 8 min unter Argon
gerührt,
bis sie hoch viskos wurde. Die Lösung
wurde dann an offener Luft in eine Kristallisationsschale (14,6
cm Durchmesser), die vorher bei 120°C gelagert worden war, gegossen.
Nach 2 min begann die Lösung zu
gelieren und während
der folgenden 2 min wurde die Rauchentwicklung beobachtet. Zu diesem
Zeitpunkt schien die Polymerisation vollständig zu sein und die Kristallisationsschale
kühlte
auf Raumtemperatur ab. Das Polymer trennte sich in einfacher Weise
von den Seiten der Kristallisationsschale ab. Das Polymer wurde
für 3 h
bei 120°C
nachgehärtet,
was zu Poly(DCPD) führte
(141,1 g, 95,9% Ausbeute).
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DCPD-Polymerisation mit
Gelmodifizierungsadditiv unter Verwendung des P(CyPentyl)3)2Cl2Ru(=CHCH=CPh2)-Katalysators
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In einen Kolben, der einen Rührstab enthält, wurden
Triphenylphosphin (95 mg) und DCPD, das gereinigt und entgast worden
war, wie es oben beschrieben wurde, (63.991 g) gegeben. Der Kolben
wurde für etwa
5 min unter Vakuum gerührt.
Dann wurde zu dem Gemisch P(CyPentyl)3)2Cl2Ru(=CH-CH=CPh2) (71 mg) gegeben und wurde ein langsamer
Argonstrom in den Kolben geleitet. Die Lösung wurde dann bei Raumtemperatur
unter Argon gerührt.
Nach 59 min ergab der Acetontest (siehe unten) ein "flache Kugel"-Resultat. Die Lösung wurde
dann an der Luft in eine Form gegossen, die vorher bei 60,2°C gelagert
worden war. Die Spitzentemperatur der Reaktion trat etwa 10 min
nach dem Eingießen
auf, wobei die Spitzentemperatur etwa 158°C betrug.
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Acetontest
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Der Acetontest war ein subjektiver
Test, der verwendet wurde, um das Ausmaß der Polymerisationsreaktion
zu messen. In diesem Test wurden wenige Tropfen des katalysierten
DCPD mit einer kleinen Pipette entfernt und in ein Teströhrchen mit
Aceton getropft. Eine visuelle Untersuchung lieferte ein qualitatives
Maß für das Ausmaß der Polymerbildung.
Die visuellen Resultate wurden mit "Nichts" (keine Polymerisation), "wolkiger Niederschlag", "flache Kugel" (etwas Polymerisation)
und "Kugel" beschrieben.
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Abhängigkeit der Topfzeit von der
Konzentration des Gelmodifizierungsadditivs unter Verwendung des
P(CyPentyl)3)2Cl2Ru(=CHCH=CPh2)-Katalysators:
Tabelle 1
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203 mg Triphenylphosphin wurden zu
4,052 g 95% DCPD in einem Teströhrchen
gegeben und das Teströhrchen
wurde geschüttelt,
bis das Triphenylphosphin aufgelöst
war. 74 mg (P(CyPentyl)3)2Cl2Ru(=CHCH=CPh2) wurden
zugesetzt, es wurde von Hand geschüttelt und dann für etwa 1
bis 2 min mit einem Rührstab
vermischt. Das Gemisch wurde dann zur Seite gestellt. Nach 3 h 20
min war das Gemisch noch flüssig,
d. h. es war nur eine partielle Polymerisation aufgetreten. Die
Topfzeit dieses Reaktionsgemisches ist daher größer als 3 h 20 min. Das Reaktionsgemisch
wurde zu 60,06 g DCPD gegeben. Das Gemisch wurde langsam unter Vakuum
(dies ist fakultativ) für
weitere 5 min gerührt
und dann in eine Form gegossen, die auf 60,8°C vorerhitzt worden war. Der
Exothermenpeak trat nach etwa 19 min bei einer Temperatur von etwa
69,5°C auf.
Die Form wurde dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen und das Polymer
wurde aus der Form entfernt und bei 190°C für 1 h nachgehärtet.
