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Bezugnahme
auf verwandte Anmeldungen
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Diese
Anmeldung beansprucht den Nutzen der U.S.-Anmeldung mit der laufenden
Nr. 60/147,924, eingereicht am 9. August 1999, deren Offenbarung
hier durch Bezugnahme aufgenommen ist.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Konstruktion und Expression
von Mehrfach-Cytokin-Proteinkomplexen und ihre Zusammensetzungen.
Genauer gesagt, betrifft die Erfindung Fusionsproteine, die aus
mehreren Cytokinen und einer Zielsteuerungskomponenten bestehen,
und deren Verwendung zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
von Erkrankungen, wie Krebs und Virusinfektion.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
regulatorischen Netzwerke, die das Immunsystem steuern, beruhen
auf sekretierten Protein-Signalmolekülen, die als Cytokine bezeichnet
werden, zum An- und Abschalten der Funktionen von Immunzellen sowie
zur Regulation ihrer Proliferation. An diesen Reaktionen sind gewöhnlich mehrere
Cytokine beteiligt, die zusammenwirken, um die gewünschte biologische
Wirkung zu erzielen. Bestimmte Cytokine, wie Interleukin-2 (IL-2),
können
selbst die Immunzellproliferation induzieren und andere Funktionen
aktivieren, einschließlich der
Sekretion sekundärer
Cytokine. Ein anderes Cytokin, Interleukin-12 (IL-12) [Übersicht
von Trinchieri, 1994, Blood 84:4008–4027], können die Proliferation bestimmter
Immunzellen sowie einen weiteren wichtigen Immunmodulator, Interferon-γ (IFN-γ), induzieren.
Diese Induktion von IFN-γ ist
eine Schlüsselaktivität von IL-12, obwohl
IL-12 andere wichtige
Aktivitäten
aufweist, die IFN-γ-unabhängig sind.
Weil IL-12 selbst bei Infektionserkrankungssituationen auf einem
frühen
Stadium induziert wird, wird angenommen, dass es das angeborene und
das erworbene Immunsystem miteinander verbindet.
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Viele
In-vitro-Studien sowohl an Mäuse-
als auch an humanen Immunzellen haben die Bedeutung von Cytokinkombinationen
bei der Entwicklung optimaler Immunantworten gezeigt. Zum Beispiel
exprimieren die meisten T-Zellen keine IL-12-Rezeptoren (IL-12R), bis sie mit Mitogenen
aktiviert oder in hohen Konzentrationen von IL-2 gezüchtet worden
sind [Desai et al. (1992), J. Immunol. 148: 3125–3132]. Wenn die Rezeptoren exprimiert
werden, werden die Zellen viel reaktiver gegenüber IL-12. Ferner induziert
IL-12 die IFN-γ-Transkription,
aber die IFN-γ-mRNA
wird kurz darauf abgebaut. In Gegenwart von IL-2 wird die mRNA stabilisiert, was
zu einer drastischen Zunahme in der produzierten IFN-γ-Menge führt [Chan
et al. (1992) J. Immunol. 148:92–98]. In anderen Studien wurde
gefunden, dass die Cytokinkombinationen IL-3 plus IL-11 oder IL-3
plus Steel-Faktor eine synergistische Wirkung mit IL-12 auf die
Proliferation früher
hämatopoetischer
Vorläuferzellen
haben [Trinchieri, 1994; s.o.]. Die Kombination von Interleukin-4
und GM-CSF ist besonders geeignet zur Stimulation dendritischer
Zellen (Palucka et al. [1998] J. Immunology 160:4587–4595).
Zur Stimulation der zellvermittelten Immunantwort ist es ebenfalls
nützlich,
IL-12 mit IL-18, einem vor kurzem entdeckten Th1-fördernden
Cytokin mit gewissen Aktivitäten,
die komplementär
zu IL-12 sind (Hashimoto et al. [1999] J. Immunology 163:583–589; Barbulescu
et al. [1998] J. Immunology 160:3642–3647), zu kombinieren. Ferner
sind IL-2 und Interferon-γ unter
bestimmten Umständen
synergistisch [Palladino, M. A., U.S.-Patent Nr. 5,082,658].
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In
vielen dieser Synergiestudien wurde gefunden, dass der relative
Spiegel jedes Cytokins sehr wichtig war. Während die Zugabe von IL-12
in Gegenwart subptimaler Mengen an IL-2 zu einer Synergie bei der
Induktion von Proliferation, cytolytischer Aktivität und IFN-γ-Induktion
führte,
wurde gefunden, dass Kombinationen von IL-2 und IL-12 unter Verwendung
einer hohen Dosis eines Cytokins antagonistisch waren [Perussia et
al., J. Immunol. 149:3495–3502
(1992); Mehrotra et al., J. Immunol. 151:2444–2452 (1993)]. Eine ähnliche Situation
besteht auch bei Kombinationen von IL-12 und IL-7.
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Synergiestudien
zwischen IL-12 und anderen Cytokinen zur Erzeugung von Anti-Tumor-Antworten bei Mäusen haben
ebenfalls gemischte Ergebnisse geliefert. In einigen Modellen wurde
eine Synergie bei suboptimalen Dosen von jedem Cytokin beobachtet,
und höhere
Dosen führten
zu verstärkter
Toxizität,
während
in anderen Modellen Kombinationen von IL-12 und IL-2 wenig oder
keine Synergie zeigten [siehe beispielsweise Nastala et al., J.
Immunol. 153:1697–1706
(1994)]. Diese Ergebnisse können
die inhärente
Schwierigkeit, zwei potenziell synergistische Substanzen in vivo
zu kombinieren, widerspiegeln, insbesondere wenn es notwendig ist,
ein festes Verhältnis
von Aktivitäten
von zwei Mitteln mit unterschiedlichen pharmakologischen Eigenschaften,
wie unterschiedlicher Zirkulationshalbwertszeit und biologischer
Verteilung, aufrechtzuerhalten.
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Bei
In-vitro-Zellkulturexperimenten ist es einfach, die Cytokinspiegel
zu kontrollieren, aber viele Faktoren können die relative biologische
Verteilung und Lokalisierung von Cytokinen in vivo beeinflussen
und somit ihre immunstimulatorische Fähigkeit beeinflussen. Der wichtigste
dieser Faktoren ist die Halbwertszeit. Die Halbwertszeit von IL-2
im Kreislauf nach einer Bolusinjektion beträgt etwa 10 Minuten. In auffälligem Kontrast zu
diesen pharmakokinetischen Eigenschaften wurde die Zirkulationshalbwertszeit
von IL-12 als > 3
Std. in Mäusen
[Wysocka et al. (1995) Eur. J. Immunol. 25:672] und als 5–10 Std.
in Menschen beschrieben [Lotze et al. (1996) Ann NY Acad Sci 795:440–454].
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Es
wird angenommen, dass dieser Unterschied auf die relativ geringen
Größen von
sowohl IL-2 als auch GM-CSF (15–25
kD gegenüber
75 kD für
IL-12) zurückzuführen ist,
wodurch IL-2 und GM-CSF mittels Nierenfiltration ausgeschieden werden
können.
Proteine mit einem Molekulargewicht von weniger als etwa 50 kD werden
mittels Nierenfiltration ausgeschieden. Fast alle Cytokine sind
kleiner als 50 kD und unterliegen einer ähnlichen, schnellen Ausscheidung
mittels Nierenfiltration. Wenn eine Behandlung mit zwei dieser kleinen, schnell
ausgeschiedenen Cytokine gewünscht
ist, ist es ausreichend, die Cytokine einfach gemeinsam zu verabreichen.
Eine gemeinsame Verabreichung ist jedoch nicht optimal bei Cytokinen
mit signifikant unterschiedlichen Halbwertszeiten.
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Die
systemische Verabreichung von Cytokinen ist aufgrund ihrer schädlichen
Nebenwirkungen schwierig. Zum Beispiel führen hohe Spiegel an Inerferon-alpha
zu signifikanten Nebenwirkungen, einschließlich Haut-, neurologischen,
Immun- und endokrinen Toxizitäten.
Es wird erwartet, dass Mehrfach-Cytokin-Fusionen besonders schwere
Nebenwirkungen zeigen könnten.
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Um
die Nebenwirkungen der systemischen Verabreichung von Cytokinen
zu verringern, ist eine Strategie die Fusion eines Cytokins mit
einem zweiten Molekül
mit Zielsteuerungsfähigkeit.
Fusionen, in denen eine Fc-Region an den N-Terminus eines anderen
Proteins platziert wird, (als "Immunfusionen" oder "Fc-X"-Fusionen bezeichnet, wobei X ein Ligand,
wie Interferon-alpha, ist) haben eine Reihe einzigartiger, vorteilhafter
biologischer Eigenschaften [Lo et al., U.S.-Patente Nr. 5,726,044 und 5,541,087;
Lo et al., Protein Engineering 11:495]. Insbesondere können solche
Fusionsproteine immer noch an die relevanten Fc-Rezeptoren auf Zelloberflächen binden.
Wenn jedoch der Ligand an seinen Rezeptor auf einer Zelloberfläche bindet, wird
die Orientierung der Fc-Region verändert, und die Sequenzen, die
eine antikörperabhängige zellvermittelte
Cytotoxizität (ADCC)
und eine Komplementfixierung vermitteln, scheinen verborgen zu sein.
Dadurch vermittelt die Fc-Region in einem Fc-X-Molekül nicht
effizient eine ADCC oder eine Komplementfixierung. Die cytotoxische
Wirkung aufgrund der Fusion eines N-terminalen Cytokins und einer
C-terminalen Fc-Region ist bekannt. Zum Beispiel erzeugt eine Fusion
von IL-2 an den N-Terminus einer Fc-Region ein Molekül, das in
der Lage ist, an Zellen zu binden, die den IL-2-Rezeptor tragen,
Komplement zu fixieren und als Folge dessen die Zellen zu lysieren
[Landolfi, N. F. (1993) U.S.-Patent Nr. 5,349,053]. Dagegen haben
Fc-IL-2-Fusionsproteine diese
Eigenschaft nicht. Somit wird erwartet, dass Fc-X-Fusionen die Vorteile
einer erhöhten
Serum-Halbwertszeit und einer relativen Konzentration in der Leber
ohne die schädlichen
Wirkungen von ADCC und Komplementfixierung haben.
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Es
wurde gezeigt, dass viele verschiedene Proteine mit kurzen Serum-Halbwertszeiten
an eine Fc-Region in einer Fc-X-Konfiguration fusioniert werden
können
und die so erhaltenen Fusionen viel längere Serum-Halbwertszeiten
haben. Die Serum-Halbwertszeiten von zwei verschiedenen Fc-Fusionen
sind jedoch gewöhnlich
nicht identisch. Wenn eine Zufuhr von zwei verschiedenen X-Einheiten
gewünscht
ist, ist somit eine gemeinsame Verabreichung von zwei verschiedenen
Fc-X-Proteinen gewöhnlich nicht
optimal.
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Unter
gewissen Umständen
ist es ein besserer Ansatz, die Wirkung des Cytokins an ein Zelloberflächenantigen
zu steuern, indem es mit einem Antikörper (oder einem davon stammenden
Fragment) mit Spezifität
und Affinität
für das
Antigen fusioniert wird (Gillies, U.S.-Patent Nr. 5,650,150; Gillies
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 89:1428) oder indem ein Proteinantigen
und ein stimulatorisches Cytokin über eine Peptidverknüpfung in
Form eines Fusionsproteins verbunden werden (Hazama et al., Vaccine
11: 629). Ein Antikörper-IL-12-Fusionsprotein
ist aus Gillies et al. (J. Immunol., 1998, 160, 6195) bekannt. Während Antikörper selbst
die Halbwertszeit eines fusionierten Cytokins erhöhen können, gibt
es dennoch Unterschiede zwischen verschiedenen Cytokinfusionen mit
dem gleichen Antikörper
[siehe beispielsweise Gillies et al., Bioconjugate Chem. 4:230–235 (1993);
Gillies et al., J. Immunol. 160:6195–6203], die eine Colokalisierung
an einer Zielstelle schwierig machen. Wie oben erläutert, könnte dies
zu einem Ungleichgewicht in den Cytokinaktivitäten führen und die gewünschten
synergistischen Wirkungen verringern. Zusätzlich erfordert die Verwendung
von zwei verschiedenen Fusionsproteinen das Testen jeder Fusion
getrennt hinsichtlich ihres Sicherheits- und Wirksamkeitsprofil
und dann das weitere Testen als Gemische.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Komplexe oder Fusionen zwischen zwei
oder mehreren verschiedenen Cytokinen bereit, die sich für die allgemeine
als auch die zielgerichtete Immuntherapie eignen. Diese Komplexe
oder Fusionen beinhalten gegebenenfalls andere Proteineinheiten.
Ein Merkmal solcher Komplexe oder Fusionen ist, dass sie die Aktivitäten der
Komponenten-Cytokine in einem festen Verhältnis bereitstellen.
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Allgemein
betrifft die Erfindung einen Proteinkomplex, der mindestens zwei
verschiedene Cytokine enthält.
Die Cytokine können
in der gleichen Polypeptidkette sein oder durch eine kovalente Bindung,
wie eine Disulfidbindungen oder eine durch chemische Vernetzung
hergestellte Bindung, verbunden sein. Alternativ können sich
die Cytokine in einer stabilen, nicht-kovalenten Verbindung befinden.
Bei einigen bevorzugten Ausführungsformen
umfasst der Proteinkomplex eine Zielsteuerungseinheit, wie einen
Antikörper
oder ein Antikörperfragment,
die der Komplex an einen Locus in einem Säuger steuert.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Proteinkomplex bereit, der die biologische
Aktivität
eines zweikettigen Cytokins, wie IL-12, mit derjenigen eines zweiten
Cytokins kombiniert. Die Cytokine können kovalent aneinander gebunden
(z.B. fusioniert) sein. Die Cytokine können aus über andere Einheiten assoziiert
sein. Zum Beispiel kann die Polypeptidkette, die das zweite Cytokin
enthält,
eine Bindungseinheit enthalten, die spezifisch IL-12 bindet, wie
einen Antikörper
gegen IL-12 oder einen Rezeptor für IL-12. Alternativ kann die
Bindungseinheit mit einer zweiten Einheit wechselwirken, die mit
IL-12 assoziiert ist. Wenn zum Beispiel eine Polypeptidkette, die
eine Untereinheit von IL-12 kodiert, auch Avidin enthält, kann
das Polypeptid, das das zweite Cytokin enthält, auch Biotin als Zielsteuerungseinheit
umfassen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Cytokin
IL-2.
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Die
Erfindung stellt Verfahren zur Herstellung von Fusionsproteinen
von IL-12 bereit, die sowohl IL-12-Aktivität als auch diejenige des zweiten
Cytokins beibehalten, während
sie ein länger
andauerndes, einzelnes pharmakokinetisches Verhalten ähnlich demjenigen
von IL-12 selbst bereitstellen, was die Dauer der Aktivität des zweiten
Cytokins erhöht
und das Gleichgewicht der Aktivitäten der zwei Cytokine nach
Injektion in ein Tier aufrechterhält.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung umfassen die Fusionsproteine eine heterodimere Form
von IL-12, in der die p35- und p40-Untereinheiten von IL-12 durch
eine Disulfidbindung verbunden und entweder am Amino- oder Carboxyterminus
der p35- oder p40-Untereinheit von IL-12 kovalent an ein zweites Cytokin
gebunden sind, mit der allgemeinen Formel IL-12-X oder X-IL-12,
wobei. X ein zweites Cytokin ist.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung umfassen die Fusionsproteine ein zweites Cytokin, das
entweder am Amino- oder am Carboxyterminus an eine einkettige (sc-)
Form von IL-12, die die beiden Polypeptiduntereinheiten über einen
flexiblen Peptidlinker verknüpft
umfasst, gebunden ist, mit der allgemeinen Formel scIL-12-X oder
X-scIL-12.
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Bei
noch einer anderen Ausführungsform
sind ferner zwei Cytokine mit einem Protein, das eine dimere oder
multimere Struktur bilden kann, entweder am Amino- oder am Carboxyterminus
dieser Proteinkette fusioniert. Bei einer bevorzugten Form dieser
Ausführungsform
ist eine der Fusionsproteinformen von IL-12 mit einem zweiten Cytokin
weiter an einen Teil einer Immunglobulin- (Ig-) Kette, wie beispielsweise
die Fc-Region, fusioniert, die zur Dimerisierung in der Lage ist.
Weitere Ausführungsformen
umfassen eine Fusion mindestens einer Polypeptidkette von IL-12
an einen Terminus eines Teils einer Ig-Kette und eines zweiten Cytokins,
das an den anderen Terminus fusioniert ist.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
sind zwei oder mehrere Cytokine an ein Protein mit Zielsteuerungsfähigkeit
aufgrund der Bindung an einen spezifischen Rezeptor fusioniert.
Zum Beispiel ist eine Fc-Region in der Lage, an Fc-Rezeptoren zu
binden, die in der Leber häufig
vorkommen. Fusionen einer Fc-Region mit mehreren Cytokinen veranschaulichen
die Vorteile von sowohl Dimerisierung als auch Zielsteuerung, aber unter
gewissen Umständen
ist es geeignet, Fusionen von mehreren Cytokinen zu konstruieren,
die nur Multimerisierungs- oder Zielsteuerungsfähigkeit, aber nicht beide Fähigkeiten
haben.
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Bei
noch einer anderen Ausführungsform
wird ein Fusionsprotein, das mehrere Cytokine umfasst, weiter an
entweder den Amino- oder den Carboxyterminus eines Mitglieds einer
Klasse von Molekülen
mit verschiedenartiger Zielsteuerungsfähigkeit, wie eines Antikörpers oder
eines Peptid-Aptamers mit oder ohne ein Grundgerüst (Colas et al. [1998] Proc
Natl Acad Sci USA 95:14272–7),
fusioniert. Eine besondere Ausführungsform
ist die Fusion mehrerer Cytokine an mindestens einen Teil eines
Antikörpers,
der ein Antigen binden kann, wie einen intakten Antikörper, einen
einkettigen Antikörper
oder eine einkettige Fv-Region. Weitere Ausführungsformen beinhalten Fusionen
mindestens einer Polypeptidkette von IL-12 an einen Terminus mindestens
eines Teils einer Antikörperkette,
der ein Antigen binden kann, und eines zweiten Cytokins, das an
den anderen Terminus fusioniert ist.
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Den
vorstehenden Beschreibungen zufolge ist es gewöhnlich bevorzugt, Fusionsproteine
mit mehreren Cytokinen und Mehrfach-Cytokin-Antikörper-Fusionsproteine
mittels Gentechnologie zu konstruieren, so dass die Komponentenproteine
durch kovalente Bindungen, wie Amidbindungen oder Disulfidbindungen,
verknüpft
sind. Es ist jedoch ebenfalls geeignet, chemische Vernetzer für die Konstruktion
solcher Proteinkomplexe zu verwenden. Diese Verfahren sind auf dem
Fachgebiet der Proteinchemie gut etabliert. Alternativ ist es manchmal
ausreichend, Proteinkomplexe durch Fusionieren verschiedener Cytokine
mit Partnerproteinen, die stabile nicht-kovalente Komplexe bilden,
zu erzeugen. Zum Beispiel wird ein nicht-kovalentes Heterodimer-Trägerprotein
verwendet: Ein erstes Cytokin wird an eine Untereinheit des Heterodimers
fusioniert, ein zweites Cytokin wird an eine zweite Untereinheit
des Heterodimers fusioniert, und die beiden Fusionsproteine werden
unter geeigneten Bedingungen gemischt. Zum Beispiel werden Nucleinsäuren, die
die Zwei-Untereinheiten-Cytokin-Fusionsproteine kodieren, in der
gleichen Zelle exprimiert. Auf diese Weise kann ein Proteinkomplex
mit mehreren Cytokinen konstruiert werden, in dem die Komponenten-Cytokine
direkt oder indirekt nicht-kovalent verknüpft sind. Um das Ziel der Erfindung
zu erreichen, ist es notwendig, dass ein solcher Komplex stabil
genug ist, dass er nach Verabreichung an ein Tier aufrechterhalten
wird und eine biologische Wirkung erzielt.
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Die
Erfindung stellt auch Nucleinsäuren
bereit, die Fusionsproteine kodieren, die zwei oder mehrere Cytokine
umfassen, wobei eines der Cytokine vorzugsweise IL-12 ist und das von
der Nucleinsäure
kodierte Fusionsprotein gegebenenfalls andere Proteineinheiten beinhaltet.
Bevorzugte Ausführungsformen
umfassen Nucleinsäuren,
die Fusionen von zwei oder mehreren Cytokinen an ein dimerisierendes
Protein, wie einen Fc-Teil einer Antikörperkette, kodieren. Ein weiterer
Satz bevorzugter Ausführungsformen
sind Nucleinsäuren, die
Fusionen von zwei oder mehreren Cytokinen an ein Protein mit Zielsteuerungsfähigkeit,
wie einen Antikörper,
kodieren.
