Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
α-Aluminiumoxid. α-Aluminiumoxidpulver wird in großem Ausmaß als Schleifmittel, als Rohmaterial für
gesinterte Produkte, als Plasmasprühmaterial, als Füllstoff und dergleichen verwendet. Das
α-Aluminiumoxid, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wird, umfaßt α-
Aluminiumoxideinkristallteilchen, die nicht agglomerierte Teilchen sind und eine enge
Teilchengrößenverteilung besitzen, und es ist als Schleifmittel, als Rohmaterial für
gesinterte Produkte, als Plasmasprühmaterial, als Füllstoff, als Rohmaterial für Einkristalle, als
Rohmaterial für Katalysatorträger, als Rohmaterial für fluoreszierende Substanzen, als
Rohmaterial für Einkapselungen, als Rohmaterial für keramische Filter, usw. geeignet.
Stand der Technik
-
α-Aluminiumoxidpulver, das nach üblichen Verfahren erhalten wird, umfaßt
unregelmäßig geformte Polykristalle, es enthält viele agglomerierte Teilchen, und es besitzt eine
breite Teilchengrößenverteilung. Für einige Verwendungen ist die Reinheit des üblichen α-
Aluminiumoxidpulvers nicht ausreichend. Um diese Probleme zu überwinden, wurde für
bestimmte Verwendungen α-Aluminiumoxidpulver eingesetzt, das nach besonderen
Verfahren hergestellt wurde, die nachstehend beschrieben sind. Diese besonderen Verfahren
können jedoch die Form oder den Teilchendurchmesser von α-Aluminiumoxid noch nicht
beliebig steuern. Es war deshalb schwierig, α-Aluminiumoxidpulver mit einer engen
Teilchengrößenverteilung zu erhalten.
-
Bekannte spezielle Verfahren zur Herstellung von α-Aluminiumoxidpulver
schließen ein Verfahren, das eine hydrothermische Umsetzung von Aluminiumhydroxid anwendet
(nachstehend als hydrothermisches Behandlungsverfahren bezeichnet); ein Verfahren,
umfassend die Zugabe eines Schmelzmittels zu Aluminiumoxid, dann Schmelzen und Ausfällen
(nachstehend als Zuschlagverfahren bezeichnet); und ein Verfahren, bei dem
Aluminiumhydroxid in Gegenwart eines Mineralisierungsmittels gebrannt wird, ein.
-
Als hydrothermisches Behandlungsverfahren offenbart JP-B-57-22886 (die
Bezeichnung "JP-B", wie sie hier verwendet wird, bedeutet "eine geprüfte, veröffentlichte
japanische Patentanmeldung") ein Verfahren, bei dem Korund als Kristallkeim zugegeben
wird, um die Teilchengröße zu steuern. Das Verfahren besteht aus der Synthese bei hoher
Temperatur unter hohem Druck, was das erhaltene α-Aluminiumoxidpulver teuer macht.
-
Gemäß der Untersuchung von Matsui et al. (Hydrothermal Hannou (Hydrothermal
Reactions), Band 2, Seiten 71-78" "Growth of Alumina Single Crystal by Hydrothermal
Method") enthält ein α-Aluminiumoxideinkristall, der durch hydrothermisches Wachsen
eines Aluminiumoxideinkristalls erhalten wird, der Chrom auf einem Saphirkristallkeim (α-
Aluminiumoxid) enthält, Risse. Bei der Prüfung der Homogenität des Kristalls zur
Aufklärung der Ursache für die Risse wurde bestätigt, daß im Grenzbereich zwischen dem
Kristallkeim und dem gewachsenen Kristall eine hohe Spannung besteht und daß die Dichte
jeder Vertiefung in dem gewachsenen Kristall in der Nähe des Grenzbereichs, die der
Verlagerungsdichte zu entsprechen scheint, hoch ist. Der Bericht beschreibt, daß die Risse
in Beziehung zu einer solchen Spannung oder Fehlstelle zu stehen scheinen und daß ein
hydrothermisches Wachstumsverfahren leicht durch Einschluß einer Hydroxylgruppe oder
Wasser in die Kristalle begleitet wird, was wahrscheinlich eine Spannung oder eine
Fehlstelle verursacht.
-
Als Mittel zur Steuerung der Form oder der Teilchengröße von
α-Aluminiumoxidpulver zur Verwendung als Schleifmittel, Füllstoff usw. wurde ein Zuschlagverfahren
vorgeschlagen. IVP-A-3-131517 (die Bezeichnung "JP-A", wie sie hier verwendet wird,
bedeutet eine "nicht geprüfte, veröffentlichte japanische Patentanmeldung") offenbart zum
Beispiel ein Verfahren, umfassend das Brennen von Aluminiumhydroxid in Gegenwart eines
Zuschlagmittels mit Fluor mit einem Schmelzpunkt von nicht höher als 800ºC, wobei α-
Aluminiumoxidteilchen mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 2 bis 20 um und
einer hexagonalen Tafelform mit einem D/H-Verhältnis von 5 bis 40 hergestellt werden,
wobei D einen maximalen Teilchendurchmesser darstellt, der parallel zu einer hexagonalen
Gitterebene einer hexagonal dichtesten Packung des Gitters von α-Aluminiumoxid ist, und
H einen Durchmesser senkrecht zu einer hexagonalen Gitterebene darstellt. Das Verfahren
kann jedoch kein feines α-Aluminiumoxidpulver mit einem Teilchendurchmesser von
kleiner als 2 um bereitstellen, und alle erhaltenen Teilchen sind tafelförmig. Bei dem Verfahren
war es nicht möglich, die Form oder die Größe der α-Aluminiumoxidteilchen beliebig zu
steuern. Außerdem war das erhaltene α-Aluminiumoxidpulver nicht immer zur
Verwendung als Schleifmittel, Füllstoff und als Rohmaterial für Einkristalle geeignet.
