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Diese
Erfindung betrifft Zusammensetzungen, die einer durch einen Metathesekatalysator
gestarteten Metathesereaktion unterzogen werden, und im Spezielleren
eine Verbindung zur Beschleunigung der Metathesereaktion.
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Polymerisierbare
Zusammensetzungen werden in einer großen Vielfalt von Anwendungen
verwendet. Für
chemische Härtungsverfahren
umfasst die polymerisierbare Zusammensetzung vorteilhafterweise
ein Zweipastensystem, in welchem die Pasten unmittelbar vor der
Verwendung gemischt werden. Das Mischen der beiden Pasten startet
eine chemische Reaktion, die zu einem ausgehärteten Material führt. Additionshärtbare Silicone
zum Beispiel zeigen hohe Härtungsgeschwindigkeiten
und wenig Schrumpfung und verwenden üblicherweise einen platinhaltigen
Hydrosilierungskatalysator. Diese Katalysatorart erfordert die Verwendung von
vinylfunktionalisierten, siliciumhaltigen Oligomeren, die im Allgemeinen
teuer sind. Außerdem
kann es zu unerwünschter
Wasserstoffentwicklung durch die Zersetzung der Hydrosiloxan-Vernetzer kommen,
die in diesen Systemen zugegen sind.
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Eine
andere Art von Polymerisationsverfahren wurde in letzter Zeit entwickelt,
worin das Härten
durch einen Ringöffnungs-Metathesepolymerisations-Mechanismus
(ROMP) erreicht wird. Im allgemeinen Verständnis bedeutet Metathese die
metallkatalysierte Umverteilung von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen. Die
polymerisierbare Zusammensetzung umfasst ein Harzsystem, das Funktionalitäten oder
Reste einschließt, die
durch ROMP zusammen mit einem Metathesekatalysator, wie einem Ruthenium-Carben-Komplex,
härtbar sind.
Für Gewöhnlich ist
die teuerste Komponente einer ROMP-härtbaren Rezeptur der Metathesekatalysator. Es
besteht ein Bedarf, die Wirksamkeit des Metathesekatalysators zu
erhöhen,
um die Kosten zu reduzieren und die Kontrolle über die Geschwindigkeit des
Polymerisationsvorgangs zu verbessern. Weil das ROMP-Verfahren vergleichsweise
neu ist, besteht noch immer ein Bedarf, polymerisierbare Zusammensetzungen
zu entwickeln, die mit dieser Metathesereaktion wirksam aushärten.
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Zusätzlich zu
ROMP machen sich andere Metathesereaktionssysteme Metathesekatalysatoren
zu Nutze, zum Beispiel Ringschluss-Metathese, acyclische Dien-Metathesepolymerisation,
Ringöffnungs-Metathese
und Kreuzmetathese. Es besteht des Weiteren ein Bedarf, die Wirksamkeit
des Metathesekatalysators in diesen anderen Metathesereaktionssystemen
zu steigern.
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EP 0940405 offenbart (a)
organische Siliconverbindungen mit terminalen Alkenyleinheiten,
die sich für eine
Metathesepolymerisationsreaktion eignen, in welcher (b) verschiedene
Metathesekatalysatoren eingesetzt werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung bereit, die einer
Metathesereaktion unterzogen wird, wobei ein Beschleuniger eingeschlossen
ist, um die Metathesereaktion zu beschleunigen. Zum Beispiel stellt
die vorliegende Erfindung eine mit ROMP härtbare, polymerisierbare Zusammensetzung
bereit, wobei der Beschleuniger eingeschlossen ist, um die durch
den Metathesekatalysator gestartete Polymerisation zu beschleunigen.