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Die
Erfindung stellt auch Verfahren zur Konstruktion von Fusionen von
zwei oder mehreren Cytokinen sowie Verfahren zur Expression solcher
Fusionsproteine bereit.
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Die
Erfindung stellt auch die Verwendung multifunktioneller Cytokin-Antikörper-Fusionsproteine zur Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von Erkrankungen und anderen medizinischen
Zuständen
bereit, wobei die Behandlung die geeignete Kombination der Aktivität von zwei
oder mehreren Proteine beinhaltet. Bei einer Ausführungsform
hat mindestens eines der Proteine eine kurze (z.B. weniger als 20
Minuten) oder nur mäßig lange
(z.B. weniger als 40 Minuten) Serum-Halbwertszeit. Die Proteine werden mittels
Gentechnologie oder anderen Techniken fusioniert und einem Menschen
oder Tier verabreicht. Auf diese Weise liegen die Aktivitäten der
zwei Proteine in einem festen Verhältnis vor, und getrennte Verabreichungen
mit unterschiedlichen Dosierungsschemata der zwei Proteine sind
nicht erforderlich. Zusätzlich
ist die Serum-Halbwertszeit des Fusionsproteins gewöhnlich ähnlicher
derjenigen der Proteinkomponente mit der längeren Serum-Halbwertszeit, wodurch
sich die wirksame Halbwertszeit des Proteins oder der Proteine mit
der kürzeren Serum-Halbwertszeit
verlängert.
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Genauer
gesagt, stellt die Erfindung multifunktionelle Cytokin-Antikörper-Fusionsproteine für die Verwendung
bei der immuntherapeutischen Behandlung von Erkrankungen, wie Krebs
oder Infektionen oder anderen Erkrankungen, die geeigneterweise
mit einem zweikettigen Cytokin, wie IL-12, in Kombination mit einem zweiten
Cytokin behandelt werden können,
bereit. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird IL-12 mit IL-2 oder
GM-CSF fusioniert und einem Tier oder Menschen verabreicht. Solche
Behandlungen können
in Kombination mit anderen Krankheitsbehandlungen verwendet werden.
Außerdem
stellt die Erfindung Verwendungen zur Impfung gegen verschiedenartige
Antigene bereit, die zur Verhinderung oder Behandlung verschiedener Erkrankungen
eingesetzt werden kann.
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Bei
anderen Ausführungsformen
dieser Verfahren werden zwei verschiedene Cytokine mit einer dimeren
Proteineinheit, wie der Fc-Region eines Antikörpers, fusioniert und einem
Tier oder Menschen verabreicht. Bei einer bevorzugten Form dieser
Verfahren wird das Cytokin IL-12 zusammen mit einem zweiten Cytokin, das
stärker
bevorzugt IL-2 oder GM-CSF ist, an die Fc-Region fusioniert.
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Bei
noch anderen Ausführungsformen
dieser Verfahren werden zwei verschiedene Cytokine an einen intakten
Antikörper
fusioniert und einem Tier oder Menschen verabreicht. Bei einer bevorzugten
Form dieser Verfahren wird das Cytokin IL-12 an die Antikörpereinheit
zusammen mit einem zweiten Cytokin fusioniert, das stärker bevorzugt
IL-2 oder GM-CSF ist. Die Erfindung offenbart auch Gemische von
Antikörper-Cytokin-Fusionsproteinen,
die sich zur Behandlung von Erkrankungen eignen. Bei einer Ausführungsform
wird ein Gemisch von einem Antikörper-IL-2-Fusionsprotein
und einem Antikörper-IL-12-Fusionsprotein
zur Behandlung einer Erkrankung verwendet. Es werden zum Beispiel
Krebs, Virusinfektion oder bakterielle Infektion behandelt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
vorstehenden und weitere Aufgaben der vorliegenden Erfindung und
ihre verschiedenen Merkmale können
aus den folgenden Beschreibungen, wenn sie zusammen mit den beigefügten Zeichnungen
gelesen werden, besser verstanden werden. In allen Zeichnungen bezeichnen
gleiche Zahlen gleiche Strukturen.
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1A veranschaulicht
schematisch die Fusion von zwei Cytokinen in ihrer einfachsten Form:
Ein Cytokin ist, gegebenenfalls über
einen Linker, an ein zweites Cytokin fusioniert. Die 1B–1I zeigen
verschiedene Weisen, auf die ein zweites Cytokin (mit "cyt" bezeichnet) an das
heterodimere Cytokin IL-12 gebunden werden kann. Genauer gesagt,
kann das zweite Cytokin an den C-Terminus von p40 (1B),
den N-Terminus von p40 (1C), den
C-Terminus von p35 (1D) oder den N-Terminus von
p35 (1E) fusioniert werden. Ferner zeigt 1, wie ein zweites Cytokin an eine einkettige
Version von IL-12 fusioniert werden kann. Genauer gesagt, können einkettige
IL-12-Moleküle
p35 N-terminal von p40 aufweisen, wobei sich das zweite Cytokin
am C-Terminus (1F) oder am N-Terminus (1G)
befindet. Alternativ können
einkettige IL-12-Moleküle p40 N-terminal
von p35 aufweisen, wobei sich das zweite Cytokin am C-Terminus (1H)-oder
am N-Terminus (1I) befindet.
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Die 2A–2C zeigen
schematisch, wie die in 1 dargestellten
Mehrfach-Cytokin-Fusionen (im
Kasten) weiter an eine Fc-Region eines Antikörpers, hier als Hinge (H),
eine CH2-Domäne
und eine CH3-Domäne
(Ovale) dargestellt, fusioniert werden können. Genauer gesagt, kann
jedes der acht Moleküle der 1 entweder an den C-Terminus (2A)
oder den N-Terminus (2B) der Fc-Region fusioniert werden. Außerdem müssen das
erste Cytokin und das zweite Cytokin (jeweils im Kasten) nicht direkt
aneinander gebunden sein, sondern können durch die Fc-Einheit verbunden
werden (2C).
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Die 3A–3G zeigen
schematisch eine Untergruppe der Weisen, auf die ein Mehrfach-Cytokin-Fusionsprotein
weiter an ein intaktes Immunglobulin, wie ein IgG, fusioniert werden
kann. Die V-Region der schweren Kette ist als ein mit VH bezeichnetes
Oval dargestellt, die V-Region der leichten Kette ist als ein mit VL bezeichnetes Oval gezeigt, und die konstanten
Regionen sind leere Ovale. Eine Mehrfach-Cytokin-Fusion, wie in 1 dargestellt, kann an den C-Terminus
der schweren Kette (2A), den N-Terminus der schweren Kette
(2B), den N-Terminus der leichten Kette (2C)
oder den C-Terminus der leichten Kette gestellt werden (2D). Zusätzlich gibt es viele Weisen,
auf die ein erstes und ein zweites Cytokin getrennt an die N- und
C-Termini der schweren und leichten Ketten gebunden werden könnten; drei
von diesen sind in den 3E–3G gezeigt.
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Die 4A–4C zeigen
schematisch, wie ein erstes Cytokin und ein zweites Cytokin an einen "einkettigen" Antikörper fusioniert
werden können,
in dem die variable leichte und die variable schwere Kette fusioniert
sind, und das Protein als ein einziges Polypeptid exprimiert wird,
das dann homodimerisiert. Genauer gesagt, kann eine Mehrfach-Cytokin-Fusion
an den C-Terminus (4A) oder den N-Terminus (4B)
platziert werden. Außerdem
müssen
das erste Cytokin und das zweite Cytokin nicht direkt gebunden sein,
sondern können
durch die einkettige Antikörpereinheit
verbunden sein (4C).
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Die 5A–5C zeigen
schematisch, wie ein erstes Cytokin und ein zweites Cytokin an eine
einkettige Fv-Region fusioniert werden können, die aus den fusionierten
variablen Regionen aus einer schweren Kette und einer leichten Kette
bestehen. Genauer gesagt, kann eine erste Cytokin-Cytokin-Fusion
an den C-Terminus
(5A) oder den N-Terminus (5B) gestellt
werden. Außerdem
müssen
das erste Cytokin und das zweite Cytokin nicht direkt gebunden sein,
sondern können
durch die einkettige Fv-Einheit verbunden sein (5C).
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Die 6A and 6B zeigen
die Synergie zwischen IL-12 und IL-2 bei der Indution von IFN-γ durch menschliche
mononucleäre
Zellen aus peripherem Blut (PBMCs) als Antwort auf die getrennten
Cytokine oder Fusionsproteine. In 6A wurden
die Zellen mit Human-IL-12 vor (Quadrate) oder nach der Phytohämagglutinin-Aktivierung
(X) oder mit IL-12-IL-2-Fusionsprotein vor (Rauten) oder nach der
Phytohämagglutinin-Aktivierung
(Dreiecke) behandelt. 6B zeigt ein Experiment, bei
dem Zellen mit einem Gemisch von IL-12 plus IL-2, das in einem Molverhältnis von
1:1 zugegeben wurde, (schwarze Rauten), Human-Fc-IL-12-IL-2-Fusionsprotein (graue
Quadrate) und Humanantikörper-IL-12-IL-2-Fusionprotein (hellgraue
Dreiecke) behandelt wurden. Die X-Achse zeigt die Konzentrtion von
IL-12 in pg/ml, gleich, ob es als intaktes Protein oder als Fusionsprotein
vorliegt. Die Y-Achse gibt die IFN-γ-Konzentration (in ng/ml) an,
die mit einem ELISA-Assay bestimmt wurde.
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7 zeigt
einen üblichen
IL-12-Bioassay, der die Aktivität
eines Fusionproteins getrennt misst und sie mit derjenigen eines
unfusionierten IL-12-Moleküls
vegleicht. Dargestellt ist die Stimulation der 3H-Thymidin-Aufnahme
in humane PBMCs als Antwort auf murines IL-12 (weiße Kreise),
auf eine Mischung von murinem IL-12 plus IL-2, die in einem Molverhältnis von
1:1 zugegeben wurden, (schwarze Quadrate), auf murines IL-2 (weiße Dreiecke)
und ein Antikörpermurines-IL-12-IL-2-Fusionsprotein
(schwarze Rauten). Die X-Achse zeigt die Konzentration (pM) von
monomere(m/n) Cytokin(en), gleich, ob sie als intaktes Protein oder
als Fusionsprotein vorliegen. Die Y-Achse gibt die cpm des Einbaus
von tritiiertem Thymidin an.
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8 zeigt
einen Standard-Assay der biologischen Aktivität von IL-2. Der Graph zeigt
die Stimulation der Proliferation von Maus-CTLL-Zellen als Antwort
auf murines IL-2 (Kreise), ein Antikörper-murines-IL12-IL-2-Fusionsprotein
(Rauten) und murines IL-12 (Quadrate). Die X-Achse zeigt die Konzentration (pM)
von monomere(m/n) Cytokin(en), gleich, ob sie als intaktes Protein
oder Fusionprotein vorliegen. Die Zellen wurden für 48 Stunden
in Medium inkubiert, das verschidene Mengen an Cytokin oder Fusionsprotein
enthielt, und dann unter Verwendung des MTT/MTS-Assays hinsichtlich
der Anzahl lebensfähiger
Zellen getestet. Die Y-Achse
zeigt die Absorption bei 490 Nanometern in optischen Dichteeinheiten
(OD).
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9 zeigt
die Stimulation der 3H-Thymidin-Aufnahme
durch humane PBMCs als Antwort auf murines IL-12 (weiße Kreise),
eine Mischung von murinem IL-12 plus IL-2, die in einem Molverhältnis von
1:1 zugegeben wurden, (schwarze Kreise), auf ein muriner-Fc-einkettiges-IL-12-IL-2-Fusionsprotein
(schwarze Dreiecke) und ein murines einkettiges IL-12, fusioniert
an murines IL-2, (schwarze Rauten). Die X-Achse zeigt die Konzentration
(pM) von monomere(m/n) Cytokin(en), gleich, ob sie als intaktes
Protein oder Fusionsprotein vorliegen; die Y-Achse gibt die cpm
des Einbaus von tritiiertem Thymidin an.
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10 zeigt
die Stimulation der 3H-Thymidin-Aufnahme
durch humane PBMCs als Antwort auf murines IL-12 (weiße Kreise),
auf eine Mischung von murinem IL-12 plus GM-CSF, die in einem Molverhältnis von 1:1
zugegeben wurden, (schwarze Kreise), auf murinen GM-CSF (schwarze
Dreiecke) und ein muriner-Fc-murines-IL-12-GM-CSF-Fusionsprotein
(X). Die X-Achse zeigt die Konzentration (pM) von monomere(m/n)
Cytokin(en), gleich, ob sie als intaktes Protein oder Fusionsprotein
vorliegen; die Y-Achse gibt die cpm des Einbaus von tritiiertem
Thyrnidin an.
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11 zeigt
die Wirkung einer Antikörper-Cytokin-Cytokin-Fusionsprotein-Behandlung von Balb/C-Mäusen, die
subkutane Tumoren aufweisen, die von CT26-Colonkarzinomzellen stammen,
die gentechnisch verändert
waren, so dass sie humanes EpCAM, das Antigen für KS-1/4, exprimierten. Schwarze Rauten
geben die durchschnittlichen Tumorvolumina bei Mäusen an, denen als Kontrollen
PBS an den Tagen 0, 1, 2, 3 und 4 injiziert wurde. Dreiecke geben
die durchschnittlichen Tumorvolumina bei Mäusen an, die mit 6 Mikrogramm
KS-IL-12-IL-2 behandelt
wurden. Quadrate geben die durchschnittlichen Tumorvolumina bei Mäusen an,
die mit 3,4 Mikrogramm KS-IL2 und 5,3 Mikrogramm KS-IL12 behandelt
wurden. Es wurden intratumorale Injektionen durchgeführt. Die
X-Achse zeigt die Anzahl Tage nach der ersten Injektion; die Y-Achse zeigt
das durchschnittliche Tumorvolumen in Kubikmillilitern.
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12 zeigt
die Wirkung einer Antikörper-Cytokin-Cytokin-Fusionsprotein-Behandlung von SCID-Mäusen, die
subkutane Tumoren aufweisen, die von CT26-Colonkarzinomzellen stammen, die gentechnisch
verändert
waren, so dass sie humanes EpCAM exprimierten. Rauten geben die
durchschnittlichen Tumorvolumina bei Mäusen an, denen als Kontrollen
PBS an den Tagen 0, 1, 2, 3 und 4 injiziert wurde. Dreiecke geben
die durchschnittlichen Tumorvolumina bei Mäusen an, die mit 6 Mikrogramm
KS-IL-12-IL-2 behandelt wurden. Quadrate geben die durchschnittlichen
Tumorvolumina bei Mäusen
an, die mit 3,4 Mikrogramm KS-IL2 und 5,3 Mikrogramm KS-IL12 behandelt
wurden. Es wurden intratumorale Injektionen durchgeführt. Die
X-Achse zeigt die Anzahl Tage nach der ersten Injektion; die Y-Achse zeigt das durchschnittliche
Tumorvolumen in Kubikmillilitern.
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13 vergleicht
die Wirkung einer Antikörper-Cytokin-
und einer Antikörper-Cytokin-Cytokin-Fusionsprotein-Behandlung
von Mäusen
mit subkutanen Tumoren von Lewis-Lungenkarzinom- (LLC-) Zellen,
die gentechnisch verändert
waren, so dass sie humanes EpCAM exprimierten. Rauten geben die
durchschnittlichen Tumorvolumina bei Mäusen an, denen als Kontrollen
PBS an den Tagen 0, 1, 2, 3 und 4 injiziert wurde. Quadrate geben
die durchschnittlichen Tumorvolumina bei Mäusen an, denen 20 Mikrogramm
KS-IL-2 an den Tagen 0, 1, 2, 3 und 4 intratumoral injiziert wurden.
Dreiecke geben die durchschnittlichen Tumorvolumina bei Mäusen an,
denen 20 Mikrogramm KS-IL12 an den Tagen 0, 1, 2, 3 und 4 intratumoral
injiziert wurden. X geben die durchschnittlichen Tumorvolumina bei
Mäusen
an, denen 20 Mikrogramm KS-IL12-IL2 an den Tagen 0, 1, 2, 3 und
4 intratumoral injiziert wurden. Die X-Achse zeigt die Anzahl Tage
nach der ersten Injektion; die Y-Achse zeigt das durchschnittliche
Tumorvolumen in Kubikmillilitern.
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14 zeigt
die Wirkung einer Antikörper-Cytokin-Cytokin-Fusionsprotein-Behandlung von Mäusen mit
subkutanen Tumoren, die von Lewis-Lungenkarzinom- (LLC-) Zellen
stammten, die gentechnisch verändert
waren, so dass sie humanes EpCAM exprimierten. Rauten geben die
durchschnittlichen Tumorvolumina bei Mäusen an, denen als Kontrollen
PBS an den Tagen 0, 1, 2, 3 und 4 injiziert wurde. Dreiecke geben
die durchschnittlichen Tumorvolumina bei Mäusen an, die mit 20 Mikrogramm
KS-IL-12-IL-2 behandelt wurden. Quadrate geben die durchschnittlichen
Tumorvolumina bei Mäusen
an, die mit 11,5 Mikrogramm KS-IL2
und 18 Mikrogramm KS-IL12 behandelt wurden. Es wurden intratumorale
Injektionen durchgeführt.
Die X-Achse zeigt die Anzahl Tage nach der ersten Injektion; die
Y-Achse zeigt das durchschnittliche Tumorvolumen in Kubikmillilitern. 15 zeigt
die Wirkung einer Antikörper-Cytokin-Cytokin-Fusionsprotein-Behandlung von Mäusen mit
subkutanen Tumoren, die von Lewis-Lungenkarzinom- (LLC-) Zellen
stammen, die humanes EpCAM entweder exprimieren oder nicht exprimieren.
Schwarze Quadrate geben die durchschnittlichen Tumorvolumina bei
Mäusen
an, die von LLC/KSA stammende Tumoren aufweisen. Schwarze Rauten
geben die durchschnittlichen Tumorvolumina bei Mäusen an, die von LLC stammende
Tumoren aufweisen. Die Mäuse
wurden an den Tagen 0, 1, 2, 3 und 4 mit 20 Mikrogramm KS-IL12-IL2
behandelt. Es wurden intratumorale Injektionen durchgeführt. Die
X-Achse zeigt die Anzahl Tage nach der ersten Injektion; die Y-Achse zeigt das durchschnittliche
Tumorvolumen in Kubikmillilitern.
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16 zeigt
die Wirkung einer Antikörper-Cytokin-Cytokin-Fusionsprotein-Behandlung von Mäusen, die
subkutane Tumoren tragen, die von Lewis-Lungenkarzinomzellen stammen.
Etwa 106 Zellen wurden am Tag 0 subkutan
injiziert. Rauten zeigen die durchschnittlichen Tumorvolumina bei
nativen Mäusen.
Quadrate zeigen die durchschnittlichen Tumorvolumina bei Mäusen, die
zuvor subkutane Tumoren gehabt hatten, die von Lewis-Lungenkarzinomzellen
stammten, die gentechnisch verändert
waren, so dass sie humanes EpCAM exprimierten, und die durch Behandlung
mit KS-IL12-IL2 von diesen Tumoren geheilt worden waren. Die X-Achse
zeigt die Anzahl Tage nach der Injektion; die Y-Achse zeigt das
durchschnittliche Tumorvolumen in Kubikmillilitern.
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Die 17A und 17B zeigen
die Wirkung der Sekretion von Einzel- oder Mehrfach-Cytokin-Protein
durch Tumorzellen auf die Fähigkeit
der Zellen, in einem Tier mit einem normalen Immunsystem Tumoren zu
bilden. In 17A werden vier Sätze von
Mäusen
verglichen: C57BL/6-Mäuse,
denen s.c. 1 × 106 LLC-Tumorzellen injiziert wurden, (schwarze
Rauten); C57BL/6-Mäuse,
denen s.c. 5 × 106 LLC-Tumorzellen injiziert wurden, (weiße Rauten);
C57BL/6-Mäuse,
denen s.c. 1 × 106 LLC-Tumorzellen injiziert wurden, die scIL-12 exprimierten,
(schwarze Dreiecke); und C57BL/6-Mäuse, denen s.c. 5 × 106 LLC-Tumorzellen injiziert wurden, die scIL-12
exprimierten, (weiße
Dreiecke). 17B vergleicht C57BL/6-Mäuse, denen
s.c. 1 × 106 LLC-Tumorzellen injiziert wurden, (schwarze
Rauten); C57BL/6-Mäuse,
denen s.c. 5 × 106 LLC-Tumorzellen injiziert wurden, (weiße Rauten);
C57BL/6-Mäuse,
denen s.c. 1 × 106 LLC-Tumorzellen injiziert wurden, die scIL-12-IL-2
exprimierten, (X); und C57BL/6-Mäuse,
denen s.c. 5 × 106 LLC-Tumorzellen injiziert wurden, die scIL-12
exprimierten, (weiße
Kreise). Die X-Achse zeigt die Anzahl Tage nach der Injektion der
Tumorzellen; die Y-Achse
zeigt das Tumorvolumen in Kubikmillilitern.
