-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Protonenpumpeninhibitoren vom Benzimidazoltyp, wie Rabeprazol,
Omeprazol, Pantoprazol, Lansoprazol und Esomeprazol.
-
Eine
Verbindung vom Benzimidazoltyp oder ein Alkalimetallsalz davon übt eine
starke Hemmwirkung auf die sogenannte Protonenpumpe aus. Im allgemeinen
Sinne können
sie zur Prävention
und Behandlung von mit Magensäure
in Zusammenhang stehenden Erkrankungen bei Säugetieren und insbesondere
beim Menschen einschließlich
z.B. gastroösophagealem
Reflux, Gastritis, Duodenitis, Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür verwendet
werden.
-
Protonenpumpeninhibitoren
vom Benzimidazoltyp sind gegenüber
Abbau unter sauren oder neutralen Bedingungen sehr empfindlich und
erfordern zu ihrer Herstellung spezielle Reaktionsbedingungen. Verfahren zur
Herstellung von Verbindungen vom Benzimidazoltyp sind beispielsweise
in EP-0,005,129, EP-0,166,287, EP-0,174,726 und EP-0,268,956 beschrieben
worden.
-
In
WO 91/18895 wird die Herstellung von Omeprazol durch Oxidation des
entsprechenden Sulfids und anschließende Extraktion der Reaktionsmischung
mit wäßrigem NaOH
beschrieben.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen vom Benzimidazoltyp der allgemeinen Formel (I)
worin R
1 und
R
2 gleich oder voneinander verschieden sind
und unter Wasserstoff, Methoxy oder Difluormethoxy ausgewählt sind,
R
3, R
4 und R
5 gleich oder voneinander verschieden sind
und unter Wasserstoff, Methyl, Methoxy, Methoxypropoxy oder Trifluorethoxy
ausgewählt
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a)
eine Verbindung der allgemeinen Formel (II) in einem geeigneten Lösungsmittel
mit einem Oxidationsmittel umsetzt,
- b) die Reaktionsmischung mit einer wäßrig-alkalischen Lösung mit
einem pH-Wert im Bereich von 9,50 bis 12,00 extrahiert und die wäßrige Schicht
abtrennt,
- c) die organische Schicht aus dem vorhergehenden Schritt mit
einer wäßrig-alkalischen
Lösung
mit einem pH-Wert von 13,0 oder darüber extrahiert und die organische
Schicht abtrennt und
- d) aus der wäßrigen Schicht
aus dem vorhergehenden Schritt die Verbindung der Formel (I) isoliert.
-
Der
Begriff „Protonenpumpeninhibitoren
vom Benzimidazoltyp", „Verbindungen
vom Benzimidazoltyp" oder „Verbindungen
der Formel (I)" soll
sowohl die neutrale Form der Verbindungen als auch die alkalischen Salzformen
der Verbindungen umfassen. Alkalische Salzformen sind beispielsweise
die Mg2+-, Ca2+-,
Na+-, K+- oder Li+-Salze,
vorzugsweise die Mg2+- oder Na+-Salze.
Sofern zutreffend, umfassen die Verbindungen vom Benzimidazoltyp
der Formel (I) die racemische Form oder ein weitgehend reines Enantiomer
davon oder alkalische Salze der Einzelenantiomere.
-
Die
Strukturformeln einiger dieser Protonenpumpeninhibitoren vom Benzimidazoltyp
sind nachstehend aufgeführt:
-
Geeignete
Protonenpumpeninhibitoren vom Benzimidazoltyp werden beispielsweise
in EP-0,268,956, EP-0,005,129, EP-0,166,287 und EP-0,174,726 beschrieben.
In EP-0,652,872
wird Esomeprazol beschrieben, d.h. das Magnesiumsalz des (–)-Enantiomers
von Omeprazol.
-
Verbindungen
vom Benzimidazoltyp der Formel (I) werden in der Regel durch Oxidation
der Sulfid-Zwischenprodukte der Formel (II) in einem geeigneten
Lösungsmittel
hergestellt.