Die Zusammensetzung umfasst ein polymerisierbares Harzsystem mit
funktionellen Olefinresten, die einer Metathesereaktion unterzogen
werden können
und einen Metathesekatalysator, der die Ringöffnungs-Metathesepolymerisation
der Zusammensetzung startet. Der Beschleuniger in den Zusammensetzungen
vorliegender Erfindung ist ein anionisches Polymer auf Siliconbasis,
wie ein Sulfosuccinatsalz auf Siliconbasis, zum Beispiel eine Dimethiconcopolyolsulfosuccinat-Verbindung, welches
die durch den Metathesekatalysator gestartete Metathesereaktion
beschleunigt.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Zusammensetzung ein Basis-/Katalysator-System, in welchem
die Basispaste ein polymerisierbares Harz und den Beschleuniger
einschließt
und die Katalysatorpaste den in einem inerten Lösungsmittel gelösten Metathesekatalysator
einschließt.
In einem weiteren Beispiel der vorliegenden Erfindung ist das polymerisierbare
Harz ein Oligomer oder Polymer, wie Polydimethylsiloxan, mit mindestens
einem cyclischen Olefinrest, wie Norbornenylresten, und der Katalysator
ist ein Ruthenium-Carben-Komplex.
In einem anderen Beispiel vorliegender Erfindung ist der Beschleuniger
Dimethiconcopolyolsulfosuccinat-Ammoniumsalz.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung mit einem Olefin-haltigen
System, wie einem cyclischen Olefin-haltigen Harzsystem oder einem
acyclischen Olefin-haltigen System, bereit, das mit Hilfe eines
Metathesekatalysators und eines Katalysatorbeschleunigers einer Metathesereaktion
unterzogen wird. Die Zusammensetzung kann eine Katalysatorpaste
und eine Basispaste in inniger Mischung miteinander in einem polymerisierbaren
Paste/Paste-System umfassen. Im Allgemeinen umfasst die Katalysatorpaste
in diesem System den Metathesekatalysator zum Starten der Polymerisation
und ein Lösungsmittel
für den
Katalysator, das mit der Basispaste mischbar oder dispergierfähig ist.
Die Basispaste umfasst im Allgemeinen ein polymerisierbares Oligomer-
und/oder Polymer-Harzsystem, das mittels ROMP härtbar ist, und den Metathesereaktionsbeschleuniger.
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In
vorliegender Erfindung kann der Katalysatorbeschleuniger in das
Olefin-haltige System, etwa in die Basispaste, eingearbeitet werden,
um die Metathesereaktionsgeschwindigkeit, wie die ROMP-Geschwindigkeit,
weiter zu beschleunigen, wodurch die Wirksamkeit des Metathesekatalysators
gesteigert wird. Anionische Polymere auf Siliconbasis können als
Beschleuniger für
die Metathesekatalysatoren, wie die Ruthenium-Komplex-Katalysatoren,
fungieren. Dimethiconcopolyolsulfosuccinat ist ein Beispiel eines
anionischen Polymers auf Siliconbasis. Dimethiconcopolyolsulfosuccinat
wird in einem zweistufigen Syntheseverfahren gewonnen, nämlich der
Reaktion von Dimethiconcopolyol mit Maleinsäureanhydrid, gefolgt von der
Reaktion mit einem Sulfitsalz, wie Ammoniumsalz oder Natriumsalz.
Dieses zweistufige Syntheseverfahren wird ausführlich in den U.S.-Patenten
Nr. 4,717,498 und 4,849,127 beschrieben. Dimethiconcopolyolsulfosuccinat
wird darin für
die Verwendung als Tensid für
Shampoos und ähnliches
beschrieben. Es hat sich jedoch erwiesen, dass diese Verbindungen
unerwartet als Katalysatorbeschleuniger fungieren, wenn sie in mit
ROMP härtbaren,
polymerisierbaren Zusammensetzungen oder in Zusammensetzungen, die
anderen Metathesereaktionen unterzogen werden, verwendet werden.