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18 zeigt
die Wirkung der Sekretion von Einzel- oder Mehrfach-Cytokin-Protein durch Tumorzellen auf
die Fähigkeit
der Zellen, Tumoren in einem immundefizienten Tier zu bilden. Diese
Figur vergleicht SCID-Mäuse,
denen s.c. 1 × 106 LLC-Tumorzellen injiziert wurden, (schwarze
Rauten); SCID-Mäuse,
denen s.c. 1 × 106 LLC-Tumorzellen injiziert wurden, die scIL-12
exprimierten, (schwarze Dreiecke); und SCID-Mäuse, denen s.c. 1 × 106 LLC-Tumorzellen injiziert wurden, die scIL-12
exprimierten, (weiße
Kreise). Die X-Achse zeigt die Anzahl Tage nach der Injektion der
Tumorzellen; die Y-Achse zeigt das Tumorvolumen in Kubikmillilitern.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt Proteinmoleküle
bereit, in denen zwei oder mehrere unterschiedliche Cytokine fusioniert
oder komplexiert sind. Die Proteinkomplexe oder Fusionsproteine
können
gegebenenfalls zusätzliche Proteineinheiten
beinhalten, einschließlich
Einheiten, die zur Multimerisierung und Zielsteuerung in der Lage sind,
wie Antikörper-Fc-Regionen
und Antikörperregionen,
die Antigenvereinigungsstellen enthalten. Die Erfindung stellt auch
Nucleinsäuren
bereit, die Fusionsproteine mit mehreren Cytokinen kodieren. Die
Erfindung stellt auch Verfahren zur Konstruktion von Nucleinsäuren, die
Fusionsproteine mit mehreren Cytokinen kodieren, Verfahren zur Produktion
von Fusionsproteinen mit mehreren Cytokinen und die Verwendung von
Fusionsproteinen mit mehreren Cytokinen zur Behandlung von Erkrankungen
und medizinischen Zuständen
bereit.
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Wie
hier verwendet, betrifft "Cytokin" ein sekretiertes
Protein oder ein aktives Fragment oder eine Mutante davon, das die
Aktivität
von Zellen des Immunsystems moduliert. Beispiele für Cytokine
sind u.a. die Interleukine, Interferone, Chemokine, Tumornekrosefaktor,
Kolonie-stimulierende Faktoren für
Immunzellvorläufer
und so weiter.
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Wie
hier verwendet, betrifft "heterodimeres
Cytokin" ein Cytokin,
das aus zwei verschiedenen Proteinuntereinheiten besteht. Zurzeit
ist IL-12 das einzige natürlich
vorkommende heterodimere Cytokin, das bekannt ist. Künstliche
heterodimere Cytokine können
jedoch konstruiert werden. Zum Beispiel können IL-6 und ein lösliches
Fragment von IL-6R unter Bildung eines heterodimeren Cytokins kombiniert
. werden, ebenso wie CNTF und CNTF-R-alpha [Trinchieri (1994) Blood
84:4008].
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Wie
hier verwendet, betrifft "Interleukin-12" (IL-12) das Zwei-Untereinheiten-Cytokin, das aus
einer p35- und einer p40-Untereinheit besteht, oder eine aktive
einkettige Fusion von p35 und p40 oder eine Speziesvariante, ein
Fragment oder ein Derivat davon.
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Wie
hier verwendet, betrifft "Interleukin-2" (IL-2) jedes Säuger-IL-2,
wie humanes IL2, Maus-IL-2, oder eine aktive Spezies- oder allelische
Variante, ein Fragment oder ein Derivat davon.
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Wie
hier verwendet, betrifft "GM-CSF" ein Granulozyten/Monozyten-Koloniestimulierender-Faktor-Cytokinprotein,
wie humanen GM-CSF, Maus-GM-GSF, oder eine aktive Spezies- oder
allelische Variante, ein Fragment oder ein Derivat davon.
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Wie
hier verwendet, bedeutet "Immunglobulin-Fc-Region" den carboxyterminalen
Abschnitt der konstanten Region einer schweren Immunglobulinkette
oder ein Analogon oder ein Teil davon. Zum Beispiel kann eine Immunglobulin-Fc-Region von
IgG mindestens einen Teil einer Hinge-Region, eine CH2-Domäne und eine
CH3-Domäne
umfassen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Fc-Region mindestens
einen Teil einer Hinge-Region und eine CH3-Domäne. Bei einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
umfasst die Fc-Region mindestens eine CH2-Domäne und umfasst stärker bevorzugt
auch mindestens einen Teil einer Hinge-Region.
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Wie
hier verwendet, bedeutet "Peptidlinker" ein oder mehrere
Peptide, die dazu verwendet werden, zwei Proteine miteinander zu
koppeln (z.B. ein Protein und eine Fc-Region). Der Peptidlinker
ist oft eine Abfolge von Aminosäuren,
wie z.B. hauptsächlich
Glycin und/oder Serin. Vorzugsweise ist der Peptidlinker eine gemischte
Abfolge von hauptsächlich
Glycin- und Serinresten und ist etwa 10–15 Aminosäuren lang.
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Wie
hier verwendet betrifft der Ausdruck "multimer" stabile Verbindung von zwei oder mehreren
Proteinuntereinheite durch kovalente oder nicht-kovalente Wechselwirkung,
z.B. Disulfidbindung.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Ausdruck "dimer" ein spezifisches multimeres Molekül, in dem
zwei Proteinuntereinheiten kovalente oder nicht-kovalente Wechselwirkungen
stabil verbunden sind. Ein stabiler Komplex ist ein Komplex mit
einer Dissoziationsrate, oder Off-Rate, von mindestens mehreren
Minuten (so dass der Komplex während
der In-vivo-Verwendung lange genug stabil bleibt, um ein Zielgewebe
zu erreichen und eine biologische Wirkung auszuüben). Das Fc-Fragment selbst bildet üblicherweise
ein Dimer der schweren-Ketten-Fragmente, das einen Teil der Hinge-Region,
CH2-Domäne
und/oder CH3-Domäne
umfasst. Es ist jedoch bekannt, dass viele Proteinliganden an ihre
Rezeptoren als Dimer binden. Wenn ein Cytokin X natürlicherweise
dimerisiert, dimerisiert die X-Einheit in einem Fc-X-Molekül in einem
viel gößeren Ausmaß, weil
der Dimerisierungsvorgang konzentrationsabhängig ist. Die physikalische
Nähe der
beiden X-Einheiten,
die durch Fc verbunden sind, macht die Dimerisierung zu einem intramolekularen
Vorgang, wodurch das Gleichgewicht stark zur Seite des Dimers verschoben
wird und seine Bindung an den Rezeptor verstärkt wird.
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Wie
hier verwendet, bedeutet "Vektor" jede Nucleinsäure, die
eine Nucleotidsequenz umfasst, die in der Lage ist, in eine Wirtszelle
aufgenommen zu werden und mit dem Wirtszellgenom rekombiniert und
in dieses integriert zu werden oder sich autonom als ein Episom
zu replizieren. Solche Vektoren sind u.a. lineare Nuc leinsäuren, Plasmide,
Phagemide, Cosmide, RNA-Vektoren, virale Vektoren und dergleichen.
Nicht-beschränkende
Beispiele für
einen viralen Vektor sind u.a. ein Retrovirus, ein Adenovirus und
ein adeno-assoziiertes Virus.
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Wie
hier verwendet, soll "Genexpression" oder "Expression eines
Proteins" so verstanden
werden, dass die Transkription der DNA-Sequenz, Translation des
mRNA-Transkripts
und entweder Sekretion eines Proteinprodukts oder Produktion des
Proteinprodukts in einer isolierbaren Form gemeint ist.
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Wie
hier verwendet, ist ein "Immuncytokin" ein Fusionsprotein,
das einen Antikörper
und ein Cytokin umfasst, wie im U.S.-Patent Nr. 5,650,150 offenbart.
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Wie
hier verwendet, ist eine "Leader-Sequenz" eine Proteinsequenz,
die in der Regel am N-Terminus an eine zweite Proteinsequenz gebunden
ist und die zweite Proteinsequenz derart steuert, dass diese aus
der Zelle sekretiert wird. Die Leader-Sequenz wird gewöhnlich von der zweiten Proteinsequenz
abgespalten und entfernt, die zum reifen Protein wird. Der Begriff "Leader-Sequenz" ist gewöhnlich synonym
mit "Signalsequenz.
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Wie
hier verwendet, betrifft "EpCAM" epitheliales Zelladhäsionsmolekül (Cirulli
et al. [1998] 140:1519–1534)
und ist synonym mit "KSA", was das von dem
monoklonalen Antikörper
KS-1/4 gebundene Antigen bedeutet. EpCAM ist ein Zelloberflächenprotein,
das auf Krebszellen, die von Epithelzellen stammen, in großer Zahl
exprimiert wird.
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Wie
hier verwendet, betrifft "KS-1/4" einen bestimmten
monoklonalen Antikörper,
der an EpCAM bindet.
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Wie
hier verwendet, betreffen "KS-IL2", "KS-IL12" und "KS-IL12-IL2" (und dergleichen)
Antikörper-Cytokin-Fusionsproteine,
die aus KS-1/4 mit Interleukin-2, KS-1/4 mit Interleukin-12 bzw.
KS-1/4 mit sowohl Interleukin-12 als auch Interleukin-2 bestehen.
Analog benannte Fusionsproteinkonstrukte werden hier ebenfalls verwendet.
Weil es möglich
ist, Cytokine an mehreren Positionen an einem Antikörpermolekül zu fusionieren, betrifft
eine Beschreibung, wie "KS-IL12-IL2" die Klasse von Proteinen,
die KS-1/4 mit sowohl Interleukin-12 als auch Interleukin-2, fusioniert
an jeder möglichen
Position, umfassen, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben.
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Wie
hier verwendet, betrifft "14.18" einen bestimmten
monoklonalen Antikörper,
der an das tumorspezifische Antigen GD2 bindet.
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Mehrere
veranschaulichende Ausführungsformen
von Proteinkonstrukten, die die Erfindung verkörpern, sind in den 1–5 dargestellt. Teile der in den 2–5 schematisch dargestellten Moleküle sind
mit 1A–1I bezeichnet,
was sich auf die in den 1A–1I gezeigten
Fusionsproteine bezieht und verdeutlicht, dass jedes der Fusionsproteine
aus 1 wie angegeben weiter an andere
Proteine fusioniert werden kann. Cytokine sind als Rechtecke dargestellt,
konstante Regionen von Antikörpern
als Ovale, und die variable Region der schweren Kette sowie die
variable Region der leichten Kette sind als beschriftete Ovale dargestellt.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Proteinkomplexe, die zwei verschiedene
Cytokine und gegebenenfalls weitere Proteineinheiten beinhalten.
Ein homodimeres Cytokin (z.B. Interferon-alpha, Interferon-beta, Interferon-gamma,
IL-5, IL-8 oder dergleichen) enthält zwar mehrere Untereinheiten,
ist aber dennoch ein einziges Cytokin. Ebenso ist ein heterodimeres
Cytokin, wie IL-12, ein einziges Cytokin, obwohl es Untereinheiten enthält, die
unterschiedlich sind. Ferner ist eine heterodimere Form von normalerweise
homodimeren Cytokinen, wie ein MCP-1/MCP-2-Heterodimer, oder von zwei Allelen
eines normalerweise homodimeren Cytokins (z.B. Zhang, J. Biol. Chem.
[1994] 269:15918–24)
ein einziges Cytokin. Die erfindungsgemäßen Komplexe enthalten zwei
verschiedene Cytokine, von denen jedes (z.B. IL-2, IL-12 und GM-CSF)
eine Aktivität
einer Zelle des Immunsystems modulieren kann.
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1A zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung: im Fusionsprotein 10 ist der C-Terminus
eines ersten Cytokins 12 an den N-Terminus eines zweiten
Cytokins 14, gegebenenfalls über eine Linkerregion (nicht
gezeigt), fusioniert. Bei einigen Ausführungsformen der Erfindung
enthält
der erfindungsgemäße Proteinkomplex
mindestens zwei Cytokine mit signifikant unterschiedlichen Serum-Halbwertszeiten.
Zum Beispiel führt
die Verwendung eines kleinen und eines großen Proteins oft zu einem Fusionsprotein
mit einer Zirkulationshalbwertszeit, die für das größere Protein charakteristisch
ist. In Situationen, in denen die kombinierten Wirkungen von IL-12
und einem zweiten Cytokin gewünscht
sind, wäre
es deshalb vorteilhaft, die zwei Cytokine als Fusionsprotein der
allgemeinen Formel: IL-12-X oder X-IL-12 zu exprimieren, wobei X
ein zweites Cytokin ist. Man erkennt zwei besondere Vorteile. Erstens
wird die Serum-Halbwertszeit des schneller ausgeschiedenen Cytokins
verlängert.
Zweitens werden die Serum-Halbwertszeiten beider Cytokine einander
sehr ähnlich.
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Ein
zweikettiges Cytokin, wie IL-12, kann an ein anderes Cytokin an
den N- oder C-Terminus jeder des Ketten des zweikettigen Cytokins
fusioniert werden. Bei einer Ausführungsform wird ein zweites
Cytokin entweder an den N-Terminus oder den C-Terminus entweder
der p35- oder der p40-Untereinheit von IL-12 fusioniert (1B-1E).
Im Fusionsprotein 16 der 1B ist
der N-Terminus eines ersten Cytokins 12 an den C-Terminus
der IL-12-Untereinheit p40 18 fusioniert. Die Untereinheit
p40 18 ist an die IL-12-Untereinheit p35 20 durch
eine kovalente Bindung 22 gebunden. Im Fusionsprotein 24 der 1C ist
der N-Terminus der p40-Untereinheit 18 an den C-Terminus
des ersten Cytokins 12 fusioniert und an die p35-Untereinheit 20 durch eine
kovalente Bindung 22 gebunden. 1D zeigt
das Fusionsprotein 26, in dem der N-Terminus des ersten Cytokins 12 an
den C-Terminus der p35-Untereinheit 20 fusioniert ist,
die über
eine kovalente Bindung 22 an die p40-Untereinheit 18 gebunden
ist. In Figur IE beinhaltet das Fusionsprotein 28 die p35-Untereinheit 20,
die an ihrem N-Terminus an den C-Terminus
des ersten Cytokins 12 fusioniert und durch eine kovalente
Bindung 22 an die p40-Untereinheit 18 gebunden
ist.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
können
die Untereinheiten von IL-12 unter Bildung eines einkettigen Proteins,
scIL-12, fusioniert sein, wobei sich entweder die p35-Untereinheit
oder die p40-Untereinheit in der N-terminalen Position befindet;
das zweite Cytokin kann an den N- oder den C-Terminus des so erhaltenen scIL-12
gebunden sein (1F–1I). Somit
enthält
bei einer bevorzugten, in 1F dargestellten
Ausführungsform
das Fusionsprotein 30 einkettiges IL-12, in dem der N-Terminus
der p40-Untereinheit 18, gegebenenfalls über einen
Peptidlinker, an den C-Terminus der p35-Untereinheit 20 fusioniert
ist. Bei dieser Ausführungsform
ist der N-Terminus des Cytokins 12 an den C-Terminus der
p40-Untereinheit 18 fusioniert.
Bei der in 1G gezeigten Ausführungsform
ist der N-Terminus der p35-Untereinheit 20, gegebenenfalls über einen Peptidlinker,
an den C-Terminus des Cytokins 12 fusioniert. Die 1H und 1I zeigen
die Fusionsproteine 34 and 36, die eine andere
einkettige Version von IL-12 enthalten, in der der N-Terminus der
p35-Untereinheit, gegebenenfalls über einen Peptidlinker, an
den C-Terminus der p40-Untereinheitfusioniert ist. Im Fusionsprotein 34,
das in 1H gezeigt ist, ist der N-Terminus
von Cytokin 12 an den C-Terminus der p35-Untereinheit 20 fusioniert.
Im Fusionsprotein 36, das in 1I gezeigt
ist, ist der N-Terminus der p40-Untereinheit 18 an den
C-Terminus von Cytokin 12 fusioniert. Bei einer stark bevorzugten
Ausführungsform
ist IL-12 an IL-2 fusioniert.
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Die
Herstellung solcher Moleküle
ist in den Beispielen veranschaulicht.
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Es
ist oft geeignet, heteromultimere Moleküle, wie IL-12 oder einen Antikörper, als
einkettige Moleküle zu
exprimieren, in denen die nicht-identischen Untereinheiten durch
kurze Aminosäurelinker
verbunden sind [Huston et al. (1988) Proc. Nat. Acad. Sci. 85: 5879;
Lieschke et al. (1997) Nat Biotechnol. 15:35; Lieschke; G. J. und
Mulligan; R. C., U.S.-Patent Nr. 5,891,680]. Eine Genfusion wird
konstruiert, und dann kann das gewünschte Protein in Zellen exprimiert
werden, die ein einziges rekombinantes DNA-Konstrukt enthalten.
Diese einkettigen Versionen eines heteromultimeren Cytokins können weiter
an ein zweites Cytokin fusioniert werden, was immer noch die Expression
eines Fusionsproteins mit den gewünschten Aktivitäten von
einem einzigen rekombinanten DNA-Konstrukt gestattet. Die Expression
solcher Moleküle
ist in den Beispielen veranschaulicht.
-
Die
Erfindung beschreibt auch Fusionsproteine, in denen mehrere unterschiedliche
fusionierte Cytokine weiter an ein Protein fusioniert werden, das
zur Bildung von Multimeren, wie Homodimeren oder Heterodimeren,
in der Lage ist. Der Vorteil eines solchen Moleküls ist, dass die Stärke von
einem oder mehreren der Cytokine durch Dimerisierung erhöht werden
kann. In einigen Fällen
kann eine Erhöhung
der Stärke
durch Dimerisierung auftreten, weil das Cytokin als Dimer an seinen
Rezeptor bindet. Bei einer Ausführungsform
werden mehrere Cytokine an einen Teil eines Antikörpermoleküls, wie
eine Fc-Region (2), fusioniert. Bei
einer anderen Ausführungsform
sind IL-12 und ein zweites Cytokin an die homodimerisierende Proteineinheit
fusioniert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Cytokin
IL-2 oder GM-CSF. Die Fusionsproteine können auf eine Mehrzahl Weisen
erzeugt werden, die alle verschiedenen Abfolgen mehrerer unterschiedlicher
Proteineinheiten von den N- bis zu den C-Termini in einem Fusionsprotein
widerspiegeln. Wenn zum Beispiel Interleukin-12 und ein zweites
Cytokin an eine Fc-Region fusioniert werden, können die zwei Cytokine in jeder
Reihenfolge an den N- oder C-Terminus der Fc-Region fusioniert werden,
oder ein Cytokin kann an den N-Terminus und das andere an den C-Terminus
fusioniert werden.
-
Einige
dieser Permutationen sind in 2 veranschaulicht.
Bei der in 2A gezeigten Ausführungsform
ist zum Beispiel ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein 44 an
den C-Terminus einer Fc-Region fusioniert, die die Hinge-Region 38,
die CH2-Region 40 und die CH3-Region 42 enthält. Das
Fusionsprotein 44 könnte eine
Mehrzahl von Strukturen besitzen, einschließlich beispielsweise der Strukturen
der Fusionsproteine 10, 16, 24, 26, 28, 30, 32, 34 oder 36,
die in den 1A–1I dargestellt
sind. Wenn das Fusionsprotein 44 mehr als einen N-Terminus und C-Terminus
hat, wie in den Fusionsproteinen 16, 24, 26 und 28,
könnte
die Fc-Region an jeden beliebigen N-Terminus des Fusionsproteins 44 fusioniert
werden. Wie in 2B gezeigt, könnte das
Fusionsprotein 44 an den N-Terminus einer Fc-Region fusioniert
werden. Bei der in 2C gezeigten Ausführungsform
könnte
ein erstes Cytokin 12 an den N-Terminus einer Fc-Region
und ein zweites Cytokin 14 an den C-Terminus der Fc-Region
fusioniert werden.
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Strukturelle Überlegungen
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Es
ist wichtig zu beachten, dass Cytokine als eine Klasse von Proteinen
eine ähnliche
Größe und ähnliche
allgemeine Faltungseigenschaften besitzen. Somit veranschaulichen
die hier offenbarten spezifischen Beispiele für die Familie der Cytokinproteine,
wie Fusionsproteine mit mehreren Cytokinen konstruiert werden sollen.
Zum Beispiel fallen viele Cytokine in eine Proteinfaltungsklasse,
die als "Vier-Helix-Bündel" bezeichnet wird.