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Das oben beschriebene experimentelle
Verfahren wurde für
verschiedene Konzentrationen des Gelmodifizierungsadditivs durchgeführt und
die Resultate sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
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ABHÄNGIGKEIT DER GELIERZEIT VON
DER KONZENTRATION DES GELMODIFIZIERUNGSADDITIVS: TABELLE 2 UNTER
VERWENDUNG DES KATALYSATORS (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh
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Die folgenden Reaktionen wurden unter
Verwendung eines Katalysators der Formel (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh durchgeführt, deren
Resultate in Tabelle 2 zusammengefasst sind. Die Probennummern beziehen
sich auf die Einheiten in Tabelle 2.
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Probe Nr. 4
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In einen 250-ml-Kolben mit Rührstab werden
etwa 64,6 g Velsicol VHP DCPD gegossen, das filtriert und im Vakuum
entgast worden war. (Bemerkung: Filtrieren und Entgasen sind fakultativ.)
Es werden 0,054 g Katalysator (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh zugegeben,
und es wird für
3 min gerührt.
Es wird in eine Form gegossen. Die Formtemperatur war 34,4°C und die
Temperatur des DCPD-Monomers war 31,5°C. Die Gelzeit war < 2 min und 45 s,
wobei der Exothermenpeak bei 4 min und 11 s lag und die Peaktemperatur
133,8°C
war.
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Anmerkung: Gelierzeit ist als a)
die Zeit definiert, bei der ein Rührstab in einem 250-ml-Kolben
während
eines Mischens des Katalysator/Monomers aufhört, sich zu drehen; oder b)
als die Zeit, bei der eine Glaspipette, die in eine gegossene Probe
hoher Viskosität
gesenkt oder gedrückt
wird, nicht länger
polymerisierende Probe aufnehmen wird oder sich an die Pipette "anhängen" wird.
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Probe Nr. 5
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In einen 250-ml-Kolben mit einem
Rührstab
werden etwa 64,0 g Velsicol VHP DCPD, das filtriert und im Vakuum
entgast worden war, gegeben. (Anmerkung: Filtrieren und Entgasen
sind fakultativ.) Es werden 0,030 g Triphenylphosphin zugegeben,
und es wird für
etwa 5 min gemischt. Es werden 0,054 g Katalysator (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh
zugesetzt, und es wird für
etwa 3 min gerührt.
Dann wird in eine Form gegossen. Die Formtemperatur war 35,0°C, und die
DCPD-Monomertemperatur war 31,5°C.
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Probe Nr. 6
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In einen 250-ml-Kolben mit Rührstab werden
etwa 64,0 g Velsicol VHP DCPD, das vorher filtriert und im Vakuum
entgast worden war, gegossen. (Anmerkung: Filtrieren und Entgasen
sind fakultativ.) Es werden 0,065 g Triphenylphosphin zugegeben,
und es wird für
etwa 5 min gemischt. Es werden 0,054 g Katalysator (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh
zugesetzt, und es wird für
etwa 3 min gerührt.
Es wird in eine Form gegossen. Die Formtemperatur war 37,8°C und die
DCPD-Monomertemperatur war 33°C.
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Probe Nr. 7
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In einen 250-ml-Kolben mit einem
Rührstab
werden etwa 64,0 g Velsicol VHP DCPD, das vorher filtriert und im
Vakuum entgast worden war, gegeben. (Anmerkung: Filtrieren und Entgasen
sind fakultativ.) Es werden 0,200 g Triphenylphosphin zugegesetzt
und es wird für
etwa 5 min gemischt. Es werden 0,054 g Katalysator (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh
zugegeben, und es wird für
etwa 3 min gerührt.
Es wird in eine Form gegossen. Die Formtemperatur war 36,3°C und das
DCPD-Monomer hatte eine Temperatur von 31°C.
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Probe Nr. 8
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In ein 25 × 150 mm-Teströhrchen wurden
8,132 g Velsicol VHP DCPD, das vorher filtriert und im Vakuum entgast
worden war, gegeben. (Anmerkung: Filtrieren und Entgasen sind fakultativ.)
Es wurden 0,060 g Triphenylphosphin zugesetzt, und es wurde bis
zur Auflösung
gerührt – etwa 3
bis 5 min. Es wurden 0,054 g Katalysator (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh zugesetzt,
und es wurde für
etwa 3 min gerührt.