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Die
in der ersten Stufe des zweistufigen Syntheseverfahrens verwendeten
Dimethiconcopolyole werden über
die Hydrosilierungsreaktion des korrespondierenden Methylhydrogenpolysiloxans
mit einem Polyol mit einem Alkenylrest an einem Ende unter Verwendung
eines Platinkatalysators erhalten. Beispiele solcher Dimethiconcopolyole,
die in diesem Verfahren verwendet werden, sind Dow Corning 190 und
193. In anderen Ausführungsformen
können
andere Copolyole auf Siliconbasis verwendet werden, wo in vorstehend
erwähnter Hydrosilierungsreaktion
ein Phenylhydrogenpolysiloxan verwendet wird. Ein beispielhafter
handelsüblicher Beschleuniger
ist Dimethiconcopolyolsulfosuccinat-Ammoniumsalz, wie DC-30A, erhältlich von
McIntyre Chemical Co., Chicago IL. Ein weiteres Beispiel eines Beschleunigers
zur Verwendung in vorliegender Erfindung ist Dimethiconcopolyolsulfosuccinat-Natriumsalz, wie
DC-30, ebenfalls erhältlich
von McIntyre Chemical Co.
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Zusätzlich zu
den Sulfoccinatsalzen können
auch Salze des Dimethiconcopolyols, die mit anderen sauren Resten
funktionalisiert sind, als Beschleuniger für vorstehend erwähnte Metathesereaktionen
fungieren. Beispiele solcher Reste schließen Carboxy-, Phosphat- und
Phosphonatreste ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Diese
Reste können
mit Metallen der Gruppe I, wie Natrium oder Kalium, oder mit Metallen
der Gruppe II, wie Calcium und Strontium, neutralisiert werden.
Alternativ können
diese Reste mit Stickstoffverbindungen, wie Ammoniak, Alkylaminen
oder Alkanolataminen, neutralisiert werden.
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Im
Sinne eines Beispiels und nicht einer Beschränkung schließt eine
Kategorie von Oligomeren und/oder Polymeren, die in polymerisierbaren
Zusammensetzungen vorliegender Erfindung verwendet werden können, telechele
(endständig
funktionalisierte/endständig
verkappte) Polymere mit jeglicher Art von Grundgerüst ein,
so lange die Kettenenden mit reaktiven Olefinresten, wie Cycloalkenylresten,
funktionalisiert sind. Zum Beispiel kann das Harz ein telecheles,
mit Norbornenylethylresten abgeschlossenes Polydimethylsiloxan gemäß folgender
Struktur sein:
wobei
n = 5–5000,
zum Beispiel 27–1590.
Andere Beispiele telecheler Polysiloxane sind jene mit folgender Struktur:
wobei n = 5–5000, wie
etwa 27–1590;
R
1, R
2 = C
1-C
18 Kohlenwasserstoff
oder
wobei R
3,
R
4 = C
1-C
18 Kohlenwasserstoff, und m = 0–2; und
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Für ein alternatives
Beispiel kann das Harz Polytetrahydrofuran-Polyethylenoxid-Copolymer
sein, terminiert mit Norbornenylresten. Als noch ein weiteres alternatives
Beispiel kann das Harz ein Norbornenylcarboxylat-terminiertes Polybutadien
sein.
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Eine
andere Kategorie von Oligomeren und/oder Polymeren, die in polymerisierbaren
Zusammensetzungen vorliegender Erfindung verwendet werden können, schließt Oligomere
oder Polymere ein, die mit durch eine Metathesereaktion härtbaren
Resten, wie Cycloalkenylresten, verbunden und endständig verkappt sind.