Vier-Helix-Bündel-Proteine
umfassen Granulozyten-Kolonie-stimulierenden Faktor (G-CSF), Interleukin 6
(IL-6), Leukämieinhibitorischen
Faktor (LIF), Wachstumshormon, ziliären neurotrophischen Faktor
(CNTF), Leptin, Erythropoetin, Granulozyten-Maktrophagen-Koloniestimulierenden
Faktor (GM-CSF), Interleukin-5 (IL5), Makrophagen-Koloniestimulierenden
Faktor (M-CSF), IL-2, IL-4, Interleukin-3 (IL-3), IL-10, Interferonbeta,
die alpha-Interferone und das nahe verwandte Interferon tau sowie
Interferon gamma (IFN-gamma).
-
Mit
Ausnahme von IL-5 und IFN-gamma falten sich alle diese Proteine
als Monomere mit vier ungefähr parallelen
alpha-Helices und zwei Überkreuzverbindungen.
In jedem Fall, mit Ausnahme von IL-5 und IFN-gamma, befinden sich
der N-Terminus und
der C-Terminus auf derselben Seite des Proteins. Weil die Vier-Helix-Bündel-Proteine,
mit Ausnahme von IL-5 und IFN-gamma, das gleiche Faltungsmuster
besitzen, gelten die hier für
IL-2, IL-4 und GM-CSF beschriebenen Verfahren auch für andere
Vier-Helix-Bündel-Proteine und
andere kleine Cytokinproteine, die sich als Monomere falten.
-
Chemokine
sind eine spezifische Klasse von Cytokinen, von denen angenommen
wird, dass sie extrazelluläre
Gradienten bilden und die Chemotaxis spezifischer Klassen von Immunzellen
vermitteln. Zum Beispiel ist MCP-1 ein Chemoattrak tans für Monozyten,
Makrophagen und aktivierte T-Zellen; Eotaxin ist ein Chemoattraktans
für Eosinophile;
und Interleukin-8 ist ein Chemoattraktans für Neutrophile. Zusätzlich zu
ihrer Chemoattraktansfunktion können
Chemokine, wie andere Cytokine, die Expression spezifischer Gene
in spezifischen Zielzellen induzieren. Es wird zum Beispiel angenommen,
dass MCP-1 die Expression von Gewebsfaktor in glatten Gefäßmuskelzellen
induziert (Schecter et al., J Biol Chem. [1997] 272:28568–73).
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Die
Erfindung offenbart Cytokin-Cytokin-Fusionen und Antikörper-Cytokin-Cytokin-Fusionen,
in denen ein oder mehreren Cytokine ein Chemokin ist/sind.
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Das
menschliche Genom kodiert beispielsweise mindestens 50 Chemokine.
Bekannte Chemokine haben gewöhnlich
eine ähnliche
dreidimensionale Monomerstruktur und ein ähnliches Proteinfaltungsmuster. Folglich
können
die hier offenbarten allgemeinen Typen von Proteinkonstrukten und
Konstruktionsstrategien auf eine Mehrzahl bekannter und noch unentdeckter
Chemokine angewendet werden.
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Chemokine
haben ein besonderes Faltungsmuster mit drei beta-Strängen und
einer alpha-Helix. Chemokine falten sich als Monomere und dimerisieren
dann in einigen, aber nicht allen Fällen nach der Faltung. Bei
allen Chemokinen ist das Faltungsmuster der Monomeruntereinheit
identisch, und die Gesamtstrukturen sind äußerst ähnlich. Zum Beispiel wurden
die dreidimensionalen Strukturen von Interleukin-8, Plättchenfaktor 4,
Melanom-Wachstums-stimulierender Aktivität (MGSA), Makrophagenentzündungsprotein,
MIP, RANTES ("regulated
upon activation, normal T-cell expressed and secreted"), Monozytenchemoattraktans-Protein-1 (MCP-1,
MCAF), Eotaxin, Monozytenchemoattraktans-Protein-3 (MCP-3), Chemokin-Domäne von Fractalkin, Neutrophilen-aktivierendem
Peptid-2 (NAP-2), Stromal-cell-derived-factor-1 (SDF-1), Makrophagenentzündungsprotein-2,
Chemokin hcc-2 (Makrophagenentzündungsprotein-5),
Gro beta, Cytokin-induziertem Neutrophilenchemoattraktans und CINC/Gro
mittels Röntgenkristallographie-
und/oder NMR-Verfahren bestimmt; diese sämtlichen Sturkturen zeigen
die gleiche Faltung und sind im Allgemeinen ähnlich. Weil die Chemokine das
gleiche Faltungsmuster besitzen, gelten die hier für Lymphotaktin
beschriebenen Verfahren auch für
anderen Chemokinproteine.
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Ein
freier N-Terminus eines Chemokins ist oft wichtig für seine
Funktion. Daher ist es bei einigen Ausführungsformen vorteilhaft, Fusionen
zu konstruieren, in denen ein zweites Cytokin, eine Antikörpereinheit oder
eine andere Proteineinheit an den C-Terminus des Chemokins fusioniert
werden kann. Um einen Proteinkomplex zu konstruieren, der zwei aktive
Chemokine enthält,
ist es zum Beispiel geeignet, die zwei verschiedenen Chemokine an
die N-Termini einer schweren und leichten Antikörperkette zu fusionieren. Einige
Chemokine, wie IL-8, sind unter physiologischen Bedingungen dimer.
Für bestimmte
Anwendungen ist es geeignet, eine Mehrfach-Cytokin-Antikörper-Fusion,
wie eine IL-8-Antikörper-Cytokin-Fusion, zusammen
mit einer unfusionierten IL-8-Einheit oder einer IL-8-Einheit mit
einem anderen Fusionspartner, der nicht mit der Antikörpereinheit
wechselwirkt, zu coexprimieren. Auf diese Weise können die
verschiedenen IL-8-Einheiten ohne räumliche Spannungen oder Polymerisierung
heterodimerisieren, zu denen es kommen könnte, wenn alle IL-8-Einheiten
an eine Antikörperkette
fusioniert wären.
Das gewünschte
Mehrfach-Cytokin-Fusionsprotein kann dann auf Basis der Größe oder
auf Basis eines antikörperbindenden
Proteins, wie Staphylococcus-Protein A, abgetrennt werden.
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Bei
Fusionsproteinen mit mehreren Cytokinen, die ein Chemokin umfassen,
ist eine bevorzugte Ausführungsform,
dass das Fusionsprotein auch eine Lokalisierungsfunktion umfasst,
wie eine Antikörpereinheit, die
an ein Antigen bindet. Ohne durch ein Theorie gebunden sein zu wollen,
wird allgemein angenommen, dass eine körperweite Verteilung eines
Chemokins keine Wirkung hat oder zu einer allgemeinen Desensibilisierung
von Zellen gegenüber
dem Chemokin führt.
Ferner wird angenommen, dass die Chemoattraktansfunktion eines Chemokins
sich nur manifestieren kann, wenn es einen Konzentrationsunterschied
des Chemokins gibt.
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Verlängern der
Halbwertszeit mehrfacher Cytokine mit kurzen Serum Halbwertszeiten
Die Erfindung beschreibt auch Fusionsproteine, die zwei Cytokine
mit jeweils einer kurzen Serum-Halbwertszeit umfassen, die an eine
dritte Einheit mit langer Serum-Halbwertszeit fusioniert sind. Das
so erhaltene Molekül
ist ein starkes Stimulans der Proliferation und Aktivität dendritischer
Zellen.
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Die
Fc-Region kann allein oder als Teil eines intakten Antikörpers Mehrfach-Cytokin-Fusionen
mehrere Eigenschaften verleihen, die je nach der speziellen Anwendung
vorteilhaft oder nachteilig sein können. Zu diesen Eigenschaften
gehören
Dimerisierung, Verlängerung
der Serum-Halbwertszeit, Fähigkeit
zur Komplementfixierung, Fähigkeit
zur Vermittlung von antikörperabhängiger zellvermittelter
Cytotoxizität
(ADCC) und Bindung an Fc-Rezeptoren. Wenn die Verlängerung
der Serum-Halbwertszeit ein primär
gewünschtes
Merkmal ist und die immunologischen Eigenschaften der Fc-Region
unwichtig oder unerwünscht
sind, ist es bevorzugt, eine Fc-Region zu verwenden, die eine natürliche Variante
oder eine Mutante ist, der eine oder mehrere immunologische Eigenschaften
fehlen. Wenn es beispielsweise wünschenswert
ist, die Serum-Halbwertszeiten von zwei oder mehreren Cytokinen
mit kurzen Serum-Halbwertszeiten anzugleichen und zu verlängern, ist es
bevorzugt, ein Mehrfach-Cytokin-Fusionsprotein zu konstruieren,
das eine Fc-Region von humanem IgG2 oder IgG4 besitzt, die eine
verringerte bzw. keine Affinität
für Fc-Rezeptoren
besitzen, oder eine Fc-Region zu verwenden, die eine Mutation in
der Fc-Rezeptor-Bindungsstelle trägt. Tatsächlich wurde bereits gezeigt,
dass Fusionen einiger Cytokine an Antikörper die Affinität des Fusionsproteins
für Fc-Rezeptoren
erhöhen
und dass dies zu schnelleren Ausscheidungsraten bei Tieren führt. Es
wurde gezeigt, dass die Verwendung von Fc-Regionen mit verringerter
Affinität
zu Fc-Rezeptoren die Serum-Halbwertszeit dieser Moleküle stark
verbessert (Gillies et al. [1999] Cancer Res. 59: 2159–2166).
Unter bestimmten Umständen
und je nach den verwendeten Cytokinen führt eine Fc-Region, die an
den Fc-Rezeptor bindet, zur Internalisierung des Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteins und
zum Abbau einer oder mehrerer Cytokineinheiten.
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Zielsteuerung
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Die
Erfindung beschreibt auch Fusionsproteine, in denen zwei oder mehrere
Cytokine an ein Protein gebunden sind, das die Cytokine an ein bestimmtes
Zielmolekül,
eine Zelle oder eine Stelle im Körper
lokalisieren kann. Das bevorzugte Molekül mit Lokalisierungsfähigkeit
ist ein Antikörper
oder eine Einheit, die die antigenbindenden variablen Regionen eines
Antikörpers
umfasst. Andere lokalisierende Moleküle oder Domänen davon können jedoch verwendet werden,
wie spezifische Liganden oder Rezeptoren, natürlich vorkommende Bindungsproteine,
Enzyme, die an bestimmte Substrate binden, künstliche erzeugte Peptide,
die hinsichtlich einer bestimmten Bindungs- oder Lokalisierungsfähigkeit
selektiert wurden, Peptide mit unterscheidbaren physikalisch-chemischen
Eigenschaften, die zu einer Zielsteuerungsfähigkeit führen, Proteine, die eine Zielsteuerungsfähigkeit
aufgrund der Bindung an ein anderes Molekül haben, das zielgesteuert
wird, oder andere Typen von Proteinen. Im Fall der Fusion zweier
Cytokine an ein Zielsteuerungsmolekül ist ein bevorzugtes erstes
Cytokin IL-12. Wenn IL-12 verwendet wird, ist ein bevorzugtes zweites
Cytokin IL-2 oder GM-CSF.
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Im
Fall eines Antikörpers
gibt es eine große
Zahl von Weisen, auf die zwei oder mehrere Cytokine fusioniert werden
können,
weil es mehrere mögliche
Bindungsstellen gibt. Ein IgG-Antikörper besteht beispielsweise
aus zwei schweren und zwei leichten Ketten. Die beiden Cytokine
können
miteinander fusioniert und dann an einen N- oder C-Terminus von
entweder der schweren oder der leichten Kette fusioniert werden.
Alternativ kann jedes Cytokin getrennt an einen der N- oder C-Termini am Antikörpermolekül fusioniert
werden.
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3 veranschaulicht eine Untergruppe der
Weisen, auf die zwei Cytokine an ein Antikörpermolekül fusioniert werden können. Siehe
zum Beispiel 3A: Ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein 44 könnte an den
C-Terminus einer schweren Immunglobulinkette 46, die mit
einer leichten Immunglobulinkette 48 verbunden ist, fusioniert
werden. Wie in 2, kann das Fusionsprotein 44 eine
Mehrzahl von Strukturen besitzen, einschließlich beispielsweise der Strukturen
der Fusionsproteine 10, 16, 24, 26, 28, 30, 32, 34 oder 36,
die in den 1A–1I dargestellt
sind. Wie in 3B gezeigt, könnte ein
Fusionsprotein 44 an den N-Terminus einer schweren Immunglobulinkette 46,
die mit einer leichten Immunglobulinkette 48 verbunden
ist, fusioniert werden. Bei den in den 3C und 3D gezeigten
Ausführungsformen
ist das Fusionsprotein 44 an den N-Terminus (3C)
oder den C-Terminus (3D) einer leichten Immunglobulinkette 48,
die mit einer schweren Immunglobulinkette 46 verbunden
ist, fusioniert. Wie in den 3E und 3F gezeigt,
kann ein erstes Cytokin 12 an eine leichte Immunglobulinkette 48 fusioniert
werden, die mit einer schweren Immunglobulinkette 46 verbunden
ist, die mit einem zweiten Cytokin 14 fusioniert ist. Die
Cytokine 12 and 14 können an die N-Termini (3E)
oder die C-Termini (3F) der Immunglobulinketten
fusioniert werden. Alternativ kann, wie in 3G, das
erste Cytokin 12 an den N-Terminus der leichten Immunglobulinkette 48 fusioniert werden,
während
das zweite Cytokin 14 an den C-Terminus der schweren Immunglobulinkette 46 fusioniert wird.
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Fusionen an einkettige
Antikörper
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Es
ist manchmal geeignet, Antikörper
als einkettige Moleküle
zu exprimieren. Die Erfindung stellt auch Fusionsproteine bereit,
in denen zwei oder mehrere Cytokine an einen einkettigen Antikörper fusioniert
sind. Dies hat den Vorteil, dass die Anzahl der DNA-Konstrukte reduziert
wird, die bei der Expression des gewünschten Fusionsproteins verwendet
werden, was besonders für
die Gentherapie vorteilhaft sein kann. Genauer gesagt, gestattet
die Fusion der Cytokine an den einkettigen Antikörper die Expression des Fusionsproteins
als eine einzige Proteinkette, wenn die Cytokine einkettige Moleküle sind.
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Wie
in den 4A–4C gezeigt,
können
bei einigen Ausführungsformen
Cytokine an den einkettigen Antikörper an seinen N-Terminus,
seinen C-Terminus oder an beide Termini fusioniert werden. Wie in 4A gezeigt,
kann das Fusionsprotein 44 beispielsweise an den C-Terminus
eines einkettigen Antikörpers 50 fusioniert
werden, der die variable Region 52 der leichten Kette und
die variable Region 54 der schweren Kette besitzt. Wie
in 4B gezeigt, kann das Fusionsprotein 44 auch
an den N-Terminus des einkettigen Antikörpers 50 fusioniert
werden. Bei der in 4C gezeigten Ausführungsform
ist ein erstes Cytokin 12 an den N-Terminus des einkettigen
Antikörpers 50 fusioniert,
und ein zweites Cytokin 14 ist an den C-Terminus des einkettigen
Antikörpers 50 fusioniert.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
umfasst eine Fusion von IL-12 und einem zweiten Cytokin an den einkettigen
Antikörper.
Eine stärker
bevorzugte Ausführungsform
umfasst IL-2 oder GM-CSF als zweites Cytokin.
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Die
konstanten Regionen von Antikörpern
haben das Potenzial, eine Mehrzahl von Effektorfunktionen zu vermitteln.
Zum Beispiel vermittelt IgG1 Komplementfixierung, ADCC und Bindung
an den Fc-Rezeptor. Die Position, an der das Cytokin fusioniert
ist, kann die Effektorfunktion der konstanten Antikörperregion
verändern,
was nützlich
ist, wenn eine Modulation dieser Effektorfunktionen gewünscht ist.
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In
einigen Fällen
kann es wünschenswert
sein, eine Fusion von zwei oder mehreren Cytokinen an eine Einheit
mit der Zielsteuerungsregion eines Antikörpers, aber ohne die konstanten
Regionen, zu konstruieren. Ein solches Fusionsprotein ist kleiner
als eine Fusion eines vollständigen
Antikörpers
an zwei oder mehrere Cytokine, was für bestimmte Zwecke vorteilhaft
sein kann. Außerdem
fehlen diesem Fusionsprotein eine oder mehrere der Effektorfunktionen
eines intakten Antikörpers,
wobei es aber die Zielsteuerungsfähigkeit eines Antikörpers beibehält.
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Somit
umfasst die Erfindung Fusionsproteine, in denen zwei oder mehrere
Cytokine an eine einkettige Fv-Region fusioniert sind. Wie in den
Ausführungsformen,
die in den 5A–5C dargestellt
sind, gezeigt ist, können
zwei Cytokine an den N-Terminus oder den C-Terminus der Fv-Region
fusioniert werden, oder ein Cytokin kann an jeden Terminus fusioniert
werden. Wie in 5A dargestellt, kann zum Beispiel
ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein 44 an
den C-Terminus einer einkettigen Fv-Region fusioniert werden, die
eine variable Region 52 einer leichten Immunglobulinkette
und eine variable Region 54 einer schweren Immunglobulinkette
enthält.
Ein Fusionsprotein 44 kann auch an den N-Terminus einer
Fv-Region fusioniert werden, wie in 5B gezeigt.
Wie in 5C dargestellt, kann ein erstes
Cytokin 12 an den N-Terminus einer Fv-Region und ein zweites
Cytokin 14 an den C-Terminus der Fv-Region fusioniert werden.
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Antikörper als heterodimere Vehikel
für mehrere
Cytokine
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Unter
einigen Umständen
ist es wünschenswert,
eine Fusion von zwei oder mehreren Cytokinen zu konstruieren, in
der für
zwei der Cytokine das gleiche Ende des Proteins für die Aktivität essenziell
ist. Es kann zum Beispiel sein, dass der natürlich vorkommende N-Terminus
zweier verschiedener Cytokine für
die Aktivität jedes
Cytokins essenziell ist. Es ist nicht möglich, ein Fusionsprotein mit
einer einzigen Polypeptidkette zu konstruieren, in dem beide Cytokineinheiten
aktiv sind. Antikörper
sind heterodimere Proteine, die aus schweren und leichten Ketten
bestehen, die über
Disulfidbindungen kovalent verknüpft
sind. Wenn es gewünscht
ist, ein Mehrfach-Cytokin-Fusionsprotein mit zwei Cytokineinheiten
zu konstruieren, die beide einen intakten, unfusionierten N-Terminus
benötigen,
ist es bevorzugt, die zwei Cytokine getrennt an die N-Termini der
schweren und der leichten Kette eines Antikörper zu fusionieren (3E).
Wenn es gewünscht
ist, ein Mehrfach-Cytokin-Fusionsprotein mit zwei Cytokineinheiten
zu konstruieren, die beiden einen intakten, unfusionierten C-Terminus
benötigen,
ist es bevorzugt, die zwei Cytokine getrennt an die C-Termini der
schweren und der leichten Kette eines Antikörper zu fusionieren (3F).
Wenn der Antikörper
nur als Vehikel verwendet wird, um zwei Cytokine auf diese Weise
zu verbinden, kann es geeignet sein, die Teile des Antikörpers zu
deletieren oder zu mutieren, die zusätzliche Eigenschaften in Zusammenhang
mit der Immunfunktion verleihen. Es kann zum Beispiel bevorzugt
sein, eine Fab-Region als Vehikel zu verwenden, weil die Fab-Region das Heterodimerisierungsmerkmal
eines Antikörpers
beibehält,
aber nicht die für
die Fc-Region charakteristischen Funktionen besitzt. Es kann ebenfalls
geeignet sein, einen Antikörper
oder Antikörperfragment
zu verwenden, in dem die Antigenvereinigungsstelle nicht-funktionell
ist.
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Fusionen
mehrerer Cytokine an Antikörper
vereinigen viele der neuen Merkmale der Erfindung. Bei Antikörper-Mehrfach-Cytokin-Fusionen
wird die Serum-Halbwertszeit der Cytokine angeglichen und verlängert; die
Aktivität
beider Cytokine wird auf ein Ziel lokalisiert und speziell toxische
Wirkungen aufgrund von systemischer Verabreichung mehrerer synergistisch
wirkender Cytokine werden vermieden; jedes Cytokin wird effizient
dimerisiert oder multimerisiert; und die Cytokine müssen nicht
direkt fusioniert werden, sondern können an verschiedene Stel len
an den schweren und leichten Ketten des Antikörpermoleküls fusioniert werden.
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Beim
Design eines Fusionsproteins, das mehrere Cytokine und einen Antikörper umfasst,
gibt es eine Reihe von Möglichkeiten
und Konfigurationen, die durch Routineexperimente unterschieden
werden können. Strukturbiologische Überlegungen
sind ebenfalls nützlich.