Dann wurde das Teströhrchen
in ein Trockeneis/Aceton-Bad für
etwa 30 s gegeben, um abzukühlen,
dann wurde die Probe in einen Kühlschrank
mit 35°F
gestellt und über
Nacht dort belassen.
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Am folgenden Tag wurden etwa 56 g
Velsicol VHP, das filtriert und im Vakuum entgast worden war, abgewogen.
(Anmerkung: Filtrieren und Entgasen sind fakultativ.) Das gefrorene
Katalysator/TPP/DCPD-Konzentratpellet wurde zu 56 g DCPD-Monomer
gegeben und es wurde bis zur Auflösung gemischt – etwa 49
s. Die Harztemperatur war 35°C.
Es wurde für
weitere 3 min gemischt und in eine Form mit 33,8°C gegossen. Die Harztemperatur
beim Gießen
war 35,4°C.
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Probe Nr. 9
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In einen 250-ml-Kolben mit einem
Rührstab
wurden etwa 64,0 g Lyondell 108, 94,04% DCPD, das filtriert und
im Vakuum entgast worden war, gegeben. Es wurden 0,055 g Triphenylphosphin
zugesetzt, und es wurde für
etwa 5 min gemischt. Es wurden 0,054 g Katalysator (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh
zugegeben, und es wurde für
etwa 3 min gemischt. Es wurde in eine Form gegossen. Die Formtemperatur
war 38°C
und die DCPD-Monomertemperatur
war 32°C.
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Probe Nr. 10
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In einen 250-ml-Kolben mit einem
Rührstab
wurden etwa 64,0 g Lyondell 108, 94,04% DCPD, das filtriert und
im Vakuum entgast worden war, gegeben. Es wurden 0,054 g Katalysator
(P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh zugegeben, und es wurde 3 min gemischt.
Es wurde in eine Form gegossen. Die Formtemperatur war 38°C und die
DCPD-Monomertemperatur war 32°C.
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Probe Nr. 11
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In einen 250-ml-Kolben mit Rührstab wurden
etwa 64,1 g Velsicol VHP DCPD, das filtriert und im Vakuum entgast
worden war, gegossen. (Anmerkung: Filtrieren und Entgasen ist fakultativ.)
Es wurden 0,200 g Triphenylphosphin zugesetzt, und es wird für etwa 5
min gemischt. Es werden 0,080 g Katalysator (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh zugegeben,
und es wird für
etwa 3 min gerührt.
Es wird in eine Form gegossen. Die Formtemperatur war 32°C und die
Temperatur des DCPD-Monomers war 33°C.
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Probe Nr. 12
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In ein 25 × 150 mm-Teströhrchen wurden
etwa 6,0 g Velsicol VHP DCPD, das vorher filtriert und im Vakuum
entfernt worden war, gegeben. (Anmerkung: Filtrieren und Entgasen
sind fakultativ.) Es wurden 0,011 g Triphenylphosphin zugesetzt
und es wurde bis zur Auflösung
gemischt – etwa
3 bis 5 min. Es wurden 0,054 g Katalysator (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh zugesetzt
und es wurde für
etwa 3 h gerührt.
Etwa 58 g Velsicol VHP DCPD wurden in einen Kolben gegeben und für 1 min
einem Teströhrchen
mit Katalysator/Monomer/TPP-Gemisch für 1 min vermischt. Es wurde
in eine Form gegossen. Die Formtemperatur war 37,9°C. Die Harztemperatur
war etwa 31,8°C.
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ABHÄNGIGKEIT DER GELIERZEIT VOM
GELMODIFIZIERUNGSADDITIV: TABELLE 3
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Die folgenden Experimente verwenden
ein ähnliches
Format wie die in Tabelle 2 angegebenen, allerdings wurde das Gelmodifizierungsadditiv
verändert.
Die Resultate dieser Experimente sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
Diese Experimente verwendeten zwei unterschiedliche Katalysatoren:
(P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh und (PPh3)2Cl2Ru(=CHCH=CMe2). Anders als bei den fünf unten beschriebenen spezifischen
Experimenten (Probe Nrn. 29 bis 33) gelten alle in Tabelle 3 angegebenen
Resultate für
den Katalysator (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh. Die Probennummern beziehen sich
auf die Einheiten in Tabelle 3.