Üblicherweise wird das Bayer-Verfahren angewendet und es ist das billigste
Verfahren zur Herstellung von α-Aluminiumoxidpulver. Bei dem Bayer-Verfahren wird Bauxit zu
Aluminiumhydroxid oder Übergangsaluminiumoxid umgewandelt, das dann an der Luft
gebrannt wird, wobei α-Aluminiumoxidpulver hergestellt wird.
-
Das Aluminiumhydroxid oder Übergangsaluminiumoxid, das als Zwischenprodukt
in industriellem Maßstab bei geringen Kosten erhalten wird, umfaßt große Agglomerate mit
einem Teilchendurchmesser von größer als 10 um. Übliches α-Aluminiumoxidpulver, das
durch Brennen des Aluminiumhydroxids oder des Übergangsaluminiumoxids an der Luft
erhalten wird, umfaßt Teilchen mit unregelmäßiger Form, wobei grobe agglomerierte
Teilchen enthalten sind. Das α-Aluminiumoxidpulver, das grobe agglomerierte Teilchen
enthält, wird durch eine Kugelmühle, eine Schwingmühle usw. zu Endprodukten gemahlen,
aber das Mahlen ist nicht immer einfach und es erhöht die Kosten. α-Aluminiumoxidpulver,
das schwierig zu Mahlen ist, braucht eine längere Zeit zum Mahlen, in der feines Pulver
erzeugt werden kann oder es können auch Fremdmaterialien eingebracht werden, wobei α-
Aluminiumoxidpulver bereitgestellt wird, das als Schleifmaterial ungeeignet ist.
-
Zur Lösung dieser Probleme wurden bisher verschiedene Vorschläge gemacht. JP-
A-59-97528 offenbart, zum Beispiel, ein Verfahren zur Herstellung von
α-Aluminiumoxidpulver mit einer verbesserten Form, umfassend das Brennen von Aluminiumhydroxid, das
nach dem Bayer-Verfahren in Gegenwart von Bor hergestellt wurde, das Ammonium und
ein Bormineralisierungsmittel enthält, wobei α-Aluminiumoxidpulver mit einem
durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 1 bis 10 um und einem D/H-Verhältnis von etwa 1
erhalten wird. Das Verfahren bringt jedoch deshalb Probleme, weil das Bor enthaltende
oder Fluor enthaltende Material, das als Mineralisierungsmittel zugegeben wird, in dem
erhaltenen α-Aluminiumoxid zurückbleibt und beim Brennen Agglomerate erzeugt werden.
-
In Verbindung mit dem Brennen von Natrium enthaltendem Aluminiumhydroxid,
das nach dem Bayer-Verfahren hergestellt wurde, wurde das Brennen in der britischen
Patentanmeldung 990,801 in Gegenwart eines Fluorids, z. B. Aluminiumfluorid oder Kryolith,
und eines Chlor enthaltenden Materials, z. B. Chlor oder Chlorwasserstoff; oder in der
deutschen Patentanmeldung 1,767,511 in Gegenwart von Borsäure und Ammoniumchlorid,
Salzsäure oder Aluminiumchlorid zum Zweck des wirksamen Entfernens des Natriums
vorgeschlagen, wobei die Teilchendurchmesser gesteuert werden.
-
Da jedoch in dem ersten Verfahren ein Mineralisierungsmittel, wie
Aluminiumfluorid, in fester Form zugegeben wird oder das Brennen während des Einleitens von
Chlorgas und Fluorgas ohne Zugabe von Wasser durchgeführt wird, entsteht das Problem,
daß die erhaltenen Aluminiumoxidteilchen eine unregelmäßige Form und eine breite
Teilchengrößenverteilung besitzen. Das letztere Verfahren bringt auch ein Problem mit sich, da
Borsäure als Mineralisierungsmittel in dem erhaltenen α-Aluminiumoxid in Form eines Bor
enthaltenden Materials zurückbleibt. Außerdem sind diese Verfahren hauptsächlich auf die
Entfernung von Natrium gerichtet und das Natriumsalz, wie NaCl oder Na&sub2;SO&sub4;, das als
Nebenprodukt der Umsetzung zwischen Natrium und einem Mittel zur Entfernung von
Natrium erzeugt wird, muß durch Brennen bei hoher Temperatur von mindestens 1200ºC
sublimiert oder zersetzt werden.
-
Zur Umsetzung zwischen Aluminiumoxid und Chlorwasserstoffgas gibt es einen
Bericht in Zeit für Anorg. und All. Chem., Band 21, Seite 209 (1932) über ein konstantes
Gleichgewicht des Reaktionssystems, umfassend gesintertes α-Aluminiumoxid mit einem
Teilchendurchmesser von 2 bis 3 mm, Chlorwasserstoff und erzeugtes Aluminiumchlorid.
Nach diesem Bericht werden, während das hergestellte a-Aluminiumoxid an einer anderen
Stelle gefunden wird als an der Stelle, an der das Ausgangsmaterial eingebracht wurde, nur
hexagonale tafelförmige Teilchen erhalten.
-
JP-B-43-8929 offenbart ein Verfahren, umfassend das Brennen von
Aluminiumoxidhydrat in Gegenwart von Ammoniumchlorid, wobei Aluminiumoxid mit einem
geringen Gehalt an Verunreinigungen und einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von
nicht größer als 10 um hergestellt wird. Das erhaltene Aluminiumoxidpulver besitzt eine
breite Teilchengrößenverteilung.