Zum Beispiel fallen viele Cytokine in eine Klasse, die als 4-Helix-bündel bezeichnet
wird. Diese Strukturen bestehen aus vier alpha-Helices und haben
den N-Terminus und C-Terminus in der gleichen Umgebung. In der Regel
wird die Seite eines Cytokins um den N- und den C-Terminus nicht
bei der Bindung an einen Cytokinrezeptor verwendet, so dass jeder
Terminus für
die Fusion an einen Antikörper
oder ein zweites Cytokin verwendet werden kann. Manchmal ist es
jedoch aus sterischen Gründen
schwierig, sowohl den N- als auch den C-Terminus eines 4-Helix-Bündel-Cytokins
an unterschiedliche Einheiten zu fusionieren. Wenn es wünschenswert
ist, zwei verschiedene 4-Helix-Bündel-Cytokine an
einen Antikörper
zu fusionieren, ist es deshalb geeignet, jedes Cytokin an eine andere
Stelle des Antikörpers
zu fusionieren. Wenn es notwendig ist, eine Polypeptidkette der
Form Ig-Kette-Cytokin-Cytokin zu konstruieren, können alternativ ein oder mehrere
flexible Linker verwendet werden, um sterische Probleme zu bewältigen.
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Es
ist auch möglich,
an Stelle eines Antikörpers
andere sekretierte heterodimere Moleküle für das Tragen mehrerer Cytokine
zu verwenden. Zum Beispiel könnte
ein Komplex verwendet werden, der prostataspezifisches Antigen und
den Proteaseinhibitor, mit dem es komplexiert, die schwere IgA-Kette
und die J-Kette, Mitglieder der TGF-beta-Familie und ihre Astacin-ähnlichen
Bindungspartner oder IL-12 enthält.
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Nucleinsäuren
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Die
Erfindung umfasst auch Nucleinsäuren,
die in der Lage sind, jedes der vorstehenden Typen von Proteinen
zu exprimieren. Dazu gehören
Nucleinsäuren,
die Fusionsproteine kodieren, die zwei oder mehrere Cytokine umfassen,
Fusionen, die zwei oder mehrere Cytokine und eine Dimerisierungsdomäne, wie
eine Fc-Region, umfassen, Fusionen, die zwei oder mehrere Cytokine,
fusioniert an einen Antikörper,
und zwei oder mehrere Cytokine, fusioniert an eine Fv-Region, umfassen.
Bevorzugte Formen der Nucleinsäuren
sind DNA-Vektoren, von denen die Fusionsproteine in entweder Bakterien-
oder Säugerzellen
exprimiert werden können.
Bei Fusionsproteinen, die mehrere Polypeptidketten umfassen, kann
mehr als eine kodierende Nucleinsäure verwendet werden. Alternativ
kann es geeignet sein, zwei oder mehrere Fusionsprotein-kodierende Sequenzen
auf einem einzigen Nucleinsäuremolekül unterzubringen.
Die Beispiele veranschaulichen besondere Formen der umfassten Nucleinsäuren, die
mehrere Cytokine kodieren.
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Die
erfindungsgemäßen Nucleinsäuren eignen
sich besonders zur Expression von Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteinen,
entweder zur Produktion dieser Proteine oder zu Gentherapiezwecken.
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Verfahren
zum Synthetisieren geeigneter Ausführungsformen der Erfindung
sowie Assays, die sich zum Testen ihrer pharmakologischen Aktivitäten eignen,
sind in den Beispielen beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch pharmazeutische Zusammensetzungen
und ihre Verwendung zur Behandlung und Prävention einer großen Vielzahl
an Erkrankungen bereit, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
die Behandlung von verschiedenen Infektionen und Krebs sowie Impfung
gegen verschiedene Erkrankungen.
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Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteine
können
zur Behandlung von bakteriellen, parasitischen, Pilz- oder viralen
Infektionen oder Krebs verwendet werden. Zum Beispiel ist bekannt,
dass IL-12 eine schützende
Wirkung bei vielen Typen von Infektionen hat, einschließlich Infektionen
mit dem Bakterium Listeria monocytogenes, den Parasiten Toxoplasma
gondii, Leishmania major und Schistosoma mansoni; dem Pilz Candida
albicans und den Viren Choriomeningitisvirus und Cytomegalievirus,
aber nicht darauf beschränkt.
Weil Cytokine gewöhnlich
in Kombination wirken, ist es oft geeignet, Fusionsproteine zu verwenden,
die zwei oder mehrere Cytokine umfassen, von denen bekannt ist,
dass sie synergistisch wirken. Weil bekannt ist, dass IL-2 die Wirkungen
von IL-12 potenziert, ist es geeignet, diese Cytokine bei der Behandlung
von bakteriellen, parasitischen, Pilz- und viralen Erkrankungen
zu kombinieren.
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Eine
bevorzugte Behandlung von Infektionskrankheit betrifft die Verwendung
von Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteinen, die weiter an ein Zielsteuerungsmittel
fusioniert sind, das die mehreren Cytokine an der Infektionsstelle
platziert. Verschiedene Zielsteuerungsstrategien sind nachstehend
beschrieben.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
in Form fester, halbfester oder flüssiger Dosierungsformen, wie
beispielsweise Pillen, Kapseln, Pulver, Flüssigkeiten, Suspensionen oder
dergleichen, vorzugsweise in Einheitsdosierungsformen, die sich
zur Verabreichung genauer Dosierungen eignen, verwendet werden.
Die Zusammensetzungen beinhalten einen herkömmlichen pharmazeutischen Träger oder
Excipienten und können
zusätzlich
andere medizinische Mittel, pharmazeutische Mittel, Träger, Adjuvantien
usw. umfassen. Zu diesen Excipienten können andere Proteine, wie beispielsweise
humanes Serumalbumin oder Plasmaproteine, gehören. Zeitgemäße Verfahren
zur Herstellung solcher Dosierungsformen sind bekannt oder für den Fachmann
ersichtlich. Die zu verabreichende Zusammensetzung oder Formulierung enthält in jedem
Fall eine Menge des (der) Wirkstoff(s/e) in einer Menge, die wirksam
ist, um die gewünschte Wirkung
in dem behandelten Individuum zu erzielen.
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Die
Verabreichung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann auf eine der akzeptierten Weisen zur Verabreichung von Mitteln,
die eine derartige Aktivität
zeigen, erfolgen. Diese Verfahren umfassen orale, parenterale oder
topische Verabreichung und ansonsten systemische Formen. Injektion
ist ein bevorzugtes Verabreichungsverfahren.
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Die
Menge an verabreichtem Wirkstoff hängt natürlich von dem behandelten Individuum,
der Schwere des Leidens, der Art der Verabreichung und dem Urteil
des behandelnden Arztes ab.
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Wie
vorstehend beschrieben, hat man Cytokine, wie IL-2, IL-12, GM-CSF
und andere, hinsichtlich der Behandlung von Krebs untersucht. Unter
gewissen Umständen
ist es vorteilhaft, aus Gründen
der leichteren Verabreichung, erhöhten Serum-Halbwertszeit eines
der Komponenten-Cytokine und/oder besserer Modulierung der relativen
Aktivitäten
der zwei Cytokine ein Mehrfach-Cytokin-Fusionsprotein zu verwenden.
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Eine
bevorzugte Verwendung zur Behandlung von Krebs beinhaltet die Zielsteuerung
der Cytokine an ein bestimmtes Organ oder Gewebe, so dass die Wirkung
der Cytokine konzentriert werden kann und die Nebenwirkungen von
systemischer Verteilung vermieden werden können. Zum Beispiel wird erwartet,
dass Fusionen mehrerer Cytokine an eine Fc-Region in der Leber angereichert
werden, was zur Behandlung von Krebs, der auf die Leber beschränkt ist,
nützlich
sein kann. Ein stärker
bevorzugter Ansatz ist die Verwendung eines Mehrfach-Cytokin- Fusionsproteins,
das weiter an ein Zielsteuerungsmittel, wie einen Antikörper, fusioniert
ist. Insbesondere sind die Antikörper
KS-1/4 und 14.18 gegen tumorspezifische Antigene gerichtet (Varki
NM et al., Cancer Res [1984] 44:681–7; Gillies et al., Journal
of Immunological Methods 125:191 [1989]; U.S.-Patente Nr. 4,975,369
und 5,650,150). Bei Verwendung einer Antikörper-Mehrfach-Cytokin-Fusion ist es oft
geeignet, den Typ des Tumors zu untersuchen und einen Antikörper zu
wählen,
der gegen ein Antigen gerichtet ist, das wahrscheinlich auf diesen
Tumortyp vorhanden ist. Es kann beispielsweise nützlich sein, den Tumor mittels FACS-Analyse,
Westernblot, Untersuchung der Tumor-DNA oder einfach durch Identifizieren
des Typs der Tumorzelle zu charakterisieren. Solche Verfahren der
Tumorcharakterisierung sind dem Fachmann auf dem Gebiet der Tumorcharakterisierung,
wie Onkologen und Tumorbiologen, bekannt. Es ist ebenfalls möglich, Fusionsproteine
mit mehreren Cytokinen durch eine Mehrzahl anderer Maßnahmen,
wie Fusion an spezifische Liganden oder Rezeptoreinheiten, Fusion
an Peptid-Aptamere mit zuvor ausgewählten Bindungsaktivitäten, chemische
Konjugation an kleine Moleküle
mit Lokalisierungseigeschaften usw., zielzusteuern. Diese Zielsteuerungsverfahren
kann auch zur Behandlung anderer Erkrankungen, wie Infektionen,
verwendet werden.
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Behandlung von Krebs und
anderen zellulären
Störungen
durch Gentherapie
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Die
erfindungsgemäßen Nucleinsäuren können als
Gentherapiemittel zur Behandlung von Krebs und anderen Erkrankungen
verwendet werden, bei denen es wünschenswert
ist, das Immunsystem an einen spezifischen Zelltyp zu steuern. Es
werden zum Beispiel Krebszellen aus einem Mensch oder Tier entnommen, eine
oder mehrere Nucleinsäuren,
die ein Fusionsprotein mit mehreren Cytokinen kodieren, werden in
die Krebszellen transfiziert, und die Krebszellen werden dann wieder
in den Menschen oder das Tier eingebracht. Alternativ kann die DNA
in situ in die Krebszelle eingebracht werden. Der Mensch oder das
Tier stellt dann eine Immunantwort auf die Krebszellen auf, die
den Krebs heilen oder seine Schwere lindern kann. Eine Mehrfach-Cytokingenfusion,
die an entsprechende regulatorische Elemente zur Förderung
der Expression in Säugerzellen
gekoppelt ist, kann in die Krebszellen durch jede einer Mehrzahl
von Techniken, einschließlich des
Calciumphosphat-Verfahren, einer "Genkanone", Adenovirusvektoren, kationischer Liposomen,
retroviraler Vektoren oder jedes anderen effizienten Transfektionsverfahrens,
transfiziert werden. Die Nucleinsäure kann ein Fusionsprotein
mit mehreren Cytokinen kodieren, das weiter an andere Einheiten
fusioniert ist.
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Eine
Anti-Krebs-Gentherapie mit einer Nucleinsäure, die eine Fusion von mehr
als einem fusionierten Cytokin exprimiert, kann mit anderen Krebsbehandlungen,
wie Behandlungen, die die immunstimulatorischen Eigenschaften des
fusionierten Cytokinproteins erhöhen,
kombiniert werden. Die erfindungsgemäßen Nucleinsäuren können zum
Beispiel auch andere Proteineinheiten exprimieren, die zur Entwicklung
einer Immunantwort gegen Antigene, die durch die Krebszellen exprimiert
werden, beitragen, oder können
mit anderen Nucleinsäuren,
die solche Proteineinheiten exprimieren, cotransfiziert werden.
Genauer gesagt, können
Nucleinsäuren,
die das costimulatorische B7-Oberflächenprotein exprimieren, in
die Krebszellen cotransfiziert werden [Robinson et al., U.S.-Patent
Nr. 5,738,852]. Eine Transfektion von Krebszellen mit einer Nucleinsäure, die eine
Fusion mehrerer Cytokine exprimiert, kann auch von einer Behandlung
mit einem Antikörper
oder einem Immuncytokin begleitet sein, der/das die Krebszellen
ansteuert [Lode et al. (1998) Proc. Nat. Acad. Sci. 95:2475]. Eine
Transfektion von Krebszellen mit einer Nucleinsäure, die eine Mehrfach-Cytokin-Fusion
exprimiert, kann auch von einer Behandlung mit einem Angiogeneseblocker
begleitet sein [Lode et al. (1999) Proc. Nat. Acad. Sci. 9:1591].
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Therapien
unter Verwendung von zusätzlichen
Immunstimulatoren und/oder Angiogeneseblockern können auch mit einer systemischen
Behandlung mit Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteinen
kombiniert werden. Ein Vorteil der gleichzeitigen Behandlung mit
zusätzlichen
lmmunstimulatoren oder Angiogeneseblockern ist, dass diese Behandlungen
im Gegensatz zu DNA-schädigenden
Mitteln und Zellzyklusblockern nicht die Immunzellen abtöten, die
aufgrund der Stimulation durch das Mehrfach-Cytokin-Fusionsprotein
in Teilung begriffen sein können.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
dieses Gentherapieansatzes ist das Einbringen von einer oder mehreren
Nucleinsäuren,
die IL-12 und ein zweites Cytokin kodieren, in Krebszellen und das
anschließende Wiedereinbringen
der Krebszellen in den Menschen oder das Tier. Das zweite Cytokin
ist vorzugsweise IL-2 oder GM-CSF.
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Impfstoffzusammensetzungen und
Verwendungen zur Adjuvantierung von Impfstoffen bereit, die dazu
bestimmt sind, in geimpften Wirtssäugern eine schützende zellvermittelte
Immunantwort gegen bestimmte Pathogene unter Verwendung von zwei
oder mehreren Cytokinen, die fusioniert worden sind, als Adjuvantien
bereitzustellen. Wenn zum Beispiel eine Th1-Immunantwort gewünscht ist,
können
mehrere Th1-fördernde
Cytokine fusio niert und die so erhaltenen Fusionsproteine einem
Tier in Kombination mit einem Antigen verabreicht werden.
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Insbesondere
können
IL-12 und IL-2 fusioniert und mit einem Antigen verabreicht werden.
Alternativ können
IL-12 und IL-2 weiter mit einem antigenen Protein selbst fusioniert
und zur Stimulation einer Immunantwort verwendet werden. In diesem
Fall betrifft die Erfindung Impfstoffe, die auf der zellvermittelten
Immunität des
Wirts, d.h. dem Hervorrufen cytotoxischer T-Lymphozyten und aktivierter
Phagozyten, beruhen, um einen Schutz gegen Infektion mit einem bestimmten
Pathogen bereitzustellen. Es ist besonders nützlich, Impfungen mit Fusionsproteinen
durchzuführen,
die IL-12, IL-2 und das Antigen umfassen, weil diese Kombination
eine Th1-Antwort gegen das Antigen steuert. Herkömmliche, bei Menschen verwendete
Adjuvantien, wie Alaun, neigen zur Induktion einer Th2-Antwort.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch neue therapeutische Zusammensetzungen
und Verwendungen zur Adjuvantierung bereit, die dazu bestimmt sind,
eine synergistische Wirkung mit bestimmten therapeutischen Zusammensetzungen
bereitzustellen, einschließlich
so genannter "Krebsimpfstoffe", die ein ausgewähltes Antigen,
das auf einer Krebszelle vorkommt, enthalten können. Zum Beispiel kann ein
Protein, das zwei oder mehrere fusionierte Cytokine umfasst, direkt
auf einem geeigneten Weg zusammen mit angemessen behandelten Krebszellen
verabreicht werden.
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Beispiele
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Beispiel 1: Konstruktion
von Genfusionen, die Cytokin-Cytokin-Fusionsproteine exprimieren
können
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Zur
Erzeugung multifunktioneller Proteine mit einer Mehrzahl an Cytokinen
wurden Genfusionen zwischen p40 von IL-12 und IL-2 sowie zwischen
p40 von IL-12 und GM-CSF synthetisiert. Außerdem wurde die kodierende
Sequenz für
reifes murines p35 (SEQ ID NR:1) an einen Promotor und eine Leader-Sequenz
fusioniert, die hohe Expressionsspiegel und eine effiziente Sekretion
gestatten. Die kodierenden Sequenzen von murines-p40-IL-2 und p40-GM-CSF
sind in SEQ ID NR:2 bzw. SEQ ID NR:3 gezeigt. Eine human-p40-IL-2-Fusion
wurde ebenfalls konstruiert (SEQ ID NR:4). Fusionen einer Maus-Fc-Region
von IgG2a an Mausp35 (SEQ ID NR:5) und von human-p35 an eine humane
Fc-Region von IgG1 (SEQ ID NR:6) wurden unter Verwendung zuvor offenbarter
Expressionsplasmide (Lo et al., Protein Engineering 11:495–500 [1998];
Lo et al., U.S.-Patent Nr. 5,726,087) konstruiert.
-
Eine
Fusion von Maus- und human-p35 an den C-Terminus der schweren Kette
des KS-1/4-Antikörpers
ist von Gillies et al. (J. Immunology [1998] 160:6195–6203) beschrieben
worden. Fusionen von reifem Maus- und humanem p35 an den C-Terminus
der schweren Kette des 14.18-Antikörpers wurden auf analoge Weise
konstruiert (internationale PCT-Veröffentlichung WO99/29732).
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Der
hier für
die Fusion von p40 an IL-2 und GM-CSF erläuterte Typ der Strategie ist
auf die Fusion von zwei oder mehreren Cytokinen allgemein anwendbar.
Genauer gesagt, umfasst die kodierende Sequenz der ganz N-terminal
gelegenen Einheit eine Signalsequenz für die Sekretion, während die
C-terminalen Einheiten keine Signalsequenz erfordern. Unter gewissen
Umständen
kann es geeignet sein, eine kodierende Sequenz für einen kurzen Peptidlinker,
der vorzugsweise 10–15
Aminosäuren
lang und reich an Glycin und Serin ist, zwischen die kodierenden
Sequenzen für
die zwei Cytokine einzubringen. Die an der Herstellung all dieser
Typen von Fusionen beteiligten DNA-Fusionen liegen innerhalb der
Fähigkeit
des Standes der Technik.
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Einzelheiten
der Konstruktion einer Fusion zwischen der murinen IL-12-p40-Untereinheit und
murinem IL-2 waren zum Beispiel wie folgt. Volllängen-cDNA der p40-Untereinheit
von murinem IL-12 wurde mittels PCR aus Maus-Milzzellen, die mit
Concavalin A (5 μg/ml
in Kulturmedium für
3 Tage) aktiviert worden waren, kloniert. Der Vorwärts-Primer
hatte die Sequenz AA GCTAGC ACC ATG TGT CCT CAG AAG CTA ACC (SEQ ID
NR:7), in die eine NheI-Stelle GCTAGC (Reste 3–8 von SEQ ID NR:7) stromaufwärts des
Translationsinitiationscodons ATG eingebracht wurde, und der reverse
Primer hatte die Sequenz CTC GAG CTA GGA TCG GAC CCT GCA GGG (SEQ
ID NR:8), in die eine XhoI-Stelle
CTCGAG (Reste 1–6
der SEQ ID NR:8) unmittelbar stromabwärts des Translationsstoppcodons
TAG (Anticodon CTA) eingebracht wurde. Nach der Sequenzbestätigung wurde
das NheI-XhoI-Fragment, das die mu-p40-cDNA mit ihrem nativen Leader
enthielt, an den XbaI-XhoI-gespaltenen Expressionsvektor pdCs [Lo
et al. (1998) Protein Engineering 11:495–500] ligiert. Die Restriktionsstellen
NheI und XbaI haben kompatible überhängende Enden,
und die NheI-Stelle wurde zur Klonierung von mu-p40 verwendet, weil
mu-p40 eine interne XbaI-Stelle
besitzt.
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Zur
Konstruktion von DNA, die mu-p40-muIL-2 kodiert, wurde ein Oligonucleotid-Linker
dazu verwendet, die mu-p40-DNA über
ihre PstI-Stelle (C TGC AG) mit einem SmaI-XhoI-Fragment zu verbinden,
das die cDNA von reifem murinem IL-2 enthielt. Die DNA-Sequenz an der Verbindungsstelle
des Fusionsproteins war C TGC AGG GTC CGA TCC CCG GGT AAA GCA CCC
(SEQ ID NR:9), wobei C TGC AG (Reste 1–6 von SEQ ID NR:9) die PstI-Stelle
ist, C CCG GG (Reste 15–20
von SEQ ID NR:9) die SmaI-Stelle ist, TCC der C-terminale Aminosäurerest
von murinem p40 ist und GCA der N-terminale Rest von reifem murinem
IL-2 ist.