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VERWENDUNG VON KATALYSATOR
(P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh: Proben Nrn. 13 bis 28
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In einen 250-ml-Kolben wurden etwa
64,0 g filtriertes und entgastes Velsicol VHP DCPD gegeben. Das Gelmodifizierungsadditiv
wurde zugesetzt. Nach Mischen bis zur Auflösung oder 5 min wurde der Katalysator (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh
zugesetzt. Nach Mischen für
etwa 3 min (oder weniger, wenn eine Gelbildung erfolgt ist) wurde
das Gemisch in eine Form gegossen.
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VERWENDUNG DES KATALYSATORS
(PPh3)2Cl2Ru(=CHCH=CMe2):
Proben Nrn. 29 bis 33
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Die folgenden Reaktionen wurden unter
Verwendung des Katalysators (PPh3)2Cl2Ru(=CHCH=Cme2) durchgeführt.
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Probe 29
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Gieße in einen 250-ml-Kolben mit
Rührstab
etwa 64,0 g Velsicol VHP DCPC, das filtriert und im Vakuum entgast
worden war. (Anmerkung: Filtrieren und Entgasen sind fakultativ.)
Gebe 0,020 g Tricyclohexylphosphin zu und mische für etwa 5
min. Gebe 0,049 g Katalysator (PPh3)2Cl2Ru(=CHCH=CMe2) zu und mische für 3 min. Gieße in eine
Form. Formtemperatur war 39,2°C
und die Harztemperatur war 33,6°C.
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Probe 30
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Gieße in 250-ml-Kolben mit Rührstab etwa
64,0 g Velsicol VHP DCPD, das filtriert und im Vakuum entgast worden war.
(Anmerkung: Filtrieren und Entgasen sind fakultativ.) Gebe 0,054
g Tricyclohexylphosphin zu und mische für etwa 5 min. Gebe 0,049 g
Katalysator (PPh3)2Cl2Ru(=CHCH-CMe2) zu
und mische für
3 min. Gieße
in eine Form. Die Formtemperatur war 37,5°C und die Harztemperatur war
etwa 32,0°C.
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Probe Nr. 31
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Gieße in einen 250-ml-Kolben mit
Rührstab
etwa 64,0 g Velsicol VHP DCPD, das filtriert und im Vakuum entgast
worden war. (Anmerkung: Filtrieren und Entgasen sind fakultativ.)
Gebe 0,032 g Tricyclohexylphosphin zu und mische für etwa 5
min. Gebe 0,049 g Katalysator (PPh3)2Cl2Ru(=CHCH=CMe2) zu und mische für 3 min. Gieße in eine
Form. Die Formtemperatur war 39,3°C
und die Harztemperatur war 32,0°C.
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Probe 32
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Gieße in einen 250-ml-Kolben mit
einem Rührstab
etwa 64,0 g Velsicol VHP DCPD, das filtriert und im Vakuum entgast
worden war. (Anmerkung: Filtrieren und Entgasen sind fakultativ.)
Gebe 0, 049 g Katalysator (PPh3)2Cl2Ru(=CH-CH=CMe2) zu und mische 3 min. Gieße in eine
Form. Die Formtemperatur war 40,6°C
und die Harztemperatur war 34,0°C.
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Probe Nr. 33
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In ein 25 × 150 mm Teströhrchen wurden
0,051 g Katalysator (PPh3)2Cl2Ru(=CHCH=CMe2) und
4 bis 6 g Dichlormethan gegeben. Es wurde ein Rührstab zugesetzt, und es wurde
etwa 5 min oder bis der Katalysator sich zu lösen schien, gerührt.