-
EP-A-105 025 offenbart die Herstellung von α-Aluminiumoxid durch Brennen von
Aluminiumhydroxid in Gegenwart von Ammonium enthaltenden Mineralisierungsmitteln,
wie NH&sub4;Cl, bei 1100ºC. Die Gegenwart einer Borverbindung ist jedoch wesentlich, und
EP-A-105 025 offenbart keine Konzentration von Chlorwasserstoff oder von Chlor und
Dampf in der Brennatmosphäre. Das erzeugte Pulver ist außerdem ein Pulver, das viele
agglomerierte Teilchen enthält.
-
EP-A-281 265 offenbart ein Verfahren zum Brennen von Übergangsaluminiumoxid
durch Zugabe einer Chlor enthaltenden Verbindung in einer Menge von 0,1-10 Gew.-%.
EP-A-281 265 offenbart jedoch keine Konzentration von Chlorwasserstoff oder von Chlor
und Dampf in der Brennatmosphäre. Das erzeugte Aluminiumoxidpulver enthält außerdem
viele agglomerierte Teilchen, weshalb ein Pulverisieren mit einer Kugelmühle nötig wird.
-
WO-A-9015777 offenbart ein Verfahren zum Brennen von
Aluminiumhydratteilchen, die aus einer wäßrigen Lösung ausgefällt wurden, die α-Aluminiumoxid-Promoter
enthält, in Gegenwart eines Chlor oder Fluorid, Chlorid oder Bor enthaltenden
Mineralisierungsmittels. WO-A-9015777 offenbart jedoch keine Konzentration von Chlorwasserstoff
oder Chlor und Dampf in der Brennatmosphäre. Das erzeugte Pulver ist außerdem ein
Pulver, das viele agglomerierte Teilchen enthält.
-
Deshalb gelang es mit keinem der üblichen Verfahren α-Aluminiumoxid
bereitzustellen, das α-Aluminiumoxideinkristallteilchen umfaßt und den Erfordernissen von
Reinheit und struktureller Homogenität von Einzelteilchen genügt.
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Lösung der vorstehenden
Probleme und die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung von α-Aluminiumoxid in
Pulverform, umfassend homogene und nicht agglomerierte
α-Aluminiumoxideinkristallteil
chen aus verschiedenen Materialien. Die Aufgabe besteht insbesondere in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung von α-Aluminiumoxid in Pulverform, umfassend
α-Aluminiumoxideinkristallteilchen, die eine oktaedrische oder höher polyedrische Form haben,
ein D/H-Verhältnis von 0,5 bis 3,0 aufweisen, eine enge Teilchengrößenverteilung und eine
hohe Aluminiumoxidreinheit aufweisen, wobei die einzelnen Teilchen in der
Zusammensetzung einheitlich und frei von struktureller Spannung sind.
-
Die vorliegende Anmeldung betrifft die folgenden Erfindungen:
-
(1) Ein Verfahren zur Herstellung von α-Aluminiumoxid in Pulverform, umfassend
homogene und nicht agglomerierte α-Aluminiumoxideinkristallteilchen, die eine
oktaedrische oder höher polyedrische Form und ein D/H-Verhältnis von 0,5 bis 3,0 aufweisen,
wobei D einen maximalen Teilchendurchmesser darstellt, der parallel zu einer hexagonalen
Gitterebene einer hexagonal dichtesten Packung der Teilchen ist, und H einen Durchmesser
senkrecht zu einer hexagonalen Gitterebene darstellt, dadurch gekennzeichnet, daß
Übergangsaluminiumoxid und/oder eine Übergangsaluminiumoxidvorstufe, die durch Erhitzen in
Übergangsaluminiumoxid überführt werden kann, in einer Atmosphäre, die mindestens 10
Vol.% Chlorwasserstoff enthält, bei einer Temperatur von nicht weniger als 600ºC
gebrannt wird und die Brenndauer 10 Minuten oder mehr, bis 120 Minuten, beträgt.
-
(2) Ein Verfahren zur Herstellung von α-Aluminiumoxid in Pulverform, umfassend
homogene und nicht agglomerierte α-Aluminiumoxideinkristallteilchen, die eine
oktaedrische oder höher polyedrische Form und ein D/H-Verhältnis von 0,5 bis 3,0 aufweisen,
wobei D einen maximalen Teilchendurchmesser darstellt, der parallel zu einer hexagonalen
Gitterebene einer hexagonal dichtesten Packung der Teilchen ist, und H einen Durchmesser
senkrecht zu einer hexagonalen Gitterebene darstellt, dadurch gekennzeichnet, daß
Übergangsaluminiumoxid und/oder eine Übergangsaluminiumoxidvorstufe, die durch Erhitzen in
Übergangsaluminiumoxid überführt werden kann, bei einer Temperatur von nicht weniger
als 600ºC gebrannt wird, während mindestens 1 Vol.% Chlorgas und mindestens 0,1 Vol. -
% Dampf in eine Atmosphäre eingeführt werden.
-
(3) Ein Verfahren zur Herstellung von α-Aluminiumoxid wie vorstehend in (1) oder
(2) beschrieben, wobei die Brenntemperatur 600 bis 1400ºC beträgt.
-
(4) Ein Verfahren zur Herstellung von α-Aluminiumoxid wie vorstehend in (1) oder
(2) beschrieben, wobei die Brenntemperatur 800 bis 1200ºC beträgt.
-
(5) Ein Verfahren zur Herstellung von α-Aluminiumoxid wie vorstehend in (1), (2)
oder (3) beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangsaluminiumoxidvorstufe,
die durch Erhitzen in Übergangsaluminiumoxid überführt werden kann, Aluminiumhydroxid
ist.