-
-
Bei
dem Oxidationsschritt wird ein Oxidationsmittel, wie m-Chlorperoxybenzoesäure, Monoperoxyphthalat,
Wasserstoffperoxid (mit oder ohne Katalysatoren), Permanganate,
N-Chlor- oder N-Bromsuccinimid, 1,3-Dibrom-5,5-dimethylhydantoin, 2-Hydroperoxyhexafluor-2-propanol, Iodosylbenzol,
Mangan(III)-acetylacetonat, Sauerstoff (mit oder ohne Katalysatoren),
Ozon, Peroxymonosulfat, Rutheniumtetraoxid, Perborat, Periodat,
Acylnitrate, tert.-Butylhydroperoxid, Dimethyldioxiran, Hypochlorit,
Cerammoniumnitrat, 2-Nitrobenzolsulfinylchlorid/Kaliumsuperoxid,
N-Sulfonyloxaziridine, Natriumbromit oder Benzoylperoxid und dergleichen,
in einem aus einem organischen Lösungsmittel,
wie z.B. Dichlormethan, bestehenden Lösungsmittelsystem verwendet.
-
Da
Protonenpumpeninhibitoren vom Benzimidazoltyp gegenüber Abbau
unter sauren oder neutralen Bedingungen sehr empfindlich sind, wird
die Reaktionsmischung in der Regel unter basischen Bedingungen aufgearbeitet.
Unter diesen basischen Bedingungen würde möglicherweise jegliches unerwünschte Oxidationsmittel,
das noch in der Reaktionsmischung vorhanden ist, zersetzt und auch jegliche
beim Verbrauch des Oxidationsmittels bei der Oxidationsreaktion
gebildete Säure
neutralisiert.
-
Das
Hauptproblem bei der Oxidationsreaktion zur Umwandlung der Sulfid-Zwischenprodukte
der Formel (II) in die Sulfoxidverbindungen der Formel (I) ist die Überoxidation,
d.h. die Oxidation von Sulfoxiden der Formel (I) zu Sulfonen der
Formel (III).
-
-
Die
Bildung von Sulfonen der Formel (III) aufgrund von Überoxidation
ist fast unmöglich
zu vermeiden und kann minimal gehalten werden, indem man die Oxidationsreaktion
bei niedriger Temperatur durchführt
und die Oxidationsmittelmenge begrenzt. In der Regel beläuft sich
die Oxidationsmittelmenge auf weniger als 1 Moläquivalent des Ausgangsstoffs,
d.h. von Sulfid-Zwischenprodukten
der Formel (II), was unweigerlich zu einer Umwandlung des Ausgangsstoffs
von weniger als 100% führt.
In der Regel ist die Oxidationsmittelmenge ein Kompromiß zwischen
der maximalen Umwandlung von Ausgangsstoff, der maximalen Bildung
von Sulfoxiden der Formel (I) und der minimalen Bildung von unerwünschten
Sulfonen der Formel (III).
-
Außerdem hat
sich die Entfernung der Sulfone der Formel (III) häufig als
schwierig, zeitaufwendig und kostspielig erwiesen, insbesondere
wenn Hochleistungschromatographie in technischem Maßstab notwendig ist.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Verfahren zur Synthese von Verbindungen vom Benzimidazoltyp der
Formel (I) bereitzustellen, das zweckmäßiger und effizienter als die vorbekannten
Verfahren ist.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung von
Verbindungen vom Benzimidazoltyp der allgemeinen Formel (I), das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man
- a) eine Verbindung der allgemeinen Formel (II) in einem geeigneten Lösungsmittel
mit einem Oxidationsmittel umsetzt,
- b) die Reaktionsmischung mit einer wäßrig-alkalischen Lösung mit
einem pH-Wert im Bereich von 9,50 bis 12,00 extrahiert und die wäßrige Schicht
abtrennt,
- c) die organische Schicht aus dem vorhergehenden Schritt mit
einer wäßrig-alkalischen
Lösung
mit einem pH-Wert von 13,0 oder darüber extrahiert und die organische
Schicht abtrennt und
- d) aus der wäßrigen Schicht
aus dem vorhergehenden Schritt die Verbindung der Formel (I) isoliert.
-
Dieses
verbesserte Verfahren hat den Vorteil, daß durch den ersten Extraktionsschritt
b) jegliche gebildeten Sulfone der Formel (III) entfernt werden
und durch den zweiten Extraktionsschritt c) jegliche nichtumgesetzten Sulfide
der Formel (III) entfernt werden, so daß die wäßrige Schicht in Schritt d)
nur die gewünschten Verbindungen
vom Benzimidazoltyp der Formel (I) enthält, die leicht bis zu dem für pharmazeutische
Zubereitungen geforderten Niveau gereinigt werden können.