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Dann wurden 0,052 g Tricyclohexylphosphin
zugesetzt und das Teströhrchen
wurde mit Argon gespült. Das
Teströhrchen
wurde verschlossen und bei Raumtemperatur 2 h vermischt. Nach 2
h wurde Dichlormethan im Vakuum abgezogen und das Katalysatorgemisch
mit weiterem Dichlormethan gewaschen. Dann wurden etwa 10,0 g Velsicol
VHP DCPD, das nicht filtriert oder entgast worden war, in das Teströhrchen gegeben
und schnell für
etwa 1 min oder bis das Katalysatorgemisch im DCPD gelöst war,
gemischt. Das DCPD/Katalysator-Gemisch wurde in einen Kolben gegeben,
der 54,0 g Velsicol VHP DCPD, das nicht filtriert oder entgast worden
war, gegeben. Das Mischen wurde bis zu einer Gesamtmischzeit von
etwa 3 min fortgesetzt. Es wurde in eine Form gegossen. Die Formtemperatur
war 38,3°C
und die Harztemperatur war 32,0°C.
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Die Resultate für die Proben 4 bis 7 (Tabelle
2 beweisen, dass, wenn ein (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh-Katalysator
verwendet wurde, bei Ansteigen der Konzentration des Gelmodifizierungsadditivs
PPh3 die Gelierzeit zunimmt (d. h. die Reaktionsgeschwindigkeit
nimmt ab). Dies ist wie erwartet: der in den Proben 4 bis 6 verwendete
Katalysator umfasst Trihexylphosphin-Liganden L und L1,
und ein Einsetzen dieser Liganden für PPh3 führt zu einem
weniger aktiven Katalysator, das zugesetzte PPh3 kann
nur zur Verzögerung
der Reaktion wirken. Diese Resultate zeigen auch, dass Polymergegenstände, die
mit DCPD geformt werden, welches ein Gelmodifizierungsadditiv enthält, überlegene
Wärmebeständigkeitseigenschaften im
Vergleich zu einem Gegenstand, der mit DCPD geformt wurde, das kein
Gelmodifizierungsadditiv enthält, besitzen.
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Die Gelierzeit, Exothermenpeakcharakteristika
und Resultate des HDT-Tests sind für die Proben 8 und 6 sehr ähnlich (Tabelle
2). Da diese Proben durch ähnliche
Verfahren, außer
dass bei Probe 8 ein Katalysator/Gelmodifizierungsadditiv/Monomer-Konzentrat
hergestellt und über
Nacht gefroren wurde, hergestellt; dies beweist, dass der Katalysator
für lange
Zeiträume
inhibiert werden kann und dann durch Erhitzen "reaktiviert" werden kann.
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Die Resultate für die Proben 13 bis 15 (Tabelle
3) beweisen, dass, wenn ein (P(CyHexyl)3)2Cl2RuCHPh-Katalysator
verwendet wird, ein Ansteigen der Konzentration des Gelmodifizierungsadditivs P(cyclopentyl)3 die Gelierzeit erhöht (d. h. die Reaktionsgeschwindigkeit
verringert). Dies beweist, dass das Gelmodifizierungsadditiv die
Reaktionsgeschwindig keit verringern kann, indem es mit dem Monomer
um die offene Koordinationsstelle konkurriert.
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Die Resultate für Proben 16 und 17 (Tabelle
3) beweisen außerdem,
dass ein Ansteigen der Konzentration des Gelmodifizierungsadditivs
die Gelierzeit erhöht
(d. h. die Reaktionsgeschwindigkeit verringert). In diesem Fall
ist das Gelmodifizierungsadditiv dasselbe wie die Liganden L und
L1 (beide Tricyclohexylphosphin). Da das
Gelmodifizierungsadditiv und die Liganden L und L1 gleich
sind, kann ein Ligandenaustausch die Reaktionsgeschwindigkeit nicht
beeinträchtigen
und wir erwarten, dass das Additiv die Reaktion verzögert, indem
es mit dem Monomer um die offene Koordinationsstelle konkurriert.
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Schließlich beweisen Resultate für die Proben
29 bis 33 (Tabelle 3), dass, wenn ein (PPh3)2Cl2Ru(=CHCH=CMe2)-Katalysator
verwendet wird, eine Zugabe von P(cyclopentyl)3 oder P(cyclohexyl)3 als Gelmodifizierungsadditiv die Gelierzeit
verringert, d. h. die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht, wenn man
mit der Gelierzeit für
die Reaktion ohne Additiv (Probe 32) vergleicht. Dieses Resultat
ist wie erwartet, da der Katalysator mit P(cyclopentyl)3 oder
P(cyclopentyl)3 als Liganden L und L1 aktiver ist als mit PPh3-Liganden.