-
(6) Ein Verfahren zur Herstellung von α-Aluminiumoxid wie vorstehend in (1), (2)
oder (3) beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangsaluminiumoxidvorstufe,
die durch Erhitzen in Übergangsaluminiumoxid überführt werden kann, Alaun oder
Aluminiumsulfat ist.
-
(7) Ein Verfahren zur Herstellung von α-Aluminiumoxid nach (2), wobei
mindestens 10 Vol.% Chlorgas und mindestens 5 Vol.% Dampf in eine Atmosphäre eingeleitet
werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Fig. 1 ist eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme (REM) (Vergrößerung:
930), die die Teilchenform des in Beispiel 1 erhaltenen α-Aluminiumoxids zeigt.
-
Fig. 2 ist eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme (REM) (Vergrößerung:
930), die die Teilchenform des in Beispiel 2 erhaltenen α-Aluminiumoxids zeigt.
-
Fig. 3 zeigt eine Teilchengrößenverteilung des in Beispiel 2 erhaltenen
α-Aluminiumoxids.
-
Fig. 4 ist eine REM-Aufnahme (Vergrößerung: 1900), die die Form der Teilchen
des in Vergleichsbeispiel 8 erhaltenen α-Aluminiumoxids zeigt.
-
Fig. 5 ist eine REM-Aufnahme (Vergrößerung: 930), die die Form der Teilchen des
in Beispiel 17 erhaltenen α-Aluminiumoxids zeigt:
-
Fig. 6 ist eine REM-Aufnahme (Vergrößerung: 930), die die Form der Teilchen des
in Vergleichsbeispiel 1 erhaltenen α-Aluminiumoxids zeigt.
-
Fig. 7 ist eine REM-Aufnahme (Vergrößerung: 1900), die die Form der Teilchen
des in Vergleichsbeispiel 5 erhaltenen α-Aluminiumoxids zeigt.
-
Fig. 8 zeigt die Kristallform eines α-Aluminiumoxideinkristalls.
Beste Ausführungsform zur Durchführung der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend ausführlich beschrieben. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von α-Aluminiumoxid wird
Übergangsaluminiumoxid oder ein Aluminiumoxidrohmaterial verwendet, das durch Erhitzen in
Übergangsaluminiumoxid überführt wurde. Als Übergangsaluminiumoxid werden alle
Aluminiumoxidkristallphasen bezeichnet, die unter polymorphem Aluminiumoxid, dargestellt
durch Al&sub2;O&sub3;, außer α-Aluminiumoxid, eingeschlossen sind, und besonders eingeschlossen
sind γ-Aluminiumoxid, δ-Aluminiumoxid, 8-Aluminiumoxid usw.
-
Der Ausdruck, ein Rohmaterial, das durch Erhitzen in Übergangsaluminiumoxid
überführt werden kann, schließt die Materialien ein, die einmal in Übergangsaluminiumoxid
überführt wurden und dann durch Brennen gemäß der vorliegenden Erfindung in
α-Aluminiumoxid überführt werden, wie Aluminiumhydroxid, Aluminiumsulfat, Alaun (z. B.
Kaliumaluminiumsulfat, Ammoniumaluminiumsulfat), Ammoniumaluminiumcarbonathydroxid
und Aluminiumoxidgel (z. B. Aluminiumoxidgel, das durch Oxidation von Aluminium durch
elektrische Entladung in Wasser erhalten wurde).
-
Syntheseverfahren für das Übergangsaluminiumoxid und das
Aluminiumoxidrohmaterial, das durch Erhitzen in Übergangsaluminiumoxid überführt wird, sind nicht
besonders eingeschränkt. Aluminiumhydroxid kann, zum Beispiel, nach dem Bayer-Verfahren,
Hydrolyse einer Organoaluminiumverbindung oder nach einem Verfahren, das als
Ausgangsmaterial eine Aluminiumverbindung verwendet, die aus Ätzabfall bei der Verwendung
für Kondensatoren wiedergewonnen wurde, usw. erhalten werden.
-
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann α-Aluminiumoxid in Pulverform mit
den gewünschten Eigenschaften aus Aluminiumhydroxid oder Übergangsaluminiumoxid
hergestellt werden, dessen sekundärer Teilchendurchmesser 10 um oder größer ist, das
durch ein industrielles und wirtschaftliches Verfahren, wie das Bayer-Verfahren, erhalten
wird.
-
Das Übergangsaluminiumoxid kann durch Hitzebehandlung von
Aluminiumhydroxid, Zersetzung von Aluminiumsulfat, Zersetzung von Alaun, Dampfphasenzersetzung von
Aluminiumchlorid oder Zersetzung von Ammoniumaluminiumcarbonat erhalten werden.
Zur Durchführung einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das
Übergangsaluminiumoxid oder das durch Erhitzen in Übergangsaluminiumoxid überführte
Aluminiumoxidrohmaterial in einer Atmosphäre gebrannt, die mindestens 10 Vol.%
Chlorwasserstoffgas enthält. Gase zur Verdünnung von Chlorwasserstoffgas schließen
inerte Gase, z. B. Stickstoffund Argon, Wasserstoffund Luft ein. Der Druck der
Chlorwasserstoff enthaltenden Atmosphäre ist nicht besonders eingeschränkt und er wird aus einem
industriell praktischen Bereich beliebig ausgewählt. Auf diese Weise kann
α-Aluminiumoxid in Pulverform mit den gewünschten ausgezeichneten Eigenschaften durch Brennen bei
einer relativ niedrigen Temperatur, wie nachstehend beschrieben, erhalten werden.
Chlorwasserstoffgas kann durch ein Mischgas aus Chlor und Dampf ersetzt werden.