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Die
DNA, die einkettiges muIL12-muGMCSF kodiert, wurde von dem vorstehenden
DNA-Konstrukt, das einkettiges muIL12-muIL2 kodiert, durch Ersetzen
der muIL2-cDNA durch die muGMCSF-cDNA an der SmaI-Stelle abgleitet.
Die DNA-Sequenz an der Verbindungsstelle von einkettigem muIL12
und muGMCSF war C TGC AGG GTC CGA TCC CCG GGA AAA GCA (SEQ ID NR:10),
wobei C TGC AG (Reste 1–6
von SEQ ID NR:10) die PstI-Stelle ist, C CCG GG (Reste 17–22 von
SEQ ID NR:10) die SmaI-Stelle ist, TCC der C-terminale Aminosäurerest
von murinem p40 ist und GCA der N-terminale Rest von reifem murinem
GMCSF ist.
-
Beispiel 2: Expression
von IL-12-Fusionsproteinen
-
IL-12-IL-2-Fusionsproteine
wurden wie folgt exprimiert. Verschiedene Kombinationen der einzelnen Vektoren,
die p40-Fusionen kodieren, und von Vektoren, die Proteine kodieren,
die p35 umfassen, wurden zur transienten Expression der Fusionsproteine
in humane 293-Epidermiskarzinomzellen cotransfiziert. Die DNA wurde
unter Verwendung von Präparationskits
(Wizard, Promega Inc.) gereinigt, zur Sterilisierung mit Ethanol ausgefällt und
in sterilem Wasser resuspendiert.
-
Zur
Expression biologisch aktiver IL-12-Fusionsprotein-Heterodimere
wurden verschiedene Kombinationen der einzelnen Vektoren, die Fusions-
und Nicht-Fusionsformen
der Untereinheiten kodierten, durch Cotransfektion humaner 293-Epidermiskarzinomzellen
transient exprimiert. Die DNA wurde unter Verwendung von Präparationskits
(Wizard, Promega Inc.) gereinigt, zur Sterilisierung mit Ethanol
ausgefällt
und in sterilem Wasser resuspendiert. Calciumphosphat-Niederschläge wurden
durch Standardverfahren unter Verwendung von 10 μg DNA pro ml (jeweils 5 μg, wenn zwei
Plasmide cotransfiziert wurden) präpariert, und 0,5 ml/Platte wurden
zu 293-Kulturen, die in 60-mm-Platten wuchsen, bei etwa 70% Konfluenz
zugefügt
(MOLECULAR CLONING: A LABORATORY MANUAL, 2. Ausgb., Sambrook, Fritsch
und Maniatis, Hrsg., Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1989).
Nach 16 Std. wurde das Medium, das den Niederschlag enthielt, entfernt
und durch frisches Medium ersetzt. Nach 3 Tagen wurde der Überstand
entnommen und hinsichtlich der Produktion der Expression des transfizierten
Gens mittels ELISA, biologischer Bestimmung der IL-12-Aktivität oder Immunpräzipitation
und Analyse der radioaktiv markierten Proteine auf SDS-Gelen analysiert.
Zur Markierung wurde Medium ohne Methionin zum Ersetzen des Wachstumsmediums
am zweiten Tag der Kultur verwendet, und 35S-Methionin
(100 μCi/ml)
wurde zugegeben. Nach einer weiteren 16-stündigen Inkubation wurden die
Medien geerntet, durch Zentrifugation geklärt (5 min bei 13000 U/min in
einer Tischzentrifuge) und mit Protein-A-Sepharose-Kugeln (10 μl Kugelvolumen
pro ml Kulturüberstand)
inkubiert. Nach 1 Std. bei Raumtemperatur wurden die Kugeln durch
wiederholte Zentrifugation und Resuspendieren in PBS-Puffer, der
1 % Nonidet-P40 (NP-40) enthielt, gewaschen. Das endgültige Sediment
wurde in SDS-haltigem
Gelpuffer resuspendiert und für
2 min gekocht. Nach Entfernen der Kugeln durch Zentrifugation wurde
der Überstand
in zwei Aliquote aufgeteilt. Reduktionsmittel (5% 2-Mercaptoethanol)
wurde zu einer Probe hinzugefügt,
und beide Proben wurden vor dem Auftragen auf ein SDS-Polyacrylamidgel
für 5 min
gekocht. Nach der Elektrophorese wurde das Gel mit Röntgenfilm
exponiert (Autoradiographie).
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Es
wurden Transfektionen unter Verwendung der folgenden Expressionsplasmide
durchgeführt: mu.p35
plus mu.p40-IL-2, KS-1/4-mu.p35 plus mu.p40, KS-1/4-mu.p35 plus mu.p40-IL-2,
14.18-mu.p35 plus mu.p40-IL-2, hu.Fc-.p35 plus hu.p40-IL-2, KS-1/4-hu.p35
plus hu.p40-IL-2 und 14.18-hu.p35 plus hu.p40-IL-2, wobei "mu" murine Proteine
und "hu" humane Proteine
bezeichnet.
-
Wenn
die Zellen mit 35S-Methionin metabolisch
markiert und die sekretierten Proteine durch reduzierende SDS-Gelelektrophorese
und Autoradiographie untersucht wurden, wurde in jedem Fall eine
hohes Expressionsniveau beobachtet. Die Molekulargewichte reduzierter
Fusionsproteine wurden auf Basis der Molekulargewichte der Komponentenproteine
wie folgt vorhergesagt: p35 von IL-12, 35 kD; p40 von IL-12, 40
kD; IL-2, 16 kD; Fc, 32 kD; Ig schwere Kette, 55 kD und Ig leichte
Kette, 28 kD. Proteine, die mit etwa den vorhergesagten Molekulargewichten
wanderten, wurden beobachtet.
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Stabil
transfizierte Zelllinien, die Fusionsproteine mit mehreren Cytokinen
exprimierten, wurden ebenfalls isoliert. Im Fall der heterodimeren
Konstrukte Expres sionsvektoren, die IL-12-p40-IL-2- oder IL-12-p40-GM-CSF-Fusionsprotein
kodierten, wie zuvor für
die IL-12-p40-Untereinheit allein beschrieben (Gillies et al. [1998]
J. Immunol. 160:6195–62030).
Transfizierte Zelllinien, die die p40-Fusionsproteine exprimierten, wurden
ein zweites Mal mit Expressionsvektoren, die entweder das IL-12-p35-Untereinheit-,
ein Fc-p35-Fusionsprotein kodierten, oder mit einem Antikörper-p35-Fusionsprotein-Expressionsvektor,
wie beschrieben (Gillies et al. [1998] J. Immunol. 160:6195–62030),
transfiziert.
-
Überstand
von stabil transfizierten Zellen, die human-Fc-IL-12-IL-2 exprimierten
(d.h. KS-p35 und p40-IL-2 exprimierten), wurde gesammelt, und die
Produkte wurden durch Bindung an und Elution von Protein-A-Sepharose
gemäß den Verfahren
des Herstellers (Repligen, Needham, MA) gereinigt. Die reinen Proteine wurden
mittels ELISA hinsichtlich des IL-12- und IL-2-Gehalts getestet.
Die Ergebnisse zeigten, dass sich die einzelnen Cytokingehalte,
auf die Masse bezogen, etwa 4-fach unterschieden, was mit dem 4-fachen
Unterschied im Molekulargewicht zwischen IL-12 und IL-2 korreliert.
Ebenso ergab ein Assay der Produkte von transfizierten Zellen, die
human-KS-IL-12-IL-2 exprimierten, mittels ELISA hinsichtlich der
IL-12- und IL-2-Spiegel ähnliche
Werte für
IL-12 und IL-2. Somit zeigen innerhalb der Genauigkeit der ELISAs
die gemessenen Werte, dass IL-12 und IL-2 in einem Molverhältnis von
etwa 1:1 produziert werden. Die gleichen Ergebnisse wurden mit den
IL-12-GM-CSF Fusionsproteinen erhalten, die entweder mit dem Fc
oder ganzem Antikörper
hergestellt wurden..
-
Beispiel 3: Synergistische
Aktivität
von Fusionsproteinen in einem IFN-γ-Induktionsassay
-
Die
biologische Aktivität
der IL-12-IL-2 Fusionsproteine wurde in einem IFN-γ-Induktionsassay unter Verwendung
entweder ruhender oder mitogenaktiverter humaner mononucleärer Zellen
aus peripherem Blut (PBMCs) von menschlichen Freiwilligen (6) gemessen. Die IFN-γ-Produktion wurde mittels ELISA
gemessen.
-
Humane
mononucleäre
Zellen aus peripherem Blut (PBMCs) wurden von gesunden Freiwilligen
erhalten und durch Zentrifugation auf einem Ficoll-Hypaque(Pharmacia)
Gradienten (1700 U/min für
20 min) gereinigt. Der "Buffy
Coat", der die PBMC
enthielt, wurde mit serumfreiem Kulturmedium (SF-RPMI) auf ein Volumen
von 50 ml verdünnt
und durch Zentrifugation bei 1500 U/min für 5 min gesammelt. Nach der
Gradientenzentrifugation wurden die Zellen in Zellkultur medium,
das 10% fötales
Rinderserum (RPMI-10) enthielt, mit oder ohne Phytohämagglutinin
(PHA; 10 μg/ml)
in einer Dichte von 5 × 106 Zellen/ml resuspendiert und für 3 Tage
bei 37 C in einem befeuchteten CO2-Brutschrank
kultiviert. Die Zellen wurde durch Zentrifugation gesammelt, dreimal
mit einem gleichen Volumen SF-RPMI gewaschen und resuspended in
frischem RPMI-10 (1 × 106 Zellen/ml) resuspendiert. Aliquote (100 μl) wurden
in die Vertiefungen von mehreren Platten mit 96 Vertiefungen abgegeben,
so dass eine endgültige
Zellzahl von 105 pro Vertiefung erhalten
wurde. Testproben aus dem Kulturmedium wurden in frischem Kulturmedium
in Reihe verdünnt
und zu Vertiefungen der Platte mit 96 Vertiefungen gegeben. Kontrollvertiefungen
erhielten IL-12 (6A) oder ein äquimolares
Gemisch von kommerziellem IL-2 und IL-12 (6B; Cytokine
wurden von R & D
Systems bezogen). Die Platten wurden für 48 Std. bei 37°C in einem
CO2-Brutschrank inkubiert, und zu diesem
Zeitpunkt wurden Aliquote (20 μl)
für die
Analyse der IFN-γ-Konzentration
mittels ELISA nach den Anweisungen des Herstellers (Endogen, Inc.,
Woburn, MA USA) entnommen.
-
In 6A wurden
die Aktivitäten
des human-IL-12-IL-2-Fusionsproteins mit IL-12 allein verglichen. Die Ergebnisse
verdeutlichen, dass IL-12 allein IFN-γ bis auf mäßige Spiegel induziert, während das IL-12-IL-2-Fusionsprotein
die IFN-γ-Synthese stark induzierte.
Weil auch bekannt ist, dass IL-2 für die IFN-γ-Synthese nicht ausreicht, zeigen
diese Ergebnisse, dass die IL-12- und IL-2-Einheiten beide innerhalb des
Fusionsproteins funktionell sind und synergistisch wirken.
-
Als
nächstes
wurden die Aktivitäten
eines Fc-IL-12-IL-2-Fusionsproteins, eines KS-IL-12-IL-2-Fusionsproteins
und eines Gemischs, das aus IL-12 und IL-2 im Molverhältnis 1:1
bestand, hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
IFN-γ zu
induzieren, verglichen. Die Ergebnisse in 6B zeigen,
dass das Fc-IL-12-IL-2-Fusionsprotein und das KS-IL-12-IL-2-Fusionsprotein
etwa die gleiche Aktivität
wie ein äquimolares
Gemisch von IL-12 und IL-2 haben. Die gleichen Ergebnisse wurden
erhalten, wenn die Mausformen von IL-2 und IL-12, die auf die gerade
im Beispiel 1 für
die humanen Formen beschriebene Weise konstruiert wurden, zur Konstruktion von
Fusionsproteinen verwendet wurden.
-
Beispiel 4: Biologische
Aktivität
von IL-2 und IL-12 der IL-12-IL-2-Fusionsproteine.
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Die
Aktivitäten
von IL-2 und IL-12 in den Fusionsproteinen wurden in Assays auf
Basis der Proliferation mit den freien Cytokinen verglichen. Die
Aktivität
eines muriner-Antikörper-14.18-IL-12-IL-2-Moleküls wurde
in einem üblichen
IL-12-Proliferationsassay
getestet. Gemäß einem
Standardverfahren (Gately, M. K., Chizzonite, R. und Presky, D.
H. Current Protocols in Immunology [1995] S. 6.16.1–6.16.15)
wurden menschliche PBMCs von Freiwilligen gewonnen und mit 5 Mikrogramm/ml
Phytohämagglutinin-P
für drei
Tage gezüchtet, mit
Hanks-HBSS gewaschen
und in Mikrotiterplatten zu 105 Zellen pro
Vertiefung ausplattiert. Die Zellen wurden in Gegenwart verschiedener
Testproteine für
48 Stunden gezüchtet,
und 0,3 Mikrocurie 3H-Thymidin wurden zehn
Stunden, bevor die Spiegel des radioaktiven Einbaus bestimmt wurden,
zugegeben. IL-12 und ein äquimolares
Gemisch von IL-12 und IL-2 stimulierten den Einbau von 3H-Thymidin
in Zellen in dosisabhängiger Weise,
und das 14.18-IL-12-IL-2-Fusionsprotein war etwa gleich wirksam
bei der Stimulation des Einbaus von 3H-Thymidin.
IL-2 stimulierte den Einbau von 3H-Thymidin
nur in höheren
molaren Konzentrationen, was zeigt, dass der beobachtete Einbau
von 3H-Thymidin, der durch das 14.18-IL-12-IL-2-Fusionsprotein
stimuliert wurde, hauptsächlich
auf die IL-12-Aktivität
zurückzuführen ist.
Die Ergebnisse sind in 7 gezeigt.
-
Zusätzlich wurde
die biologische Aktivität
der IL-2-Einheit in einem anderen Zellproliferationsassay gemäß einem
Standardverfahren (Davis, L. S., Lipsky, P. E., und Bottomly, K.
Current Protocols in Molecular Immunology [1995] S. 6.3.1–6.3.7)
getestet. Die Maus-CTLL-2-Zelllinie hängt für die Proliferation von IL-2
ab. Die CTLL-2-Zelllinie kann auch als Reaktion auf IL-4 proliferieren,
reagiert aber nicht auf IL-12. CTLL-2-Zellen im aktiven log-Phasenwachstum
wurden zweimal mit Medium ohne IL-2 gewaschen und zu etwa 1 × 104 Zellen pro Vertiefung in Mikrotitervertiefungen
in Gegenwart verschiedener Mengen an kommerziellem murinem IL-2, murinem-14.18-IL-12-IL-2-Fusionsprotein
oder kommerziellem murinem IL-12 ausplattiert und für 48 Stunden gezüchtet. Am
Ende der Wachstumsperiode wurde die Anzahl lebensfähiger Zellen
unter Verwendung des MTT/MTS-Assays quantifiziert. 8 zeigt
ein Experiment, in dem die Spiegel von IL-2, IL-12 oder 14.18-IL-12-IL-2-Fusionsprotein
variiert wurden. Die Ergebnisse zeigen, das murines IL-2 und murines-14.18-IL-12-IL-2-Fusionsprotein
bei der Stimulation der Proliferation etwa gleich stark sind, während steigende
Mengen an murinem IL-12 keine nachweisbare Stimulation der Zellproliferation
bewirkten. Dieses Ergebnis zeigt, dass die Stimulation der CTLL-2-Zellproliferation
durch 14.18-IL-12-IL-2-Fusionsprotein auf die IL-2-Einheit und nicht
die IL-12-Einheit
zurückzuführen ist.
-
Beispiel 5: Konstruktion
und Expression einkettiger und mehrkettiger IL-12-IL-2-Fusionsproteine mit
und ohne Antikörpereinheiten
-
Ein
einkettiges murines-IL-12-IL-2-Fusionsprotein wurde wie folgt konstruiert.
Eine Fusion der kodierenden Sequenzen von p40-IL-2 wurde durch Verfahren
konstruiert, die zu den zur Konstruktion der human-p40-IL-2-Fusion
im Beispiel 1 verwendeten analog waren. Um die DNAs, die die p35-
und p40-Untereinheiten von IL-12 kodieren, zu verbinden und eine
einzige kodierende Sequenz zu erzeugen, wurde eine DNA, die einen
Linker kodierte, mit einer XhoI-Stelle am 5'-Ende und einer BamHI-Stelle am 3'-Ende synthetisiert. Das
5'-Ende der kodierenden
Sequenz von reifem p40-IL-2 wurde modifiziert, um eine Restriktionsstelle
einzuführen,
und dann an das 3'-Ende
des Linkers ligiert. Das 3'-Ende
der kodierenden Sequenz von murinem p35 wurde modifiziert, um eine
Restriktionsstelle zu erzeugen, und an die XhoI-Stelle des Linkers
ligiert. Die cDNAs, die im Beispiel 1 beschriebenes einkettiges
muIL12 und mu-p40-muIL2 kodieren, wurden unter Verwendung einer
angemessenen Restriktionsstelle in p40 vereinigt, um ein drittes
DNA-Konstrukt zu erhalten, das einkettiges-muIL12-muIL2 kodierte.
Diese Schritte wurden unter Verwendung verschiedener Vektoren und DNA-Fragmentisolationen,
je nach Bedarf, durchgeführt.
Die Sequenz der erhaltenen kodierenden Region für murines-p35-inker-p40-IL-2
ist SEQ ID NR:11.
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Gleichzeitig
wurde eine entsprechende kodierende Sequenz für einkettiges murines IL-12
durch entsprechende Verfahren konstruiert. Die kodierende Sequenz
ist SEQ ID NR:12.
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Außerdem konstruierten
wir ferner eine DNA-Sequenz, die eine murine IgG2a-Fc-Region, fusioniert an
den N-Terminus von p35-Linker-p40-IL-2, kodiert. Die kodierende
Sequenz ist SEQ ID NR:13.
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Gezüchtete 293-Zellen
wurden mit Expressionsplasmiden transfiziert, die die murinen einkettigen Fc-IL-12-IL-2-
und Fc-IL-12-Proteine kodierten. Die Expression der Fusionsproteine
wurde wie im Beispiel 2 beschrieben getestet. Fc-Fusionsproteine
wurden aufgrund ihrer Bindung an Protein-A-Sepharose gereinigt, und
hohe Spiegel der Expression von Fc-IL-12-IL-2 und Fc-IL-12 wurden
beobachtet. Die Proteine wurden intakt synthetisiert, wie aus den
apparenten Molekulargewichten aus der Wanderung auf SDS-Gelen abgeleitet wurde:
Fc-IL-12-IL-2, 123 kD; und Fc-IL-12, 107 kD.
-
Das
im Beispiel 1 beschriebene KS-scIL12-IL2-Fusionsprotein ist ein
Tetramer mit zwei verschiedenen Polypeptidketten: der leichten Kette
von KS-1/4 und der schweren Kette von KS-1/4 mit der scIL12-IL2-Einheit am
C-Terminus. Um zu untersuchen, welche Stellen an einem Antikörpermolekül für die Bindung
von Cytokineinheiten geeignet sind, wurde ein zweites Fusionsprotein
konstruiert, in dem die KS-1/4-Antikörper-, IL-12- und IL-2-Einheiten
in einer von der KS-IL12-IL2-Konfiguration
im Beispiel 1 verschiedenen Konfiguration vorlagen. Dieses zweite
Protein war tetramer und bestand aus zwei verschiedenen Polypeptiden.
Ein Polypeptid bestand aus der leichten Kette des KS-1/4-Antikörpers. Das
andere Polypeptid besteht aus einem einkettigen muIL12, fusioniert
an den reifen N-Terminus der schweren Kette des KS-1/4-Antikörpers, gefolgt
von murinem IL-2 am Carboxylterminus der schweren Kette.
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Die
cDNA, die die p35-Untereinheit von murinem IL-12 kodiert, wurde
mittels PCR aus Maus-Milzzellen, die mit Concanavalin A (5g/ml in
Kulturmedium für
3 Tage) aktiviert worden waren, kloniert. Der Vorwärts-Primer
hat die Sequenz AAGCTT GCTAGCAGC ATG TGT CAA TCA CGC TAC (SEQ ID
NR:14), wobei eine HindIII-Stelle AAGCTT (Reste 1–6 von SEQ
ID NR:14) stromaufwärts
des Translationsinitiationscodons ATG eingebracht worden ist, und
der reverse Primer hat die Sequenz CTCGAG CTT TCA GGC GGA GCT CAG
ATA GCC (SEQ ID NO: 15), wobei eine XhoI-Stelle CTCGAG (Reste 1–6 von SEQ
ID NR:15) stromabwärts
des Translationsstoppcodons TGA (Anticodon TCA) eingebracht worden
ist.