-
Ein
weiterer Vorteil des verbesserten Verfahrens besteht darin, daß größere Oxidationsmittelmengen verwendet
werden können,
was eine höhere
Ausbeute der gewünschten
Verbindungen der Formel (I) und weniger nicht umgesetzte Sulfide
der Formel (II) ergibt, da jegliche gebildeten unerwünschten
Sulfone der Formel (III) durch den ersten Extraktionsschritt leicht
entfernt werden, was die weitere Reinigung der isolierten Sulfoxide
der Formel (I) stark vereinfacht.
-
Bei
dem bei dem oben beschriebenen verbesserten Verfahren verwendeten
Oxidationsmittel kann es sich um m-Chlorperoxybenzoesäure, Monoperoxyphthalat,
Wasserstoffperoxid (mit oder ohne Katalysatoren), Permanganate,
N-Chlor- oder N-Bromsuccinimid, 1,3-Dibrom-5,5-dimethylhydantoin, 2-Hydroperoxyhexafluor-2-propanol, Iodosylbenzol,
Mangan(III)-acetylacetonat, Sauerstoff (mit oder ohne Katalysatoren),
Ozon, Peroxymonosulfat, Rutheniumtetraoxid, Perborat, Periodat,
Acylnitrate, tert.-Butylhydroperoxid, Dimethyldioxirane, Hypochlorit,
Cerammoniumnitrat, 2-Nitrobenzolsulfinylchlorid/Kaliumsuperoxid,
N-Sulfonyloxaziridine,
Natriumbromit, Benzoylperoxid oder ein beliebiges anderes Oxidationsmittel,
das zur Oxidation von Sulfiden der Formel (II) geeignet ist, handeln.
Vorzugsweise verwendet man m-Chlorperoxybenzoesäure. Das
Oxidationsmittel wird geeigneterweise in einer Menge von 0,5 bis
2,0 Moläquivalenten
Ausgangsstoff, d.h. Sulfide der Formel (II), verwendet. Die optimale
Oxidationsmittelmenge hängt
von der Art des verwendeten Oxidationsmittels, dem speziellen Sulfid
der Formel (II) und weiteren Reaktionsbedingungen, wie Lösungsmitteln
und Temperatur, ab und kann vom Fachmann leicht bestimmt werden.
-
Die
wäßrig-alkalische
Lösung
im ersten und zweiten Extraktionsschritt kann eine beliebige wäßrige Lösung einer
anorganischen Phase, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat
und dergleichen, oder eine beliebige wäßrige Lösung einer organischen Base,
wie wäßriges Ammoniak
und dergleichen, sein.
-
Der
pH-Wert des ersten Extraktionsschritts liegt im allgemeinen im Bereich
von 9,50 bis 12,00 und vorzugsweise von 10,50 bis 11,50. Wenn es
sich bei den Verbindungen vom Benzimidazoltyp der Formel (I) um Rabeprazol
handelt, liegt der pH-Wert vorzugsweise im Bereich von 10,70 bis
11,20 und besonders bevorzugt im Bereich von 10,85 bis 10,95.
-
Zur
Isolierung der Verbindungen der Formel (I) aus der wäßrigen Schicht
in Schritt d) kann man beispielsweise die wäßrige Schicht mit einem organischen
Lösungsmittel
wie z.B. Dichlormethan, versetzen und den pH-Wert senken, wodurch
die Verbindungen der Formel (I) in die organische Schicht überführt werden. Die
Senkung des pH-Werts kann beispielsweise durch Zugabe einer wäßrigen Ammoniumacetatlösung erfolgen.
Durch Aufkonzentrieren der organischen Schicht unter Vakuum erhält man dann
die gewünschten
Verbindungen der Formel (I).