-
In diesem Fall wird Übergangsaluminiumoxid oder ein Aluminiumoxidrohmaterial, das
durch Erhitzen in Übergangsaluminiumoxid überführt wird, gebrannt, wobei mindestens 1
Vol.%, vorzugsweise mindestens 5 Vol.%, stärker bevorzugt mindestens 10 Vol.-%
Chlorgas und mindestens 0,1 Vol.%, vorzugsweise mindestens 1 Vol.%, stärker
bevorzugt mindestens 5 Vol.-% Dampf in eine Atmosphäre eingeleitet werden. Gase zur
Verdünnung des Mischgases aus Chlor und Dampf schließen inerte Gase, z. B. Stickstoff und
Argon, Wasserstoff und Luft ein. Der Druck der Chlor und Dampf enthaltenden
Atmosphäre ist nicht besonders eingeschränkt und er wird aus einem industriell praktischen
Bereich beliebig ausgewählt. Demgemäß kann α-Aluminiumoxid in Pulverform mit den
gewünschten ausgezeichneten Eigenschaften durch Brennen bei einer relativ niedrigen
Temperatur, wie nachstehend beschrieben, erhalten werden.
-
Die Brenntemperatur ist 600ºC oder höher, vorzugsweise 600 bis 1400ºC, stärker
bevorzugt 700 bis 1300ºC, am stärksten bevorzugt von 800 bis 1200ºC. Durch Brennen bei
einer in diesem Bereich gesteuerten Temperatur kann α-Aluminiumoxid in Pulverform,
umfassend α-Aluminiumoxideinkristallteilchen, die fast nicht agglomeriert sind und auch
gleich nach dem Brennen eine enge Teilchengrößenverteilung aufweisen, mit einer
industriell vorteilhaften Herstellungsgeschwindigkeit erhalten werden. Wenn das Rohmaterial
große Teilchen von Übergangsaluminiumoxid oder einer Vorstufe davon umfaßt, zum
Beispiel agglomerierte Teilchen mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von größer
als 10 um, wird die Brenntemperatur vorzugsweise relativ hoch, besonders auf 800ºC oder
höher, festgesetzt.
-
Eine geeignete Brennzeit hängt von der Konzentration des Gases in der
Brennatmosphäre und der Brenntemperatur ab, sie beträgt aber vorzugsweise 1 Minute oder mehr,
stärker bevorzugt 10 Minuten oder mehr und mindestens 10 Minuten oder mehr, bis zu 120
Minuten, wenn das Übergangsaluminiumoxid und/oder die
Übergangsaluminiumoxidvorstufe in einer Atmosphäre gebrannt wird, die mindestens 10 Vol.% Chlorwasserstoff
enthält. Die Brennzeit ist ausreichend, wenn das Aluminiumoxidrohmaterial ein
Kristallwachstum aufweist, wobei α-Aluminiumoxid erzeugt wird. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht es, α-Aluminiumoxid in einer kürzeren Brennzeit, als bei den üblichen
Verfahren erforderlich, zu erhalten.
-
Die Quelle und die Art der Zuführung des Gases in die Brennatmosphäre sind nicht
besonders eingeschränkt, solange das Chlor enthaltende Gas in das Reaktionssystem, das
das Ausgangsmaterial enthält, eingeleitet wird. Die Gaskomponenten können, zum Beispiel,
aus Glasflaschen eingeleitet werden. Wenn eine Chlorverbindung, z. B. eine
Salzsäurelösung, Ammoniumchlorid oder eine Chlor enthaltende hochpolymere Verbindung, als Quelle
für das Chlorwasserstoffgas verwendet wird, wird sie bei ihrem Dampfdruck oder als
zersetzte Verbindung so verwendet, daß eine vorgeschriebene Gaszusammensetzung erhalten
wird. In einigen Fällen lagert sich bei der Verwendung von Gas durch Zersetzung von
Ammoniumchlorid usw. in einem Brennofen eine feste Substanz ab, wobei
Betriebsstörungen verursacht werden. Wenn außerdem die Konzentration des Chlorwaserstoffgases
erhöht wird, kann das Brennen bei einer niedrigeren Temperatur in einer kürzeren Zeit
durchgeführt werden und die Reinheit des erhaltenen α-Aluminiumoxids kann erhöht
werden. Demgemäß wird bevorzugt, Chlorwasserstoff oder Chlor direkt aus einer Gasflasche
in den Brennofen einzuleiten. Das Einleiten des Gases kann entweder kontinuierlich oder
absatzweise erfolgen.
-
Die Brennvorrichtung, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann,
ist nicht besonders eingeschränkt und es kann ein üblicher Brennofen angewendet werden.
Der Brennofen ist vorzugsweise aus einem gegenüber Chlorwasserstoffgas, Chlorgas usw.
korrosionsbeständigem Material hergestellt. Der Ofen ist vorzugsweise mit einer
Einrichtung zur Steuerung der Atmosphäre ausgerüstet. Da saures Gas, z. B. Chlorwasserstoff-
oder Chlorgas, verwendet wird, ist der Ofen vorzugsweise luftdicht. Zur industriellen
Produktion wird das Brennen vorzugsweise kontinuierlich, zum Beispiel, durch einen
Tunnelofen, einen Drehrohrrofen, einen Stoßofen (pusher kiln) usw. durchgeführt.
-
Da die Umsetzung in einer sauren Atmosphäre verläuft, besteht ein Schmelztiegel,
ein Schiffchen oder ein ähnliches Gerät, das bei dem Verfahren verwendet wird,
vorzugsweise aus Aluminiumoxid, Quarz, säurebeständigen Ziegeln oder Graphit.
-
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann α-Aluminiumoxid erhalten werden,
das aus nicht agglomerierten Teilchen besteht. Abhängig von dem Ausgangsmaterial oder
den Brennbedingungen kann das erhaltene α-Aluminiumoxid aus agglomerierten Teilchen
bestehen oder es kann agglomerierte Teilchen enthalten. Auch in diesen Fällen ist das
Ausmaß der Agglomerierung sehr gering und durch einfaches Mahlen wird α-Aluminiumoxid
erhalten, das nicht agglomeriert ist.