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Die
DNA, die das einkettige IL-12 kodiert, umfasst die mup35-DNA in
Verbindung mit Oligonucleotiden, die einen an Glycin- und Serinresten
reichen Linker kodieren, gefolgt von mup40-DNA. Das erhaltene Konstrukt
hat die folgende Sequenz an der Oligonucleotidverknüpfung:
wobei
G AGC TC (Reste 1–6
von SEQ ID NR:16) eine SacI-Restriktionsstelle genau stromaufwärts des
Translationsstoppcodons von murinem p35 ist, GCG den C-terminalen
Aminosäurerest
von murinem p35 kodiert, GGA TCC (Reste 50–55 von SEQ ID NR:16) eine
BamHI-Restriktionsstelle ist, die eingebracht wurde, um die Ligation
zu vereinfachen, und ATG den N-terminalen Rest von reifem mu-p40
kodiert.
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Die
DNA, die einkettiges muIL12-KS-schwere-Kette-muGMCSF kodiert, hat
die folgende Sequenz an der Verknüpfung von mup40 und dem reifen
N-Terminus der schweren Kette von KS:
wobei
C TGC AG (Reste 1–6
von SEQ ID NR:18) eine PstI-Stelle gerade stromaufwärts des
Translationsstoppcodons von murinem p40 ist, TCC den C-terminalen
Aminosäurerest
von murinem p40 kodiert und CAG den N-terminalen Rest der reifen
schweren Kette von KS kodiert. Die erhaltene DNA, die einkettiges mu-IL12-KS-schwere-Kette-muIL2
kodiert, wurde dann mit der leichten Kette von KS coexprimiert.
-
Um
weiter zu untersuchen, welche Enden eines Antikörpermoleküls für die Erzeugung von Fusionsverknüpfungen
verfügbar
sind, und um zu untersuchen, wie viele verschiedene Polypeptide
zu einem Mehrfach-Cytokin-Fusionsprotein verbunden werden können, wurde
ein drittes Protein, das KS-1/4, IL-12, und IL-2 enthielt, nämlich IL12-KS
(leichte Kette)+KS (schwere Kette)-IL2, exprimiert und hinsichtlich
seiner Aktivität
getestet. Dieses Fusionsprotein ist hexamer und umfasst drei verschiedene
Polypeptide. Ein Polypeptid besteht aus dem murinen p35, fusioniert
an die leichte Kette des KS-1/4-Antikörpers. Ein zweites Polypeptid
besteht aus der schweren Kette des KS-1/4-Antikörpers, fusioniert an humanes
IL-2 [Gillies et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. 89:1428], und
ein drittes Polypeptid ist das murine p40. Nach Expression werden
zwei leichte Ketten und zwei schwere Ketten mittels Disulfidbindungen
zu der tetrameren Antikörper-Cytokin-Struktur
verbunden. Außerdem
wird p35 am N-Terminus der leichten Kette ebenfalls über Disulfidbindungen
mit p40 verbunden.
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Die
DNA, die mup35-KS-leichte Kette kodiert, hat die folgende Sequenz
an der Verknüpfung:
wobei
G AGC TC (Reste 1–6
von SEQ ID NR:20) eine SacI-Restriktionsstelle gerade stromaufwärts des
Translationsstoppcodons von murinem p35 ist, GCG den C-terminalen
Aminosäurerest
von murinem p35 kodiert, GGA TCC (Reste 50–55 von SEQ ID NR:20) eine
BamHI-Restriktionsstelle ist, die zur Erleichterung der Ligation
eingebracht wurde, und GAG den N-terminalen Aminosäurerest
der leichten Kette kodiert.
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Zur
Expression dieses hexameren Fusionsproteins wurde eine murines p40
exprimierende Zelllinie durch Transfektion mit einem Expressionsvektor,
der ein Neomycin-Resistenzgen enthielt, und Selektion durch G418
erzeugt. Die murines p40 exprimierende Zelllinie wurde dann mit
einem Expressionsvektor transfiziert, der die Transkriptionseinheiten
sowohl für
die leichte Kette als auch für
die schwere Kette und einen Dihydrofolatreduktase-Selektionsmarker
enthielt, der eine Selektion durch Methotrexat gestattete [Gillies
et al. (1998) J. Immunol. 160:6195].
-
Beispiel 6: Aktivität der murinen
einkettigen IL-12-IL-2-Fusionsproteine
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Die
gleichen Verfahren, wie im Beispiel 4, wurden verwendet, um die
Aktivität
von murinem einkettigem IL-12-IL-2, das mittels transienter Expression
hergestellt wurde, zu testen. Die Menge jedes Cytokins im Zellkulturüberstand
wurde zunächst
mittels ELISA bestimmt und zur Erstellung eines Dosis-Wirkungs-Kurve verwendet.
Die Aktivitäten
deckten sich sehr stark mit dem, was mit den Fc- und Antikörper-IL-12-IL-2-Fusionsproteinen
gefunden und vorstehend beschrieben wurde.
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Genauer
gesagt, wurde die IL-12-Aktivität
eines murinen einkettigen (sc) IL-12-IL-2- und murinen Fc-scIL-12-IL-2-Moleküls in dem
im Beispiel 4 beschriebenen Human-PBMC-Zellproliferationsassay getestet. IL-12
und ein äquimolares
Gemisch von IL-12 und IL-2 stimulierten den Einbau von 3H-Thymidin
in Zellen auf dosisabhängige
Weise. Bezogen auf ein mol, waren sowohl das scIL-12-IL-2- als auch
das Fc-scIL-12-IL-2-Fusionsprotein etwa so wirksam wie IL-12 bei
der Stimulation des Einbaus von 3H-Thymidin
(9). Wie im Beispiel 4 beschrieben, stimuliert
IL-2 den Einbau von 3H-Thymidin nur bei
viel höheren
molaren Konzentrationen, was zeigt, dass der beobachtete, durch
die scIL-12-IL-2 Fusionsproteine stimulierte Einbau von 3H-Thymidin hauptsächlich auf ihre IL-12-Aktivität zurückzuführen ist.
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Außerdem wurde
die biologische Aktivität
der IL-2-Einheit in den scIL-12-IL-2-Fusionsproteinen in einem zellbasierten
Assay getestet, und es wurde gefunden, dass sie innerhalb der Genauigkeit
des Assays etwa die gleiche wie kommerzielles IL-2, bezogen auf
ein mol, war. Die biologische Aktivität der IL-2-Einheit wurde in
dem CTLL-2-Zellproliferationsassay, wie im Beispiel 4 beschrieben,
getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass murines IL-2, murines scIL-12-IL-2-
und murines Fc-IL-12-IL-2-Fusionsprotein
bei der Stimulierung der Proliferation etwa gleich stark waren.
Murines IL-12 bewirkt keine nachweisbare Stimulation der CTLL-2-Zellproliferation.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die CTLL-2-Zellproliferation durch
scIL-12-IL-2-Fusionsproteine auf die IL-2-Einheit und nicht die
IL-12-Einheit zurückzuführen war.
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Die
IL-12- und IL-2-Aktivitäten
der im Beispiel 5 beschriebenen Fc-IL12-IL2-, IL12-KS-IL2- und IL12-KS
(leichte Kette)+KS (schwere Kette)-IL2-Proteine wurden ebenfalls
in zellbasierten Assays getestet. Unter Verwendung des Assay der
PBMC-Zellproliferation/des Einbaus von tritiiertem Thyrnidin zeigten
die Fc-IL12-IL2-,
IL12-KS-IL2- und IL12-KS (leichte Kette) + KS (schwere Kette)-IL2-Proteine sämtlich eine
starke IL-12-Aktivität.
Ebenso zeigten die Fc-IL12-IL2-, IL12-KS-IL2- und IL12-KS (leichte
Kette)+KS (schwere Kette)-IL2-Proteine bei Verwendung des CTLL-2-Zellproliferationsassays
sämtlich
eine starke IL-2-Aktivität. Zusätzlich banden
in einem ELISA die IL12-KS-IL2- und IL12-KS (leichte Kette) + KS
(schwere Kette)-IL2-Proteine beide fest an das EpCAM-Antigen, sogar obwohl
die V-Regionen der schweren bzw. leichten Kette an ihren N-Termini
an andere Proteine fusioniert waren.
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Beispiel 7: Aktivität der murinen
IL-12-GM-CSF-Fusionsproteine
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Die
IL-12-Aktivität
eines murinen Fc-IL-12-GM-CSF-Moleküls wurde in einem Zellproliferationsassay getestet
(10). Humane PBMCs wurden von drei Freiwilligen
erhalten und gemäß einem
Standardverfahren (Gately, M. K., Chizzonite, R., und Presky, D.
H. Current Protocols in Immunology [1995] S. 6.16.1–6.16.15) mit
5 Mikrogramm/ml Phytohämagglutinin-P
für drei
Tage gezüchtet,
mit Hanks-HBSS gewaschen
und in Mikrotiterplatten zu 105 Zellen pro
Vertiefung ausplat tiert. Die Zellen wurden in Gegenwart verschiedener
Testproteine für
48 Stunden inkubiert, und 0,3 Mikrocurie 3H-Thymidin
wurden dann zehn Stunden, bevor die Spiegel des radioaktiven Einbaus
bestimmt wurden, zugegeben. IL-12 und ein äquimolares Gemisch von IL-12
und GM-CSF stimulierten den Einbau von 3H-Thymidin in Zellen
auf dosisabhängige
Weise, und das 14.18-IL-12-GM-CSF-Fusionsprotein war etwa gleich wirksam
bei der Stimulation des Einbaus von 3H-Thymidin. GM-CSF
stimulierte den Einbau von 3H-Thymidin bei
den getesteten Konzentrationen nicht, was zeigt, dass der beobachtete
Einbau von 3H-Thymidin, der durch das 14.18-IL-12-GM-CSF-Fusionsprotein
stimuliert wurde, hauptsächlich
auf seine IL-12-Aktivität
zurückzuführen war.
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Außerdem wird
die biologische Aktivität
der GM-CSF-Einheit verschiedener IL-12-Gm-CSF-Fusionsproteine in
zellbasierten Assays getestet. Es wird gefunden, dass die GM-CSF-Einheit
aktiv ist, wobei die Aktivität
pro mol im gleichen allgemeinen Bereich liegt, wie kommerzielles
GM-CSF. Zum Beispiel wird die biologische Aktivität der GM-CSF-Einheit
in einem anderen Zellproliferationsassay getestet, wobei nach einem
Verfahren vorgegangen wird, das dem Fachmann auf dem Gebiet der
molekularen Immunologie bekannt ist (Cooper, S.C., und Broxmeyer,
H. E. Current Protocols in Molecular Immunology [1996] S. 6.4.1–6.4.20),.
Die Maus-32D(GM)-Zelllinie hängt
zur Proliferation von GM-CSF ab; diese Linie wurde von der ursprünglichen, von
Cooper und Broxmeyer beschriebenen 32D-Zelllinie derart angepasst,
so dass sie besonders empfindlich für GM-CSF ist (Faas et al., Eur. J. Immunol.
[1993] 23:1201–14).
Die 32D(GM)-Zelllinie reagiert nicht auf IL-12. 32D(GM)-Zellen im
aktiven log-Phasenwachstum werden zweimal in Medium ohne GM-CSF
gewaschen und zu etwa 5 × 103 Zellen pro Vertiefung in Gegenwart verschiedener
Mengen an kommerziellem murinem GM-CSF oder murinem IL-12-GM-CSF-Fusionsprotein
in Mikrotitervertiefungen ausplattiert und für 48 Stunden gezüchtet. 0,3
Mikrocurie 3H-Thymidin werden sechzehn Stunden,
bevor die Spiegel an radioaktivem Einbau bestimmt werden, hinzugegeben.
Es gibt eine dosisabhängige
Zunahme des Einbaus von 3H-Thymidin mit
steigenden Spiegeln an IL-12-GM-CSF-Fusionsprotein, was zeigt, dass
die GM-CSF-Einheit
des IL-12-GM-CSF-Fusionsproteins aktiv ist. Außerdem ist die biologische
Aktivität
von GM-CSF des Fusionsproteins, bezogen auf mol berechnet, mit derjenigen
von kommerziellem murinem GM-CSF vergleichbar.
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Beispiel 8: Behandlung
von Kolonkarzinom in einem immunprofizienten Säuger mit einem Mehrfach-Cytokin-Fusionsprotein.
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Um
zu testen, ob ein Mehrfach-Cytokin-Antikörper-Fusionsprotein zur Behandlung
von Kolonkarzinom bei einem Säuger
mit einem intakten Immunsystem verwendet werden könnte, wurden
die folgenden Experimente durchgeführt. CT26 ist eine Kolonkarzinom-Zelllinie,
die von Balb/C-Mäusen
stammt. Durch Standard-Gentechnologieverfahren
wurde diese Zelllinie genetisch verändert, so dass sie das humane
epitheliale Zelladhäsionsmolekül (EpCAM)
exprimiert, bei dem es sich um das vom KS-1/4-Antikörper erkannte
Antigen handelt; diese Zellen werden als CT26/KSA-Zellen bezeichnet.
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Balb/C-Mäuse wurden
subkutan mit 2 × 106 CT26/KSA-Zellen beimpft. Als die Tumoren
ein Volumen von etwa 100–200
Kubikmillimeter erreicht hatten, wurden die Mäuse zur weiteren Untersuchung
in drei Gruppen von 9 Mäusen
randomisiert. Beginnend am Tag 0, wurden tumortragende Mäuse mit
PBS, etwa 3,4 Mikrogramm KS-IL2, gemischt mit etwa 5,3 Mikrogramm
KS-IL12, oder etwa 6 Mikrogramm KS-IL2-IL12 behandelt. Diese Dosen
waren derart gestaltet, dass jedem Satz von Mäusen eine gleiche Anzahl IL-12-
und IL-2-Moleküle
zugeführt
wurde. Sie wurden den Mäusen
einmal täglich
für fünf Tage
intratumoral injiziert. Die Tumorgrößen wurden mit Schieblehren
gemessen.
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Die
Ergebnisse eines solches Experiments sind in 11 gezeigt.
Bei diesem Experiment verursachte KS-IL12-IL2 eine durchgreifende
Hemmung des Tumorwachstums. Das Gemisch von KS-IL12 und KS-IL2 bewirkte
ebenfalls eine signifikante Hemmung des Tumorwachstums, aber nicht
so vollständig
wie KS-IL12-IL2. In
der Gruppe von Mäusen,
die mit KS-IL12-IL2 behandelt wurden, waren sechs der neun Mäuse anscheinend von
ihren Tumoren geheilt: diese sechs Mäuse überlebten bis zum Tag 93, an
dem das Experiment beendet wurde; und die Tumoren bei diesen Mäusen schrumpften
und verschwanden, so dass von Tag 39 bis Tag 93 kein subkutaner
Tumor nachgewiesen werden konnte. Die übrigen drei Mäuse hatten
Tumoren, deren Wachstum verzögert
war, so dass die Tumorvolumina erst nach Tag 87 4000 Kubikmillimeter überschritten.
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Von
den Mäusen,
die mit einem Gemisch von KS-IL 12 und KS-IL2 behandelt worden waren,
waren zwei Mäuse
anscheinend von ihren subkutanen Tumoren geheilt und überlebten
bis zum Ende des Experiments. Die Tumoren in den verbleibenden sieben
Mäusen
verschwanden nicht und wuchsen schließlich auf Volumina von 1000
Kubikmillimeter (1 Maus) oder mehr als 4000 Kubikmillimeter (6 Mäuse).
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Die
Tatsache, dass KS-IL12-IL2 wirksamer ist als ein äquimolares
Gemisch von KS-IL12 und KS-IL2, ist überraschend. Die Dosen bei
diesem Experiment führen
etwa 15 Picomol Fusionsprotein pro Dosis zu, was etwa 9 × 1012 Molekülen
entspricht. Zu Beginn der Behandlung hat jeder Tumor ein Volumen
von etwa 160 Kubikmillimeter, was etwa 160 Millionen Zellen entspricht.
Jede Zelle exprimiert etwa 106 Moleküle EpCAM,
so dass es etwa 1,6 × 1014 EpCAM-Antigenmoleküle gibt, an die der KS-Antikörper binden
kann. Wenn also KS-IL12 und KS-IL2 gemischt und in Mäuse, die
derartige Tumoren trugen, injiziert wurden, ist es unwahrscheinlich,
dass diese beiden Immuncytokin-Fusionsproteine miteinander um die
Antigenbindungsstellen konkurrierten. Somit sollte die wirksame
Dosis von IL-12
und IL-2 an der Tumorstelle für
das Gemisch von KS-IL12 und KSIL2 zumindest so hoch wie für KS-IL12-IL2
gewesen sein.
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Beispiel 9: Behandlung
von Kolonkarzinom mit einem Mehrfach-Cytokin-Fusionsprotein bei einem immundefizienten
Säuger.
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Viele
Formen der Krebstherapie haben die Wirkung, dass sie sich teilende
Zellen, einschließlich
Zellen des Immunsystems, abtöten.
Dadurch werden Krebspatienten oft immunsupprimiert. Um zu untersuchen,
ob Fusionsproteine mit mehreren Cytokinen zur Behandlung eines Säugers mit
einem supprimierten Immunsystem verwendet werden können, wurden
SCID-Mäuse,
die CT26/KSA-Tumoren trugen, mit KS-IL12-IL2, einem Gemisch von
KS-IL12 und KS-IL2 oder mit PBS behandelt. SCID-Mäuse sind
sowohl im Hinblick auf die B-Zellen als auch die T-Zellen defizient
und hängen
für ihre
Fähigkeit,
Infektionen zu bekämpfen,
von Zweigen des angeborenen Immunsystems, wie NK-Zellen, ab.
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Mäuse mit
subkutanen CT26/KSA-Tumoren wurden erzeugt, wie im Beispiel 8 beschrieben.
Drei Gruppen von jeweils 8 Mäusen,
die Tumoren von etwa 100 bis 200 Kubikmillimeter trugen, wurden
mittels intratumoraler Injektion mit der gleichen Dosierung und
dem gleichen Schema, wie im Beispiel 8, behandelt. Die Ergebnisse
sind in 12 dargestellt. In diesem Fall
waren das KS-IL12-IL2-Fusionsprotein
und das Gemisch von KS-IL12 und KS-IL2 etwa gleich wirksam: fünf von acht
Mäusen
waren in jeder Gruppe am Tag 25 geheilt. Bei den Mäusen, die
nicht geheilt wurden, begannen jedoch fünf von sechs Tumoren mit einer
Rate, die für Tumoren
in unbehandelten Tieren charakteristisch ist, mit einer wirksamen
Verzögerung
von etwa 14 bis 21 Tagen zu wachsen. Dies steht im Gegensatz zu
den Tumoren in immunprofizienten Mäusen im Beispiel 8: Sogar wenn
die Tumoren durch die Behandlung mit KS-IL12-IL2 nicht vollständig beseitigt
wurden, be gannen die Tumoren erst etwa 60 Tage nach dem Beginn des
Experiments aggressiv zu wachsen.
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Diese
Experimente zeigen, dass ein Mehrfach-Cytokin-Antikörper-Fusionsprotein
zur Behandlung von Krebs bei einem immunsupprimierten Tier verwendet
werden kann.
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Beispiel 10: Behandlung
von Lungenkarzinom durch intratumorale Injektion eines Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteins:
Vergleich mit der Behandlung durch einzelne Immuncytokine
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Um
die Wirksamkeit von Fusionsproteinen mit mehreren Cytokinen und
Immuncytokinen, die einzelne Cytokineinheiten tragen, gegen einen
von Lungenzellen stammenden Krebs zu untersuchen, wurde das folgende
Experiment durchgeführt.
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Lewis-Lungenkarzinom
(LLC) ist ein aggressiver, von C57BL/6-Mäusen stammender Tumor. Eine LLC-Zelllinie,
die das humane EpCAM-Protein exprimiert, wurde durch Standardgentechnologie
konstruiert; die Zelllinie wurde als LLC/KSA bezeichnet.
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C57BL/6-Mäuse mit
subkutanen LLC/KSA-Tumoren wurden erzeugt, wie im Beispiel 8 beschrieben (Überprüfen von
# Zellen mit KML). Vier Gruppen mit jeweils 5 Mäusen, die Tumoren von etwa
100 bis 200 Kubikmillimetern trugen, wurden fünf Tage lang durch intratumorale
Injektion behandelt. Den Mäusen
wurden PBS, etwa 20 Mikrogramm KS-IL12, etwa 20 Mikrogramm KS-IL12
oder etwa 20 Mikrogramm KS-IL12-IL2 injiziert.