-
Besondere
Verbindungen vom Benzimidazoltyp der Formel (I), die nach den erfindungsgemäßen verbesserten
Verfahren hergestellt werden können,
sind Rabeprazol, Omeprazol, Pantoprazol, Lansoprazol und Esomeprazol;
insbesondere Rabeprazol.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist gemäß einer anderen Ausgestaltung
auch ein Verfahren zur Abtrennung von Sulfonen der Formel (III),
worin R
1 und R
2 gleich
oder voneinander verschieden sind und unter Wasserstoff, Methoxy
oder Difluormethoxy ausgewählt
sind, R
3, R
4 und
R
5 gleich oder voneinander verschieden sind
und unter Wasserstoff, Methyl, Methoxy, Methoxypropoxy oder Trifluorethoxy
ausgewählt
sind,
aus einer Sulfoxide der Formel
(I), worin R
1 und R
2 gleich
oder voneinander verschieden sind und unter Wasserstoff, Methoxy
oder Difluormethoxy ausgewählt
sind, R
3, R
4 und
R
5 gleich oder voneinander verschieden sind
und unter Wasserstoff, Methyl, Methoxy, Methoxypropoxy oder Trifluorethoxy
ausgewählt
sind,
enthaltenden Reaktionsmischung
durch Extrahieren der Reaktionsmischung mit einer wäßrig-alkalischen
Lösung
mit einem pH-Wert im Bereich von 9,50 bis 12,00, vorzugsweise von
10,50 bis 11,50, Abtrennen der wäßrigen Schicht
und Isolieren der Sulfoxide der Formel (I) aus der organischen Schicht.
-
Wenn
es sich bei dem Sulfoxid der Formel (I) um Rabeprazol handelt, liegt
der pH-Wert vorzugsweise im Bereich von 10,70 bis 11,20, und besonders
bevorzugt von 10,85 bis 10,95.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens zur Abtrennung von Sulfonen der Formel (III) handelt
es sich bei dem Sulfoxid der Formel (I) um Rabeprazol.
-
Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen erläutert, aber
nicht eingeschränkt.
-
Versuchsteil
-
Bei
den nachstehend beschriebenen Verfahrensweisen wurden die folgenden
Abkürzungen
verwendet: „m-CPBA" steht für meta-Chlorperoxybenzoesäure, „PTBI" steht für 2-[[[4-(3-Methoxypropoxy)-3-methyl-2-pyridinyl]methyl]-thio]-1H-benzimidazol, „PPSI" steht für 2-[[[4-(3-Methoxypropoxy)-3-methyl-2-pyridinyl]methyl]sulfinyl]-1H-benzimidazol (was
auch unter der Bezeichnung Rabeprazol bekannt ist), und „SUBI" steht für 2-[[[4-(3-Methoxypropoxy)-3-methyl-2-pyridinyl]methyl]-sulfonyl]-1H-benzimidazol.
-
Beispiel 1
-
Eine
gerührte
und bei einer Temperatur von –20°C gehaltene
Lösung
von PTBI (0,25 mol) in Dichlormethan (688 ml) wurde über einen
Zeitraum von 1 Stunde mit einer Lösung von m-CPBA (0,22 mol)
in Dichlormethan (330 ml) versetzt, wobei die Temperatur der Reaktionsmischung
bei –20°C gehalten
wurde. Die Reaktionsmischung wurde 30 Minuten bei –20°C gerührt.
-
Erster Extraktionsschritt
-
Die
organische Schicht wurde mit Wasser (368 ml) versetzt, wonach der
pH-Wert mit NaOH-Lösung (10%ig)
auf 10,40 erhöht
wurde. Der pH-Wert der Reaktionsmischung wurde mit wäßriger NH3-Lösung
auf pH = 10,85 eingestellt, wonach die wäßrige Schicht von der organischen
Schicht abgetrennt wurde.
-
Zweiter Extraktionsschritt
-
Die
organische Schicht wurde mit Wasser (368 ml) versetzt, wonach der
pH-Wert mit NaOH-Lösung (10%ig)
auf 13,0 erhöht
wurde. Nach Abtrennung der organischen Schicht wurde die wäßrige Schicht
mit Dichlormethan (168 ml) versetzt. Unter Rühren wurde wäßrige Ammoniumacetatlösung bis
zu einem pH-Wert von 10,50 zugegeben. Nach Abtrennen der wäßrigen Schicht
von der organischen Schicht wurde die organische Schicht unter vermindertem
Druck aufkonzentriert. Der dabei erhaltene Rückstand wurde aus Aceton kristallisiert,
was PPSI ergab (0,143 mol, 57%).