-
Die α-Aluminiumoxideinkristallteilchen, die das α-Aluminiumoxid bilden, das nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten wurde, besitzen ausgezeichnete Eigenschaften,
wobei das Zahlenmittel des Teilchendurchmessers 0,1 bis 30 um beträgt, ein
D/H-Verhältnis von 0,5 bis 3,0 vorliegt, die Teilchengrößenverteilung eng ist, sodaß das
D90/D10-Verhältnis nicht größer als 10, vorzugsweise nicht größer als 9, stärker bevorzugt nicht größer
als 7 ist, wobei D10 und D90 einen bis 10% kumulierten Durchmesser beziehungsweise
einen bis 90% kumulierten Durchmesser einer Summenverteilung auf der Seite der
kleineren Durchmesser darstellen, die Reinheit so hoch ist, daß die Aluminiumoxidreinheit 99,90
Gew.-% oder höher ist und der Natriumgehalt kleiner als 0,05 Gew.-%, in Na&sub2;O berechnet,
ist.
-
Die vorliegende Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Beispiele
ausführlicher veranschaulicht, aber es versteht sich von selbst, daß die vorliegende Erfindung nicht
als darauf eingeschränkt aufgefaßt wird.
-
Verschiedene Messungen in den Beispielen und Vergleichsbeispielen wurden wie
folgt durchgeführt.
1. Teilchendurchmesser und Verteilung der Teilchendurchmesser von
α-Aluminiumoxid:
-
(1) Das D90/D10-Verhältnis wurde nach dem Laserstreuverfahren mit dem "Master
Sizer", hergestellt von Malvern Instruments, Ltd., gemessen.
-
(2) Ein Mikrobild von α-Aluminiumoxidpulver wurde mit einem REM ("T-300",
hergestellt von Japan Electron Optics Laboratory Co., Ltd.) aufgenommen und 80 bis 100
ausgewählte Teilchen des REM-Bildes wurden der Bildanalyse unterworfen, wobei ein
Durchschnitt und eine Verteilung ihrer kreisäquivalenten Durchmesser erhalten wurde. Der
Ausdruck "kreisäquivalenter Durchmesser", wie er hier verwendet wird, bedeutet einen
Durchmesser eines echten Kreises mit der gleichen Fläche wie ein Teilchen. Die erhaltene
Verteilung der Teilchendurchmesser ist in Fig. 3 gezeigt.
2. Kristallform (D/H) von α-Aluminiumoxid:
-
Die Form von α-Aluminiumoxidteilchen wurde durch ein D/H-Verhältnis
dargestellt, wobei D und H die vorstehend angegebenen Bedeutungen besitzen. Ein
D/H-Verhältnis von α-Aluminiumoxid wurde durch Bildanalyse als Durchschnitt von 5 bis 10
Teilchen des vorstehend erwähnten REM-Bildes erhalten.
3. Anzahl von Kristallfächen und Kristallstruktur:
-
(1) Die Anzahl von Kristallflächen von α-Aluminiumoxid wurde durch Auswertung
des vorstehend erwähnten REM-Bildes erhalten ("T-300", hergestellt von Japan Electron
Optics Laboratory Co., Ltd.).
-
(2) Die Kristallstruktur von α-Aluminiumoxidteilchen wurde zur Beurteilung der
Form festgestellt. Die Kristallstruktur der nach der vorliegenden Erfindung erhaltenen α-
Aluminiumoxidteilchen (angegeben durch A bis I) ist in Fig. 6 gezeigt. α-Aluminiumoxid
besitzt ein hexagonales System und der für a-Aluminiumoxid verwendete Ausdruck
"Kristallstruktur" bedeutet die Kristallform, gekennzeichnet durch das Auftreten der
Kristallflächen, die aus einer Fläche a {1120}, Fläche c {0001}, Fläche n {2243} und Fläche r
{1012} bestehen. In Fig. 6 sind die Kristallflächen a, c, n und r gezeigt.
4. Reinheit des Aluminiumoxids:
-
Die Menge der Ionen der enthaltenen Verunreinigungen wurde durch die
spektrochemische Emissionsanalyse gemessen, wobei der Gehalt der Verunreinigungen bei der
Oxidumwandlung erhalten wurde. Der Chlorgehalt wurde durch Potentiometrie gemessen.
Die Aluminiumoxidreinheit wurde durch Subtraktion des so erhaltenen Gesamtgehaltes von
Verunreinigungen (Gew.-%) von 100 Gew.-% berechnet.
5. Na&sub2;O-Gehalt:
-
Die Menge der enthaltenen Natriumionen wurde durch die spektrochemische
Emissionsanalyse gemessen, wobei der Gehalt von Na&sub2;O erhalten wurde.
-
In den Beispielen wurden die folgenden Rohmaterialien verwendet:
1. Übergangsaluminiumoxid A:
-
Übergangsaluminiumoxid, das durch Brennen von Aluminiumhydroxid erhalten
wurde, das durch Hydrolyse von Aluminiumisopropoxid ("AKP-G1 S", hergestellt von
Sumitomo Chemical Co., Ltd.; sekundärer Teilchendurchmesser: etwa 4 um) hergestellt
wurde.
2. Übergangsaluminiumoxid B:
-
Übergangsaluminiumoxid, das durch ein Alaun-Verfahren hergestellt wurde ("CR
125" hergestellt von Baikouski Co., Ltd.; Teilchengröße: etwa 4 um).