Die Oligomere oder Polymere können
jegliche Art von Grundgerüst
haben, insbesondere Silicium-haltige Grundgerüste, wie Polydimethylsiloxan,
mit in das Grundgerüst
oder die Hauptkette eingearbeiteten, anhängenden Resten, die daraus
hervorstehen und somit die verbundene Struktur bilden. Wie bei den
telechelen Polymeren sind die Kettenenden funktionalisiert oder
verkappt mit reaktiven Olefinresten, wie Cycloalkenylresten, zum
Beispiel Norbornenylresten. Die anhängenden Reste können auch
Cycloalkenylreste, wie Norbornenylreste, sein. Zum Beispiel kann
das Harz ein mit Norbornenylethylresten verbundenes und endständig verkapptes
Polydimethylsiloxan gemäß folgender
Struktur sein:
wobei
n = 5–5000,
zum Beispiel 27–1590,
und m = 1–100,
zum Beispiel 1–10,
ist.
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Noch
eine weitere Kategorie von Oligomeren und/oder Polymeren, die in
polymerisierbaren Zusammensetzungen vorliegender Erfindung verwendet
werden können,
schließen
drei- oder vierfach funktionale Oligomere oder Polymere ein, die
mit einem durch eine Metathesereaktion härtbaren Rest, wie Cycloalkenylresten,
zum Beispiel Norbornenylresten, endständig funktionalisiert oder
endständig
verkappt sind. Ein Beispiel für
ein solches Polymer ist vierfach funktionales Polydimethylsiloxan,
endständig
verkappt mit Norbornenylethylresten.
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Zusätzlich zu
den vorstehenden Kategorien von Oligomeren und Polymeren kann das
polymerisierbare Harzsystem jegliche andere Cycloalkenyl-funktionalisierte
Oligomere oder Polymere umfassen, die einer Polymerisation mittels
ROMP-Mechanismus unterzogen werden können, oder jegliche acyclische
Olefin-funktionalisierte Oligomere oder Polymere, die einer acyclischen
Dien-Metathesepolymerisation unterzogen werden können. Andere solche Beispiele
schließen
ein nicht polymerisierbares Olefin-haltiges System ein, das einer
Ringschluss-Metathese,
Ringöffnungsmetathese
oder Kreuzmetathese unterzogen werden kann.
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Die
in vorliegender Erfindung nützlichen
Katalysatoren schließen
jeglichen Katalysator ein, der eine Metathesereaktion des Olefin-haltigen
Systems startet. Zum Beispiel kann der Katalysator ein Katalysator
auf Metallbasis sein, wie Molybdän-,
Wolfram- und Ruthenium-Carbene. Beispielhafte Katalysatoren schließen die Ruthenium-Carben-Komplexe
ein. Zum Beispiel weist der Benzyliden-Ruthenium Stammkomplex A
mit folgender Struktur hohe Luft- und Wasserbeständigkeit auf:
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Die
Ringöffnungs-Metathese-Aktivität des Stammkomplexes
A kann gesteigert werden, indem ein Tricyclohexylphosphin-Ligand
durch einen gesättigten
Imidazol-Liganden substituiert wird. Die Liganden können 4,5-Dihydroimidazol-2-ylidene
sein, die folgende Struktur besitzen:
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Diese
substituierten Liganden haben eine höhere Basizität als Tricyclohexylphosphin,
wie durch einen höheren
pKa angezeigt wird, wovon ein Beitrag zur höheren Aktivität angenommen
wird. Der Ruthenium-Komplex B, ein Derivat von Komplex A mit nachstehend
gezeigter Struktur, ist ein substituierter Ruthenium-Carben-Komplex,
der einen solchen Liganden einschließt:
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Andere
Derivate des Stammkomplexes A können
ebenfalls mit dem Olefin-haltigen System in der Zusammensetzung
verwendet werden, wie die substituierten Ruthenium-Carben-Komplexe
C und D mit folgenden Strukturen:
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Die
Katalysator-Komponente der Zusammensetzung wird durch Lösen des
Ruthenium-Carben-Komplexes
in einem inerten Lösungsmittel
zubereitet. Das Lösungs-
oder Verdünnungsmittel
wird so ausgewählt, dass
das Lösungsmittel
und der Komplex mischbar (löslich)
oder dispergierbar mit der Basispaste sind und dass das Lösungsmittel
die Reaktion nicht beeinträchtigt.