-
Beispiel 2
-
Eine
gerührte
und bei einer Temperatur von –20°C gehaltene
Lösung
von PTBI (0,25 mol) in Dichlormethan (688 ml) wurde über einen
Zeitraum von 1 Stunde mit einer Lösung von m-CPBA (0,15 mol)
in Dichlormethan (360 ml) versetzt, wobei die Temperatur der Reaktionsmischung
bei –20°C gehalten
wurde. Die Reaktionsmischung wurde 30 Minuten bei –20°C gerührt.
-
Extraktionsschritt
-
Die
Reaktionsmischung wurde mit Wasser (368 ml) versetzt, wonach der
pH-Wert mit NaOH-Lösung (10%ig)
auf 13,0 erhöht
wurde. Nach Abtrennung der organischen Schicht wurde die wäßrige Schicht
mit Dichlormethan (168 ml) versetzt. Unter Rühren wurde wäßrige Ammoniumacetatlösung bis
zu einem pH-Wert von 10,50 zugegeben. Nach Abtrennung der wäßrigen Schicht
von der organischen Schicht wurde die organische Schicht unter vermindertem
Druck aufkonzentriert. Der dabei erhaltene Rückstand wurde aus Aceton kristallisiert,
was PPSI ergab (0,11 mol, 44%).
-
Die
Reinigung des erhaltenen PPSI wurde mittels HPLC auf einer Nucleosil-100-C18-Säule
(5 μm, 150 mm × 4,6 mm
Innendurchmesser) mit isokratischer Elution mit einer Durchflußrate von
1 ml/Minute, einer mobilen Phase aus 40% Elutionsmittel A und 60%
Elutionsmittel B (Elutionsmittel A ist eine Mischung von 0,05 M KH2PO4 und 0,05 M Na2HPO4 mit einem pH-Wert
von 7 in einem Volumenverhältnis
von 2:1; Elutionsmittel B ist Methanol) und UV-Detektion bei 290
nm bestimmt.
-
Tabelle
1: Vergleich von Reaktionsparametern (die PPSI-Ausbeute wird nach
Kristallisation bestimmt und bezieht sich auf den Ausgangsstoff
PTBI)
-
Zur
Verwendung in pharmazeutischen Zubereitungen sollte PPSI, das im
allgemeinen unter der Bezeichnung Rabeprazol bekannt ist, nicht
mehr als 0,8% des Sulfons SUBI enthalten. Somit ermöglicht die
Verwendung des ersten Extraktionsschritts, durch den jegliches gebildetes
Sulfon aus der Reaktionsmischung entfernt wird, die Verwendung einer
größeren Oxidationsmittelmenge,
wodurch eine wesentlich höhere
PPSI-Ausbeute erhalten wird, ohne daß die Aufarbeitungsmethode,
d.h. Kristallisation, zum Erhalt des Sulfoxids PPSI mit 0,8% oder
weniger des Sulfons SUBI verändert
werden muß.
-
Beispiel 3: Allgemeine
Oxidations- und Extraktionsverfahrensweise
-
A. Verfahren A (mit zusätzlichem
Extraktionsschritt zur Abtrennung von Sulfonen der Formel (III))
-
Eine
gerührte
und bei einer Temperatur von –40°C gehaltene
Lösung
eines Sulfid-Zwischenprodukts der Formel (II) (0,05 mol) in Dichlormethan
(137,5 ml) wurde über
einen Zeitraum von 1 Stunde mit einer Lösung von m-CPBA (0,92 Äquivalente
bzw. 0,046 mol) in Dichlormethan (82,5 ml) versetzt, wobei die Temperatur
der Reaktionsmischung bei –40°C gehalten
wurde. Die Reaktionsmischung wurde 30 Minuten bei –40°C gerührt.
-
Erster Extraktionsschritt
-
Nach
Beendigung des Kühlens
der Reaktionsmischung wurde der pH-Wert mit NaOH-Lösung (10%ig) auf
10,40 erhöht
und die organische Schicht mit Wasser (75 ml) versetzt. Der pH-Wert
der Reaktionsmischung wurde mit wäßriger NH3-Lösung auf
pH = 11,10 eingestellt, wonach die wäßrige Schicht von der organischen Schicht
abgetrennt wurde.