3. Übergangsaluminiumoxid C:
-
Übergangsaluminiumoxid, das durch Brennen von Aluminiumhydroxid C,
nachstehend beschrieben, an der Luft bei 800ºC erhalten wurde (sekundärer Teilchendurchmesser:
etwa 30 um).
4. Aluminiumhydroxid A:
-
Aluminiumhydroxidpulver, das durch Hydrolyse von Aluminiumisopropoxid
synthetisiert wurde (sekundärer Teilchendurchmesser: etwa 8 um).
5. Aluminiumhydroxid B:
-
Aluminiumhydroxidpulver, das nach dem Bayer-Verfahren hergestellt wurde ("C
301", hergestellt von Sumitomo Chemical Co., Ltd.; sekundärer Teilchendurchmesser:
etwa 2 um).
6. Aluminiumhydroxid C:
-
Aluminiumhydroxidpulver, das nach dem Bayer-Verfahren hergestellt wurde ("C
12", hergestellt von Sumitomo Chemical Co., Ltd.; sekundärer Teilchendurchmesser: etwa
47 um).
7. Alaun (AlNH&sub4;(SO&sub4;)&sub2;·12H&sub2;O):
-
Aluminiumoxidvorstufe, die durch Erhitzen in Übergangsaluminiumoxid überführt
werden kann. Es wurde ein Reagens von Wako Pure Chemical Industries Ltd. verwendet.
8. Aluminiumsulfat (Al&sub2;(SO&sub4;)&sub3;·16H&sub2;O):
-
Aluminiumoxidvorstufe, die durch Erhitzen zu Übergangsaluminiumoxid überführt
werden kann. Es wurde ein von Sumitomo Chemical Co., Ltd. hergestelltes Produkt
verwendet.
-
Chlorwasserstoff aus einer Gasflasche, hergestellt durch Tsurumi Soda K. K.
(Reinheit: 99,9%) und ein Zersetzungsgas von Ammoniumchlorid wurden als
Chlorwasserstoffgasquelle verwendet. Bei der Verwendung eines durch Zersetzung von
Ammoniumchlorid entstandenen Gases wurde Ammoniumchlorid auf seine Sublimationstemperatur
von 300ºC erhitzt und das erhaltene Chlorwasserstoffgas wurde in das Reaktionssystem
eingeleitet, wobei die Atmosphäre eingestellt wurde. Ammoniumchlorid wurde bei einer
Brenntemperatur von 1100ºC vollständig zersetzt, wobei eine Atmosphäre, umfassend 33
Vol.% Chlorwasserstoffgas, 17 Vol.% Stickstoffgas und 50 Vol.% Wasserstoffgas,
bereitgestellt wurde.
-
Chlor aus einer Gasflasche, hergestellt von Fujimoto Sangyo K. K. (Reinheit:
99,4%), wurde als Chlorgasquelle verwendet. Der Volumenprozentanteil von Dampf
wurde durch Einstellung des gesättigten Dampfdrucks von Wasser, abhängig von der
Temperatur, geregelt und mit Stickstoffgas in einen Ofen eingeleitet.
-
Ein Aluminiumoxidschiffchen wurde mit 0,4 g eines Rohmaterials, wie
Übergangsaluminiumoxid oder Aluminiumhydroxid, auf eine Höhe von 5 mm gefüllt. Das
Brennen des Rohmaterials wurde in einem Rohrofen ("DSPSH-28", hergestellt von
Motoyama K. K.) unter Verwendung eines Quarzrohrs (Durchmesser: 27 mm; Länge:
1000 mm) durchgeführt. Die Temperatur wurde mit einer Geschwindigkeit von 500ºC /
Stunde erhöht, wobei Stickstoffund Chlorwasserstoffgas oder ein Mischgas von Chlor und
Dampf in den Ofen eingeleitet wurde, wenn die vorgeschriebene Temperatur erreicht
wurde.
-
Die Gaskonzentration wurde durch Einstellung der Gasströmungsgeschwindigkeit
durch einen Strömungsmesser geregelt. Die lineare Strömungsgeschwindigkeit des Gases
wurde auf 20 mm/min. eingestellt. Das System wurde nachstehend als Gasströmungssystem
bezeichnet. In Beispiel 5 und in Vergleichsbeispiel 1 wurde das Brennen unter Verwendung
einer tiefen Chlorwasserstoffgaskonzentration durch ein System durchgeführt, in dem das
Einleiten des Gases beendet wurde, nachdem eine vorgeschriebene Konzentration erzielt
wurde. Der Gesamtdruck der Gase in der Atmosphäre war der Atmosphärendruck.
-
Beim Erreichen einer vorgeschriebenen Temperatur wurde der Ofen für eine
vorgeschriebene Zeit (nachstehend als Haltezeit bezeichnet) bei dieser Temperatur gehalten
(nachstehend als Brenntemperatur bezeichnet). Nach Ablauf der vorgeschriebenen Haltezeit
ließ man den Ofen abkühlen, wobei α-Aluminiumoxid in Pulverform erhalten wurde.
-
Der Teildruck des Dampfes wurde durch Einstellung des gesättigten Dampfdrucks
geregelt und der Dampf wurde in den Ofen mit Stickstoffgas eingeleitet.
Beispiele 1 bis 3
-
Übergangsaluminiumoxid (γ-Aluminiumoxid) wurde in einer Atmosphäre mit
verschiedener Chlorwasserstoffgaskonzentration gebrannt. Das Gas wurde bei 20ºC eingeleitet
und das Brennen wurde bei 1100ºC für eine entsprechend der
Chlorwasserstoffkonzentration veränderte Haltezeit durchgeführt. Die Brennbedingungen und die Ergebnisse sind in
den nachstehenden Tabellen 1 und 2 angegeben. Die REM-Bilder des in den Beispielen 1
und 2 erhaltenen α-Aluminiumoxids sind in Fig. 1 beziehungsweise 2 angegeben. Die
Verteilung der Teilchendurchmesser des α-Aluminiumoxids des Beispiels 2 ist in Fig. 3
angegeben.