Das Lösungsmittel
kann, zum Beispiel, 3-Phenylheptamethyltrisiloxan sein. Ein weiteres
beispielhaftes Lösungsmittel
ist ein teilweise phenylsubstituiertes Poly(dimethylsiloxan), wie
Dow Corning Flüssigkeit
556. Die Zusammensetzung kann weiterhin Füllstoff-Systeme und/oder optionale
Zusatzstoffe enthalten, die für
die spezielle Anwendung geeignet sind, wie Pigmente, welche die
Reaktion nicht beeinträchtigen.
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BEISPIEL 1
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Ein
telecheles Poly(dimethylsiloxan), endständig verkappt mit Norbornenylresten
(Verbindung 1), wurde gemäß folgendem
Schema unter Verwendung von KOH als Säurefänger hergestellt:
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Ein
500 ml Reaktionskessel, ausgestattet mit einem mechanischen Rührwerk,
wurde mit 260 g Silanol-terminiertem Poly(dimethylsiloxan) (PDMS)
mit einem Molekulargewicht von 26000 (10 mmol, DMS-S31, n = 350
(durchschnittlich), von Gelest Corp.), 1,2 g KOH (22 mmol) and 4,3
g 2-(5-Norbornenyl)ethyldimethylchlorsilan (21 mmol) befüllt. Das
Gemisch wurde über
Nacht bei Raumtemperatur (RT) gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
mit 2 1 Hexan verdünnt
und mit etwa 100 g Diatomeenerde (Celite®, von
Spectrum Chemicals) gerührt.
Die Lösung
wurde filtriert und das Lösungsmittel
wurde an einem Rotationsverdampfer entfernt, um Verbindung 1 als
eine klare Flüssigkeit
mit n = 350 (durchschnittlich) und einer Viskosität von 4,9
Pa·s
hervor zu bringen. GPC (Toluol) Mn 32000 und Mw 67000.
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Ein
Poly(dimethylsiloxan) (PDMS), verbunden und endständig verkappt
mit Norbornenylresten (Verbindung 2) wurde gemäß folgendem Schema unter Verwendung
von KOH als Säurefänger hergestellt:
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Ein
500 ml Reaktionskessel, ausgestattet mit einem mechanischen Rührwerk,
wurde mit 260 g Silanol-terminiertem Poly(dimethylsiloxan) mit einem
Molekulargewicht von 26000 (DMS-S31, n = 350 (durchschnittlich),
10 mmol, von Gelest Corp.), 1,23 g KOH (22 mmol), 2,02 g 2-(5-Norbornenyl)ethylmethylchlorsilan (8,56
mmol) und 0,617 g 2-(5-Norbornenyl)ethyldimethylchlorsilan
(2,87 mmol) befüllt.
Das Gemisch wurde über
Nacht bei Raumtemperatur (RT) gerührt. Das viskose Harz wurde
mit Hexan verdünnt
und mit etwa 100 g Diatomeenerde (Celite®, von
Spectrum Chemicals) gerührt.
Die Lösung
wurde dann filtriert und das Lösungsmittel
wurde an einem Rotationsverdampfer entfernt, um Verbindung 2 mit
einer Viskosität
von 61,6 Pa·s
hervor zu bringen. GPC (Toluol) Mn 74000 und Mw 67000.
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Ein
vierfach funktionales Poly(dimethylsiloxan), als Q-Harz bezeichnet,
endständig
verkappt mit Norbornenylresten (Verbindung 3), wurde gemäß folgendem
Schema hergestellt. Ein 500 ml Rundkolben, ausgestattet mit einer
Dean-Stark-Falle und einem Rührfisch,
wurde mit 300 ml Toluol befüllt,
das zwei Stunden azeotropisch refluxiert wurde, um Wasser zu entfernen.