-
Zweiter Extraktionsschritt
-
Die
organische Schicht aus dem vorhergehenden Schritt wurde mit Wasser
(75 ml) versetzt, wonach der pH-Wert mit NaOH-Lösung (10%ig) auf 13,0 erhöht wurde.
Nach Abtrennung der organischen Schicht wurde die wäßrige Schicht
mit Dichlormethan (75 ml) versetzt. Unter Rühren wurde wäßrige Ammoniumacetatlösung bis
zu einem pH-Wert von etwa 10,44 zugegeben. Nach Abtrennung der wäßrigen Schicht
von der organischen Schicht wurde die organische Schicht unter vermindertem
Druck aufkonzentriert, was einen festen Rückstand ergab.
-
B. Verfahren B (ohne zusätzlichen
Extraktionsschritt zur Abtrennung von Sulfonen der Formel (III))
-
Eine
gerührte
und bei einer Temperatur von –40°C gehaltene
Lösung
eines Sulfid-Zwischenprodukts der Formel (II) (0,05 mol) in Dichlormethan
(137,5 ml) wurde über
einen Zeitraum von 1 Stunde mit einer Lösung von m-CPBA (0,92 Äquivalente
bzw. 0,046 mol) in Dichlormethan (82,5 ml) versetzt, wobei die Temperatur
der Reaktionsmischung bei –40°C gehalten
wurde. Die Reaktionsmischung wurde 30 Minuten bei –40°C gerührt.
-
Extraktionsschritt
-
Nach
Beendigung des Kühlens
der Reaktionsmischung wurde der pH-Wert mit NaOH-Lösung (10%ig) auf
13,0 erhöht
und die organische Schicht mit Wasser (75 ml) versetzt. Nach Abtrennung
der organischen Schicht wurde die wäßrige Schicht mit Dichlormethan
(75 ml) versetzt. Unter Rühren
wurde wäßrige Ammoniumacetatlösung bis
zu einem pH-Wert von 10,50 zugegeben. Nach Abtrennung der wäßrigen Schicht
von der organischen Schicht wurde die organische Schicht unter vermindertem
Druck auf konzentriert, was einen festen Rückstand ergab.
-
C. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse für
die jeweils nach Verfahren A (mit zusätzlichem Extraktionsschritt
zur Abtrennung von Sulfonen der Formel (III)) und Verfahren B (ohne
zusätzlichen
Extraktionsschritt zur Abtrennung von Sulfonen der Formel (III))
hergestellten Protonenpumpeninhibitoren Rabeprazol, Omeprazol und
Lansoprazol sind in der folgenden Tabelle 3 aufgeführt.
-
Als
Ausgangssulfid der Formel (II) für
die Herstellung von Rabeprazol diente 2-[[[4-(3-Methoxypropoxy)-3-methyl-2-pyridinyl]methyl]thio]-1H-benzimidazol.
-
Als
Ausgangssulfid der Formel (II) für
die Herstellung von Omeprazol diente 5-Methoxy-2-[[(4-methoxy-3,5-dimethyl-2-pyridinyl)methyl]thio]-1H-benzimidazol.
-
Als
Ausgangssulfid der Formel (II) für
die Herstellung von Lansoprazol diente 2-[[[3-Methyl-4-(2,2,2-trifluorethoxy)-2-pyridinyl]methyl]thio]-1H-benzimidazol.
-
Die
in den erhaltenen gemäß Verfahren
A bzw. Verfahren B hergestellten festen Rückständen vorliegende Menge an Sulfonen
der Formel (III) und Verbindungen der Formel (I) wurde mittels HPLC
auf einer Nucleosil-100-C18-Säule (5 μm, 150 mm × 4,6 mm
Innendurchmesser) mit isokratischer Elution mit einer Durchflußrate von
1 ml/Minute, einer mobilen Phase aus 40% Elutionsmittel A und 60%
Elutionsmittel B (Elutionsmittel A ist eine Mischung von 0, 05 M
KH2PO4 und 0,05
M Na2HPO4 mit einem
pH-Wert von 7 in einem Volumenverhältnis von 2:1; Elutionsmittel
B ist Methanol) und UV-Detektion bei 290 nm bestimmt. Die Standardabweichung
beträgt
weniger als 5%.
-
Tabelle
3: In den erhaltenen festen Rückständen vorliegende
Menge an Sulfonen der Formel (III) und Verbindungen der Formel (I)