Beispiel 4
-
Das Brennen des Übergangsaluminiumoxids wurde, mit Ausnahme der Änderung
der Brenntemperatur und der Haltezeit, wie in Tabelle 1 angegeben, durchgeführt. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
Beispiele 5 und 6
-
Das Brennen von Übergangsaluminiumoxid wurde wie in Beispiel 1, mit Ausnahme
der Änderung der Temperatur, bei der das Gas eingeleitet wurde, und der Haltezeit, wie in
Tabelle 1 angegeben, durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
Beispiele 7 bis 13
-
Das Brennen verschiedener Rohmaterialien wurde unter den in Tabelle 1
angegebenen Bedingungen durchgeführt. In den Beispielen 7 bis 10 wurde ein durch Zersetzung von
Ammoniumchlorid erhaltenes Gas als Chlorwasserstoffgasquelle verwendet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 angegeben.
Tabelle 1
-
(Fortsetzung)
Tabelle 1 (Fortsetzung)
Tabelle 2
Beispiele 14 und 15
-
Nach dem Bayer-Verfahren erhaltenes Aluminiumhydroxid mit einer großen
Teilchengröße (Aluminiumhydroxid C) wurde unter den in Tabelle 1 angegebenen
Bedingungen gebrannt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
Beispiel 16
-
Übergangsaluminiumoxid C, das durch Brennen von Aluminiumhydroxidpulver mit
einer großen Teilchengröße erhalten wurde, das nach dem Bayer-Verfahren erhalten wurde
(Aluminiumhydroxid C), wurde unter den in Tabelle 3 angegebenen Bedingungen gebrannt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben.
Beispiele 17 und 18
-
Übergangsaluminiumoxid oder Aluminiumhydroxid wurde in einer Atmosphäre, die
Chlorgas und Dampf enthielt, unter den in Tabelle 3 angegebenen Bedingungen gebrannt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben. Das REM-Bild des in Beispiel 17
erhaltenen α-Aluminiumoxids ist in Fig. 5 gezeigt.
Vergleichsbeispiele 1 bis 5
-
Das Brennen von Übergangsaluminiumoxid oder Aluminiumhydroxid wurde unter
den in Tabelle 3 angegebenen Bedingungen durchgeführt, die außerhalb des Schutzbereichs
der vorliegenden Erfindung sind. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben
und die REM-Bilder des in den Vergleichsbeispielen 1 und 5 erhaltenen α-Aluminiumoxids
sind in Fig. 6 beziehungsweise 7 gezeigt.
Vergleichsbeispiele 6 und 7
-
Das Brennen von Übergangsaluminiumoxid wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Die Brennbedingungen und die Ergebnisse sind in den Tabellen 3 und 4 angegeben.
Vergleichsbeispiel 8
-
Aluminiumhydroxid mit einer großen Teilchengröße, das nach dem
Bayer-Verfahren erhalten wurde (Aluminiumhydroxid C), wurde unter den in Tabelle 3 angegebenen
Bedingungen gebrannt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben. Das REM-
Bild des in Vergleichsbeispiel 8 erhaltenen α-Aluminiumoxids ist in Fig. 4 gezeigt.
Tabelle 3
Tabelle 4
Wirtschaftliche Verwertung
-
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von α-Aluminiumoxid
kann α-Aluminiumoxid, umfassend oktaedrische oder höher polyedrische
α-Aluminiumoxideinkristallteilchen, die eine hohe Reinheit an Aluminiumoxid haben, fein und homogen
sind, eine enge Verteilung der Teilchengröße haben und die nicht agglomerierte Teilchen
sind, aus Rohmaterialien verschiedener Arten, Reinheiten, Formen, Größen und
Zusammensetzungen erhalten werden.
-
Insbesondere haben die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten a-
Aluminiumoxidteilchen ausgezeichnete Eigenschaften, wie einen durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 0,1 bis 30 um, ein Dm-Verhältnis von 0,5 bis 3,0, ein D90/D10-
Verhältnis von nicht größer als 10, vorzugsweise nicht größer als 9, stärker bevorzugt nicht
größer als 7, eine Aluminiumoxidreinheit von 99,90 Gew.-% oder höher und einen
Natriumgehalt von kleiner als 0,05 Gew.-%, berechnet als Na&sub2;O.
-
Das α-Aluminiumoxid, umfassend α-Aluminiumoxideinkristallteilchen mit den
vorstehend beschriebenen ausgezeichneten Eigenschaften, ist als Schleifmittel, als Rohmaterial
für gesinterte Produkte, als Plasmaflammsprühmaterial, als Füllstoff, als Rohmaterial für
Einkristalle, als Rohmaterial für Katalysatorträger, als Rohmaterial für fluoreszierende
Substanzen, als Rohmaterial für Einkapselungen, als Rohmaterial für keramische Filter usw.
geeignet und es ist in der Industrie sehr nützlich. Aufgrund der sehr hohen Reinheit ist das
durch die vorliegende Erfindung erhaltene α-Aluminiumoxid besonders als Rohmaterial für
Einkristalle (aß. Yttriumaluminiumgranat (YAG), Saphir, Rubin usw.) und für gesinterte
Produkte mit hoher Reinheit nützlich, für die α-Aluminiumoxid niederer Reinheit nicht
angewendet werden kann. Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene feine α-
Aluminiumoxid ist besonders als Präzisionsschleifmittel oder Rohmaterial für keramische
Filter geeignet.