Als nächstes
wurden 90 g Silanol-terminiertes Q-Harz (SQO-299, Mw 3000–4000, OH
1,7–2,0%
von Gelest Corp.) im getrockneten Toluol gelöst. Nach dem Abkühlen wurden
12,9 g Triethylamin (0,13 mol), das 1% 4-(N,N-Dimethyl)aminopyridin
(0,13 g, 1,1 mmol) enthielt, eingefüllt. Dann wurden 22,4 g 2-(5-Norbornenyl)ethyldimethylchlorsilan
(0,104 mol) tropfenweise zugegeben. Die Reaktion wurde über Nacht
bei RT gerührt.
Der weiße
Niederschlag wurde abfiltriert. Die Toluol-Lösung wurde dreimal mit 5% HCl
(300 ml) und dreimal mit entionisiertem Wasser (300 ml) gewaschen
und über Na2SO4 getrocknet.
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Verdampfen
des Lösungsmittels
an einem Rotationsverdampfer brachte ein festes Produkt hervor, Verbindung
3. Die Ausbeute betrug 80%. Die Ergebnisse der NMR-Analyse (Magnetische
Kernresonanz) sind wie folgt: NMR(1H) 0,15 δ (CH3-Si),
5,9, 6,1 δ (Vinyl
H).
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Fünf polymerisierbare
Zusammensetzungen einschließlich
dieser Harze wurden für
den Test zubereitet. Die Zusammensetzung der Basispaste ist nachstehend
in Tabelle 1 gezeigt:
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Die
in den Basispasten-Zusammensetzungen verwendeten Basis-Harz-Bestandteile
sind nachstehend in Tabelle 2 gezeigt, wobei Test 1 keinen Katalysator-Beschleuniger
einschließt
und Tests 2–5
einen Beschleuniger gemäß vorliegender
Erfindung einschließen. TABELLE
2
- 1 Ein Dimethiconcopolyolsulfosuccinat-Ammoniumsalz
erhältlich
von McIntyre Chemical Co., Chicago IL.
- 2 Ein ethoxyliertes Alkylphenol erhältlich von
Rhone-Poulenc, Cranberry NJ.
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Der
verwendete Katalysator ist ein 1,3-Dimesityl-4,5-dihydroimidazol-2-yliden-substituierter
Ruthenium-Carben-Komplex (B) mit vorstehend dargestellter Struktur,
erhalten von Materia Inc., Pasadena, CA. Die Katalysatorpaste wurde
dann zubereitet, indem der Ruthenium-Carben-Komplex B in einem teilweise Phenyl-substituierten
Poly(dimethylsiloxan), im Speziellen Dow Corning Flüssigkeit
556, gelöst
wurde. Die Lösungen
wurden dann mit Calciumsilicat Wollastonit und Siliciumdioxid vereinigt
und wurden 60 Sekunden in einem Zentrifugal-Mischer (Speed Mix Typ
AM501T, Hauschild Engineering, Hamm, Deutschland). Diese Suspensionen werden
als die Katalysator-Komponenten, oder Katalysatorpasten, bezeichnet
und sind in Tabelle 3 weiter beschrieben.