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Die
Ergebnisse sind in 13 dargestellt. In diesem Fall
war das KS-IL12-IL2-Fusionsprotein
viel wirksamer als entweder KS-IL12 oder KS-IL2. Bei allen mit dem
KS-IL12-IL2-Fusionsprotein behandelten Mäusen verschwanden die Tumoren
bis zum Tag 27. Am Tag 74 wurden diese Mäuse für einen Lungenmetastase-Test, wie im Beispiel
14 beschrieben, verwendet; die ursprünglichen subkutanen Tumoren
erschienen in der Zwischenzeit oder während des zweiten Experiments
nicht wieder. Dagegen führte
eine Behandlung mit entweder KS-IL2 oder KS-IL12 zu einer gewissen
apparenten Tumorschrumpfung und einer signifikanten Verzögerung des
Tumorwachstums, aber die Tumoren wuchsen schließlich. Ein Vergleich der Ergebnisse
dieses Beispiels und der vorhergehenden Beispiele zeigt, dass bei
bestimmten Erkrankungen und Verabreichungsweisen eine Behandlung mit
einem Gemisch von Immuncytokinen, die verschiedene Cytokineinheiten
tragen, einer Behandlung mit einem einzigen Typ des Immuncytokins überlegen
ist.
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Beispiel 12: Behandlung
von Lungenkarzinom durch intratumorale Injektion eines Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteins:
Vergleich mit der Behandlung durch ein Gemisch von Immuncytokinen
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Um
die Wirksamkeit von Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteinen und Gemischen
von Immuncytokinen, die verschiedene Cytokineinheiten tragen, gegen
einen von Lungenzellen stammenden Krebs zu untersuchen, wurde das
folgende Experiment durchgeführt.
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C57BL/6-Mäuse mit
subkutanen LLC/KSA-Tumoren wurden erzeugt, wie im Beispiel 11 beschrieben. Drei
Gruppen von jeweils 7 Mäusen,
die Tumoren von etwa 100 bis 200 Kubikmillimetern trugen, wurden
für fünf Tage
durch intratumorale Injektion behandelt. Den Mäusen wurden PBS, ein Gemisch
von etwa 18 Mikrogramm KS-IL12 und etwa 11,5 Mikrogramm KS-IL12
oder etwa 20 Mikrogramm KS-IL12-IL2 injiziert.
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Die
Ergebnisse sind in 14 dargestellt. In diesem Fall
war das KS-IL12-IL2-Fusionsprotein
viel wirksamer als die Mischung von KS-IL12 und KS-IL2. In allen
Mäusen,
die mit dem KIL12-IL2-Fusionsprotein behandelt wurden, waren die
Tumoren bis zum Tag 27 verschwunden. Dagegen führte eine Behandlung mit dem Gemisch
von KS-IL12 und KS-IL2 zu einer gewissen apparenten Tumorschrumpfung
und einer signifikanten Verzögerung
des Tumorwachstums, aber alle Tumoren in dieser Behandlungsgruppe
wuchsen schließlich
wieder.
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Beispiel 13: Antigenabhängigkeit
der Anti-Tumor-Aktivität
eines Mehrfach-Cytokin-Antikörper-Fusionsproteins
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Um
zu untersuchen, ob die Wirksamkeit eines Mehrfach-Cytokin-Antikörper-Fusionsproteins bei
der Behandlung eines Tumors von der tumorspezifischen Expression
des Antigens abhing, das von dem Antikörper erkannt wird, wurde das
folgende Experiment durchgeführt.
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Ein
Satz von sieben C57BL/6 Mäusen
mit subkutanen LLC/KSA-Tumoren und ein zweiter Satz von neun Mäusen mit
Tumoren, die von der parentalen LLC-Zelllinie stammten, wurde wie
im Beispiel 11 beschrieben erzeugt. Diese zwei Gruppen von Mäusen, die
Tumoren von etwa 100 bis 200 Kubikmillimeter trugen, wurden für fünf Tage
durch intratumorale Injektion behandelt. Den Mäusen wurden etwa 20 Mikrogramm KS-IL12-IL2
injiziert.
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Die
Ergebnisse sind in 15 gezeigt. In diesem Fall wurden
alle Mäuse,
die LLC/KSA-Tumoren trugen, vollständig von ihren Tumoren geheilt.
Dagegen wurden nur zwei der Mäuse
geheilt, die LLC-Tumoren trugen; die anderen LLC-Tumor-tragenden Mäuse erfuhren sämtlich eine
transiente Verringerung ihrer Tumorvolumina, aber ihre Tumoren wuchsen
schließlich
auf große
Volumina.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass die Erkennung des EpCAM-Oberflächenantigens
die Anheftung von KS-IL12-IL2 an die Oberfläche von LLC/KSA-Tumorzellen
fördert,
und die so erhaltene Immunantwort ist verstärkt. Es wurde auch eine gewisse
Anti-Tumor-Wirkung gegen von LLC stammende Tumoren beobachtet; ohne
sich an eine Theorie binden zu wollen, kann die Anti-Tumor-Wirkung
von KS-IL12-IL2
in diesem Fall auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass das Fusionsprotein
direkt in den Tumor injiziert wurde und daher transient im Tumor
lokalisiert war.
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Beispiel 14: Erzeugung
eines Immungedächtnisses
gegen einen Tumorzelltyp
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Die
Entwicklung von Metastasen ist ein Hauptproblem bei der Behandlung
von Krebs. Um zu testen, ob eine Behandlung mit einem Mehrfach-Cytokin-Antikörper-Fusionsprotein
zur Bildung eines langandauernden Immungedächtnisses gegen einen Tumorzelltyp
führen
und die Etablierung von Metastasen verhindern könnte, wurde das folgende Experiment
durchgeführt.
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Fünf C57BL/6-Mäuse von
Beispiel 11 waren mit KS-IL12-IL2 behandelt und anscheinend von
ihren subkutanen Tumoren geheilt worden. Am Tag 74, bezogen auf
den Beginn der Behandlung, wie im Beispiel 14 beschrieben, wurden
diesen fünf
Mäusen
106 LLC/KSA-Zellen i.v. injiziert. Als Kontrolle
wurden acht C57BL/6-Mäusen ebenfalls
106 LLC/KSA-Zellen i.v. injiziert.
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Am
Tag 28 wurden die Mäuse
getötet,
und die Lungen wurden auf Metastasen untersucht. Die Lungen der
acht Kontrollmäuse
waren zu 70% bis 100% mit Metastasen bedeckt, wobei die Bedeckung
der Lungenoberfläche
durchschnittlich 85% betrug. Das mittlere Lungengewicht betrug bei
diesen Mäusen
0,86 Gramm. Dagegen wurden keine Metastasen auf der Oberfläche von
Lungen der fünf
vorbehandelten Mäuse
gefunden, und das durchschnittliche Lungengewicht betrug 0,28 Gramm,
was dem Gewicht einer normalen Mauslunge entspricht. Diese Ergebnisse
zeigten, dass die Behandlung der ursprünglichen Tumorzellen zu einem
langandauernden Immungedächtnis
gegen die Tumorzellen führte;
dieses Gedächtnis
verhinderte die Etablierung von Metastasen dieses Tumorzelltyps.
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Tabelle
X. Schutz "rezidivierter " Mäuse vor
LLC-KSA-Lungenmetastasen
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Das
durchschnittliche Lungengewicht der Kontrollgruppe ohne Tumor betrug
0,2 g. Die Metastasenbewertungen basieren auf % Oberflächenbedeckung
der fusionierten metastatischen Nodi, wobei 0 = keine Metastasen,
1 = 1–25%
Bedeckung; 2 = 25–50%
Bedeckung; 3 = 50–75%
Bedeckung und 4 = 75–100%
Bedeckung
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Ein
zweites Experiment zum Testen der Immungedächtnisbildung verwendete sechs
der sieben Mäuse
von Beispiel 12, denen LLC/KSA-Tumorzellen injiziert worden waren,
die subkutane Tumoren entwickelt hatten und bei denen diese Tumoren
verschwunden waren. Zweiundsechzig Tage nach dem Beginn der Behandlung
im Beispiel 12 wurden sechs vorbehandelten Mäusen und 10 nativen, unbehandelten
C57BL/6-Kontrollmäusen
s.c. 106 LLC-Zellen injiziert. Diese Zellen
exprimieren nicht das humane KS-Antigen, EpCAM.
-
In
den nativen Mäusen
bildeten die injizierten LLC-Zellen Tumoren, die in allen Mäusen mit
einer schnellen Rate wuchsen. Dagegen wuchsen die Tumoren in den
vorbehandelten Mäusen
viel langsamer, und in einer Maus wurde kein subkutaner Tumor nachgewiesen.
Die Ergebnisse sind in 16 gezeigt. Weil das humane
KS-Antigen, EpCAM, auf LLC-Zellen nicht exprimiert wird, basierte
die Immunantwort auf die LLC-Zellen auf anderen, von diesen Zellen
exprimierten Antigenen.
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Beispiel 15: Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteine
als Impfstoffe
-
Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteine
können
als Impfstoffe verwendet werden, wenn sie an ein Antigenprotein
fusioniert werden. Die besondere Reihenfolge der Einheiten von N-Terminus
zum C-Terminus oder, ob das Fusionsprotein eine ein zelne Polypeptidkette
oder ein Oligomer ist, kann je nach der Einfachheit der Konstruktion
der exprimierenden Plasmide variieren. Das Protein kann auf eine
Mehrzahl an Wegen, wie intravenös,
subkutan, intraperitoneal usw., verabreicht werden. Ebenso müssen die
Dosis und die Häufigkeit
der Verabreichung gewöhnlich
empirisch bestimmt werden, wie es für Humanimpfstoffe Praxis und
dem Fachmann auf dem Gebiet der Impfstoffentwicklung bekannt ist.
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Zum
Beispiel wird ein Fusionsprotein der Form Antigen-IL-12-Cytokin
einer Maus verabreicht, wobei das Cytokin im Fusionsprotein ein
von IL-12 verschiedenes, zweites Cytokin ist. Kontrollmäuse erhalten
die gleiche Menge Antigen-Cytokin,
Antigen-IL-12 oder nur Antigen. Zu verschiedenen Zeitpunkten während und/oder
nach der Verabreichung des Antigen-Fusionsproteins werden Blutproben
durch retro-orbitale Blutung gesammelt, und Plasma wird präpariert
und hinsichtlich des Vorliegens von Antikörpern, die gegen das Antigen gerichtet
sind, analysiert. Es wird gefunden, dass Antikörper gegen das Antigen gebildet
werden. Außerdem ist
die Art der Immunantwort gegen das Antigen charakteristisch für eine Th1-Antwort.
Die Antikörperreaktion ist
stärker
und der erzeugte Antikörpertyp
ist anders als bei bestimmten Kontrollimmunisierungen.
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Genauer
gesagt, wird ein humanisierter-Antikörper-murines-IL-12-IL-2-Fusionsprotein
in PBS-Puffer intravenös
(5 μg/Tag × 5) in
Balb/c-Mäuse
injiziert. Kontrollmäuse
erhalten den gleichen Antikörper
in den gleichen Mengen, aber ohne gebundenes IL-12-IL-2. Keine der
Injektionslösungen
enthält
einen anderen Adjuvanstyp. Am Tag 10 werden Blutproben mittels retro-orbitaler
Blutung in Mikrozentrifugenröhrchen
gesammelt, und Plasma wird durch Sammeln von Blutproben in Kunststoffröhrchen,
die Natriumcitrat enthalten, gefolgt von Zentrifugation bei voller
Geschwindigkeit in einer Eppendorf-Tischmikrozentrifuge, präpariert.
ELISA-Platten (96 Vertiefungen) werden mit dem humanisierten Antikörperprotein
beschichtet, das die humane konstante Region enthält und zum
Einfangen jeglicher Maus-Antikörper
verwendet wird, die als Antwort auf die Immunisierung gebildet werden.
Nach Abwaschen des ungebundenen Materials werden die gebundenen
Maus-Antikörper
mit Ziege-Anti-Maus-Fc-Antikörper
(Jackson ImmunoResearch), der an Meerrettich-Peroxidase gekoppelt ist,
nachgewiesen. Jeder gebundene Antikörper könnte entweder gegen die humanen
konstanten Regionen oder die variable Region gerichtet sein, die
beide dem humanisierten Antikörper
und den Fusionsproteinen gemeinsam sind.
-
Es
gibt wenig oder keine Reaktivität
mit dem humanisierten Antikörper
ohne fusioniertes IL-12-IL-2. Das Fusionsprotein induziert dagegen
eine starke Antikörperreaktion
in Abwesenheit exogener Adjuvantien und trotz der Tatsache, dass
der intravenöse
Verabreichungsweg zur Induktion solcher Antworten verglichen mit
entweder subkutaner oder intraperitonealer Verabreichung sehr ungünstig ist.
Antikörper
des IgG2a-Isotyps, die für
durch IL-12 verstärkte
Antworten typisch sind, werden bei der Gruppe, der Antikörper-IL-12-IL-2 injiziert
wurde, aber nicht bei der Gruppe, der humanisierter Antikörper injiziert
wurde, beobachtet.
-
Die
Immunogenität
der Antigen-IL-12-Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteine, die auf verschiedenen
Wegen verabreicht wurden, wird durch Injizieren einer Lösung des
Fusionsproteins (wie des vorstehend beschriebenen) in PBS oder einem
anderen biologisch verträglichen
Puffer oder einem bekannten Adjuvans, wie inkomplettem oder komplettem
Freundschen Adjuvans, getestet. Zum Beispiel können einzelne oder mehrfache subkutane,
intradermale oder intraperitoneale Injektionen alle zwei Wochen
verabreicht werden. Alternativ kann das Fusionsprotein zuerst durch
subkutane Injektion, dann gefolgt von intraperitonealer Injektion,
verabreicht werden. Freundsches Adjuvans kann aufgrund der Reizung
an der Injektionsstelle zur Verendung beim Menschen nicht eingesetzt
werden. Alternative Adjuvantien, wie Niederschläge von Aluminiumhydroxid (Alaun),
sind für
die Verwendung bei Menschen zugelassen und können erfindungsgemäß eingesetzt
werden. Neue organisch-chemische Adjuvantien auf Basis von Squalen
und Lipiden können
ebenfalls für
Injektionen in die Haut verwendet werden.
-
Beispiel 16: Gentherapie
mit Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteinen
-
Die
Anti-Krebs-Aktivität
von Mehrfach-Cytokin-Fusionsproteinen, die durch Gentherapieverfahren
zugeführt
werden, wurde auch für
die Behandlung von Lungenkrebs demonstriert. Lewis-Lungenkarzinomzellen wurden
unter Verwendung des vorstehend beschriebenen viralen Vektorsystems
(pLNCX-scIL-12-IL-2- oder pLNCX-scIL-12-DNA, in die PA317-Verpackungszelllinie
transfiziert) stabil transfiziert. Diese Konstrukte kodieren eine
einkettige Version von IL-12, in dem die p35- und p40-Untereinheiten
mit einem Linker verbunden sind. Die Klone wurden in vitro unter
Verwendung von G418-haltigem Medium selektiert, und Klone, die stabil etwa
50 bis 60 ng/ml IL-12 exprimierten, wurden mittels ELISA (R & D Systems) identifiziert.
-
Etwa
1 × 106 und etwa 5 × 106 LLC-Zellen,
die scIL-12 oder scIL-12-IL-2 exprimierten, wurden s.c. in C57BL/6-Mäuse und
auch in SCID-Mäuse
injiziert. Als Kontrolle wurden 2 × 106 LLC-Zellen
in C57BL/6-Mäuse und
auch in SCID-Mäuse injiziert.
Die LLC-Zellen, die IL-12 exprimieren, bilden Tumoren, die mit etwa
der gleichen Rate wachsen, wie von LLC-Zellen stammende Tumoren,
die nicht derart genetisch verändert
wurden, dass sie Cytokine exprimieren. Sowohl in C57BL/6-Mäusen als
auch in SCID-Mäusen
bildeten jedoch LLC-Zellen, die scIL-12-IL-2 exprimierten, entweder keine
subkutanen Tumoren oder bildeten Tumoren, die anschließend schrumpften
und verschwanden (17 und 18).
-
Beispiel 17: Konstruktion
von DNA, die Lymphotaktin-KS-IL2 kodiert, und Expression des Lymphotaktin-KS-IL2-Proteins.
-
Chemokine
sind eine bestimmte Klasse von Cytokinen, von denen angenommen wird,
dass sie Gradienten bilden und die Chemotaxis von Immunzellen vermitteln.
Außerdem
können
Chemokine, wie andere Cytokine, die Expression spezifischer Gene
in Zielzellen induzieren. Ein Merkmal von Chemokinen ist, dass der
freie N-Terminus
oft für
die Aktivität
erforderlich ist, was den Arten, wie Fusionsproteine konstruiert
werden könnten,
Beschränkungen
auferlegen könnte.
-
Ein
Cytokin-Antikörper-Cytokin-Fusionsprotein
wurde konstruiert, das aus dem Cytokin Lymphotaktin, einem Chemokin,
dem Antikörper
KS-1/4 und dem Cytokin IL-2 bestand. Dieses Fusionsprotein war tetramer und
umfasste zwei verschiedene Polypeptide. ein Polypeptid bestand aus
murinem Lymphotaktin, fusioniert an den N-Terminus der schweren
Kette des KS-1/4-Antikörpers,
gefolgt von IL-2 am C-Terminus. Die Fusion der schweren Kette von
KS-1/4 mit IL-2 am C-Terminus, die "KS-IL2-schwere-Kette" ist zuvor beschrieben worden [Gillies
et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:1428]. Das andere Polypeptid
bestand aus der leichten Kette des KS-1/4-Antikörpers.
-
Die
vollständige
kodierende Sequenz von murinem Lymphotaktin wurde von Keiner und
Zlotnik (Science 266:1395 [1998]) veröffentlicht. Um DNA zu konstruieren,
die ein Fusionsprotein aus murinem Lymphotaktin und der schweren
Kette von KS-IL2 kodiert, wurde die murine Lymphotaktin-cDNA mittels
PCR angepasst, wobei der Vorwärts-Primer
TCTAGAGCCACC ATG AGA CTT CTC CTC CTG AC (SEQ ID NR:29), in dem eine
XbaI-Stelle TCTAGA (Reste 1–6
von SEQ ID NR:29) stromaufwärts
des Translationsinitiationscodons ATG platziert wurde, und der reverse
Primer GGA TCC CCC AGT CAG GGT TAC TGC TG (SEQ ID NR:30), der eine
BamHI-Stelle GGA TCC (Reste 1–6
von SEQ ID NR: 30) unmittelbar 3' des
GGG-Codons (Anticodon CCC), das den C-terminalen Aminosäurerest
von murinem Lymphotaktin kodiert, einbrachte, verwendet wurden.
Nach Klonieren des PCR-Fragments und Sequenzbestätigung wurde das XbaI-BamHI-Fragment, das die
murine Lymphotaktin-cDNA enthielt, an einen BamHI-AflII-Oligonucleotid-Duplex
ligiert, der einen an Glycin- und Serinresten reichen flexiblen
Peptidlinker kodierte. Das AflII-Ende wurde wiederum mit einer künstlichen
AflII-Stelle verknüpft,
die dem reifen N-Terminus der schweren Kette von KS-IL2 vorausging. Die
DNA-Sequenz an den Verknüpfungen,
die sich aus den zwei Ligationen ergibt, ist nachstehend angegeben:
![Figure 00550001](https://patentimages.storage.googleapis.com/1f/69/69/21767db88a3b0c/00550001.png)
wobei
GGATCC (Reste 4–9
von SEQ ID NR:31) und CTTAAG (Reste 48–53 von SEQ ID NR:31) die beiden Restriktionsstellen
BamHI bzw. AflII sind, die zur Rekonstruktion verwendet wurden;
CCC den C-terminalen Aminosäurerest
von murinem Lymphotaktin kodiert; CAG den reifen N-Terminus der
schweren Kette von KS-IL2 kodiert; und die Aminosäuresequenz
des GlySer-reichen Peptidlinkers über der DNA-Sequenz dargestellt
ist. Die DNA, die die murines-Lymphotaktin-KS-IL2-schwere Kette kodiert, wurde
dann in einen Expressionsvektor kloniert und dann mit der leichten
Kette von KS-1/4 coexprimiert.
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Das
exprimierte Lymphotaktin-KS-IL2-Fusionsprotein wird in einem Boyden-Kammer-Wanderungsassay
unter Verwendung von T-Zellen hinsichtlich der Lymphotaktin-Aktivität getestet
(Leonard et al., [1999] Current Protocols in Immunology S. 6.12.3).
Alternativ werden NK-Zellen verwendet. Alternativ wird Lymphotaktin-Aktivität in einem
zellulären
Standardassay des Calciumflusses als Reaktion auf die Aktivierung
eines G-Protein-gekoppelten Rezeptors beobachtet (Maghazachi et
al., FASEB J. [1997]; 11:765–74.).
Zusätzlich wird
das Lymphotaktin-KS-IL2-Fusionsprotein in Assays im Hinblick auf
die Fähigkeit,
an EpCAM zu binden, getestet und stellt sich als aktiv heraus, und
es ist ebenfalls in Assays der IL-2-Aktivität, wie dem CTLL-2-Zellproliferationsassay,
aktiv.
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