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Die
Härtungsparameter
und einige physikalische Eigenschaften sind nachstehend in Tabelle
4 gegeben. Die Testmaterialien 1–5 umfassen die Katalysatorpaste
aus Tabelle 3 und die Basispaste aus Tabelle 1, einschließlich der
jeweiligen Harz-Bestandteile 1–5,
wie in Tabelle 2 aufgelistet. Alle mit ROMP gehärteten Testmaterialien wurden
in einem Verhältnis
von 10:1 Basispaste zu Katalysatorpaste gemischt. Die physikalischen
Eigenschaften der gehärteten
Zusammensetzungen werden bestimmt, indem die ISO Spezifikation Nr. 4823
zur Bestimmung von Arbeitszeit und Abbindezeit und ASTM Standards
zur Bestimmung von Zugspannung und Dehnung (ASTM D412, Form D) verwendet
werden. Der Wasserbenetzungswinkel wird 60 Sekunden nachdem ein
Tropfen destillierten Wassers auf eine gehärtete Zusammensetzung der Erfindung
aufgetragen wurde bei Raumtemperatur unter Verwendung eines Benetzungswinkel-Goniometers (Modell
100, hergestellt von Rame-Hart, Inc., Mountain Lakes, NJ) gemessen.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Zugabe des Dimethiconcopolyolsulfosuccinats
als Beschleuniger für den
Ruthenium-Komplex-Katalysator wirkte. Es wurden in den Tests 2,
3 und 5, welche den Beschleuniger enthalten, erheblich kürzere Arbeitszeiten
und Abbindezeiten beobachtet als im Vergleich mit Test 1, welcher
den Beschleuniger nicht einschließt. Folglich kann eine geringere
Menge des Katalysators in der Zusammensetzung verwendet werden,
wodurch seine Verwendung sparsamer wird. Zum Beispiel kann eine
polymerisierbare Zusammensetzung vorliegender Erfindung etwa 0,4–0,5 Gew.-%
Katalysator in Abwesenheit des Dimethiconcopolyolsulfosuccinats
umfassen oder sie kann etwa 0,25 Gew.-% Katalysator und etwa 0,05–0,5 Gew.-% Dimethiconcopolyolsulfosuccinat
umfassen, wobei beide Zusammensetzungen vergleichsweise ähnliche
physikalische Eigenschaften besitzen. In Test 4 resultierte die
Zugabe des NB-funktionalisierten Q-Harzes zum Basisharz nicht in
einer wesentlichen Arbeitszeit-Reduktion in Gegenwart des Beschleunigers,
ermöglichte aber
dennoch eine geringere Menge des Katalysators als im Vergleich zu
Test 1. Eine Zunahme der Zugspannung wurde jedoch in Test 4 beobachtet,
offensichtlich aufgrund der erwarteten höheren Vernetzungstendenz des
Q-Harzes.
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Zusätzliche
Tests dieser Arten von Verbindungen (als Beschleuniger) von McIntyre
Chemical Company wurden durchgeführt,
speziell Mackanate DC-30 (Dinatrium-PEG-12-dimethiconsulfosuccinat) und Mackanate
DC-30A (Diammonium-PEG-12-dimethiconsulfosuccinat).
Ersteres ist ein im Handel befindliches Produkt und das zweite ist
zum gegenwärtigen
Zeitpunkt ein Produkt in der Entwicklungsphase.
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Die
beiden vorstehend erwähnten
Dimethiconcopolyolsulfosuccinat-Materialien wurden getrocknet, um
vorhandenes Wasser (ungefähr
17%) zu entfernen, indem sie über
Nacht bei 50°C
mit einem Vakuum von 133 Pa (1 mm Hg) in einem Ofen platziert wurden.
Verschiedene Mengen DC-30A wurden in Rezepturen, sehr ähnlich den
in Test 3 verwendeten, eingebaut. Die Ergebnisse, die auf die Veränderung
von Arbeits- und Abbindezeit mit erhöhter Konzentration von DC-30A
hinweisen, sind in Tabelle 5 gezeigt. Anhand dieser Ergebnisse scheint
etwa 0,25 Gew.-% ein geeignetes Niveau zu sein.
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Ein
Vergleich der physikalischen Eigenschaften zwischen den beiden Materialien
wurde durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6 gezeigt. Basierend auf den Ergebnissen
ist DC-30A ein wirksamerer
Beschleuniger, was nahe legt, dass das Ammoniumion eine Schlüsselrolle
in der Auswirkung der Reaktionsgeschwindigkeitsänderung spielt.
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Es
sollte selbstverständlich
sein, dass von dem Katalysatorbeschleuniger angenommen wird, mit
anderen Metathese-Katalysatoren basierend auf anderen Übergangsmetallen
wie Molybdän
oder Wolfram wirksam zu sein, nicht nur mit den hier beschriebenen
beispielhaften Ruthenium-Carben-Komplexen.
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Es
sollte auch selbstverständlich
sein, dass, obwohl der ROMP-Mechanismus detailliert beschrieben wurde,
von dem Katalysatorbeschleuniger angenommen wird, mit anderen Metathese-Reaktionen
als ROMP wirksam zu sein, wie Ringschluss-Metathese, acyclische
Dien-Metathesepolymerisation,
Ringöffnungs-Metathese
und Kreuzmetathese. In jeder dieser Metathese-Reaktionen wird ein
Metathese-Katalysator verwendet und der Beschleuniger gemäß vorliegender
Erfindung ist wirksam darin, diesen Katalysator zu beschleunigen.
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Wobei
es nicht unsere Absicht ist, einer Theorie verpflichtet zu sein,
wurde der Mechanismus der beispielhaften Ruthenium-Carben-Komplex-Katalysatoren
vor Kurzem als ein zweistufiger Prozess beschrieben, der die reversible
Dissoziation des Phosphinliganden vom Metallzentrum des Katalysators
einbezieht, gefolgt von der Bindung des Olefinrestes an das Metallzentrum.
(Sanford et al., "New
Insights into the Mechanism of Ruthenium Catalyzed Olefin Metathesis
Reactions," 123
J. Am. Chem. Soc. 749 (2001)). Reversible Dissoziation bedeutet,
dass der freie Phosphinligand wieder an das Metall koordinieren
kann, wodurch er mit der Bindung des Olefinrestes an das Metallzentrum
konkurriert. Vom anionischen Polymerbeschleuniger vorliegender Erfindung
wird angenommen, dass er als Falle für den dissoziierten Liganden,
wie Tricyclohexylphosphin, fungiert, dadurch dessen Rekoordination
an das Metallzentrum verhindert oder behindert und dadurch die Bindung
des Olefinrestes an das Metallzentrum ermöglicht. Somit kann durch Beseitigung
oder Reduktion der Konkurrenz zwischen den freien Phosphin- und
den Olefinresten die Wirksamkeit des Katalysators beschleunigt werden.
Diese Theorie ist anwendbar, ungeachtet dessen, welches Übergangsmetall
das Metallzentrum bildet und ungeachtet dessen, welcher spezielle
Typ von Metathesereaktion stattfindet. Zum Beispiel starten ROMP
und Ringöffnungs-Metathese
mit cyclischen Olefinresten, während
acyclische Dien-Metathesepolymerisation, Ringschluss-Metathese und
Kreuzmetathese mit acyclischen Olefinresten starten. Die beschleunigte Reaktion
umfasst die Unterstützung
einer Bindung der Olefinreste, ob cyclisch oder acyclisch, an das
Metallzentrum des Katalysators durch Abfangen des freien Liganden.
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In
der beispielhaften Ausführungsform,
in welcher das anionische Polymer auf Siliconbasis ein Dimethiconcopolyolsulfosuccinatsalz
ist, wird angenommen, dass das zugehörige Kation des Salzes eine
wichtige Rolle im Abfangen des dissoziierten Liganden spielt. In
den Tests 10 und 11 schien das Salz mit dem Ammoniumion eine größere Wirkung
auf die Beschleunigungsrate zu haben als das Salz mit dem Natriumion.
Deshalb agiert in den vorstehend beschriebenen möglichen Mechanismen das anionische
Polymer auf Siliconbasis zusammen mit seinem zugehörigen Kation
im Abfangen des dissoziierten Liganden und die Wirksamkeit dieser
Abfangfunktion kann sich in Abhängigkeit
von der Art des zugehörigen
Kations ändern.